F Die Montenegrinen Das kleinste und jüngste Kknigq reich hat sich im letzten Augenblick der vslligen Vernichtung entzogen. die ihm wie Belgien und Setbien gewiß Hochmut Cjedrt hält sich für einen Helden» dem kein anderer gleich tommt), Geringschätzung der Wissen schaften, der Kjinsie und überhaupt Uns einem der Mohatnmevcmer - Gefangenenlagkkt Die Gefangenen beim Mittagessen — war. Diese has die Selbstsucht der Bietveebandsmächte. welchen sie mer Mittel zum Zweck waren, Ärmel-ts loi geopfert, sobald sich ihre Erhal tung nicht mehr lehnte. Es ift nun bezeichnend-, daß vie verschiedenen Ileiegsbetlchleesiatter, welche von den zehn Keiegsschauplätzen schreiben, übereinstimmend von den Setben und Montenegtineen mit Achtung und Anerkennung schreiben, während Bei len, Rassen, Franzosen und Italiener Init wohlverdienten ätzenden Spoel Jsbu Hall, der Aalitnilitutifh Ä M Jshn Inst ,.Vc1ilud«t, wem-n M ,Pi’thmn-Jnm-I« der Tuns-km halte Im Jus Utica nstkcsmmcm nun lsmndyc ists ihn sur mrmc eigene Eiks«.n-l«' oder mit Euttiist11ng, Verachtung und Unwillen behandelt wetdeu »der Bildung sowie in der gering jlchätzigen Behandlung der Weiber. »Das Weib in Montenegro ist ein un tergeordneteg Wesen, eiti Lasttier, idem alle Arbeit aufgebjsrdet wird. Der Mann schämt sich nicht, sein ;Weib unter den Lasten keuchend ne sben sich her klettern zu lassen (denn sin Montenegro wird fast immer nur »gellettert), während er selbst vornehm, sden Tschibul rauchend, wie der Haus ihahn daneben stolziert Das Weib Tnaht sich auch dem Fremden nur un sterwiirsig gebückt nnd tiiszt ihm die shand Dafür allerdings steht das zWeib in Montenegro andrerseits wie sder so hoch in Achtung, daß es ganz und gar ausgeschlossen ist, seiner FEhre irgendwie nahezutreten. Jede "Montenegrinerin kann bei Nacht und· JNebel frei durch alle Berge streifen, Hauch mit Fremden in derselben hütte ’iibernachten, und nie wird sie die ge ;ringste Gefahr laufen, auch nur durch ein Wort oder einen zwetdeutigen Scherz gekränkt zu werden. Hochmut und Geringschätzung der ätilnste erlliiren sich aus dem Wahn des Montenegrineks, dasz es der ein Izig würdige Beruf des Mannes sei, strieg zu führen, und sein höchster Stolz, siir einen Helden angesehen zu werden. Deshalb steht auch die-nur siir ganz außerordentliche Taten per sönlichen Heldenmut-Z verliehene golde ne OdilititschsMedaille höher im Werte als das Großlreuz der höchsten europfiischen Orden. Diese Eigenschaften erklären sich leicht aus der Geschichte Montem gtos, die seit einem halben Jahrtau send ein beständiger Kampf mit ren :Ttirlen war, deren grausame Art der — vsfk —-7-7-7----7»- « s-— — Dec Quinte«-sinnt dex Entom-mich argen Griechenland: auf Befehl des zwmnmndmnrikdcr englisch-französischen vavrn sum-den unter Andacht-as aller schuldiqu Rücksichten die Aus-la der Zentrums-sie in Salt-Im verhaftc:« Die Erklärung vnsiir drängt sich iedern auf, der Serben und Monte uegrlner aus eigener Anschauung gut teunt und dessen Blick nicht durch Vorurteile getrübt ist. Denn zwischen dem sei-bischen Volte und seinen Re gierungtn besteht ein ganz gewalti ger Unterschied. Dies gilt auch siir die Montenegriner. Nicht als ob diese teine hler hätten oder Lämmer mä ren; te haben deren ebenso wie jedes « andere Voll; aber ihre guten Eigen schaften überwiesen bei weitem ihre schlechten. Denn leptere bestehen hauptsächlich in ihrer Faulheit («bie aber weniP Arbeitsscheu als falscher Stolz ist, nn im Auslande arbeiten sie ganz tüchtig. während sie im Jn lande meinen. nur das Wassenhands wert zieme sieh siir den Mann), in M Momente-Ieian -- W Ktiegfiihkung nicht ohne Einfluß auf »die Montenegtinek blieb. Weil die lTiieken keine Gefangenen machten und Nasen und Ohren abschnikkeQ Itaten ihnen die Montenegkiner glei ches an und davon ließen sie erst vor einem halben Jahrhundert, als mei Danilo das Zivilisationswerk in Montemng begann. Frühee waren die Montenegtinet auch als »Dam meldiebe« verfchrieein Jn Wirklichkeit ;bekchtänkten sich diese »Dtebstäl1le« lauk Nazzias ins tückische Gebiet zur »Wiedewergeltung 1enet, vie die Tüt llen auf das montenegtinifche Gebiet sunteenomnien hatten. Denn in Most tenegro selbst wurde seit 150 ehren kund wird auch feute noch ni ge stohlen. Alle Nei enden, welche on tenegtp näher kennen lernten, bestä tigten übereinstimmend daß in tei nem Lande der Welt größere Sicher heit des Eigentums herrfche als in Montemng wo man Geld auf ixer Straße liegen lassen könne nnd noch am nächsten Tage unberührt finden werde. Eine andere gute Eigenschaf« te: .Montenegriner ist ihre hohe Guit seeundschaft, welche die berühmte ura btsche weit übertrifft. Denn letztere befchräntt sich nur aus die Dauer de: Anfenthaltes des Fremden unter dem Dache. Einmal draußen, kann er von feinem Gastfreund nusgeraubt wer den« Dem Montenegriner ist aber der Fremde heilig, solange er im Lande weilt, sofern er weiß. daß er nicht mit feindlichen Absichten inni. Und obendrein weigert et sich, irgendhin ches Geschenk siir feine Cianfa-inso schast anzunehmen, während der Eli-i ber ein solches erwartet. Ebenso ver-— dient die große Mäßigleit des Pun tenegriners lobend erwähnt zu wus den; Betrnnlene hat es nie gegeben. infolgedessen gibt es unch teine Aus schreitungen. Nicht einmal Eil-eiska teiien. Denn des Montenearinerg Ehrgefiihl ist so hoch entwickelt, daß ein Schimpfwort zur Folge hätte. baß der Beleidigte den Beleidiger so fort niederschieszt Daher die gest-e Höflichkeit der Montenegtiner genea seitig bei Meinungsverfchiedenlxciten. Die Montenegriner sind eben ein Na tutvoll mit allen guten nnd schierlksp ten Eigenschaften solcher, dessen efber sind nur kleine schmale Cnnoes, halb im Dickicht der Kultus-I und Puccio-Pflanzen versteckt. zu be-« rnerlen, und halbwilde Jndinner let-i den geschäftig- Bnnanen, Kokosniisse« und andere tropische Produkte aus. l Noch meriwiirdigere ErscheinungenI bieten die Bewohner der Stadt selbst." Es sind « lauter »Holliinder;« die Sprache ist holländisch, das Geld auch. die Holzschube auch, —- aber man sucht vergeblich nnch den breitspnriqen, niederliindischen Typen. den woblbe-Z teibten Frauen und Kindern mit ihrenI Pausbnckem sondern nur Neger und Regerinnen und braune Piclaninnies sind an ihrer Stelle zu sehen, gleich zeitig aber in Trachten, in denen der holländische Schnitt mit der asrilani schen Vorliebe für Farbe und Bunt scbecligleit vereinigt ist! Die Weiber tragen Turbanen von lebhafter Farbe, die so gebunden sind, daß sie die spitz zulaufende holländische Kopfbedeckung nachahmem lurze steife Kapuzen Von hellem Katiun, einen weiten Rock und schier unzählige Unterröelc. Viele se hen wie Holliinderinnen von weiter Taille aus, welche schwarz geworden sind. Entsprechend sehen auch die Männer auch und beiden llappern die Holzschuhe an den nackten schwarzen Füßen. Holzschuhe übernlli Sie nnd der lyolliindische Käse biiden die »einheimischen« Hauptmann in den Lädem neben ihnen nber werden dort Papngeien, Kokosniisse, Mangmsriich lEincr der höchsten mumspliitzc an dcr öfteucichisch italienischen ’-5ront in ’400 l Meter Höhe. e cis soll-sc Hist-Nilus Seltsntne Lebenvbttder von der alten Stadt Betraurt-eilen Die Hauptstadt von Holländisch Gninna, des alten qumnnribo, wird nicht so viel erwähnt, wie sie es ver dient, nnd ist doch eine der interessant testen Städte von Südamertta, -- schrieb neuerdings ein Reise-Schrift steller von da. Sie ist nichts gerin geres, als ein Holland Südamerita5. noch mehr, als Willemstad (Kurt1tsao) ei ist· - Echt holländisch, in tropischer Ein sassnng, find die Straßen, Häuser und Kirchen. Die Häuser sind weiß mit grünen Fenstertiiden, den be rühmten Ausguchffenstern nnd den steilen Giebeldiichern; Kirchen-Spitz tiirmr Von getreustein nicderliindi schen Tyv ragen aus der Häusermnsse empor, an den Dvctö lagern Danipser und Segelschisse, welche die holländi sche Ftngge führen; und von dem klei nen Fort desvilltomnmen Böllerschiisse den Fremden in dieser Hasentoelt ab seits von den gewöhnlichsten Gewer tehrsstrnszem Wäre nicht der Man gel an Windmühlen nnd der Hinter grnnd von Patmbiinmen, die gar nicht hierher zn passen scheinen, so tönnte Parnmaribo ebenso gut ein Dorf am Brüder-See sein! Auch die backsteinernen Bogenbrijb ten über Ströme Und staniite sind so vollkommen holländisch, daß man un willliirlich über das stille Wasser hin ab seinen Blick schweifen läßt, in der Erwartung, auch die betnnnten nie derliindischen Knnnlboote an den Usern angenntert zu sehen, —- statt te und Machetes verkauft. Damit ist« noch lange nicht alles erschöpft, was sich über das Menschen-Gemisch in Paramaribo sagen läßt. Jn einem Maße, wie vielleicht an keiner ande ren Stätte der neuen Welt, kann man hier in weniger als einer Stunde so zusagen von Holland nach Indien, nach Afrika, nach Japa, nach Japan und wiederum zurück nach den tropi scheu Wildnissen von Südamerika rei sen und Leben, Trachten und Bräu che der betreffenden Menschenkinder kennen lernen, wenn auch etwas ver mischt. Aber allenthalben ist doch Holländisch hier Trumpf, und die weltbekannte holländische Sauberkeit, Nettigleit und Betriebsamkeit herr schen im ganzen Leben dieser Men schen vor. Man weiß nur nicht recht, ob eine holländische Welt plötzlich tief in die Tropearegion oder umgekehrt in klaleidoskop tropischer· Szenerien und Veenschen durch die Lüste mitten nach Holland versetzt worden ist! -.-----—.. Ein schöner Tag. Man be spöttelt in einer Abendgesellschast bei Mr. Asquith den Aberglauben. »Und doch ist manchmal ein bischen was dran«, sagte der Hausherr. »So zum Beispiel neulich morgens: Beim Auswaehen klingt mir das rechte Ohr. Jch frage meine Frau, was das wohl zu bedeuten habe. Du kriegst sicher noch etwas Gutes zu hören heute, antwortete sie. Und richtig, nachher beim Frühstück kommt eine Ordonnanz von der War Dssice und meldet, daß die Telegracnme von den Kriegsschaupliitzen —- ausgeblieben seienl« Wv Des-(qu- « » —XW"s-s 1 1 Das Ortcerqebiet und die ZulficrjochstrQ I Die Kriegsmafchhe m Bienenstandes. M W Wsd III-s- c- OWNER w DIE-W « » Inkran muß ein-e Echmube los sehn , , -»,- —«——-—--——--— » fTalents-sei- Usbutlnn Die schier unfafztichen Erfindungen französischer Zeitungövbantqsie. Die lühnsten Erfindungen franzö sischer Zeitungsphantasie, die im Ver laus des Krieges eine anscheinend nicht mehr zu überbietende Blüte er reicht hatten, sind dnrch die neueste »Nachricht aus guter sQuelle« über troffen, die wie ein Lausseucr durch die Presse der Repnblit der Freiheit und Gleichheit eilt· Was ebenso strupellose wie ideenreiche Journali: sten an Sensationenachrichten hervor zuzaubern vermochten, ist blaß und erbärmlich gegeniiber dieser’xneuesten Nachricht, dieser Ueber-Ente galli scher Kriegsphantasir. Einer fran zösischen Propinzzeitung dem »Pen! Provencal«, gebiihrt der Ruhm, den Netord an Schwindelmeldungem der ohnedies schon ansehnlich genug war, um eine Riesenlänge geschlagen zn haben. Das findige Blatt hat näm lich nichts weniger herausgefunden als daß der Kaiser Franz Joseph von OesterreichiUngarn vor ITZ JJh ren gestorben ist. Diese ebenso liber raschcnde wie witzige Entdeckung trägt der in seiner Kühnheit benannt-erns werte »Petit Provengsal" im Brust ton tiefster «Ueberzeugung vor, nnd er hat auch, als geübtes Hintertrep-. penblatt, sofort alles angeblich an thentische Material zur Hand, Um diese unglaublichste aller Nachrichten mit Umsicht und Wissen zu dolu mentieren. Immerhin muß man da für dankbar sein, daß das Blatt er klärt, nicht in Abrede zu stellen, daß Kenntnis der Oessentlichieit gebracht. Er blieb ein Geheimnis, und man setzte einen Doppelgänger des Kni-. setze, der diesem nusg Haar glich« nirs den hanbnrgischen Thron. Die-. ler glückliche Doppelgänger, ein ges oorenek Ungnr mit Namen Hnianos« spielte seine Rolle zur vollsten sit-. «riedenheit. Doch an die Reichhnla .igteit der kaiserlichen Kost nicht ge ivdhnt, wurde er magenirnnl und ,tarb nach fünfjähriger Regierungs-! zeit. Zum zweiten Male in Verle-, genheit gebracht, bedienten die Di plomaten sich desselben Tricks, nnd sie waren auch so gliietlich, wieder» einen Doppelgänger ausfindig zu machen. Um aber vor weiteren Ueber-. kaschungen gesichert zu sein« wurde in einem Kloster in den wildesten Gegenden Böhmen-I eine Anstalt ges gründet, die als eine Vorrat-stammen siir Nesetvelnisee eingerichtet wurde. Man sammelte nämlich alle Doppel gängee des- Knisers Fran Joseph und brachte sie in der Anstalt untere wo sie gehegt nnd gepflegt wurdent um im Gebrauchssalle stets zur Hand zu sein. Und nns diese Weise wurde bis zum heutigen Tage der österrei chische Thron ununterbrochen mit ei-« nem Kaiser Franz Joseph versorgt gehalten!« - Diese Geschichte ist, wie man zu-. geben wird, mehr als — sonderbar. Am sonderbarsten abe; ist, dnsz sie. den Weg in die stanzöstsche Presse« selbst in die großen Pariser Blätter-, gefunden hat, wodurch jede weitere Charakteristit des gegenwärtigen Gei-. steszustnndes der Franzosen sich er-. übrigt. Tie Nacht von Tit-L Die Führer der tapferm Armee argen Jtnlicm Grucmlolwrit Erst-erzog Eugm « und G. I. K. Dankt, an der Jst-um« « es überhaupt jemals einen Kaiser Franz Joseph gegeben habe. Es wird sogar in liebenswürdiastcr Weise zugegeben, daß Kaiser Franz Joseph regiert habe. Nur —- und dies ist der persönlichste Geistesblitz des »Petit Provencnl« —- sei eben dieser Kaiser Franz Joseph bereit-Z im Jahre 1884 gestorben und be graben. Die weitere Entwicklung der Ereignisse, so wie sie sich in der ureigenen WeltgeschiGte des stanzösi-. schen Standalblattes spiegelt, sei hier im Wortlaut wiedergegeben: »Im September 1884 starb Kai ser Franz Joseph an den Folgen einer Mogenverstimmung wenige Tage nach einem großen Festbanleti. Aus Gründen der dentsch-östereichi schen Politik (Griinde, deren Geheim nis das Blatt vorsichtigerweise nicht zu entschleiern unternimmt) wurde der Tod des Kaisers nicht zur Fiirsorzilich Die »Spiel zeugsibrit Berlin- Niederscl)öneweide« , Alticngefcllschast, lsnt in Christiania einen »Zlgcnten, Herrn Sörensen, ei nen gebotenen Norweger, der für diese Fabrik die nordischen Länder bereist. Gegen festcs Gehalt und Ersatz seiner ReiictoIten Zufällig hat auch ein Berliner Direktor der Fabrik Geschöftliches im Norden zu erledigen. Wie er nach Kopenhagcn ins Snvoyhotel kommt, trifft er"da im Hotelrestaurant seinen nordischen Agenten bei Austern, Kadiar, Cham pagner und in mehrfach holder Ge sellschaft. »Alle Wetter, Herr Soo rensen!« tadelt der Diretior. «,,i"o ie ben Sie —- nus unsere Sprican »Na naliirlicht« antivortet Herr So rensen, »du können Sie mir nur ’danlbar sein! Je mehr Speien ichsz mache, desto weniger braucht Ihre Oli tiengefellschaft in Berlin Kriegssc winnsteuer zu zahlen!'«