Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 28, 1915, Sonntagsblatt, Image 11
»Noch dem Gewölbe von E. Lichcknmmu Dicht Vm Karl Heut-lett Die Länder brennen. .. 1 Wer hat Brand unsachl Gick. Haß, Ver-kennen Mnt Ivtlls noch festen. Neu fest. hal. fest auf treuer Wachti Durch Döl,«n und Grifnde Morgengmun erwacht Wer Gott verstünde! Aus Trümmetlöchem steigen ! Lerchen. llnheimlich Schwei Noxi chont zu From. Bis goß es yeui lend tracht. « Mit Memchenwihe Bin ich am End. Tic höuc tacht. Auf Vaivncttkd Spitze Pflanz· ich den letzten Glauben Uein Teufel soll ihn rauben: Gen Not Ich steh und Nie-vertrockn Nicht will ich morden. Um Land und Leben geht die Schlacht Mich lockt kein Orden Und tcin gcm in Begehren Will nicht vie Welt verheeren, Das schwör ich hier mit ganzer Herzens macht· Einer Isiit alle. . An tau end Mütter half ich ietzt gedacht Und wenn ich falle Soll ihren Tränen Sonne scheinen: Alle für eiucni Halt, Deutschland fest auf starker Frei heitswachtt Im Arbeitstagcr der Gefangenen. ——-.----— Der Schilderung eines Besuche iin Arbeitstages Dacht-tu bei München ist fokgendeö entnommen Bevor noch der Zug München-— Dnchou in der Endftation hält, ek blickt man von den Abteilen aus ruisilche Gesangene mit Arbeiten in ber Station beschäftigt Während der Zug einfährt, lassen die Gefan genen einen Augenblick die Arbeit ru hen und betrachten vie Antontmenben, um dann wieder vie Schaufel in Tä tigkeit zu setzen. Wenn man den Bahnhof verläßt, sieht nmn eine an bere Abteilung gefangener Rassen lic rnit beschäftigt, Eitenbnhntchienen ab-. F.ein«4i’iiiche ltierriteitnr auf Jrland von Udolthe Wiltettc nnd ctnn Simon nnnnncr vom Jahrgang thun der Var iiier fniirifchen Wiscknssnshnit »Li- Nin-T »L- Tien, qu- jai fi isngtemps im vtrfmi :·:.«-ie siss um « Gott to lange habe ieti Dich nnpefleth Sollten Dn E ..ländee g word n fein?'· i zuinden. Ein Landiturinninnn hält hier die Macht. Die Rassen, stiims mige Burschen, die für diese Arbeit ausgesucht wurden, sind anscheinend in guter Stimmung Ab und zu hört nmn laute, russische Worte —j Kommende-rufe für die Arbeit.. Manchmal inng wohl einer ein« Scherztvort fallen lassen, denn über die Gesichter geht ein breites Lachen Die Kleidung der Rassen ist bunt. Während der eine in einer lehrns grauen Uniiorm steckt, trägt ein nn-» derer eine bayerische Militärhose und ein anderer eine blaue Arbeitsunte ;Auch die Stopfbedeckung ist verschie iden. Deutsch verstehen die Leute die lser Arbeitggruppe allesamt nicht; nur einzelne Ausdrücke haben sie sich an geeignet. « Das Lager, in dem die Russen un tergebracht sind, befindet sich auf dem Unwesen der Pappenfabrit Null-ish ,ler in Unteraugustenfeld, der Trot fkenranm der Fabrik, ein mächtiger, an der Straße und am Würmkanal gelegener Holzhau, beherbergt die Ge fangenen. Ein zwei Mann hoher Butten-erschlag, am oberen Rand mit drei Reihen Stacheldraht versehen, sumgibt das Lager. Am Eingang an sder Brücke über den Kanal verkünden IAnschliige, daß llnberechtigten der Eintritt verboten ist, und daß der Verkehr mit den Gefangenen emp findlich bestraft wird. Auf der einen Seite des Lagers ziehen sieh wohn liche holzbaracken hin, die der Wach maanschaft Untertunft bieten. Fiir die Gefangenen dienen die drei Stock werke im großen Holzhau. Die Halle macht den Eindruck einer Kaserne; alles ist sauber gehalten. Man hatte allerdings anfangs schwere Mühe, den Gefangenen den Begriff der Reiniichteit beizubringen, aber eigene Sanitätspolizisten aus den Reihen der Gefangenen sorgen jetzt fiir den gu ten Zutand der Räume. Auch Sa nitätssoldaten, am Arm die Note Kreuz-Binde, sind zu sehen, sie sind bei Unfällen sofort zur Hand. Vor einigen Tagen war der erste Todesfall im Lager zu verzeichnen Der eussische Kriegsgefangene Jagow Laschkoff erlag einer Bauch- und Nippenfellentziindung Die Beerdi gung, die aus dem Dachauer Fried hof erfolgte, fand halb Dachau um das Grab versammelt Der griechisch katholische Geistliche von München, der seine Mitwirkung bei der Beerdi gung zugesagt hatte, war am Er scheinen verhindert. Vor dem Lei chenhause trugen russische Gefangene ein ftimrnungsvolles Trauerlied vor. Dein Sarge folgten etwa 30 Kame ;raden des Toten, zwei trugen Kränze aus Naturblumen. Am Grabe er tönte neuerdinss Trauergefang Beim Ins dem Momen. seicht-sung eines tussiicheu Ftieqers aus einem Meint-out Bersenten des Sarges rasselte Trom melwirbel und drei Kanonenichliige vom Schlaßplaye aus gaben dern Krieger den letzten ehrenden Gruß. Dann sprach der Friedhosverwalter ein Vaterunser nnd nach lnrzen Tranerworten eines russischen Feld webels an die Gefangenen und eines deutschen Offizier-Stellvertreter-T so wie nach einem Schlußgesang der Russen war die schlichte Totenfeier zu Ende. Die Hauptarbeit der Gefangenen. die im Arbeitslager Dachau in einer Stärke von rund 1000 Mann unter gebracht find. gilt einem Nathan Dort verrichten die Rassen vorzugs weise Erdarbeiten. Bei den ausge: dchnten Arbeiten ist cin Entweichen leider nicht immer ganz unmög!ich. Ein Mann lann sich ungesehen da-: vonschleichen nnd wird nicht mehr ge sehen —- vorläufig irienigstens, denn während der Arbeit läßt sich bei der großen Anzahl der beschäftigten Ruf sen der Abgang eines Einzelnen schwer feststellen. Arn Abend, wenn die Gefangenen in das Lager zurück kehren, werden sie dann gezählt. Erst, wenn nicht alle eingetroffen sind, wird das Verschwinden entdeckt. Dann werden sofort vie entsprechen den Nachforschungen eingeleitet nnd fast jedesmal wird der Ausreißer bald wieder eingebracht. Die beim Bau verwendeten Rassen haben übri gens allen Grund, zufrieden zu sein Daö Lagertoinmando hat in Aner lennung der Arbeit der Gefangenen bei der Bauleitnng erwirtt, daß sie täglich 30 Pfennige mehr als die vor geschriebene Löhnung erhalten. nichts Ein bißchen Russisch hat er ja während der langen Kriegan nate gelernt· Es wird schon gehen! Vor allem freilich muß er sich die Erlaubnis zu seinem Abenteuer ein holen. Er sucht seinen Bataillons kommandanten, findet ihn endlich und trägt die Bitte vor, hinüber ge hen zu dürfen. Hiniiber? Auf die Frage des Vorgesetzter-» was er denn drüben wolle, kommt prompt die Antwort: »Die Zahl der feindlichen Soldaten auskundschaften und sie wo möglich alle gefangen nehmen!« Die Kühnheit des braven Burschen ge stillt dem Bataillonskommandanten nnd die Erlaubnis wird erteilt. Wie ein Lauffener hat sichs in zwischen unter den Kameraden verbrei tet, daß Borbaly aus-ziehen wolle, Rassen zu fangen. Und hunderte von neugierigen Augen sind aus ihn gerichtet, als er nun nach einer tur zen scherzhaften Verabschiedung los geht. Aber nicht etwa vorsichtig, ge ductt, katzenartig schleichend verläßt er die Deckung. Nein! Aufrecht und mit geschultertem Gewehr marschiert er stkamznen Schrittes über die hart gefrvrcne Schneedecke den seindlichen Gewehrmiindungen entgegen. Mit .1tmloser Spannung verfolgen die« Seinen dieses tolltühne Wagnig. Je den Augenblick kann drüber eine Büchse, tönnen zehn Büchsen los-» krachen und das Schicksal des Ka meraden ist besiegelt. Aber Borbaly kennt seine Rassen. Mit weitausge rissenkaniiulern glotzen sie das selt same Schaufpiel an, und erst, als er auf etwa zwanzig Schritte an ihre Stellung herangekommen ist, fliegen » — ' — - -q-s-»- s --.-.---. . Zu Verfolgung der von den Vckbündeteu geschlagcncn und fluchten-tm sich zurück zichknven Rassen kritiikmcu österrcirlnfchsmmarifche Truvpen den Wten kindlichen Stüppmttt in Grabes Lis mitslcdek Ohio-It Ein kühnes Soldatenstückchen führ te der Jnfnntekist Josef Both-An vom M. Jnfnntetieregiment nu5, nlg et mit seinen Kameraden bei Steer Florean im Schützengtnhen lng. Es war am 28. Dezember 1914, während einer Fenerpaufr. Hiiben und drij ben begann bns Schießen, wohl we gen beiderseitiget Ermüdung, nn Heftigleit immer mehr abzunehmen « k·,·-, ,M ,Ta iag’ snu micr. es nsans um ichdu un tin-einand. Zo behaglich cui etc-richtet nnd treu Hang-wird der tnias steigern tünut«i'· Endlich trat, wie in gegenseitigem Einverständnis, allgemeine Stille ein. Aber dem nbenteueriustigen Borbfsly behagte diese Nuhe nicht« Unentwegt spähte er mit Luchsaugen über das weite Schneefeld zu den Nusfen hin über in der Hoffnung, irgend etwas zu sehen, was Anlaß zu neuerlicher Betätigung geben könnte. Undwirt lich: plöhltch bemerkte er in einer von der Artillerie verlassenen Det sung, etwa 120 Schritte vor der feindlichen Schützenlinie, ein paar gegnerische Gewehrniiindungen! Hol la! hat er da nicht schon sein Aben teuer? Es wird ja nicht gerade ein» ganzes Negirnent in dem Loche stecken? und jeder Mann von den braven Achtundvierzigern weiß, daß es nnri ein wenig Ueberredungstunst gilt, umi die Nussen zur Desertion zu verlei-l ten, wenn ihrer wenige sind. Und Borbrsltp der sich bisher in jeder Lage als tüchtiger Soldat erwiesen, beschließt, sich nun auch ais Tiph mat zu versuchen. Warum auch ein paar Kolben zum Anschlag aus und jemand ruft ihm zu, sich zu er geben. Da erweist sich nnn Borbfsly als iiichtiger Diploinat. Anscheineno zeigt er sich vollkommen einverstan den. Er geht big an die Deckung vor und läßt sich ohne Widerrede das Gewehr abnehmen. Dabei erfaßte er mit einein Blick die ganze Situation: Zwei Ofsiziere und etwa siebzig Mann sind da. Mit diesen lann er eg ja allenfalls versuchen! Aber aus »Vorsicht« ruft er ein paar Kameraden zu Hilfe. Die Rus: sen verstehen zwar nicht, was er da zu den Seinen hiiiiiberbriillt, aber als sich sieben Mann wie ein einziger Ums dem Graben erheben und her iibereilen, mißt-erstehen sie die Absicht dieser Warteren mündlich. Inzwi schen erprobt Borbsthi seine lleber redunggtiinstr. Mit aller Ueber-zeu gungglraft, die er in seine Gebärden nnd sein Radebrechen zu legen ver mag, das er »Vtussisch« nennt, sucht» er den seindlichen Soldaten die Vor-; teile tlar zu machen, deren sie durchs vie Yesernon zu ren wegnern ten . hastig würden. leer taum vix-» er» endlich verstanden nsird, muß er an den drohenden Gebärden der Russen merten, daß die Muschitg gerade diesmal leider nntnsz von Ergebung wissen wollen. Doch zum Glück sind die wackeren Sieben schon ganz in der Nähe. Was i:n Guten nicht geht, wird eben durch Gewalt erreicht werden! Kurz entschlossen gibt Bor: i til-in seinen ttmner.ideci den Befehl zum Sturm, erfasit selbst blihartig sein ihm abgenommen-es Gewehr und schlägt damit den ersten besten Ruf-l sen nieder. Seinem Beispiel folgen die eben heranstijrzenden Helfer und diese Sprache verfehlt nicht die Wir tung. Denn von solchen Proben an Energie und Entschlossenheit haben die Nussen bald genug und die ganze Schar mitsamt den beiden Ossizieren ergibt sich! Jetzt erst hat min in den weiter zurüctliegenden feindlichen Schützen gräben etwas von dem Vorfall ge merkt und unter heftigem, aber wir tungslosem Gewehrfeuer egtortiert Jnfanterist Bvrbcsln mit den Seinen den reichen Fang zu den eigenen Stel lungen, wo er mit endlosem Jubel empfangen wird. Der brave Soldat erhielt für seine kühne Tat die silberne Teipkerteits medaille erster Klasse, seine wackeren Genossen wurden mit jener zweiter Klasse ausgezeichnet Eule Authmng Von Wortle --Zhlnnt’mc»th Haut-IT um« deutschen coldmm und Verwundctcn auf der Frctltchwuhnc m Nnnnn«. Makel-rief des Gattefliikliers Fritz klifchtat aus Isdrinqlehmeu an fei nen Vetter Emil stattlimtis in Drin-lasen wesen det- ilmt liber iqttdten sinkt-km Geichätztcr sluiiina Emill Ich muß mir heut selJr heftia verwah ren Gegen dem lleherfendnna von solche ;3iel)gttltreti Die einem leider ver allen Dingen Bei andre iu schlechtem Ukieinnna brin aen Jch tneine dem Sorte, die langen dicken, Wo Tu so freundlich toarit mich zu " schicken Jn Teinetn letzten Paleteniist’. · Wo »Gott nrafc England« betiielt ist WasJ auf dem Deckel man lesen tut Und wenn man ilzm raucht, Faun lriegt man den Wut lind ver-zieht mit Schauder dem kluge ficht — Jch frats Tir: tun-Z liait Fu blos-, ange richt? Ich tat, weil ich Aarnuicht dabei konnt denken Tem August Vuttaereit einem schenken, Weil einem Lieb« ich ilnn antun wollte, Wie der aber mit die Atmen-Z rollte, Als er fing ilnn zn rintcheru gestern friilil Er nannte mir einetu gemeinem Vieljl Einem Anspruch loo mir ärgern tut Tenn meinem Absicht war doch autl Dann gab ich eine dem llnt·toffizicr sitt-lichtes tson die lslardyiouietx lind dieser meinte: iic brennen nich schlecht, Toch veritoizen iie gegen dem Voller recht Weil nach dem Genfer sionfentioth Wo gilt seit lntudert Jahren fchou, Eine lrieaesthrende Partei Nich dulden darf iolchem Ztiintereil Wir fanden alter heran-I sodann. Wozu tnau dein Jielmalir Verwenden kann, Tenn der llnstezieier Lilienicfh bait Tt Wortel --- - Jst sehr rnwfindlich Argen dem Entk llnd scheut sich ricfig stark vor ihm chondcrs sehr vor dem Nothnh Denn der is der Substanz wo riecht, Wenn man solchem Encmvcl zn tauchen triegt Und qnf diesem Weise machen Inn- dar Hat einer wo anchaabcle was Dann man cr in einein Stolzan kin, Wo in dem Wand rinc Oeffnung drin, Durch dccn nn der, III-J dein "«-Iik7)-.1(1’,1 rnndIt, Von außen chn Kovp bloß zn steran braucht Dann blein in dem Umkreis- Jcr Uni nanz rein, Doch Ivcr inncn drin, ittiird «,cntlnnscrt«· cnI Und iiincnt Fiende ist ricsig groß, Tcnn der Ungchfcr geht von ilnn los! Und so tonnnt der Ziezhgahr zu sein«-d « icl Vlosz laß IniI ncfiillinit aus dem Spictl Ich lmbc gen keinem passendeni Weine Ein sit-sein »Gott itrafc England-« Sorte Schick ,r nach England, das tat ich Dirl Warum aber Ioillst Tn straft-n Inn-? M. Br. Otrlnflz wein-nich daß deine Schiffe jin ten —— Lwnmls in's- isille Welle-unruh» . Dann mußt der Welt dn Abschied unn . ten Alan —- sinnmpp — ins Grab hinun. Die Ileevengloese Its iceiegevesee Auf der aus dem Jahre 15597 stinnmenden stirchenglocle des franzö sischen Städtchens M. .. findet lich. wie in der ,,Liller Krieggzeituiig« zn lesen steht, eine Inschrift, die folgen dermaßen schlief-it »Ich preise Gott, rufe die littiinbi Ren zum Gotteshienst nnd hoffe eines Tage- den Sieg nnd die Rückkehr von lflsciszoihrinaen zn Frankreich zu Verliinbiqen.« Tiefe Glocke ist —- o Ironie ten Schietsnlgk nin U. Mni 1915 diskch deutsche Soldaten znr Feier de5 Sie ges über die Rassen in Westasilizieni neiiintet worden, wovon eine ruf-h einqmvierte Inschrift der Nachwelt Ilnnde geben wird. Zum zweiten Male geläutet nur-de die Glocke ntn IT Juni, nnliißliclj dis Fnlleg von Lembem Auch dieses Dntnin soll der vorhergehenden ? ni scknift beiqefiiqt werden. Temliklik liebt-richtan »Willem, mai ig eigentlich ’ne OfIMth ,,Janz eenfach. det ig« wenn its Dir ’-1 dexsppe jus- M kunta fliechst.« ,