Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 11, 1915, Sonntagsblatt, Image 12
Begrenzt-Miets CM von I. pro-U, Io. Fouqu sak- MTH , «Wos kannst du ils-n schreiben. das ibn so entmutigt« wie die Tat lscbs- M D- khm«lchtefbst- ihn et rnntiglk « »Ich schreibt ilsrnx Ich bin schon verlabt — ober: Ich liebe einen nn deren-« .Dn lannsl ja gar nicht lieben. Ug Iee!« sagte Martin strafend. Aber et bliaie Je prüfend von der Seite an: daj hatte so seltsam geil-engem Er wor jetzt beruhigt, denn er sab eins dass Agne- ganz unschuldig war. Dafür, daß sie Eroberungen machte, kennte sie ja nicht-. Es war ihm nun selbsi Inangri nebtn, daß Christian Zeuge von der Ueber-Fabr des Briefes gewesen war. Ctzuliram der schon so tnnnchen An lasz beitr, gering von Agnee zu den ken, wok wiirde der sich vorstellen! Christian war in sehr schlechter Laune weggegangen. Der Anblick dieses Billet-pour halte ibn so ge reizt, daß er sich über die Ursache sei ner nnscnnigen Wut kaum einer Tän schnng hingeben konnte. Viel lsrllso das alte Uebel, das et satzewitet glaubte, es wütrte nat derselben Destigleit wie stüle wo nniiglich noch arger? Was war er denn für ein Mensch, daß nichts ils-n Deian brachte? Welch ein Unsinn, wieder in dieses hanc zu geben, wo er sie sehen mußte, so baß er nicht sum Vergessen rann . . . Aber das versprach er sich: wenn Martin ge sund war, dann seyn er reinen Fuß mehr ins Bau-. Er war besonnen genug, einzuse hen, dosz der Brief von irgendeinen anringlichen kommen tonme. Do bedeuiete ja gar nicht-« . . . Uber so viel war gewiss, daß sie doch nicht ledis bleiben wurde, sondern daß sich der Dritte bald melden würde . . . Mußte er sich das wieder mir an sehen?" Er selbst, er hatte lich? ja steilich zugeschworem wenn ei ihn nur ein Wort kosten sollte. ihm Signes' hond zu verschaffen er wiirde Dieses Wort nicht sprechen. Doch was hals ihm seine Charaktersestigteit, wenn et da durch steinnngliialich wurde, wenn sein her noch alledem noch an dem Mädchen bingi Hlizie das eigentlich war mit dieser tbrresgeschichte, das würde er nur scheintich gar nicht erfahren. Denn er konnte den Martin nicht darum ;sragen, und dieser würde nicht davon anfangen. Arn nachsten Tage war ei Agnes, die ihin die Tür assnete. Christian grußte sie mit eisiger Kälte und siigte rein Wort hinzu, ob g:eich ste, wahrend er ablegte, neben ihm stehen blieb. Als e. fertig that, öffnete fie ihm Die kleine Tür zum Vorzimrner ins Schlaszimrner, rief hinein: ·Martin, der herr Doktor ift da!' und trat dann zart-C Sie war schon hinter ihrer eigenen Tür verschwunden, als Christian hei dem Freunde eintrat Jn ihrem Zimmer blieb Agnes ste hen, mit finsterem Blin, den Mund fchmerzlich verzogen. Sie wußte wohl. warum diese verächtliche Kalte, die Randa ihr ohnehin immer zeigte, sich seit gestern so gesteigert hatte. »Was geh' ich ihm denn an2« fragte sie sich trogig. »Dir ich brav bin oder nicht, kann ihm allei- eins sein« Aber da guckte pliislich etwas in ihr aus wie ein Blitz . . . Wenn ef- ihm aber nicht gleichgültig war, weit . . . weil . . .? Sie sentte den K während ein Lächeln, halb bangt-Fall- selig, ihr Gesicht erhellte. Ach, ahnte sie nicht mer zu gut, was er durch sie gelitten hattet Und sie tonnte ei nie wieder »gutniachen, so gern sie auch wollte. Das war verscherzt. «Martin bemerkte, das der Freund nicht in der beTten Stimmung war. Ihm selbst ging es seit geßern he reits vitl liessen nnd wenn Christian denn a ein Gesicht schnitt, dann s- rn te er weht einen besonderm Grind dafiir haben. Ih- selhst lag daran, Ugnei vor ist-n nicht in falschen- Lichte er ga lasse-, und so inne er M Untipegett daraaf, then Ia , ioae ei nit dein-seies, den tiefeneætenytysctehe « — Christian hörte scheinbar gleich giiliig zu, aber er fühlte, wie eine Witeahülle nach der anderen von seiner Seele gezogen wurde, und auf zeinml war er nicht mehr so in fin steter Stimmung wie vorher. Er temiihte sieh zwar, ieine Miene zu verändern, dennoch entging seine sufhellemg dem renade nicht Usaei zeigte oh an vielem Tage W mehr. und auch un den fassen Imn sie nicht zum Vorschein Sie Daßte ei zu vermeiden, Christian zu »s« Doch Ums Abends, als er etwas Finger ges-Lieben war, so daß der heilt-leistende Bäreugruber ihn noch vorfand, nötigte ihn diefer wieder Hm Rachtmahl zu bieibea. Als es e laus been Tisek stand. kennte Ignes nicht Miit- DU ITW Er hatte He lange-. lange nicht mehr recht angesehen. aber fest, «init ihr an eines Tische ßtzenix da gab ei lein Untierichen mehr. Er kannte nicht ganzcfc an ihr bor überblicken Ihre reine, edle Schönheit siel ihrn aus« als sähe er sie sie-n erstenmal. Tie Züge. die er so gut kannte nnd dech wieder auch nicht« Eine Ver änderung war mit ihnen vorgegan gen. Der weltlich hachsahrende Zug. den sie in der Zeit zur Schau trug; da er aus dein Bärengruberschen Hause schied, war aus ihrem Gesicht verschwunden. aber das einsiige holte Jungrnädchengesicht war es darum doch nicht wieder ganz geworden. Nur ein einziger leiser Zug war darin verändert, aber bieser wirtte eben den Unterschied Clzrksrian mußte an die Schwind sche Melusine denken. bie irn Kunst historischen Museum in der stillen Einsamkeit der dem Uquarell gewid rneten Söle hing . . . Eine Reihe von Bildern, die Geschichte der tiihrenden Wasserjungsrau ersählend. Das erste und das lecte Blatt bei Zyllus stell rten dasselbe dar. Melusine, aus ihrer lauschigrn Grotte hinblickend, und nichts unter schied das süße, holde Gesicht bei er sten von deni des lebten Bildes als ein einziger Zug um den Mund. Ein Zug stiller Wehmut und schmerzlicher Erfahrung . . . Man fühlte. ein ganzes Menschenleben lag zwischen beiden Bildern. Der obersliichlichste Blick hätte sie nicht verwechseln tön nen. Jhkn gegenüber hielt sie ihre hoch inijtige Maske starr sest, aber sie mußte doch eine andere geworden sein. Das Mädchen, das sich an bre Maschine leitete, um durch beharrliche und recht undankbare Arbeit ein bor gesehtee Ziel Zu erreichen, das war die Agne§ nicht mehr, die alles ihrer «nheit banten wollte, glaubte, diese müßte sie hinauiheben über Pflichten und Etdrnschtperr. Iiir ihn selbst war ihre Verän derung nun freilich belaust-it Sie lehrte nicht zu den Empfindungen zu rück. die sie einst für ihn gehegt, be vor der Ehrgeiz der Mutter sie von ihm wegriß . . . So schwach nnd lahm ihr Gefühl gewesen sein mochte, es war ausgelöscht und belebte sich nicht wieder. Jtn Gegenteil! Er floßte hr sicht lich die Abneigung ein« die man sich nicht enthalten kann, gegen Diejenigen .zu empfinden, die Zeugen unserer Demütigung und Mißerfolge gewor den sind, als wir ans rhnen im Glanze zu zeigen gedachten. Er konnte ihr nicht vergeben, aber sie brauchte seine Vergebung auch gar nicht. Sie hatte noch immer beffere Aussichten im Leben. Ein Mädchen wie sie! Und wenn sie fiinfs und sechsmal verlobt gewesen ware, im mer würde sich jemand finden, den diese Augen bezwangen. Martin belächelte heimlich die bei den, die sich an einem Tische gegen piiberfnßen und sich dabei folche Mühe sgnben, nur ja tein Wort miteinander zu wechseln. Dem Vater fiel mit Befremden auf,; wie Agnes sich dem Dottor gegenüber verhielt und daß sie, alt er Abschied nahm, aus dem Zimmer ging, ehe etl sich zu ihr wenden tonntr. »hörst,« sagte er, als er, nachdem ek Christian hinan-begleitet hatteJ zurückkam, .du haft ein höchst toiniil fches Benehmen gegen den Runda. Ershat dir doch nichts getan, als daß» er dich gern gehabt und sich ei ebildets hat« du wirft ihn nehmen. I est noch tein solches Verbrechen das das dich ihm gegenüber fo benimmft, atss hörtest du ihm etwas oorzutperfem nicht er dir.« Aar-es ließ die Stegfpredigt ohne Entgegnung über sich ergehen. Sie wußte wohl, daß ej nicht recht war, sich so zu ihm zu stellen. sie fand nnrl einfach das Richtige nicht Denn er foltte ja nicht glauben, daß sie W, weilihre glänzenden Uns usu Iichts geworden. ihn wieder Wie-( hen wolle. Alle lieber zu schroff alsi sit freundlicht Rachdentlich ging chrisitan unteei dein fuutetnden Sternenhimmet nach; haufe. z In den Strasen var es sittl. tote leergefegt M Pflasier. Da die L ter in des ÆW M nie brannten, o herrschte hier Unten sei-M sige Wi, cis set Ue Ist W lStraße hinnbsausenden Motortvngen wie ein feurig-s Auge gllihtr. Die Sterne standen hoch, tlein und blihend ans hixnrnel and schienen noch ferner als sonst. Der nahezu volle Mond stieg itber den Dächern empor, noch ohne vie Welt mit seinem Scheine zu erhellen. ; Zu lolcher Stunde wird die Sehn sucht im -Mensthenherzen lebendig, und the sonst von ver Pflicht M harter Selbstsucht erstickter Uns er tönte lauter und slehender in chri stinni Innere-n, seine mühsam Ie hegte Ruhe hurchhrechend. Rein, er tonr nicht geheilt, alles nur zurückgedrängt, bereit, wieder hervorzahreehem wenn der eiserne Druck der Selbstliherwtnvung nur einmal für eine kurze Weile nachliess. Vier unten ten- Nachthicnmel, der ans ihn W darste er NO gestehen: er liebte-He noch irr-mer« heißer. sämerzlieher nnd leidenschasti licher denn p. Na. Martin war in hald wieder gesund. nnd dann wärde er ihm wie der nur außer seine-m hause beg c nen, denn pst darst- er nicht nie r hinkam-neu — in ihr Bereich. Jeit saß er aber nach ieden stach mittag bei Martin. der sich noch im mer nicht ganz wohl fühlte. Das Uebel hatte einen schleichenden Tha mlter angenommen. CI fehlte ihm nichts Rechtes mehr, er konnte auf stehen nnd herumgehen. aber gesund war er noch nicht. Darüber fing er schon an, ungeduldig zu werden, und gerade deshalb mußte Christian ihn täglich besuchen, sonst war er im stande und machte eine Dummheit. Das Wetter war wieder schlecht geworden. Schnee und stiiunischei Tat-wetten Nebel nnd trllde Tage gaben der Welt ein unsreundliches Ansehen und drückten ans die Stim mang. Wie gewöhnlich saßen die Freunde in der Dämmerung heieinander im Schlaszimmer« noch ohne Beleuchtung heute war der himmel rein und llar, und so fiel eben. gerade vor dem Dunleltoerden, ein weißhlauez Licht vom himmel, die Straße wie mit einer hellen Flut silllend und von den Dächern jenseits der Straße Evi oergestrahlt, o daß es schien, als schimmerten ie regennasn Auch in das Zimmer siel der selt same Sehein, ej bläulich-weiß erhel lend und aus den polierten Flächen, die er tras, bläuliche Reslexe weitem-. Martin lag aus der Ottomane zu Füßen der Betten, während Christian an deren Konsende in dem mit Inte stofs bezogenen Lehnstuhl saß, einem häßlichen, aber bequemen Mobelstiick. Die Augen hatte er von dem Fen ster mit seiner zauderischen Abend beleuchtung abgewendet nnd aus die tleine Vorzirnmeriiir geheftet. Seit Tagen war durch diese Titr diejenige eingetreten, die er gn sehen erwartete. Morgen wollte Martin doch schon wieder sum erstenmal ausgehen, dann war es mit feinem Hierherlommen bald aus« dachte Christian. Desto bessert Doch eine Stimme in sei nem Inneren wollte nicht so antwor ten. Das Gesiihh daß das Leben dann noch duntler und steudloier für ihn sein würde alt jetzt, über wältigte ihn. , Träge, in chgerissenen Sonstig ;1nenten, unterhielten sich vie Freunde über Ehristians Patienten, meistens Rinden von denen eines ihin Sorge »bereitet hatte, aber nun doch anfing, ngi dem grshsten heran-zukommen Ein iiirchlerlicher Schrei des Ent iehene, von aussen hereindringend, un terbrach die ichlii rige Unterhaltung. . . .. Martin bli wie gelähmt sitzen. Christian dagegen sprang aus und eilte in großen Seinen hinaus. hin ter der Glastiir der Küche, die neben» ver zu Agne5' Hpszitnmerchen lag, loverte ein heller Schein aus. Christian riß die Wre aus und stürzte in vix- Kiiche. Da stund Loyii, bemüht, Agnes die Bluse vorn Leibe zu reißen . . Ein Flämmchen zuckte empor. Blitzschnell lte er zu( dein Wasserschafs, das da aus der« Bank stand, immer gesüllt, weil dees Hohn ver Wasserleitung sich draußen aus dein Gange besond, riß sein Ta lchentuch hervor, tauchte es ein und» dämpfte damit die kleine Flamme, die noch aus Agnek Aettnel züngeltr. »Agnee! Ast-ekl« rief Martin, der ihm gefolgt war, angstvoll. Aber schon lachte sie ihm entgegen: «Es· war ja nicht-I« Sich von Martin zu Christian wendend, fah sie aus dessen Gesicht noch den Ausdruet der Angst utn sie,» doch nur einen Augenblick! Denn schon gliitteten sich seine Züge nnd ein Seufzer ver Erleichterung hob seine Brust. Aber einen Augenblick hatte sie doch in einen Mienen gele leu, nnd sie tou te nun toas sich hinter seiner steinernen Kälte ver bat-ita- lqu dem-t- fmgee Ins-uns noch Weitergehen-. s «Ziwiel Spikiits hat die prsi aus vie holztohle int Meleisen gegossen, damit ei besser brennt' nah Agnel ne- ksich fasse-d Unsinn-. wie Its-ma- hnt ihr iu- M seichte , ihr hear aßt und dann-die ,W tosen dazu nnd ehe-· nnd M dgl-ei bald llttbct k- W Moses-Mk ; Helle-, Ieise-P jammerte das Mädchen noch nachträglich .Wenn Idee Fräuln was gnschehn wär' heilige Mutter Gottes! Alle beide hätten m'r hin fein ist-um« «ren F mir auf mit Ihrer heilgenanrufeeei!' fuhr Martin sie an .Wenn F lieber besser auspafi sen möchten! .. , Ins-see gleich vie SpiritusgeschWi Wenng meiner Schwester was geschehen wäc« Jlmts Degen, sauget-recht hätt« ich Sie, das kann iO Ihnen sogen. Iber die Loysi schreckte sich seit nicht nicht« sondern schlug eine heitere Lache qui. .M’r ichatkn schön anst« sagte sie munter zu singe-. »Sie blickte nnd fühlte sich an. Ihr Stirnhaar nm vertohltk vie Blute »und vie Schätze hingen in Zehen - ; Insthnndusdenwnyttiefs kprandllelletn F Aber auch Ignes war lautet besser weggehen-nett Iui der linten Seite war die slufe ein-gebrannt und ab gerissen .. Große braune stand seänder seigten sich, und der weiße Arm schimmerte hervor ’ Sie war bemiiht dets zu verdecken, während sie sich zu der Tiir re 3itntners, das nett der Ziichsi in« bindung stand, vielleing astoben Sie teine Wundei« fragte Christian, der iie noch immer,’ieiner selbst kaum wichtig« mein-rein »Nein, nein; ein kleines Jleckerl Haut vielleichti Ein Brandbiaserll Nicht der Rede wert.« .Wo«i Laß sehe-IF Martin eilte« herzt-, und in vielem Augenblick lehr wenig an Schicklichleit denkend riß er ihr den noch hängenden Aermelsj setzen ganz weg, so daß die weiße Schulter zutage trat. Und da, gerade aui der Kugel des Oberarnteb, fah er in dein Abendlicht, das auch hier noch einiiel, einen roten Flec von der Größe eines swanzighelleriiiicks. . .Sonit nicht« Sonst nirgends trinkt« forschte Martin, und riß wie der an den Westen der Blase, unt zu leben ob Agneb leine andere Wunde habt Sie wehrte ihtn errötend Aber Martin ich hab' ivnii wirk lich nichts. Es ist ncch gut ausge gangen Ein bittel Neitenöll Das haft du gewiß drinnen in deiner Apotheke. Brmgs da zu mir hin etn.« Sie halte nun glücklich ihren Rück zug bewertftelllgt und eilte durch die Berbindungstiire in ihr Zimmerchen zhin ein. Martin holte aus seinem Zimmer die vorhandenen Mittel gegen Brandwunden, gab eines davon an Christian, der in der Küche die Brand Hftellen an der Loyii verband, und ging selbst zu Olgnee hinein, unt ihr einen tleinen Verband anzulegen. Die Lo bemerkte mit Erstaunen, daß die Linde des ern Doltors zitterten. als er die indagen um ihre verletzten Finger legte. Als Christian fertig war, ging er wieder in das Zimmer zurück. Der bläuliche Adendichein war noch nicht ganz verschwunden, aber doch schon im Verblaiietr. Ein solches Dämme rungephänotnen dauert gewdhnlich nur etn paar Minuten, uuo wie weit lag doch schon der Augenblis zuviel, da er vorhin im Gespräch mit Martin den tnagitchen Schein gewahrt hatte. Martin folgte ihm bald nach. Er. sand den Freund mit den händen in den Taschen feines Saite-s ain Fen ster stehen, in die Betrachtung des ent schwindenden Dämnierlichtes vertiest. Ungewiß und verlegen blickte er ihn an. .Die Agneii Wenn ihr was ge schehen wäre!« sagte er stockend, init blossen Lippen. Seine Augen suchten die Christiand und sagten so deutlich wie mit Wor ten: »Nicht wahr, dir wäre es ebenso nahe gegangen wie mir?« christian erwiderte den Blick sei nes Freundes seit und ernst. Es lag ihm nichts daran, daß dieser in seinen Augen das Geständnis lesen tonnte,« daß dem tatsächlich so war. - «Ja, ja,« sagte er schliesslich halb-T laut. Sonst nicht-. Aber rnit den Augen sagten sie einander viel mehr. Was man in Worte nicht zu sas-. sen wagt, der Blick tann es noch ohne Rest ausdrücken. - «Glaubst du?« sragte der eine. »Ist ! es denn möglich? Und der andere: »Qui- dich doch( nicht von einem Schatten am Weges schrecken.·..Einen tüchtigen Spuran und drüben bist dul« Während sie n diesem stummen( Zwiegespäiach begrissen noch atn Fen- ! ster stan öffnete sich die riiiiiveieps iige Tür, und Agnel trat ein, ins einer anderen Blase, leichtbeschwingtj nnd mit seltsam strahlenden Augen I Sie ging auf Martin zu und fiel ihm stutnin um den halb Was hast dn denn?« fragte dieser ’ zwangen scherzbast sie etwas von Fchab chi.ebend »Warum bisi da ums is zakiuch mit sit-i Jä- hab-s dich nicht gerettet, nicht« Sie iiichelte mit seuchischinrinernsz den Augen« I Matt wiss-' dir doch reich-den« wenn wenn ich. »die-s mie, blos mir's« fragte Martin eindringlich «Sonsi nie manden-k· . Sie blickte unwillkürlich wie sea senv zu Christian hin. »Was-bit du, dein da nichts« » Er schob sie noch etwas von sich. le daß sie gerade ooe Christian zu stehen lam · «Matllnl« wehrte dieser rauh. yWas liegt denn an mitf« Zweifeln-, mit verlequ, ban gem Lächeln blickte Isaet zu Ehrl stlan ass. . Eben Miete es draußen, und Mat lin, etwas Umständliches Inne rnan gqu hinaus Vle beides stunden und blickten einander an, wie gebannt Jm ee liebte fle noch« Ist-ei hatte es draußen ln ielnee theilen-flattert Miene gelesen. Er liebte sie noch, aber nicht an ihm wqe es, venMund zu öffnen nnd ihr feine vlelverleste Liebe noch elnmnl anzubieten Sieslsatte tmmee gedacht. ee könne ihr nicht W und sie tdnne iich M W lasten. Idee die TFW ab reift die Sehnsucht nach Srede Oh AS- rm is unwidersteh lek cui des der-en empor, nnd W« Styls verstummte in diesem Ingenhiiri.... Er liebte sie noch-« Feiin sie noch sutninchern was it. Langia-ern hob sie« die Hände zir Thriitinn empor, init bittender Ge bärde und sagendein Hint. .Was solt das heiße-If srngte die ser, während er heftig ihre gesaiteten hände etiaßtr. .Sie wissen schon. trinkt« tanr es abgerissen von AgneT Lippen. »Wenn Sie mir verzeihen tönt-ten, Chri siian!« « «Verzeihen, Aanes?' Er riß sie an sich. »Ah-res, ist ei denn wahrt Jst ej möglich, daß du rnir doch gut dist? Warum dann diese schreckliche Mitte? Bis zuletzt noch?« .Ach, ich half geglaubt, Sie kön nen rnir doch nicht verzeihen Mich nicht mehr iiehhaben Sie waren ja auch id, so ablehnend gegen nrich und niit Recht Ader da draußen in der Küche da hab' ich doch gesehen lind, Christian, wen- du rnir noch gut dist. dann darfst du rnir auch vergeben, damit ich’s deriuchen kann, gutzuinai chen. tdai ich....' Ihre Stint-ne brach beinahe, aber es war nicht notwendig, daß sie ihren Sah beendete. Christian drückte sie mir ieivensekkitnchu Zärtlichkeit atzj ;sich, und an seinem Halse durfte siei ihre Reue und ihre Freude auswei-; nen. i So fand sie Martin, der schon« eine Weile im Wohnzirnmer geiautcht« hatte und dem es nun endlich schien,» daß er sich hereinidagen dürfe. sit er die Gruppe sah, atmete er. auf. : »Na, da tönt mir wirklich ein Marmdrbiod von der Seele. Kin-» der, wie niich da- ireuti Hättest ja. früher gescheit sein können. War-, aber besser spät ais niemals . » Weil ihr rnit den Gefallen getan habt, dersprech’ ich euch, ich heimt« bloß die, die ihr rnir aussucht Weißt, Amtes ich hab' auch eine Freud', das du jetzt das dumme Stiti ; ten fein lassen mußt. Der Christiani wird re dir nxcht mehr erlauben.« ; Mit einein kleinen Schreiten erinsj nerte sie jich d.1ran, daß iie nun ihren! Vorfah, die deititnmte Summe zu-! sammenzudringen, wdhi nicht mehrj ausführen können würd-. Ader seht! hatte ei auch teine solche Bedeutung mehr. Der Papa wollte es ja goes nicht· Der wünschte nur ihr GluaH ihr wahres ein innerttcheo, keini äußerliches bloß. j »Jetzt sit-' ich erst recht!" erwi-? derte ste dein Bruder munter. »Jur? mich! Für die Ausstattung!« ! Und sie wars Christian einen glück strahlenden Blick zu. « Sie httte sich nicht geirrt: herrn Bärengruber war das selige spannt das ihn heute abend beim Ueachhauses z torntnen mit-sing bedeutend lieber nlgj die Aussicht aus die sünszehnhundert Kronen, die Agned ihm hatte erstittenl wollen. ] Er war sehr glücklich, daß ihm die ser Verseastvansch in Erfüllung ging. Und sey konnte nicht einmal seines Frau etwas einzuwenden haben, denn ? der Rand-: war ja jetzt auch- eines Partie. I Er war ei. der zuerst erinnerte, daß man nun die Manto zurüctvertpj sen müsse. denn Martin hätte doch: nur geringe Eignung zum «Eles.in-l« ten'. Der widersprach zwar: »Die aiiergrößte!«, aber es hals doch mean s Man mußte ver Manto mitteilen, daß-« sie im eigenen heim notwendig war. Christian war davon nicht entzückt, aber zu fürchten brauchte er den Ein slttss oon Amtes Mutter auch ntath met-k. So ekhiett vat- in Nizzs viel Nachricht von der Verlobung Wams zugleich init drr Rüadewsungsdrder. Sie toar keineswegs angenehntt überrascht- « l .Da bot man's! Wie man sich. von zu Haus wegriihrt. geschehn-I Dummheiten!« sagte sie erbost. ; »Es is schon amalsauch was nicht-; Gescheites geschehn wie Sie z« hau toarein Monta!' erinnerte Traumichels both-in I Er lebte in ganz gutem Einverneks inen rnit seiner Schwiegermamax te« machte es einent gar zu leicht. ihri manch-nat einen Stich su versehen. f ,Jch hat« innnek geahnt, daß die Agnes und der Christian doch noch »ein Paar werdet-P rief Gufii. vie un stet-dessen schon wiedee an Fülle zuge znoinsnen hatte. i »Diese deuni Sie hat ihn doch nie möge-ci« - «Das glauben Sie, Mann-'s iiel Traumichel ein. Jst-et ich hab' schon damals geahnt, bös Her Agnes einer· ins Kopf stecken muß. Sie mäc« sonst nich-i io gewesen . . .. Ich weiß nicht, was Sie gegen den Doktor haben, Maul-i Sie können ieoh fein, daß ee sie nimmt Er is doch gne keine schlechte Berti-P .Iin, freilich ais-M höhnle Frau Reengtuben »Was heißt denn M, g n Doiietl mit noch inii gar keiner rain Sie wird ein schönes Leben iiihten. Wenn sie daherge lonnnen wäre, zum Beispiel hier, wiss Latone und Grafen gibt sum Schweineiiiiietn.« »Sie hinnser sind inneres-sent da M die barcneP stichette Trauun Ceb New den Vater-en Iotlten sie niCt to sei-nen, Mauren intt denen den Sie tein Gtiirt.« Frau Wenigen-der hatte sich's ichon ringen-rinnt, nicht gar en piei darauf sn Ostern was der tiede Tromnichel faste. Innre brauchte innre M nickt en ärnern. .senn» its ern die beider-Marthe Denkt« seufzt-e Ke- .Wns i die ge gen greine- Lin-erst Und kommt immer daher wie eine Fittichtirn wäh rend die seines eine povere Doktors frnu werden foit.« »Wenn du schon nn die herber Mnrthn denist«, riet Geisti, .so ver giß auch nicht, nn die Wendeethtty zu denken. Gelt. das möcht’ dir nicht gefallen, wenn die Amtes io ange torninen wäre . . . . Die goldene Mit telstratie!« Frau Bärengruber dachte bei sich, daß die Gusii teichts reden tönne, denn sie hatte jedenfalls das Beste ebbe spinnen-. Dieser Gedanke tröstete sie ein we nig-»Ehe Tochter wenigstens hatte sie glänzend verheiratet. und das war mehr, als so manche Mutter von sich rühmen tonnte. Sie tonnte sich also usriedengeben. Aber verzeihen würde sie es der Sternes doch nie, daß sie ihre Schönheit nus dem Heirotsrnarkte nicht besser verwertet hatte. Ende - Die Ist-eine pure-estim. Bei eine-n Einfalt der Poien und Litnuee in die Mart irn Jahre 823 sotl ein polnischer Fürst, wie die Sa ge berichtet, auch nach Grimnttz bei Joachimvthat gekommen sein und die dortige .Burg«, v-n der noch einige Mauerreste in der Näne der Ober siiesterek herrühren, hart belagert hu lsen. Ader die Miirter wehrt »s tnpfer und als der Poienfiirit s se» er werde den Befehlshadee der Burg wie einen bund on eine Kette schmie den und in eine hundehittte werten - lassen, machten die Märter sogar er nen Ausfall, wobei der Polensiirst in ihre Hände geriet. Trotz seiner Tapferteii tat rann ihm nun den Schimpf an, den er seinern Gegner zugedacht hatte, und· sperrte Ihn in eine Hundehiittr. Diese wurde irn Schloßyos zum Andenten ausde:vahrt, ais der Fürst längst befreit wur, und mußte, wenn sie morsch wurde, immer wieder erneuert werden. ,:«r-(r,s zu Anfang dieses Jahrhunderts stand auf dem Gelände del ehemaligen Schlosses ein nlter holztastetn der im Scherz als »Ilachtdi.tniling« der be rühmten Dundehittle bezeichnet wur te, aber ter ihrer Inechttxeit die gu te Lehre previgttz dass große Worte gefährlicher sind eilt große Taten. sur vers-selte- Dort. ...,... Bereiti ins Jahre 1616 berichtet Guttat- Setenus in seiner Schrift »Wen- oder Kismgösptetc daß die ein-Donner de- Dorses Suspen »welet;ee in der-schreiten Grafsschast elscanien belegen uns- iyo der Dum Proviiey ees existes Halbecitndt un ierwdrien", seist allein noch In oer Kunst tee »Aus-sein' Scheinst-text he toanoert seien. sit-G eine: Bolttls lage besitzen die Leute noch im is ssshrhundett dc Recht, ihre Kunst sertigteit ini schnchtpiel »Hier vie Frage entscheiden innen zu dürfen oh das Dorf til-gaben zu zahlen ya lce oder nicht. Der alte Fritz punkt te nll1nhriiiy einen Bein-stili, der unt den Bauern deswegen spielen mußte, ever gewohnlich Zerloe und dann init dem iidiichen Gruß: «Gptt betonte-it« til-ziehen mußte. Das ärgerle den Kdnig natur-ich, und endlich versuch te er's seit-it einmal mit den schlau en Bauern. Ader et ging ihni nicht besser als feinen Beamten, und mit altvergevrachtetn Jst-it besohlenk·' ging er mit leeren Taschen das-»i. Juni tliidenten daran letxirtle e« j doch den Bauern ein schönes Schach beett mit Figuren nu- Elsenbeiu und Silber. Wenn das Histötchen nicht trat-r ist« to ist et doch gut erkunden. Ob sich die Bewohner non Geräth-eh das ist das alte Striipete, such dies mal von der Wehr-steuer treispselen werden« darilver vrrlnatet noch nähn Versnutlich sind sie aber zufrssdeih wenn-sie nicht mehr zu zahlen has-en, als sie ejiselbst für richtig befindet« i —- Vegtitndung. Dame: »Ich möchte auch schon nmt heiraten, atcr nut ernea ttugea Mann.« Junggeselle: »Da töitnen Sie lange warten.« Dame (empört): «Warum7" Junggeselle: »Weil ein Its-get Man-« überhaupt nicht heteatet.« «-- Uertannt. Hausfrau Was Dienstbuch durchmustetnd): «Lä:rger wie zwölf Monate tchetrrt Sie ja tei ae herrschait haben gebrauchen tha nen.u Dienstmädchen: OBitte sehe —- ich Mk set allen etajöhetg irrtwtlltg ge —Mißvetktau·deu. Alte Jungfer (im Walde einem boten-it e renden Professor he egnend): « te iMehrere etwas zu f Allerdings einen nhttbichen Mä Jst-« l site Jungfer: »O Sie Schmeich » er.·