— Die Zum-Ort Ekizze von C. A. Brauch Der kleine Rainer-Rast feu- ein tetzosgenm verbatschelier jsOe get wesen, so lange feine tnganis M noch lebte. Der reiche Rainetbauek vom Sieer an dem betgmngeenzien obetösiekeeichifchen See war ein rechter Brumtnbäe mit einein guten Herzen und einem iaminfwtnmen Sinne. der nnt mit dein Redezeug ein Tyrann war, und der ließ feine Frau gewähren. So wurde denn der kleine Razi gehörig verwöhnt, und was et sich einbildete, das bekam et. Ganz anders abe: ward die Sa che, als die Stetnhfbiiuerin Karl-. Da kam eine andere Rainetin aus den Stande-L und da- Razl war schuld daran, baß eine neue Mut ter- auf den Hof sam, ee allein. Wenigstens sagte dee Bauer: »Ich tät nit mebt heiraten, beilei' nie, fallei mit gar nit ein, aber ich muß wegen dem Buben, beut Nazh ver muß doch eine Mutter habe-! Jch kann mich nitum ein Kind kümmern, hab im Feld zu tun genug, und ja gen tät Man doch auch gekni« Also kam eine sneue Mutter ans den Sieenhah die Sämiebbäteetischh eme noch junge. hilbsche Frau, mit fchönen braunen Augen und glatt gescheiteitem, iastamenbtaunem Dane· Die Leute aber sagten, baß vie braunen Augen recht herrisch schan 1en. und baß glattgescheitelte haate viel Seibstvetttaren verraten. Baid aber stellte stelsi auch wirk lich heraus, daß auf dem hofe ai lee nach ibxee Pfeife tanzen muß te, daß ver alte Rainecbauek sich nicht knacken durfte, und der kleine Rast lata-nie aus dein Heulen nnd Nennen hetaui, denn et wurde von der neuen Deme- M verschu. Die Folgen blieben nicht aut. Er werde teoIiQ bei-hast nnd eigen M Ins deu- Muttetishnchen wide ein hatttöasigee und eigenes-il ligee strich-. Der Alte wollte anfangs wohl miseghmal dreinreden, aber er hatte gern Frieden im hause und ging lieber ins Wirtshaus —- innner ös ter, damit er nichts höre und sehe. Da tam einmal eine Seiltiinzers iruppe in den Ort, und der Nier lief natürlich auch mit allen Buben ten Komödianten nach auf die Wie ie, und war nicht wegzubringem vom ersten Pfloeteinschlagen. bis der Kossentisch ausgestellt wurde. Als dann der «Patron" bei der Vorstellung zwei sreiwillige Buben ausrief. welche sich an seine Füße binden lassen wollten, damit er mit ihnen iibee das niedere Tanzieil laufe, da war natürlich Nazl der eine der beiden Freiwilligen. Er saß in der Schlinge unterdem Bei ne, mit einein lrebsroten Gesicht, mit halb ängstlichen, halb strahlenben Augen, und ließ sich herumbaumeln, daß es eine Freude war. Wie er dann »Warum-um« wurde und sein «Honeztar" lamt einem schein baren Fußtritt erhalten hatte, da tmn ihm niemand gleich, und er stolzierte herum wie ein Hahn. Von der Zeit an war der Nazl wie aussen-erhielt Er wurde noch eigensinniger und trohiger und be tont demzusolge von der Bäuerin noch viel mehr hiebe. »Ich bleibe nicht mehr da, um seines Preis!« sagte er heulend und streckte ihr die Zunge heraus. Er wollte .Kiinstler« werden« mit beu Seiltänzeru geben« sobald wie der welche kämen. mit ihnen ziehen in die weite Welt: Tritot, Flatte tleidehen und Schnürsiieseln aus ro tern Leder tragen, und wollte mit Pomeranzen bewoefen werden Wenn man ihn suchte, fand man i sicher in irgendeinem Scheunens r rtei aus dein Kopfe stehend, oder er drehte sich uin eine Wagendeichsel herum, bis ihm die Augen aus dem K e quollen, oder er lies über eine her- ange, plumpste herab. rnit ten in eine Plöny und blieb mit zerschlagenenr Gent-i liegen. « Die Bäuerin zuckte mit den Ach ieln und sagte: «Meinetwegen! Mir los-J am liebste-, wenn der Tu siehtgut out dein hause wäret Ein ten-no wieder so wie so! Wenn Spie lerieuk kommen, soll er nur mit ih m geben« ich zahk noch was braust Der Bauer aber brummte: «Der « Bube soI Ach nur unnrMn!« Da lata eines Tages wieder eine Irr-M is den Ort. Die stehen« die ins als der Schule kamen, la Eger- fehon von weitem eine Staub - hol-le badete-am. — kannte man ieit vielen Jahren die tarn innner wieder wie ein Kettch hr.ften. -— Ent- tiistise beliebte Tryp ! Die Töchter hatten nie ein « Idee dir uns die Söhne be fern-ten Ich g. Oine Musterrruppe, in der strenge Disziplin Inchte War das eine Aufregung im Ort! Die M« machten sich hundert nn nötige nge zum Krämer, nur Inn -an der Arena vorheiznionrnren, wo man ein kleines Seil anzog. Si - stät-n ausschlag; und dar »n ·Turmfeil« spannte, von der Kirche bis an die Dachiute des höchstenj »gegeniiberliegenden hauses des Mat zes Es gehörte dem Kaufmann Spinedee, der, ein tunstsinniger’ Mann, seinen Boden für die «stirnst«: hergeltehen hatte Der Nazl war natürlich den gan-4 zen Tag an Ort und Stelle Er! ftreiehelte die Pferde er war selig. wenn er Stiihle herbeitragen kann-» te und gegen elf Uhr vormittags tandte ihn der junge Jason sogar unr ein Glas Bier zum Goldenen Hitichenk Ali nachmittags der alte Meeran les den versammelten .herren« Dir-; den eine Anrrde hielt, in der er sag te er brauche einen .Freiwiiiigen«,« oa war’s ganz und gar ans sagte: »Mein Sohn Jason wird heute als zweite Turmseilnurmner einen Knaben iiber das Seil fah-« ren, in einein Schubtarren, von dem Bodenfenfter des Spinederfchen Haa iei nach dem Kirchturrn und pourT Kirchtnrrn nach denr Boden zurück Wee meidet sich als Freiwiliigeri r bekommt einen Zehnerl und eine Wurst. Gefahr ist keine dabei, sin tenml rnein Sohn Jason schon drei hundertfnnfundvierzig Jungen L- re Seil gefahren hat und noch teinern ein haar gekrümmt wurde. Die Els tern aber müssen vorher ihre Ein-i willignng gehen, denn wir wollen als leine Berfiihrer gelten und Un annehenlichleiten haben! Also wer meidet schi« Da zuckten eine Menge kleine Ur snr in die höhe, aber sie zuckten auch wieder zurück, als ihre Eigentümer, die Herren Buben, die schwindean Höhe des Tarnifeiles maßen. Nur der Razl streckte seine Hand m die höhe und rief mit dünner, ein wenig zitcrnder Stimme: .Jch!« here Mariulez zog ihn nun vor, und ihm in die Augen schauend-« fragte er: »Hast wirtlich so viel Ka rasch, Bursch?« Da sagte der Nasi: .Freilich hab". ich Knraich Und dann-« dann . dann will ich auch Künstler werden« «Du?'· sagte der Alte erftDiuntj »Nun, wenn Du heut« brav bist, sann was draus werden. Aber wie fleht-L Deine Eltern werdens nicht zugeben wollen?« »O, der Vater sict im Wirts b(.uå, damit er die Mutter nicht zan ken hört, und die Mutter-, die ist roh, wenn ich fortkomm’; IS liegt; ihr gar nichts daran, sie ift nichtj meine rechte Mutter.« »Ach sol« machte der alte Mar Iules und fuhr mitleidig iiber das Haupt des Kleinen. »Es ist die alte Geschichte!« , muri-rette er. »Die Stiefmuter« Laut fuhr er aber fort: «Du hast nichts zu tun. als ruhig iin Schubkarren zu sisethich festzuhalten, Dich nicht In rühren, nicht zu muckieni Sobald Du Dich rühtft. kann mein Sol-s aus dein Gleichgewicht tonnnenz sobald Du schnitt kann er die Sicherheit ver lieren, nnd Euer beider Leben steht aus desr Spiel. Muse-, Razl?« «Ja!« sagte der Rast dreist Der .Patron« machte hierauf lsinter den Wohnung-wagen eine Probe nrit ihm auf edenein Boden, die glänzend ausfieL Dann tan- die Vorstecimg Der ganze Ort war auf dem Kirche-las und oie Vorstellung be gann. Teller wurden gedreht, Ge nichte wurden geht-en, Tänze wur den get-rast hieran tain die Be steigung des hol-en TIrmfeilQ Vorher wurde noch abge innielt, denn wenn's ein Unglsck gi t, läuft alles baden-« Während des sdfannnelns hielt der alte Markt-les eine Rede an die Minnen welche ais sreiwitlige rie »Den-sein« Kram- hielte-Use iter halten! —- Sonft iii mein Saht-, mein einziger Sohn. verloren! — Stiirter atziesent Stärker nnziehent Es ist mein einziger Sols-P Rat-w gib sich eine Bewegung unter der tm send bät-Leibär .Da ist merk FMLJII Ists-t rede-jenseit« s Alle Blicke steckten hinauf. Da oben stand ek, der junge Ja son. im Caulletlleide, eine ungeheu re Balonrierstange geschahe-eh auf einem Brett, das zum Bodenfensiet .hemusragle. Ein Schablone-c mut sde herausgetelchl, dessen handhaben et sich as den Gürtel festnrcchle Dann erschien in der Lake hinters illa ein Baueknjvngr. 1 »Der Mill« glncks von Mund. zu Mund. ,Der Razl vom Stern-» heil-aner! —- Schonv’ und Spott; aber des Alten« daß ee so was zu-! »M! L- Uch M, der sitt lml Wirt-kam —- Avek vie Stiel-sm letL —- Mnn das dem Rast feine Yes M yiißth iIn Grabe dreh lelt sich Incl« So Mag-I sen Mut-i- sts-m- Md di- W drangen zu den Ohren der Stem bpsböuetin, vie halb versteetsx neben ten Schmucan eines hat-fes Rand lused ebenfalls in vie Höhe schen-te isefi then braune-, hatten! Fig-. J Jst siettW-s.svm Ulysseu· «kt-et, wo ver Sieknhosbauet all-w ver seinem Rom-ein Mz und sich wendete-, daß alle fort Mem sagte die Kellneeim »Nu, Bauer-, gehks nit auch sit-schauen auf den Mech pLatz wse sie Euren eigenen Sohn übets Seil fahren? Schämks Euch nichts« «Was? Mein Sehnt Der Sohn vcm Sternhofbauern aus dem Seil?« fragte der Bauer. ganz gelb im Ge sichte. »Wenn das Eure Selige iviißt’!« feste die Kellnerin hinzu. »Wenn das meine Selige wüßt’!' wiederholte der Bauer und wollte das Glas leeren. Da aber liber tarn’s ihn fiedend heiß, er stellte es wieder hin, sprang auf und fiiirzte zur Tiire hinaus, dem Kirchplaß zu. Tilles drehte sich um ihn. Leute, die ihn doriibertvaeteln fa hen, sagten: »Deine hat der Stern hofdauer aber einen tüchtigen Raufchl« Er hatte aber trinen Rausch nur einen Schwindel. Er fah in dern Nebel vor sich ein paar traurige, unrrvurfsvolle Augen« —- die Augen von Nazls Mutter. Und weiter lief er, weiter bis auf den Hirn-Man Dort fah er die vielen Menschen, die alle in die höhe ftarrten, und er fah auch hinauf und fah eben, wie der junge Jason mit dem Schub tcrren, in dem der Nazl faß, die ersten dorsichtigen Schritte machte auf das Seil hinaus, auf das fchtvindelnd hohe Seil. Der Bauer wandte unwillkürlich die Augen zur Seite, und da fah er neben sich feine Frau, feine eigene Frau, an einein Scheunentor leh nen. Sie hatte ihn auch gesehen,l aber sie sagte iein Wort. Sie hatte nur fo große, große starre Augen und schneeweiße Lippen· Und sie fireette wie hilfefuchend die lband nach ihm aus« sie hielt sich an feinen Arm und sprachen teines ein Wort, aber sie hatten sich gefaßt, alstiinn ten sie damit den Schubiarren «oben festhalten, der auf dem schmalen Pfade weiterging, immer weiter. Da tönte ein furchtbares Beter-i geschrei von droben. Der arme llei ne Bursche hatte Angst betotnmen. unübertviudliche Angst, wie er troßs der Warnung des Seiltänzers einen( Blick in vie schwindet-a- Tieke gc-l ran hatte. Ein grausiger Schreck hatte da das junge herz erfakt,1 trampfhaft klammerte er sich an die Wände des Schubtarrens, zappelte mit den Beinen und schrie, fchrie wie besessen. Der Schubtarren fchwanlte, die Stange des Seiltiinzers fchtvantte nach rechts iiher —- der Mann bist die Zähne übereinander, daß sie blutig wurden — ein Nu noch, und er selbst und das Kind mußten zer schmettert in der Tiefe liegen. Jn der Menge unten wurden Schreie hörbar, dumpfe Rufe «Je fus Marias· Da schwang der Seiliiinzet rnit der lesten Kraft der Verzweiflng die Balanzierfiange nach links her um und feste fich in Lauf. Er dach te nichts dabei, seine Gedanken wa ren wie gestorben fein herz Wind fiili, es war nur Jnfiinit was ihn trieb. Dann hörte er noch, vie das Se schrei unten erstarb, tpie dann sie der ein Ruf aus tausend Kehlen hörbar wurde, er siihlte, wie der Schubtarren von zitternden Rinden ais Hodenfenfier hineingezogen mir de, er fiihlte den Boden des Spei chers unter feinen Füßen, und tout de piöitich ganz eigentiimlich unna türlich ruhig. »Wie im Leben wie rer!« murmelte er.. Unten aber in der Menge war ern Weib als-mächtig gemieden Es war die Sterns-Martin Der Sternhosbauer dagegen drängte sich wie rasend durch die Menge ins caus des Konsuman Dort holte er seinen Jungen, und tiihrte ihn zu der M, die wieder erholt hatte und den sag inui weinend an sich zog. truäz fortan als Glanz winkt der Durste ung immer nur seine eigene, groeiund Atti-W über das — das heißt eine in Mtleider sit-ist Strphpudpksmit einem Las-denkest 's tra- tseniger Silbergeld ein« aber ich du sich MW!« MI Dem leite-, thue s- Its-Im Letne leiden, ohne zu Hagen — Lerne- man-time- allein Deinen M und Aas-mer ertrag-m hüllt die Zeete in Schweigen ein Leme leiden, ohne zu flog-I — Keines- tät-de den brennen I III-m Sei-it sucht- vpn drückend-u Sorge Zchlteßc verwahre das Mittan IT Lctue leiden, ebnes n en — sß dein- bindende-I Om- n nicht ichs-, erne. m Taf Aufs-en Leknc dei- WK ehst- sum-e senkt-Why Lerne leiden, ohne a I sis tue s- end-, ge- Mut nimmt, IIIÆ «M«" »Hei-;M-1-s » g s ! l Die sinds-up , I Its-Ue von Julius Imva I Du akieg hqm ieia Ema-Des nfqt zu ösdeea vermocht- Hm Ost-es wa- vet ausgeprägt- Iesihet Jud Schönheiisfnnattket geblieben, der er Zeit seines Lebens gewesen· Alles häinche war ih- fehk falsc. Wohl rührte ihn das viele Leid, das et jetzt sah, aber scheu wandte et sich - stets ab. . I Vielleicht trug gerade sein eigenes, Ftökperliches Gebeechen die Schuld, daß ihn so seht noch Schönheit dile Htetr. Er hinfie. Nicht statt, aber doch i sichtbar. ; Nach langem Suchen und nach Fforgfiiltiger Wahl hatte er ein Mad Hchen geheiratet. Seine Maria war »fchön und lieblich. ihre Stimme klang Fweich und zart, und ihr tiefblaues kAuge strahlte Liebe und Zärtlichkeit JDoch nur ein tur es Glück toar es Fgewesen ein inaichee Leiden han -fie ihm im fünften Monat entrissen. ; Seitdem war Ehlers allein geblie "ben, wenn auch nicht einsam. Denn er liebte die Geselligieit. ionnte sie nicht entbehren und es nicht iiber sich gewinnen, sieh in feinem heim einzu tapseln, das er mit eelelenem Ge schmack ausgestaltet hatte. Jhn umga ben die Schönheiten der Kunst und des Kunstgewerbes. Seine kleine Ge miildefammlung erfreute sich eines Rufes, seine Porzellane entzückten d Sachverständigen Aber tros feines Sanges zur Ge felligleit hatte es Ehlers nicht iiber sich gewinnen können, wieder zu hei raten. Wohl trieb ihn ein Sinn sur vie Höusiichieit geradezu in die Ebe, die Familien standen dem reichen, un abhängigen Witwee offen und man ches Mädchenauge blickte ihn lockend an. Aber wie er auch suchte, spürte und sich umsah in feinen streifen — er hatte die Frau nicht gesunden. die ihm die Oeimgegangene ersehen konnte. So schien es, daß Walter Ehlers bis ans Ende feiner Tage vergebens die Frau seiner Augen, feiner Ohren und feines Schönhertsgefiihls suchen sollte. Er war ilug genug, an der Ueber spannung feines ästhetischen Sinnes eine Ueberspanntheit feines Gefühls zu erkennen. Aber er war su bequem, um dagegen anzutiimpfen, giautte auch nicht, dazu imstande zu iein. Vielleicht hätte es erzieherisch auf ihn eingewirtt, wenn er an dein Kriege als Kämpfer auf dem Schlachtfelde teilgenommen. Uber fein Gebrechen verhinderte es. daß er ins here eingereiht wurde. So giaulne er, genug daran zu tun und fürs Va terland in vollem Maße einzutreten, wenn er aus seinen reichen Mitteln erlleetliche Summen fiir die öffentliche Wohlfahrt und fiir die Kriegshee lesten hergab. Im übrigen lebte er feine Tage auch in der harten Kriegszeit in ne wohnter Weise. Wie alle Welt in; deutschen Landen, so zweifelte auch er nicht an einem vollen Sieg iiber die Feinde, und diese feste versucht ließ teine Unruhe in ihm au tommemi So verflossen die Kriegsmonate fiir Ehlers ohne große, seelische Er regungem Da zwan ihn ein hefti ger Gewinns-aus« ns Bad zu ge hen. Er wählte Wiesbaderu Jn dem vornehmen spiel, in dem er wohnte, hielt er sieh ab andert. Nur an dem gemeinsamen ittagse mahl in dem pruntvollen Speisefaal nahm er teil. Seine Tischnachbarn — zur Rechten eine fange, sur Linien eine ältere Dame —- fliißten ihm kein Interesse ein. Es waren geistige Richtigkeitem mit denen er sich nur iibet das Wetter-, iiber die Mode und allenfalls noch iiber das Theater un terhalten ionntr. Dann war's aus. Ader das focht ihn nicht an. So wurden wenigstens keine Aste-sen auf feine Ruhe unternommen — —- — Wieder rief die Glorie zum Mit tagsmahl, wieder er den ge wohnten Plai ein. bemerkte er Zu feinem Erstaunen, daß das dal berige junge Fräulein, das so lange neben ihm gesessen, verschwunden war. Statt dessen sah er zu seiner W ein junges Mädchen in Wirt-IS das sieh eifrif mit einer älteren me —- wie es chien, ihre Mutter — unterhielt. Er ver beugte sich leicht. Wie gebannt blieb sein Blick auf dem Mädchen haften, dem das Schwesterngewanb so überaus vest teilhaft sinnt-. Sein herz pochte in hämmernden Schlägen here ou, das war die Lansgesuchte, da- deal — das« Weil-. Jhr Haar hatte das weiche, flimmetnde, seidene Blond das er so liebte. Das zarte Ovat ihres Gesichte-, diese tiefblauen, län zenden Augen« diese w , melo liche Stimme, deren Klang nberanfchte s-— alles, alles vereinte iFräuer u entzücken und qan st e zu fei eln. c- nmr nichtdir egenannie Liebe auf den ersten sci« —- dar über wer er natürlich Unau- — aber ein Zauber war ei, der ihn sofort Maus subs Ekne tat-e, leise Instan- an den befrei-ten Kellnen »Frau General North-us nnd Fräulein Mk Gewaltsam wansje seine Erke ng nieder. rsiellte sich vor und Etpfte eine Unferhallun mit der an. Sie gab sich bhasi und iempeeamenivoll nnd zeigte als Dante von Ald- und cr Werk-Ieise use Frei-. Er nahm es fiir ein gutesl Vorzeichen Wenn sie sprach, lenchiele ihr Ause. »riitete lich das zarte Gesicht, spielten sähe Schelrne nat-Etwa Meint-«ff Its ftie nien wondene Anstal- Zugeph und Sch« nheit« erschien se ist-.- Geiz festlich war ihm zumute. , Die Tafel wer beendet. innn erhob fich. Stühleriietem Isheichceren, kee beugungen Ehlerö führte Marias weiße-, weiche Band un die Lippen und fah dann auf. zärtlich« tertchenb« um das liebliche Gesicht voll in sich« aufzunehmen « Cntseht taumelle er zurück. ! Jhre rechte Wange war mit einerl roßen Narbe bedeckt, die das Ges Zcht entstelltr. : Maria Karlhaus tnh sein Gesicht. Sie wußte, was ihn auf einmal to heftig bewegte und 4etchrecktr. Sie nahm es nicht iibel. Ruhig blickte tie ihn an und ertlärtn »Ich werde Sie sogleich von meinem Anblick befreien.« Verwirrt und verlegen suchte er« ein Wort der Entgegnung und der. Abschwächung fiir sein Verhalten Doch ehe er antworten konnte, fuhr sie fort: »Sie werben die Verunstal tung meines Gesichtes vielleicht weni ger schwer empfinden, wenn sie ersah ren. auf welche Weise ich dazu gelangt bin. Können Sie meinen Anblick noch einige Minuten vertragen?« Wieder nahm ihn ihre Stimme und ihr Auge gefangen. Wie schön« wileerrlich —- und doch! Schade da-’ tun-ewig schadet s Stumm verneigte er sich, und Mir-s ria fiihrte ihn in den Vorraum. wich-s rend die Mutter im Speisefaal nocht mit einem befreundeten Osfizier1 plaudertr. T Jn einem der bequemen tiordsesseL nahmen sie Platz. Maria setzte sich zui seiner Rechten, um ihm den unange-! nehmen Anblick der entftellien Wangej zu ersparen. » Dann erzählte sie in ihrem ruht-i gen, zarten Ton «Seit Anfang des Krieges hin ich im Dienste des Vaterlande-! als frei willige Krankenschwester tätig; hier in Wiezbaden wikl ich mich nnr eint-; ge Wochen von den Anftrengungenl erhoben, um mich dann wieder zur Verfii ung zu stellen. » Anfyiinglich sieinibte sich meines Mutter gegen mein Vorhaben. weil sie fiir meine Gesundheit fürchtete,« doch schließlich fiigte sie sich, denn alss Witwe eines preußischen Generalss sah sie ein« daß wir Frauen uns nachs unseren Kräften und nach unserem Können in dieser schweren Prüfungs zeit betätigen sollen. Mich zog es zur ikranlenpftegr. Jch gewann den Be-( ruf lieb und ging mit ganzer Seete in ihm auf. Sie wissen nicht« ihn-T nen es gar nicht wissen. was es heißt wie hoch es stimmt, die tieanlen zu trdsten, den Leidenden, die fiir uns« in den Kampf gezogen und verun glückt zurückgetehrt sind, zu helfen nnd ihre Schmerzen zu tindern.’ Sie hielt einen Augenblick inne. wie von Erinnerungen überwiiltiat Dann fuhr sie fort .Vor einigei Zeit halte ich das Glück, in ein Lazarett dicht hinter der westlichen Iront zu tommen. Eine Knabenschule war zum Lazarett uns-» gewandelt und die Rote-Kreuz-Fahne wehte fchiihend iiber dein haue. Doch; der Schutz versagte. War es Ahsicht,. war es ufall — bei einein heftigem Treffen, in der die Entscheidung hin-l und hers wanite und das Städtchens in dern sich unser Lazarett befand» beschaffen wurde. zertriiinmerten Gen-s naten unser haus. Einige Minuten -· Und es brannte lichterloh. l Nun galt ei, die Berwundeten schnell der Gefahr zu entziehen. Alle fasten wir niit an, denn wir waren nur wenige Pfleger und der Verwun deten gab ei, ach, fo viele. Einen der legten, einen jungen Menschen mit zerfchrnetterten Füßen, nahm ich in meine Arme. Es ift mir heute noch nicht klar, wo ich die Kraft dazu her nahtn. Ich den te den Körper unter der La des schweren Mannes ein wenig sue Seite, nach link-, aber in demselben Augenblick, n dein i das haui aufatinend rließ, fie ein Stiiei flammenden Gehalts auf meine rechte Wange und verbrannte mir die baut. Doch wenn ich auch zeitlebens dieses Jenermal tragen werde —- ich habe einen Menschen vor dem tier l i brennen gerettet —- und due beginnt, l o das ist schön — so wunderschön!« Ja Mutter Ehlers erwachte einei tiefe Rührung «Wuuderfchön!« Das Wort tlang ihm nach Der S.nn iiik diese Schönheit die ihm eine neue, noch unbekannte Schönheit war, ging ihm Auf. Und auf einmal zerriß dei Nehelfchieiei. der ihm die Sonne weiin er Opfekwilligteit und weib licher iehestätigteit, die höher stehen ais alle iiußete Schönheit, verhüllte, und et sah das Mädchen neben lich mit« anderen, mit verstehenden Augen ein. Er tvechlelte den Pia und feste sieh zu ihrer Linien un betrachtete liebevoll nnd ehtfiitchtig hie Narbe, hie ihm tue zuvor soviel Widerwil len eingeflö t hatte. Verwundert be merkte es die junge Schwester Dem-hin ee thte nd und titßte sie in inbtiinittgek In acht illdqthn damit zeigen-' er l tte et, «da das Mal em Ihrer Wange nicht me e alt stiftend emp finde. Da mit so manches« MJUW an eine Ahnetgime gegen die »Ist tW ich W est-tm Will-J »sch- MO- Mem Ingendiick on schön erscheint das-das Glich nnd das hii liche Æajein ann. Es lonnnt nur dar sicdaim Un e richtig einzusteilenck tnnde blieb Walier ; o lange er sich in Wirthe-den « , Mario- ständiger i.eiier Aus sent Uesiheter war ein ensch geworden. M Die vergessene-te Lfii3·ere. Die folgendef in der »Armes nnd Rady Gazeite derichtete Geschichte toitFt ein nezeichnenoee Licht aus die mehr als sungeordneten.3ust"onde in der englischen heeresleitnng: Als der Krieg ausbrach, wurde der Ossizier X. fiir selddiensiuntnuglich erttärt und in den Stal- der in England ge bliebenen Schutztrnppen versehn Nach einein holden Jahre neuerdings un tersucht, wurde der Ossizier seid dienstsiihig erklärt. Drei Monate später erhielt er ein Telegramm der Verresleitung ohne Unterschrift, in welchem ihm besohlen wurde, mit cem Sittbidienst ztt treten und sich zur Abreise an die Front dereiizni isoliert Gleichzeitig erhielt der Of sizier Y. on der Westttont den Be fehl. att- diensiuntnuglich nach Eng land zn reisen und zur Uebernahme des heimntdienstes des Ossiziertt X. sich dereiiznhalten. Beide Ossiziere solgien den Befehlen: der eine trat aus dem Dienst in England, der an dere aus dem Dienst in Frankreich. lind so trasen sie beschästigttngdlos in London zusammen. Seitdem sind Monate vergangen, und die beiden Ossiziere haben teinen weiteren Be fehl erhalten. Der eine tntn nicht an die Front, weil man vergessen hat, ihn einznberusett. und der an dere lmn mitl dein gleichen Grunde nicht in den Stab in England. Sie sind ganz einfach —- oergessene Ossis ziere. — Die Rosen im Balle-. Die Rosenpflanzungen irn Balsam namentlich in ben Niederungen von Selirnno und Karlooa bis nach Phi lippopel hin, liefern bab in ber gam zen Welt berühmte titosenöL Be fonbero eine Gattung titosen toirb in diesen seffelartigem von würziger Berglnst beftrichenen Ebenen am Val tan gezogen, bie »Was-r rentifolta probincialts«, rnit ihren blaßroten nnd sehr wohlriechenben Blüten. Der chemischen Analyse zufolge sollen ihre Blätter iilige, fettnrtige Bestandteile, Galliipfriföure, Halt, Gerbstoff unb Eifenoxyb enthalten. Diese Rose bon’ nicht sehr hohem aber kräftigem unb buschigern Wuchs liefert in been bezeichneten saltangebiet mitnnter ein Jahreserzeugnis von etwa 5000 Pfund Rosenessenz band in hanb mit Ver Produktion ver Essenz geht bie bei Rosentoasfer5, das als Schön heit6- unb heilntittel wie als not wendiges heilntittel zur Bereitung gewisser Spirituosen sehr beliebt ift. Ein hauptautsuhrplatz siir bie Es senz wie fiir bns Rosentoasser ist bat bulgorifchr.ikasanlitk Von bort ge hen baz teure Rosenöl und das im Preise niedrigere Rosentoasser nach Konstantinopel unb alsdann in die weite Welt hinaus· - seinen-weh F glaub, daß manche Frau int strirf i rre flieh zu verwenden, man gar ui Karten sollt, e an die Front zn en nl Die W to rben lurzerbanb Die großeVi nun späten, Denn Frauen haben wie qenna, Diel- -— Regt-neue ftets führen llnb banu die Damen, bie da tiihn gen But sechs Nabel-I tragen, te werben den Franzosen gern, Statt uns nur« Wunden schlagen Und baun auch fette vorn Ballett — linb ba- ist lemc shrafe — Betaut-r ubthat manche manchen chan, Wenn auch durch leichte — Nun benle man bie Schrecken aus Ursein-lieben Bewohner Erschiene tvo biet aer Schar Der Piraten-Herde Aragoneri « r ten« stellen neinveie Us: Wahn Dor. tfvie Stabecheth ntein': bat seinqeübte Ohr ebtebern — Seubenmäbchenl lind die Novelle nun erft gar. Zaum Feindestan nes s:enbet ie eia nett sinnt Bombennmrs M — ch o- ortnbolteubett lind asehiie ich febes obåiiye yenWeiln toll ntit Seh l t, XII sicher mit Miteigekmsrfiibiifkni Hist-tilde Noli-Im «Gelehtle Ralukfoefchek haben festgestellt. daß die Wanzen im Mil lelaltek geflügelt waren lud flogen Abek kein einziger Forscher hat nach zuweisen vermocht, daß Ue Schnel ten jemals Schnessiufet waret-. Die neun Musen waren ur sprünglich fünfzeh. Wo vle seh lenveu lech- seblieben sitzt-, iil nicht In etmällelir. . help-Tand halte noch keinen Ra nken, als daselbst Neunaugen gefan gen wurden, welche völlig erbllndet waren. . Ei flehe noch nicht fest, daß Denke die Pelikan-El m Europa ge Tät-ON- ucyewkmey säh et