Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 11, 1916, Sonntagsblatt, Image 10

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Her stief. !
Crziiizinng ans Weitialen auä HEFT
strisgszeir Von Braus- f
Franz sah in der Ferne die Is
chengruppe seines W, seisen
Walp. Er hätte die Arme aus
breiten« rufen mögen: Das Glück!
Dein-sah ich sehe sich stvieverc liebe
Heimat! Aber-, er toar ein derber
Bauer Westsatens, und so schauten
seine jin-gen Augen« die erst durch
die Strapazen des Fell-zugeg, dann
durch schwere Verwirrung traut-.
hast« groß, matt geworden, nur be-?
seligt ins Land hinaus. Jin herbsH
Iichen letzten Sonnenglanz lag es
stach, srnqtbar, in hehter Ruhe da.
Die »Kiingetbahn', die Franz ebenl
hergebracht,sverschtvand in ver Fer
ne. Er saß hinter dein B.ihnhos,
erwartete seinen hatbbrnder Jan-h
der ihn mit dein Gig abholen sollteJl
Franz war zwei Jahre jünger. als
er; seine Stiefmutter brachte ihn mit
in die Ehe. Er hatte, seit er im
Kriege war, seinen Hof «Griißho
sen« verwaltet.
Franz ist angegriffen von per
Reise. Wie sein Herz schlägt! Nun,
dein so nahe, unten in die Lunge.
ist auch vie Kugel eingedrungen.
Früher rannte er nicht Krankheit,
nicht mal Ermüdung Und nun!
—- — Doch, da fern im Sanatoris
um, wohin er nach drei Tagen reist,
würde er wieder der alte werden.
Das schwor der Arzt.
Sah zwar nicht gern, daß er vor
dem noch in die heimat ging: «sein
Vers müsse vor jeder Erregung de
tpnhrt wert-ein' sagte er. Aber —
er mußte seinen Hof wiedersehn.
Ort-kunnten Zank und —- Mite!
Mußte der danten für ihr Sorgen.
Arbeiten in seinem Haus«
Sie trat ja reich! Au das Geto
tvas ihre verwitwete Mutter beim
Verkauf ihrer Doses hemm, warihr
allein eigen. eine gute Heirat ina
chen, ixt ver Stidt teben, konnte sie·
Zwar war fte vor drei Jahren, nach
ihrer Mutter Tode, von seiner Groß
moder tihrer Großtantt) ihm uno
V
; ·Jtnenerzu, immerzu.
Jan-I freudig aus Graßyosen ans-ge
nommen; jeder suchte es xyr heimat
iich zu machen. Ader dnsur setxuidete
sie keinen Dant. Arbeiieze sie doch
von irriy Ins spät. vie-n, er sag-»n
det ihr Tant« großen. Und neven
dem Dank erwache- m ihm Dann oie
Liebe sitt ste. Heiße Liede! —- Je
doch, er wagte nicht, Ae auszuspre
chen. Er war von Kind an men,
ernst mochte nicht zeigen, wie warm
sein Herz sützite.
Ob Mike doch seine Liebe erra
ten? Hätte sie sonst unt Abend, ehe
ee ankomme, alt er Abschied von
ihr nahm und sie auein im Garten
waren. gedankt« daß er so lange ih
te band in seiner Men? Sie strei
chelteY Hatte ne den Kopf on ihn
gelehnt? wen-ein« At- er zuletzt
bat: »Dent un Inich!'« fixismte sie:
Ot
Sie zu iiisien hatte er nicht ge
wagt· Wie ihn das nun usw so
lange schon drgettez sie schritt-.
solch liebe Briefe, sandte viele, vie-se
Betrete. Plötzlich schwieg fie. Schwieg
trog aller Fragen; Bitten — Herk
gott! Weshalbt Doch nun sieqt er
sie wieder, kann sie singen, m ihr
liebe- Gesicht sehnt —- — Der Ge
danke erregt ihn« derart, daß ihm
Herz, Lippen nnd Hände zittern. Er
erschrickt ov dieser Schwache, sagt
sich: Du kannst jäh sterben. ehe du
sie wiedetsieth Sie weiß dann
nicht, daß sie dir altes war —- —
Und seine mager-en, behenden Fin
ger zerten das Ytotizbuch heraus. Er
schreibt —- schreibt. Ruhe winan
iibser ihn. Dann steckt ee denBries
ins Anvert, birgt ihn in ver Brust
tnschr. '
Die Sonne iß dein sorizont na
he. himmel und Fluß scheinen zu
brennen. Lohe -Wöttchen segeln
im Uetheeblam Jtn Wättethani
i eine Mutter ihrem Kinde ein
siied:
Essai-« neu-ei i- vie Zum-ji hin
i
«
Da —- envltchl —- rattetl ein Gigl
heran. Hält. Freudiget Zurqu
Franz’ö, Antwort vom Bock, von
ans Schwerfällig »eines lahmen
Beines halbe-, et fiel als Kind vom
Baum) llettert er ob. i
Sie stehen sich gegenüber-. Franz:
schlanl, sehnig, mager, brünett, glatt
eafætt, mit fieberhaft leuchtenden
braunen Augen« sons: gleich groß,
breit, kraftvolle frisch, fröhlichj Was
Gesicht; treu-, hell der Vollbatt
Drücken sich die hatten Minde
Keiu Gefühlsousbruch folgt Nut:
»Nu, wg geihi’t?« Mich te proph
len, Jans!« »O, walt! Sühst gutt
ni. Män wieder so gutt goals-U
»Stift, hatt full eener gleiwen! Welt
Hel all malen; Bront.«
Dabei sinnt Faus: Elend ist et!4
Elend! Machks nkch’ lange mehr!
Rai schrier ja auch geheim, paßt
der Seel-ietzt sagte: »Der sitzt nun
Zum ganz schwachen Haken« Ja,
e- fcsen kocht dan- ipse seit-!
Lock-, froh feinem Elend ' I noch
N« r Junge Donmwetiet,(
»Er-n- e.«s,«;- M
, - å .
sei-ask »Is
» «Mitei Ru! En Wicht is«, en
Wicht! Krisis-, singen; aber feste
dabei arbeiten? :- MU! Sich
Itaduen von sh- Ireiero tagen
Hasen.-ng-Z3Jirß in! Tanzen:
BE fr? RAE Seht-: töngsie Zeit
, M.s ;
»So? Sof« sagt Franz matt. Er
tneintkdas Land dersinte in Nebel.
Das Ähenhhrot eriösihtr. Wie die
Wunde und das Herz schmerzen!
Sie holten vor dem Teinnentor.
Beßinoor und Mike stehen dort. Das
kleine, schwache Weibchen frommem
«Mien Junge! Mien teiwe Junge!«
Franz legt die Wange auf der M
ten Kopf. Fühlend, daß ihm die
Tränen tomrnen, tagte er nur: »Mo
derient lle Moderien!« »
Dann seht er Mike an. Noch http-»
fcher ward sie. Die Augen größer,l
klüger-, das Gesicht zarter-. Der-T
Wuchs höher. Und wie rot diei
schwelle-wen Lippen sind! Ein an-(
derer küßte sie wohl so rot, durchi’
zuckt es Franz. Jus dem Fühlen
heraus reicht er ihr nur die hand,
tritt, gemessen, tagt:
»Der bin it wirr, Mite, Gott
Dunkl«
Jhr Mund bebt, als sie antwortet:
»Gott dank! Jau, dar bist de.«
Bald eilt sie weg. Er redet ja
nur mit Moder.
Stunden vergingen. Mite, die
sonst so Tätige, sißt müßig auf
ihrer Kammer. Preßt in Seelen
quoi die Dönde auf die Brust. Er
liebt sie nicht mehr! Liebte sie wohl
nie
Und Juni Freund. Wian der
tärzlich auf Urlaub hier war, log
nicht, als er erzählte: «Iranz wör,
seit et von Haus weg, wie ausge
werhteit. Chor-kniete mit allen Wei
bern, spielt unt- trinke auch. Zuletzt
hätte er Pussnsche mit ’ner Pflege
cin, ’ner hübschen, lustigen. Würde
die auch wohl heiraten·- Hätte ihn
to schön geptiegt.« Wilnt hatte sie,
Mite. mal gern gehabt, doch er
wurde von ihr schroff abgewiesen
Kcnnte er über Franz gelogen ha
ben? Jeht wußte sie fest: nein!
Denn vorhin, atS Franz nusgepactb
geschlan hatte, zum Nachbar ge
gangen nein-, dri.ipöhte sie in sein
Jirnmer. Sah ein holt offenesl
Rössercken und drinnen —- ein Bild.
Tas- einez schönen Litädchenst Gott
im Himmels Sie hatte ihn, ihren
Halt, ihr-alles vzrlorenl .
Tser frühe, regnetische herbst kanns
Morgen wird Franz nbteism Zwei
Tage nur wnr er hier. Und setdst
tie lnsieten schwer auf ihm. War
auch das Möderken lieb, Jnns herz
l!ch, was half’s. Mike mied ihn,
sah ihn gar nicht nn; oder trotzend,
schulddewußt. kalt, antwortete ihm
taum. Sie ersehnte sein Gehen!—
Und deshalb ging et.
Ob er genos? Wieder tam?
Wenn ja, dann fnnd er sie hier
nicht mehr-. Sie wnr eines anderen
Weit-.
Wie trübe war sein einst so frohes
Leben nun! —- Eben. auf der Ten
ne, nxs er die jetzt so leeren Ställe
sah« in denen nur sieben Kühe, drei
ältere Pferde waren nnd zurückdachs
te an feine Mächtigen Rappen, den
wertvollen Fuchs. an die Mildchen
und Prachtriuder, die sonst hier
standen« dn ballten sich seine hän
de vor Zorn gegen die ränkevolle
Nation, die den Krieg herausbe
schwer-.
Ganz still MS in der Küche. Au
ßer dem schweren Uhrenticken tetn
Laut. Jnns ist vorhin zu seinem
großen Aerger vom Oberförster her
ausgeholL Mödertrn sitzt in ihrem
Stuhl am Herd. Mike, die Kartof
feln schön, neben ihr. Hell liegt der
Feuerschein auf ihrem ernsten Ge
sichtchern Franz muß sie immerzu
angema
ie oft nrn diese Stunde,-summt
Moder einei ihrer alten Lieder
Brnse Wink-, jun dense. Blonfe mi
dat Stier ein«
Dat tt wi gute wärmen kann. Bru
fe, dense, besie. —
Bruse Wink-, juu bkusr. Süss dao
kann ik’t Fressen nicht,
Hudde Rauer in"t Gesicht Brust,
hinse, bruse. —
Bruse Wind, juu brufe. Kümmst
du von de Heide wies,
Wo ick goang an diene Siet? —
Btufe, brufe, bkuse.
Snse Wind, jau fase. Volk häv ick
de ew’ge Ruh,
Weck mi dann nich’, höätest du?
Suf’ ganz sachte. -—Suse.
Sie summte sich in oen Schlaf.
Jht Kopf sank zurück. Bei den
Worten: »Im-a ick gvcmg on siene
Siet.« trafen sich Franz und Mitei
Blick. Der letzte Vers aber reißt
an Franc Nerven, nimmt ihm jede
Selbstbehenfchnnk Mit Riesen-nacht
kommt die Liebe zu Mike über ihn.
—- JaL Sie, die ihn vers-ed ver
riet, soll. ehe er gebt, vielleicht stirbt,
wissen, wie namenlos lieb er sie haft
Er steht neben ihr, reißt sie vom
Stuhl empor. isg seine Anne, preßt
sie an M III-eilst
» i Ihn sagen lodern, der
M sieh Hut-ists He Mßk
M sitt MW wild vor vie
Wie W nsinn pnelks sie. Er isi
tot! Durch dicht Durch dich! Re
den ihm knieend, greift sie in den
Eimer, wirft ihm Wasser ins Ge
;ficht. W ihg din- Wnai anf,
»tiihlt ihs dris· Brust, streichets
ihn. Sie rufi:
«Frnnz! Franz! Wach anf!
Stab nicht. Ich verzeih dir alles!
Alleg! Nur —- fiird nicht!« f
Er gibt kein Lebenszeichen Aber
ein Brief entgleitet seiner Weile«
liegt so auf den Riese-L daß sie,
unbewußt, die Adresse liest: «2ln
meine liebe Nile abzugeben. wenn
ich sterben sollte, ehe ich sie wieder
sehe.«
Zitternd rnsft sie den Brief ans,
iterlt ihn vorn ins Kleid. Dann
schleppt sie Franz in den Lehnstuhl,
flößl ihm Rom ein, während die
gelesenen Worte grell vor ihrem
Geiste stehen.
Und dann preßt sie den Mund
auf seinen, tiißt ihn, tiißt ihn —
— ins Leben zurück. —- —— Lang
snrn öffnen sich seine Augen, schnu
en sie so wunderbar, so selig nn.
Wandern zu dem Brief, der ans
ihrem Kleid guckt. s— .Lies! Lies!"
flüstert er. Und sie liest
»Gelieble Mite! Dies schreibe ich
am Bahnhof. Es war mir eben
schlecht. Vielleicht kommt der Tod,
ehe ich dich wiedersehe.« Dann fol-«
gen Worte inniger Liebe, Fensen,;
weshalb sie nicht schriebs Die Bitte,1
sich mit ihm trauen zu lassen undi
rnii ins Sanaioriurn zu gehen.«
Judeln möchte Mike vor Glück,
wenn ihr Liebster nicht so schwachl
daliige. Sein erstes Wort ist dann-i
»Mit du rnich noch lieb, Milei
Keinen andern?" Wieder herzte sie
ihn —- und wie ein -1niides. glück
liches Kind schmiegt er sich an sie.
Da kommt ein Laut, gleich dem
eines wütenden Tieres-, von der
Tennentiir. Irnnz dreht der dent
Rückku, doch Mit- kpc den Brict »qu
fie. Und —- Entsetzens Juni steht
da! Wie zum Sprung bereit. Mit
frieren Augen, getrarnpften, vorge
streckien Iändenz das sonsi so its-I
viale Gsicht bleich, verzerrt. Er(
leucht:
·- --·.-.. M- -. l
»Betfllltyl: drkstuwh Wut-nim
niae Wut tacht in ihm. Was er da
sicht, sagt ihm ja: sein Lügen —
Bricsaussangen —- Bestechen Wilms
— die List, das Bilds alles, alles
war umsonst! Die Liebste ist ver
loren! Der Reichtum! Nun heißt’s:
adiiis Geld! Besitz! Adjiis, schöne
Dom-F
»Bei-dumm« ihr Zwei! Versluchtl«
stöhnt er wieder.
Und jäh erfaßt Mite, was der
falsche Mensch ihr und Franz an
tat. —
Er dult sich jäh, wendet sich dann
um. verschwindet im Dunkel der
Tenne. «
Mike sah ihn nicht wieder. « Jn
selber Stunde noch verließ er Größ
hosen·
Wenige Tage daraus wurden
Franz und Mike getraut« reisten
dann zum Sanatoriurn. «
Ost sprach Mike zu ihrem gene
senben Manne: »Dein Brief, seine
Ausschrist hat uns erlöst. Sie gal
mir Mut, dich zu herzen!«
.Wai mich wieder ins Leben zu
rückries,« antwortete Franz fröhlich.
«Und ich holte dich drin, du, mein
Glitt-U sprach das junge Weil-.
Ost schrittweise-«
Zechend bis zur Herrgottssriihe
Saß im »Mehr« der Bür erweiiten
Endlich ließ ihn los mit iihe
Seines Sie-es zähkr Meister-.
Wie er wantt durch jtille Ga en
zu des Moment- Dammerhc e,
küßt ihn der Reitdant det- Keriseu k—
Auch ein durstig-r Gesell-.
Keinem ist ed seht ergädlich o
Nach vollbrachtem Danerkeetien
Ueberrascht zu werden pöhtulnp «
So im Neqltnee der Schwächen
»Wie-k« —- Eia slih des Iortvurss
; flammte —
«Dcrr Blutbann spat must ich sehent
Weh toinak eben erst vorn Mut-.
Ünd...«-.Und ich will dahin stehen«
Splitter.
Wenn so manches Weib das Haus
nicht durch die Macht regieren konn,
versucht es dies durch — Ohnmacht
L
(
s
Viele Damen bitten die herren um
Rot, nehmen diesen aber nie an
i 1
Wunderbar, daß ost die tleinsiens
Fäßchen den größten Paniesfeldruckj
hervorzubringen vermögen. I
I
Die Ehe isi·rnanchem Manne ein
Rätsel, das er gern lösen möchte.
I
Wenn der Ansertorene ihres Her
zens zur Geliebten kommt, wünscht
sich diese immer »Lange weile«.
— Das Maul-schloß- Sie:
»Seit ich »meine Freundin besucht
habe, sind mir unsere kanvren Ber
Hltnisfe so recht zum Bewußtsein ge
wannen. Nein —- wie die Leute woh
nenl Do ich sehe, und wo ich steh-,
habe ich das prächtise Schlos- vor
AM.« i
Ir: «Tu mir den Gesellen send
hän- es eine handireit tiefen-«
—- Ein Schlinrsrer. Alte
« : »Gese- Eie mir bitte ei
ner-: « Ist-WO
Is . · «WQI« ,
MWDH «- ... -
· Links-ten im) der-Hure
I darstel.
I
I
Von Friedrich —M. Aircheisem
Die erimacht Großbrithirl
lann zwar nur in London endgültig
gebrochen werden« doch schon ein ernst
iticher Angrifs ·ans die beiden wichtig
sten Grundpfeilrr der englischen
Macht nnd Große Jndien und Aegypi
ten mit dein Suez anal. muß das
Istolze Gebäude ins Wanien dringen.
I ceitdern die Türkei dem Welttrieg
auf seiten der Mittelmiichte beige
treten ist, hat man Maßnahmen ge
roffen, um einen Angrifs gegen den
Surzlonal zu unternehmen, um diese
wichtige Bericht-Hader Englands, die
»den Verkehr zwischen dem Mutterland
und Jndien sowie den übrigen asia
tischen Besilzungen Geoßbritanniens
vermittelt zu unterbinden. Die
Frage eian Angriffs auf den Kanal
ist wieder akut geworden.
Die Bestrebungen, die Sinaihalbs
insrl zu durchflechen und die beiden
Meere, das Mittelländische und das
Rote Meer, und mithin auch den Jn
dischen Ozean miteinander zu verbin
den, find uralt. Wir wissen zwar,
daß schon vor Chriin Geburt und
dann zu verschiedenen Malen, zuletzt
unter dem Kalisat, Kaniile angelegt
wurden um oon Suez aus nach dein
Nil und dem Mittelländischen MeerI
Waren aus dem Wasserwege zu besät-I
dern, doch wurden die Aanalbauten
mit der Zeit vernachlässigt, so daß sie
schließlich orrfandetrn.
Es war Bonaparte, dem erbittert
strn und unversöhnlichsten Gegner
Albiong vorbehalten, der geistige Ur
heber eines Planes zu fein, der in
den Euer Jahren des 19. Jahrhun
derts zur Ausführung kam und der
die Frage der Verbindung des Mittel
ländischen und des Roten Meeres sür
immer löste. Eine Reise, die der
Sieger iiter die Manielucken irn De
zember 1798 nach Suez unternahm
mag ihn wohl aus diesen Gedanken
»eiiy.sesbt Ember
Nachdem Niederiigyvten unterwor
sen worden und Desnix im Begriff
war, die französische Macht auch aus
Lberägysuen auszudehnem blieb nur
noch ein Vorstofz nach Suez und dem
Roten Meere übrig, um vie Erobe
rung des Pharavnentandeo zu ver
vollständigen und den Verkehr zwi
schen dem Mittelländischen und dem
Roten Meere zu erleichtern. Bona
pnrte hatte zwar schon im Oktober
1798 die Absicht, den Hafen am Ro
ten Meere zu besichtigen, doch hielten
ihn verschiedene Umstande von seinem
Vorhaben ab.
Mit seiner gewöhnlichen Umsicht
traf der Obergeneral Maßnahmen
um Suez von sei-ten Truvpen besehen
zu lassen, und cegelte alles bis in vie
kleinsten Einzelheiten, um nichts dem
Zufall zu überlassen. Der General
Von wurde dazu bestimmt, mit einer
Abteilung von 700 Mann, 50 Psa
den und 2 Geschäften die lleine Ex
pedition durchzuführen. Am s. De
zember brach an von Kairo aus«
nahm seinen Weg über Abscheruo
unb traf am 7. Dezember am Ort
seiner Bestimmung ein· Ohne Gegen
webr zu finden nahm er von Suej
Besitz.
Am 24. Dezember machte sich Bo
nnpaete selbst aus den Weg, um den
Hufenplatz zu besichtigen. Ehe er von
Kairo abreiste, übergab et dem
General Kleber den Oberbesehi über
die Hauptstadt und bie benachbarten
Provinzen.
.Jn anaparteö Begleitung besan
den sich sein Generalstabsches Bec
thier, der Artilletiegeneral Dom
martin, der Befehlt-habet des Genie-.
Cafsarelli, der Kontetadmiral Gan
tcaume, ver Oberzablungsanweiser
Dante, der Mathematiter Mvnge, aer
Chemiter Berthollet, oer Zeichner
Dutertre, von dem wir über 200 Bild
nisse der wichtigsten Teilnehmer ver
Expedition nach Aeghpten besiherh der
Phyfther DeicvtiM ver Oberingenieur
J.M .Lepcre, der später Messungen
unternehmen sollte, um die Ober
fläche des Roten und des Mittel
tändtschen Meeres festzustellen der
Geometer Costaz, endlich sein Seh
tär Bourrienue und verschiedene Tur
ten von Einfluß. Zur Bedeckt-ital
dienten 100 Ouiden zu Pferd sei-o
200 zu Ins nebst einem Geichiiz
Leitung bei seist-Wie i« .b
Nieren Warst-hatte Bessidres. Die
Truppe wurde noch durch eine be
trächtliche Anzahl von Esel-usu
leuten vergrössert vie die Gelegenheit
toahriohniem siehet nach Stieg zu
will-nett, cooym IIe Urian-sk- esqui
Ranapakte ließ auch —- wohl eine
seltene Erscheinung m der Wüste —
einen mit sechs Pferden bespannten
"Wc-gen mitnehmen. m bediente sich
dessen jedoch nicht, da e- into-er zu
Pferde war.
Die erste Nacht verbrachte man am
Biriei-el-hadschi, auch Pilgeriee ge
nannt, die nächste beim Baume von
hamra, den man schon aus weiter
Ferne erblicken ionnte und den Rei
senden zum Wegweiiet diente. Die
Nacht war sehr lnli. und niemand
konnte schlafen. Man hätte zwar den
»Vineta« den einzigen in weiter Runde.
Lansünden tät-nen, aber Bonaparte
batte befohlen, ibn zu schonen. Es
sit-enden sich in der Umgebung zahl
ilo e Gebeine von verendeten Kamelen
unb Pferden, die man In verbrennen
sachte. Jbr Geruch war aber la wi
derlich« das man verpas, bat W
Wien zu lassen unbiieber bit
Lille in ertrasen ,
Einer der Kaufleute ver sich der
Karawane angeschlossen hatte, wun
M sich, daß der große General der
Franken nur drei Leute zu seinem
persönlichen Dieses mitgenommen
WIL- kJch stst So As Dialek
um mich bedienen in l sagte f
zu Bonapartcs Doimetsch Uia
»und doch bin ich nichts weiter als
ein einfacher Kaufmann-« Der aber
ist ein Mann. der itber das ganze
Land verfugen kann. Die Manie
luelen waren nicht so an Einfachheit
fund an dieses harte Leben gewöhnt
Es ist daher n cht verwundernd-, daß
sie besiegi worden sind-"
Am nächsten Tage, den 26. Dezem
ber brach man schon ums Uhr mor
gens aus. Bonaparle war bisher mit
der ganzen Abteilung marschiert, doch
wollte er noch am selben Tage in
«Suez eintreffen. Deshalb eilte er mn
einigen Begleiter-n und etlichen Gui
Jden voraus während die ihr-umwin
"lunJ langsamer marschierte. Maa
parte tam noch am Vltkeno in Suez
an der größte Teil der Kataloni
verbrachte aber die Nacht bei dem
etwa fiinf Stunden von dem Hasen
plus gelegenen Brunnen illdscheralx
wo sich eine Karanwanserei zur Aus
nahme der Reisenden befand.
Immer tätig, immer sich unter
richiend, empfing am folgenden Tage
der Obergeneral die Kapiliine der
Schiffe, die sich zurzeit im Hasen von
Suez befanden, sowie andere hervor
ragende Persönlichleiten des Orts,
um sich nach den darlegen Zuständen
und der Lage des Handels zu erkun
digen. Er gab auch den Einmal-new
von Suez die Versicherung-, daß er sie
so sehr wie möglich in seinen Schutz
nehmen würde.
Der Arnber Abdurrnhmnn, von
dem wie viele Einzelheiten iiber Bo
navartes Aufenthalt m Beginnen
kennen, wunderte sich auch iiber die
Einfachheit Bonnpnrteg und seiner
Soldaten. »Er hatte,·« schreibt er in
feinem Tagebuch, «als ganze Nah
rung nur drei gebnelene Hunnen in
Papier eingeschlagen, mit fich, besaß
auch weder einen Hoch. noch ein Ben
noch ein Zett. Ein jeder Soldat trug
an der Spitze seines Bojoiiettg e:n
Brot, von dein er jeden Tag ein
Stint aß; er hatte auch einen tleinen
Sack aus Leder, der niit Wasser ge
füllt war, und den er um den hole
trug.« Wenn auch «.lddurrot)ni.iti ein
wenig übertreibt, so leiten doch Bos
nnpnrte, seine Begleiter und ieekie
Soldaten sehe eins-ich auf ihrer Reite.
Der 28. Dezember wurde dazu ver
wendet, um die Mosesquellem die
etwn drei Meilen von Suez auf dein
Wege nach der Sinaihntviniel gelegen
sind, zu besuchen. Der Obergenernt
seine Generäle und Adjiitaniem die
Gelehrten und Ingenieure sowie der
größte Teil der berittenen Truvpen
nahmen an diesem Augsluge teil
Man durchschritt den Itoedzipfei des
Roten Meeres mittels einer zurt und
lani gegen 2 Uhr nnchnnttage bei den
fünf hljiosesquetlen an. Auch den
Quellen von Neids-h wurde ein Besuch
abgestatten Erst spat citends tut
mein wieder in Suez ein. Auf der
Rüetreife iviere der Trupp reinnhe
durch die zurücktehrendc Flut urkr
rnscht worden, denn incn hatte den
richtigen Weg nicht gesunden. Gene
ral Caffoeelli geriet date-ei in einen
Sumpf, und nur« der Aufopferung
eines Guiden verdantte er seine Lici
tung, denn wegen feines hölzernen
Beines —- in den Rhciiifeldzugen
hatte er ein Bein eingebüßt —- befas
ee nicht die Geschicklichteit, sich selbst
heraushelfen zu lönnen.
Den nächsten Tag beschäftigte sich
Bonopnrte mit der Anlage von Be
festigungen des Hofens von Suez und
ertundigte sich auch nach den Han
delöinteeesfen des Hofenvlotzek Am
Sonntag, den 30. Dezember, verließ
man wieder die Stadt und« traf am
selben Abend in Adscherad ein«
Bevor man in Adscherad autom,
sonderte sich Bonaparte mit einigen
Generalen, Gelehrten und Guiden ab
nnd suchte die Spuren des atten tin
nals, der ehemals Suez mit einein
Sitte-tin verbunden hatte, wieder auf
nfinden. Er entdecte sie zuerst, und
fast vier Meilen leing ritt mein aus
der-i Boden des ausgetrockneten Ru
nali. Je weiter mon vorwärts
drang. um so besser ever er erstritten
Jedoch nach fünf Meilen verlor man
die Spur vollständig Jn seinem
Eifer vergaß oer Uvergenerai Heu
und Ort; er entfernte sich mit weni
gen Begleitern immer nietzr von ver
übrigen Abteilung, die ihm gesaiat
war. Sein guter Stern arg ihn
jedoch den richtigen Weg eins-hingen,
und schließlich tarnen alle trohlkeyals
ten ani Abend des 80. Dezember
wieder in Adscherad an.
Ein Teil der Kolcnne begat- sich
»von hier aus aus geradem Wege nach
Kairo zurück; der General Bon.-.purte
aber wandte sich mit dem übrigen in
der Richtung aus Beides. Die Neu
Ijahrsnacht verbrachte er aus halben
sWege zwischen Adscherad und Beides.
Am Abend des 1. Januar tnin nean
beim General Reyitier in Bett-es an.
Den nächsten Tag verbrachte Bona
parte mit der Befestigung der began
nenen Besestigungen, Der Ttuppen
und der Umgebung.
Am Z. Januar 1799 versuchte der
Ober neeal mit Beeihier und Cas
saeell sowie einigen anderen Be lei
tern die Spuren des Kanals auszu
siudm, der hier von Suez aus var
ieigias Die Versuche ergaben aber
Lein nenneniwutes Ergebnis
daraus. die weitere Umgebung von
Beil-es kennen zu lernen. Arn Z.
braef er aus und ain S. Januar tani
Bonaparte wieder in der Hauptstadt
M un.
N ch seiner Rückkehr sollte ein Aut
sdjsxssätn Gelehrten nochmals nach
Stieg sausbrechem urn die von isni
begonnenen flüchtigen Untersuchungen
Wsesrii nnd zu vertiefen und die
Höhe des Wasserspiegels des Roten
und des Mitteäänaisaze Meeres zu
ermitteln.
Schon am 15. Januar 1799 bra
chen dies beiden tüchtigen Ingenieure
Lepikre und Saiwujesnis nebst einer
militärischen Bedeckung unter Juiiot
nach Stieg aus und begannen von
dort aus mn Bl. Januar ihre Nach
sorschungen. Man solgte dem Kanal
eine Strecke lang uiid schätzte seine
Tiese aus vier bis sieben und seine
Breite aus 25 bis 30 Meter. Die
Spuren verlaien sich aber in der
Nähe der Bitterseen. Noch schwie
riger war es aber für fie, den Aus
gang des Kam-ils aus der anderen
Seite der Bitterseen wiederzufinden
Schließlich ging der Kolonne das
Trinlwasser aus« so daß sie uni
lehren mußte. Nachdem sie einen
Uebersall der Araber glücklich ent
gangen war lainen die Ingenieure
niit ihrer militiirischen Bedeckung ani
O. Februar 1799 nach Kairo zurück
Sie gedachten ihre Forschungen unter
günstigeren Bedingungen wieder aus
zunehmen, doch die Vorbereitungen
siir den Ietdzug nach Syrien. oer
alle Kräsle in Anspruch nahm, ver
eitelte zunächst ihre Absicht.
Uer Nachfolger Donat-einem suec-er,
ordnete im September 1799 eine
zweite und im November des näm
lichen Jahres eine dritte Nachforschung
an. J. MfLepcsre und seine Beglei
tee verließen am IS. November 1799
Kairo und fanden, daß die Oberslache
des Roten Meeres 9,908 Meter hoher
Tals die des Mittellandischen Meeres
nglegen sei. Dies beruhte allerdings
stritt einen Irrtum, doch bestand ver
Iselbe in einem Recheniehler um ew?
sMeter auf der Seite nach Suez zu.
Als Talabot im Jahre 1847 und
Ferdinand v. Lesseps in den Zier
Jahren des 19. Jahrhunderte vie
Pläne zum Durchs-ich des sinnend
wieder ausnahm, mußten sie die mei
ten Ergeunisse der Forschungen Le
pisres und seiner Ingenieure aner
tennen.
In den Jahren 1859 bis 1869
wurde der Sueztanal gebaut, wie m
ihn heute besitzen.
Tab erfolgreichen «Vrrsnhren.
Die Grenadiere Irenzel und Erner
gehdrten zu jenen Vaterland-verteidi
gern, die weder Verwandte, noch
Braut oder gute Freunde besassen so
daß nie ein Liebesgadenvatet siir sie
ankam. Beide dort-ten trotzdem nichts
sie erhielten ihren Anteil von den all
gemeinen Liedesgaben. und die Kame
raden teilten gern mit ihnen. Und
doch —- es weite zu schön gewesen,
hätte die Feldpvst auch ihrer einmal
gedacht.
»tlsnder, strengt eure Denlapparate
voay einmal an", rieten die Kamera
den. »Es werden in eurer Erinnerung
doch sicherlich weibliche Wesen sün
geren Jahrgangs auftauchen, denen
ihr »Wenn mit denr Zaunpsahl« in
Form von Grüßen aus dein Felde
oder sonstwie senken tönnl. Andere
Ehaben damit schon die schönsten Er
folge gehabt«.
Frenzel und Exner dacht-en ange
Istrengt nach; beide waren bisher so
gar leine Don Juans und Schürzen
’sa·ger gewesen. Immerhin, ein paar
illltadchennatnen sielen ihnen doch ein,
san welche sie schreiben konnten.
Nicht lange, so tat-ten zwei Lie
besgadenpalete fiir Frenzel an; seine
HWinle mit dem Zaunpsahl« hatten
sErsolg gehabt.
i Exner aber tvnrlete vergebens.
’«Und ich habe doch in meine Brit-te
meine ganze Seele gelegt!" seufzte
e
k
Da sagte Frenzel, rnit beiden Bal
ten vvn einer Liebesgabentvurst lau
end: «Jn, wenn du auch deine Seele
·reingelegst hast« ich habe in meine
Schreiben meinen ganzen M a ge n
gelegtl«
—
— Seufzer. Junge Frknn
»Ach, wenn doch diese Männer nicht
gar so neugierig wären! Ich kann
meinem Ebnan lachen, was ich will
-—- immer mäch» er wissen, was er
ist!«
—TeifiigerGrund. Vater
fzum studierenden Schirm »Wie
jeit dem Tode Deiner Tanie han Tu
gut nichts mehr studiert?'«
»Ah-: ich hin- Dich, Paps, w ji
ich Trauer habe?!«
-—· Dos sagt genug. »Viel
nat der Sonntagejäger Schutze in sei
nem Leben wohl noch nicht getrof
fen?« i
»Was kaum, denn als er neulich
seinen ersten haer erlegte, vergeß
et Freudentriinen«.
—- Bezeichnead. »Dr. Meyer
hat scheedliches Pech mit feinen Pa
ttenien.«"
»Ja, er ist die reine Vimmelsieis
ter.« ,
—- Mißversiandem- Herr
(zu einem Diener-. den et schen einmal
wesen Trunkenheit entlassen han
«Jch würde Sie Ecken wieder neh
men« aber krinten e nicht niedri«
Mater- «Ree! . .«. Regs- nnmer II
We Quantuinw
-