Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 25, 1916, Sonntagsblatt, Image 10

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    ·-Osss sau- seen
GräIun ans Tit-It vog» MS
öd g Bildt-km
Es war an einem jene; Sidtp Isl
penmnmeetnge, Fee essen grasen
Himmel über den deumeyen umer
der Verse spannen. ins ich bergein
ging. nach Schloß Moos. Ein pü
gel stieß van Vveygevktge ins Moor
nmd« und über fernen Rücken, vor-bei
an steinhdchwetten Dorjhöusetm
schrie may mein Weg.
Mich drängte es zu jenem halb
peejauenen Unw, ver dort unten in
einem Tfeuchten Bekgkvmkel kauern
mußte. Der herein dieses Aufwe
haue Ich Gruße zu beengen von ei
nem, ver seither un stumpfe für das
Boten-any dort oben« in Galizien,
gefallen wac. Aus den Stzdhlungen
dieses Jeeunoes —- änz wgu kyn Hans
Fedntg nennen —- tunnke ich die berg
findt Vttunew und uvemll m vie
xesn runden zule war ich schon aus
seinen Spuren gen-untern Wahn-nd
ich nun ubet cen yugelspoen nach
dem Ansiye Moos fu«-km, lebten Die
Berichte meines toten Freundes aber
mals In mir auf. ·
ABein Ertebnis war m Kürze dies
gewesen: Die nue molqcye Bekgsmot
hatte den untuykgen Wanderer mit
seufmner Bezuuoetung eingesungen
die aus dünnen Ahnungen uno yet
den Betheitzungeu zui.i:««nenzumek;en
schienen. yans Roms war ein au
setIc pnnnxuimcher sevpn und w
wußte-, Ich nicht Immer, ob nicht ern
großer Teil seiner Erzählungen aus
freie dicheemche tlxnvudung der
Wittlichcen zu gelten hone.
Die graue Schlange vie jeden
Abent- uut vee Moosdecke des Gm
benS zwischen rein ehemaligen
Deutschvroensscylvsz Wilvensiem uns
kein Larchenwalde lag nnd erst in
die Flut hinavglni, wenn der verzin
ten de- Gevirgee oen userianm er
reichte —- sie war gewiß teine nnißige
Ersinvetng Verwunderlmser ist, pas
ntetn Freund zum ersten Male jene
riese, traurige Frauenstimme in ei
nein Liede vernahm, als er eben an
die Schlange gedacht lind still bei sich
gesagt hatte: »Jetzt schlüpst sie in
die Wassertieie zuriiei." So nam
er dann sie Frau Mathilde Rhoiler
von Welsenturn und ihre Ton-let
Ervmnt lennen gelernt; dort im
Moor aus der Brei-e yatten sie ein
ander genossen
Ein andere-z deniwiirdiges Erleb
nis meinee Freundes war seine erste
Begegnung mit dein Zwer
Um Wilbalpsee war cis gewesen
der ans dem breiten Riielen ers-T
Jochee liegt, schwarzgriim irn Nah-·
irren gelblicher-, verdorrier Gräser
In einer hätte rastend. blickte Hing
seeüber — da spiegelte vie Ftuehe
neben dein seinigen viiesengesvenst ei
nes toten Aborns vie ssesiaie eines
Knaben wieder. Der hov den Flon
» »und ein äliiiches Gesicht mit
gramverzerrien Zügen erschien in ver
Spiegelnng der Tiesr. Es gehört
einern Zwerg von ganz ebenmnsiigem
Astvervam Hier war honis ein un
freiwilliger Zeuge des Leide- der
Kreatur-. Der Zwerg schlug Die
Hände vors Gesicht nnd beginn bit
terlich zu weinen.
Ein paar Tage spä-ee sah han«-It
König dieser Erscheinung ganz na.-e
ins Unge; denn ver Kleine war ein
Bürger von Stillsch, der leyte Sproß
einer wohlhabenden Patriziersaniilie.
Scheinbar ein artiger und oergniigter
Gesell, obwohl· er kaiun die h..nd
bis zur Klinke hatte beben können,
als er bei Welsenturns einiral, in
das blaue, damals noch von beeng
lichern Leben ersiilkte Saletl des
Schlößchenz Moos am weißbliiheni
den Schierlingsinoorr. Bald hatte
Hans begriffen: der Unselige liebte
die zierliche, anmutig-stille Erdnnii
von Weisenturn.
Und König selbst? Immer iieser
umspann ihn der Zauber beider
Frauen, doch am stärksten zog ihn —
so ivill es mir scheinen —- pie Aellere
in ihren Bann. »
- Darm scheint er sich We Mich
lot-gerissen sit haben. In seinen
Auszeichnungen sank- ich eine eigen
tümliche Szene, die sich IFer Sä
len des Deutichordenäschlofies Wil
denstein zugetrngen haben soll· War
es ein Kostiimspiel —- in den mäch
tigen Schriinlen und Truhen bei
Wildenfteins lag noch allerhand rai
selrwes Rüstzeug. und such Mäniel
und Banner mögen sich da noch fin
den — oder eine Traumvorstellungs
Genug, mein Gewährsmonn fah dort
wie in Bisionen den Glanz des mit
lelnlierlichen Stille-eh, ihm wurde der
weiße Ordensmnnlel mit dem scham
zen Kreuze umgetan, und aus der
kleinen Kapell- des Komm-C die
ver Führer fälschlich »das Zimmer
der Gräiin« zu nennen pflegt. met
hm durch rotgriine Dolzgilterpforten
seine Frau-Weltall entgegen,.gehillli
in Gewänder von dunkelschimmernden
Stoffen —- eine Gestalt, vesen Antl il,
dem Frau Mathiwens glich Doch in
diesem edlen Antlitz blitzte kein Leuch
ten des Erkennend qui, als sie auf
ihn II rauschte Gleich einer schwar
zen sei-schwelle war sie oemn in die
see-use Ecke des Saales entfchwebi
uns vers im Sdntteu verschwunden
Er aber stand IMMQ einsam auf
ten Zinnen der stri- send der gnsze
recht, ed er als "Tichtung, als. Wyde
lzett zrt nennten sei.
Tee Schtuk der W war noch
mehr von Rätsn Biß-unen. E
jchksx fast gis II jgtr Zwerg in
fester nngtztjiden deentchast für
Iran War Lebst Fg ende ge
macht, da das Mädchen sieh nut einem
Hauptmann den den teuilerjägern
vertritt dnttr. han«-s war noch ein
zweites Mal in Still-ich gewesen, doch
ohne die Welsenturns aufzufinden
bunter aber hatte er wieder We
niit idnen gewechtelt.
Unter diesen Rückblicken tyar mir
der Weg über die Höhe rasch vergan
gen. Stillnch mit feiner Deutscher
densfefte fant hinter die hugenoelle
hinab, und unt Tulrande hob sich
Schloß Moos auf, einein graugelden
Würjet gleich-nd, der sieh an einen
viereckigen Zinnenturin lehnte, dieter
hatte ein rotes Spisdadh das Haus
jedoch eine flache Deae nun geschmärzs »
ten Schindeln s
Auf drei Seiten ragten furchtbare
Berge empor; nur wenige Höfe, dei»
,ren Fluren durch Reinen von Eichen
ngttennt wurden, waren an den Vö
yen sichtbar. Eine weiße Kapetlg
vor der gerade zwei tinpuzineemvnche
eine Wegancncht verrichteten, war der
einzige neue Stein dieser düsteren
Landschaft, iider der eine leiern-;
tchwiiie Vtille ewig zu deuten schien.
Das Schloß zeigte mir zuerst feine
finstere Rückt-nnd Der Weg schlich
durch einen verwtldrxten Garten In
der Seite des Gebäudes hin unt
dann endlich dein Eingange zu.
Mein Betuch war schriftlich neige-;
meidet« doch schien mich niemand zit
Lertonttetb Ich stieg out einer ausge
-, treteneu Stein-kenne zum ersten Stock
itoerl empor. Im grell weißgeftricheq
-------
W
uen Gange öffnete lich eine Tut aus«
ichwarzgeoeiziem Holz, und heraus
trat eine mittelgrofze Frauengeftalt
lin einem dunklen Kleide das sie ins
sanften Falten umfloß. Ich wußte, j
»wer diefe Frau war. es tonnte nur-»
stulaihilde von Welfenturn fein. Ich
ynannte mich ihr und fagte: »Daß ich
eingedrungen, möge ein anderer Name
entfchuldigen, der Name Hang Ali-f
nig.«
Es war noch immer eine fchönel
Frauenerfcheinung, ihre faft bronzes
Yarbenen Züge von edlem Schnitt, die
Augen von seltener Eindringlichleit.i
fDas reiche haar freilich war grau
geworden.
»Wie geht es dein ruhelofen Wan
derer in unfeter großen Gegeiiweirts«
fragte ste, indem fie mich einluc, ihr
iiver die Schwelle zu folgen. .Kom- ·
nien Sie herein, erzählen Sie mir(
von hats König« f
Ich folgte ihr in einen nicht fehl-l
hellen Raum mit hochgewolbter Texte.
»Griiße lann ich leider keine sage-if
begann ich zögernd, ,,denn....«·
«Wiefo? in er traan fragte
ihre metallisch zitternee Stimme.
-Wir haben ja feit dem Ausbruch des
Kriege-.- nichts mehr kon ihm ge
hört-«
Sie setzte sich mit dent Mian ge
gen das Licht und wies auf den hoch
leynigen Sitz gegenüber. l
»Er ist tot. Er fiel in den lehten
Kamper in thgalizien.«
Sie blieb unbeweglich fihen. Jn
tiefer Dämmerung, von dem vergn-l
terten Fenfter abgewendet, glich ihr
Gesicht dein Antlitz einer jener schwar
zen Madonnen, die man in böhniis
schen und polnifchen Kirchen anzu
treffen pflegt.
»Ich hab' es geahnt....vielleicht
getraumt,« sagte fte zuleht. mit einer
Stimme, die nur ein wenig stärker-.
als zuvor erbebte. »Der Monateni
fchon träumte ich fo lebhaft von ihm
—- wir streiften wieder zufammen
durch .die Gange von Wildenfteim
durch die wir damals alle drei gezo
.gen waren, meine Tochter Erdmut
unser Freund und ich. Wieder trapp
neten wir ihn, wie damals in iiber-i
mutigen Scherze« . aber mit einem
Male lag er starr da, in einer völlig
fremden Landschaft, und ich deckte
eine der Kreuzfahnen iiber ihn, die
dort in der Kapelle hängeah
Ili tiberriefelte ein leiser Meter.
Ehe tolle ans hanfene Schildernns
gen von euuach kam nur in den
Sinn: »Ich blickte in ein gähnend-e
Pottal, und durch das tiefe Däm
!
mern der helle grüßte mich ernst und «
feierlich ein schwarzes Kreuz auf
weißem Grunde, das in der Luft zu
schweben schien. Jch erkannte bald,
dctz es eine Kirchensnlme des Deutsch
ordens war.«
Dann sagte ich: »Ja seinem ietz
ten Brief bat er mich. wenn ich in
die Alpen reiste, follte ich Grüße von
ihm nach Schios Moos bringen-'
Jetzt erst brach Mathilde von Wei
fenturn in Tränen aus. »Ja ihm ift
mein dritter Sohn gefallen! Ich
hatte ihm lieb wie einen Sohn.«
Jch hatte nicht gewußt, daß Frau
Mathilde außer der lieblichen Erd
mut noch Kinder besaß. »Der dritte?«
fragte ich erschüttert du« ich nichts
anderes In sagen vermochte
,,Meine zwei Sühne find als
Hauptieute der Landes-schützen gegen
die Welfchen gefalleu,«'erkviderte sie
einfach. Doch wie dürfte ich klagen!
. . .Da ist eii Bauer im Darf drun
ten, der hat von zehn alle bis auf
einen hergeben müssen. Und der»
Tänzer beftellt fein Anwefen wie stü
Eber Ihrer Polster geht ei doch
Mi- MHO M III-I I Mit
s »Sie iffisk gtslich Wintei «
I ihr Maan hat schon ein höheres Korn
nzando erhalten. Mde Gott itsn
seiter befestigen-«
Nah eine-r kurzen Schweigen
sragte iek rings nach dein Zigergz -
Auch d-« es tot. eng es irrte
wurde rnit den Wetschen« da hats
ihn nirnnseer ruhen lassen. Geineider
hitersichsidinnnilsnnisqtddq
»vor-s irgendeine brauchen rannte. Aber
liebe-an hassen sie ty- uat nach-in over
ischselzucken Wirth Jo, wenn
er noch ein guter Schilde gewesen
wäre, wie fast alle irinder unseres
Landes sind —- aber auch da hat es
gefehlt. Darauf, wie er begriffen
dat, daß er ganz und gar nicht rnit
tun könne« ist er fort in die Berge,
und man hat ihn nicht wiedergesehen.
Dein Hut schwamm später aus dern
»Tiefen See«, und wir glauben. daß
er sich auj Verzweiflung über fein
unnunee Dasein dort ertränkt hat«
Sie stand seufzend auf, unt selbst
einen meiß und Wein für den Gast
zu holen.
Später fragte sie mich, ob ich ein
wenig mit ihr aus die Höhen gehen
wollte. Jch erklärte mich bereit. Sie
holte sich einen breiten Sommer-hat
Wir schritten durch den ver-wilderten
Garten auf den Fahrweg hinaus nnd
stiegen dann langsam aus dem titu
sentsange empor. Mi: etwa tausend
Schritten gelangten wir aus eine
grasige sites-pe. Bot uns erhob sich
eine kleine Pyramide aus Grieisblöti
ten, ein sogenannter etcinntanryund
der oberste der Blöde war von einem
gleichschentligem schmiedeeisernen
Kreuze getront.
s
Sie deutete mit der schmalen Rech
ten aus den Steinmantu »Den ha
ben die Leute hier zusammengetragen,
für jeden Sieg der Unsere-i einen
Stein, nun sangen sie drüben ein
neues Siegesnial zu bauen an. Wir
haben das Kreuz daraus gesetzt, zum
Gedenlen an jene, deren Grab man
nicht kennt — und ich habe dabei
auch an den armen Zwerg gedicht,
vielleicht gewährt es seiner Seele
Frieden. Man kann von hier
aus auch die heldengraber im Fried
hos der Bergstadt sehen.«
Dann lehnte sie sich an den Stein
mann und brach in heftiges schlich-«
zen aus. Ich hätte wahrlich nkchl
gedacht, day diese stille Frau so«
ichluchzen könne.
Als wir den Berg wieder hinab
stiegen, brach schon die Dämmerung
an.
Jch mußte im Schlosse übernach
ten. Mein Zimmer lag am Ende
des weißgetiinchten Ganges mit ven
dunklen Futen; es hatte ein Kreuz
gewiilbe, dessen Rappen blau bemalt
waren, mit goldenen Sternen darin.
Sehr friedli schlief ich unter diesem?
steinernen immet, tein Gespenstl
wollte mich heimsuchen, und delJ
nächste Tag kam licht und heiter. Als(
wir uns am Morgen wiedersahen,
war das edle Angesicht der Schloß
frau so ehern, unbewegt und ruhe
voll, wie ich es zuerst gesehen. lind
in dieser Stimmung erhobener Ruhe
nahm ich Abschied von Schloß Moos.
Es war ein klarer Sommermori
gen, das öde Tal versank hinter mir
und die Berge standen fein ausge
zactt vor dem hellblauen himmel.
Jenseig des Dorfes mit den steinlses
schwerten Haufe-n kam mir ein Ka
puziner entgegen. Auf seine brastne
Kutte fiel ein fenerroter Bart — un
willkürlich mußte ich an Pater hass
pinger denlen, den Gefährten hofers
im Befreiungjlampse. Meinem Gruße
dankend, rief mir der Kapuziner eine
frohe Kunde zu: »Im Küftenland sinr
die Welschen abermals aufs Dankt
geschlagen!« «
So schritt ich weiter der Berglladt
zu, die auf dem Teppich der Wiesen
schimmernd dalag und mit allen
Glocken läutete, daß es dont alten
Deutschordensschlosse Jurist-schalt
Und die ganze Gegend schien in ei
nen goldgrünen Schleier nagen-obern
und Friede, milder Friede üferi
strömte die«Laultfchasi.
Ein sekkelbeief.
—- i
»Ich als ber vielfach ehrenvoll Un-!
ierzeichnete. welcher do ich immer niej
tein Glück habe, Arbeit zu finden,’
wenn ich auch arbeiten wollte, daher(
auch nichts zu essen und noch wsniger
zu trinken hobe, daß ich manchmal
nor hunger friere nnd solchen Durst
habe, baß ich deswegen nichts essen
kann, auch wenn ich nichts habe, was
m« sogar am Laufen beim Betteln
ver indert, so bitte ich geneigteft Un
terzeichneter uni, wenn welche ba sind,
wie abgelegte Sachen, zerrissene
hemden und Strümpfe, alle Stiefeln
und andere Nahrungsmittel, womit
zich aller Ehren voll unterzeichne mit
besten Griißen Jbr
S. T. Rolch«.
-——-.
— Höfliche Aufforde
rung. Ro, was hast b' denn mit
dem Russen gemacht, Seppi
Na, was werd i’ gemacht hakt-,
zuerst wies i« ihn mit dem selben
z'recht, dann trat f ihm bor’n Bauch
, und sagte, wann b’ jetzt net dei’ G’
s webt wagte-it nacha werb’ i’ tobt
—Echtweiblich. Ton: Ein
Andenken soll ich dir von be Jtaliener
mitbringen ja was rasch denn ern?
Resi: Mast, so an nat nt die
vseid-ern Haltet mir bntt sche« recht
Ia :
s beisan
Novelle von Helminth Unger.
Die Kompagnie sog-de ndgäistx
; Die ei- jj , s Litan wag
dsg- Stnnsg ’ ei weg tenng
nistet den Leuten, der nicht gern nnd
pfiichtgetren seine vier langen nnd
sqioeren Tage irn Getöse-graben
nnshrili, das war Selbstverständlich
tcit· nder er brauchte sich dann, wenn
et ins Quartier san-, seiner Freude
auch nicht zu schämen. vier Tage wie
der leben zu dürfen.
Nur menschlich war dat!
Die Kompagnie dritte schwere
Stunden hinter fich. El gab ja
Wochen nn de; Frone wo der Feind
still war, nur daß er ani Früh-nor
gen nnd gegen Abend mit bewun
dernd-werter Regetmäßigkeit seine Ge
schütz- Ipielrn ließ.
Dinn zog man sich in die beenden
sicheien Unterskände zurück, während
aufgestellte Wochen den Feind beob
achieien, und l.1uschte dein gewvdiIen
ArtillerietompL den sich Freund nnd
Feind lieferten.
Jn den tetzten Tagen aber wars
doch unruhiger gewesen, und die nun
»rein nach Angriff«.
s Verstärtte ziiegertätigteit. i
Cinschlieszen neuer Butteriem
s Sich Stunden hin zum Trommel
iserier steigender Gefchuyläriw
» Auch Tote und Verdandete in den
dentnrnn Stellungen. Der Bataiis
wnsgxzt hatte die Hände voll zu tun.
Noch zwei Tage, noch ein Tug, noch
Stunden. s
Dann tnrn die Ablösung.
Wie tief sie nin das empfunden! i
Da lag einige Kilometer hinter?
den Steuungen eine kleine französiJ
Jede Ortsch:st, die vorn feindlichenI
Ersenisnget recht verschont geblieben;
war. Dort sollte die Kompagnies
für Tage wieder ein Dach uberi
rein Kde haben, rauchende Feld
tiichen würden kräftiger Essen derei
ten, waschen konnte inan sich- Man
tel, Rock nnd Stiesei reinigen nnd —
schienen.
sen, daß man sofort am Gewehr
stehen mußte und mit halber Be
sinnung seindliche Angrssse named
ten.
Und das Wertoollste oon allein:
Jn dein Dorfe würde sich auch Feld
post vorfinden Briefe oon denen da
heim, von der Mutter, der Braut,
don der Frau und den Kindern. Brie
ke und tlein.· Palete, cie Liebe zu
sammengestellt Und Zeitungen, die
oon den anderen Kriegsschaupläszen·
derichteten.
Als die Kompagnie aus der rait
Granarentrichtern durchsiedten Stra
ße zurückmarschr:rte, waren die Lei
den and Mühen der letten Tage
vergessen, einer stimmte ein fröhli
ches-, neues Soldatenlierlein an. und
i
Schlafen, ohne befürchten zu müssl
die anderen kamen in Tritt und sie
len ein. -
Appell. Verteilung in die Quar
tiere.
Die Ossiziere schritten noch zusam
men ein Stück dorshinein und trenn
ten sich dann in der Nähe der Kirche,
wo auch ein bescheidenes Kasino ein
gerichtet war.
Der Bataillorisarzt wurde von sei
nem Burschen empfangen, der ihm
das Quartier so traulich wie nur
möglich hergerichtet hatte.
Die zweite Unisorni lag gejäubert
bereit. Die Thermosslasche barg
start-n, heißen Lasset
»Hast du meine Post geholt?«
NBesehl Herr Stavöarzt.«
Nikel i«
»Ein ganzer Oausenf
Der Bataillonelath fette sich nieder
und ließ die Briese hastig durch die
Finger gleiten.
Einige Briese seiner Frau.
Er legte sie gesondert.
Zeitungen
Sie wurden zusammengesiapelt.
Rur einen Brief dermißte er, der
die handschrist seines kleinen Jan-»
gen trug.
Er war vernarrt in diese Schrift
Und seine rau tollste doch tote er
sieh darttber ente.
wol-Ieicht lag er ihren seiesen mit
»Wat willst daf«
«gere Stett-saer eine Frau erwar
tet se "
s .Michi Mensch- du bist verrückt!
Meine Ruhe will ich haben, und see
ioll frch sum Teufel icheren!«
Æhabe ich ihr auch gefagi,
aber taki nicht. «
.Was will see dennf'
»Ich weiß ni t. Sie«-machie
ein trauriges Gercht uns weinte
viel.«
-Wv ist stei«
«Draußen. MS ich ihr sagte, daß
ver Herr Stab-am bald totnrnen
würde, blieb sie. Sie iit schon einige
Stunden hiet.«
. Eine Bettler-in konnte das nicht
«ern.
»Ur-like sie denn ruhe zu irriti«
« a. Man hat ie hergeichickt.'
, ß sie hereiniomrnen.«
Die beste Laune hatte ver Baiaili
lonsarit nichi alt er vie Fremde emp
fing. Er hatte sich so sehr darauf
gefreut für sich fein zu können. Und
er Var mißt-unlieb.
Der streiche führte das fremde
Mädchen herein. Sie mochte bei ei
neeåpekrichqft in dienende- Stellung
»Ist-· neu- sskeschipqa sum ve
Arzt znnschß nicht klug. Hoch nnd
nach aber verstand er so viel saß
eine Dame one Mädchen hergeschiett
habt-, ihn in hole-. Jlfr Kind lä
im Srerbem Mf «
sei me; den - , -
IsiMKM
wenn er sich Zt eanrtr.
Mzt til-erlegte.
l. . .- h
nen ssioftenf War es n· s ne erste
Pflicht- sich ists istbe es scheuen um
wieder auf dem Posten in sein« wenn
er mit ver Kompagnie vor in vie
Stellungen mußrei Er hatte doch
wirklich schwer-: Tage hinter fich.
Dann fragte er, wo die Dame
wohne;
Eine Stunde müsse man laufen.
Die Gnäoige have vie Kutsche nicht
schicken können, vie Pferde seien re
,quiri-et. Er solle sich aber beeilen,
ehe es zu spät seit
s Einige Augenblicke noch Zau
! Verm
’ Es war doch selbstverständlich daß
»er ging. Dafür war er Arzt. Und
» :ine jämmerliche Pflichterfüllung doch,
nm e:gener Bequemlichkeit einen
Menschen aufzugeben
Wenn? auch ein fremdes Kind
war.
Er gab dem Burschen Anweisun
gen, hoffte in einigen Stunden zurück
zu sein« schinte ihn zur Kommanonm
tut nnd ließ den Fall seinem haupt
manrl mit dem er eng befrennvet
war, mitteilen.
Dann ging ee, folgte dem Mäd
chen, nachdem er noch vie uneröffne
ten Briefe seiner Frau eingeftrctt
und seine Jnftrnmente mitgenommen »
hitle
Eine Stunde später stand er in ei
nem kleinen, abseits gelegenen
Schlosse vor einer jungen Mutter die f
ihm wie eine Bitten-te rntgegengetoms l
men war. s
Eine schöne, zarte Frau von wun
derbarer Ebeninaßigtelt in den Zü
gen, überblaß fest nnd seltsam er
regt. Die Kranlheit ihres Kindes
tonntk sie alleir nicht so erschüttert
haben
Er fragt nach ihrem Mann unb’
machte sie durch seine teilnehmende
Frage schier satsungslog.
Jetzt nur das Kind!
Sie standen beide an dem kleinen
Krankenbett.
Ein siebetvurchschiitterter Knabe
darin, schweren pfeisrnben Meins
Eine sichere, bedächtiae Untersu
ehuug
Es war aller-höchste Zeit, daß er
gekommen war Nur ein Luströh
rensehnitt konnte das sast erstian
de, viphtherieirante Kind noch ret
ten.
Ohne Umschweise sagte der Arzt
der jungen Mutter die Wahrheit.
Er wolle aller versuchen, den Kran- »
ten zu retten. Sie reichte ihm viel
Hand.
»Sei-en Sie Vertrauen zu mirs«
Sie nicktr.
»Auch wenn es vergeblich wäre?
Wir sind alle nur Menschen, gnädige
Frau-«
Er suchte sie zu bewegen, ihn al
lein zu lassen.
Nein, sie wollte bleiben und ihm
helfen
,,Wenn Sich ertragen tönnen?«
:Jch habe schon mehr ertragen ge
term«
«Gut.«
Die Vorbereitungen waren schnell
erledigt
Während er die Instrumente aus- s
kochte und vie Nabel-i mit seinenl
Latgutsiioen versah, beobachtete er1
ji unv bewunderte ste, mit welcher
Siehe-heil sie ihm zur hanv ging. (
Er war nur Arzt und wußte,;
was es bedeuten konnte, eine gutel
hilse zu haben Er dachte nur an!
ten »Fall« nnd erwog sie Möglich-:
reiten, die hier Rettung beveuten’
konnten. s
Nur um Augenblicke sah er ihres
feinen Lande zittern, als er über»
dem K liopå ves ächzenven Eine-et
mit ben- talpell einen kurzen
Schnitt mitführte die Lustriihre öfss «
nete und die zu seinem Instrumentes »
rium gehörende silberne Kanille eins ;
führte. i
Dann wars geschehen. Einige
Fixaionem .
Ja tiefen Atemzügen bewegte sich
der Knabe.
»Ich dante anen, gnädige"
.Ftau."
; « Sie weinte wie ein Kind.
«Jst er erettet?«
«Jch ho fe es.«
. I f
Im Speifezitnnier stand der Tisch
gedeckt.
Sie lud ibn zu essen ein, während
selbst in kurzen ' mische-träumen
immer wieder sum tt ihres Kin
des ging, utn feinen riefen Schlaf zu
beobachten.
«Eine eigenartige Stimmung«,
dache der Arzt. Jst-r Stunden noch
vorn in den Stellungen, jeden Au
genbliet gefährden den einer feind
lichen Granate zerrissen zu werden«
sund fest in einein wundervollen,
mattekleuchteten Speiiezimarer bei ei
nein Essen, das man sich erst wieder
tin Frieden erträumte, und bei einer
Meinidrtq die zu den besten Jahr
gängen am Rhein gehörte. Meine
Wirtin glaubt bestimmt, daß wir
Barbaren find.«
Aber das konnte ihm gleich sein.
Er hatte sich seinen Bärenbunger
ebrl erwerben
UT- ein paar Ihre-leis lain die
Unterhaltung wahrend der Eseni
nicht hinan-. Der Arzt fühtte die
Mruhignng seiner handwirtith
steigt-net noch nicht von ihren
P M ihr einzige- nin tor
E ns nrchnsale ins Krankenzim-«
" die Temperatur des Patien
ten zu messen. er brannte daraus,
steck M W M zu
lindern.
Der Diener meldete den Burschen,
der seinen Deren zu suchen getommen
war.
NBefehl here Stnhsarzt, ich habe
die Pserde nnten
.Du hist ein treuer Kerl-«
Der Arzt wandte ftch der Dame
zu, die nicht zu verstehen schien,
woher der andere Soldat gekommen
tar.
»Wie lange haben Sie schon bei
Jhrem Rinde gemacht, gnädige
Frau?«
! «-Orei Nächte, Herr Doktor.'·
L »Wenn ich Ihnen damit dienen
tan, hierzuoteident Sie werdet be
ruhigter sein."
Er las den stummen Dank aus
ihrem Blick.
»Aha zurück mit den Pferden;
sag' dem Kompagntesuhrer Bescheid.
Morgen früh kommst du wieder. Und
dann tannst du dir auch ein paar
Zigarren nehmen« aus dem letzten
sparen du weißt ja schon.«
Der Bursche grinsre.
Der Patient beiain fühle Um
schlaze und erwachte nicht eine Se
sunde aus dein trantheitstösenden
Schlaf
Die Mutter und der Arzt saßen
zusammen am Kamin und ptauderi
ten.
Und teine Scheu stand mehr zwi
schen ihnen
»Wieoiei stillen Glück hast du hier
schaffen tönnen und wolltest erst nicht
einmal kommen, weil es sich um ein
fremdes Kind handelte."
Der Arzt schämte sich itn geheimen
seiner Gedanten
Die Wirtin verabschiedete fich.
Ein alter Diener reichte ihm Zigars
ren und enttortte eine neue Flasche
Wett. .
Allein saß er am Kamin und ging
seinem Sinnen nach
Dik Tiir zuin Schlnszimmek tvar
nur angeblan daß er deutlich die
Atemziige des Kindes hören tonnte.
Daheim schlief ja auch sein Jun
ge·s.
Die Briese sielen ihm ein, die er
zu sich gesteckt bestic
Er yatte Zeit und Stimmung da
zu, las sie der Reihe nach, mit Cr
schrelten unt Furcht und den letzten
mit schinerzendei Freude.
Seine Frau erzählte ihm, das-, der
Junge schwer trank gewesen sei, daß
sie das Schlimmste befürchtet hätte.
Darum habe sie auch geschwiegen.
Jent aber sei er gerettet und aus dem
Wege der Besserung.
Sein Jung-! Krani. poiranki
Und genesen.
Scheu wandte er sich um.
Nein, er war ganz allein.
Und er dachte: »Ist-' nicht sitv als
obi du dein eigenes tiind gerettet hät
tet7"
---——-..-..——
Seid sei-and Urteqetaseiuttn
Getan-ein«
Macht sich ostnialo Beute gruszr
Un Gesaiig'iie tat-ske- Rossi-·
st- zu ende dann Gen-the,
Tetiii Gesangnckd heißt sich Latie.
Stiititeitsetst.
Scheme Sache. wie sitts- heißt,
Jn sich utn poldateiigcist
Besten Geist sir dir sturnsche
Trägt sich man in Wtidtystaschr.
Helen
IS sich Polen auch verlurren.
Braucht sich Brit-reisen nicht murren;
Wird sich d in tnssisch Eben
Politisch Wirt chast ivciteklebenl
Zetedensietntuchn
Mit sich Krieg vald Ende haben,
Bei tiultur suiist untergraben.
Treibt sich Mann aus sertieii Die elii —
Wee still Frau zuhaus verpriege n't
. g- Cis-si
Herrgdtn is sich das ein Dreckl
stammt sich Trupde nich« dein Fleck.
Dreck in Länge, Dreck in Breite —
Wie sitt-au- in Stallgebeidel
I
Drucfehter. —.vl»
Bevor der Leutnant den Saal be
trat, fuhr et sich mit ein Paa
Wüeftchen über die Oberlippe.
i
Den Kotfo eröffnete der Gras
Schönh-Un mit seinen beiden Lim
"meln.
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; Nach der Prüfung sprach der Rel,
Ieot nut belegt-r Stimme den Ley
Itekn seine Anerkennung aus.
— Die kleine Schwärme
» ein« »Als Du auf hol vors zu Be
Huch warst, tmsst Du eiter Edgae
at- Kadett Schaute et denn mat
Itiqtifch ans und hatte er schon einen
Schnurrbnet?«
»Ach, Tantchen, sag’ ich Dit, was
sitt einen süßen«
I —- Se usze t. Pantoffelheld: O,
. gsncklichet Petrus, du haft die Schlüs
sel des himmetkeichi und ich nicht
einmal die zu meiner Wohnung!
—- Kein Kunst-unter So,
M, be Sohn ist Maler! — Lond
JchY 7
en; Bands-posted
)