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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 1, 1916)
e . Im vatjorskmlund Von Fritz Mitleit. Der iehige Bölleririeg lenkt die Aufmerksamkeit auch auf die Ge genden in der Nähe des Suezlanals, wo noch der Entfollu der grü nen Fahne die dortigen tämme dem Rufe des Kalier zur Teilnahme an dem Kriege gefolgt find Sogur die Bewohner des Ofljor danlnndeo hoben nicht sie-zögert lich gen liirtifchen Truppen anzuschlie en. Bewundemd und ehrfütchtig schweifen die Blicke derer. die von erufalern aus einen Aus-flog nach Jeticho und zum Toten Meere hin unternehmen. zu den mouerglelch um Oflmnde des Tolen Meeres und des Jordonlols aufrogenden Gebirgen des Ostiordonlnndes. Als ein Land inyflifcher Reize und vieler Geheim nisse erfcheinen den Pilgern die Ber ge, hinter welchen Mesopotamien und das vor des Blicken Unberufe ner eiferfüchlig gehülete Aradien sich birgt llnd doch werden auch diefe Län der in der Zukunft in das Aus flugsgebiel der Touriflen einbezogen werden. Die Zeit ift nicht mehr vierundzwanzig Stunden widmen. sie isi es wert; man versäume auch nicht einen Ansslug aus den Di rnitriberg und in den wirllich im posanten Pinienwald von Beirut rnlt seinen herrlichen Ausblicken aufs den Libanon· Arn Tage daraus« fährt man nach Baalbet, um die unvergleichlichen Ruinen der alten Sonnenstadt zu besichtigen Abends gehe man unbedingt an die Quellen Ras el Ala, um hier das orienta lische Leben zu beobachten Der nächste Morgen läßt noch Zeit zu einer Fahrt in die alten Steinbrüche von Heliopolis. Man fährt dann mit dem nordsnrischen Zuge über Rajal nach Damaslus. hier lann -n1an so lange bleiben, wie es einein gefällt, um alsdann mit der Hed chaäloahn die Ostjordnntour anzu leiern Die äußerste für Nichtmoslemin erreichbare Station aus der Hed schasbahn nach Süden ist die der Oase El Ula« 1000 Kilometer von Damm-lus, aber auch noch 320 Ki lometer von Medina entfernt. Die Bahnhiise lassen viel zu wünschen Das ganz aus dem Fels gehe-netzt Theater ver Rainensmdt Amme-m im L-inordanlanv. fernJvo Bagbad und fomitMesopos tnmien mit der Bahn erreicht wer den kann, und auch jene Zeit wird kommen, vielleicht eher als wir ver muten. in welcher Medina und Met ta ihre Tore auch den Nichtmoslp min öffnen. Zieht doch schon jetztl ein Schienenstrang, von Damastus aus der alten Pilgerstmße folgend. füdwärts durch das Ostjordanland Bauctnfran ans dem Liijordanlmid. nach den heiligen Städten Medinn und Metta. So unvrlltommen diese Bahn noch ist, so bietet sie doch eine hvchwtlltommene Gelegenheit. die interessanten Gebiete des Ostjoehans landes mit ungleich weniger Zeit-· und Geldauiwnnv kennen zu let nen, als dies seither möglich war. Ehe nicht die notdiytische Bahn, übrig. Warteraunie, Gepäckausbesls wahrungss und -absertigungstäukne sind nicht vorhanden, die Bureausl tlein. Die Züge fahren dreimals wöchentlich in jeder Richtung. Dis Fahrplöne haben nur türlische Zeit-s angahen. Die Stationgbeainten sind meist Türlen und Araber, die Schassner usw. Araber,·Neger usw. Uin Galiliia zu besuchen, fährt man über El Muzerib nach Contact-, der Staticn am Süduser des Sees Genezareth Von hier läßt man» sich zu Wagen, Pserd oder mit dein; Boote nach Tiberiaz bringen. Vonl Tiberias reist man über den Berg Tador nach Nazareth und von dort zur Stadt El Zule, uni von hier« da der Karinel und Haisa schon aus der Herreise berücksichtigt wurden, nach Derat zu fahren. Jn Detail nimmt man den Zug nach Maan. Der Anlunststag in Mann lann zum Besuch der außerordentlich tms pischen arabischen Stadt benutzt; werden. Hier ist reinster Orient,s ohne jegliche Vermischung. Die Häu ser der etwa 22000 Einwohner zäh lenden Stadt sind zuin größten Teilj aus Lehin gebaut und umschließens Qasengärten, ringsum drängt sich« die ödeste Wüste an die Stadt her an. Während man von Damaslus aus Frnchtland durchsährt, derivanis delt sich dieses südlich von Ammon» in reine Steppe und schließlich ins Wüste. Jn Maan selbst, das eines halbe Stunde von der Bahn ent sernt ist, wohnt lein einziger Euro päer. Dagegen tann man am Bahn-1 hose in einer Lotanda teinsachess Gasthauö), welche dem Besther desz Palasthotels in Damaöluå gehört,’ Iwohnen. Logiä und Kost find he-; Tai Grab mit den. drei Stochverten in Petru die heute bis Aleppo gehi, an die ileinasiuiiiche Bahn ungegliedert ist und man daher das Heilige Land ausschließlich zu Lande erreichen kunn« ist bisher die beste Eintriitss toute vie über Aegypten ewelm Man benutzte einen der zu lteichen Dampfet, die von Port Said über Jossa nach hnifa und Beikut fuh ren« Man kann dieser Stayifgeikost sicheidem I Den Tag der Ankunft benutze knon zu einem Befuch im Regie rungsgebäude (Semi) u Mann. iee erhält man gegen Linrweifung eines Basses einen oder wei Sol-s baten als Estotte für vie our nach, Betra. Diese Soldaten, die von den Beduinen ebenso geachtet wiel gefürchtet werden« sind dein Reisen-f den angenehme, befcheidene und gern dienstbeteite Begleiter. Die Tour nach Petm unternimmt tnan zu Pferde, den Führer besorgt die Lotnndn am Buhnhof zu Mann. Man zahlt dem Führer für die --- siert den Jordan an der überhkiicltenl Stelle.Dschizk,d. h.Btiicke, genannt Von Jeticho aus geht der vorteil hafteste Reiseweg noch Europa dann wieder über Potd Said und Alexan drieu in Aegypten. Bedninen im Litjordanlth Stellung eines Pferdes eine Med schidie pro Tag und eine halbe Medschidie siir das Maultier, falls man Gepäck mitzunehmen gedenkt. Von Maan nach El Dji, dem beis Petra gelegenen Fellachendorfe, sindl ro acht Reitstnnden. Der Weg geht einige Stunden durch reine Felswii ste, dann folgt bergige Gegend mit Bächen, Wiesen usw. El Dji mit seinen herrlichen Tertassentnlturen, seinen wundervollen Llusblicten auf die phantastischen Berge von Petra ist prachtvoll. Man nächtigt amI besten und ohne Umstände (die For malitäten besorgen die Soldaten und der Führer) in einem der Gärten unter den Bäumen. Aus einem der hör-set wird eine transportablevri zmitive Bettftelle hergeschasft und ldiese mittels Steppdeclen und Kissen zu einem ganz leidlichen Lager her gerichtet Den nächsten Tag ver mende man zur Besichtigung von Betra. Diese Stadt ist einzigartig in der Welt. Tausende von kunst voll ansgetneifzelten Grabtamrnern fund eine Anzahl großartiger Tempel sschmiicken und beleben die grotesken, meist sentrechten, rosa, kot, violett und orange gefärbten Sandstein wände; ungeheure, bis 100 Meter tiefe canonattige Schluchten durch ziehen die Berglabyrinthe von Pe tra und erhöhen den rnnstischen Reiz Jdieser alten Nabatäerhauptstadt, der lPerle Nordiirabiens. Am Abend desselben Tages kann man schon von El Dji fortreiten und An bcr italienischen Front wurden mir ich Volum nnd Ein-engen im harte-n Mein-in armmtiirticrc Unteritiindc iiir das ! öftei"rer(tiisctI-iunrarisitxen Trnppcn erbaut eins der großen Beduinenlagerauis suchen, um hier im Gastzelt zu näch tigen. Am nächsten Ta«e früh Rück kehr nach Mann und i dem nord wärts fahrenden Zuge nach Statton Ammon. Eine Weiterfahrt südlich, etwa bis El Ulri, einer großen Oa se, bietet zwar manches Eigenartige, aber nichts Neues. Auch der Besuch der dei El PlJ gelegenen Felsen gräberstadt Meda in Salih ift nicht lohnend, nachdem man das viel groß artigere Petra gesehen hat. Ammon, die alte AmmoniterlmupL stadt, ist heute die interessanteste Ruinenstadt des Ostjordiiiilatideg, landschaftlich schön und von etwa tausend Tschertessen, die gegen den Fremden freundlich sind, bewohnt." Durch Vermittlung eines der Schaut-; wirte erhält man leicht Pferde unt-l Führer nach Es Salt, einer siinf Stunden von Aniknan nordwestlich entfernten großen und sehr freund ilichen arabischen Stadt (12,000 Ein »wohner). Von hier, ivo es Lohn den, Missionsansialten usw. gibt, verschafft man sich ohne Mühe Füh rer und Pferde nach Jericho, bis wohin es ein Tagesritt ist. Die Tour führt durch das sehr interessante Dochland und bietet weiterhin be rauschend schöne Ausblicke in das tiefe Jordanland und auf das Tote Meer. Unvergeszlich wird auch der Abftieg zum Jordan iiber die von tropischen Begetationsformen über deckteu Lößterrafsen sein. Man pas-» Du Imis It Ges- Solle. Die folgende kleine Straßenszene berichtet dem »nget Tkmeblntt« zu folge Chatles Leguichct im PJmer «Mntin«: Au einer Straßenecke in Paris Krieg im Hosincbi1«9q. Ein schwieriger künstlicher Zigannöweg sit einer IWO Meter hohen .-tellnng. hält eine hilflose Autodroschtr. Der Fahrer schimpft und slucht —- u tann nicht weiter, er ist mit seinem Benzinvorrat zu Ende. Zehn tfiter Benzin erhält jeder Strastdroschtem fiihrer täglich gegen 233 im Frieden. Es ist wirklich unerhört, dieser Ben zinmangell Wie soll jetzt der Wa gen nach Hause gebracht werden? Doch wenn die Not am größten ist« Ein Militiiranto fahrt vorbei, wird angerufen und hält. Der Militärs autosahrer wird iiber die Verlegen heit seines Zioiltolleaen unterrichtet. Bereitwillig gibt er ihm aus seinem eigenen Vorrat die so dringend be nötigte Menge Benzim er weigert sich sogar, Bezahlung dafür anzu nehmen. «Wozu Geld verlangen,« meint er, ,,da ich das Benzin ja sonst doch in die ldosse schiitten toijrde!« »Ja die (tiosse?« ruft der Auto droschkenfiihrer entsetzt. «Jn die GosseZ Tar- kostbare Benzin in disk Gasse schütten? Tag Benzin, dis in Paris so selten ist wie Gold-Z« «Tja,« meint der Militärsahrey »was soll man sonst damit anfan gen? Jeden Morgen, bevor wir das militiirische Tepot verlassen, miisfen wir unseren Benzinbehälter bis an den Rand füllen. Ob wir viel oder wenig Fakirten zu erledigen ba ben, ist vollkommen gleichgültig. Die Vorschrift verlangt Füllung bis zum Rand. Und toel)e, wenn abends bei der Rückkehr die Vorgesetzten noch Benzin in dem Behälter finden! Dann heißt es natürlich, daß man die aufgetragen-en Fahr-ten nicht er ledigt hat. Und dann regnet es Verwarnungen, Anschnauzer nnd Strafen. Deshalb, um allen Schwie rigkeiten aus dein Wege zu gehen giesst man Abend siir Abend das übri ge Benzin in die Gossr. Und die Vorgesetzten sind zufrieden!« —-.—— Verfchncite Unterstijlndc in 2200 Mem-I Hohe. l Illin. Die vor kurzem von den Russeu eingenommene armenifche Stadt Vitlis ist nicht befestigt und liegt in einer Ebene. Jhre Bedeutung hat die Stadt, abgesehen davon, daß sie Regierungsfitz und den einzigen grö ßeren Mittelpunkt von handel und Verkehr fiir einen ziemlich großen Umkreis bildet, dadurch, daß sie weit mehr als andere voltsreichere Ort schaften, wie die ,,Hauptftudt« Bau oder llrfa,.der Brennpunlt der ar menifchen revolutionären Bestrebun gen ist; die Leiter des »Hintfchat bundes'· stammen wie mehrere an dere hervorragende Armenier aus Bitlis, wo sich der Haß gegen die Türken und Kurden weit stärler be merkbar macht, als irgendwo anders in den von jenen bevölterten Mita jet5. Die Stadt zählt zwei bis drei Tausend Einwohner; nur die Beam ten und das Militär find Türken; die Kurden sind meistens Viehziichter und Hirten, die Armenier Händler und Gewerbetreibende, die die Wolle und die Häute der turdifchen Schaf herden verarbeiten und verkaufen. Vom BitliS-Tfchai, einem Zufluß oder Quellarm des Tigris durchstos sen, teilt sich der Ort in die Ober und die Unterftadt; die obere ent hält, wie gesagt, auf der felsigen Platte einer steilen Anhöhe einige bessere Gebäude, fo den Sitz der Behörden, militärifche Baulichteiten, eine armenische Kirche, eine Bank niederlassung und das russische Kon fulnt, während der um die Fluß windungen hingelagerte untere Teil das Wohn- und Geschäftgviertel der eigentlichen Bevölkerung bildet und einen echt orientalischiunfauberen und unfreundlichen Eindruck macht. Von der Höhe aus gesehen, verwis fchen die Frucht-— und Gemiifegärten und die den Wafferlauf einfäumekp den Pappeln und Weiden die Un freundlichteit des Bildes zum Teil. Tie Umgegend ist verhältnismäßig eben und gut angebaut. Für die vom See etwa 25 Kilometer entfernte Stadt macht das Fischerdorf Ta dran, wohin eine leidliche Landstra ße führt, den Hafen, von wo ein reger Verkehr über das Wasser nach Bau durch große Mahonen aufrecht erhalten wird. s Vom Norden her, also aus ver Richtung von Erzerrnm kann man auf zwei Wegen —- tvenn der Aus druck erlaubt ist —- an den See und nach Bitlis gelangen. Der kürzere snber bedeutend schwierigere ist über Mufch zwischen dem Gebirgszug des Bingol Dagh und dem des Nim rud Dagb durch jetzt schneebedeckte Misse, ein Weg, der selbst in der besseren Jahreszeit für Mensch und Tier anstrengend und schwierig ge nug ist; der andere führt etwas mehr öfilich zwischen dem Nimrud Dngh und dem Sipnu Dagh am Vaufee durch, too et den von Bau um dag Nordufer führenden Weg bei Anh lat trifft, jenem maletifchen, durch seine wunderherrlichen aus dem Stein gehauenen Denlmäler und Free-ten berühmter altarmenischer Landftädtchen. Von da folgt der» »Wer; dem See bis Bitlis und setzt sich dann durch welliges Gelände ohne bedeutende Schwierigkeiten für den Verkehr nach Mardin nnd weiss ter bis nn die unendliche Ebene fortsp welche jetzt der große neue Schienen » weg durchquert. - —- Die böse Sieben. Er: »Aber Emilie, soeben sehe ich, daß du mir in meinem Anzug alle Taschen zugenäht haft. Warunis« « Sie: »Weil ich bemerken ri111f;te, daß du bei meinen Ernmhnitnnen im - tmer eine Faust darin niachtest." ! tw einsames-sit eee fressen-Li Da nach der Ansicht der Entwic mächte der Krieg bereits zu ihren Gunsten entschieden isi und der eu rapäischen Welt durch sie die Frei heit wiedergegeben wurde, so er scheint es nicht weiter verwunderlich daß vie «Times'« bereits den Bor schlag machen, ein »Siegeådenlmal der Freiheit« zu errichten. Dieses Denkmal srll einzijnrtig merdenwje die Welt es nkch nicht gesehen l-.·.;, denn auch der Firick1, ten die VUkler Europas mit einandcr führten, war einzigartia in der Weltaeschichtr. Als Vorbild dieses DenkmalH schlägt das Blatt dir Freilkeiisstatue im Ha fen von New York vor. denn nichts cntspteche dem Gedanken der Frei beit besser, als ein flammender Leuchtturm. Der lvesilichste Punkt Der schlaue Ritiim .,t1deierel)»en, Peterchem hättest Ti« dort) auch so acrnaxlzt wie ichl« der irischen Küste dünkt dem Londo ner Blatte besonders symbolisch und bedeutungsvolL Amerika und Eu ropa grüßen sich dann im Namen der Freiheit,« ruft es pathetisch aus, »und weithin iiber den Ozean strah len die sich lreuzenden Feuer, die von Amerika und Europa aus die Länder der Welt erleuchten.« Zur Ausführung dieser Jdee verlangen die ,,Times« einen Wettbewerb na ter den Künstlern aller Länder, die gegen die Mittelmächte verbündet waren, und aus allen Ländern soll sich das Kollegium der Kunstrichter zusammensetzen Jn kurzen, aber kraftvollen Worten soll eine Jn schrist Gründe und Ziel des Welt trieges angeben, und die Bildnisse der Herrscher des Vierverbandes und ihrer Verbijndeten sollen »machtvoll nnd groß« das Siegesdenkmal der Freiheit schmücken. ().-— Der belselmte PeineareL Präsident Poineara scheint den Fluch der Lächerlichkeit nicht zu scheu en. Jn einer Nummer des »Matin« fand sich nnlängst ein Llrtitel über die letzte Reise des Präsidenten an die Fraun und diesem Artikel war ein Bild beigegeben, das den Prä sidenten mit seinem Gefolge zeigte. Im Text zu diesem Bild ward noch ausdrücklich darauf aufmerksam ge macht, daß Poirraris den neuen Stahllkelnn den die französischen Sol daten seit einigen Monaten trazicnl auf dem Kopf trägt. Im übrigen trägt er natürlich Zivilkleider. Man stelle sich etwa einen hohen preußischen Beamten vor, der zum schwarzen lleberrock einen Kürassierhelm träati Aber die Franzosen haan ja Ge schmack, Takt nnd Kultur in Erb dacht! Morgen im Sel)ützcikqtabctt.