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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 23, 1916)
Von Danks Saßmmgn , Das Fieber in den rückegden Bern schleppte sich Beppo, der Dir-lichj In heißen Weg, der sich itztseites sogen dein Dörfet zuon, hinkt . » - Jeder Stein tat feinem kennten Ki.rper weh. Der Schweig rann ihm über die borstigen Wangen, fein Kopf brannte, doch feine Brust krampfte dann und wann ein schät teindes Frieren, das ihm in tattem Sehn-all ins Herz schoß. —- Ats er ins Dorf tum, dessen erstes Haus die Schmiede war, dreht-: ihm ein fauer der Schwindel kreisend das Hirn im Kopfe, er griff nach den Znunftecken, die übern Weggraben standen, und fiel innmelnd in die dicken Brennef fein. — Hirtzee, der Schmied-, der vor fei nem Pause das handige Pferd eines Holzfnhrers befchlug und gerade von feiner Arbeit auffuh, warf den Henn mer hin und ging zu dem im Graden liegenden Menschen. »Hei di da Bronntwei ddn Gnad, Bürfcht?« Da fah er das braune, fremde Gesicht des Leidenden und beugte sich über ihn. Beppo stöhnte, da griff der Schmied worilos zu nnd hob ihn anf. Er fah, daß der Mensch trank war, da rückte er iyn in die höhe und fiihete ihn in fein Dem-. In der kleinen Stube neben dem Wer-trauen warf hieher mii dem - freien Arm die Federpdifter aus dem - hochgetürmten Bett und legte den see - tumpten, kranken Menschen auf den rafcheinden Sirt-Mach . Dann reate er den Arm aus das Sims des Schrantes und nahm eine große Flasche, in der dunkeln-ten feldsigesenterheideldeerschnapz schwabs belie, von dem der Schmied sich tag lich friih nnd abends glucksend das dlau Sttnglglas vollgaß und mit cer Gläubigteit in die Gurgel kippte, das heil jeglichen Uebeli genossen zu ha ben. Virper war ein Sonderling. Undeweibt, wirtschaftete er in dein tleinen Haus, wnsch sich jeden Abend seine schwarzen Hände rein und tnes tete sich ans dem schwarzen Roggen - feinen Knödelteig. Wohlig fühlte er das lindtiihle Mehl an seinen harten händenz er. der in zähneinirschender Freude das Eisen schlug, wälzte in stiller Lust« spielend wie ein Kind, den wetchenJ sanften Mehlteig, wallte sein star« riechendes Brot ans und wusch im lauen Wasser feine Hemden. Dieser, der Schmied, war ein Sonderling, da er fast nie beim Kruswirt hinter dem Weinftuhen saß, sondern in dein Hei uen Schmiedhausl schweigsam wirt schaftete. « »Ein Seltsamer«, sagten die dick liipfigen Bergbaaerm Seltsam schien et auch, wie der Goliath, dem der Bart einein ruppigen Felle gleich ums Gesicht wuchs, nun wie eine stritte, gute Mutter den Arm unter den stier ins Zimmer schauenden Menschen schob, und ihm den roten. süßen Branntwein zu trinken gab. —- Dann legte er die prallgeftopfte Feder tuchent über ihn, nahm sorgsam ein qradlinnenes Tuch aus dein Kasten und ging zun- Brunnein Er riß den Schwengel einige Male herab, die ein diaer Wasserstrahl herausschoß und wand das Tuch über dem Steingrant ans. Jn der Stube hob er dein Kran ten den Kofpf nnd wischte ihin lang sam das chweißige Gesicht, dessen Bräune iin Fieber nach dunkler wurde. So pflegte Hirten der Schmied, zwei Wochen lang den tranken Menschen, wusch ihm das Gesicht vom Schweiße rein und hob ihm behutsam den Kopf, wenn ein rasselnder haften aus seiner Brust bellte Trotzdem ihm der alte Bader Buli. der Medizininann des Dorflg, Blut egel ins Genick und an die Beine setzte, Hundsschmalz und Leinil zu schlauen gab, genas Beppo doch nach zwei w ir men Sommerwochen von einer schwe ten Lungenentzündung. Heute wars die Sonne eine dichte weiche Wärme auf die Erde nieder und Beppo saß das erstemal vorm haus, den dicken Mantel des Schmie des über die Knie. Sein Gesicht war schmal und scharftantig geworden, seine Knochen fühlte er schmerzhaft in seinen- mageren Leibe. tsaß im warmen, hellen Vormittag und sonnte sich Zu Mittag stand der Schmied in der Küche und rührte bebachtsain in einer großen Pfanne in einein fetten ,,«,Oarschmorrn der in schönen gold gelben Klümpfchen wohlriechend pras selte. Dann trat er vors us, holte Beppiz den er aus seinen rin stützen ließ, herein und sie aßen schweigsain in der kleinen Stube, jeden damp keiidend Löffel sorgsam mit dem Atem W mcSo wurde Beppo gesund. hieher, derfchweigsain tote immer in seiner Schmiede Wagenbänder und Hufeisen hämmern, kochte den Schrei-irren zur Mt und legte zwei Ldsfel hin. Sag für Tag. Beppo stand vorm han« MAX-see zeigst und sah les i,rnen diepor Wueäz di- nqu manchem-i EIN strdeu von und feine weißen MIKZI M MMMMMME kusl in der Senne stand und der Schmied innen dröhnend das Eisen schtug dieser im Werten einheelt und vors Haus kenn Etsch Beppo ins Gesicht Es Das des erstemal daß chse beiden Muts-er in die Augen sahe-? Mo, der feinen Blick innen falfch abzuwenden bekfuchte, ging ins »dring Da trat der Schmied wieder zum Arnle nahm das Eifen mit ei ner tlolsigen Zunge aus der Effe und liab auf Beppm »Halt fest«, sagte er lurz. Und Beppo, der die fremde Sprache nicht verstand, nahm unter dem Biicke des Schmiedes die Zunge und hielt das glulsprüdende Eisen unter den Hammer. So half er in der Schmiede und schlich nur hie und da —- lvenn der Schmied ruhig an ihm vorbei auf fein Wert fah » vors Haus und faulenzte in der Sonne. So hausten sie beide den ganzen Som mer durch, bis die Stürme aus den Bergliielen segend in die Täler brachen und das Laub von den Bäumen ris sen. Dann legte sich bald der Schnee in breiten Schwaden ums Haus und es begann das Leben in der engen Stube; schweigsames Rasten um die gelbleuchtende Lampe, nach der Arbeit in der Schmiede. Da lam es, wenn der Schmied wuchtig auf den Tisch geflügt feine Pfeife tauchte, daß Beppo satt und faul in einer Ecke stgend mit kleinen Augen einer lauernden Kote gleich nach ihm sah und diese schwere, breite Kraft maß. — lind eines Abends, als wieder feine Blicke am breiten Rucken des Schmiede-I hingen, schoß es idm heiß ins hien, daß dieser btarte da ihn eigentlich, ohne einen Finger zu rühren, in der engen Stube hielt, und ihn mit einem Blicke feiner Augen zur verhaßten Arbeit zwang. Und er, vor dem fein Dorf zitterte, wenn er nach monatelangem Vagnbundieren wieder einmal heimlam, er wagte ej nicht, auch nur schweigend dem iSchmied zu treten. Er hielt schweig sum das glühende Eisen, das ihm verhaßt war unter die immer gleicher-; DOMWZII l Seine Zähne hissen aufeinander, als er dachte, daß et, Beppa, der in feinem Dorfe gefürchtet war, es nicht wagen würde, unter den Augen dieses Star ten da darbei, ins Freie zu gehen, wenn der ihn ansah und ihm befahl. Und Beppa schoß es heiß zu Kopf. Er fürchtete den Schmied. So saß er nun jeden Abend hinter dem wuchtigen Rücken des Schmiedes im Ofenwintel, immer mit dem glei chen Gedanten Da verzog sich eines Abends sein Mund zu einem Lachen und seine Au gen dligten aus. Es fuhr ihm grell durchs Hirn, daß er, der beste Messer tverfer dei Campagna - Dorfes, nur eine Klinge in den Fingern brauchte, die dort in den braunen Nacken fuhr, und der Starke dort war nicht mehr, als ein erschlagener hund. —- Da griff er nach dem Schnappmesser in der Hosentasche, lachte und fah nach den dicken Wirdeltnochen, die sich im breiten Genick des Schmiedes wie Knollen haben. Er saß und hielt das Messer in der Faust im hasensack, bis sie zu Bette gingen. Betst-m der dem Schmied immer nur scheu in die Augen gesehen, sah ihm nun leck ins Gesicht und zeigte lachend feine weißen Zähne, wenn der Schmied dar der glutfauchenden Effe rief: »Pack’ an! half festl« Und er lehnte immer öfter träge an der Mauer oder legte sichs in der Stube mit den Armen aufs Fensterdrett. Der Winter war hart und sie mußten die haustiire vom Schnee ausfchaufeltu Beppv pfiff dabei lustig. Die Christ zeii lam, der Schmied ging ins Dorf Fleisch zu taufen und lachte am Christabend ein Pflaumean zum Schmarren. Dann tam die Fastnacht und als der Schmied abends vors haus trat, um nach dem Schneewetter zu schauen, llang vom Kruste-in oben die Tanzmusit hlechtltrrend herab. Bei-po, der hinter ihn getreten war, pfiff die rollende Weise mit. Da sah der Schmied lange und schweigend in die lebte, dunkle Racht und sagte dann zu Mo, der die fremde Sprache nicht verstand, daß er mit ihm gehen solle, nahen Mantel und cui und hing A einen alten Schaffpelz aus die ellehne. Sie wanderten stapfend im Schnee hintereinander zum Wirtshaus, in dem rot die Fenster glommen und ilirrend der Musiilärm schall Es war ihm, dem Einsaniem da et den anderen da um sich fühlte, die Lust übetivmmen Er wollte unter. den Burschen sihen und trinken, jauch zenden Lärm um sich. Der Tanzsaal war voll dickem, gel bem Licht chein und es stank nach Staub weiß und verfchiittetem Wein. Die Musikanten saßen auf einer Bühne und bliesen unter dem wein eropfenven Schnauzbatt mit vollen gäwmstrseauh plätrien die verbeutten · unterste, mit denen sie oft an diesen Festes-, wenn die Unterhalt saniteii den Höhepnnti erreicht hiiie und ei Rot iae ansAkt die harten Schä dei der Miste prascki en. Der Schmied wurde bei der Türe voneineen fehlend sinkenden Bur Deus-nies- Inie Lachen begrüßt VIII-N fis-»he- Ilickend e thr hie-O hie e Ue des ie UM W Nachen. II den the-« Uevi tue- its. an HGB THE-IsiijTF Stei- Off sang geölsiien In der Mitte inne der Tanzplns skei nnd W schob sich eine itennpelnde keeisende Menge. Ostsee nnd Beppo eskn sich. wo geh war. Insp- die K net-in deuchte en zwei dlkpnjm toten Eischinlein Sie sa hen nnd tranken der Schmied schweig snm wie immer-; doch je mehr et trank, wäcmie seine Brust eine heiße Fröh lichkeit, die et noch nie gefühlt halte. Er eiiciie näher zu Bei-pp und imnl ihm ein »G’sund« zu Die beiden Männer-, die ihee Sprache gegenseitig nicht verstanden, sahen sich an, lachten und det Schmied hieb den Musikinit mit der Faust aus den Tisch —- Er, ver junge, schweigsnme Mann. der keinen Kameraden unter den Ders bukschen hatte, trank mit dem Streich. den et sich von der Erde nuigelesen, ein Viertele« noch dem anderen. Bei-m der lusiig wurde wollte auf stehen um eine det Dirnen zum Tanz Da hielt ihn der Schmied am Arm fest und schrie ihm durch den Lärm zu, er solle bei ihm sitzen bleiben. Beppo sah wieder nur den Blick unter den butchigen Brauen. rief etwas auf welsch zuriirl und blieb. Nicht der Arm des Schmied-es hatte ihn gehal ten, sondern das Auge dieses Star len, das ihm gebot. Der Tanz ging weiter. Da plöslich lnallte und tlierie es, die Lampen flogen in Scherben, die Dirnen treifchten. Jms Halbdunlel schob und hob sich ein brüllendee Menschenschwall, aus dem dann und wann jähe Arme schossen und llatschend - niederfielen. Das schlag polternd an die Tische and Baute und riß die Sitzenden rnit. Die Musikanten, die noch eine Weile weitertiiteten und bliesen, sahen, daß ihre Mnsita wirlung las blieb; da stiegen sie von der Bii ne und ließen Trompete und Lombarden auf di dicken Schädel lnallen. Da irrer-en der Wirt und seine Knechte durch den lamentierenden Knäuel der Dienen, lrissen die hausen auseinander und warfen fchweigsain keuchend, brüllende Hijlspfe durch die Türe hinaus Alt der Tanzboden geleert war, lag Hirsen der Schmied, am Boden auf dein Gesicht, die Joppe war ihm abgerissen nnd iiber das hemd rann unter deni Schulterblatt das Blut. Der Schmied hatte einen Messer stich im Rücken und Beppo stand wie in Furcht hinter einem ausgeworfenen Tisch. — Die Burschen trugen hiryer in sein haus hinunter. Beppo folgte ihnen. Dort legten sie den Schmied aufs Bett und rannten um den Baden dem sie das Geschehene in die Stube riefen und verschwanden im Dunkel, um nichts mit dem «Schtondarm« zu tun zu haben, der ja morgen wa - scheinlich ins Dorf kommen wär e. Bevor der Leder tum, war Beppo im Hof gewesen und hatte sein blutiges Schnappmesser hinter den Holzstoß ge schoben. Er lachte dabei. Der Bader schickte eine alte Ausdingerin« die nun tochte und dem Schmied die Pech pflaster aus die Wunde legte. Als der Schmied in den Händen des Ba dets, der als alter Feldscher Wunden wie Stiefelrisse behandelte, langsam genag, zog Beppo eines Morgens das Schnappmesser hinterm holzstosz vor, wusch das trustige Blut von der Miit-( ge und strolchte heimlich, im dickstent Wettermantel Hirtzeri, rückwärts eis! neu Triftweg zum Dorfe hinaus. Scheu dachte er san den starken( Schmied, der da im Bette wieder zu-» sammenwuchs wie ein til-gesuchten wunder Baum. — Mo Witze Studipius: »Ich denke täglich an Dich, lieber Ontel.« »Aber Junge. wer wird denn im mer ans Sterben denken!·· - —- DurchdieBlurnr. »Männi chen, Du mußt Dir die Stiefel noch Zinal über den Leisten schlagen luf en.'· »Warum denn? »Vorige Nacht konntest Du ja gar nicht aus den Stiefeln ’rauslommen!« — Mißverständnis. Arzt lzurn Patienten): »Wie viel Glas hab-n Sie denn gestern wieder getrun en « Patient: »Ich weiß nichts« Arzt: Zeigen Sie mal den Pult! gosählt für sich) 17·. . 19 . .. 20Patient: »Den Doktor so viel; habe ich nicht getrunken!« J —- Mißverstanden Frau1 Kohlen »Nein —- mit meinem Man-! ne — J ist ein Kreuz! Alle liebe e lomrni er Jefchlvipft nachbauie!«l rau Scheel-lett Haben Sie Sie-i du d; ei werden schon bessere seitens tommenf »Dann trieb er womöglich noch mehr zechen!« ; —- kiDiese Range-ei Mutter« daß-;- « etwa hier ponl schwilette Metwas magern-rn mens« Frische-u »Ja, der renne Gme man dlausen hat dar teine— Zäh ne dehabtl« —- In der piiinqlbqhtx vzaszaßeew CM ver Zug W sann um Hm ten here Motiv-W - n bei Junkers-tue user Miet; M use m dem Institut-, aufl W Wes III-Ists- U lall- Its-e seel cis-ius- ZM)-» Alt-. geil Von Paul Hei-ewig ;.,. Die Nachricht von ihrem TH? traf Ihn sie ein heftiger Mag. Eli konnte, ej its-im nOi fein. lind Joch spi- drei sogen Der sie gr irorven und vie Leiche war ver Be stimmung der Entichinfenen ent sprechend bereits in ein Kreinarw tin-n zur Gemisch-rang übergefiilzrt worden. seicht-, nichts hatte er erfahren seit ihn ein ieichiet Ertälrungiiieber durch fünf over sechs Tage nns Haus fesseite. Reine tichasi von der Freundin, kein leg er Wunsch, ihn zu sehen. Wie wenig er iyr im Grunde gewesen sein mußte! Da hatten sie acht Jahre hindurch Arbeit. Ideen. Erfolge geteilt Welch pracht voller Kamerad, welch unermüdecer Gefährte sie gewesen war, und ein tüchtigen wahrer Mensch in ihrem Wesen und in ihrer Kunst. Jem, va sie Yiir immer hingegangen, ratnen ihm alle ihre Vorzüge zu vouem Be wußtsein. Nein, nein, es war nicht auszudeuten, vaß«nun alles vornher fein sollte. Diese Selbstverständlich keit in den großen Fragen, diese Nichtachtung des Kleinicchem wie es der Alliag brachte! Jhre Rai-dein an die er sich freilich zu Anfang hatte gewöhnen müssen, war ein guter Schild im Kampf um Leben und Ruhm. Sie war ein Mensch, zu dem man Vertrauen haben mußte, alle sei ne Sorgen und Kümmernisse trug er zu ihr, und sie wurde es nie milde, zu raten und zu helfen Jn gewissen Dingen war sie ihm unperfdnlich erschienen, vielleicht weil sie als Weib so gar nicht fein Fall war« aber doch erschien es ihm manch mal in stillen Stunden, wenn lSchweigen und Traum auf ihnen la gen, daß ein fernes Leid sie bewege. Ihre lobernden Augen waren dann weich wie von Sehnsucht, aber sie lachte ihn derb aus« wenn er mit Fragen tam. Das war ja das Wun derbare an ihr, daß sie nie und nie rhre Angelegenheiten in den Vorder grund schob —- rn erster Linie stand die Kunst, die sie ausübtr. Mit wie viel Ernft sie an sich arbeitete, mit harte sogar! Jhre künstlerische Li nie war auch eine aufsteigende gewe sen. Jhr Kunft wurde reifer, ver tiefter —- wai an Möglichteiten in ihr lag, entwickelte sich. Er hatte viel Anteil an ihrem Reisen, das wußte er wohl. Nun war dieses Zufammenfchafs fen, das ihm eine so willtommene Auslssung gegeben hatte, für immer dahin. Roderich heller ertappte sich über der merkwürdigen Klarheit, mit der er«- in diesem Augenblick ihre gegen seitiges Verhältnis überdenten rann :te. Keine Schmerzensempfindung Haber das Gefühl einer seltsamen Ler "re erfüllte ihn. Ein Schauer überflog seinen Kör ch T Er würde nun weiterleben, wie immer, seine Sammlungen vervoll ständigen, Essays verfassen, wie im mer, nein, das fühlte er, nie wiirde ei wieder wie immer sein —- das schöne Verständnis-, der Zweillang fehlte. Sie war weit über Durchschnitt veranlagt und besaß die Gabe in hohem Muße» schlummernde Jdeenf zu erwecken, Pläne zu erweitern undl neue Gesichtspunkte und Ziele zu Hei-: gen. Sie sahen sich in manchem Jahre! längere Zeit nicht. Sie hatte hier! und da aus Gesundheitsrücksichten ein Bad aussuchen müssen —- er war wohl ein und das andre Mal vons einer kleinen evisodischen Herzens-J geschichte so in Anspruch genommen, daß er nur dem Augenblick lebte. Und nie war sie eine andre, immer: ein gütiges Wort, den warmen, seii sten Druck der Hand und das rich tige Gefühl site die Stimmung — siir seine Stimmung. Und wenn es einmal bei ihm zu trösten gab, dann brach aus ihrem Wesen ein so wun derlicher unwr. Sie verstand es ei gentlich nicht recht, sie ließ auch selbst nie an sich herumtrösten. Und ohne esnen tehten Gruß war sie gegangen, ohne eine Botschaft. Er suchte sich ihre Erscheinung zu vergegenwiirtigen, und nun geschah ihm etwas Seltsames: ihm, dem seinen, subtilen Beobachter, war ei nicht möglich, sich ein getreues Bild zu machen. Einzelheiten waren ihm natürlich gegenwärtig —- er dachte, daß sie in der lehten Zeit recht leidend ausgesehen —- durch rkes, dunkles Haar zog sich ein ilberstrets und ihre Augen wa ren von breiten, dunklen Schatten uns- eben. te hatte in dieser Verfassung ein Selbstportrait begonnen, «tanig Haus Gelbgriin«, wie sie selbst la Jchend bemerkte. Aber dass war ja Jukbt sie In einein Kasten derwahrte er allerlei Photographien von blonden Mdcheiu wiesie sieseinesr su e gesie-. ims- Mniee steckte the ild na tsekich Wicht-III W Erst-W überhaupt ihm iInIner io besonders genesen - Und keln Or rnß — EI hielt ihn nicht mehr in dsen M Wänden ine- Arbeit-Fig IIIer Kaum , rre et Wisse M Sturm — es Melan enef III Weg, den ef fes fix-l sit des Wes-« Mir-net örssWeIFxannte sen-gn bekt Da hing schen an dem chmiedeeis fernen Gitter ve- kleinen otchrfens die weiße Papptnfkk »Wenn mit reichlichenr Zubehör sofort zu vermie ten. Wie weh taten den Augen und dem herzen«dIese Worte. ' Schon wollte er den Schritt wen -ven, als ihn die Hausbesorgerin er fischt-« »Ja, mein here Dotter, gut, daß e Enhnn siech. Grao’ hab' I herauf lomrnen wollen zum Vean Doktor. Vor lauter Arbeit lirmnt man ja zu .ichts. Na· was sagen denn herr Doltor. das arm’ gna’ Fräulein — ons End’ war jI — Gott und allen Heiligen Dank —- techt rasch- aber vorher war schlimme Zeit-" .Aber, sagen Sie, Frau haben warum haben Sie mich nicht geru sen? Hat das Fräulein nicht nach mir verlangt?« Die Frau wurde ein wenig ver legen »Schon, schon aber sie hats dann oireltement verboten. Wissen S·, die Kranlheit hat s' denn arg mitg’nomrnen, und da hat s’ net mög’n, daß der Herr Doktor sie so schaugen muß — i hat-I ihr in die Land g’loben müssen, daß der Herr Doktor das Ende erst erfährt, wenn alles oorbei ist — und das Packl sollte i a net ehr« abgeb’n.« »Was sitt ein PackIl denn-" .Na, Bücher halt vorn here Dol lor und was so Sachen wiir’n. Gnii’ FräuPn hat noch alles selbst zusam meng’richt. Der Schorsch’l tann die Sach’ gleich in die Wohnung vom Herrn Doltor schass’n.« Er gab der— Frau ein reichliches» Trinkgeld. s »Das kann i ja gar net verlangen,; Herr Doktor, die gnii Fräuln hats schon so viel getan. Ach, herr Dolsi tor, so was kriegen wir nicht wieder ins Atelier!" 1 Roderich heller wanderte langsam nach hause. s Eine legte Eitelkeit also — un-» imdglich, das lag so ganz aus ihrer sLinie. Was hatte die Frau gesagt »die Kraniheik hat s’ so arg mit genommen«. Heisz schoß ihm das Blut zu Kopi. Nein —- doch — um ihm eine lehtes Begegnen nicht zu einem peinlichen. auälenden zu ma chen, hatte sie ihn ferngehaltern «Er uszte bestimmt, das ei so war. Sie hatten zu ost solche Fälle besprochen; sie wußte genau, wie er über Krani heit, Zerfall, quälendes Leiden dach te. Sie hatte aus diesen Gesprächen die legte Konsequenz gezogen. Ja, dao sah ihr ähnlich —- eine gewisse Herbheit bis zur Strenge hatte wohl in ihrem Charakter gelegen. Der Junge war mit dem ziemlich umfangreichen Patet bereits vor ihm angelangt. Es lag aus einem Tisch chen zwischen den Klubsesselm Die Haushalterin hatte die große Steh lanipe angezündet —- das Licht siel gerade aus eine wunderseine Land schast im Nebel. Es war eine der wenigen Arbeiten, init denen sie selbst zufrieden gewesen war. Zögernd löste er die Schnüre des Patets. Ein Briel lag obenan — ihre Hand — nur wenige Zeilen: »Lieber Freunds Wir können lei der nicht mehr über die Bücher spre chen, die Sie mii zulept sandten. Jch gebe sie Jhnen zurück, zugleich mit den Andenten, mit denen Jhre Freundschaft mich erfreute. Jch möchte nicht gern, daß die Gaben, die mir sehr lieb gewesen in andre Hän de kämen Meinen Nachlaß an Bil dern und Skizzeii ordnet der Inha ber der Fleischerschen Kunsthandlung. Leben Sie wohl und — Jhre Elisabeth «oerster.« Das »und« war durch richen, als hätte sich die Schreiberin der leyten Bitte, nicht vergessen zu werden ge scheint. Roderich lHeller deckte für eine kurze Spanne die Augen mit der Hand —- ej ivar ihm, als sei das Ünglaubiiche niin erst Gewißheit ge worden. Die kleinen künstlerischen Schmuck gegenftiinde. die Antiquitäten die er ihr von Reisen mitgebracht, lagen sorgfältig verwahrt in einein Käst chen. Er schloß es in ein Schuhsach seines Schreibtifches. Als er dann in einein der Bücher, einem Bande triiischer Essays, hliits tetie, Ifiel ihm ein zusammengefaltei tes iie chriebeiietl Blat, das wohl als Lesegeichen gedient hatte, in die DoAuf der einen Seiki eine Anmer kung: Wir Frauen warten alle wie Rora auf das Wunderbare, das nicht kommt Die einen macht das vergeb liche Warten elesifch und weich, sie andern unliebensiotirdig — niich hat« es nicht weich Ieiriacht Uns der andern Seite aber waren vitr einer Muse-, flücht n schritt ineiiiee scheitert , se Hin-schrieben sitt ich seit-there sit-w nitr keine sliii Mein Tod soll Misezsuhl iiteiiivken I M t —- Iitki ’ M m su let-Sich etii We Isum use-« sit-MAY hausen-esfo unz aus Spuke-, Zin- Mist-e f E Mississ Yp der bange, wirdelvvtte sei-, s gen, nd quält Erinnrung dich. fc dent’ s auch meiner nicht. Doch tritt dein Fuß die Erde« die , mich vers-: , Gih achr· das dich mein Bisse-Heu nicht eeichreckt. Nahsi du, lo muß er dir begegnen, Die blossen Hände hebend. dich zu segnen. Roderich Heller las das Gedicht langsam und dann noch einmal. Ein peinliches Empfindu- überlatn ihn, als hol-e er mit rauher hnnd an ein Geheimnis gerührt, das gerade ihm verborgen bleiben mußte. hinter dem Menschen mit der ruhigen, fast heiteten Gelafsinheit, den er Jannth stand plötzlich ein andrer, n er — eine verhiillte Seele zeigte sich bloß «- eine Seele, nn der et vorüberge gnngen mat, die er nicht erkannt hat te. Eine Ahnung übertoni ihn — one Ahnung von durchwnchten Näch ten, zurückgediimniten Empfind-uns - gen, von bangen Träumen, von Sehnsucht und Tränen, die noch in nen flossen Die Erinnerung itcmd auf nnd zeigte ihm manche Einzelheit ihres Verkehr-«- in einer neuen Beleuch tung -—; er, der sich auf seine Kennt nis der Psyche so viel zugute tat, gehörte in Wirklichkeit zu den See .««-,nb!inden. — — ! So nahe wisse-i sie beieinnnder ge kioesen und so fern — wie fern! Ach, teiner lennt den andern. — — ) Vorbei der bange» wiedeltolle Nei Igen — — Aber an dem Matte; das ihm sum Vettiinder von Geheimnissen gewor .hen· hatte er kein Recht. Er nahm J und übergab et den Flammen, die Ln der tatninartigen Oeffnung des Ofens ioderten. So war es in ihrem Sinne, das füWe er. Die Flamme verzehrte das einzige Don-mein ein-S still getragenen gro ßen Leid-. Jhsn aber war es, als sinke dump f; Traurigkeit wie eine Last auf seine ee e. Der Druck-Inst Mensch, inir laß aus-l get weeß Ve ichetd Und danke for die Ehre: Der Landiturm ichießt seit eencha Zet Mit russische Jetvehrr. Da ite noch dein Daumen nich Im bzngsbieehel dranne — Busnö —- jeht vir, et is iä iich, Der Schu schon von die iannr. Denn fo ern tuiiif t Fett-ehr Tet is zwar tlo m, päanp und icher Doch schießen tn et jämmerlich — Et hat ja teencn Druapunkt nicht Mensch-nämlich wo der Druckpunti . fehlt Dei is ne mieie mitel Wer ohne den-i "ne Braut sich wählt, Dein ieht et i ta triitr. see- rate dir u, edeln Fall, her iaie det B etchem ruckpnnit brauchte üwaall, Selbst am geheimiten ertchen. Kiec — iie man bloß ·n stauen Du Dein Nachen, ia t et dir zum Schlu : Nec, Mage, du i sinnst ·ämmalieh1 z Tu haft ja teenen Drinuakt nicht Mensch-froh man bloß dem binden durch, Der wird dir schon war psliickenl Der drückt mit seinem Druckpunli durch. Der alle sich vadriickenl — Doch Jotfrr. Fern und sinnwagnici Tet is man so 'ne eachcz Die kommen niit der Offensi ve niemals nicht zu Fachr. Tet scheitert hin, det scheitert ber, llnd eena machst dem andern schwer. Dei Resultat ie- janimalich — shr habt ja lcenen Trnckpunlt nichl —- Das war ein-as! Schrei berleim »Ich habe da neulich was über eine Kalendeiresorni gelesen ...« Kollege: »annerwetter, das wäre was! Vielleicht ltiegt der Monat zwei — Erste!« —- Aus dem Regen in di e T r a n s e. Gefängnisansseher (zu ei nem hättling): »Herr Duckederg, Sie werden aus freien Fuß gesetzt; Jhke Gattin wartet bereits am Tore.« »Und das nennen Sie «freien Fuß«?!« —- Alles, was sein kann. Herr Winnnel: »Fleißig ist sie ja immer gewesen, meine Frau; das muß ich ihr lassen. Als sie mir durch brannte, nahm sie sogar ihr Strick zeug mit!« — Die Schöpfung. Frau istarl delalletiert): »Was sagst Du zu der neuesten Schöpfung meiner Schneiderin«i« Mann: «hm —- deinahe aus Nichts« geschaffen«. —CinPessi-nist. Der kleine Karl: «Onlel, warum ist ei entlich. dteöotdene Dvchzeit ein Jubelseftlk niel (Jnnggeselle): »Weil das Ehepaar jubelt, daß es die Zeit hinter sich hat« mein Junge.« —- Kleine Neugier. »Aber, Frist-w Du hast ·ja beinahe den halben Kuchen aufgegessent« »Ach, Manni, mir ist auch ganz lchlethtl Ader ich wollt' doch nur sehen, oh Rosinen drin sind, und da dauerte es so lange, bis eine inm! —Insdersiallekesnllen. M Mes betrti t): »Deine tr, alter Fee-ind, meine Frau hat en ver en. ehe-IN nichts fl- IVM sich VO sinm« - « »Mensch —- niale den Sessel nicht an die sandt«