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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 26, 1915)
Die Wesen-Ue Eine heitere Geschichte vor. Max Karl Bäuche-L Gestetn war der neue Nachwi getpinmen, Etsagtesetpistm Männer mittleren Alters, mächtiges Material, 27 Mann site die Kommir. Unterossiziee Band war mit einein Gefreiten nach dein kleinen Bahnhof Y. gesandt worden, auf welchem der Transpott eintraf, und von da foll ten vie Kriegsneulinge ver Komm-nie zugeführt werden« Band, Karl Traugott Band, Ma letgehilfe aus Gelenau bei Thuin im Etzgebirge in Sachsen, war der treff lichite Korpotal, den man sich deuten konnte, mutig, flink, anstellig. sor gend sitt seine Leute, nur mit der deutschen Sprache lag et beständig in Fehde —- und et hörte sich doch so gern sprechen, der gute Band. Als et zur Kompanie tam, fragte ihn der hauptinann, ob et ein militätitches Spezialfach besonders beherrsche. sollte heißen,.ob et besondere tüchtig sei im Exetzieten oder als Pan-quil lenfühtet over Entfernung-schätzen Wachthabender usw. Und Brand ani wottete: »den Hauptmann, ich bin een ganz vorzügliches Jnschtkuttöt!« »Was sind Sie?" .Ein ganz vorzüglichee Jnschtruts ier Jnschtruttion ist meine Stärke, da nehm ich’s mit jedem pst Ich inschtruiere über alles: Gefecht, seid dienft, hetteseinteilnng. Vorm-ster Nequirieren, Schießdienst — ju!« Und seine Kunst als »Jnschtruttör« zeigte Karl Traugott Band bei jeder Gelegenheit Er tnstrnierte, wenn man Quartier bezogen hatte. wenn man Schüyengräben aughoty wenn man Borposten ausstellte, ja, sogar im Ge fecht, bei einem Sturmangriff ließ er sein bekanntes: Mal herhnrenk er tönen und während man mit einge sogenen Köpfen in voller Deckung lag und das Maschinengewehrfener über sich rufen hörte, instruierte de: Were über die Tätigkeit des Schrit zen, wenn das Kommando «Sprung·« erfolgt. Und alles in seiner drastisch drolligen Weise, mit Knsernenhofbxn ten durchseyt Und jetzt stand er am Badndofe zu Y. und zählte seine 27 neuen, eden aus der Heimat angetominenen Ka meraden ad. Und noch ehe sie abwar schierten, begann er mit der Jnstruts tion: «Mal herhörenL Also ich, was ich bin —- ich bin der Unteroffizier Karl Traugott Band aus Gelenau bei Thum im Erzgedirge in Sachsen! Jst jemand von dort wo mer«-« Es war niemand von dort wo wer. .Js ganz esall Ganz egoU Also ihr gehört von heute ab zur »t. Korn pagnie des X. Reservetegimentes nnd ich din euer Korporat. Und jetzt mar schieren wir 22 Kilometer — unv nu losl« Und er bildete eine kleine Spitze in der Stätte einer halben Gruppe nnd löste Verbindungoleate los und instruierte dabei über Kriegs marsch und Reisemarsch, und als sie nach 12 Kilometern das erste Mal einen größeren Halt machten, begann der Wackere schon wieder mit Jn struttion .Mal herhören!« Und die Mann schnften, die lints der Gewehre aug getreten waren und jin Straßengra ben doelten, lauschten, was ihnen der neue Korporal schon wieder Wichtige rnitzuteilen hätte. Und er begann: »Mir denn jetzt Krieg, richtigen Krieg, also teen Manövez das wißt ihr kuvhl?« Und sie wußten ei- alle. llnd nun kam eine tiefsinnigr, inhalrfchivere Zsra;e:,,W.15 iii eegentlich Krieg, — Sie da mir dem gelehrten (»Iesichte?« Ein langer, lganerer Reservisi niit einein ernflen, klugen Gesicht setzte sich straznrn und desinieriez Krieg ist das Lin-tragen rsvn Streitigkeiten zweier Völker mir der Wasse.« »Blech! Große-—- Blech! Gelehrter Blech! Denn erschieng wird irn Krieg überhaupt nischt ausgetragen, ver standen? Das machen bekanntlich ber heerne die Semmeljungen und Zei tungsweiber —- unb zweetenh kann von zwei Völkern in diesem Kriege überhaupt ieene Rede sein« —- he? Da kommen Sie aus der heimat und wissen nicht mal, daß sich mindestens een halbes Dutzend Völker da herum balgen und überbauptl Da wird so’n gelehrter Quatsch bergesabbert ——— unb d is nischt — absolut nischtl Sie, der daneben sitzt — was mee nen Sie, daß man unter Krieg ver steht?« Der Nachbar war der Landwebri wann Ferdinanb Täglich aus Bellen dors in Partituren Er blieb nicht be haglich sitzen aus die Frage des Kor porale sondern schnellte in die Höhe und stand nun wie eine preußische Säule aus dem Beaudenburger Tor. Sein alles andere alt intelligenter Gesicht ward ob der schwierigen Fra ge des flatpcrali lang und sein Un terkiefer klappte maschinenniäßig aus und zu. Plötzlich ward sein Mund rund und sah nun aus wie der schornskeknkaps eines Panzerrrensert aus der Brandenbuku e. Ein blen dender Strahl posmrer cher Intelli eiez machte sein M traf der innean spi- minnen-Pse- Stand , ieine Antwort dies seines-tu Gehirn herunter, die Zunge sing ihn aus und sorpnee ihn en Barte und der Unterliesee kiappte nnq unten nnd die Antwort fiel heraus, pro-ritt und trefsend: »New isi überhaupt —- sa überhaupt, ken- der Friede alle ist.« Der Korporal war nett-lässt war vollständig äberwiiltigt von der-Bucht dieses Gedankens. Prpmpte Logik verblüsste ihn steti. aber er faßte sich bald wieder und erkannte. daß er sei ne Frage zu allgemein gefaßt hatte, deshalb stellte er sie präzisen »Gut so, —- aber ich meene, Krieg, wie wird denn das gemachti« Und wieder krachte Ferdinand Täg lichs Dirnschalr. Va. das Morgenrot der Weisheit leuchtete wieder von sei ner hehren Stirn, er glühte wie ein Jntelligenzhansen und sprach: «Krieg wird so gemacht: Erscht kriegen wir seldgraues Zeug und scharse Patro nen nnd von meiner Kleenen Blu men ofs die Knarre, dann geht- oss den Bahnhas, da gibts belegte Stalle und Rassen blaß seen Schnapc nich, dann gehts nach Frankreich und oss jeden Wagen steht: jeder Stoß een Franzos! und dann gehts in den Schüsengrabem da wird geschlafen und gegessen und dann Hurra ge schrien und dann aber mit dem Kal den losgeiracht und dann hab’n mer gesiegt!'· — »Sie kriegen bestimmt mal das Eiserne,« sagte Unterassizier Band lebend und dann sah er strafend den «Ge1ehrten" an und sagte: »Wie hei ßen Sie?« s »Strottheiin.« »Was sind Sie?« »Hndro1ett, Herr Unterosfizier.« Band schnappte nach Verständnis-; aber dann ging ein Leuchten der Erss tenntnii über sein stachelbarturnis rnhmtes Angesicht und er sragte:; »Was kriegen Sie da siir’n Pfund-H Jest schnappte der Hydrotett nachs Ertenntnis und deide schauten sich an, als habe der andere inindestenSE sehen Konse, dann lachten beide im ; irrer mehr, immer herzlicher —- nnd? der Friede war hergestellt» ? Als sie abends endlich im Quartier eintrasen. einem zerschossenen, von« den Einwohner-n verlassenen Dorsei rief Unterossizier Band den Land-; wehrmann Schipple beiseite. Schippte war das Universalgenie der Kompa nie, ein Alleswisser nnd Allesliinner·. ,Sie Schippte, wissen Sie vielleichti was ein Hydrotett ist?«· —- »Hydro rett? — hndrotett —- a, das wees ich ganz genau. Ein Hijdrotett ist eener, daß wenn inan teen Wasser offer Ballon hat. tut der hydrotett welches herzanbern.« — »Derzaubeen? Sie, Verehetestm oerlaaeten laßt sich der Unterossizier Band nicht.« »Aber Herr Unterossizierl Es ist toietlich sa. Da hab«n die Kerle, toas die Hydrotetten sind, so’ne lange Ritte, die ist vorn wie eene Gabel und da gehen sie über die Wiese spazie ren and da schwitzen sie so lange, bis die Rate wippt -— und da ist Wasser in der Erde.« — Da entstand in Unterossizier Karl Trangott Band ein königlicher Ge danle. Wenn der Hydrotelt mit sei ner Rate Wasser findet, warum dann nicht auch Bier oder Wein, von wel chem edlen Getränken doch sicher die ausgerissenen Bewohner manch Ge bind vergraben haben mochten. Er mußte diesen fürstlichen Gedanken mit Schippte besprechen, und er sand den Wackeren, wie er ein Hahn, das er Gott weiß wo ausgegabelt hatte« schmette. «Schippte, haben Sie vor hin wirklich teenen Unsinn ge schwant?« »Jch7 Wieso« warum, wes halb, here Unterossizier?« — »Mit dein Wassersrisen?« — «Ach, von wegen der Wünschelrute?« —- — ,.Wiinschelrute heißt das Zauberdingi Da lann man sich wohl wünschen, toizj man will nnd der Kerl sindet I « Zlachen, aber da er ein Schall war, iSchipply wollen Sie das nicht mal . offizier, und wenn ich mich nicht ganz »in den Schützengeaben einriieten, ein paar Maß Echtes, hei« sztt Stratiheim, dem hydroteltem und ssagte vertraulich zu ihm: »Hm, Ka l l l Zchipple, der Schlaue, wollte erst der gar zu gern auf Kosten anderer und zur Unterhaltung der Gesamt heit einen Spaß in Szene setzte, lachte er nicht, sondern machte ein ganz ern stei« nachdenkliches Gesicht! »Hm, ein Fässel Bier —- daj wäre nicht übel. Herr Unterossizier, was?« reizte er den made-en Band. , Bier, Potztausendl he. in die Hand nehmen« Sprechen Sie mal mit dem hydrodeltem er solle mal seine Wünschelrule tanzen las sen-« — »Wird besorgt, Heer Unter iere, gibts heut Nacht, ehe wir wieder Und Schipple pütfchte sich geschickt merad, hast du Luft, einen Spaß mitzumachen?« —- «EB lommt da ran anl« — ,, meine mit Hilfe deiner Wünsche entei« —- Zelt-age schlolienl Für Wiye ist mir meine Wissenschaft zu ernst« «Blech! Um die Kameraden bei gu lee Laune zu erhalten, ift keine Wis senschaft zu ernst, der-standen — Unser Kot-parat Band denkt, du kannst mit deiner Wünschelrute ooch Bier oder Wein aus dem Boden zau dern und ann. .·« .-« ·Jch verfiel-ei Und ich mache den Spur mit- dsi heißt Ue Wehm abee keine Verantwortung, wenn die Sache if seht und der Mem-L grob wir , —- «das laß nur meine könne-e sein. sefors die eine Heute nnd ich mache has andere und in zwei Stunden« also Puntt zehn Uhr. trittst du mit deiner Rate an und dann geht der az- loi Um zwölf Uhr nachts Inii wir doch bekanntlich wieder mar ehhereit fein, in die Stel lung einzuriicken.· Und Schippte trollte sich zum Mar tetender, hei dein er auch rühmlichft bekannt war. —— «Serouj, Mann rnit der fahrbarrn Futtertantine!· begrüßte er den Marlrtcnder. «Saaen Sie mal. verehr-trink Krieg-tauf mann. —- da hatte doch vor enttichen Tagen irgend jemand aus der Dei mat ein Faß Bier als Liedetgabe ge schickt, leider Gottes für das andere Bataillon. th das Faß noch hat« — «Selhstmurmelnd, alter Gauner willst wohl wieder einen Kapitalwih andrehen, walt« —- «Hm, vielleicht Wollen Sie tnir das Faß mal osf zwee Stunden pumpen«t« —- .Eo hängt unterm Wagen. — aber wie derbringen, sonst roochtt!'« Und Schnippte löste das leere Faß und rollte es im Schweiße seiner An gesichts über Ader und Stoppet und begann dann im Hofe des Quartier gates eine geheimnisvolle Arbeit. Dann rollte er das Faß wieder aus dem Hofe und grub mit feinem klei nen Spaten in sen zerstörten Garten bei hat-fes ein tiefes Loch, verfentte das Faß und schüttete das Loch wie der zu. Unterdessen hatte Der hat-ro tett Strottheitn im nahen Busch eine Haselrute geschnitten und meldete sich dann bei Schipplr. Der hatte aber noch etwas Wichtige-s im Keller zu verrichten, ehe der Spaß beginnen konnte. Als geschickter Requtrierer hatte er in der Tat noch eine Flasche» Kognat in einer verlassenen Ecke vers Speisetömmerchens im Bauerngutes gefunden, war mit ihr in den Ziel-! ter geichtüpft und hatte auch dortl geheimnisvoll und eifrig gearbeitet. ; Nun flüsterte er mit Strottheiwj »Aus wir machen die Sache fo: Sie; gehen mit der Wünschelrute langsami nor. machen aber zur Bedingung,( daß nur ganz schwache-«- Licht bei der’ geheimnisvollen cache angezündet werden darf. Jch bin immer an Jh rer Seite, und wenn ich hafte, lasseni cie die Rufe zappeln, dann gibts was, veritandenk«· l llnd nun holten sie den wackerens Band. Er hatte es nicht übers herz gebracht, Leutnant B. die nächtliches Zauberei zu verbergen und hatte ihn eingeladen, mitzugehen. Leutnant B» der selbst sehr gern einmal herzlich tacht- aud vier Sim- fak Spaß usw Witz hatte, ahnte natürlich sosort, daß man den guten Band wieder ein mal gründlich oertnacken wollte« aber er hütete sich, ihn zu warnen und martierte den harmlosen und Begie rigen. Andere Unterossiziere schlos sen sich rnit an und nun trat auch der Wünschelrutenniann selbst aus den Plan. Man betrachtete mit Jn teresse die geheimnisvolle Gerte und Schnippte machte den Ertlärer und gab die Verhaltungsmaszregeln — ,.Also nicht reden bei der ganzen Sa che, Herrschaften, sonst wird die Rate scheut« Den guten Band iiberlies ein» heilig Gruseln Von einer tcheuenl Stute hatte er noch nie etwas gehörtJ und er wünschte nur, daß alte die Herren seines Kegeltludg in Gelenau dabei sein und ihn bei dieser geheim nisvollen Mission in seiner ganzen Glorie bewundern könnten. »Wir su-( chen zuerst rnal den Keller ah. Wenns die Rute nach links schlägt, gibts? Schimpf-, schlägt sie nach oben, gibts Wasser, schlägt sie nach unter, Bier.« »Und wenn sie nach rechts schlagt?« fragte der wissenbbegierige Band. »Dann gibts —- hsn —- Butterinilch, ja, ja« Butterniilch,· log der steche Schippte, der beinahe aus einen Au genblick verlegen gewesen wäre· s und nun stieg man einer weinte-; prozession «gleich, mit dissmeml Schweigen und nur von einem Licht-I lein beleuchtet, in den Zellen Steckt-; heim mit der Rate vor dem Leide,! tie Gabel ltmnpfhaft ucnfaßi, vo-! taus. Jni langen Gang des Kellerjl zuckte die Rate nicht, aber als man-l in den zweiten Raum eintrat, stell den schlimmen Schipple ein HuftenI an und gleich begann die Rate zu! zappeln und gebärden sich wie toll. : »Sie schlug nach link-S« schriel Band außer sich und mußte es sich? gefallen lassen, daß ihn Schnipple,( zwar ganz unmilitakilch und eigent lich hatt straft-an in die Seite lnnsss te: Eiche fa laut, here Unten-fli-l 3let, sie wird sonst scheu!« Und; Sttattheim, dem fest die Sache Spaß» machte, ließ ia ve- Tsi vie Rates schen weiden, d. h. sie hing ganz matt; herunter und schlug ganz matt undi müde. «Da haben wie den Salat!«i flüsiette SchiKle ärgerlich und Bank-; hatte bitten- eue. Aber nach getan-l met Weile«-erhalte sich die Wünschelss rute wieder und fing wieder mächtig an zu zappeln, nnd unvetlmnth nach linli. »Das ist SchnapW flüstette Band’ jeht ganz verklärt. Und Schnippte klopfte mit dem Griff seines Seiten-; gewehtes die Mauer ab. und siehe dc," es klang hohl. Mit hilfe schnell het beigeholten Werkzeugeö brach Schüpp te die Mauer auf und schlank und» lieblich stieg eine Kognakflasche aus« der Oeffnung. Band und, ei sei ge sagt, mancher andere auch, waren sprachlos Schippte hönvigte dem? Kotpoeal die Flasche ein und mau: zog nun weiter durch den Keller. Ubet4 die Rate blieb tot und still. 1 »die: wird nischt mit dem Werk sagte endlich Cchtpptr. Wir wollen mal nach dem Hase und Garten geil heul« Und der Zu wallte aus dein FKeller iider den D Dort schlug die thtte ganz bedenklich nach alte-J Wassers« sagte verächtlich Unter-is sizier Band unsd nian ging weitenl Jeßt lain man in den Garten undl siehe da, hier sitdrte die geheimntsii volle Gerte einen wahren Jndianerss tanz aus, und immer nan unten s schlug sie und peitsche sast den Bodens und der arme Strottheiin tpnnte sie kaum döndigen »Das ist Bier!" schrie Schippte und zerrte seinen Spaten vorn Gurt und die anderen dalsen mit. und in wenigen Augenblicken stieß rnan aus ein hattes, rundes Et was, das sich, als inan hinleuchtele, als ein Faß entpupptr. Mit Jupp und Hoi ward ei gehoben und unter sucht. Aus der Estaminet nebenan wurden ein Bierstecher und Glaser herbeigeschasst, Strvttheiin aber galt als der held des Tages. Man stieß den Stecher in den Spund, aber da schrie Schippte: ,halt, Licht auil Wünschelrutenbier dars nur iin Fin stern angestochen werden« sonst schmeckt es schall« Und ini Finstern sitllte man die Gläser. Und irn Fin stern drückten sich Schippte und Strottlseitn still beiseite. Und alt sie an der Hausecke verschwanden, hörten sie ein Schiner-sen und Fluchen, und das Wort Wasser schallte in die Nacht hinaus. Nur die Kognatslasche ver mochte den erzürnten Lords-rat zu besanstigen. An dieWiinschelrute aber glaubte seitdem Band nicht mehr-. Der eigentliche Leidtragende aber war der Leittnant B. Da man un mittelbar nachsder Entdeckung des Biersasses abriitten mußte, die Rache aber so gliialich gelainpst wurde, daß man weit weit vordrang und der Feind böse zurückging, so wurde auch Etappe und Reserve ver-legt Und nach zwei Tagen latn eine Meldung rson seiten des Regiment5: Der Mar letender Flaschenlorl des ersten Ba taillons hat der viertenliainpagnie ein leeres Zistiterszaß geliehen und bit tet um Rückgade des Gesaßes bezw. um Zahlung des Betraaeg von x Mart. Der Kompaniefiihrer bat sich sofort zu äußern, bezw. den Be trag zu erlegen. Und um die-Sache aus der Welt ,-u schassen, zahlte Leutnant B das Faß. Seitdem muß Schipple, irenn er wieder Spaße vorbereitet, erst ein Versprechen niederlegen daß dem Kompaniesüdrer teine Kosten er wachsen. pe- Iedte Wien Von Gustav Zitzröcr. Der Jatob häuberle ist nie ein schlechter Schüler gewesen, aber seit einiger Zeit ist er geradezu ein Ausbund von Fleiß. Sein Vater, der Wilhelm häuberle, sährt Mu nition drüben in Franteeich Der rkeil leitet der Großvater, der alte Christopb, die Wirtschaft Das häu berle - Haus steht gegen Süden hin nm Ende des Dorfes, wo die Bo denwiesen beginnen· Die erstrecken sich als ein weiter, dem Tale zu geneigter Plan bis hinab an den Fluß und bieten gegen das Früh jahr hin ein Bild von besonderer Schönheit Da sind die Schlüssel blumen in zahllosen gelben Tröpf chen zwischen das dnntle Grün ak tvorsen. Wenn nun gar die Sonne daraus scheint, dann ist es, als habe der Herrgott in Vertchtoenderlaune lauter leuchtendez Gold mit raschem Wurse über die Wiesen gestrent. So war es denn gar nicht ver wunderlich, daß das Jatiible, dem derzeit, wie jedem ausrechten Jun gen, die Goldstücke im Kopfe spu ten, zu seinem Großvater sagte »Jeht, wenn das alles Zwanzig marlgStiickeln waren, hernach hätte der Kaiser ausgesorgt!· Die Blu inen aber blieben, was sie waren, wunderseine, goldgelbe Tellerchen, die in ihrer Zeit absielen nnd ver wehten. So mußte man denn halt wohl oder iibel aus dein einseschlas genen Wege bleiben, das sold aus Truhen nnd Schüben hervor-zaudern nnd mobil machen. Eines Tages war der alte Chri ftoph häuberle im Wirtehaufe zur Versammlung des Kriegervereins gewesen. Das Häuflein der Män ner war arg zufammengefchmolzen 29 waren aus dem lleinen Dorfe dem Rufe des Kaisers gefolgt. Alk nun die Alten fo saßen und von den Ereignissen draußen sprachen, langsam nnd verhalten, wie es Bau ernart ist, da ftnnd der Lehrer auf. Er redete von den Pflichten derer, die daheim blieben. Sammeln miifzs ten fie und geben, soviel in jedes einzelnen Kraft ftiinde. Dazu nick ten die Bauern. hernach lam er auf die verborgenen Goldstücke zu sprechen. Sie müßten mal-il ge macht werden und als eine große, feft gefchloffene Armee gleichsam dem Feinde entgegen stehen such dazu nisten die Bauern. Das zu erret n, fuhr der Lehrer fort, fei fest ne große Bewegung aufgefprungen, die inan freudig unterstüsen Iriisse CI fei hinlänglich bekannt, daß mancher wie ein Geizhals an feinen üchfen hinge, Kam den Auf des terlandes tan Ohren sttten feines nsle, s sle oder Otefele aber den klin ne. Co habe manm Jugend zu mobilisieeen begonnen, Lund ee werde diese Moditmachung morgen auch in der hiesigen Schule Ltund geben« Wer ein Zehn-nott stück mitbringe· brauche für den Tag ;keine Schulqedeiten zu cn n. und fwee gut ein Zwanzig-nat stüc ad 1iefete, dee sei für den Tug, nachdem et zwei Stunden gen Unterricht teil genommen, überhaupt schulftei. Da zu nickten die Baue-n ganz besonders lebhan Nur einer schüttelte den Kopf. Das war der Christoph häu« teile. Aber das fah niemand· Arn anderen Tage machte denn auch der Lehrer seine Jungen und Mädchen mobil, und am nächsten hatten oon sechzig Schulkindern nur fünf Schularbeiten gemacht, darun ter das Jalöhle, und zwanzig mar schierten um zehn Uhr mit hoch getragenen Köpfen heimwärts. Die hatten« Zwanzigmartstiicke abgeliefert. Die Zurückgebliebenen sahen ihnen neidiseh nach, nur der Jatoh hatte blihende Augen und trug seinen Kopf hoch. Der Lehrer stand ver wundert vor ihm. «Jalob häu herle, hat dein Großvater tein Gold?« »Das schon,' entgegnete ver Jun ge, »ich bring’s auch, aber nit so wie vie anderen, hat her Großvater gesagt-" »Nicht so wie die anderen? Wie denn?« »Anders.« «htn. —- Wir fahren fort· Lies du weiter-, Reinhold hautmann!«· Das Jatöble aber lag auf der Lauer trne ein Luche. Wenn einer falsch las. gabelte er mit dem Fin ger in hie Luft, so daß her Lehrer einmal sagte: .Der Händerle paßt auf. Machst ihm nach. dem Ja lob.« Als der Junge heim tat-. trat er gewichtig vor den Großvater «Großvater, es fängt schon an, war-«- dn wolltest.« »Dann schau, daß du so weiter machst,« sagte her Alte. Nun lropften vie Goldstücke wei ter, etlikhe Tage noch ziemlich mun ter, dann langsamer. Zuletzt brach te nur noch der Wilhelm Althaue rann und wann einen Fuchs. Der Althaug aber war ein Faulpelz und ein verzogener Bengel dazu. Wean die Aufgaben schwer waren und die Stunden zahlreicher, so Montag und Donnerstage, dann trat er mit einem Goldstück an, griff, wenn der Lehrer vor ihm stand, die Schulars besten nachzulehen, in die Westen tafche und holte den Fuchs heraus. Bergab der Lehrer das Nachsehen, dann untersthlug her Althaue fein Goldstück für nächstes Mal. Das Jaköble aber blieb sprunghei reit wie am Tage nach ver Mobil machung Davon hatte er ganz hlißende Augen bekommen und eine rasche, aufmerksam Art. Gestern hatte der Lehrer den Haut-ekle vor vie ganze Klasse gestellt. »So, hältberle, tnm zeig«, wie man das Einmaleins tön nen muß!" Dann waren die Ausgaben geslosl gen wie Hageltörner, waren ausge schnellt und in richtigen Antworten zurückgeslogen Der Lehrer hatte dem Jaköbdle aus die Schulter ge stopft «Mach weiter in der Art!« Arn anderen Morgen brachte der Jaköble ein Zwanzignmrtstita mit Die anderen sagten ihm, er dürfe um zehn heimgehen, aber der Jun ge blieb seyen. Es vergingen so an die vierzehn Tage. Da lieserte der Fleißige das zweite Goldstück ab. Das war aus den Aussatz hin. Selben Tages tras der Lehrer den alten häuherlr. Er sngte zu ihm: »Mir scheint, Sie sind ein ganz Schlauer!« »Ah nein,'« wehrte der Alte ah. »Jeder geht halt seinen Weg. Nur dem Jatöble aber die Sache nit leicht machen. Jch las es langsam stopfen-« Und so geschah es. Der-weil aber hatte der Jakob unter seinen Ka meraden eine besondere Stellung ein genommen. Er hatte etliche von ih nen überholt· Die grollten ihne Wäre der Jatob ein hochsahrendee Junge gewesen, so wäre er verein sarnt. Dador bewahrte ihn sein Großvater. Er stellte ihn eines Abends zwischen seine Knie. L »Jatob, schau, das mit deinem Fleiße wird ietzt nachgerade ge fährlich· Machst so weiter, hernach tann ich nit genug Gold schaffen Jch dent’, der liebe Gott hat dir soweit ein·gescheit’5 Röpsle gegeben Sa paß auf! Die Füchse sind tetn Lohn dafür, daß du fleißig bist. Das ist deine Pflicht, wie es deines Vaters ist, daß er jetzt in Frank reich steht, und meine. daß tch auf den hat passe. Dafür, daß man seine Pflicht tut, hat nian nichts zu verlangen und sich nichts darauf einzubilden. Was meinst, Jatöble?« Da ging erst ein nachdentlicher Zug über des Jungen Augen. her nach war ei, wie wenn die Sonne hineinsinte in die zwei hellen Ster ne. «Schon recht, Großvater. Jch verstehe, was du meinst. Aber ich laß nit aus« »So sind wir auf gleich,« sagte der Alte herzlich. .Du machst uns eine Freude, deiner Mutter, dein Va ter und net-, und ich die eine daseqnt Und wenn Mit W I Fuchs dahin ist« hernach bgsi du reicher als ich. Dann sonst das-us lFteude machen, wir — dir nicht nicht« Das hatte et langsam mit fchallhoftem Augtnzwintetn gesagt, nnd das Jatsble hatte laut gelacht und den Großvater auch darin ver Ist-Indem i Ueber den Jungen aber ging eine lFreude, die so groß war, daß sie ’auch die anderen hineinrisx und eine Bescheidenheit war mit ihm, die ihm Freunde gewann auch unter denen, die ihm einst gegrollt hatten. Jm Dorse waren die Goldgueli len versiegt. Auch beim, Oktaberln Da sagt der Großvater eines Abends: »Im habe ich nur noch einen Fuchs. Der sollte mir nit aus dem Kasten kommen Nun aber ist's anders. Morgen nimmst du ihn mit, Jaköblel Dac Goldstiiek hat seine Geschichte. Man kann dar aus lernen. — Voriges Jahr ist der Adam gestorben·« Das Jatiible nickte. Der Adam war der alte Knecht gewesen. »Es ist aii die dreißig Jahre her. Da sasi ich an meinem Pulte und rechnete. Ein Zwanzigmartstiick hatte lch neben mir liegen, um den Adam auszu zahlen. Jndeni rust mich einer durchs Fenster. Jch stecke mein No tizbiichel ein und laus’ hinaus. Jn der Tür stoß ich aus den Adam und sag ihm: schlag die illaiipe hoch am Pulte, Adam! Anderen Tages sollt mir mein Fuchs ein. Ich such danach. Er ist weg. Da trieae ich einen roten Raps und dent an den Adam. JchJasse ihn rasen. Wo das Goldstück sei, siage ich ihn. Ich hab keine gesehen, sagt er; ich habe die Klaope mit zwei Fingern hochgeschnellt und bin davon gegan gen. Da iiberiöllt mich die vae. Ein Spihbube sei er. lmde ich ihm zugeschrieem Der Adam ist blas geworden wie die Wand dort uns hat zu schwanken angefangen. Ich? sagte er und sieht gottserbiirnilich aus. Das durst nit sein, Bauer. nachdem ich zwanzig Jahre aus dem Hase bin. Damit ist er hinaus. Ich bin unsicher in mir geworden, aber ich habe mich doch hineinderrannh lein anderer als der Adam ist der Dieb« So sitze ich eine Weile, zornig, aber gerecht in mir selber. Da kommt mir von der Seite her ein scharfer, seiner Lichtstrahl in das Auge. Die Sonne war ein Endchen weiter geriickt und schien aus den Spalt dahinter zwischen den Schiiben, und da schaute ein seiner Golvrand heraus. Ich habe die Klappe zugeschlagen und bin binausgerannt, nach dein leldarn ru send. Sie haben ihn nicht gesehen, und eo wurde mir heiß vor Angst. So renne ich in die Scheune, als ob’5 mich dahin zoge« Da steht rer Adam und hat einen Strick zwischen den Fingern. Jch bin zu Tode er schrocken gewesen« habe ihni den Strick aus den banden gerissen und ihn um Verzeihung gebeten. Ta hat er seinen grauen Kopf hängen las sen. Bauer, hat er gesagt, es ist geschehen, und es könnte wieder ge schehen. Die Schande ist ja nun von mir genommen, aber morgen gehe ich meiner Wege. Alles Bitten hat nichts gehalten. Da hab’ ich mir zuletzt deinen Vater zwischen die Knie gestellt, so wie du fehl stehst, nnd habe ihn dein Adam über den Hals geschickt Der hats ber nach geschasst. Wir sind dann au te Freunde geblieben bis zu seinem Ende im vorigen Jahre. Das ist die Geschichte des letzten Goldstüaes. Dis nimmst du morgen mit in die Schule und sagst dem Lehrer. ich wollte es zur Sammlung von Lie besgaben spenden. —- Nun wir-i wieder der Jakob Däuberle von sriit her werden, Jaköble?« »Nein, Großvater!'· »Ist recht.« Von dem Jakob gelit ein sreudiger Geist aus die anderen Jungen über. Der Lehrer drückt dein alten chri stoiih häuberle in der nächsten Ver sammlung die hand. »Gut-erle, ioir haben rechtschassen Gold ge sammelt. Mir scheint, Sie haben am meisten gegeben, und das lehre war das beste. Der Jakob hat mir davon erzählt« »So einer,' sagt der alte Chri stoph, «macht seinen leibhaftigen Großvater schlechts« Dabei wischt er sich mit seinem Lächeln iiber die Zuge-. »4 A- - --DiefchlechteSängerin. Gattin (in den Alpen ganz begei itert): »O, ich bin entzückt, wie sog schön itt hier! Jch habe Lust, auf der Stelle ein Lied zu singen!'« Gatte: »Mir hier nicht, hier ist ein Echo!« —- Achtung« Lintöhänderi herr, einarmig tlinter Arm telztt), sucht mit ebentotchem Herrn wein rechter Arm fehl» in Verbindung zu treten zwecks gemeinschaftlichen Ein kaufs von Haut-schaden Größe s. Solche, die gern Wollhanvschnht tm gen, bevorzugt. — Gefährlich. Mutter: »Was, seicht-: en hat Dich Dein Manntt habt he Euch denn geftritten?'« Junge Fron: »Nein — e»r hat die Yeiisel direkt vom Zaun geht«-. TM « s «