M stillst-. Eine Erinnruqu Von Dr. v. Dur-Tau i Canuruiam ( ....Llls ich heut in der Sonne saß. im mit den sum-, weitausl gen Bund. den ich mitgebracht hol-H ehrte ich den« friedlichen Lärm der« nach hause strsinendedi Schulkinder. Ueber die Mauer-. die den Lazaietts Harten von der Straße scheidet, wars ten lich hell und ungestiim ihre fri ichen Stimmen in die ruhige Lqu Ein junges Lachen klang to herzlich von weitern, daß ich den Kopf geJ wandt habe, urn zu sehen, wo der der gniigte Junge steckte. Aber mein Blis itai nur die stille Mauer, die rnich von der Welt da draußen ad trennt. Wie lange ist es her, da habe ich selber solche»tufligen Buben unrei richtetl CI scheint iiiir immer-, als lägen diele Jahre dazwischen und nicht nur wenige Monate. Ich lann ei manchmal noch schwer verstehen. Die Leute find alle rührend nett zu mir und den anderen. Jch rede mit ihnen, und der sitzt macht jedesmal einen Witz. Die Verwundung ist nicht gesayrliche hand- und Brin schuß. Jin schlimmsten Falle könnte eine leichte Steifheit zuruableidem Aber das Seliianie ist« daß ich es iintner wie eine stille, unsichtbar-e Mauer uin mich habe. Und wenn! ich antworten sollte, was ich den san-i zen Tag tue, io mußte ich sagen, daß ich mich immer wundere. Ob das-« noch andern so geht, weiß ich nichts Jch wundere mich, dkrß die Kinder jo fröhlich lind. Jch wundere mich,l daß ich taglich meins schönes, warmesj esse n vorgesetzt derdm nme ail die Minute püntilich, wie alle andern Jch wundere mich. das-; jeder dar- als-T setdsiderstiindlich betrachtet. Jch svuii s dere mich, daß ich selber hier sitze lincs noch immer mit meiner alten sei-titan spreche. i Tadel habe ich nichts erlebt, war-F nicht jeder andere im Feld auch eriedis hätte. Habe keine Heldentat getan nnd-habe nichts weiter zurückgewallt-J als Wunden und diese- kleine zip-ge s rissene Buch, in dem ich noch immer am liebsten lese. Mit dein «Fallsi' , bin ich ausgezogen, mit dem Jteilens Testament« bin ich heimgetdinmen. . Einer meiner Leute hat es mir geschenkt. Ein Land erhrmcinn de:« rdn Hause aus Schuster war. Dem! gehörte eg. Er war ein ruhige-I Mensch mit versteckten Angen, der mirs zuersti gar nicht weiter gefiel. Die« Kameraden hiinselten ihn erst, til-ers ei ließ ee sich nicht anfechten. Rahm! es nicht iidel lind zog während ders Rast den kleinen Bund dor. Jn manchem Chausseegraben habe ich ihn ta sitzen sehen, wie er mitten unter Gespräch nnd Gelächter gleichsam ab geschlossen in dem Büchlein las. Er hatte die Gewohnheit, init den Lippen lautlos die geleienen Worte nachzus formen, nnd wenn er eine Seite um schlug, machte er dhrher den Finger naß. Tle Leute hatten ihm aus ir gendeinem Grunde den Ep13niimen »Trittchen« gegeben, und als er ruhia daraus hörte, als er ohne viel Wesens seinen Mann stand iind sich doch in seinen eigensten Sachen nicht deirren ließ, da begannen die Hänseleien im mer seltener zu werden, und ein paar Aeltere hielten sich mehr nnd mehr zu ihm Wenn ich heilt an ihn denke, so glaube ich seist, er sei ein heimlche Settierer gewesen. Ich habe ihn nie gefragt. Jch wurde sum erstenmal aiis ihn ausmertsam, als ich ein paar seltsame Worte non ihm vernahm. Er hatte nämlich wunderliche Lied lingssiiU die er mit einer gewissen Ergrissenheit zu wiererholen pflegte. Als mir den ersten Kandnendonner hörten, nickte er ein Nara-at mit dem Kot-se iind sagte, mehr zu sich als zu den Nebeninännerm »Das ist Gottes Wanderwagen, der durch die Welt iiiinpeltl" Und in diesem Angendlich wo wir mit angehaltenem Atem lauschten und vielen ein menschliches Bangen durchs Vers glitt,klaiigen die irgendwo aussean M so merkwiirdig groß nnd eindringlich, daß mir dieser. kleine W rrn Jakob Böhme unt den deutschen· Myslrtern herzulommen schien. Es hat auch keiner bat-note gelacht. i Nun, der «Wunderwagen«, der Schrecken und Tod spie, rumpelte na hek; er rumpelte über Börse-, me In Flammen ausgingen;" er rutnpelte i.sber Gerechte und Ungerechtez er sog über unsere Häupter-, schlug seinen eisernen hagel nieder uns riß viele so gewaltig hin, daß sie niemals wie der aufzustehen begehrten und in Ewigleit kein Wert mehr sagen konn ten. Wir andern aber sind in seinem Rollen vorwärts gegangen, est tau melnd vor Müdigkeit, varbeistüemend an Rot und Tod und unaussprech lichem Jammer, Gruben für die To ten und Gräben siit die Lebenden grabe-Id, ohne Gedanlen an gestern und morgen. Schaden sich dann ein mal Ruhm e dazwischen, so saß Tritt-den unfehlbar vor seine-n suche. Er las niemals lange. Manchmal nur ein paar Minuten »Ich her M seen-c sagte et einmal. Und txth W dieser und jener, sich den d von ihm Mit-bargen Wilh- Die Leute schämten . sein wenig- »Æ mal her« Tritt chen«, bunt-ten se kohl« —- «es, ist M see zn lass-etlic« Und hast Seht-furchen nickte und gad —- nahm zurück nnd nieste wieder. Alles ganz sachte, ohne zu fragen oder sich mit einem Rat aufzudriingem , ( Da geschah ei, daß wir wieder einmal vorgezogen wurden nnd uns etngeaden mußten« Inst zehn Tage lang lagen wir auf 400 Meter Ent fernung dem Feinde gegenüber. Es regnete den Tag, es regnete die Nacht; das Stroh faulte; feneht nnd verdectr deckten wir unter dem grauen Sirn mel; nur im Schafe der Dunkelheit konnte von den Feldtijehen das Essen herangeholt werden; ei war teilt. wenn wir es bekamen. Und alt dae immer so weiterging, da war es, als löste sich fremd nnd schmerzlos wie ein Kleid alles von uns ah, was wir jriiher gewesen waren und was wir hinter uns zurtietgelatlen hatten. Es lernt fehnttenhaft in irgendwelche Dämmerung Ruhe waren uns der Feind und der Tod. aber lern, fern lag das Leben, aus dem wir gekom men waren. Man tonnte sich nicht mehr vorstellen. daß man vielleicht einst zu ihm zurückkehren würde. Man hatte auch kaum noch Sehnsucht da» nach. Ei ward gleichgültig und un H verständlich — ; Manchmal, des Abends, wenn die: Knatterei für ein paar Stunden auf-; gehört hatte, zog ich noch mechanisch meinen ,Fnuit' hervor und versuchteI zu lesen. Wir hatten uns in etnerl tleinen Bodenerhebung einen mit Boh len verfteiften Höhlenraum eingerich tet, dessen Zugang schwierig. der sonst· isder ganz behaglich war. Bei einer! Azetylenlaterne hab' ich an einem« Tisch aus Ritter-breitem im »Faust" gebliitterU ader Ich schäme mich fast,j eL zu fiigen: ei ltirn eine stunde, wol auch er mich verließ. Er stint lang-l fam mit der Welt zurück, aus dereni schönsten Säften und Kräften er ge wonnen ift. Er tiiiipste sich an Be dingungen und Voraussetzungen, die uns unter den Füßen oetfchwuiiden waren. Und in einer wunderlichen Beklemmung hob ich den Blick dar-. ien Seiten. Da tnm gerade, ritbig und befchei— den« wie immer, Irittchen dazu, feste sich in einiger Entfernung, daß er eben noch einen Lichtstreiferi der Ase tylenttiterrie erhafchte, und begann nach seiner Art an einer beliebigen Stelle seines Büchleins zu lesen. Und wie er so ganz abgeschlossen und ru hig dassfz den Zeigefinger fliichtig an nie Lippen fiihite und umbliitterte, die Seite noch einmal zuriictwandte nnd völlig ausgefüllt war von den Worten, die er aufnahm und tonlois nachbilden — da ergriff mich fait ein Neid und dazu das Verlangen, jenes Buch, das ihn so gelassen machte, auch einmal irr-Händen zu haben. Jch fragte ihn nachher, ob wir nicht einmal wechseln wollten. Er gab mir freundlich mit feinem kurzen Kopsnieten das Neue Teftas ment herüber, aber als ich ihm dac Heftchen mit dem «Fnust« reichen wollte, cantte er und nahm es nicht. Das ärgerte mich feiiindenlarig, fo daß ich ihm tlar machte, weiches Wert er zurückwiez. Doch er blieb auch dann bei feiner stillen Ableh nung. Er wolle nicht mehr lesen. Tag drückte er wieder in feiner inerts würdigen Art aut. Er sagte näm lich: »Ich bin satt.« So habe ich denn nur in seinen Biindchen geblättert, das durch die Hände so vieler Landmhrleute ge gangen war nnd überall ihr Finger siegel an fich trug. Nach einer Weile gab ich ej zurück und wollte ein paar Stunden ruhen. Doch es kam nicht dazu, denn aus irgendeinem Grunde fetzte das Schiefyn ein iind dauerte fast die ganze Nacht ohne Unterbre chung ein« Wahrfcheinlich glaubte Jede Seite. daß der Feind einen An griff pluntr. Erst iin dichten Mor gennebel wurden wir abgelbfL Frö ftelnd tappten wir im Zickzack durch den Verdindiingbgraben siiriich Da erhielt ich die Nachricht, daß ich zum Oberlehrer ernannt fei. Zion Ober lehrerl Und hier erfuhr ich es! Mo natelang hatte ich sehnsüchtig data-g gewarten Aber nun war es inie bl erßaiinlich, als stiffe eine verfunlene Beli, mit der ich jede Verbindung verloren hatte, nich einmal nach rnit biniiber. Und ru- ersinnen-l befiel mich jenes Verwunderu, das michjesls aus Schritt und Tritt begleitet. .( Wie die Toten haben wir den Tags isber geschlafen Jn der Dunkelheits wurden wir dann wieder nach vorn gezogen. Aber als ich nachts an dem( Kistentische in unserem Unterschlnpfs saß, latn Tritlchen heran nnd brachte mir sein Buch. Er war sehe verle gen; et bot es sonst niemals an. Jckp nickte ihm zu und legte es aus den «Fanst'; ich habe wohl auch die Be merkung gemacht, daß ich nun nicht verderben könne. Da sagte et ruhig: «Mein5 ist besser« und frech in den Schätzengraben zurück. Diesknal lns ich länger. Es däm merle mir, mag der kleine Schuster meinte, alt er vom Atetnhalen une, Satltvetden sprach. Gegen Morgen aber verblüsfle er uns mehr als ge Schon am Abend hallet wir h und da ein klagen-les Gedtlill gehört Es was-en einzelne Kühe, die aus den verlassenen and zeeschossenen Dör sern kennen. Run, im Jrilhnebel tauchte löslich hinter uns ein Schal len qui-M Des-statt jeder andern Antwort M unser Anrui mit ei leni dunklen Nutzen beantwortet Ue Leute lachte-: es war eine Kuh, die instinktiv die Rübe der Menschen suchte nnd breitbeinig noch eint-at schmerzlich anfbriillend, rnit den ent zündeten nnd aufgetriebenen Entern heranschantette. « Mit seinen verfeckten Augen sah Trittchea immer wieder In ihr hin. Dann fragte er mich. ob er wohl hin geben nnd helfen biirtr. Jch hab ihn angeguckt« alr- ob er verriielt wäre Wenn sich nar ein Schatten liber den Graben erhob, tnallte es schon von drüben herüber, und ost genug hatten sich die Eeute’ den Spaß gemacht, ein Brett hochzuhalten das promptvurch löchert wurde. Nun satilhte nnr diese Zeit allerdings ver Nebel, aber schließlich konnten jeden Augenblick einmal ein paar Kugeln herüberpseii sen. Doch Trittchen machte nur eine Kapsbewegung: .Ei«7- muß ihr schreit lich weh tunl« Und als ob er mir den Einwand von den Lippen löse: »Es ist auch nicht gesiihrlieh. Mir passiert da nichts-" Ich war ver Hilfst ,,Sind Sie so sicher?« — ,.Ja«« sagte er, bescheiden nnb sach lich. Da guckte ich vie Achseln uns wandte mich ab. Ja- wnßte, baß er rechtbehalten würde. Ich hiitte inei nen Kopf basrü verwettet, daß ihm nichts geschah. Ei geschah ihm auch wirtlich nichts. Er kletterte auc- dern Graben nnd be freite die Kuh von ihrer schmerzenben Last. Jch sehe noch immer das Bild irn Nebel vor mir. Es war wie ein Schattenspiei. Dann gab er dem Vieh einen Klapi, baß es sich trvllte, nnb tarn heiter zurück. Von drüben war lein Schuß grsallen. Man tonntr leicht merlen, dass fein Ansehen bei den Kameraden Durch den tleinen Vorfall gewachsen war. Sie hatten irgendwie einen in treten Respett vor thin; ohne daß es ihnen selber zum Bewußtsein lam, mochte stch damit auch eine abergliitp lsische Regung vereinen. Sein neues Testament ward immer begehrter; in den Ruhepausen setzten sich die älteren und ernsteren Leute neben ihn unk sprachen allerhand. Dabei hörte lch ihn einmal sagen: »Gott gehet immer in Majtetu lltid wie ein König, da mit er unertnnni prüfen kann, immer die schlechteste Maske wählen wird, und- nicht die schönste, die ihm ge l-iihrt, so nimmt auch Er immer die allergewöhnlichste vors Dabei macht rak Schufterazseii dieselben Augen, mit denen er nach der schmerzlich rufenden Kuh hinübergesehen hatte. Und die Ruh tani jeden Morgen und jeden Abend wieder. Immer. ulj ob auch sie ihren Verstand hatte, im Frühnebel und ini Dämmer grauen. Es· war selbstverständlich laß Trittchen das nun einmal geübte Mellantt nun auch weiter verfah. Wohl ging er- dabei nicht immer so ruhig und friedlich her, wie das« erstemal, aber es lies doch stets gut ali, und wir verloren allmählich jede Besorgiiis. Als die hönertriigerin nach ein paar Tagen dann plonlich ausblieh fehlte uns allen etwa-. Vielleicht war sie erschosseii worden, vielleicht geschlachtet, vielleicht hatten die Be sitzer sie wiedergeholt. Der tleine Schuster horchte -·rinch allen Seiten, dann fehte er sich ruhig vor sein Neues Testament. Jch hatte erwar tet, er wiirde so oder so nach ihr su chen und sie vermissen, aber schließ lich sprachen die andern mehr bat-any als et. Es war nicht leicht, ihn auszulernen. Die Tage lamen und gingen. Jms mer mehr brileteiten ab: Tote, Ver wundete. mehr noch Kranke. Das Leben, das irgendwo dahinten Ge schäfte machte und spazieren ging, Schule hielt und Zeitungen las, er irant im Nebel. Ueber unsere Köpfe fort zogen mit dein unheimlicheusl Sausen die Geschofse unserer Attila lerie. Es war nicht schwer, zu der-s muten, daß wir über turz oder lang die feindliche Stellung stiirmen wür den. Von dank zu hand ging ietzt Trittchent Testament Es ward irri mer zerl euer und dreckiger. GI« ward zns U abgerissener und hin fälliger, als gäbe ei sortgeseht Kraft ab. Und wirklich ging eine stille Kraft und Klarheit aus uns Aber. Wie Plunder fiel alles von uns ab. Die Reiten wanderten fich. Der eine sagte und wurde rot dabei: ,Jhe hadt fremde nagen Einej Abends setzte fich der kleine Schuster wieder vor das Buch. Län ger als sonst. Die Geanaten heulten heut« bis in die Nacht hinein. Es wollte nicht still werden. Trittchens Augen waren versteckten alt je. Als er fertig war und das Buch zutlappte, streckte ich die hand danach aus. Mit dein alten Ricken schob er es niit hin. Er stand ans, und wie entfchuldigend sagte er, das ei allmählich schon böse aussähe. Aber vielleicht wallte ich es behalten; es würde ihn freuen. Da heb ich wieder verblüfft den Kopf. dkch alt ob er anch diesmal fchan vorher jeden Einwand abschneiden wallte, sagte er in feiner stillen und sachlichen Art: «Jch brauche es nicht mehrt« s Eine Stunde später tain der se sehl zum Nachtangriff. Unsere Ue tillerie hatte gut vorgearbeitet Laut lai schlichten wie uns näher nnd war en im Sturm den Gegner ans seinen Eil-wetten heraus. Mühe nnd Blut hat ei immerhin seiest-t. ! Unter den Gefallen-en war anZ Trittchern Wir fanden ihn »Meine nicht- Er miß Drei det chin »ren Benennung n ein Ende Dei-; tergetrschen fein. it der Band hatte er weht irn Todeitnrnpf in eine’ rriihseligr Greises-de gegriffen. die Palme spare-Etwa zwischen den irr-z tnrntnengepreßten Fingern geblieben. -,Setn Gesicht aber nur ruhig nnd be ?Icheiden« wie trn Leder-. Es schien su singen: »Bitte, macht euch meinetwegen tteine Mithck Die alten Wunsche-f ten begraben ihn; es mußte fehnett gehen. Ein schrnnler Ditget, ein Holz rrruz aus Wart-holden den Delrn aufs Grad und ein turges Gebet. Fertig! Das Neue Testament gehörte nun mir. Jrh brauchte et auch nicht; rnehr zu verbergen, denn eine Bibel-J geletltchnft ließ ungezählte Tausende on die Front schaffen. Davon Nie-» den zwei auch bei uns hängen. So» hatte ich den alten Band ganz alleine, nnd immer, wenn ich darin ltliitterte,l war ej mir, alt oh der lleine Schu-? ster neben inir stünde, die Lippen! regte und nritläsr. Er verlor seines irdische Dürftigteit und äußere Un-( icheinhartett; er strahlte in der Kraft! seines inneren Welenj, und teinef Worte. daß sich der größte König in’ die schlechtesten Gewänder httltte, und daß Gott stets in Matten ginge» wollte mir nicht aus dern Sinn. Jus groben Masken« in dreckigen Verhül-( tungen lnh ich urn mich tagtägtithl eine Kraft am Werte, die edutdig nnd tapfer Mühe, Not und od ersi trug, und allgewaltig schwoll in mirs die heiße Liebe aus zu jenem Votte,j das m der Tiefe rang und arbeiteteJ rämrnerte und träumte, die Ydurnpiej Eehntucht zum Licht hatte und act-I; menlog den fchweren Tod starb. tät-V les, was nu Erden Großes gefchehenl ist — ift es nicht durch fein Opferj gescheheni Wird der diirre Bodens nicht immer wieder durch fein Blut und seine Kraft gediingti Und was tsedeuten ihm gegenüber alle Kaisers und Könige, beiden und herrsiihrer,i an deren Namen sich der RuhnrJ hängti Wirt drängten sich die GesI Lauten durcheinander, aber das Ge-! fühi wnr ilar und tief. Wenn ich! un den tletnen Schuster dachte, waxi er nicht mehr allein: hinter ihrn ftand,« aus Werkstatt und Maschinenraum,j den Feld und Acker tomend, dari« Voll der Tiefe» . .. » Jch bin dann verwundet werdens Ward heimgefchafft mit vielen an-i dern. Bahnhöfe folgten auf Bahn böse, und immer waren da neugierige Menschen« Helfer und helferinnen... ach, alle, alle haben sie es gewiß gut gemeint. Aber ich habe die Augen« geschlossen; ich verstand es nicht; ichs vertrug eo nicht« Der Arzt sags, ichj fei noch »verdattert«. Das hatten tiele. Er gibt rnir Bücher, doch ietz; schiebe sie zuriich wie Trittchen einst« den ,Fnuft«. Manchmal möchte ichs auch antworten: .Meins ist besser.«’« Das Neue Testament, dessen schlim-, men Zustand man erst hier in deri großen Sauberteit so recht empfindet, genägt mir. f Jch habe nuch keinen Wunsch. Sil« fragen mich so oft darum und möch-! ten mir Liebes tun. Aber ich zer-s breche mir den Kopf: nein, ich wünsf sche,mir nichts was ich habe, ist; schon otel zu viel. So viel. dasz ichs rnich den ganzen Tag immer wun ; dern muß. . Nur ein Bild von dem tleinen Schuster hätte ich gern. I Er verschwimmt mir hier wie dass mal-, als er im Nebel bei der Kuh stand. Aber wer weiß, wo feine Leute wohnen! Er hatte wohl ilbers haupt teinen oerwandtschaftlichen An hang. Und ich laan mir auch nicht Unterr, deß er jemals zum Photo graphen gegangen ist« Er war sich zu wenig wichtig dazu.... Inzetse aus dein Felde. Von dem gesunden humor, den un sere Feldgrauen trotz aller Widrig teiten behalten, zeugt folgende «2ln zeige«, die ein Oantbearnter aus dem Felde nach use gesandt hat: »Mit herer sank mter empfiehlt sich als Ofen-« und Strahentehrer, Beizen Strohflechter, Mauren —- Erdarberten Dienstmarur, Koch, Schlossa, Flut erbeiter, Zimmermann Lange int Uuslond tätig gewesen, bei ersttlafsi-« gern Unternehmern dein größten der Welt. Ueferenzeu bei dein Reserve Jnsanterie - Regiment No...., s. »Kompagnie. Offerten erbeten unter »Wenn Friede wäre« an die Expe keitizn der .Reicefterr ngonachrichsl i II · — - A l steil-i sen-ten :(Aufzeichnungen eines Avsoienheti mans ) Die Deutschen haben leine Ahnung von Sitategie und Taktik In einem Doti, das sie vier Wochen beseht hiel ten, ist in der ganzen Zeit nicht ein: han« niedergebrannt worden ; Die Kriegsgeschichte aller Zeiten1 enthält teinen ähnlichen Beweis von: Feigheit, wie ihn seht die Deutscheni dadurch liefern, daß sich nicht ein einziger von ihnen als Defeeteut zu Uns hetiiberteant. . Unhegeeiflich wird immer bleiben tnit welcher Berechtigung England die Gefchiiitsliichiisieit Deutschen iiiechtei. hohe ich doch Linn Beispiel bis heute noch seine beut Monate gesehen, die mit Sand sei llt gewesen ,tpiiee. se- see »tseer« serettet Eine Erinnermäg eines Berti-anderem sen nri steife-. Jn dem idnlliichem von grünen-· den Dügetn umschlossenen Dosen an( der Nordspise Sumateas liegt der neutrale Postdampier zum schien einnehrnen. Jn, der zweiten Stunde nach Sonnenunidrgang wurde be tnnnt, daß unser Schiff Gäste be tennrnen hätte, und zwar etwa eins Dusend junge französische Mariae rnatroien und heiser unter der Füh rung eines MaichiniftennranienDie Leute waren sämtlich im Alter von 22 bis 28 Jahren, der Unterossizier ein Mann in den dreißiger Jahren mit schwarzem Bollburt und ernsten Gesicht-zugen: Erstere in Matrosem uniform, der leßtgenannte in sit-it Ei war der Rest der von der »Ern den« geretteten Bernannung des auf der Außenreede von Penang don dem deutschen Kreuzer vernichteten französischen Torpedojägers »He Mausquet«. Zwei junge Matrofen machten sich an uns herun, denn sie hatten das Vediirfnij, zu erzählen von ihrem verzweifelten, hoffnungslosen Kampf für ihr Vaterland, vom Untergang ihres Schiffe-, von ihrer Lebens-! rettung durch die «Etnden", aber; vor allen Dingen wollten dieie Män« net, die den Tod vor Augen gete hen hatten, die Bewunderung,fja die» leuchtende Begeisierung für den Korn-l mondnnten der »Emden«, die ihri Gemüt erfüllte, zum Ausdruck drin-J gen. l Und auf die Frage-: »Was habt Jhr denn erlebt-" fingen fie an zul erzählen: »Mit dem rufsifchen Kreuzers »Jerntfchug" hatten Le Monsquet und noch ein zweiter franzosifcherl Zerftörer die Aufgabe zu erfüllen, die Reede und den hafen von Pe nang zu befchiisen und zu bewachen. l Unfer Schiff, «Mousquet" hatte in der Nacht dotn 27. und Zö. Otto ber die Wacht auf der Außenreede,. während der andere Zerftorer imj hafen lag. Jnt Morgengrauen fichteten wir ein Kriegsschiff -da ’ vier Schornfteine zeigte und daif wir für das englische Admiralfchiffi «Errnouth« hielten. Es näherte fichl uns in fchneller Fabri, und als eoj nunmehr bir- auf eine Entfernung» von etwa zweieinhalb Kilometer an« uns herangetornrnen war, da trachte plötzlich ein Schuß, und es wurde» auf dem fremden Kriegefch ff die deutfche Itagge get-ißt Wir wußtenj fofort, daß unfer Schietfal besiegelt war, denn unfer Gegner lonnte nur« die .Etnden'« fein.' Auf die Bemerkung daß behaup tet worden fel, die Finden fühtel eine fatfche Flagge eine englisches oder eine japanifche, erwiderten oie« beiden Franzofen in tebbafteni Ten: l »Das ift unbedingt unwahr, dennj wie gefagt die ,,Emden« batteiiberi baupt teine Flagge gebisz und erftj beirn erften Schuß ging die deutsche Flogge hoch!' j l i »Und da- Gefecht?'« «Bereits beim erften Schuß der mit großer Präzision uber uns hin-f weg fiel, wußten wir dafz unferl Zerftiirer rettungslos verloren feil Das Gefecht fetbft bat etwa sitan höchstens acht Minuten gedauert,f und da war alles zu Ende. Unter Ammandant ließ und allen Ret tungsgiirtel geben, felbft nahm erl teinen; wir fprangen alle in's Meer, der Kornntandant hielt fich noch eini ge Augenblicke halb fchwinnnendi iiber Waffer und dann ließ er sich« finlen und ertrant. ( Nachdem «Le Mousquest zufam-« nrengefchoffen war,lan1en fchon diei Boote der «Etnden«, utn uns zu retten Etwa 15 Mann ven unsl darunter einige fchwer undleichtderss wunder, wurden gerettet« »Komm Euer Zerftörer denni nicht rechtzeitig entfliehen und fich in den hafen retten?« l .Dad war dollftiindig unmöglich,k denn laut der uns gegebenen Befehil te durften wie nur einen Kessetl unter Dampf haben, und daher bat unfere Geschwindigkeit, die bei Vollsl dampf 32 Knoten fein tönnte, nur böchflens 19 Knoten betragen, wiity rend die »Er-iden« ficher eine wesent lich böbere Gefchwindigtett zu ent wickeln inrftande war. Und unt unfeeen zweiten Kessel unter Voll-l darndf bringen zu tönuen, dazu bitt-l ten wir 15 bis 20 Minuten geil braucht ,,War Euch von dem Schicksale russischen Kreuzers .Jemischug« noch nichts bekanni?· .Zur Zeit dei Kampfes mit der »Es-den« nicht! «Jemischug« isi an demselben Morgen in der Jn nenreede von der «Ecnden« iorpes dieri worden. Daß wir von der «Emden' überrascht worden sind, daran isi nach unserer Meinung un ser Kollege — der zweite französi sche Zerstörer schuld. Denn hätte man dori richtig Wache gehauen, so wäre es ein Leichies gewesen, uns rechtzeitig von der Anwesenheii des seindiichen Kriegtschissee in unseren Omässern zu benachrichiigem haiien Dir doch an Bord deahiiose Seie grqphie.' «Wie war sdie Behandlung ein Bord der «Ernden«i« s «Wir sind vorn Kontinent-unten o. l l i Miiller, wie von den Ostszieren und den der Mannsihast ausgenommen perpfleqt, versorgt worden, wie ins citernhaul zurüslehrende Kinder. Der Mmqndant hat uns Kleider, Leistung, Bei-, Bier, Zigarrerh Zi gareites gegeben, soviel, wie wir toll-s ten, wir sind von fotzieren nnd annschaft in seen-rundlich ehrenvollster Weise behandelt wor den« als Kameraden, nicht alt in de. Alsbald, nachdem wir an ed der »Sie-den« waren, gab uns Korn rnandant v. Müller das Verspre chen, daß wir bei der ersten Gele genheit nach einem neutralen Oasen befördert werden sollten. Und wirt lich fuhr die .Emden« in dieFahrs siraße der handelsdampser, wo es bald gelang, ein englisches Schiff abznsangen, dem der Auftrag er teilt wurde, uns nach dem holländi schen Oasen von Sabang zu brin gen. Das war für dieses seine Rettung.« »Welche Erlebnisse habt Jhr an Bord gehabt?« »An Bord der «Emden« verstar ben zwei verwundete Gerettete: ein Osfizier und ein Matt-ist« Als ihre irdischen Ueberreste ins Meer der senlt wurden, ließ der Kommandant die ganze Besasung zu dem feierli chen Leichendegängnis antreten lia pitiin v. Mitller hielt dabei eine Ansprache in französischer Sprache Jn seiner Rede lebte er uns als brave Kameraden, die treu und mu tig ihre Pflicht als Kämpfer für Ihr Vaterland erfüllt hätten. Er sagte noch, er hätte auch nur seinePilickst seinem Lande gegenüber getan, uno er schätzte unr- hoch, weil wir mutig die Ehre unserer Marine gewahrt hätte-en Und zum Schluß sprach der Rommandant sein Bedauern dar über aus. daß et nur dem verstor benen Offizier die Ehre hätte ern-ei sen lönnen, feinen Leichnam in der Tritolore dem Wellengtab anzubre trauen· Als wir nuf dem englischen Dampfer eingefchifft werden sollten· der uns nach dem holländifchen Ha fen zu bringen beauftragt war, gab Kapitiin v. Müller der zuständigen Behörde durch Inntenspruch Nach richt, dafz gerettete franzöfifche See leute in dem hafen eintreffen wär den, darunter feien zwei, die ver wundet feien. Das Ergebnis dieser von Tritt und Umsicht Mitternan nachrichtigung war, daß bei unferer Ankunft die Behörden zugegen ira ren, utn uns in Empfang zu neh men, und daß auch die fiir den Transport der Verwundeten erfre derlichen Tragbnbren ani hafentai zur Hand waren. Und damit unfere Leute sich cui alle Fälle legitimieren tönnten. mich wenn das Radiograinm nicht in Sabang empfangen wäre, bat der Kommnndant der «(-tnden« uniersm höchsten ien Rang, dein Mafckjinis iteninaoten, von feiner Depeiche eine Abschrift mitgegeben« Soweit die Berichterfiattung der beiden jungen Franzofen Jnt Lniife des Abends innern fie noch lviereri holt zu tnir,um noebnmls nan nene ibre Beebrung und rbre tiefe Er lenntlichleit fiir den Fregnttentntsis tiin b. Miiller zu bekunden Ta böchfte Lob, das diefe einiaten Leute fiir den deutfchen Miit-nebs fizier erdenken tonnten, giisfelie in dein Saß: »Ja ·der ganzen deutfeien Maeine gibt es nicht einen zweiten folchen Kotnniandanten wie dieien v. Müller!« Und als die Reife uns nach Eo lonibo fiiiyete und ich dort einein be tannten englischen Großtaufniann einen Freundfchnftsbefuch zu bringen Gelegenheit hatte, intnen auch skie eidenfahrt und die rubttireitfen -eiftunnen der «Eniden' zur Spen che. Jch erwähnte die Beqeifierung, Verehrung und Dantbarteit der ne retteten Franzoer und wiederbrlte dein Engländer den von diefen Leu ten gepriigten Los-sprach Und .tvas erwiderte nun imfer Engländed » Selber in heller Begeifterung fiir den Kobitiin Müller fagte er, ohne fieb eine halbe Sekunde zu überle gen, enit einer energischen David-ze bördr. die Stimme halb qedänivft vor Bewunderung: »Ach fa, einen solchen Komnmndanten gibt es in reiner Marine der ganzen Welt!« Zuin Schluß fepe ich noch eine Ieufrerunn des französifchen Mandi nifieninnaten iiber den Kommun danten der «Etnden« hierher «M ich ihn jemals vieren treffe, fei es in Frankreich oder nn derttpo, fo werde-ich ihn toie einen Bruder begrüßen.« Ein Ehtmktillz aus FCKUVLIIMUT für den Kommnnvanten v. Müller, die Offiziete und die ganze Be mannung der «E-nden«, worauf vie ganze deutsche Mariae stolz sein kann! — —- Om in ös. —- Leutnnnt: Nun, Schulze, ist der hasenbrnten mich wie der so delitni, wie der vorige? Schulze: Befehl, here Lentnnnt, der ist noch delitaterL « Leutnnnt: An —»— Sie beseelen mir recht verdächtig die Endstlbek —- Zeitgemöße Wendung. —- Wie war nun der IMM- von deiner Schwiegermutter-f —- O« die Loslöfung vom Feinde geschah ohne Schwierigkeit! j«..