Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 02, 1915, Sonntagsblatt, Image 12

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    HEXE-Segen
Rom-it von I. vi- Sei-chris
tk Iutleissu
.Es is sittlich ein Gläs, daß
das Kindelchen nicht M kleine Bee
snögen besit, welches da verlangt
wiev. fonfi eelebten wir noch was!«
Klnm war t ihrer 36 Jahre nie
etwas endet-es i den Ihrigen als
das unmiindise «Kindelchen". DA
dusch hatte ße sich auch ein etwas
li1.dischei Genie nnd Gezieke angeeig
net, weg aber nicht etwa hinderte,
daß sie tüchtig und ernst in ihrer At
lseit war. Die beiden anderen, Linn
und Hedwig, hatten auch ihren
»Bist-vogel« oder Spleen. Aber sie
sprachen nicht davon oder waren sich
dessen nicht so eecht bewußt. Uebri
gens machten ihnen ihre Moeotten
seine Uneher. Bei Linn war es die
anöitifche Liebe für ih.e Mutter, die
alle normalen Grenzen Eil-erstieg. Sie
wsr die einzige der Schwestern, die
tatsächlich ein-nat einen ganz guten
Heienisanttag nbgeiehnt hatte. weil
der Mann die Mutter nicht mitbrin
ten wollte, und eine glänzende Stel
lung in einem englischen Geschäfts
hause ebenfalls, weil sie auch dort die
alte Frau nicht bei sich haben konnte.
—- Hedtvig nbee hatte die brennende
Sehnsucht, ein lleineö. sehe schönes
Mäskchen an Kindes Statt anzuneh
sen
Für diese .Ptepvögel", ·wie sie es
lächelnd selbst nannten, hinten sie dem
Glück das bewußte Türchen geöff
net: Sie spielten in der großen
preußischen Klassenlotterie unentwegt
jetzt schon 20. Jahre. Immer duc
ielde Los-. Mit Trauburgs, Renn
brandts. Scheint-aner, Palme Mül
lenfäef und Frau Unsre-Marie, der
Honioerwnlterin zusammen! Ge
wonnen hatten sie manchmal minimnle
Summen und Frellole, aber um ihre
.V"c3gel« zu füttert-. reichtespeä nicht.
. . Idee sce waren vergnügt und
glücklich über die kleine Aufregung
nnd große « Oeffnung bei jeglicher
Flehn-W .Diestnal gibt ei ganz be
imrnt einen ordentlichen Gewinns«
und grössten lich nicht. wenn et vor
beigepr war. Dant- ltlknrnten sie
Mattelchens zeitgernäser Weisheit bei,
vom .Schui der Urmut'. vorn«Glücl
der Arbeit« und vom «Segen des
Pergichtens·. —- «
Uebrigens der brave Scheinbar-en
der »wer-beste seitwärts hatte such
nos- leim lebt lebendigen »von-ts—
—- Dcs los-e seine Ansicht vorn Stil-,
die sich seit feinen Esel-ten nicht
kein ruft-s- JIMIII tröstl« wie
er N fühlte. such dein alten Speich
wern ZDet Mann llt le jvng wie
er sich EIN hatte et einen tn
subetrth -det trennenden Jahre
dich bedenktiehen Wunsch, nämliche
Schön-Verminde- zur Im- Schein
buuer Wut Sie mit Sonst
nnd «de. Juwelen." Maine-gen
Ville- snd herrlichen Seiten zu be
sondern, das link feine tithne hoff
nung — ein geblan Vogelt Und
auch the feste das »groß- Los« daer
helfe-.
Von den anderen Bewohnern des
Gatteahauses, die Ich heute zum fro
hen Feste versammean wollten, war
es Kolcnialwatendändlet Renn
bmndti schöne Frau« die nach Aus
sage wohin-einher Bemnnlet gleich
falls ihren «Vogel« halle: Eine pracht
solle Van und ein vetgcldeles Schild:
»Willst-old Mantua-tin Rentiec",
wollte sie dessen! — Und Manfred
der einzige Sohn und Erbe des flet
ten Kolpnialnmten - Geld-ältes, der
hatte gar einen Vogel Phönix. —
Aus der Asche, d· h. aus dem Erlös
des nämlichen Gefchöfles, das er
dereian verkaufen wollte, würde et es
möglich machen, ein glänzender Offi
ziee zu werden! Umsnlleln wollte
et! Verweile-sind genügende Bezie
hungen bent er —- abee nicht so viel
Geld, tun in Dssizeetstteifen eine
Rolle spielen en können-. Oe Ist
piel zu klug, um ohne viel Geld Offi
ziek in dein vornehmen Register-h
das ide- einzäg Fessel, see-den zn ges-·
gen, nnd est sagte et zu leinet feine-.
liebenswiltdisen Ihnen «Es ist,
»Die-ni- itlk eln rechter Segen, das
das viele Geld« das ich dszn
brauch-. nicht hob-l see weiß, Mult
chen, wie schnell es alle würde!« —
Iiet ein hübe Gedanke. mit
dem m spielen kennte, war es
doch« —- «
31
O
Und Ue clleen sent-buntes fres
sen sich mit N ihres Abscheu, net
ien W Sohn-, wie sie
allqu Muts-am Treus-te zu
site- delilalen stäh
W I; »p- Wuls
kleinen Weichen ilser den fei
nen Liwn — Dir-liess sie ein irr-set
Leutnant in Zipil ern-sage Ia- des
Ungeduld nnd sendean tden sit
terte das Fasse heri in fttlter
Seligkeit, seine Moseninospe in
ew- Faae· treffe-kam »wege
tpiederznsedern nnd leise any-te er
ist« Ich Eis-: .
Y«Konnt’ Ich fie einmal i effen an
iJnI tiesen Wald. da niemand ginge,
FEC wär« urn allen Schmerz getan. . .
fAch —- daß es. das es doch gelinge!·
: Die Eltern adnten Jene Sehnen,
fund — eine Seltenheit bei Meu
llärs ihkes Vermögensstandes — sie
jsreuten sich dessen. Sie traten nicht
’Mmütig zuriict vor dern ehemaligen
Stubenmaler mit den lustigen, dur
schilosen Berliner Dandrverterrnanies
ten und Redensarten .Sie freuten
sich, dass des Salzan Wan eineni so
schönen. so - liedensrverten Geschöpf
rnit pflichttreuem, arbeitssrohen Sinn
galt, wie ei Hermine Trauben-g
war. —- »
Ganz unten irn Partei-re, da
wohnte die Hanmrwalterin nach
den« Garten heran-, der in seinem
stillen, ernsten Sriin schatti und
feucht war; ein sehr schöner lan
.derstraach and ein Birnlmurm der im
Frühling snit einer Unzahl schnee
weißet Mitten wie mit einem Braut
schleier bedeckt wor. standen dar den
Fenstern ihrer beiden Stäbchen. Sie
’rpar schon lange Jahre Wirst-un und
lnls der Zufall der Alles-stehenden
Idies gute« ftille heir- in der Bor
sltadt anwi6, da paßte sie sich des
fLobeS und Dankes tein Ende. Sie
war aus dem Pclnischen hergekom
men. von wo ihr-eine traurige Lie
desgeschichte nachzog; war dann Plät
terin gewesen und hatte den Zimmer-I
Ineeister Lehmann gedeiratet der ihr
tduech den Tod bald genommen wer-l
Jden war. Mit aller Treue hegte und;
:pflegte sie nun feinen blumigen Dis
gel und feierte zuweilsn Sonntag-s
inachmittogi ein Einlehtsiiirdchen ans
Dein Grabe, weinte nach ihrem Juq
;gendltebsien eine süße Träne nacht
und ihrem alten. hatten Vater eine«
der sie von jenem getrennt hatte undj
’nun iegendson int Pein-schen lebte (
jeder wendet-; vielleicht auch schon
Igesiotden tout-. Er hatte sie versio
ß-n, wollte nichts melye von dem ein
zigen Kinde wissen, als diese Liebe
ten-, die nach seiner Meinung zu
.votnehm« war. Da max· sie allein
in die Welt hinausgegangen und hat«
te Arbeit und ein befcheidenes Gliia
gefunden. Vom Vater hörte sie nichts
stehe und lonnte auch seinen Aufent
halt nicht wieder erkunden. .
Jetzt let-te see wuntchles und zu
feieden in Wilnseetdoesi Motgte die
Plätttoälche sämtlicher Mknn und
freute sich theee guten Stelle.
J das war ein rechtes Glück!
Und war auch bei det Genüg
fnmteit. Wenn sie jemand gefragt
hätte, ob sie denn nicht noch irgend
einen grusen Wunsch dabe. dann hät
te sie ihn mit den freundlich hellen
Vlnuaugen wohl ganz verwundert nn
geselpen nnd gelegt: »Das wäre doch
weht eine große Unbetcheidenheit«
wenn ich nun noch was wünschen
wollte, und nicht bloß danten und bit
ten, daß mit der liebe Gott lassen
möge, was ich hast«
Fleißig von früh bis spät, helläw
gig, tegsarn, immer tus dem Prsterh
zu Mensch und Tier treuherzig und
gut war die hübsche rundliche Frau
mit dein jugendlich rosigen Gesicht
und den silberweißeu, vollen Haaren.
lleberall war sie eine willtonnnene
und gerngesehene EtscheTnunm sie pet
bnnd rnit iheee großen, herrlichen
Güte so viel seinen, schlichten her
zentatt, daß sie nie in ihrem Leben
Jemand weh getan hätte, auch wenn·
es einmal galt, Ernst und Strenge zu
zeigen. Sie arbeitete site alle mögli
chen Leute, hoch und niedrig, aus-. und
reich, und sitt manch armen Teufel
tat sie’s umsonst
Da unten im Parteree der haus
oettvaltetin gab es keinen «Vogel'.
Eine Schwärmetet hatte sie freilich
auch, aber das war noch lange kein
Vogel, nnd am die In befriedigen,
brauchte sie nicht in det Lettetie zu
spielen nnd das wie Los n se
winnen. Sie verschlang näml alle
Liedesgeschichtem W sie habhaft
werden bunte, und vielen Kun
den soegten schon ·e, M es the
daran nicht mangelte sern hätte sie
ein Kind gehabt. so eise- Keinem
blonden Jus-Im tote ihr skbches E
toesen war, e scho- tpy ·
bensiahe gestorben war. Idee dazu
reichte ihr Etstonmen nicht« etne den
Schuhmacher Selig-ann- Weisen
Krabben ans-nehmes, tvb sie M
'terin; seit langen Jahren tat sie
IIIseen ihre W denn der Meisier
tie ihr ein Qes Vers eingesegt
Issimchen e, nnd von Der
,Stease her tm dann nnd Ian- ein
tnal das erne Wollen eines Wagens.
«denn g Verkehr d es hier
nicht. Ja, so sas denn an Inne
xMarie irn hiidsch iestickien blauen
Maine-met nnd zierlich gepnsften
iSilderdaar. hatte den bei der srdeit
’geschanten Trauring angesteckt, nnd
Haus Wrchens Rücken lng ein schönes
»Geschichtenbuch: »Eriins Lehr- und
;Wanderiadre«, dessen Jeder Genuss
Eil-r nun bevorstand. Das Schönste
und Beneidenswerteste war-ja dabei,
dasz sie alle gedruckten Geschichten siir
wahr nahm!
» Aus dein Tischchen vor ilsr aber
besänd sich ihres Herzens stille Feen
de —- die den-ne Bunzlauerin mit
dem winzigen Stand der den ganzen
Tag eigentlich nicht ausging. Zuioeii
len, aber stets nur am Sonntag, lag
daneben auch ein stattliches Stück
Raps- oder Blechluchen, das eine der
Mieterinnen, die gerade gebacken, ihr
gebracht dnttk Jn dem schlichten
Gartenhaus war man nach so alt
rnodisch, den schönsten Kuchen selbst
in backen.
Heute aber dlieb das Buch geschlos
sen, die fleißige-z hände banden ans
bunten stnmen einen Geburtstagss
strnusz süe den guten deren .Maler
meister« im vierten Steck. Das war
die «tvichtige Arbeit« gewesen, von
der sie aden bei Jeaudurgs sprach;
denn ganz mit leeren händsen wollte
sie auch nicht hinaufkam-new Die
Uhr tiette. Maorchen schnurrte, die
Blumen dusteten. Und ein gusriedei
nes, gutes z schlag ir- der herrli
chen Stille einen gleichmäßigen Takt
der nächsten Stunde entgegen. ans
met die alten, dünnen Zeiger las
rnar chieeten. . . Acht Hätte Frau
Amte-Mark geahnt. was diese Stun
de Mag-u spat-: Une- einen-set
tenen. nach nie aesehenen Gastl. . .
Sie allein site imsiande get-fern
ihn siie einen Störensried su lä-!
een —- vielleicht nu nur siir eint
Mitei. dein man auch .egen wünschen
mpchiex —« i
-. -
Die Geburtstag-ist« im is vor-s
tem Gange bei Trauburgt Inst l
vollzählig Deren die Mieter vorn
Gottes-hause versammelt« als vte michs
fehle-we Fauilie Liebling tu großem
Staat ankütkte. Es gab eine herzliche
Begrüßunz net-etliche Gratulntioacn,
und die Göstr kückten ein wenig zu
fammen, um den Reuongekommenen
Plas zu machen.
Die Abendsonne war sezchieden —
Langsani ihre ldetgmue Spinnww
schleppe nach siedend-, glitt die
Dämmerung in ie chgicy die nur
Eilig echt Leute Rom-; hatte und IS
n then beherbergen tonnee. Von
fern her klang die sanfte Stimme-der
Nematus- sui Frost Arme-Marie
K Und weidete die neunte Abend
itun nnd m Sirean das
unter dem wunderva wohnte, sag
te sich leise pfeifend: Gut Nacht —
gute Rechts , . .
Da löutete es an der Fluktiir zu
Rauban Wohnung —- läutet
schnell. trafevoT eilig, fordeenv —
lsutete ·ubelad, läutete Sturm!
Manfred kennt-rauh der nächste
Title der Tür, fprnns auf nnd ent
te.
,Wer tann denn da noch totnil
men? Um neun lllsr ndendst Was
will man denn ncch an meinem Ge
bnrtstag?«
»Um Ende eine Bilderdestellung,
die sofort ausgeführt werden maßl«
»Ja —- vielletcht noch ein Geburts
lag-geschenkt«
Jedenfalls muß es noch etwas Be
sonderes sein! Gott del-Dahn uns! So
zu tlingeln?!«
»Ein Arzt ist doch nicht unter
unst! Von außen wird uns doch tein
Unglück tcmmen't!«
»Wer weiß, was für ein Glück da
neben Sturrn läutete!'
Ell-n Ende nur jemand, der sich in
der Adresse geirrt hat und woonderi
hin wollte.'. . .
So klang es um den Geburt-th
tisch. Und als tue-les die hernieder
gegangene Sonne noch rasch eins-at
zueüxtlonusmy urn auch zu sehen.
wer da Ielllngelt hatte an »Ist-par
Geburtstag, tout plöslich etn rosiger
Schein dunttvqllend. leuchtend und
köstlich tu die Sowi- nd Eber
uchte all die guten Gesichter-, W
riedvplle« kluge Alter und die schö
35 holdselige Jugend sntt letnetn
.s«3, das es est-i stamka tei.
m Stil-. m n ems- Flaum
et such«
verwaltet-. die Inn fett überzeugt;
l
Oe. Wisttik Ore- status-«
iee·—hss Du de- seten etwas-l
sehe-. Wi
.Iott-ein-fepi-erweese«
icon-I wieder fort.«. . ,
sw —- dss is W eine Ue
enich inne Geburt-taki daß
du eine mig. Hin-nat Wer Mnnte
sich meiner erinnern. der so vornehni
int. In WchierenP
.noek ip ne- doch blos-! Dass-i
wink- wieseis !
Er schnitt das genaht-esse Forum-l
tat mit feinem Taichenrnesee ganz!
forgsiiitjg auf, um es nicht zu be-;
schilt-Hm fo wie er alte feine Brief«
öffnete. l
Er beugte sich nach dein zitriietgess
kehrten Abendgianz itnv las. . sagten
«A!!mächtigee Stein« nno las noch-H
mais und mußte die hatMnde ist-J
tern, ais wüege tie i ·- iah sich
ganz entgeiftert im reife um nnd
faßte sich an die Stern. . .
»Aber Pape-L«
»Aber herr Trauburg— was ist
denn nue?«. . .
.So zeig dacht«
.Leien Sie doch vor. Was ist
denn gescheheni'
.heregott! Das scheint wietiich
nichts Gutes zu feink«
»Und gerade heut — gerade nn
deine-n Geburtstngei — Armee Papa
—- du wirft ja ganz weiß um die
Napf —
»Den posted nehmen Sie ihm
doch vie Depeiche fort.«
Jegt hatte er sich gefaßt. . . er
versuchte zu sprechen unn beachte es»
nur zu einem Auflccheisp das wie ein
Schinchzen und ein Schmerzens
fchrei sinng, und ließ die Depeiche
auf den Tisch fallen. Sofort griffen
alle hönde danach. —- «herr Gott«
bewahre und behüte uns und ins
deinen Segen ruhen iiber nn- nnd". »
.Nuisig, ruhig, Mei er Trau
burg", mahnte der Po or ernst.
Aber such ihm zitterte die nite
Haut-, ais er die Bereiche nuinnisnkx
die ihm jener ehrfiichtiz iiberiiek nnd
ins:
Herrn Kansttnnier TraubuegU
Wilniersdoefsseeiim (
Jisr. Los Re. 13216 hat dreimal-»
hunderttausend Mart gewonnen. List-T
terie-Itplletteue sit-ein« !
Nicht nur er, das ganze Haus« alles
vier Pia-gen — jeder hatte ein Ver-;
mögen mitgewommeni — i
Jede Familie betone ihre Depeij
iche vern überglücklichen LotteriesKol-’
ietteur! —- (
i i i I
Und anderen Tages lasen es viel-;
Menschen in der Zeitung die in
Sorgen und Sehnsucht nach Glück
und Geld fahren-, schrein in der;
Loiiekiesspieleih dem Glück das eine«
Tiirchen öffnen wollen, durch das es
lotnnien konnte, um lebenslange,
brennende Wünsche zu erfüllen. Und»
es lmn immer nicht, Hing immer spe
dei slog einein andern zu, das wun
derbare Glück: das große Los! Ja —
niii bittrem Neid lasen sie es in den
Zeitungen sen andern Tage:
.Das große Les der Brei-Zischen
KlufsemLotterie ifi heute iniiiag ge
ogen worden send auf Nr. 13216 ge
allen. Es ist von einer Reihe kleiner
Leute zusammen gespielt worden in
einein use Wilhelm-one in Wil
inersdor ; vie glücklichen Gewinner
ersreuen sieh alle eines ehrenvollenl
Cincinnat-et So isi doch einmal das
Glich in die richtige Tiir geireien —
der goldene siegen ohne Arbeit und
Unsre-mun- ia die rechten hände gest
falle-if
s I s
Jn der Traubukgichen Wohnung im
4. Stocke stst das Glück mitten auf
dem alten Kotblofa in der Loggia,
dicht neben der Maine mit den sicht
geichwollenen fänden, die io gerne
arbeiten. Nun Inn sie die teure Ba
deteiie machen, kann itn allerbesten
hotel wohnen, braucht sich nichts eb
gehen lassen. Und das beste: dee Papa
fährt mit! Et, dee sich iein Leben
lang noch Reisen geiehnt hat —- nach
Luxus und ein bischen Schönhett.
toie alle Künitteenotueem Nun konn
te ee das alles haben unt- noch
manches andere, was zutn Schaffen
nneegte und —- giiicllich mochte
Ja, wae Papa Etat-barg, der
Kunst-taten denn nicht glücklich ge
wesen, alt then das neue ·Oeiginat
gemälse« einsiei: seen schönes Kind
—- ioie ei »etwas«-spähen stets on dee
alten Mai-et staat-, feinen Geburts
togstecnz zu schneide-It Und das
zweite: wie es sich an der Watte-,
ver neuester-, cebeitsnsnen Gattin
haupt schmiegte —- Sildee und Eben
holz beieinnndee und alles voll eith
tendee Schönheit? — Mee et weni
see IIM gewesen, wenn ee. ein
hausen-» nIit tinteen Kopie Ins
Welt-he- häuten in
f te see-— dns tin-,
sep- hmwiki »Heute-M senkt-i
—- nntee deindache hinaufgestiegen
site und AtteM besonnen z- schni
fen——sn ais-Und dicht ne
bst-Lä- K die Iefiiiittng sie-stete
I spat-them
ekiteich dee eieit begleitend init
eessneticendm Zuerst -
stell tvlee ee Istan als
seht Je M Its- des sche
ies eehtltenen Ieicht-sit intt feine-It
Wil- si ists-es M M
m - Um
its site s Ins ee feil
dee III mut. — sites sent Ies
»zei Matt-sen Das en die Gottheit
Z
W de- nen-m- eansk m eck
speit sitze-rie: has Hafer ans eise
E Still ließ die Iroeri des idlirhirrh
»Seher Ihrr ihr Jl- t sollen
nnd tote-die Ich r r· sites die
’emt Ihr-no bot sc eingetreten war-.
Leb weht« doniei Trentonrql —- Und
wenn on mithivieder branehsst —- ith
weiß aw. ob ieh wiederlomrnen
iannl. . . Sei glücklich. Daniel TM
burz wenn on glückiich tein tannsi
ohne meinen Segen . . -
Wie tonnte der Mann. der fo viel
Geld sein einen nannte — der reiche
Mann. der bis seht nicht 50 Mart
besessen hatte, die nicht fthon ihre
feiie Bestimmtan hatten — tote konn
te der friiher nnt ionnigen Morgen
iriich nnd fröhlich ausstehen und in
fein Atelier hinanfstuyern singend
nnd pseiferih. voll innerlithen Frie
dens und Frei-del
Denn hatte man iettt teine Zeit,
wenn solch ein iiolzer Guid Mch tin
von allen Menschen erfehnter, hoher
Gast, das Glück eingelehrtsftvarl Wert
lonnte da an die stille Arbeit den
leni .Vielleicht ein andermal, wen
ich mehr Zelt hohe, liebe Arbtit —
dann tout-ne wieder. . . ich habe leine»
dani- siir dich frei. liebe Nrbeitlj
Geh seht nur —- bei uns ift Jhre Mo
ieiiiit die Glücksgiittin erschienen«
Setzt haben Rot nnd Sorge nnd tlrsi
eit ein Ende! th auch Zeit, vaß1
rnan Feierabend macht und sichs!
kocht sein läßt aus Ekdmxs unt-i
ftill schritten die Not nnd Wie Sorge;
Arm in Arm zur Tür hinaus —- wol
das Glück eingeiehrt war. lind hie.
freudige Arbeit folgte ihnen. Daäj
Atelier, das jeden Morgen denn
Manne eine wahre herzensfrende ge
boten hatte. wenn es. oben eintrot in.
die herrliche Kirchenstille, has bliebl
heute geschlossen, und ter Geist vers
Zufriedenheit und des Friedens festen
sich stia in eine Ecke da oben. Dem-l
ver Kunstmoler Daniel Trnnburg
iinnd heut nicht mit ter Morgens-inne
aui toie ein sungert Der hotte ge
itern hie in die tiefe Nicht hinein do
.,Gliiei« gefeiert, nnd das war er
nicht gewohnt, denn die Armut hatte
Lein Schtvelgen itn Essen und Trin
ien gestattet. Dafiir hatte er auch
feine Jahre nicht gefiilnt und tonr
an jedem Morgen frisch nnd froh er
wacht.
heute konnte et nicht aufstehen
Sein Kopf ichmeezte und swuk
schwu- die Glieder wollten nicht hoch
iomtnen; um teine Welt hätte ek wie
sonst aufspeingen können zu fröhli
chetn Schaffen. Bis in den Mittag hin
ein blieben die Vothänge geschlossen
im Sehn-hinsank nnd manch-not hist
te man ein aneeezlicheo Stöhnen hö
ren könne-h das ntti .Giti(tsjudei«
wenig gen-ein heite.
Die Manto hatte auch Schmerzen
in den Händen, als sie morgens in
vie Küche som. tun oll ins-I Geh-sites
all die Teller und Gläser vom gestei
Ien Mokl aufzuwas n. Das glüc
selige M nchen hotie gestern abend
nicht mehr In dieser ebeit auftat
ien können. Die Manto dachte mit
Seufzen on ihee Bade-esse vie sie
zum erstenmal aus dee imt iiihken
sollte. Sie mochte sich o gar nichts
daran-. daß sie wohe it glücklich
gewesen wor, als der Dotter ernst-in
fte könne ihren Brunnen und ihre
Bödet ganz ebenso gut zu hause
besorgen. Das inne aber geschehen
ehe doi große Glitt in Person et
iehieni Nun mußte sie doch reifen
Dasselbe späte es doch nicht« hatten
sie olle qesieen gesagt . . heiser wäre
edit-einen wenn nmn in dos Bad
I t. —- '
Maina trippelte unruhig umher-;
sie wagte nicht, Papa zu werten, uns
hätte doch gern 20 Mart i-:at ihm ge
holt, denn gestern zu der Glüng
seier war drüben aus den Vittkriasäi
len verschiedenes geholt und nicht
gleich bezahlt worden. Der Faktor,
der das von Trauburga nicht ge
wöhnt war, stand schon unt neun
Uer in ver Küche mit der Rechnung.
Es war ja nicht schlimm, denn
man war ja nun reich, dnsz man
es gar nicht ausventen linntr. Aber
peinlich war es, den Mcnn sortzus
schicken- Seltsani — vie ersten Schul
dcii WH- stqu Macht —- Ie- Miete
den ersten Tag It Glüa und Reich
tuni saß!
Und der Papa hatte die Maine
suni erstenmal ten Leben unwirsch an
TOMZIR —- Jus per Ich citdltch cis-t
chloß, mit der Bitte unt 20 Mart
seinen halbschluemner zu stören. Wo
er die hernehmen sollte. .ste mit
ge ihn schlasen lassen —- sonst zer
speinge ilstn dee Aas-s oder ihn eiilss
re gar der Schlag, so schlecht sei then
Und ,Schin her-W saß in der
Post , an ihrem schaltet —
miteinetncestchtsie MTaqelsös
ses Vetter denn sle hatte wegen
spattainneens ist Meist einen en
Inschnnuzer Weste-; san der sus
sichtsdnnee, nett see He bisher tnuner
gut Iestandent Sie durstel den
Grund n Dein-ein denn der
hatte etne usbrettu des Mk
ute nnd
WANT-:- Ein-«- »
ne e -
tettstlrien thut-das paus säh-ein
»in-TM .- ssäs « »M
stunde des nschssen takesM werden
m in Inn-Its ern-en
Col-seen, er tmfoetbts
seht intt w Ist-M ssee gar nett
einer start Iptte ausbetsen msssern
sie Iiirdess ihn sdsn verachten, wenn
er s t nickt ebenso-viel Wort
n- » WW
er das d noch nan- -
nur Ue W tu den sitt-rin
Siiiesl im M sind-südl« H
trank. er, r nie rennt-kennten wer
sein Insel Leben lang Und äng
stigß dak essem Ende scheite
Ierken In . Und erschrak tun er
sten Mal vor dein Illter. — b man
auch nicht schon n nlt sei. um seinen
Reichtum zu gen ns . . . .
Zuerst hatte einer der anderen
»kleinen Leute« daran gedacht, das sie
in alle mit dazu gehörten zu diesem
Gliiirlt Daß sie das Los nun seit
zwanzig Jahren alle zusammen spiel
ten, also nach ihren Anteil hatten.
·- Mit sast blöde-n Lächeln und still
ausmerlsamen Augen nnd Ohren, die
sich nichts von den großen heil-wahr
heiten entgehen lassen wollten, hatten
sie zu Pastor Müllensies ausgehen-Hist
ganz andachtig, ais er der alten Frau
Steuertnspettor gratulierend die wel
ke Hand dritate. Mit seiner tiefen,
ernsten Stimme, der sie so manch
sknal in der Kirche gelauscht, hatte er
von dem Gottetsegen gesprochen, der
dabei sein müßte, wenn anders et
was Rechtes aus solchem unverdienten
Glück-soll werden sollte, und hatte
freundlich gemeint, daß ihre band
sicher nickxts Unheiiiges damit be
ginnen werde. Sie aber hatte die
noch immer schönen Augen zu ilnn
ausgeht-den« die einst schon in dem
pommerschen Dorse dem jungen, ach
vermählte-it — Nachmittagsprediger
Leberecht Müllensies unbewußt so viel
heiße Verehrung gezollt, nnd hatte
mit zitternden Lippen und bangem
Versen geseaszh »Ach —- das lomnrt
in zu spät — alles zu spät —- um
überhaupt etwas zu beginnen. Was,
Herr Pastor, soll uns das viele, Lie
le Gelt-U Es ist ja viel zu viel. Was
sollen wir damit ansanqeni« Und mit
bangen Seufzern hatte sie die mage
ren, zernrbeiteten hände im Schoß
gesaltet. s
.Meinen Sie nicht, daß unser herr
gott Sie das wissen lassen wirdi'
lächelte er gütig ob der seltenen Angst
var allzu vielem Gelde.
»Ach Gott ja, gewiß wird er«s.
Aber — ach, hätte er’i doch var
zwanzig Jahren geschiatt Dieses Jahr
sollte unser lehtes Spieljahr sein!
Nun wollten wir abschließen. Zwan
zig Jahre lang haben wir unser
Geld bezahlt! Besonders das Klär
chrn war ia sehr stir- die Lotterie!·
Das tagte sie mit leisem Vorwurf,
als sei nun das Unglück richtig einge
iraisent
nehm — schön — ichsne iju !
Liebling, so tamrnt das Gliick zu Id
nen sa recht bei Taresschlus«, scherz
te der greise Prediger, die linle Band
Geruhigend auf die Schulter der alten
Frau gelegt.
»Ich — Glücks« — wehrte sie mit
ihrem alten, wehmütigen Lächeln ah.
«Was var zwanzig Jahren in der Ju
gend Glück bedeutet hätte, das ist dem
Alter längst teinet mehr; was soll ei
damit macheni Man ist milde. Zum
Schlafengehen brauchst nicht mehr
,to viel . . . Und die Kinder — mei
ne arnren Mädchen — auch an denen
»iit’s variibeegegangen, als sie noch et
was damit ansanaen tanntent Ja —
!damals, als der gute Herr Trauburq
Juni den Anteil am Los das erstemal
herunterbrachte, als roir noch vor
Freude nicht ewußt hätten, was u
erit anzusehn en. als mein uter e
liger noch lebte! Der hat mit bluten
dem Versen seinen einzigen Lebens
rounsch begraben müssen: ein ganz
kleines Blitze-, ein paar Morgen
Landwirtschan Das hat er in der
Jugend von seinem Vater gelernt.
Ach ja, nichts wurde es damit; ln
der fiauhigen Stadt muste er M,
in enger Sehreilzstude, fa, sa.« . . .
»Di- . · . Frau Liebling —- oh —
nirht so.«
Aber sie wallte — ihre stille, stets
dein-ungern Seele, all das lange, lan
ge Jahre im Sarg verschlossene Leid
wallte hoch — wallte verweset spren
gen, als das große perle Gliirl
in die Tiefe, ins dunlle Orah so mit
hineinleuehtetr. Und die irrer-er ·
bl7e, immer Geduldige vergaß sich
is bit
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thut-tm lslru
— Bestrafte Reuatetbr.
Taute: Sag’ mal, Zti chen, was
hat denn dein Papa ge agt, als
ich atn Montag fo» unverhofft zu
euch-Zu sefnch tams
J schen: Er hat gesagt, dte Wo
che fängt schon gut nn!
—sefähtc,nngsnachtoets.
« L- Ksnnen St- auch Btoltnesptei
ten, den Meigen-wittert
—- Lecsncht hab' ich's noch nicht:
aber weshalb fast Ws nicht drin-»
gän? Unfeeetnec hat ja mttSchntss
·ttnen tin-net soviel zu tun!
—- ctn Lttttser. —- Ich bitte
II etnen Rufe ats Mut-ersehn lie
bes Fräulein Lotte!
m-; Was haben Sie denn gefun
- be de; da Sie
Minos-ask Man u s
- Modekne c elente. —
Co. du willst cllo ne Ehe aus
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n; Js- O Bis- metnein satt-n