Jl- Issdindee us Iris-L Feldiornetl Deicpernslkilenburg Wie ich da eines fchönen Drss in der Schnle din. kommt eh - brief, worin mein Onkel mit Ist-, teilt, der Bund bade W. d« Ilbreife nach Briiffel finde nun doch« flatt. Jch glaubte es taum nnd fann nat-. Weste, isrziem tat alles ans dere, als aufs-offen — Richtig! Als ich nach hans kam, lag ’ne Depefche auf mein-m Plage am Mittag-Mein nnd was ftand drin? —- Da drahtete der Bund: » Sofort herkommen Trankport Brüffel, Montag abend. Pfadfindetbund.« Hurrak Endlich! Jch führte voll Freude einen regel rechten Jndianertanz auf, zum Ent Setzen aller Anwesenden, denn als Oberfelundaner darf man leinen Jn dinnertanz mehr aufführen. Schnell gepackt. Am Nachmittag machte ich noch ’ne Schniyeljagd mit meiner Klaffe mit. Arn Abend kletterte ich zeitig in den Kahn, aber an Schlaf war nicht zu denken-« Jch fah mich als faufendcn Meldefahrer, die be wundernden Blicke der Brüffeler auf mir ruhen und fchlief endlich nm Mitternacht ein. Im andern Morgen flott ’rans, — Kaffee’ runter und dann —- — los! Ja! Riesen. Meine Mutter war pldglich dagegen. So ’ne Pleite. Sollte ich mich denn umsonst gefreut haben-l Ra! fchließlich habe ich fie glücklich r·kumgel-iachi. Nachmittags 359 sanfte ich ab. Affe, Anzug nnd Gamafchem Brotbeutel und Fell-fla fche, Radfahrlaterne — alles dal; Und sogar eine funtelnagelneue Miti-( tarfeldhalsbindr. Nach einem herz-’ lichen Abschied von meinem Vater und meinem Freund, die mich zur Bahn begleitet yama, schöpfte ich kksei mal Atem und legte ab. Jn meinem» Abteil befanden fich noch drei Land-i wehrmiinner. Endlich! Endlich sollte; ich nach Brüffel kommen. Jch halte! die reinste BrüfieltrnnlheiL Abends 9 Uhr landete ich in Berlin, fchlieh bei meinem Onkel, und Montag truh 9 Uhr marschierte ich freudigen Musi tes aufs Bürd. Unterwegs quälte mich nach mancher Zweifel. Wenn das Geschick mich nun doch noch narrtet Voller Betlommenheit be trat ich das Melbezimmer, begrüßte Herrn h. und erhielt von ihm den Befehl, mich heute abend 9 Uhr siir die Absahrt nach Brüssel auf dem Schlesischen Bahnhos einzufinden Die Freude tönnt ihr euch denken. Kaum bewahrte ich meine hultung, und nachdem ich mir von herrn h. eine neue Armbinde hatte geben lassen, sauste ich nach Haus. Je näher die Abiahrtsstunde kam, desto unruhiger wurde ich. Ei galt noch Eßdorriite mitzunehmen Jedem, dem ich aus der Straße begegnete, wars ich einenz freundlichen, ja beinahe lächelnden. Blick zu. — Endlich —- Gott sei« Dant, — nian so weit! Begleitet von meinen Verwandten, begasst von der Straßenjugend, bepuctt wie’n« Weihnachtsmanm zog ich los. Jch konnte kaum in die Straßenbahn «rein, so bepacit war ich. Wie ich nichts ahnend am Bahnhose aussteige, blicke ich mal so zufällig nach der Uhr, und —- was tun-r das-? — weiß Gott, es war erst 1,-27, und un: 9 brauchte ich erst da zu sein« Nat Jch hatte schon io lange gewartet, da tam'5 aus eine Spanne mehr nun auch nicht an. —- Auch die ging por iiber! Noch eine Musterung mit Rä dern, dann hinon zum Bahnsteig: »Ja Reihen gesehn rechts uml« Der Zug lies ein. Schnell ’rin, Gepiick verstaut, Platz ausgesucht und dann noch mal ’raus. Ein Zeichen rek diensttuenden Be amten, und der Zug rollte langsam aus der Halle. »Auf Wieder-schenk« »Hans, deinen Mantel schicke ich nach; schreibe gleich, wenn du antomrnst und schicke jeden Tag eine Karte.« Um unsere Wehmut zu verbergen, stimmten wir an: »Wer weiß, wann wir uns wiedersehn, am grün-n Strand der Spree.« Ja! Wer weiß das, wann ich euch wiedersehe, ihr lieben Kameraden Nun die Fahrt! Schnell schlossen wir untereinander Freundschaft. Ei nige .ganz Fürnelzrne« redeten sich zuerst mit »Sie« an. Am Bahnhos «3oo« tnm hälsgfeldmeister C dazu, der noch etwas zu besorgen hatte. Zwar hatten wir unsere bestellten Ab teile, dennoch war der Gang voll von Militär. Da zeigte sich der echte Psadsinderstnn Einer nach dem an dern ging hinaus und bot unseren Feldgrauen freundschasttichst Platz. Die nächstgrößere Station war Ra thenow. Unterdes schneite es drau ßen. Gemütlich saßen oder standen wir irn lessuge und sonsten so durch die schneebedettten Felder hin. Sten dat! Hier stimmten wir an: »Mot genrot.« Wie oft habe ich dahetrn dies Lied gesungen, aber fett kam ej mir sega ganz anders dor. Erst auf dieser Reise lernten wir so recht echtden Inhalt dieses sWn Liedes verste , das groß-! Eindruck aus suec machte. Keins-rein Mit oder un IGW messen last. Still nnd schön es auf die schne I M, daran M tote Istt ei stil. Rai-, .--. MO— H schon draußen gewesen war saß still und in sich gelehrt da Elberfeldi Aufenthalt! »Na, Pferds-den —- ihr Kai fee?« Ob wir Lilie-! Die Trinti jechee Hat-. M W wurde ge Wes-MS E Weiser III Ue W Bald war Essen erreicht. An der Bahn be inertten wir —- 3 Uhr nachts — gleich die Kruppscht Werkstatt, die auch fest in der Nacht in voller Tä tigkeit war. Wir waren unterdes hunderniide geworden und zogen uns — bitte uni Verzeihung — in diel Gepäcknehe zurück. Der Rucksack wurde als Kopflissen bemißt So lagen abwechselnd zwei Pfadfinder dort oben. Das Licht wurde aus gemacht, und das »Nattete, ratteie, rattete" des Zuges war nun nach der einzige Laut in unserem Abteil. So gings bis Mülheim a. Rh. So ge gen 5 Uhr morgens gabs wieder was zu essen. Kurz vor Tagesanbruch gelangten wir nach Köln. Ueber’n Rhein ging’s, und wir ertannten ganz deutlich den Dom, wie er sich aus dein silbrigen Dunst des Morgens b Acht Uhr! Alle Müdigkeit war vergessen, und rnit neugierigen Augen betrachteten wir das schöne Bahn hofsgeböudr. «5 Stunden.« hieß ed. » «Aufenthalt!« Unter Führung un Eseres herrn hauptfeldnieisterg M. be sichtigten wir zunächst das Innere ldes Bemes, dann gings zur Ber pflegungsstatiom wo wir rnit schöner warmer Suppe bewirtet wurden. Dann legten wir das Gepäck ab und begaben uns nach dein Brückenturrnsp Nach einer schier unendlichen Wan-i derung tarnen wir oben an. f Ein Maichinengewehr war dort» aufgestellt. Ein Unterossizier gab» uns eine ausführliche Ertliirung da-« zu. Wir hatten ganz Köln zu unsj Jeren Füßen. Weiter gings. Inl Köln hatten wir Herrn Oherfeldrnei fter K. angetroffen, und feiner Freundlichkeit verdanten wir es, daß wir ein Abteil Z. Klasse betamen Eben wollte ich mich mit Genugtuung; in das weiche Polster werfen, als eins Beamter uns aus dem Abteil derwies.’ Ein hoher Beamter legte sich siir uns! ins Mittel, aber schließlich mußten wir weichen, denn ein anderer Herr! machte seine gerechten Ansprüche gel tend. Wir wanderten also in ein Abteil Z. Klasse. Während der Fahrt bemerkten wir Soldaten nebenan und turnten mit Gent-ist in's Abteil Z· Klasse hinein. Tadellrse Fahrt bis Nachen-Dos. Eine wunderbare Ver pslegung wurde uns hier zuteil, und mit Dank gegen die freundlichen Rote Kreuz-Damen dente ich daran zurück. Ein Pfiff, und der Karten ruin pelte weiter. Wir näherten uns der Grenze; Ganz aufgeregt schaute man zum Fenster hin-aus« einige wollten schon Kanonen gesehen haben. Sas gegen 7 Uhr, trasen wir in Herbei-l thal ein. Die Knochen waren einerns doch ein bißchen steis. hier hatten; wir einen langen, unbeabsichtigth Aufenthalt. Der Regen strömte nur? Iso herab. Auf der Vervtlegungsstai Ition stärtten wir uns. Dann traten Iwir draußen an in Erwartung des Zuges. Unser Führer, Herr M» tat sein Bestei, um eine Fahrgelegenheit zu bekommen. Kaltes Wetter; naß und hundemiide warteten wir auf den Zug, und endlich-nach 2 Stun den — durften wir weitersahren. Unsere Räder machten uns die mei sten Schwierigkeiten Schließlich nah· men wir sie ins Abteil und fuhren so in einem ungeheizten Wagen wi schen Gedäcl und Rädern bis Brüsseli Schaerbet. Unterwegs fuhren wir durch Verviers West und Ost. Die meisten schliefen, nur ich blictte hin aus ins Tuntel. Jn bestimmten lEntfernungen fah ich da Lanofturm männer flehen. Jn Regen und Sturm standen sie auf Posten in Feindes landl Wirklich teine leichte Aufgabe, fo in Nacht und Wetter b.- durchzu lcalten. Tie meisten von uns, La meraden, machen sich von einer fol chen Leistung noch teinen Begriff. Jn irgend einer Ortschaft hielt der Zug, wir ftiegen mit den Soldaten aus Macht- gegen 2 Uhr) und eilten iiber Schienen zur Verpflegungsfta tion vom Roten Kreuz. Jch hatte mich aber verlaufen und ftieg drum eben wieder mit leerem Magen in den Wagen. Es bat mir nichts gefchadet, man lernt hier, sich mal Was zu versagen. Rin, ein Klapp, und los geht's! Ein furchtbarer Ruck, daß das Ge pöck aus den Netzen ’runterfiillt und ich meinem Gegenüber in die Arme. Der hatte geschlafen und rief mir zu: »Mensch, heut' if» doch iarnich fo heiß.« Dann wieder 10 Minuten Fahrt. Wieder ein Ruck. So ging das fortwährend Schließlich klet tertk ich ins Herrliches und wie ich gerade fo träume »Kon unter der otbremfe), da fühle ich einen gut emetnten Klaps meines Führeri. ll alfo 'runter und anftiindig West. Mittlerweile war ei schon y-? Zuvor-dein hans M» Ein-in M» ax K. und ich plauderten munter drauf los, M. roar ich-n in srüffel gevefen und hatte febr auf nmtfame Zuhörer tm uns-. Bald stimmten M die Wer den Briifs gl, und nach kurzer Zeit fuhren tote M ein« W ’raus«und. sendahner. Dann rürsen Dir as. und zwar folgendermaßen: Wer su viel handgepiiri hatte, geil-B einein Kameraden, nnd dieser gab dem Pfad finder sein Rad. Also marschierte der ohne Gefä- mit zwei Rädern los. Nah ZH Stunde kamen wir au. Mühtigei Staunen unser-seis. Ein Riesenaebliude, wo wir wohnen sollten: Die Kommandantun »Da la loi'). Ein sutogeratten Kommandos erfüllten den Hos. Liedetgabentranti parte, Depeschern Befehle gaben dem Ganzen ein diente-, bewegtei Ins sehen. Wer hätte geglaubt, daß das das Ministerium des Jnnern gewe sen sei, wo wir Deutsche jetzt wohn ten. Von uns vortrefflich eingerich tet. Der Stadttomrnandarc unser! Reichsseldmeister, wohnt hier« und. ihm ist es zu danken, dass eine tadel-( i lose Ordnung dort herrscht, und daß; wir Pfadfinder nach Brüssel dursten.1 Dieser Vorzug soll aber an uns nicht. spurlos vorübergegangen sein. Wir sind stolz, die ersten deut chen Jun-« gen gewesen zu sein, die fiir tüchtig erklärt wurden. zu helfen hier in Brüssel. Wir haben oiel gelernt, aber wir werden noch immer lernen. Frische. unserdrossene Arbeit ist un sere Pflicht Die Weihnachtzfeier war wunder voll, ein Riesentannendaurn mit Glühbirnen leuchtete weithin. Eine schöne Anfprache rückte uns in Ge dantea der Heimat näher. Eine große Ehre wurde uns noch zuteil. Se. Exz. Freiherr v. Bisssna, Gene ralgonverneur von Belaiem war auch anwesend und unterhielt sich auch mit uns Pfadfindern Den Teilnehmern an dem Trans port vom 23. Nov. 1914 wünsche ich eine gesunde Heimlehr und ein fröh liches Wiedersehen Aber auch Dant gebührt dem deutschen Pfadfinder bund für die große Mühe und Ar beit, die er unsertwegen hatte. Gern tat er es sür uns, wußte er doch, daß wir es ihm mit treuer Pflicht erfüllung gegen das Vaterland loh nen würden. Gut Pfad! Ier III-se krieg. Etizze von Rudolf Michael. Aus einem grauschattigen Hügel der Champagne stand Walter Horn, der Maler. weit über den zischenden und dann-senden Robren da unten. Der Abend war voll Lärm, die Dämme rung voll Not. Er sah mit großen und blanten Augen in das fiebernde Tal. ' Oft war er hier« so hart an det Grenze der Gefahr· Vom Stab der Division, der er zu Studien und Ein drücken zugeteilt war, subr er ost enit der Kolonne, niit einem Sonnens wagen oder dein Autotnobil der Feld post nach vorn in das Trümmerdors wo der Stab des holsteinischen Regt-H ments lag.x Dann gingen seine Augen aus wie quellende Blumen, dann reckten sich. die Arme und ballten sich die Fäuste« als müsse er diesen großen Kolosz mit- ? einpacken und vor sich herwiilzen. Er brauchte diese Unmittelbatteit, um malen zu tönnen, dieses heiße Brennen der Adern, damit seine Au gen innerlich sehend worden« Ja, dieser Krieg war schön! So quatbolL so herzauspeitschend schön« daß er nicht seitab stehen konnte. Des Morgens war er ost schon hier, wenn das erste Dämmer-n das Land wie aus einer dunklen Schale hob. Oder des Abend-, trenn der Tag wie ein Springbrunnen in sich selbst zu sammenfiel. Er horchte auf das Knattern der Gen-ehre da unten, das sich in der Ferne verlief wie ein brin dertsaches Echo. Er tannte die Hü gel in der Ferne, den Lauf der Bäche und Täler. Und wie die Walten zo gen, das hatte er manche mondhelle Nacht beobachtet. Der stille, schsviile Sommer war nun geborsten und gebrochen· Aus tausend Robren drüben jagte Larm und Feuer. Das war die Schlacht. Walter Horn stand und lauschte und schaute, während die Nacht um seine Füße trach. Er berauschte sich an dem Lärm wie an einer brennenden Musik, und seine Sinne wühlten sich durch das Dunkel und suchten die da unten in den Gräben nnd Höhlen. Und er fühlte eine Stimme in sich, die sprach «Briider!" Der Lärm da unten überschrie sich selbst. Das Feuer peitschte und gei ßelte den eigenen Strahl. Um Mitternacht brach es jäh ab. Wie von einer stskingenden Saite brummte der Ton noch weiter und ebbte ab bit in ein Nichts. Da rannte Walter Dorn in einer bren nenden Erregung zurück. Jn langen Sätzen, wie ein Fliehender vor dem Feind, suchte er die platte, sichere Straße zu erreichen. Dort wars er sich aus einen ratternden Wagen, ohne biel zu fragen. Drei Schwert-ermun bete la en daraus, tief im Stroh. und st baten iiber den Schmerzder igeschiittetten konnten Glieder s Waltee Dorn sah nicht-n dreien. Er wes-te siebeiße iustiti mit beiden hänben In seiner Phan tasie wuchsen nnd quellen Bilder aus sitt-erneuen soeben und Gesagte-n die zichdeljnten tvie Leiche nnd siebet su aminensz in ein dann-sei Dun FläsiesMsedethllteihs sein-and G- ssief sprungen wie ein heisses, stieer at Der Wagen eatterte und polterte. Kolosnen fuhren verbei, schwer m Gram-ten Rai-saubern die fi- vie fliegende die drängten chvee dkeu de Auto Isssile, von unsichtbaren sit-Heu det Iöets getrieben. Und über allem hing die Nacht. Der eine Berwundete tlagte und weinte, als würde er mit Peitfchen - schlagen. Walter Horn beugte skh Izu ihm, M den W verbundenen Kopf auf seinen Arm und sah dem Aerrnften in die flackernden Angen. So ging die Fahrt zwei Stunden. Als Walter Dorn den Armen mit vom Wagen half, hob er einen Toten herunter. Noch eine halbe Stunde rannte der Maler weiter durch die Nacht, bis in das kleine, bleiche Städtchen, rvo bei dem Stab der Division auch sein Quartier war. Dann saß er vie ganze Nacht über sein Papier gebeugt und zeichnete. Fieberhafi lief die sank-. Auf seiner Stirn quellen dieb iuen Adern. Und die Augen hatten unheimlichen Glanz. So malte er die Nacht. Seltsam bunt. Der ganJe Lärm war darin und die ganze Not, und zwei große irre Sterne. ! Als es Mor en wurde, schlief er über dem Pap er ein. Müde und zerschlagen wie nach einem schwerenl Gefecht machte er gegen Mittag wieder aus. Und erstaunt. mit den Mör chenaugen eines Kindes, sah er auf das, was er gestern im Drang derl Nacht gemalt. Das war schön wie der Krieg Aber den Nachmittag fuhr er schen tvieder hinaus. Es ließ ihm teinef Ruhe. Auf den Straßen las er es in jedem Auge: da draußen geht die große, wilde Schlacht» Er wars das» Bild zu den anderen in die Ecke und lief hinaus. Ein Automodil nahmi ihn mit. Stumm saß er vorn neben; dem Führer und maß den Lärm der« Gefchiitzr. Wieder stand er auf dem Hügel nnd sah gegen den Feind. Wie ein Seemann vor dem Sturm. Noch war es hell über den Höhen ind Wäldern. Da schlossen die Roh re drüben den schreienden Mund unds reckten sich nur noch wie lauerndr Mäuler. Unheimlich schwiegen die Aecler. Plötzlich tnatterten die deutschen Gen-ehre in hellem Wirbe- Da wuß te Walter Horn, daß der Feind kam. Und in einem jäh hervorbrechenden Gefühl breitet er die Arme gegen den Feind, ballte die Fäuste und schrie zu den Brüdern daunten: «.Valtet auss« Dann lehnte er wieder eine Weile gegen einen Baum und storte in die dämmernde Schlacht. Ader die Brust war voll von Zwei seln, denn die Augen sahen nicht, und die Ohren wollten nicht hören Mit wilden Sprüngen rannte Wal ter Horn zu Tal, rücksichtslos aus den Feind zu. Unter den Brüdern sein« sehen und schassen von Mann zu4 Mann, das war sein brünstiger( Wunsch. Schon zischten und sangen( die ersten verirrten Kugeln um ihn.l Das Knattern wurde lauter, der Bos den heißer. Und dann war er unter» den Seinen. Sie gingen zurück, eines dünne, müde Reihe. t Walter Horn raffte ein paar Hand-I granaten zusammen, ging mit den! Kompogniem machte lehrt und lauersj te Aber der Feind lam nicht. i Da stiirmten sie wieder vor und warfen sich auf den sich sammelndent Feind. Wie Keulen schwang WalterT Horn die Granaten,· und trachde fuhren sie zwischen die bestiirzten Haufen der Franzosen. Das Feuer der Begeisterung fprnngi von Mann zu Mann, und eine unend- i liche Brandtette flammte auf. Spät in der Nacht brachten sie Walter Horn, den Maler, zurück Eine querfchlagrnde Kugel hatte ihm die rechte and zerfchossern Man fuhr ihn ins Je dlazarett. Er schlief und fühlte nichts von feiner Wunde Einige Tage später brachte ihn der Lazarettsug in die heimat. Seine Blätter und Bilder waren bei ihm, und das Eiserne Kreuz trug er auf der Brust Jm ldeirnallazarett nahmen sie ihm die rechte hand ab. Sie war nicht mehr zu retten. Walter Vorn war ohne Gedanlen und fühlte nicht, wag ihm geschehen war. Der Arm lag in einer Binde. Die linle hnnd spielte mit dem Kreuz von Eisen· Und mit blanlen Augen horchte er auf die Nachrichten vom Kriege, die die Schwester ihm vor las « - Langsam erholte er sich und wurde -lriiftig. Er hatte tein Bedürfnis zu Jarhelten. Es war, als wenn er fein Beim und Leilei hergegehen hatte. Sein Bild brachte man in eine Aussielluaq. Als er genesen war, fuhr er hinüber ln die große Stadt und suchte es in den stillen, hellen Sälen. Lauge, tole ein eemder stand er davor und uchte n den seltsamen Farben U er fiihlie nicht daß er etwas verloren Er war ganz ohne Schmerz — Inst-es Tann- «Jsi das tlcp e m ;peo3m:it laekthmsch Cis-;- Ists-Zähne doch lies Its-in Von Robert Schneider. ? Du Gang disk-as durch m Dauer Leein lduinpfeöiädn » ists Dis-»O n C Mk m « f, im »Es s- ; - klang geisterhaft, alt ob ein unsich res Grauen hinter den Tsnen herliefe, sie stumm-Im mit tIe M W störten Graf CottignnsLagsache führte Ri tnpn zu Tisip- fetne Tochter aus spö ter Ehe, feinen Abgott, den er über alles liebte. Ninon war achtzehn Jahre satt, fchlcmt, blond und fein. Es wur de faft nichts gesprochen während des Essens. Ein Wint mit den Augen« und die Diener, die an der Türe ftani den« wußten, was sie zu tun hatten. . Es ging ftets fo feierlich her. Der Graf wich nie von der Form cib Und »denn-Ich lag heute etwas Geztvungenes ;in diesem ganzen Wesen· Die Diener schienen nett-ös. Ninon fuhr sich mit idem Battift öfter über die Stirne, als fmüffe der feine Duft, der ihm ent tftrömte, fie wieder neu beleven, damit Este sich aufrecht hielte. Der Graf sfchien diese leichte Unruhe zu mißt-il Jigenz denn feine Stirne furchte sich Imebr als einmal, wenn er fie ge )wnhrte. Nach dem Essen entfernte ein stum mes Zeichen die beiden Diener. Der Gras ilingelte zweimal und Charm, der alte. weißbiirtige Kammerdiener des Grasen. erschien. »Meinen Pistolenlasten,« befahl der Gras. »Seht wohlt« und Charlez ver neigte sich sast bis znr Erde. Ueber inons schlanke Gestalt fuhr ein leichtg Zittern. Der Kammetdiener lmn zurück und überreichte dem Grafen den Ebenholz tasten. »Sie werden kommen, Charles?« fragte dieser den Alten. »Sie werden kommen, Herr Gras!« »Der-tei« «-hente!« »Es ist gut!« Der Kammetdiener sah sich entlas sen und ging. Gras Cattignh siihrte Ninon zu den Sesseln, die vor dem Kamrn stan sdem Sie liesz sich nieder, er blieb ste igen. Jn der band hielt er den Ka en. ! »Sie werden kommen, meine Toch ?ter, du hast es gehört. Ich hatte zCharles befohlen, sich genau darüber Ha unterrichten. Sie werden heute tammen, diese Elenden, diese Deut schen, die ich hasse; aber ich sreue mich »aus das Wiedersehen; denn es wird Ernir Gelegenheit geben zur Rache! Mir und dir!« Rinon sah fragend suihm auf. »Mit, Vatert« «Meine Rache ist auch deine Rache! »Es toiirde mich ties schmerzen, wenn Jdu nicht so sühltesi.« ; «Jch kann nicht so siihlcn, Vater. JDiese Deutschen tuen ihre Pflicht, Iwie auch unsere Soldaten. Laß’ sie Imiteinandet kämpfen Daß sie töten müssen ist grausam und mir unbe Igrejslichk Der Gras zog die buschigen, wei ßen Brauen zusammen. sAuch du wirst töten, meine Toch ter.« Ninon fuhr entsetzt ans rein Sessel zempon s »Das ist nicht möglich Vater Frauen brauchen nicht zu töten, dür-v Ifen nicht töten!" ) Du sprichst, wie es auch deine verstorbene Mutter getan haben würde, auch sie war zu weich. Ich aber beseble es dir zu töten! Heutel snoch wirst du es tun, wenn dietel ’Deutschen hier einzudringen ver suchen!" Der Gras öffnete den Pistolen tasten, nahm die beiden glänzenden Dinger heraus und stellte den Rassen zur Erde. Ninon sah ihm mit schreethast er weiterten Augen zu. Sie wagte teine Widerrede mehr. 1 »Sieh herl« wie man laden müsse. Dann machte er die beiden Pistolen schußsertig ! Wir werden zusammenbleilxn meine Tochter, ich lasse dich nicht in die hände dieser Elenden fallen. Glaubst du,« —- seine Stimme wurde weicher — daß ich dich liebe? Daßi ich dich über alles in der Welt liebe?«i »Ich weiss es, Vater! Jch ivill,s wenn es sein muß, auch steriien.s Aber ich tann leinen Menschen toten, Vatert« Ninon zitterte heftig. i s i «Du wirst es lernen, mein Kind li i i Jch werde —- —" Jrn Reisen des Grasen tlirrtk ein heftig ausgestoßened Fenster Naion stieß einen Schrei aus ».dände hoch!" befahl der junges LeutnanL der durch das niedere Fen stet in den Saal gesprungen war und die Waisen gesehen hatte. Jm Gar ten draußen standen noch einige seiner Leute. vie daud ve- aksfeu sur-c hoc-J se zum Schus. Klatschend schlu dle usel in die Wand. Die Au - usw mochte ihn unsicher gemacht Ver Leutnant zauderte trat der segentbehr einen Au endlich alte Mann tat lhtn Und zwei blaue Uuaen seiden ihn vein« so graut-l Use tief erschreckt die blauen i neu W m papie- ins fein sei-lieu- ein zweiter us use Ort-f Man ak- Firme Ritters schrie au. heb tber Sie-t ad. Seine steck-enden Ieiidrjehu der Tochter entgegen. —- Töte. .sie! KARL-alt «ve; Sterbenden reer übemschiig gewesen. Rinen heb die arte wägen Hand und hielt auf den Eichen Aber da bellten schen wieder dran ßen die Geweth Drei Kugeln eins-werten des Herz der jungen Grimm Der Leutnant war gerettet. Aber eine Bitterkeit und eine Trauer er füllten ihn. Bitterleit über das Tun des Grafen und Trauer um das un nüh dahingewerfene Leben seiner Tochter. Am anderen Morgen begraben sie den Grafen von CattignysLagache und Nimm Ja ihren blossen, schmalen Händen hielt Nimm de Cattigny weiße daf tende Rosen, die hatte ein junger preußifcher Leutnnnt für sie gepflückt. W ,,Ztimmt!« Frau Tratschmeier steigt in .vie Elettrische und entdeckt ihr gegenüber eine alte Bekannte, Frau R ..., welche erfreut ausrusk »Ah, pas ist eine angenehme Ueberraschung, Sie zu tressen!" »Ganz meinerseits-P erwi dert Frau Trurichineier verbindlich. »Deinen Sie nur« wohin ich fahre-« »Na, wohin denn?'· »Aus die Polizei!" »Bitte etwas lauter!« ruft vie R..., welche glaubt, nicht recht verstanden zu haben. »Aus die Polizei gleich da im 1. Bezirt, ich hatte nämlich gestern mein Brief tascherl verloren«, schreit Frau Tratschnieier, uin in dein Lärm des oiihinsausenden Wiiggong von ihrer Freundin vefser gehort zu werden, ohne die ärgerlichen Mienen der Fahr giisle zu berichten; vesonoero ein Herr mit grünem Schlipo wippt nervös und ungeduldig mit dem Fuß. — ,,Also ein schone- Briestascherl Krug eolein suchten - Leder, innen mit gelber fHeide gefiittert«, erzählt mit großer Zungenseriigteit ifmu Treitsch nieier, »deshalb lies ich gestern gleich aus die Polizei, eo zu melden, ieno nun eile ich nur schneu vorher in vie Martthalle einzutuufen und dann gleich aus das Polizetiitnt nachzufra gen Na, so ein schönes tlemes Briefmscherll Und ein ZU Kronen schein drinnen, dann noch 5 Kronen in Silber — und eine Menge Mein geld. —- Aber unt ivati es mir ani meisten leid tut, ist um einen Schein nut- der Puneret oon Gutenberg, nver ein graues Seidentleio, Sie wissen, ich lasse immer dort puhen na. daß ich Ihnen sage! Also noch ein Lottozettet war auch in dein Taschen mit prachtvollen Nummern« denken Sie nur! 5, 7, 22 — —- ’nu die kommen sichert . . . und ...« Doch nun schie nen die Damen endlich vie Entriistnng der Fohrgijste zu bemerken. Der Herr mit dein grämen Schlips schien es nicht mehr auszuhallem er geht trotz des schlechten Weitere lieber aus vie Plattsorrn hinaus Frau Tratschineier hielt einen Blu genhlict inne, dann rief sie erschrak ten: ·,,Jch bin schon nii Der Marti lmlle vorbei, leben Sie wohl, Frau R ..., leben Sie ivohll Ich mnsz schnell aussteigen!« Und draußen war sie zur Freude der Fiihrgästr. Nachdem sie in Eile ihre Eint-use besorgt hatte, stand Frau Tausch ineier bald aus dem Polizeioint vor dein Beamten nnd sing ihre Erzäh lung von neuern nn: »Ein so schones BriestascherlZ Aus rotem Juristen Leder, innen init gelber Seide gesitt iertl — Stimini!« sagte her Beamte. »Und ein 20 Kronerischein drinnen und 5 Kronen in Silber.«' ,,Stirnint!" »Und eine Menge Aleingeld.« Der Beamte niett zustimmen-. »Dann ein Schein aus der Vuyerei von Si ckenberg über ein graues Seit-entleib. »Dann noch ein Lottozettel über B sehr schöne Nummer, 7, 5, 22.« «Stinrmt oussallenv!« meint der Beamte lächelnd. » Also-es ist gesunden, inein Pries Eteischetl?" rust Frau Tratschineier freudig. »Zei, es wurde gesiinden«, bestätigt incin ihr. « »Als-) lann ich es hiiben?« — »·Jtein.« —- «Nun denn nicht gleich, aber ionnn lann ict es habenW — ;,,Gar nicht!« sagte ver Beamte wie »der. »Ja, weshalb denn nicht!« riist sFrau Tratschrneier ärgerlich, »es ist »mein Eigentum. Sie tiinneii ei mir-« geben«. ; »Kann ich nicht!« erwiderte ruhig ider Beamte »denn es wurde soeben ’von einem Herrn mit grunein Schlin — abgeholt-« - - Statuts« stsz meine Frau nicht toeticii inmi. Ta- isi ielrr gut; « Denn tochi lie wirklich doch einmal, Dann lochc ich vor Wiiit -.-. —- Kindliche Frage. Pu Großvatee, gehört da draußen w Feld nein a, mein Junget neuen tst dann aber ver Vater ils Meiner eingesogen worden iiiid steht- G seist-M