Sonntagiblatt de Staats Art-Zeiger und THE-old iGthiudRth Des-; stng sei-B »Mär sstolriilssrsblernh ( Die Solidarität der lociilen Nnsscl danntgrundsch Der frühere deutsche Koloninlniinis· fter Dr. Bernhard Dernburg schreibt: Wie nuf dein europäischen Kontinent die streitenden Kräfte inr wesentlichen nach Nationen ge trennt sich gegenlberstehen, so stehen aus deni toloninlen und lieberseege biet die Völker noch Rossen geteilt ge geneinander, und loie ein inneres Bund die Utationnlitiiten und Natio nen zusamt-umfaßt so besteht nnchJ eine Gemeinschaft der Rassen. Wie in der europiilschen Politik jeder; Vollsgenosse dein anderen fiir die Er haltung feines Recht- verantwortlich» ist —- eine Einrichtung die wir den; tötnnt nennen —-, so ist im Kolonial , wesen jedes Mitglied der weißen Rasses dein anderen verantwortlich fiir die Erhaltung der Reinheit, der Kultur und des Ansehens dieser weiteren Ge meinschaft. Die erfolgreiche Koloni sntion wilder Naturvölter hat überall da, tvo das Klillln die Anstedlung der weißen Rasse nicht zuläßt, den Zweck, den Boden, seine Schätze. die Seen, die Fliifse und vor allem die Menschen den Bedürfnissen der tolonisierenben Rasse nuhbnr zu machen; im wesent-. sichern um solche Dinge zu erzeugen, wrlche in den nordischen Klimmen, lvo der Sitz und Ausgang aller Ke lonisntoren lst, nickt gedeihen und vie geeignet sind, die Wirtschaft dieser nordischen Voller zu ergänzen. Cr folgrerch kann ober das nur durchge-» führt werden, wenn es gelingt, die« Abneigung der wilden Voller gegenx Ordnung und regelmäßige Arbeit zu» überwinden und ihr Selbstinteresse nn; der Tätigkeit des Kolonisntors zu er-i wecken, und doo wiederum geschieht nur dann, wenn der Kolonisntor sei nerseito jenes Treuhimdverhältnis nn eetennt, welches allein rechtfertigt, bei diesen wilden Völkerschnsten den Willen durchzusehen, wenn erforder lich, ihn auszunotigen, nur dann, wenn er die Gegengabe mit sich bringt, die in verbesserten Methoden, eifri ger Einleitung hoherer Kultur, sorg fältiger Erhottnkrg nnd Vermehrung der- Unterworsenen besteht, das heißt wenn et die Aufgabe der Kolonisn iion mindestens ebensoviel als eine ethische wie als eine merkantile aus snszt. Vor allem Ist diese Tätigkeit nur dann möglich und durchsiihrdnr, wenn man den besonderen Charntters eigenschnsten, Einrichtungen und Rechtsnebränchem die auch in den wildesten Regetstuuten zentralnsrikas bestehen. keine unnötige Gewalt an tut, sondern auch diese Völker ihr ei genes Geschick so weit out-wirken läßt, wie es ohne Verstoß gegen den Zweck der Kolonisntion und ohne Schädi gung der Zusammengehörigkeit oon Muttertond und Kolonie möglich ist. Da ei sich aber in den Kolonien regelmäßig um große Massen un entwickelter, der Zahl nach den Wei szen weit überlegener und uneinsichti get Menschen handeit, so kann diese Aufgabe nur ersiillt werden, wenn es gelingt, das Ansehen der weißen Rasse sittlich und tuitutell ausrechtzus erhalten; wenn der Weiße als der geistig Uebertegene, wirtschaftlich Ge hohem mit seinem numpii und Machtmittel endgültig besiegbnr ve trachtet wirb, dem nlso zu gehorchen nnd zu folgen nicht nur nötig, son dern auch weise ist. Man nennt das das Prestige dee weißen Rasse; es beruht daraus, daß der Eingebotene glaubt, bee Wille des Weißen sei gut, unerschiitterlich und« i:n·besiegbar, und zwar ber weißen Obrigkeit ganz all gemein, nicht nur ber weiszen Nation, die tni Einzelfall ben Etngeboeenen gegenübertritt, alo aller Nationen, die sich tolonisatoetsch betätigen. Denn in den Völlern des schwarzen Kon tinento ist eine beständige Bewegung, ein klommen und Gehen, ein Raunen und Tuschelm Nachrichten, bie nn der Miste von Rainer-un auftauchen, wer den aus die unglaublichen Entfernun gen mittels der Ortstrommel von Ort zu Ort getwcnmelt, ein Posten nimmt die Klänge von beni anderen aus und bringt sie in wenigen Stun den über Gebiete, welche inun tage lang durchreist, in den sranzösischen, in ben belgischen Kon o, und dabei verschlechterte obet ver essern. jeden falls aber oeegtiiszern sich die Mittei lungen ·nnch der außerordentlich re-! gen, aber unt-mischen Regerpbantasle. meines wird groß, Gco wird klein«-nd das Geilat e bet eine Tat oder Absicht der e sen ist nir gends grösser als im RegerlraL Was bohrt den Deutschen angeht, gebt den Belgiee und Franzosen, den Engliinbet und Port iesen in stei cher Weise un. Ei i deshalb ein Hauptsat, dass eine Solidarität der weißen Gemeinschnst ver schwarzen gegenübeegesiellt werben muß, zum In ndesten ist ei bisher ein hauptsas gewesen« Als Indinand Eotiez mit einer Handpoll Spanin die Insel stadt Mextto einuahnh hielten die Mexilaner die Spanier itir unfterb lich und Pferde fiir göttlichen Ur sprungs. Aber nachdem das erste Pferd gefallen und der erste Spanier an dem Altar des Bißlipußli ge schlachtet war, war dieser Glaube da hin und ein blutiger und jammervol :er tsiticlzug eine notwendige Folge. Man tann es den Engländern nach saqen, daß sie ihre Kulturmission in den Kolonien nach manchen Fehl griffen —- und das Prinzip ist ihnen auch erst verhältnismäßig spät aufge gangen —- in verständiger und wirt samee Weise ausgeübt haben, und es ist ihnen gelungen, unter ihrer Flagge eine Völkerfamilie zu beherrschen und zu entwickeln, die große Zukunfts hosfnungen für die Entwicklung der Menschheit gestattet hat. Sie haben versucht, und mit Erfolg, der Eigen art der Beherrschun, ihren Wünschen und Absichten Rechnung zu tragen und ihnen die Freiheit zu lassen, die der Entwicklung und Staatsausgabe ni t entgegenstand. Hch habe gesagt, daß dem einen großen Gebot der Ethik der Koloni fation England im allgemeinen und oft oordildlich gefolgt ist, an einem anderen, der Er ultung des Ansehens de: Rasse, hat .s sich schwer versiins digt. Erstmnlig in dem Kampf gegen die Buren, indem es schwarze Ban tuö gegen- Angehsrige der weißen Rasse losgelassen hat, jetzt, indem es alle Arten von niedrigen Farbigen gegen weiße Voller fiihrt und an ih rer Seite tämpst. ’ Jch möchte an einem Beispiel klar machen, was ich meine: Als ich im Jahre 1907 Zentralafrila durchzog an der Spiye meiner Karnwane von 500 bis 600 Schwarzen ein Häuflein von Weißen an der - pitze, bestand die ganze Bedeckung aus vielleicht 20 sudanesischen Aölaris, die mit der großen schwarzwseiizrvten Fahne une varanzogen Der Rest waren Träger, die unsere Zeite, Stuhle und Tische, Betten und fii ten trugen, den Pro diani, ja, das afser, das wir tran ken, den Proviant fiir die Träger-, die Bedeckung, die Treiber der wenigen Mauitiere und dahinter der Zug der Soldatenweiber rnit ihrer Bedienung aus lleinen Burschen —- hatte doch jeder von uns einen oder zwei schwar ze Diener, die sich ihrer Stellung nicht würdig vargeiommen wären, wenn sie nicht ihrerseits irgendeinen kleinen Knirps zum Schleifen ihres Biindels mit fich geführt hätten-der Scherz des Lagerfeuers nannte diese Zwerge Bauchan So zoge wir, viele Hun derte von Kilome ern entfernt von Bahn und Telegraph durch dicht be fiedelte, vor wenigen Jahren noch ganz wilde Gegenden« nur gedeckt tund in absoluter Sicherheit uns säh-» lend) durch den Schuh unserer na tionalen Farben, und so schliefen wir des Nachts —- die Zelte irrt großeui Kriis um ein Lagerfeuer aufgebaui,s dahinter die unzähligen kleinen Gluts hausen, an denen sich unsere Träger wärmten — ebenso ruhig wie in un-. setzen Betten daheim, und nur diei grosse Fahne, die da einsam in deri Mitte des Lager-, bewacht von einein’ Posten, wehte und slatterte, sagte: hier ist eine gesetzliche Obrigkeit, hin ter welcher die ganze Macht des gro ßen Deutschen Reiches steht, gegen dasi noch nie ein Uebelwoilender der sur-J bigen Rasse ausgelomtnen ist. Und so entsinne ich mich eines Besucheni bei einem Sultan Kahigi in Kisenyi am westlichen llser des Viktoria NyansscisSeetz, wo wir stundenlang durch Spaliere weißgelleideter Neg init Palmenzweigen zogen, wo uns die Weiber mit gliiclbringendem Reis überschütteten, bis wir in die Burg,? einen gewaltigen Hos, einzogem ins dein viele tausende mächtige Negeei uns mit Freudenrusen und Ge-; ichnalze begrüßten, wo wir aus ders Terrasse von des Sultans Steinhauss jene wilden Kriegsiiinze erlebten, die? begleitet waren von dem barbarischem Speltakel einer mit phantastischetnl Kopfschinuck ausser-unten und ingen-l therselle gehüllten Musik, die der al tan sein Konzert nannte. Wir Weiße waren in einer hoffnungslosen Min-« derheit. Der Sultan hatte eine gro ße, mit Gewehren bewaffnete Leib wache, wir waren mitten im asrilanii ichen Kontinent. abgeschnitten vom Rest der Welt. Auch aus diesem Sulian lasteie die deutsche Regierung nicht gerade bequem, auch er tte seine Steuern zu ablen und eine Leistungen zu ma n, er war ein deutscher Untertan aus Grund des wei n Prestisex Aus dem großen JEsi , dae sich hinter der Veranda sinnon hatte er ein Museum. Es ;bestand aus einigen serdeulten Kassees Nonnen und Fesseln, aus seinem sGrammopbom das längst seine Dien lste versagte, aus einem halben Duketid Wirtin ren, von denen seine ing, aus aternen und Kronleuch ein« Aber das Stilch das er am meistrn i pries, war ein deutscher Säbel, ein ritterliches Geschenk eines deutschen Vertreters. Nichts machte diesem Mann so viel greude als die große Schule, in der« underte von Kindern laut, wie allel Raturviiller, übten und lernten, Sumi heli zu verstehen und die arnbischen Schriftzeichen nachzunmlem und wo »He mit Stolz auf der Londlnrte zeig ten, too denn der große Sultan von Germanien wohnt, dessen vornehm sten Vertreter sie jetzt bei sich hatten. Richt der Glaube an unser Wohlwol len, sondern die Ueberzeugung von der Macht. die hinter diesem Wohlwollen stand, und die ihnen eine seeie Ent wicklung ließ, brachte der Landschnft diese glücklichen Stunden, und jedes mal, wenn wir auf unseren langen Märschen unter irgendeinern Mensc oder Brotsruchtbaurn Rast machten, erschien dieser oder jener Sultan. grö ßer und kleiner, brachte sein Rind zum Geschenk, empfing eine reichliche Gegen abe und erörterte seine Be schwer e, die manchmal, ja der Regel nn weit über die Zeit der deuts en Ot upation zurücklng, und spät es Nachts, wenn wir uns längst zuriick gezogen hatten, tönte noch-das einw nige Getlatsche nackter Fuße, das Geschnalze und die Gesänge in Moll, die die Weiber stundenszing im engen Kreis herumtanzend, ihren unglück lichen Säugling aus den Buckel ge bunden, aus Freude und Genugtuung den bewundernden Schwarzen unserer Kararoane vortanzten Ob nun un ter dem freien Sternenhimmel des Lagers und in der Muße und im Vergnügen oder unter dem halt-tem pel des Großen Gerichts. wo der deutsche Bezirksselretär, mit einem schwarzen Dolmetscher rechts, unter stützt von den arabischen Aettesten links, vor den indischen Kaufleuten einer großen Menge Recht sprach, wo Hunderte von schwarzen Gestalten, auf die Jußhacken gekauert, mit Ver trauen i re Sache versochten, unter itiigt in gehaltener und würdiger Weise von den Vertretern ihrer Häuptlinge, überall war das gleiche Verhältnis, überall die gleiche Ord ;rutng, die der Weiße eingesiihrt hat »und die der Schwarz-. anerkennt, tau send Kilometer von der Küste, unter dem Aequator, im schwärzesten Afri ia. Aus diesem Pseiler ruht zumI große-! Teil das gesamte Koloniabt wesen, und die größte Kolonialmacht der Welt, England, ist es, die diesen( Pseiler umstiirzt, indem sie zusam men mit Frankreich alle Völter schwarzer und viele Völker gelber Rasse gegen die Zentralmächte führt sie nach Europa verpflanzt, mit dem Gebrauch jeder, selbst der feinsten, nioderusten Kriegswasse vertraut macht. Irr siche. Von Wulf Blen. Wenn er sein Bäuchlein iiber den Kasernenhof trug, schmunzelten seine Kadettetn War es doch die sichtliche Verlörperung seines Wohlwollen-, der Gipfel des woblgeglätteten Beha gensj das von ihm, dem geliebten Kompagnieche, auf feine Unterprii maner ausströmtr. Zu dieser ersten Blüte der gesetzten, wenn auch noch nicht recht gesetzten Männlichleit ge hörte damals auch ich. lind ich war mir vollnuf bewußt, dass ich das Entsetzen eines hochwiirdigen Man nes bildete, der fiir das Frauenwnhl recht schwärmtez in meiner Maiw bliite gab ich nämlich der Ansicht Ausdruck, das Recht, die Frauen zui wähle-, sollte doch besser den-. Manne belassen bleiben. Solche und ähnliche Scherze» trugen uns mit wohlwollen dem Beifallsschmunzeln verhängte Strafen und Ermahnungen ein, diel dem guten humor des Kompagnie chess alle Ehre machten. Wir ver götterlen ihn, und gerade darum war sein rundliches Bäuchlein die beliebte Zielbscheibe unserer manchmal guten, manchmal gutgemeinten Wide. Zu den letzteren gehörte der eines bereits im ehrwürdigen Alter von 17 Jah ren stehenden langaufgeschosfenen »Man Unterofsizierj" — er schläft jetzt den ewigen Schlaf irgendwo in französischer Erde -—, der bei der Betrachtung unsrer Zielscheibe aus rief: »Wenn dem Dicken ein Gegner beim Fechten die Klinge in den Bauch stieße, würde es knallen wie beim Srtin en eines Settdroppens!" Der Dckf tand in dem Rufe, daß lseine Kraft in der Vertiågung des chonl Joon seinem Lieblln dichter Syste-! speare so sehr gesch sten prielelnden PGLAan der lraft Falsiasss na Fxläinr. Wenn ncht se ne dienstlichej j lichtigleit ihn vor allzu grobem Un-. sage geschiiht hätte und wir ihn nicht Pso unmenschlich lieb gehabt hätten wäre er dem Spignamen Falstaff nicht entgangen. So blieb er fiir uns Feder Disefc Und daß er nicht wie "r lahllöpfige Jobn die Vorsicht fiir den besseren Teil der Tapferkeit hielt,· hat er bewiesen. Nur zu eindringlich stir mich, der ich ihn vielleicht am meisten geliebt habet — — ’ Noyers. Dreimal ist die Höhe ge stiirmt, dreimal hat das Bajonett restlsse Arbeit getan, dreimal muß ten tvir den schweren Geschützen des Gegner-s weichen. Der vierte Sturm steht bevor, ein Hindernigrennen über die Leiber toter und verwundeter Un meraden. Reservisten und Landtvei)r leute wissen, es geht um die Entschei dung der ganzen Schlacht. Sie wer den stürmen, wie sie es dreimal ver geblich getan haben. Wie ein steter Hammerschlag sisit der Gedanke »in den Dirnen: wir müssen-Z zwingen! »Nun an den Feind, koste es, was es wolle!« Das hat ihnen ja der viel gehasste und bespiittelie Drill in Fleisch und Blut eingempr Der Dicke, seht Qberstleutnant und Führer eines Reserveregiineiits, führte seine Bataillone heran. Bei dem An tiss über den weiten, unbewachsenen nng verwischen sich die Verbandr. ch rasse an einein Steilabsall eine ompngnte zusammen. Das beider seitige Artillerieseuer steinert sich zu einem lnnganbnltenden Brüllen, das Getvebrs und Maschinenaewehrfeuer klingt, ein letztes, haßersiilltes Zischen! durch die in Glutliitze flimmerndei Lust. Wir alle haben nur den eineni Gedanken: »Wasser oder Sturms« Da endlich löst sich die Hochspannung aller Nerven, das Bluthäkninern in der htrnfchale hört auf: von rück wärts tönt das Signal ,,Seiienge wehe pflanzt aus« — »Er-rang — auf maksch «- tnarsch«. Atempause vor dem Einbruch in den Feind. Jkn Gebüsch nn einein tleinen Steilabfall liegen drei Leute. Jch will sie heranholen, denn wir brau chen den letzten Mann. »Was macht ir da?« —- »Wir haben einen chloervertoundeten.« Ein Sanitäts gildat ift’S und noch zwei Mann. asch bin ich dort. Jm Gebüsch liegt ein schwerverwundeter Stabsoffizier. Jch kann das Gesicht nicht sehen, be merkte nur, das; er wohlbeleibt ist und daß es Unter dem Mantel, den sie ihm über den Leib gelegt haben wegen der Fliegen, blutrot hervor quillt. Jetzt spricht er und ich erken ne ihn. Der »Arie« ist’s. Er lächelte mir zu. Mir aber läuft es eiskalt über den Rücken. Eine sprunghaft auftauchende Erinnerung: »Unter prirna — der Dicke — Klinge — Settproppsi ——'·. Er verstand meine Ergriffenheit. »Ich weiß: Ihr habt mich lieb gehabt. Und ich euch Jun gens erst recht, dasz weiß Gott!«' Das Sprechen fiel ihm schwer. Er wußte, daß es mit ihm zu Ende ging. Aber er achtete seiner Schmer zen nicht, fühlte sie wohl taurn im Bewußtsein, daf; fein Tod nicht ver gebens war. Es ging ja überalx schneidig vorwärts, und er übersah die für uns günstige Lage trotz der Gefahr der nahe in unserem Rücken liegenden Maas. Nur nicht dahinein werfen lassen: das war feine Sorge gewesen. Nun die behoben war, starb es fich leicht! Ein Händedruck. nach ein Blick in diese wundersamen Augen, die schont in ein andere- Reich hinüberzulächelnj schienen, doch noch sorgend des Tagesk eiserne-d Schicksal umfaßten und mits ihrem letzten Schimmer sprachen: »Man hat doch nicht umsonst gelebt!«s Dann gellten die Hörner das alt prenßische, nervengeifzelnde, sieges-. frohe Sturmsignal Ziolbenlrachen Hurraschreir. Knirschen von Busoni-t ten in Menschenleibern, Staub und Blut und Dunst« . Wir sind nur. Tropfen im Meere der großen Ge s chehensl Iris den Hohin. Milchjendungcu nachsi Deutschland und Vetterreichilingarn nul 313 erzwnn en werden. —- 5,»0».UW caugtmge ci den unter dein Milch-nimmt Die Aushungerungsdolitit, die England gegen die Zentralmächte in-» auguriert hat« ist. wie bereits ver schiedentlich betont wurde, ein gänz licher Fehlschlag geblieben, denn die Zivilbevöllerung derselben ist in lei ner Weise durch irgendwelchen Wan gel an Nahrungsmitteln bedroht. Wohl aber macht sich die englische Blockade bei des Ernährung von Kin dern bemerkbar. Der Nachwuchs der Bevölkerung Deutschlands und Oe sterrelchillngarns ist durch diese Miegsmoßregel der Briten gefährdet. Ertundigungen von Sucht-er ändigen gaben ergeben, daß siinf illionen indes im artesten Alter nicht ge nilsgend ernäsrt werden können, da es sai gänzlich an Milch man eit. Ein Ersatz durch Jmport aus sue-matt olland und der Schweiz, wie er in riedetMelten vor enommen wurde, ist nicht mehr miigich da auch diese Länder unter dem MangU an Milch leiden und den Export schon aus ursignem Interesse einstellen muß en. ’ Jn Neid York hat sich nun bereite im November des Votsahres ein »Ei tizens' Committee for Food Shin ments« gebildet, dessen Borsiher Prof. Dr. Edmund von Mach ist. Als dieses zioinitee feine Tätigkeit begonnen hatte, tani die Einstellung des Patetpostvcklehrs zwischen den Vereinigten Staaten und den Zen tralmächten, der bis seht nicht wieder eröffnet wurde, wiewohl nichts unver sucht blieb, um eine Wiedereriffnang zu ermöglichen s Mittlerweile hat das Komitee je doch festgestellt, daß der Mangel an« Milch in Deutschland und After-? nich-Ungarn immer größere Dimen-; sionen annimmt und den Nachwuchs ernst-ich gefährdet. Dieser Umstand bat das Bürgeriomitee bewogen, eine großziigige Propaganda in die Wege zn leiten, um die Administration in! Washington zu überzeugen, daß das ameritanische Volt als großes Gan ze eine so barbarische Kriegsiihrung, wie sie die Alliierten Deutschland und seinen Verbündeten gegenüber in An wendung bringen, nicht zu dulden ge-I neigt ist. Prof von Mach hat ausz diesem Grunde an Dr. Hexamer, den« Präsidenten des Dentschnmeritanhi schen Niitionaldaiidees, ein Schreibens gerichtet, in welchem er den National- s bund auffordert, das Biiraerlomiteel in seinem Bestreben, Milch nach denl Ländern der Zentralmächte gelangen; zu lassen, zu antetftiisen i Pros. von Mach schreibt in seinem Briefes I »Trotz vielfacher Erwähnung, daß· in den Ländern der Zentralmächte’ Mangel an Milch herrscht, sind nicht die weitesten Kreise des amerikani-l schen Volkes davon überzeugt, daß dies wirklich der Fall ist, umsomehr als der deutsche Reichslanzler in sei ner kürzlich gehaltenen Rede erklärte: :,,Deutschland leide nicht Not an un entoekrlichen Nahrungsmitteln.« Dagl JKornitee hat deshalb seine Beweisel Hin der Form von drei Erklärungen sgesainmely von denen jede einzelne die obige Behauptung bestätigt. Der erste Erklärung ist in einein wissenschaftlichen Bericht iiber die’ Milchproduktion in Deutschland von! Prof. E. W. Larsen vorn States College of Pennsylvania enthaltenJ der kurz vor dem Kriegsausbrnchl nach Deutschland geschickt wurde, um dort die Milchproduttion zustudierem nnd bei- der Ueberreichung seines Be richte-Z schrieb: »Als Amerikaner, der an dem großen Problem der Milchproduhs tion fiir unsere Kinder interessiertl ist, kann ich nicht umhin, derzeit aan den großen Vorteil hinzuweisen, den dieses Land den Vorvätern der schi gen deutschen Generation oerdanlt.« Prof. Larsen erwähnte in seinem! Bericht sodann, daß infolge des Fut-. termangels in Deutschland auch ein Milchrnnngel eingetreten sei. so daß! nicht genügend Milch vorhanden sei, Um alle Kinder zu ernähren. »Dies» Bericht wurden dem Prä-; stdenten Wilson unterbreitet nndj machte einen tiefen Eindruck auf den-. selben. »Die zweite Erklärung umfafo den Inhalt von 36 Briesen. die demI ,,(!itizens’ Cotnmittee sor Fooc Sind-i mentg" zugegangen und Dantbriese1 silr erhaltene Nahrungsmittel sind. die von dem Kotnitee mit der Brief Post nach Deutschland geschickt wur den. Zwei dieser Briefe enthalten die Erklärung, dasz ein Bericht iiber ge wisse Zustände in Deutschland nach dem Ausland verboten ist. . Trotz dem enthalten niehrere dieser Briese7E den Hinweis, daf, Milchnot in denj Ländern der Zentralrnächte herrscht. »Die dritte Ertlärsing ist ein ge tabeltes Jntervirm mit Richter Benij Lindsnn der von Henrh Ford nach Deutschland gesandt wurde, nni diei Milchsrage in Deutschland zu studie-: ren. Richter Lindsahs Eindrücke sind» in dem Passusk «Cnglands Polititt mag Tod oder ein Leben ohne Geii gundheit siir tausende bon deutschent Kindern bedeuten« enthalten. i »Präsident Wilson hat die soge nannte Bloctade der Alliiertenals unsj gesetzlich, unhaltbar und nicht wirt sam erklärt. Wir wünschen nicht dem sPräsTdenten llngelegenheiten zu be sreiten,haben ihm aber unserenStand puntt mitgeteilt, und er war so gut. ihn anzuerkennen, daß nämlich die Frag: der Sendung von Milch-für Millionen leidender Kinder nicht eine Frage des Gesetzes, sondern eine der humanität sei. Wir haben des-« halb unsere Regierung ersucht, für uns einen Weg zu ös nen, unt Milch nach Deutschland sen en zu können, wo sie unter der Aussicht des Roten Kreuzes verteilt werden soll. »Am 28. anuar hat Herr Lan sing ein sol er- Vertangen an die Alliierten gerichtet. Zwei Wochen späte-. antwortete Frankreich, daß es aus »inilitärischen'« Gründen dem Verlau en nicht statt eben könne. Großbr annien hat no nicht geant t t i l t wortet, und dies ist mit Rücksicht aus einen Artikel in der »Landon Time-l" sehr bezeichnend. Diese Zei tung fand das Vorgehen des Bürger Ikocnktees und seiner Milchpropagaw da sehr lästig. »Undeteiligte«, schreite die »Titneg«, »wiirden dies als. eine Frage der Humanität auffnsseth Sollt- sich dann Großdritannien wei gern, zuzustimmen, würde das «Citi zens’ Committee« einen großen Tri umph errungen halten« »Bo: allem sind zwei Punkte von Wichtigkeit: Nämlich Präsident Wil son duoon zu iiberzeugem daß im ganzen Lande das Verlangen besteht, daß er zu gunsten der Milchsendun gen einschreit.-, und zweitens, das Land im nllgecreinen von den wirt lichen Tatsachen tr. Kenntnis zu set zen. Amerikanische Bürger mögen gegenwärtig »pro-deutsch« oder .»pro- . alliiert« sein, sind aber sicherlich alle ,.Pro-Bnbies«. »J: mehr Leute entschlossen sind,. ilch abzusenden, indem sie zu dein Milchfonds Beiträge geden,desio stär ter wird unser-. Stellung in ale ington sein. Jn diesem Fall kann der einzeer gar nichts, die große Masse jedoch alles erreichen.'« Dieses Schreiben Prof. don Mnchg spricht für sich selbst. Es gilt- hier, die schädliche, aller Mensch lichlect und allen Gesetzen der Mo ral hohnsprechende Kriegfiihrung der Alliierten, die ihrer eigenen Angabe zufolge für Humanität -und Freiheit tiimpfem dadurch in die gehörigen Schrauten zurückzuweisen, daß man un die Administration in Washing ton, die ja das Stichwort »Hu-nam tät«' auf ihr Banner geschrieben hat, mit dem nachdrücklichen Ersuchen her autritt, ihrer Pflicht als Regierung einer neutralen Macht nachzukommen und einem Krieg gegen Säuglinge und unmiindige Kinder Einhalt zu gebieten. Fünf Millionen unschuldi ger Kinder werden durch das Vor gehen der alliierten Mächte gefährdet, und es ist die unabweisbare Pflicht eines jeden, der auf die Bezeichnung »Mensch« Anspruch erhebt, sich mit allen Kästen fiir die Aufrechterhal tung menschlicher-. Rechts, nicht des internationalen in die Bresche zu werfen. DemBiirgertomitee ist die Abhaltung eines »Z!Jlilchtages« in den Vereinigten Sta.:ten nahegelegt wor den. An diesem Tage soll jeder, wie es in dem Vorschlag heißt, dem Milchfonds soviel beisteuern, als seine Milchrechnung für diesen einen Tag beträgt Jn vielen Fällen wird dies nur eine geringe Summe sein, von hunderttausenden aber beigesteuert, wird der kleine Betrag zu einer Rie sensusnme, und von einem Dollar al lein rann schon ein Kind in Deutsch land und Oefterreich-Ungarn eine volle Woche hindurch mit Milch ver sorgt werden. Diese Beiträge werden von Carl L. Schutz, German-Ame rican Bunt, Mills Building, New York, als dem Schatzmeisier des Ko mitecs gesammelt und ihrer Bestim mung zugesaudi Sofortige Hilfe ist hier am Platz formt-, noch vor Ir öfsnung der Patetpofr uno der Frei gabe der Milchsendungen Milch in tondenfierter For-n aus dem Wege der Briespost nach Deutschland und Oesterreich-llngarn gesandt werden kann Deutsch-ands Zukunft liegt in seinen Kindern, siir die Deutschlands Heere gegenwärtig den heiligen »Bo den des Vaterlande-Z schützen, ausdnßr er der neuen Generation ungeschmä lert erhalten bleibe. Wenn Franlreich und England solche Sendungen nicht passieren lat sen wollen ands es verziehen, auch weiterhin gegen Kinder Krieg zu füh ren, so miiffen sie dazu gezwungen werden, dem gerechten Verlangen himdeittaufensder hunian den-sendet Menschen nachzugehen Die All-mini stkation in« Washington ist in der Lage, den« Forderungen der Bevölke rung Nacht-eitel zu verleihen and ein Darchsetzen derselben, niean das »Ei tizens’ Commiltee sor Fee-d Ship ments« sich daraus berufen- tann, daß nicht hunderte and taufen-de, sondern hunderttausend-e hinter ihm stehen. geeint in dem Verlangen- den leiden den Kindern drüben Hilfe zu drin gen. - Nur iatkräftige Mithilfe in finan zieller und anderer Art tann dieses Ziel erreichbar machen, nnd deshalb schon sollte sich niemand von diesem großziigigen Hilfst-nett ausschließen. sondern sich ganz in den Dienst des selben stellen. -.----— .-— Der Dückeberger. An »Warum haft du dich nicht als beriegssreiwilliger gemeldet?« B.: »Weißt du, Mutter hat im mer gesagt, man soll sich niemals occdriingeln.« —- Jm Zweifel. Kaufmann lzu seinem Sechsjii rigen): »Wie ge fällt dir has neue riiderchen?" »Mllssm wir es schalten oder ist es bloß ein Musierf«