Veschießcmg eines tustifchen Flieget- kmrch deutsche Mafchistkimetoehrr. Beim roten Kreuz im Westen Von Wilhelm Hegeler. Frieden nn Krieg. Auf unserem Bonnhof ist rein gar-nichts zu inn. Wie Roten-Kenner spazieren auf und ab und nrnnen dass-Mache stehen. Ich habe den Eingang im Auge zu halten. Wenn es bestimmen-, pai fieten da hundert Menschen am Tag. Darunter zwanzig vie dreißig Vet wundeie nnd Kranke· Die meisten haben einfach Zahnichmekzen Einige wenige nagen ein Tuch Mit Kopf . over den Aan in der Binde. Die Jungs in den Schützengtiiven können eben das Bnlleen nicht lassen. Wenn fie nicht ichesssen ichössen auch die Franzosen nicht, und es gäbe noch weniger zu inn. Mein Londiiuemsi mann, mit dein ich mich in das Ge schäft ieiie ein nliek Berliner-J Tagi: »Meriii Du mai von Krieg. Knmemdi Jci merke niichi. Wenn sie uns doch wollten zu Muttetnl schicken« Jn diese-J Idle platzt der Befehl« des Bohnhofsiommanvanien, daß derl Unsere- Snniiöter. erwähnte Eingang nur von Ver wundeten zu benuyen ist, siir die andern Soldaten und die Ziviiisten wer ein zweiter gebaut. Auen Re tpett vor unserem ehrsviirdigen Oderitlentnunt, den das Etserne Kreuz Erster schmückt, aber man schüttelt roch den Kons, und mein Landsturms n.nnn knurrt. »Du kommt-bloß, weil ruscht zu dun is. Wenn nifcht zu dun is, triegs man Ideen« Aber taum ist dieser Beseht ausge-v gesüiirt, da vnt sich das Bild voll tornmen geändert. Jn so tttngen,! dichten Scharen kommen die Verwun-. beten ans den Gesichten um Ypern’ herbeigeströrnt, daß wir vorn Roten Kreuz zu wenige sind. Snnitätoennith Hatten sowie ein ganzer Begleittrupn aus Gent werden uns zur Unterstüt-: sung eng-In- s ch erwähnte den Vers-tin unt zu» zeiget-, was bentschr Organisation heißt. Die oberste Heeresieitung tstnnt einen grösseren Sturmangeiss und läßt dnsiir die nötigen Vorbereisj rungen treffen. Bis auf den Eingang für die mutmaßlichen Vetwundefen erstrecken sich vie Maßnahmen. Dank dieser Organisation klappt aber auch alles vokziigiich. Noch am . ..- ,.«-,--..--—s-——A Jn ter Heimat. Anfang des Krieges klagte man über den Mangel an Sanitiitsmannschafs ten. Jetzt hört man just das Gegen teil: »Zum Glück war gleich ein Sa nitiiter zur Stelle. — Mich hat ver Stabzarzt gleich im Schüsengrahen verbunden«, heißt es immer wieder. Da sitzen sie auf Stühlen und roh gezimmertem aber mit bequemen Leh nen versehenen Bänken, in vielen Rei hen hintereinander-: Jnfanteristen, Miirinesoldatm, Artilleristen bunt durcheinander. Jhr haltung ist die .ief erschöpfter Männer. Viele schei nen zu schlafen. Andere basteln an ihren Binden. Manche rücken iichs send ihr oertvundetes Bein zurecht. Welche schaben mit langen Messern den Schmut, von ihren Hosen. Ka meraden von mir tragen auf ihrem Mitten Bediirftige vorüber-. Und im mer gibt es etliche, die wie betäubt uinherstehen und denen man einen freien Plas-, anweisen muß, wo sie still und schwer niedersinken. Mit gol denen Armen umfängt die Frühlings svnne die Schar, blühende Fruchthiius me streuen ihre rosigen und weißen Flocken iiber sie aus-. Die mühen Kämpfer merlen es nicht« Ein ernster, herzbedriickendee An tlick· Aber dieser Zustand dauert nur kurze Zeit, gerade so lange, um sie etwas zu sich kommen zu lassen. Schon kocht der härtige Landstnrmmann im Ein ueuettichtetes Vamckenlazateit hin ter der Front im Weitem riesigen Wafchtessel Kasser. Schwe stern schöper Ihn in Eimer-, und das Austeilen beginnt Eine liebe Frau schreibt mir aus s sp-- —- « —.’·---. —:jf’ .... , · « « ·«« -s III-—- —- —.-. -.«-.------« —- ,--··,.·; . - Ja »sam- Pflege der heimat. daß sie in einem Solda tenheim Kassee und Kuchen austeilt. Und welche Freude ihr das bereitet, obwohl der Rauch der vielen Liebes gahnzigarren ihr-. Augen triinen läßt und das Liebesklavierspiel junger Mädchen ihr Ohrenreiszen verur sacht. Welches Gliick wiirde sie hier erst empfinden! Denn diese Männer haben in sechs, sieben Tagen, wo sie in vorderster Stellung lagen, nichts Warmes ge nossen. hinter ihnen dampsten die Gullaschianonem tonnten aber nicht heran, wegen des entsetzlichen Granat sei-ers. Jetzt werden sie gelobt. Die Mit-« den springen aus. Die Humpelnden greifen ihre Knotenstöcke, die ganz Lahmen stühen sich aus die Schulter eines Kameraden. Und man selbst steht gebückt und sieht nichts als wetsze Kasseeniipse in braunen Händen. Zwei, drei Eimer sind im Nu geleert Die Schwester trägt immer neue her bei. Jeht hat sie den Arm voller Kasseetassen und sagt zu den Andrän genden: «Warten Sie doch einen Au genblick, hier sind ja reine." Da lacht ein Soldat sie gutmütig an: »Ach, Schwester, reine Tassent Wenn Sie wiiszten s—.« Nebenau gibt es But terdrote, mit Wurst und Käse belegt.l Und wenn der größte hunger gestillti Est, geht man mit den von der Hee resverwaltung gestisteten Zigarren’ und Zigaretten herum. Wie bescheiden die Leute sind! Wenn einer mehrere nimmt, ist es nur« um sie dem hin ter ihm sitenden Kameraden zu ge ten. Die Jungen ziehen stets Sigas retten vor. Ein Matrose nimmt eine Zigarre, zerbricht sie, und steckt sie als Kautabat in den Mund. Seemanns geschmack. « Jeht erwacht auch die Sehnsucht nach den Lieben zu Haus. Man tann gar nicht genua Posttarten austeilen. Und wenn dann die Regimenttmusik zu spielen beginnt, die der Stadttomi mandant siir diese Tage vom Markt aus den Bahnhos kommandiert hat, dann kommt der atte. gute Mut vol lends zum T-urchbruch. Jch habe das vorige Mal die Stim mung der Vertvundeten aus dem hauptverbandsplah geschildert. Das war die lichte Morgenrotstimmung nach dem ersten unerwartet großen Sieg. Der Grundton dieser Männer ist ernster. Es ist die heiße Mittags stimtnung, wenn das schwere Ringen seinen höheountt erreicht hat. »Jun ge, Junge«. sagt ein Matrose zu mir, »dat war ’n Granatseuer. Dat ver geß ich mein Lebtag nich. Bum, tum, bum ging dat, so schnell wie ’n Genfer Krantenzug auf. Es dauert noch mehrere Stunden, bis er tomnit. Ein oischen Unterhaltung wäre seht ganz erwünscht, denn die Musikanten sind von dannen gezogen. Und siehe. wie die letzten Tage stets, iorgt nach heute ein feindlicher Flie ger dafür. Kaum t er sich genä hert, so ertiint auch chon die jetzt su gendlich scharfe Stimme unseres Kommandantem »Die Pfleger snit ihren verdammten weäßen Mützen sol len sich wegscheren!« Und zu den Soldaten: »Kerls, habt Jhr denn noch nicht genug an Euren Wunden? Sollen Euch absolut noch Graiiatftiicke auf den Kon fallen? Nehmt doch iDeckung!« » Alle gehorchen deiii Befehl, wenn idie Fell-grauen auch nicht recht ein sehen, warum man wegen eines steno -en Fliegers soviel Umstände machen soll. Allerdings wissen sie nicht, dasz tiefe Herren nicht nur ioie über den S iihengräben zur Beobachtung die Lut durchsiigen, sondern ganz etlig herunterspuaen. Bis jetzt haben sie freilich mit dein ihnen eigenen Gliia nur Ziviiisten getroffen. Maschinengewehre rasseln. Aus der Ferne tlingt es wie das Klappern ei ner Störchin. Patsch — patsch — patsch —- knallt es langsamer. Das ist unsre Landwehrlolonne mit ihren Gewehren Sie hat einen Höhenmesi ser und soll besondere Geschosse ver i·enden. Bis vor kurzem waren wir gegen die ganze Schieszerei etwas skeptisch. Zu oft zogen die Flieget unbekümmert davon. Da wurde hier der berühmte Garros heruntergehoit. Die Landwehr auf dem Bahiihof ioill es gewesen sein. « Jniiner dichter rundet sich der Kreis weißer Schrapnellwöllchem die sich wie Ranchringe auflösen. Aber Ider Apparat schwebt ruhig und leicht Idazioischen in der sonnigen Höhe, wie ein Christengel am Tannenbaum zwischen lauter weissen Zuckerlringeln. IDoch wag geschieht seht? Die Ma schine senlt sich, sinkt tiefer und tiefer. iHat der Kerl etwas vor? Der Ort siniire mertwiirdig gewählt. Unter Iihm breiten sich leere Aeaen Aber nein, er muß hinunter. Rein Zwei sei, er ist getroffen. Jubel wird Ilaut Die Soldaten stoßen ein tur -3e5, rauhes Hurro aus. Aiieoö sau sen davon. Lolzschiihe neugieriger Straßenjungen tlappern aufgeregt «i.ber das Pflaster. Am Abend kommt sdie Nachricht, daß man die Jniassen, einen englischen Generalsiäbler und seinen Begleiter, gefangen hat. Jhr Apparat war vorher verbrannt. Land wehr, du stehst groß da. Jsmcsmnsicht dek sinkt act-gebotnen Feinsnaswöllsibes Paris stimont .ci Reim tvo sich tue Fell-grauen hätte-lich nicdergelaicu hat-m. Maschinengetvehr. Und stinken dun die Dingeri Jck hätv noch die Räs voll von. Aber dat helpt ihnen all nicht. Da iönnen sie den Dittoel mit sien ganzen Dreck ut de Höll« holen, wir gahn nich turück." »Im Gegenteil, wir gewinnen täg lich Gelände«, fügt ein anderer hin zu-. Er zeigt mir einen Granntziini ver, den er srsrgfiiltig ver-packt in sei nem Brotbeutel trägt. »Er hat mir den Torniftee zerrissen Weiter nichts. Das einzige Andenken, was ich nnch Hause mitnehine." Neun Monate hat der jnnge Soldat als Etoberer dag reiche Flandern durchstreift nnd trägt nichts beim als ein wertloses Stiick Messing. Der Barbar! Ein Panzerzug rollt vorbei. Rein Lokomotivführer, lein Schnsfner zu sehen, nichts als diese düsteren Un getüme, die schwerfällig und doch sicher einander folgen, Dann toinmt ver Lazarettzug der die Schimmer toundeten in vie Dei-nat bringt. Zwi schen weißen Mullgardinen blickt das milde Gesicht einer katholischen Schwe ster hervor. Weis- ste, wie gut sie in dieser Umr.chmung tvirkti Jch werte rasch einen Blick in das Jnnere eine-s Wagend. Richtig- Holzbetten zu zweit übereinandes mit weichen Pfüh ten und blendend weißen Bezügen» Selbst an Blumen fehlt es nicht. »Wie gefällt'ø Euch hieri« frage ich die beiden Jnsussen »Nun-tät Man ist gar nicht mehr Iertviihnt«, ant wortet der eine. »Wie im Himmels ber andere. Das Einlnben der Schwerverwun deten aus unseren Lazaretten voll xieht sich glestn Der Zug rollt davon. Die Schar der Leichtverwnndeten nimmt ver regelmäßig vertehrendes »Jn zwei Reihen antreten«, heißt es, denn der Genter tirantenzug ist da. Wer nicht stehen inner, betommt einen Stuhl oder lxockt auf dem Rücken eines Roten Kreuzers-. »Gel)t’s in die Heiinat?« »J«noohl.« Glück liches Auslenchten. Nicht so sehr das Ende des Krieges-; wie acht, vierzehn Tage Heimat sehnen sie herbei. Der Frau einen Kuß geben, die Kinder streicheln. sich vergensisserm daß al les, was man lieb hat in Wirklichkeit nnd nicht nur in der Erinnerung lebt —- das ist ihrer nller Wunsch. Aber viele Ungeduldige frngen mich auch: ,.Du, Kamerad, wie lnnge wies-H dau ern, bis meine Wunde geheilt ist?" .,Drei bis vier intnn,« erwiderte ich uns gut Glück. Dann trotzen sie sich sciachveunich am Ohr. »Hm-much ist This dahin der Krieg nicht zu Ende. sOenn den Engländcrn muß ich noch eins nuswischen.« Eine einfache Formel umschließt das Denken der ganzen Schne: Liebe zur heimat, Haß gegen England Ein neuer Titel Man hat sich iin llnterstand eines Schützengrabens ganz gemiitlich ein gerichtet. Jeder halte ein bestimmtes Amt. Einer war der ,,Koch«, einer ver »Gärtner«, ein anderer wieder, der besonders viel Liebes-gaben er hielt und gegen diese oder jene kleine Gesälligleit abgab, der »Kausmann«. Dann gab’ö noch einen, der mit der Feder gut Bescheid wußte und die Briese nach der Heimat zu schreiben hatte. Der hieß der «linlerstandsse eetär". — Petloundetc auf dem Hauptuerbnudplav einer Saniiäts«slompc1c,1nic. Rettig Anastasens-. Mitgeteilt von homunk11l115. Hirmit begine ich den Anfang, nachdem es mich dtengt, mein Inne tes nuszulnssm Denn wir leben JIM jetzt in einer histerischen Zeit wie zu die alten Zeiten. Getrei den Beispiel von die gro ßen Dichtern-, welchene die großen Bicher in Bicherlasten geschrieben ha ben, so stille ich einen Tagebuch we gen den Kriege. Es soll für mich dereinst eine Vergangenheit sein, hie in will ich mein Jnneres ausdriiten, so wie ich bin. Jedoch damit, wen einmal in 200 Jahren meine Kinder es lösen, sie auch wissen, von wen: also ich heisse mit meinen Familiennnhinen Wein Fleck u. bin schon seit meiner Ge burt 19 Jahre alt. Am 14. August eines Jahres habe ich meinen nächsten Geburtstag. Da werde ich 21· Auch, s» C- H- s Wie der deutsche Michel dem Franzosen hereinftoßL hab’ ich einen Berufs, nehmlich ein Mädchen für Alles. llnd bin ich in allen sehr entwikeli, denn ich habe of fer eine Klasse besucht. Von Aussen bin ich sehr brünett u. elelant u. an der Spitze des KEP fes 1 Meter 58 lang. Jch habe ei nen Karalier. Derselbe ist sehr groß Nachdehm dies vorrauggefchilt, so belleide ich in Wien eine Stellung tsei einen Herrn u. seiner Frau u. deren 2 Kinder. Der Herr geht jeden Früh in sein Gefchässt, verdienen; weil die Frau braucht viel. Und imer is sie noch unbefridigt. Tit beide Kinder sind beide noch unver wachsen isoll wohl heißen: unerwmche sen, Anm. d. R.) und deswegen sehrl U UIJ Unten-in Grunde des äninschen Welt merke-T schlimm Himit gehe ich über auf dnßjenige, woktauss ich iibekgehr. Mit den hei tigen Datum ist der eiropäische Welt ttieg volle 11 Monat hindurch ausge brochen. Welcherne weit heraus schauende Geist hätte das gedenkm Auch ich nicht! Den wie schon Gril pnnzet in seinen qlassischen Citate versetzt: »Wöhe, wenn er losgelassen! Ach, dann hört sich alles- auf.« O wie wahr wahr Grilpanzer tein Citattt Gestern hab ich mit den Herrn Jo hann von Herrn Grafen sein Kamer diener gesprochen, wie lange noch als dass er währen kann. Himit versetz te der Johann, er wird noch so lan ae währen, als bis er aus ist. Aber ich toll es keinen Mensch weiteriagcn. O wie Recht hat der Johann! Er hat den Kopf voller Geist, aber nur das Gesicht ist borstik. Einen großen Freude hab rch ge fiilt wegen die Türken nehmlich die Dradarnellen. Da haben sich die ttoizernen Enalender sauber anbiennt mit ihre Dratnuß. tsoll wohl hei ßen: Dreadnaught, Anm. d. R.) Jetzer liegen vile hivon mitten über dem untern Grunde des ägäischen Weltmeeres, eine Speise fiir Hei-fi sche. Inzwischen gehen die Franzo sen immer meer nach Frankreich zu d IW Tor Kaiser von Australien geht los; ritt, nachdem ihm Der deutsche Mi chael heteinstosst. Die Köchin von Herrn Hossrat versetzte gestern beim Einknusem schuld on die Franzenosm sind nur die franzenesischen Frauen. Weil diese haben sie so gemacht. und sie hat von den Geschwistertind von der Schwester einen Lakai seiner Freind etwas gehört, aber sie dmf es nicht weiter sagen: nemtich dass « V Wenn mich einer angrrissct... die nechste Woche dar Kaiser von Atti strnlien los-geht Mittlnrweile greisst der Rnss un sere Armee mitsamt meinen Breitis gam, den Frmiz, inier von vorne nn Dndnrt verlirt er seine ganzen Ge fangenen· Bald wird er feine du von meer hoben. Schade, dass ich tein Mann nicht bin! Wen mich ei ner angreisset, den seine Haut mechct ich nicht sein!!! Ueberliaupå wern sich unsere gan zen Feinde anbrennen. Ich bin annz in der Hossnung, denn mitsamt ihre ganzen Blotadirunacn werden sie uns nicht verhungern. Wir hu ben sich bereitz nn der Verfolgung von Mehlmangel hereingervöhnt und schmelt es ganz gut, wen mnn nnch Mäus (soll wohl heißen: Mai-Z. Anm. d. Reis-) darinnen spürt. Undtoie schonn der gltissische Klassi ler versetzt: »Wer zuletzt lacht, hat Gold im: Munde.« Ausichrcitmmkn in Moilnuti. N Æ Das bekannte deutsche Hotrl Nimm das vom Mailändcr Pöbel Hier-Hindert uns in Brand gesteckt wurde