Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 09, 1915, Sonntagsblatt, Image 12

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    Essen-an von I. us M.
ts- Wer-sey
CIS — M III-te da Mk S
" ! IS Inte- die W noch
, M t- Uerden nnd scchsenx
«r«I da geb-sent Idee fest? —
,. . . OR Hexe seid? Mich ängstigt
Irr graut dmr . . . Wir waren
ja zufrieden —- Isaren ganz glücttickp
Wir hatten unser Austern-nur« hat
ten unsere Arbeit. Tätig waren wir
Un g zen Tag, und des Abends
KA- so met zu erzählen —- so
oft Eures Und Liebes. Wir hat-en
nichts entbehrt. Sele ich Alte war
Hätt-ist dei meiner notwendigen
Orden —- sreil ich den Töchtern wirt
Wen hats. die gut genug begehn
eine-ern Akte Sonnabends Denn ich
de Geld für meine hütetan de
term. me ied so stücttch und set-:
ich konnte noch mein tögttches srot
ertverdent Ich war stisticht . . . Und
die Töchter taten ebenso, jede tsn th
rer Urt, nach ihren Gaben. —- Und
neu-? Jn, nun tsnnenpwir die Hände
in den Schoß legen — wozu noch ar
teitenf Nun ihnen wir mäßtg gehen
-««- genteheru Aber das verstehen wir
He nicht mehr . . . tote sptten wir
das-W? Ich bin att. Ich satte
its- . wenn der Stab notwendi
Sr tbeit mich nicht aufrecht hält.«
ans begann sie wieder zu sinnen, zu
grübein aber Vergangene-«- nnd suhr
dann teise zu flogen fort: »Noch vor
fünf Jahren —- ja, auch dann noch —
IärI ein rechtes Glück gewesen« Als
taer guter Seliger sterben mußte,
weit tytr das Getd nicht aufbringen
ftp-untern um ihr- die Kur zu verschaf
irin die sein Leben hätte retten tön
,nen! Die Töchter waren noch jung
Mid- toören tüchtige Frauen, gute
Dritter geworden; in ihren Kreisen
gibtek kleine Männer, die ganz ohne
Mitgift heiraten können. —- Aber
feste Tausend Mart gewonnen, ja
— das wäre noch ein Glück gewesen,
doch wo denkt man denn gteich on
»der-»groß« Les?!sch.«ach. . . .
Ich matttge wich-«
T
er
Und die alle, schwache Frau brach
in eines Strom von Tränen qui —
Hh die seit langem schon geduldig ih
xen Rillen Arbeiisweg gegangen war,
allzeit dankbar und zufrieden; die
niemals in ihres schlichten Wesens
Sitke erschüttert worden, die still be
ILM Dar, daß die Töchter mich so
how m an Leib und Seele fest
m tuser fian Und erschraken-,
Hmtlos Ob des jäh hereingeftliezs
GliitiseQ weinte- die allen Mäc
chea neben ihr. .
- Lim, die Unless der-en Scheitel
such schen ges- sne und deren ein
" Lieblichkeit nun-sehr ein Schal
» Its-sie die Schwestern von ihr
M w fett die diirflige Gestalt
fest in den Atmen.
— ,Ja —- io -- Musen-sey du hast
Team hoff recht, wie immer! Was
Fällen wir damii.mqchen?! Ter here
Post-r folg es mhmem da- viele Geld
und den Armen gebe-. Wir find
nicht m- — wir find reich auch ohne;
dass Wir sind glücklich. Jeder Tags
hat uns laufend lleiue Freuden be-?
icherl —- nnd unsere Marter weint.1
Wes-i fes denn nun das viele Gelds
wem- uusere Mutter weit-ist« rief sie
wie einem Pathos-« daß der geistliche
Herr, dem jede Ueberfchmrglicksteit
eine Pein warI mißbilligend das wei
je haupi schüttelte Ernst verwies
er ihr die Undenkbarieil. riet aber
auch. die alte, so tief erregte Frau gar
Ruhe in ihr heim zu bringen« ds
mit ihr die ungern-han« iilzertaichende
Aufregung nicht schade bei iher Jud
esg Zepter-·
Sich schnell vernbfchiedend umfaßte;
die Tochter in heißer, banger Sorge!
die Greif-n und führt-e sie nach unten!
in ihr heim. Stkuwejnend brüntenl
ge fech untereinander an die BruftJ
n diesen Tagen des Glücks und IerI
Angft sahen fee zum ersten Mal du
hcshe Alter der Mutter mit Bangen
und Itdachten, wie kurz vielleicht noch
das seieinander trat· Die Mutter
war gefund gekrefen bisher. Jhr
tuhiges Leben. ihre ruhige Arbeit
yiexten sie aufrecht Nun tam jälfder
große Umschwung in ihr friedvolleö
eben; wie würde das auf die hoch
betagte wirtan
Ja, die Stillgeniigfnmen, die Schat
tenbliihee fentere kraftlos die Häup
te, wenn die grelle Sonne des Glücks
sbst fie fäst . . .
. In fecth Stimmung befand
Im- jest im gar-jin Gartenhnufr.
Die n Ihrerregy fieberhaft lu
W dein stellen Sonnenfchein des
Stückes seit die Versen sffnendz die
Altes His. verstummt nnd bedrücke
—- lamn faffenv, ob es denn ein
Glis oder Ungliick Dat, spat f« ie
tänbend Eber fie hereinftürzte. Wir
Mike-, wenn sich W Alles-file
M III-I - Wegde
Ffie einst sieh siir den sehe viel selte
Hren mit dem unscheinbaren Aeußeres
jentfcheiden hatte lasse-. —- Nu
;wollie er ihr den Herzenswunsch
Eendlieh erfüllen, nicht ungern fah-et
sdabri die hohe Einlage in sein Ge
;schiisi, und der Gedanke taucht-e in
ihm aus« sich davon zutiickzuziehen, ei
zdein wohlgentteten, tausniännisch be
gabten Sohne schon jeki zu überge
-ben. Er selbst würde jetzt seinen
kdiohee durchaus streng unterdrückien
Neigungen siir allerhand Spott noth
Lgebet-: es tonnie ein seine- Leben
werden. Lebhaft, wenn auch nicht
sont-ersieh erregt, ·lachie und scherzte
ei in seiner seinen, wihigen Art niit
feiner schönen Gattin, die heut in
der grünschottifchen, fchioeren Seide,
tinii dein smaragdgriinen Samtband
im wohlsrisieiten blonden hear so be
sonders gut aussah. Dabei wars er
ihr Blicke so leuchtender Bewunderung
zu. daß sie etröieie wie eine Braut.
Wie eine stumme Lerceiszung schie
nen sie ihr, daß ihr siilles Sehnen
ersiiilt würde; ei war ihr, als wäre
sie schon die Besiserin einer Billet, die
gerade zu seht billigem Verianse
stand.
Und Frau Anne - Marie, die bra
ve hausderwalterini So viel Geld in
ihrer bescheidenen Portiertoohnung —
in die kleine Küche mit der olten
Kuckuaöuhr und Pioorchen; zum La
chen war's! Ader nett war's doch, und
der’t geschentt hatte —- der große
Gott da oben —- Iser würde auch den
Weg weisen, auf dein sie's ihm danien
sollte . . . Und sie vergaß nicht dar-«
über, Herrn Scheinbauer zu fragen,«
od sie nicht dein armen Schuster im
Keller des Vorderhauses diesmal noch
die Miete stunden dürste; wo ihn die
Krankheit der Frau so viel getostet
hatte, die doch gestorben war nnd ihn
schier verzweifelt zurückgelassen haste
mit den drei kleinen GöhrenL Er
niate und fand nicht ungeschickt den
Weg, seine heimliche Flamme um ih
re Meinung zu fragen, und die gute-.
liche hermine, deren brennendes, herz
.an Manfred Renndrandt hing, spran
begeistert für Unterstützung des
Schriften nnd feiner entznaendrH
Kinderchem denn sie war sehr« linder-!
tieb'. Wie hätte sie ihr gutes herzi
auch dem Unglück verschließen können,
fest ioo sie rnit tausend setiqcn Dass-!
nungen an das Itiesentaditai dach. e,
m ihre m via-sinds baldige seh-(
lermögtichen toiirdei —————
Kaufmann Rennbrandt fah in sei
nem Eidam-, das nicht vier größer
war als ein großer schreit-auch hete
te war der Erste nnd mancherlei Zah
lungen zu machen: Miete, Bau-hat
tungigelder —- lnrz, der iibiiche Tag,(
an dem er sich sagte: Tue Geld in
deinen Beutel. Ein großer Wunder
ihn immer in sehr ernste Stimmung
brachte, wenn auch nie bisher in
schlechte Laune. Dein Manne ging
jeder tleinliche Zug ad. Aber heute,
asi zweiten Tace nach den« Sonn
abend des .Gliuiei«, schien aus dein
festoeeschtotseaen stammen-intel, den
auch er in seinem bergen den unga
ten Mitten einräumen mußte. eine
iriibe Dunstmølte lange, lange aufse
speicherten iidien humors aufzustei
gen. Immer wieder zündete er eine
Ieise Zigarre an, legte sie deine un-«
wirfchen Sprechen irgendein-hin nnd
vergaß sie dart, wo sie tief-H seht
arrange-ebne Schaden anrichtete, salz
rend er wieder eine neue münden
mußte.
Er konnte sich nicht besinnen, je fes
mißgestimmt gewesen zu fein wie den-.
ti. Die Frau hatte im strahlende-i
Glauben an den großen Gewinn, de
io ganz ohne Miche- ihnen in den
Schoß gelassen war, einen von ihm
schwer getadetteu Schritt höchst un
weiblicher Selbstherrltchteit getan
Sie hatte den Leuten ia ver Bille- ei
nen Besuch gemacht, dabei von ihn-n
ungeheuren Glück erzählt und dem-J
nach dem Kaufpreis des Lands-weis
gefragt, der sofort außerordentlich m;
die höhe stieg. Bei all ihr-Ia gutens
Eigenschaften war sie zum ersiemnalf
sieht unklug und recht eitel gewehrt»
hatte keinen rechten Begriff von viel
und wenig bei Unwissenheit-a ge
zeigt, gerade verblendet von ihr-m
Dasel« wie var. — Eben hatte
sie den Gatten verqu
Zum ersten Male me et- reqt hef
tiger Wortwechiel as- dem Privat
tontor zu dem Petle is den La
den gedrungen; die Iro- Orts-sepa
tia hatte m de- allzeit Rachsichtiaeu
eine IM Zukme est-htm!
Bis W au Ident- cudt mit
desMCes I- nnre-, ohne jeden
ds- Ie sonst f- franidllch al
len sitt-. se- Ladeu passiert-, so
bei He die Wette- Kunde-pas
M alles Its haben
Nsvskmmwvus Ei Roms-M
II, neube- Q Unten mit-«
Mite- tee Wes a
de- ases. Use soc-s
Få
. M
ürde
ä
klein beiseben . .
W war sich r
n erstenmal lang ver-l
seneu qucheogen bewußt sendet-s
Ue mi- er Im er selbst
Iil liebe wurde: en scharferl
Me· war ln die sonst verhüll-l
lerrdes W ist-r gegenseits-Jen
Schnungjesmmey bureb die seinej
giitisen Augen einen schmerzlichen bekj
repssenen Vlies in ein kaltes Herz lasj
ten. .
, Ja . . . und dann wae sein Sohn
gekommen. Sein Ein-law seme
Hersenssreudel Der wohlerzoqene,
gulgmteele Erbe seiner Arbeit, den
ian die deißgelieble Frau an der
Grenze seines Mannes-alten noch ge
schenkt« sein Stolz, die ganze hoff-»
nung seiner Zulunstl Begadt, teilen
liert für den Kaufmanniberus, ein:
lilchliger Rechner und crganisator.
dabei sitnrer Jurist. Ja, der —- der»
stattliche. hübsche Einjäbrigiseeiwllsl
lige hatte ibin die böse Ueberraschung
gebracht, daß et —- unrsalteln wollte!
Jnsolge des bedeutenden Vermögens
zuwachses, Init dem ja doch gar nxchl
im Geschäft hätte gerechnet werben
können, dee also sue unberetbnele
Ausgaben verwendet werden durfte,
wolle er dem Vater seinen herze-II
kvunsch unter-breitem jetzt wo et am
Kreuzwege der Entscheidungen stand,
wo alle Bedingungen die dentvar giins
stigslen waren. · Den Kaufmann
mochte e: an den Nagel hängen, unr
in dem stolzen, vornehmen Regimenl,
wo man« ian die Sache so außeror
dentlich nahegelegl, daß seine Wahl
gar keine Frage sei, Osfiziersaspieanl
zu werden! Dann halte er noch bin
zugesiigt. daß der Vater dazu selbst
auch umsatleln müsse. d. b. nicht mehr
Kausrnann im ossenen Laden bleiben
dürfe, sondern er sollle nach dein
Wunsche der einsichtsvollen Mutter
Rentier und Billenbesider werden!
Denn einen ,hecinseböndiger und
siseböndlerA der jeder , n
sur ped- less Wes m
Meile-beklei- eisendsndig in Papier
Welte, sie ee das leidet Isteri bei
III-! gesehen. einn- ek an ke
nel Glitt-Mc will niele
seinen W nennen. It, 4tot-life
e
f
Mem-IN
THE
wahrhaftig nicht trösten, nicht nn
kindifch sein aber dee Vater stelle
sich est III schwfi gegen its-I- hstte et
sich entschuldigt Zufantmengeinäe
war der alte, grauhaaeise Mann, wie
unter einem Stich M herz, als der
Sohn tnit den weichen Inst-rissen
fein esser das ihn sum
wohlhabenden Manne gemach-, herun
term.
.Wie darfst du wagen, Manfred!
—- W ist h dies seian hatte
set-bebend Hefe-ge- unv see
Jüngling vix dunkelm ausgespan
SM Und scharfe Stellung ge
nau-ten se sei-I Zukunftspr
Früh-e war es Unveenunft gewesen,
davon überhaupt zu reden, was et
sich wünschte als Lebensberuf Aber
jetzt . . . wo so ganz unetnmttetI
ein hohes Kapital eingelegt worden
war. —- Mußte das denn so schnell
wie möglich zmn Tempel hinausge
jngt werdens Hatte der Vater sehe
zornig sonnen-unt Und dann, al
le ruhige Selbstbestnnung verlierend,
hatte et das rasche Bote herausgeno
ßem «Geh nnd man mir nicht m
die Augen« ehe der vetnwledeite hoch
InuMeusel wieder aus die herausge
fahren ist!«
Und als tsle Türe ziemlich velxenkent
ins Schloß gesohren war, da hatte er
die gesurchte Stirn in die Hand ge
legt, und zwei schwere Tropfen tm
ren heiß über seine hageren Wangen
gerollt, hinunter aus die rot-sagend
chene Rechnung der- verwitweten
Schusters; wetch roter Strich bedeu
tete, daß sie als bezahlt zu buchen lei«
aber nicht zu schicken. Ach —- do
sehmutzige Geld «- dos unverdiente,
das Almosen des Teufels —- das hat
te wie mit einein nnseuberen Finger
druck seines Kindes weiche, warnte
Seele berührt nnd ihm verraten, daß
dieser Seele eben die Edelhärte schle.
die dein Druck nnreiner Berührung
standhielt. Und diese Entvechmg
hatte den Vater rnit heimlicher Aus·
wnllung von Groll erfällt gegen den
Willen Gotte-, der ihn das große
Los-gewinnen lies. M würde er
damit wohl alles gewonnen habent —
Zunäehst nur zwei sehr wehe Ent
verlangen neh, einen -Sehenerz, der
imstande Dar, ihnr diese beiden hit
teren Tränen zu erpressen. Was
nun weitert Wo Im das strahlende
Cliielssestihl vorn sestrisen Tage bin,
. densie fröhlich tin Ort-ne halb ver-l
bracht hatten-—- sie drei allein? DCI
swnste keins m del andern henntis
Den Gedanlenz die hatten fnh Mutter
kund Sohn Jus Montag aufgesperrt,
igani unbewußt das es reine ersten
llithen ist den Vater waren nnd das
ksie Fels-gedeute- hben würden, die
sie nie nnd Ins-er in sieh gesam
Atttsh .
Der Ins-can sin- lpitt hell-.
splter old er soc-I pflegte, am Zahl
crlathte daran, M
M M seine en stets sit
ein«-»- sss ww- se
er l t s
WW IMliAeit ent
s- III Its-. sie W
Indiv- u dreien mer
,Mer nnd-en
der-Weltteiqu
bers tw- los-, esse!
Rilk- W seit arti Dem
Esel-sit s ins Mj
rieb-te IM M !
taan I
susdenlsis iaselnseitrlpsss
ber Danb seiner u. der besagte,
baß sie fast halb stunden ge
wartet unb rasch eben disse- genei
sen hätten. weil Manfred is Eben-«
llbr bei ein-un Denn seines ekl
-menti eingeladen fei, der hier auf Ur
laub war. cr möge verzeihen. al
sles sei ja fiir ibn bereitet, und biet
mal allein speise-; sie sei binitber zu
Lieblings, ch nach der alten Dame
zu erlunbigen. Solche Ueberra
schungen —- seien·z auch glückliche —
wären fiir fo alte Leute nicht immer
gerade gesund.
Zum erstenmal saß er allein unb
stumm bei Tisch . . . Mit finsterer
Stirn ob des lleinen. unbedeutenden
Zwischenfalles, ber ihn sonst wenig
berührt Ette, saß er ba, asz wenig,
trank nur hastig, ganz gegen seine Ge
wohnheit eine halbe Flasche ziemlich
schweren Rotmeinsz sand, baß feine
Stimmung sich hebe danach, und lieh
sich eine zweite tommen. »He-bez
bachte er dabei mit stillem Lächeln,
»das ist so bie Folge von dem Glück,
bei bern lein Segen sein soll; eine
Teufelsfalle ist es. wie unser lieber
Pastor sagt. Schlußbilb: .Der stil
le Trinterl' Nein, meine gute Eli
fabetb, mein alter, großer Junge, der
Frieden soll uns das Glück nicht aus
dem hause jagen!« . . . Stand ener
gisch aus, nahm hat unb Stock, taus-«
te beim Portier des Nebenbauses, der
auch Gärtner war, einen Rosenstrause,
den er einer Flasche störtenben Rot
spons urn ben Hals band, und ging
bamit ebenfalls zu Frau Liebling
dinjiben Aber er fand feine rau
nicht mehr bort —- fie war chbn
längst in die Stadt gefahren. Der
alten Frau Liebling ging es nicht
besonders. Lan hatte vermeinte
Augen« «Iltuttelcheu bat die Nacht
ein wenig esiebert, so viel vom ser
storbenen ter gesprochen, unb er
solle doch nun endlich etwas sltr seine
Gesundheit tun. sie wäre ia nun so
Ist
Zum ersten-nat hatte er das gute.
alte Mädchen verzagt gesehen. Und
das gerade fett, so mitten im Glück!
Jhta siel ein, daß die sich chja das
Fläschchen Rom-ein sicher schen selbst
getauft hätten das war ja nicht mehr
wie frühen Ohne rechte Gebenssreus
de hatte er seine Flasche til-erreicht
Ja — alles war andert, in wenigen
Stunden eigentlich war alles ganz
anders geworden —- rrie nach einer
Jenetdrnnsi oder eine-n Tode-soll .
seit-atmen me er Gange-n Und
spie er nieder ans den fm hinaus
trat par der dir-met Harz beso
sen ein seh-let sitt zischte durch die
schönen. sites Linden dei der sei
ser-Wilhe(tnisüsee, nnd wie dann-sei
Zinnen klang ihm das seine Grol-;
ten des Donners. Das Wetterz
mußte schon nah sein — die Lust wars
dick, und schwer iegte sich idkn viel
Schwüle aus die Brust. Es quälte.
ihn, wo seine Frau war. .Geh»rre:
es doch zu den größten Seltenheiten»
das fee am Ersten vez Monate nicht·
sahe-use war, denn da hatte auch see
ihren Lohns und Zahltag im haus
hnlL I
Manfred hatte den Regiinentkiai
niemden in dein vereinbarten Bestan
mnt get-essen und ihn zu Seit und
Reheuden eingeladen, ucn das get-sei
Gluel zu feiern. Er liess in ver-(
geistlicher Renommage eine noch vietj
grdszeee Summe vermuten die eri
speziell gewonnen habe. Recht has-J
lich war der Blick des blanlen Mel-I
bee, mit dein der junge Knmetadl
Manfred gentulieetn »Ja, ja,«' schetzsi
te et bitter-, .wo Tauben sind, da’
fliegen Tauben iu. Ein armeri
Teusel wie ich, ver kann lange spie-s
len, ehe er auch nur ein paar Worts
gewinnt. Und wo Sie doch schon(
reich genug sind, Rennbtandti Recht
ungerecht vorn Schicksals«
«Ach, meine Eltern spielen das Last
nun schon seit vielen Jahren, se
lang wie ich lebe, und hat sie doch
auch immer genug gelosleti' sgann
ersnun beinahe mischten-how- - Its-!
ien Sie denn Aber-hausen lieber San
derseei' hatte er dann beschwichtigend
hinzugefügt
.Wt"tszte nicht. woher ist-net das
Goldstück net-tunc war die tnit ei
nem höhnischen Lachen begleitete Ant
wori.
Manfred, den Oesszheesigemve verlei
tete dann der junge Weiter von Sem
versee 4u einer steigen Weite. von
der er ziemlichenau enautpußte, daß et
sie gewinnen to ede; pro-eint s iute
ihm Wtandi sue andern age
ein Zehntel-Los der preußischen
slasenivtlerie und eine kostbare sil
berne Zisaeetiendeh sue Erinnerung
enden Rüssqu deneeilmauch
mit toll-sehe. das ei nur ein
su tM III-III dersee seist
J I 's un
:ai est-eile Etui verkaufte et
dW Die getreuer-en
Hunde-i Ihrs Osten ihn- in im lie
ber gessen
Wollte j- III s Its- l· ged
Lmärde nd Monds Ascesi
vogel« sie-W eine seiner geiltisj
Fund körperlich W reist-sen Schwe- —
steen zur Gattin begehrte Denn der
erst Osiizier wäre. Or kennte des-»
halb lauen eine himlsede Bemerkung
unrecht-jedem als er zu seiner pein
lichslen Ueberraschung von Manfred
erfuhr, daß er bereits glückllcher
Bräutigam des schönsten, Her-reizend
sxen Mädchens sei. Mit lauerndern
Behagen ließ sich der junge Baron die
näheren Umstände und Verhältnisse
dieser Schönheit erzählen, nnd des
andern Mund floß über, in dem, wes
sein Herz voll war.
Aus schlauen Umwegen erfuhr der
neue Freund alles, alles von ihm.
War es doch so wunderbar und solch
eine Lust, Das große Liebesglück nun
euch in ein edles Ireundeeherz aug
zugjeßenl Zulehl erzählte er auch
noch nebenbei, daß die Gelteble ja
nun auch »tiefen« war; er selbst legte
diesem Umstand keine Bedeutung bei-.
-1ber Sanderlee saß ganz sprachlos
da und nannte solch Glückslos ganz
«tlogig«. Wenn nur der verteufelt
Haien nicht gewesen tvö , daß der
Rennbrandt, wenn er O izier wer
den wollte, unmöglich die T ter
eines ehemaligen Stubenmalers n
Reginientidanien bringen ionnte!
Denn das stand doch ganz leit, daß
der gute Mann, den er sich alz
Schwiegervater wünschte, ganz un
möglich war in dem Negimenti Nein,
Denn er die heiraten wollte, dann
tolle er nur Heringebändigee bleiben
und tein ,Alter' auch. Dazu brauch
ten sie nicht umzulatteln Bei sich
Eberlegte er aber in Eile, ob denn
nicht ein Schleichweg zu sind-en wäre,
das wunderschöne Mädchen, das aust;
noch Geld hatte, ietbit zu ergattern,
tei ei nun alt Frau oder als Freun
din. Und bat nett liebenswürdigstem
Lächeln, der jungen Dame gelegent
Zich doch einmal vorgeftettt zu wer
den, was Manfred voll Stolz auf
seine Beziehungen zu beiden lebhaft
zusagte. Er ichlug eine tleine, toits
tiche Laut-partie itn Internet-il titr
einen Nachmittag por. Er bezahlte
natürlich für alle. Spöttiich und
ieljr amiisiert fragte here von San
dersee to nebenher, ab denn die «tleine
Dante« is rasch mit ihnen beiden
Lozgondetn diirie, tein Anstandswaas
wan, keine gräßliebe alte Schwieger
mutter oder Iante bei lich haben
müsse, wie das leider die langweili
gen Sitten seiner Familie immer
forderten. Und ob iie in to netter
Weisedetn Bräutigam die Begab
tung ihrer Vergnügungen erlauben
würde. Warnen denn nicht-i« hatt
Manfred ganz erstaunt gefragt und
den Spott nnd Todes in des Fettn
des Aeußerungen nicht bemertt. Er
wurde immer neegnägter uns offen
berziger, der gute Manfred. ahnungs
tos, daß die Gewohnheiten Sonder
tees andere waren, als die ieiner
alles barmlos und natiitiilh ani
tassenden Kreise.
.th,« dachte der junge Leichtsuss
Sonderin, der sich ehensnils vo«
dem Freunde allerlei Heini-gleiten
spenden ltesz nnd sich mit der scheuen
Jdre trug, ihn tun eine Kleinigkeit
von tausend Mart anzupuntpen, .nn,
rein ins Regintent wird trmn ihn
in wohl kriegen und —- rnns any
:oieder. Dann sann er wieder He
ringe einsnlzetc Denn was dann
von petn Reichtum nnd dem großen
Los noch iihris sein wird, ess ich
aus einem Butterbrvi ausl·
Ja —- die sucsichiery die der
Glückstag eröffnete, waren reine
glänzenden!
Spät ersi, nli das Souper ein
Ende haiie nnd der andere Morgen
diimrnerte, war Mnnsred in einen-.
Ante nach Wiirnersdors gefahren,
nachdem er vorher noch mit Lotnien
der Residenz sliiehiige Bekanntschaft
gemacht hatte, die zu besuchen ihm
in seinen solid bürgerlichen und zu
glelrh abhängigen Verhältnissen nie
eingefallen wäre. Sein guter Vater
hatte ihm in der Stunde des Glücke
einen W aus eintcrasend Mart in
die band gedrückiz das sank ihm
jest sahns-. Mit schwerem Raps
Hund erleichterten Poeeemonnaie ins-n
lers vor Inn und Sag noch Dense.
Der achitssige Urlaub, den Man
ired anlkslich des Geburtsiases sei-»
ner Mutter betont, tssr am andern
Abend zu Ende. und orgen sriih
hatte er H in seiner Der-iso- trie
der Irr sen.
Fig-Ess- Ajng
sm, r e d
nun aiiei ersswh denn sie
hielt th- sllr its-l. sein data
sitt W tits- ssit ist-ne Use
wär , die ersi milder steten, als
er tm- selnern Freunde, de
saren von-Weg er te, dem
M «FI«««"- MM ist-T
Alls-Fittich usålsdisten ils Vater
T
I
?
III-ern ans nnd ist-le stiin
III-« Ess- W« Fee-»Die m«
E, sc allt
sihen ein Wld Versen wolle,
e ee ha. unte- standen
nnd ftin-nennten kniisse man sich hei«
e
S
.· sich seicheen Dienste nicht
entgehn aber seeiiich« den ihne, dein
Unter, diiese er nicht aus Erst-s tech
nen. Das sei sein eigenes Risiid.
Manfred, dein es keineswegs an
richtiger Ledensaussassung fehlte,
iannie seinen Vater und wußte: der
hielt sein Wori. Jhm war ans nn
dern Tage nicht mehr so.iiderseiig
zumute. Der gestrige Tag hatte ihn
eine erschreckend hohe Summe ge
kostet Jn einem Lokal hatte er
hundert Mark allein siir Seit aus
gegeben, da ihm Sandeesee die Ver
pslichinng dazu nahe legte, weil sich
eine kleine Künsiiekgesellschasi doci
rasch zu den beiden hereen gesunden
hone. Nur in einen gewissen Sumpf
unt er nicht. Der Gedanie an Heei
mine lebte rein und underlesdar in
seinem jungen Herzen und bewahrte
ihn vor niedrigen weiblichen Elemen
ien.
Der-Rausch des Glückes war eben
ein Rausch und hatte wie jeder
Rausch die gnutelhaite Vorspiegeinng
falscher Tatsachen und die teuern-ert
netige Natur an sich: hoch hinauf in
lchwindelhnfte höhe, die echte nnd
Foltche Sterne lauen voneinander un
terscheiden ließ, und jäh in Nacht
und Nichts verschwinden; oeepuftend
mit sehr viel Lärm, sehr vielem
Glanz. ohne von irgendwo einen fe
sten Mrn oon all der Lust zurückzu
lnlien. Ja. Es war eine große
Summe mehr auf Zinsen. Ader da
tägliche Leden und Ieine Freuden
und Leiden blieben tut die, welche
ohnehin wohlhndsnd genug waren,
dieselben. Eine nahmen Beschäfti
gung und Ruhezeit des Berqu sie
oer auf, und alles ging feinen ge
wohnten Gang.
» Nach jede-n Rausch folgt oder rnit
Naturtoendigteit der Katzenianemer.
Mitnireds Kopf schmerzen und er
schämte sich der unnötsg oerpnssten
Hamme, von der ionit ein anderer
eine groß- Ireuce hatte haben tön
nen. Was hatte er wohl oon dein
Vergnügen fremder Leute, die gestern
keinen teuer bezahlte-, echt französi
»ichen Seit in ihre Kehlen hinunter
zgoiienf Die hatten ihm nicht einmal
»,-.edanlt, denn ste wußten gar nicht,
wer bezahlt hatte! Erniiehtert dachte
ser, welch schonen Titetivring er iiir
Hetn Lied unt die oerprnßte Summe
jhiitte taufen lonnen. Ju, der war
nngetouit geblieben, and wenn er
heute zu ihr ging ohne ihn, dann
hitte er sich einer ganz großen Freude
Feraitdh einer echten Freude. Des
hold raste er wieder rnit dem Auto in
die Stadt und kaufte den schönsten
Ring. den er betommen tonnte. Er
keznhlte ihn io hoch, das er sich tat
lächlich in eser Giirnifon wiirde ein
Jchrsnten müssen. Das alter wäre
ndfurd und würde mit Recht den
Spott der Kameraden hervor-rufen,
denen Sanderfee natürlich den
Gliietiinll berichten würde. Und —
o lächerliche Folge des großen Los
zewinnes, des in den Schoß gefalle
nen Reichtums! —- er dachte sorgen
roll an vie Notwendigkeit sieh legend.
tor- ieldit Geld zu dorgenl Zum er
stenmal im Leben trat die Getdnot
,eht an ihn heran, denn er wußte
eigentlich niemand, den er darum an
gehen tonnte, old seinen Vater, und
der hätte ihn nicht fiir recht dei Sin
nen gehalten.
Unglücklich war er natürlich nicht«
aber oerdrteßlich. Am Nachmittag
wollten sie vie Laut-partie machen
Und et hatte übernommen, altes zu
bezahlen —- hatte vaerlee das Ae
rangetnent tät-erlassen, dessen Kosten
te doch nicht betchräntm tpnnte. Sen
ganzes Renomenee wäre hin gewesen.
—- Wer den atmen Manfred hätte in
seinem Ante dahtnhmuten sehen, tn
steter milden Damng mit detn un
glückliche-n Gesicht, Glas-» mit um
fchatteten Augen, lauen die m.ttte
shnnh zum Gruß hebend —- Der hxitte
kaum gedacht, daß der feine junge
Den hat große Uns der Preufnlch n
IKlnssenlotterie gewonnen hattet
Auf dein Rückwege als vee Ring,
in herrlicher Sch! nhett tuntelnh in
feiner Tasche steckte, wurde that woh
ler. Und als er ihn mit dem stolzen
Lächeln des reichen Mannes, den«
solch etn Kauf etne Kleinigkeit that-,
dent geltehten Mädchen an den ster
Jehen Finger steckte ats He leltg tn
letnen senken lag, hu spat ervvch
wieder tn ver rtthttgen Eiche-Los
Cttmmnng«. —
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