Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 23, 1915, Sonntagsblatt, Image 11

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Zkaazsföispe Kriegt-W
l HEFT II
Seweskiche Schutzfchildr. die durch beut aucn Leinwandbezug und künstliche
Gragbiiselket dem Gelände angepaßt werden
SaLonjkL
—
Dke Stelle. wo sich die gondung
der französischen und englischen
Teuppen auf geiechifchem Boden zum
Eingreier in den feebiichsbulgakis
schen Zwiespalt vollzog, hat in ganz
besonderer Weise den Wandel und
km JIIII st «- .-.i-· «
· ,
Wechsel der Zeiten erlebt —- eine
. Stätte großer Erinnerungem hervor
ragender Bedeutung als Vatens und
Handelt-platz. wunderbar-r losb
fchaftiicher Schönheit. Dazu kommt
ein Gewimmel aller Völlerichaften
des nahen Orient-, so daß zunaihft
Konstantinopet Snionilt ais der m
Fessanteith aber auch als der wich
d ftfe Ort der Baltanhalbiniel gelten
at O
Zunächst ein Blick auf die Land
chnft. Eigenartiqc Vermischung znsis
chen abendländischer Kultur und
orientaliicher Verwahrlofnngt Schritt
aus Schritt treten uns diese Eindrücke
nahe. Vorm das wogende blaugrüne
Meer rnit seinen Schaumtronen. ds
rliber der strahlende lHimmel, an den
hohen Ufern die renne-steigende Stadt
rnit ihren weißen Höuierm im hin
tergrunde die mächtigen, bis auf
1200 Meter sich ouititrnzenven Berge
—- nlles dies vereinigt sich zu einem
Bilde von fesselnbeni Zauber. .
,- Dte Urgeschichte der Stadt ers-ist
in graue Vorzeit zniijcl Am nörd
lichsten Punkt des Goises von Sato
niti. der ein gan vortrefflicher-· nn
tiirlicher essen ist« stand schon zur
Zeit, ais ie Athcner an der »We
dontschen Miste ihre Niederlassungen
gründetem die Stadt Ihrem-rn, weht
der älteste handeisptatz für Jlinuen
an dein Aegiiifchen Meere. Nach und
noch zerfiel der Ort, bis etwa nni
Miso-«- q.-"
» Vlick vom Oasen auf die Zikaden-.
15 v. Chr. Missoude der Feldhekk
Ilexandets des Großen, eine neue
Stsdt auf den Trümmern gründetr.
Sie erhielt dtn Namen Thessalonzke
noch der Gemaklin Its Rassanotoh
einer Halbfchwelet Alexander-. Die
hauptbliite der Stadt litgt in ver
Römers-it hier emichte ver große
Daubenmeg von Rom nach annsiz,
der über Dyddhachium CDumzzO
ging, das Aegäische Meer. So wurde
die Stadt dek Mittelpunkt des hun
help zwischen Rom. Griechenland
Votdecasiem Hier zogen die Erstener
zur Eroberung des Orienis vorüber-.
Kaiser Galeriui schmückte sie mit
Triumphbogem die noch erhalten»
sind; Konstantin soll die Georgghrche
erbaut haben, die unter dem Rennen
«Notunde« noch sieht und ietzt als
Moschee dient. Ueber-all springen unsj
Erinnerungen an die iiasiische und
ffriihcheiittiche eit in vie Augen« kais
Jvoch Paulus ier bereits eine christ
liche Gemeinde gestifiet, die der
jStamm des neuen Bekenntnisses m
Jstllnrien und Mazedonien geworden
c . «
L Mit dem Verfall des Römerreidzes
sank die Stadt. Die Völkerfluieu ver
Gelen, Vulgnren, Setben ergossen
sich über sie; um das Jahr 900 lan
)deien hier die Sarazenensund ver
sinufien die Bewohner als? Sklaven.
IDann setzten sich die Veneiianet hier
fest, bauten auf den Trümmern neue
Niederizifnngen und legten Befesti
gungen nn, die in ihren Reslen noch
Boinvcniictzere Küche im Walde bei
Ylveieourt.
jetzt erhalten sind. Auch der Haer
wurde verbessert, Vandel und Wandel
blühten wieder auf. 1430 ergriffen
die Birken von der Stadt Besitz und
machten sie zum Ausgangspunkt ihrer
eresziige nach Serbien. All-unken
riechenland.
Johkhundertelnng hat Seianit —
io nennen es die Türken —- nls halb
vergessener Orts gefchiummert, bis
feine vortreffliche, natürliche Lage
lihm allmählich wieder Bedeutung ver
speis. Als die Griechen 1912 von der
Stadt Besitz ergriffen, wak sie als
HHandeisplah bedeutend gestiegen. Sie
Iziihlte damals 125,000 Bewohner
jhiervon waren mehr als 60,».00 Ju
den, in deren Hand der Handel fast
ganz vereinigt ist, dazu 25,000 Tüc
ten, 12,000 Butgaren, 15.0(;0 Grie
lchen, 4000 Franken, d. h. Weidenru
’päer. Die Stadt ist überaus eng und!
wintlig gebaut, io daß Feuersbrunite, !
z. B. der furchtbare Brand im Jst-re
z Las-Mk its den zittert-Micheli Alpem its einer höhe von 2000 Meteka I
1890. große Vetheernngen anrichte
ten. Neueevings Ost manches sitt die
bang der Sanbetteit und site dies
stellt-n geordneter Zustände ge
schehen. sie neueren Bauten gehen
der Stadt ein mehr abendländisches
Gepräge, so die Konsnlats- und
Bantgebiiude, die höheren Lehranstal
ten, der Bahnhos nnd die hosenuni
lage mit dem Zollamt.
Seit Saloniti der Mittelpunkt ei
nes guten Eisenbahnnetzes geworden
ist, hat es als hnseni und handels- F
stndt bedeutend gewonnen. Gegen
wärtig gehen Bahnlinien nach Kon
stantinopeL Beine-tin Mongstik; die
Strette zur Verbindung mit den grie
chischen Bahnen ist noch im Bau. Mit
Hilfe dieser Strecken steht der Hafen
mit dem Ballaninland in günstiger
Verbindung. Die Einsuht und na
mentlich die Aus-fuhr ist von Jahr
zu Jahr gestiegen, eine rege Gewerbs
tätigteit begann ouszublühen, eine
glänzende Zukunft schien sich zu bis
nen. Der österreichisch-nngarische nnd
der deutsche Handel nahmen lebhaften
Genercri Tievat Priscia, der sinnt-nan
dant setxiiegrsiriicn tiiktiitiien
Trttppen anf Galltpoli.
Anteil, alle levantinischen Darm-ser
linien hatten in Saloniti einen bedeu
tenden Verkehr.
Die neneste Geschichte Salonitiz ist
überaus sesselnd. Hier lag der Mit
telpunkt der Unabhängigkeitsbestres
bangen der mnzedonischen Stämme
gegenüber den Türken, alle Unruyen
und Erhebungen gingen von hier nas.
Daneben ist Saloniti die Stelle ge
wesen, wo ieit 1908 die jungtiirkische
Bewegung einsetzte Von hier zog das
»Den von Saloniti·' unter Envrrs
geistiger Leitung aus« unt Konstanti
nopei zu erobern und Abdul Hirn-to
li. abzuseyety der dann im Pninst
von Saloniti gefangen gehalten
wurde.
Saioniti isi natürlich der Puntt,
urn den sich im sirieg 1912——13 die
Bulgnrem Serben, Griechen stritten.
Jeder dieser Staaten machte sein
Anrecht geltend, denn es imn daraus
on, diesen Hattpthasen als Ausgangs
punkt zum Meere zu gewinnen, Eier
bereits Oesterreichgllngarn bei der
Erwerbung Bosniens als Ziel vorge
schtvebt haben mag. Leider ließen sich
diese Wünsche inh Hinblick ans die
starke Entwicklung der Baltnnstnaten
nicht verwirklichen Als es 1912 ztnn
Krieg inm, versuchten Serbien, Bal
garien. Griechenland möglichst schnell
nach S niii Truppen zn werfen. Es
bildete ein sörmlicher Wettlnui
l
I 7 - J,-,,-,J-,J-Z.«- .
Monprinz Bot-is von Bnlgaricm
heriins, den die Griechen gewonnen
haben. «.-lm T. November erschienen sie
voe der Stadt. Jetzt rächte es Fich,
dnß die Tiirlen die Beseitigungen des
wichtigen Planes hatten verfrxuen
lassen. Schule lag Zalonitl vor
dein Feinde. Nur vernachlässigte
Ring-neuern ans der venetianischem
sowie eine in Tennnnern liegende
Zitadelle aus nlttitrtilcher Zeit waren
als kümmerliche Reste vorhanden. Am
9. November streckten 25,000 Tür
ten mit 150 Geichüyen vor den Grie
chen die Waffen Griechenland hatte
einen sehe großen Erfolg hierdurch
errungen, mit der Eroberung von
Snlpnili war seine tühnste Hoff
nung erfüllt —- nllerdings ein glän
zendes Gewinn. denn die Stadt ist
ein höchst aussichtöeeicher Stopelplap
und das interland ein blühend-er
Garten. S’drnazevonien bildet den
fruchtbarsten, auch den am besten an
gebauten Teil der ganzen Vulkan
hnlbiniel, ein Weizenlnnd von wun
derbar-er Auögi igteii; hier gedeiht
vorwiegend der ogenannte »tiirliiche«
und ,e·gnptische« Tabak
Kein Wunder, daß fich ,die drei
beteiligten Staaten unt die wertvolle
Beute rissen. Noch anr Abend des
B. November traf eine butgarische
Division hier ein, um den Anspruch»c
Bulgarienj aus Saloniti geltend zu
machen; am 10. erreichte zu entspre-·
chendetn Zwecke serbische Reiterei die
Stadt. Das Schicksal fiigte es, daß·
der entthronte Sultan Abdul Dairzidl
li. die Gastfreundfchaft des Deut
schen Reiches fand und gerade noch
rechtzeitig vor dem Eintresfen der
Ballantruppen auf der ,,Loreley«
nach Konstantinopel gebracht wurde.
König Georg oon Griechenland schlug
seinen Sitz in Saloniti auf, um schon
hierdurch den Willen zu bekunden,
baß Griechenland die Stadt behaup
ten werde und als Eigentum betrach
te. Auch König Ferdinand von Vul
garien traf ein und einigte sich nsit
König Georg dahin, daß Saloniti
einstweilen unter griechischer, das
Hinterland unter bulgarischer Ver
waltung blieb. Bald darauf fiel stö
nig Georg der Mordtvafse eines gu
chischen Fanatiters in den Gassen von
Saloniii zum Opfer.
Als es im Juli 1913 zwischen
Bulgarien auf der einen, Serbien und
Griechenland auf der andern Seite
zum Kriege über die endgiilttge Tei
lung der Beute tam, versuchte Vul
garien sich vor allein Salonitiö zu
bemächtigen. Das Unternehmen schlug
sehl. Das griechische Heer drängte die
von allen Seiten hart bedrohten Vul
garen in heftigen Kämpfen zurück, to
dafz Griechenland sich beim Friedens
fchluß nicht nur im Besitze Salonitis
behauptete, sondern auch das-«- Land
im Osten mit Sei-es und tiatoala
hinzugetvamn
—.—--...
per DIIIIIIIH.
Die Dünn, in deren Gebiet setzt die
siegreichen deutschen Truppen stehen,
entspringt nicht sehr weit von der
Wolgaquelle und ergießt sich unter
halb Rigas bei Düiiainiinde in dir
Ostsee. Die Nufsen irritiren sie die
»toeftliche Dwina,« zum Unterschied
von der nördlichen, die ins Weiße
Meer geht. Der deutsche Name Dä
na ist wohl gleichen Ursprungs wie
der der Donati- Sie gehört also
zu jener Gruppe von Strömen, die
nach dein uralten, noch nicht nbllig er
llärten Worte Don oder Dun ge
nannt find. Jhr gest-ihn sich in die
sem Sinne neben der Dona der ga!i
p
Auf llklmtb.
Ho
zifche Dunajetz (,,Dunnj« ist ein fla(
Ivifches Wort fiir Dom-a, in manchen
Gegenden fiir jeden Fluß, jede Quelle
überhaupt), der Don und der Doneh
in Südrußland, der Dovn in Schen
land u. a. rn. Sie hat sich ein mä
ßiges Tal gegraben, das keineswegs
arm an malerischen Partien ist, wäh
rend die kahlen Wellen der höher ge-«
legenen Ebene in eintöniger Traurig-«
teit verlaufen.
Arn Oberlaut der Dünn sieht man
häufig mächtige Granitblöcke, die auch
das Ackerland oft so dicht beiden, daßx
der Anbau von Feldern dadurch nn
rnöglirh gemacht wird. Die Ortschaf
ten liegen meist in den Niederungcn.,
Gemischter Wald, der an den Uterns
in .undurchdringlick,es Erlengeitrnppä
sit-ergehe bedeckt vie Abhange Eines
wahrhaft romantifche Lage hat Wis
teh5t, an der Mündung der Witehak
in die Düns. Zahlreiche barrcke Mir-F
chen erinnern noch an die polnische·
herrschaft. Die alten rnssisc1;en Hitz
tirchen ener zwischen den andern,
wie ein Reisender aus den oierzraer
Jahren schreibt, ,,einen unh«-Ernlia)en,z
diadolischen Eindruck hervor.« Dil
nahnrg, das ietzt in aller Munde ist,
wurde im Jahre 1277 von den lin
iiindifchen Schwektrittern gegründet,
1577 von! Jtvan dem Schrecklichen
völlig zerstört, später vom Polenlönig
Stean Barther wieder aufgebaut.
Das altelisltreie Russland.
«—-’· ·««« ' "—I-—-—E
Brinhen Sie« meiner Frgu gine Mannes
«Eau be Tomng End mir eine Flasche-,
-Eau de Quinme«. s
-’t
Ein Kriegglager —inTH1-iligep Tand-.
Wit bringen unseren Lesetn heute
eine Illustration, die den Dutchzug
der tiitkischen Truppen durch Palä
stimx darstellt, und zwar ist diese Jl
fustmtion nach einer Aufm.hn1e non
t— «
fporesiklirrmdc Tritte. Die ganze
Gamison zieht hinaus. Die Ithfn
Los-um« mit klingendem Spiel. An der
Stadtgrenze. haben sich inzwischen die
Behörden versammelt- dek Präsident
s.—-. » —..- H
Æ
Rast tückischer Truppcu in du- Nähc des Bahnlyoss
Voll
Jerusalem
der Rast türkischer Truppen in der
Nähe von Jerusalem angefertigt. Den
Teuppen wurde ein äußerst feierlicher
Empfang bereitet; es wurden Tri
umphbogen am Eingange der Stadt
errichtet. Die Dis-her der häusek,
Baltone, Häuser- und Mauerzinnen
dienen den Eingeborenen als Bogen.
Der Durchzug wird von allen Einge
borenen mit dem größten Interesse
verfolgt. Ganz spekusaleni ist heute
nur ein großes F erlagen Wo sonst
auf steinernen Fliesen Mönche und
Nonnen in stillem Gebete wandelten,
da weht jetzt der rotlveisze Wiinpel
des Kointnnndierenden, flattert Der
tote Halbmond iin Winde und tönen
der Munizipnlität, der Muiessurif,
Hodschng. Von Minute zu Minute
mehren sie sich. Zum S luß endlich
erscheint der Pnscho. m Norden
Dicht am Hügel, der Samuel-z Grab
birgt, zeigt sich eine Staubwolkr.
Rasch joird sie größer und nähert sich.
Vomn marschieren die Truppem die
heute auf dem Wege zum Konnt einen
Rasttng haben. Die grauen Masser
die fnsc mit dein Stein der Berge ver
schwimmem scheinen endlos. Und im
mer neue quellen hervor. Stunden
lang. Dann nahi die Este-rie- Die
Scheichs der Dörfer, durch die s,,-Er
R.1jah« zog, haben sich dem Zug unge
schlosseu und geleiten nun die Fahne
Es blieb ein Zanlapfel zwischen Polen
und Ruhlanly bis es 1772 an das
Moslowiietreich fiel. Vergeblich hat
ein Russenzat es in Borizlogletsst
umzutaufen versucht; es wird feinen
guten deutschen Namen wohl auf im
mer behalten.
M
« Bnute Brüder.
Jch sein ein satt-in Englischmaunl
Du weiße-H stamerad hör· an:
s ch fein echt englisch Glaubt ihrks nicht,
o leic die German Schlachtberichtl
geh schwamm aus Asieu übers Meer,
in coming als ein Gurlha her
Mit qelbes Haut und wilde Blick
lind Beine-: dünn und Schädel dick.
Man hat mich osien an eschtci’n,
Daß ich von Hindutaiie ein —
Man hat mich often angespeii —
Noch bin ich Englifchmanm all riglitl
lind san-Hi die Sciilachteiidauner an,
Tom Atlmö tut mich send voran.
Mit Messer schleichen ich Hi- Feind —
Das .ein sair plan, wie Utlino meint.
Dach German eFeind lat kalten Blut
Mit Flime schrecklich ichießeu iutl
ch reißen aus vor deutsch Gewehr,
« am Attiuö ever vor mir her
Tom scltvindelt: »Vineta« und schreit.
Doch i fein still und fass ood nigtit.
Tom acifert: ».;ic:okyl. .. chrel' mitl«
Und gibt mir einen Fuße-stritt
Iclkbleiben farbig Englischmacml
b stolzes Lale, schau mich an:
Ich Gemlemaul Ich werden Lord,
Fühl-« dich als Gu1·ll)atvasnan forti
Sigmar Mel)rin(i.
Am Platkau von Donde
»Zum-ästi, Was nützen mir meins
schönen langen Finger-, wenn der Oestctt
reicher dauernd daranf jtcht?1"
Der Türke: Ich weiß nicht, ob Zi- miris wicdcnkinsmicn — W bin nämli
dectcaute Mannl «