W st- Heim Eine Skizze vom östiiehen Kriegsschaa pW Von Paul Lindenberg. have-taraan M. vom Stoßen Ce neralstab« zur Rachrichtenabteilung eines Armee-Obeetdminandos gehö rend, seste sich die dornunisahte Brille ans nnd sah die eingegangenen Mel dungen wie Berichte durch. Die Stirn seines klugen, ernsten Gesichtd sog sich in Falten: »Da, lesen Sie niat«, und er reichte einige Schrist stiiete dein ihm gegenübersiyenden jun gen hauptniann R» der erst dieser Tage den zweiten Stern aus den Ach selstiielen erhalten. »Die Sache kommt rnir seht doch seltsam dor. Ich gehör-. nicht zn denen, die gleich Spionage tdittern, wenn mal etwas nicht nach Wunsch geht, aber dieses in den legten Wochen mebrsach beobachtete Vorsto ßen der Rassen ans verschiedene Punkte, wie gestern Szitttehnien, die mir schwächer besetzt hielten« läßt doch termuten, daß die Kerls drüben gut tsenachrichtigt werden. Jbre Flieget sind es nicht« die ihnen das bringen, sie haben ja hier teine mehr, und ihre Pan-mitten auch nicht, hier scheint sichs uin diretten Verrat zu dont-ein« Eine Ordonnanz trat herein« Hauptmann M. eine Besuchslaete rei chend. «Landratåsetretär haßler« stand daraus. »Der Herr möchte einireten.« Der Hauptmann hatte sich erhoben tind begrüßte den schmächtigen, gran tscirtigen Herrn, der um Entschuldi gung dat, daß et zu so früher Mor genstunde toinme, aber er hätte noch gestern abend mit dem Herrn Landrat Rücksprache genommen, der ihn gebe ten, vor Beginn des Dienstes diesen Brief hier abzugeben, der vielleicht irgendwelche- Interesse sitt die Her ren vom Jkachrichtenburean habe. E iidergad dabei einen beschmutzte Briesuiiischlag, eriäuternd bemerkend. daß er ihn gestern unter dem Brief insten des Postgebäudes gefunden Wahrscheinlich sei der Brief dei der Ueerung heran-gekauert, in dem pre genwetter wäre vie Ansschtisi ver wiicht worden, er hätte den Brief, um den Absender festzustellen geöff net, und ein in geläufiger, rninfcher Schrift abgesaßtez Schreiben gefun den. Das wäre ihm nnd auch den Herrn Landrat doch merlwiirvig er schienen, denn es seien ja jetzt nu: prch ein paar hundert Einwohner hier« da die Mehrzahl in neu ausge trochener Rasseniurcht geiloliesy man tönnte sich die Anwendung des Ruf iischen nicht erklären. »Bitte, wollen Sie Plan nehmen« wir werden gleich erfahren, worum ed iich handelt«, und Hauptmann M. händigte den Brief seinem Kameraden ein. Der überflog die Zeilen nnd las darin: »Liebe Schwester-! Bitte, erhebe doch von dein ans Deinem Na nien eingezahlten Gut-toben bei der Lstbanl 500 Mari. 200 davon be halte für Dich. da Du bei den jegigen schlechten Zeiten das Geld wohl doch brauchst. 150 lenve an Emil und den gleichen Betrag an mich. Beides per Postenweisnng aber verzeichne als Absendet meinen früheren Cheff Von Eniil habe ich lange nichts er fahren. was ja auch zu erklären ist. Teile mir doch auch rnit, ob durch tie Reichsbanl in Berlin auf Dein Konto eine neue Einzahlung erfolgte, wie ich es vermute. Mir geht ei un lerufen gut, nur habe ich viel Lan geweile, da rneine wenigen Bekannten Fort sind; natürlich ist auch mein Chef wieder ausgerissen, als iiirzlich hier ausgetlingelt wart-, daß der Zi rsxlbevölierung das Verlassen ver Stadt anzuraien wäre. Es scheintj also nicht gut zu stehen! Urn knickt brauchst Du Dich nicht zu sorgen, ich» lleibe hier« mir passiert nichts. Miit herzlichen Größen Dein Georg« —i ,,«:lllerding-3 nusscillig'·, meint: Hauptmann M. »Warum die entsi tche Schrift, warum die Heimlichtuet rei, daß der Name des Chefs bei-ruf Geld angegeben wert-en soll, nnd; trinn das: »Mir passieit nichts«. Mit« tiefem »Geirg" möchten wir uns doch· mal des näheren beschäftigen Ubert nie finden trie ihn?« Er hielt denl Briefbogen gegen das Licht, der eile-T Wosserzeichen die Figur einer Ger rznmia mit der Unterschrift »Bitte-i ein-Post« attfwiek. ’ »Wir müssen mal bei den in Fragej tonimenden Geschäften uns erinndist gen, ob sie dieses Papier vorriitigl haben, und an wen sie es in der; . Stadt verknuften«, sagte der Ofiisj zier. «Vielteicht bringt es nn- nut 1.te Spur. Jedenfalls innn man den; leer-such machen«, und er richtete sei-. .nen Brief auf den Seiretäe. » »Ich stelle mich Ihnen in jeder Be- ; ziehung zur Verfügung, here Haupt-l mann«, ver-fette jener. »Ich werbej sofort vie pnnr Läven aussnchey Inv Jvnen unverzüglich Mitteilung was rljen." j , Die Rachforschqngen bliebe- ergeb , rittpo eine der Mike-e III-binde iseisx vom va- Imei Js M n bleiben. Es handelt sich um trauensstellung bei einer sehsrde. Meldungen unter U 716 an die Expedition vie see Zeitun · unter sfisigurw einer rus schen Schristprobe nnd Angabe der sedingungem In der sriih hereingebrochenens Nachmittagsdiimmerieng des gleichenl Tages weilte der Landratssetretär int· Nachrichtenbuream »Wir haben denl Georg«, meinte er mit leisemIrohs lecken in der Stimme zu Vansrrnanns M., einen Brief iiberreichenb, der in der Expedition des Blattes eingegan gen war. Er wies dasselbe Papier nnd in der verlangten Probe die glei chen russischen Schriftzeichen aus. «Jch habe mich auch bereits nach dem Schreiber ertundigt«, sehte der Se lretär hinzu. »Es ist ein Georg Gn towsth, 24 Jahre alt, der seit zwei Jahren bei dem Vieh-s und Getreides böndler Franz Epha als Kontorist nnd Eintäuser tätig war. Er wohn: Gartensiraße 24, hat seht die ganze Wohnung allein inne, da die Besises rin und Bermieterin geslohen ist. Während der dreiwöchigen Rassen herrschast war Gutowsly hier geblie ben. sein Ches. der des besten Anse hens genießt, war damals gesliichtet und ist auch seht wieder satt. Wei teres kannte ich über den jungen Mann nicht ersahren.’· Der Hauptmann nickte bestiedix gend: »Das genügt mir schon, und wir werden nun den Georg Gutowsty unter unsere Lupe nehmen. Vorläu fig herzlichen Tant! Ihnen. here Landratssetretäy brauche ich ja nicht erst zu sagen, wie wichtig das strengste Schweigen ist.« Am solgenden Abend traten zwei Landwebrmiinner in die am Marti plah gelegene, erst seit turzeni wieder eröffnete «Konditorei zur Post«, die, da hier auch Bier zum Ausschant ge langte, sehr start von den unteren Beamten der benachbarten Ieldpost, sowie nicht minder von Soldaten be sucht wurde. Waren doch die übrigen Lotale sast sämtlich geschlossen und lykc MIKIII lllllls lllcyl Zllcllcgckkykh Tie deiden Landwehrinänner such-« ten nach einein Plane und ließen sich un einem der Miirmortischchen nieder, ..n dem ein junger-, schlimm-. dart iufer Mann Mi. scheinbar völlig in kin- Lesen einer Zeitung dertieft: kGevrg Gutowsln Einer der beiden Soldaten holte am Schinltifch zwei kSeideL man zündete die Zlgnrren an, Frlauderte erst mit perh.iltener Stint ;nIe, allmählich jedoch nngezwungener, sden ersten Gläsern nech einige wei ktere folgen ltillend. Ein Berliner seintlang in der Sprache were unvers itennbnr. L «nch, bin ich müde-, säh-m ve Jeine der beiden Krieger, die Arme teilend »Wie freue ich mich auf den Schlan aFürchte, Fris. wird vergebliche Freude iein«, erwiderte der andere. «Hörte vorhin vorn Feldwebel, wir müßten nni zweie 'raus. Sogte e niir ganz im Vertrauen. Unsere Kompagnie soll die Obersiirfterei bei Melchlnptchen belegen, um den raffi lchen Schriften, die bei Dabenirrglen sind, den Weg zu verlegen. Lin-l tkine Freude, drei Stunden durch die nasse, dunkle Heide zu marschieren.« »Re, wahrhaftig nicht« No, Milli, dann wollen wir uns man aufs Ohr legen nnd ein bißchen Vorrat schla senk« Die beiden Lnndivehrmännee de znhlten und gingen; unt den dritten Gast hatten sie sich nicht geläutan Zu früher Morgenstnnde meldete der Fernsprecher detn Rachrichtendns renti, daß ein tussifches Batnillon rold noch Mitternacht von Dabei-ing ten Las gegen Meschlupschen vorge drungen. aber rnit Verlusten von mehreren Abteilungen des Reserve Ileginients, die Vervoltenstelln n bezogen, zuriielgeschlagen worden ei; man hätte 63 Geiangene net-I 2 Os lizjezen »geka — zup worg Unions-in am Muka vom Lnndratsnmt, wohin rnan ihn aus Grund seines schriftlichen Aner lsietens gerufen und einige Zeit aus gehalten hatte, in seine im dritten Stock eines neueren hauses gelegene Wohnung zurückkehrte und nach Dess uung der Tür den dunklen Flur be trat, schlossen sich zwei triistige Arme isrn ihn, die einein der gestrigen Land wehrrniinner gehörten; der zweite stand mit empor-gehaltenem Revoloer da. Die beiden angeblichen Soldaten trugen jeyt schlichte, bürgerliche Mei dring Der junge Mann zitterte und schwantte, daß ihn einer der Geheim polizisten stiiien mußte, als man ihn in das Eckzinnner führte, dessen er stes Fenster aus den gegenüberliegens den Kasernenhos, dessen anderes ans ren Markt ging. Aus dem Sosa des wohnlich eingerichteten Oenroches saß ein jüngerer Kavalierieossikiey der gemähtich seine Zigarette tauchte und aufmerksam den Etntretenden musterte. Aus seinen Wink hin schob einer der Polizisten zu dein vor dern Sosa stehenden Tisch einen Stuhl, aus den Geor- Gutowzty völlig ge krochen niedersank —- Der zweite Polizist goß aus einer Karosse M -ser in ein Glas, es dem gänzlich cr itchöptten reichend i »Allo- DM CUWUV MI Inach einer sur Pause der Mit-, Ieinige sogen Ko ier m · Jene-d« und eine neue Mir-www , zändend. .Sie Werden gen-is ni t leugnen, das Sie als Spion in tu · fischen Diensten stehen. Jhr Leugnen wäre auch völlig nahte-O Sie III irderfiihrtt Alles Nähere liegt dem Kriegsgericht od. Jch habe hier nur noch einiges Irr überdriiferr. Sie ha ben, um blos weniges hervorzuheben in jüngster Zeit den Rassen Mittei lungen gemacht von unseren Stel lungen bei Szitttehmen nnd in dieser Nacht dort der beabsichtigten Befesrrng ter Oberfärfterei bei Meschkupfchem Sie bedienten steh zu Jhren Mittei lungen«, —- diefe Worte und die fol genden sprach der Ossrzier in getäu figem Russiirh beobachtend, wie des Angeredete susarnmenzuette und froh feine Stirn mit feuchtem Schweis bedeäte. —- «des Fernsprecheri, der in der Hälse des von Ihnen entfern ten Gasomeders in der Badestube nn tergebracht ist. Seit wann betreiben Sie die Spidnagei" Der Berhaitete antwortete nicht. «Nnn«. fuhr der Qiiisier wieder Deutsch fort, «dns geht mich auch rsichtt an. Der hat aber den Fern sprecher elegt?« »Ein rn sifcher Stabihauptmann,« iam es kaum hörbar von den blossen Lippen. .Jch vermute, er hat hier gewohnt«« meinte der Oftizier ieichthin, .Sie ter Sie während der Rassenzett hier geblieben nnd hier Jbr Zimmer ge habt, machten mit ihm Bekanntschaft, rnd ais nun die Rassen fort muß. ten, übergab er Ihnen den Apparat Wohin geht die Leitung--m «Rach Wiszthniec.« »Aha, das dachten wir tms schon Haben« Sie besondere Erkennt-riss tcorte, wenn Sie anlänteni" »Meinen Born.1rnen.« s »Und hier heiser und Heisershe! eri« »Allo, Ihre iachrichten sammel trn Sie, tvie gestern abend, im .C«of6 zur Post-? Macht-n sich an Soidas ten heran, an Feldpoftbeamie, an sonstige Militorperioneni Und dann sind Sie öfter aufs Land gefahren. wallten non Flüchtlinge-r Vieh und Pferde tausen, erfuhren und sahen dies und jenes, waren auch mehrfach auf dem Bahnhoie?« Der Gefragte niette Lsejohepd mit dem Kopf. »Und wo lernten Sie ler Rus fsschs Tean Sie schreiben ohne Feh ler.« . ,Jn Wilna. Toit verlebte ich neine Jugend. Meine Eltern —" «Genug, das gehört in die näher Untersuchung. Ich habe nur Aus trag, die Probe aufs Exempel zu machen. Also, here Gutowötn«, und die bisher mehr ploudernve Stimme Des Ossiziers nahm einen harten« be sehlenden Klang nn, »Sie werden jetzt in meiner Gegenwort mit Wisztyniee sprechen, mit dem Stab der russischen 5. Division. Sie werden folgendes sagen: »Ein Landwehrdatnillon toill in dieser Nacht längs der Roßpudar von Iilipoioo aus solalorzewo er reichen! Haben Sie verstanden? Schreiben sie sich's lieber aus«, und er schob Papier und Bleistist über den Tisch. Die Fesseln wurden gelöst, aber die zittert-de hand vermochte kaum den Bleistist zu halten. »Dann werde ich ej schreiben«, ver setzte der Ossizien »So, lesen Sis ntir vor.« Mit leiser Stimme las der Se songene die russischen Worte. »Sieh-ten Sie sich Fusan-tiefes mahnte der Leut-laut »Sie müssen niit Wisztnniec sptkchm tote sonst. Vottoiirtsl« Jn dem von der Küche her erhell ten, jenseits des schmalen Flurj ge legenen Bodesinuner stellte einer der Beamten -eine dort vorgefundeae Stehleiter an den hoch angebrachten Gasen-ein« in welchen- sich der Fern sprechet besond. Der andere Polizist stand aus der Wen Sprosse hinter Georg Sumva den Revolder in der Recht-m »Sie wissen, was Ihrer wartet, nsenn Sie meinen Beseht nicht aufs genaueste nuösiihren«, meinte ernsten Tones der Ossizier. .hier, was Sie zu sogen haben«, und er reichte ihm tat Blatt. Der Anschluß wurde hergestellt: »Ja, Georg«, sagte Russisch der Spion, Und lus, sich ilich zusammenneh mend, den horge chriehenen Sah ah, tsen bitter gleich anhöngenh. Ueber das hübsche Gesicht des Os siziers huschle ein laum mer«-aus« lsesriedigles Lächeln.«. Arn nächsten Morgen lies im Nach richtenhnreau hie Meldung ein, daß man ein russischel Regintent nahe Fi lipolvo nach gelungener Umzingelung gefangen genommen und drei Ma schinengewehee erbeulet habe; nach solgende russische Streitlriiste wurden unter schweren. seindlichen Verlusten zurückgewiesen, eine verhergene heul sche Felhhatterie wirkte in erheblicher Weise mit. Drei Tage später war die Zahl her namenlosen Mr unweit des Oe siingnisses ver kleinen ostpreußlschen Stadt mn ein Mel ver-ruhel — Die deutsche Anrinr. Uns ist des Merkwürdiqu am Felsenqu —- Dsß setze-keuschen gå Quid M überall M n. — — Dissens-is Von Iris Müller-. Klassengpld. das ist das Gold. tot-is ie t durch die Schulllassen gesammelt to rd. Fiie die Reichsbant natilrlich.» Die Volkssednlledrerin hatte plöis lich den braunen Deinen Rechenaufs haben siir die dritte Loltsschultlasse«. zugeklapph »So. Kinder, jetzt habe ich noch eine Ilechenausgabe, die nicht im Deiner ilebU Einge schauten aus« Andere überhörteit’j. Und die meisten dachten: Ach Gott, als ob die vom Deiner nicht schon übrigens genug wären. «Also paßt aus: Wieviel Mark bat ein goldenej Zwanzigrnarlstiilti« » »Jetzt so was?« dachten die in: den hinteren Bauten, »Hu-einzig Marts sind doch immer zwanzig Mark, aIni Morgen und am Abends Aber dies Gescheiten in den vorderen Blinken dachten: »Aha, da ist eine ganz be sondere Schwierigkeit dahinter. Wir wallen lieber still sein, nnd sich die anderen blainieren lassen.« »Nun, Paul Brenner, wieviel Mart hat ein goldenes Zwanzigmarb stilcki schmunzelte die Lehrerin. »Ich — weiß es nicht« Die Klasse war bewegt. Das war das erste Mal daß der Paul Brenner, der lMassen erste, etwas nicht wußte. Da« bielt es den Frih Schindler in der letzten Bank nicht länger. ,,2l Zwanzgniarlstrickl san halt zwanzg Mai-kl« platzte er heraus. Alle hiel ten den Atem an. »Richtig«. lächelte bie Lehrerin. »aber schristdeutsch, bitte, Fritz Schindler.« Zwar, der Schindler dachte, daß zwanzig Mart sowohl aus! schrift deutsch als aus miinchnetisch zwan zig Mart seien. Aber natiirlich ge horchte er und sagte mit übermäßiger hochdeutscher Anstrengung: »Er-n Zwaanzigmarkstiiel find zlvaanzig Marten«. .Mart, nicht Matten, Iris-. Und nun paßt aus: Wenn ich dieses gol dene Zwanzigniartstiiel in die Reichs kant trage —- ihr wißt doch, wo die Reichsbant ist?« —- «Ja, neben ’ni Hvsgartenlassee!« — »Richtig; also welchen Wert hat dieses Goldstück dort, könnt ihr euch das denken, stin deri« Blitzaeschwind fuhr es dein Alas senersten Paul Brenner durch den tleinen stops: Das hat ja heute sriih der Vater ans der Zeitung vorgele sen: »Für zwanzig Mart in Gold lann die Neichsouitt sechzig Mart in Scheinen ausgeben«, sagte er ge schwind. «Stiinint, Paul Brenner, stinimt«, sagte die Lehrerin erfreut. Und die ganze Klasse schaute verwundert nnd edesiirchtig aus den Paul Brenner, der so was wußte. So was Geheim nisvolles, das Geld zu verdreisackzn »Wenn ihr’s auch noch nicht ver steht, Kinder, das versteht ihr doch, daß wir zum Kriegsiihren Geld brauchen, nicht wahrt« Nie-en »Viel Gelt-I Rittern Jlnd daß also jeder Deutsche alles Geld, was er hat oder lriegen lann, wohin tragen muß?' Aus die Retchsbanl«, rief die ganze Klasse. «Jhr könnt auch dagu helfen, Kin der —- sagt's den Eltern zu hause-— bringt das Gold .nit —- tch gebe euch eine Quittung dafür — Bantnaten nämlich. ihr tennt sie ja ·- eure Cl tern verlieren nichts, und das Ba terland gewinnt —- das versteht ihr doch, gelt?« Lebhastes Riesen. Da war tein kleines Her-, das nicht den Salt dazu geschlagen hätte. »Und ihr gewinnt auch. Jeder. der Gold bringt« dem gebe ich extra dle hand vor der Massa« Die jungen Augen leuchte ten. Sie hatten il,ee Lehrerin milch tlg gern. »Das ist noch nicht alles, Kinder. Wenn wir in unserer Masse tausend Mart —- dentt mal· tau send Mart susanrniendringem dann gibt es einen schulsreien Tag-« »Wie beim hindenbueg neulich«, saht ed dein Iris Schindlet heraus. ,Jn, Iris Schindlek, ganz recht, weil es auch ein Sieg ist« ein Klas sensieg — wollt ihr mie siegen helfen, Aindeti« Draußen lautete ei. »So, und jest geht nnch hause, Kinder jn —- in den Kann-F lächelte die Leh nein. An diesem Tage wanderten sich die Eltern, wie geschwind die Kinder von der Schule zum Mittagessen lamen Mit leerem Mo est und mit vollem dessen. Und te hatten nlle eine Frage in dein vollen setzen. Nur daß sie, je nachdem, verschieden von den jungen Lippen sprang· «Muttee«, ries der tleine Anton Schrei-sey lauen daß er unten geläu tet hatte und der Mutter Kopf im dritten Stock sich aus dem Fenster beugte, «Muttet, ticht’ gleich das Gold deri« Und nachdem et die deei Treppen hinausgeitiiemi war: »Hast diks schon hergericht«, Mutterl« — .Was denn file ein Sold, Tonii· — »Für die Reich-dank — alten Mut tet, weiht d- dai nicht einmal ...« Und dann stesnete seine ganze neun jiiljeige hetedsaneleii iider die lä chelnde Mutter. Die mönaueine laltåaäconemæe »Was M a- m n mal scheuen, Mi, ei ii haust noch ein-da isf Eine alte verstanhte Spott-Use iW l hatte Id lee m, nne Zulet. ich dlbte es goldig unteren- . I.ui — un — usin« seh-te pe Toni. — .Da das du den legten Fuchsem Toni — er ist-on —- von 1875 —- schau, da ist der Stxnpej Tor-if Ui —- uii —- u ssag« Mutter. was war ini Jahr k1875?« —- »Da ist deine Mutter aus die Welt gelorninen und hat dieses Goldstück als Taussgeschenl gekriegt Toni« —- «Ui —- uii.« Dann wurde er doch nachdenklich. der kleine Toni· .Gelt, Mutter, das ist ein Andenken-rw —- «Schon, Toni. sschon.« —- «Ader magst es denn auch gern hergew, Mutters« Zwei Arme umschlangen den Frager. »Willst sa Idich auch herged n. Toni.« — ).Michi« —- ·Freilich, Toni wenn I-— wenn du nur halb so alt wärst wie dies Goldstück. « Paul Brenner. der Klossenersta ging nicht so siiirniisch an das Wert. War er doch ein tleiner Diolomat Einen der ruhig wartete. bit Vetter auch bei Tisch sag. ide- sich die brennende Frage sogar bis nach der Suppe vertniss. «Du, Pape-, wir haben heute in der Schule gerechnet." -- «Soso.' — «Weiszt du, was wir. gerechnet haben, Papas — »Wie lann ich das wis sen —- reiche einmal das Brot her über. bitte.« —- ».Vier, Papa s- wir haben ausgerechnet, daß 20 Mart Gold aus der Reich-baut einen Wert von 60 Mart yaben —- du hast es aus der Zeitung torgelesen, Mian —- ,,Soso, jaja.« — »Na, Paul«. hals die Mutter-, »ng ei, was du aus den Herzen hast« «Papa, wieviel Gold hast du noch?· —- ,,Keins mehr, Junge-" »O, dann kriegen wir auch teinen schul: sreien Tag —- ia, und die Hand gibt inir unsere Lehrerin auch nicht.' — »Schulsrei —- die Hand? — was soll das alles sein, Paul?« —- ilnd Paul erzählte eisrig und laut. »Und setzt gibst du mir dein Gold, gelt, Pa pa?« schloß er zur-ersichtlich. »Tai rnir leid, Paul, wir haben im Geschäft schon alles weggegeben.« —- »Hast du sonst keins mehr, Pa pa?" —- »Rein, Paul.'· — »Gar, gar teins, Papa?" —- »At—er Junge l;nt dich dein Vater schon mal angelo gen?" — »O weh, sicher bringen alle anderen was, nnd ich bring nicht«- — » Je, v st. US verzog lqnl ou Gesicht. Aber aus einmal belnm die ses Gesicht einen ganz sesten Ams dtuel, sast hart sah es uns. Eo« wie nur Kinder-tagen blicken tönnen, nnaucweichlich unerbittlich. »Und ich weiß doch, Papa, dnsz das noch Goldstücke hnst.« — «Nnn schweige oder, Junge, sonst werd« ich ernstlich böse.« —- «2ldek muß ich nach schweigen. wenn ich techt hobe, Pa pa?' s-— »Nein, dann datsst du« dann mußt du sogne eeden." — »Mit-. Papa, du hast mit einmal deine — deine Sammlung gezeigt.« —- «Woe siie eine Sammlung?« —- »Mutter verschiedene Goldmünzen, Prian »Ach so — hm ja s-— daran habe ich noch gar nicht gedacht —- ndee das geht nicht — das geht wirklich nicht Pnul —- schnu, es ist ja eine Samm lung —- es ist tein Gold sür den Betteln —- dn ist die seltene Kaiser Ieiedtich - Miinze —.« —- »New-ten sie die aus der Reichslmnt nicht, Pa pak — »Das ja« ich weiß nicht — du bist ein eechtee Plagegeist, Pol-U —- Abee schon hing det Plagegeist an Panos halse und schmeichelte und flehte: »O Papa, gelt, du gibst mit’s mit, du gidst mir’s mit — ießt gleich — jetzt gleich —- lieber liedet Papa-« Und der Papa stand weih-hastig mis, ließ das Essen stehen, und holte eine Schotullr. Als die ausspran o, tpie gleißte es darin. Und ein Siiiec nach dein anderen wanderte zö gernd details und wurde jubelnd empfangen. Und old det Paul seine Rolle beisammen hatte, war das Es sen kalt. i In diesen Tagen hatte das Klass« ensiemnee einen enen Glanz. Viel-s .. Essi- pidsss Lied-.- Oele-see VII slq III cclll Pllll pfl ckylcllll hüuften. Die jsch Stück für Stint rnit Rachdrnck auf das holsdrett leg ten: Hier hin ich —-» hier din auch ich — und ich —- und ich Und ein jedes Goldstück brachte eine tleine Geschichte mit, eine häusliche. Eine Geschichie, die die Lehrerin glatt aus den Augen ihrer Schüler lesen konnte, ohne nur ein Wort zu fragen. Und dann hatte sie feierliche Hän dedrüeie ausgeteitt und die andere Fand auf junge Scheitel ausgelegt ast la oftmal, als da Schüler in der Klasse waren. Und so eins war sie mit ihrer Klasse wie noch nie. Es war, als wenn das Gold geschmol zen wäre usid hätte sie alle zu einem Fetzen zusammengewan Und das ernen ging noch-tat ja leicht. Und heute hatte die Lehrerin eine Rechen anfgade gestellt nnd dazu ges ,t: .Was heranslarnmt, soviel Gold ass den wir jeit beisammen, Kindes Und iie iten alle im Nu die Aul gahe ge ·ft. 870 Mart tarn heran-. «So«, sagte die Lehrerin, ,jth fehlen M Mart an — an einein schul Iag —- in drei Tagen muß «das leite Gold abliefern, Kin Ilne Nachmittag dieses tage teapften noch itini einzelne Zwan ig rnaeiiiiiele it die Kasse. Im nach en Morgen nichts. Dann noch ein ein nes Zehnmartitiich Und dann — nn toar Schluß M —- nnr W ]M«. ging ei sliisternd durch bie Masse, und rnan sah einander as alt steae trgeudetn Verräter in der Muschast, der mit seinem Zwan ZIIMIMN tytückbielt Es brach der legte Tag an. Ein ceraune ging in der Klasse herum ein Rieten nnd ein Mitten. »Juki« der Schinbter — der Iris Schindler hat auch gesagt, daß er sicher etwas rnit bringen kann — aber er hat nichts gebracht —- gar nichtc.« »Ich danke euch siir eure Gold arbeit,« sagte die Lehrerin, «es sind ganz genau M Mart geworden, die ich nach der Schule um 11 Uhr aus die Reichzbnnl tragen werde — scha de, schabe, Kinder, — wegen der seh lenden 20 Mart —- tch hätte euch den sreien Tag gewiß gegönnt —- aber ich dente, wir wollen tein Versprechen biegen und —« .Iriiulein, es hat geilopst.« — »herein.« Ein Mädchen larn herein, ein er wachsenei. Fritz Schindlers ver weintes Gesicht wurde rot. Jn der Bant vor ihm bei gte sich einer zum anderen: «Bscht, des is dein Iris Schindler sei Schwester — jaja, i terms —- wns will denn die?" Das Mädchen war ohne Verlegen heit zum Pulte rwrgeschritten und übergab etwas, was in Seidenw piers eingewielelt war: »Einn! schö nen Gruß von meinen Eltern, nnd hier ist auch noch was —- aber sie sol len es nicht herzeigen, hat die Mut ter gesagt.« Die Lehrerin hatte sich mit der Gabe abgewendet. Währenddessen war oas große Mädchen wieder ruhig hinausgegangen Jrn Vorbeigehen sah es seines Bruders Friß vermeinte-s Gesicht mit großen Augen aus der Schulbank glänzen. Sie niate ihm zu. Die Lehrerin hatte sich wieder der Klasse zugewendet Jhre Stimme zitterte ein wenig: »Die jOW Mart sind voll«, sagte sie, »ihr habt mor gen schulsrei« Kinder-I — Und ei war erst viele Tage nach her, daß Fritz Schindler beim Abend essen etwas Merlwiirdigeit bei sei nen Eltern entdeckte. Lin ihren rech ten händen siel ihm ein kleiner licht grouer Reis aus« der sich rund um den vorletzten Finger zog. . JIUHIZIO IEJII Vergnügen Ins sucht zu IscuIIcm Um yellichtku Time zIIIII sahnsz III III-III. ’UIII sich vom schämten Basis-Ihn zu IIksIIs Unl, Weis es iym eiuiciIII. IIiIisI fes mehr III sichs-; »Aber Mk quIIIg. IIIII eIILfIyiich zu schwer-tm MIIII die i)I7IIIIiIIII:t Hause ihn listig »Und III-III ciII halbe-· Tode-III Herz-II II hört im Etwa-antun IIII III-II sich iiihlt Ivie II Löwe iIII - Izu-in Ies cde tin spitz-. III ei euer help tiIId eiIIcIII ciII harmloser ZIIIIIIIIiniIIs Ckk Tat hing-paßte DIIIC von der VIII — Dies MatIyrIImI hat ver Papa heIII ek nagst-, Tek Iavite kam-, ver IIIIIIIIIe Mem-« Aber IIIIII music-« auch jemand-III IIM Der ihn so recht veIIIiIlrideII kam-. Und dIe MIIIIIII —- IIII. Imi soll iie auch IIIIIJFII — sit natürlich gleich gerne bereit nd qIIttiieII dIe eaIfekliiiIeII Stich-II :.SikIIIes VII IIchkII und: »Liebe eitl« — liuim III-I cis bei-II Suppelslafeu Zipf. crstaiiuli ichweigfam IIIIp brav, lind th foqu artig den falschen Esa IeII«. Den sIIIII M echte-I der Jäger III-III III-l IIIId höch dem Vater still zu. IIIIII wie der Papa fin IISI zur Ruh, Um III-f dem Lorbeer der HeideIIIIII Und aII them IIIIf des Zahne-Uns Not, Ein bi II ruhig sich auszustrecken« Fragt et ganz leis. Imi ihn IIichI III wes-II «Mama, « Inn ich heute ganz III-III Darfi da d II UIIII Msähaägnah sie-II RIGHT-. tIIIicIn Erst U , I M I « bc · II III-Is- HIM »Fe s tII · hie-II kluge-I mumcu pas-II ge ge- IeI II — .TIIII deine zsethnchm dir den-I soeb ZeIt chIIII deIIII IfansetP »Bist-Ine Jch mochte Inn« to geIII mal beut Zabudottoe sei-II Vittel Beim fmIIIIrottoI itt es so feiIIi »Aber Daniel " Manto taIIII ilIiI ga: nicht begreifen — »Du weißt doch IIIIe pcI Papa qevlagtl" .Ja, aber dnfiIc —- ee hats doch ge seIt — höct IIIeIII da IIII —- die chgelchev pfui-III O-— — Beim Diner.s aDer Den dort ißt ja io wenig; Ioie toIIIIsIt deIIn hast« - »Ach, der ist Aviatitee, der lebt von vee Luft.« —- Det Berliner vor der Statue der Diana. «Jöttin der Jagd-? . . . Det Ding da en Wuksspteßt . . . Jck give-W nich, daß sie damit die VIIer billiger je macht hatt· —- qu dee Eisenbahn. »Aber nett hast du jeh: die ganze »Warst choII egess sseIIfu puncti- etn, i hab das andere Stils da droben versteckt weist für morgen, wen-I tote wieder hetmfahs um« , —- SplItter. Dee Dantinecht Im tetsals heißn WMIIF echsetwittung. Wenn vIetII Mann einmal III hause bleiben Hand tst er sau- III-s deIII häutet-eh l