Sonntag-Matt des StaakS Anzeiguer und Icerold GdJladeD sgdlIll I— Ein steter-lauter stief. Cireislichter Ins alsemrine Lage in TrutsOIIIQ Der nachstehende vorn 16. Mai da tierte Brief, wirft viete interessante Streislichter nus die allgemeine Lage. —- — Sie werden sich hoffentlich nicht absorgen wegen der hungersnot in Deutschtand; nichts liegt uns ser ner, als Hunger-, im Gegenteil im Dentschen gebt es vorzüglich. Die srots und Mebiverteitung ist von unserer Regierung wunderbar geord net und ttappt genau so. wie 1914 unsere Mobittsation oder unsere ele ganten Truppenverschiebungem Von Lesteren werden Sie später Erbebeni de- ersnhten. Nur durch die sichere Mnung der Teuppenverschiebung wurden die Massenheere unserer Feinde suriicigewiesew Auf den Kopf der Bevölkerung tteine Kinder gäb ten voll, totnrnen 260 Gramm Brot per Tag. (Mititär in Garnison 500 Gramm, irrt Feld unbeschränttJ Ei gibt ·a auch noch so biete andere Let terbiäen, so daß man vorn Brote noch sparen tann. Bei manchen Ar beitern, deren Frauen nichts ordent liches zu Mittag kochen, dürfte es tnnpp werten. Doch gibt es auch noch gamiliem welche Marien zurückgeben ie werden ei noch von früher ten nea, wieviel zum Frühstück vertilgt wurde· Dieses war in den letzten Jah ren durch die großen Verdienste noch mehr ausgeprägt; setzt muß die Mit tagsmahlzeit die Hauptsache sein. Es ist erfreuiioz das- mai eine.folche Cin teilung getontncen ist. damit auch mal ver Unverftäninge steht, was unsere von der Industrie teilweise schwer angegriffene Landwirtschaft zu be deuten hat. Die deutsche Regierung hat in den leyten 20 Jahren viel siir die Landwirtschaft getan, um größten Segen unserer sefigen zeit Was hat nicht unser Kaiser in Be zug aus Zucht und Anbau alles ge schossen und gefördert! Eine stot einsqriintung wäre nicht notig Ie wesen, wenn wir-nicht so viel Mit esser hätten, denn iiber eine Million Gefangene befinden sich in Deutsch land alleinsdavon über M,000 in Gesangeneniagerm und sie essen viel weg. Pole-. selgien und das beseste Frantreich erhalten doch auch ihr« Brot vorn Michel, dazu iomtnt nocH daß bis zum Anfang der neuen( Ernte extra noch 20 Prozent vom» Vorrat gespart werden müssen fürs eventuelle Ungliickofälle oder Mißs? ernten· Wenn aber alles gut geht nnd« die deutsche Ernte in Polen, Beigien nnd Frankreich gut gerat, tonnen soeri am Schluß des Krieges sofort wieder ausführen, zumal wenn man die Ansfubr don Ilg Million Doppel zentner im Juli 1914 in Betracht zielit Hatten wir allerdings den Krieg so nahe gewußt, wäre die Ali-fuhr nicht erfolgt. Die hotels und Gast hofe in saft allen Stadien verabrei chen Bestehen ohne Brotrnarte, nnr Berlin macht eine Ausnahme; neun muß sich bei der Ankunft entweder von der Babnbotopolizei oder eoenn man übernachtet, von der Hotelleis tung eine Brottarte übergeben iatfen Ich habe schon eine Anzahl solcher ttarten zum Andenken, da ich lehri oft in Berlin bin, sogar eine histo rische vom l. eril 1915 oon der großen Biornarckofeier. Die Itartenz muß man jeden Tag gegen neue um tauschem doch wenn man abends ab reist, nimmt man alles in der Hafti mit. Im hauobedarf gibt es llarsl ten auf il Wochen, da muss man Ein-i ieilirng üben. Zur Zeit habe ich 2 Mtsiidrer lBahnbofowache am Brondleite-·Tu«inel) in Einauartiei rang. Jeder nimmt täglich über 500 Gransen belegieo Brot mit in Dienst; dieseo Brot Iniifsen wir sparen. Man muss da eben eine Zeitlang leben wie der träge Eiigliinder, also viel Fleisch oder Kuchen essen. Zur Zeit ist ein Ueporter von der amerit. »Wortd« la Deutschland, mn die hungert-tot in studieren. Er war bereits beim Land wirtschastosniiiifter, auch vor einigen Tagen in Gott« Dieser here glaub te, eo langte bei uno nur noch 8 Ta ge. Jedenfalls will die »liberale« World Abonnenten guriielbolem die vielleicht durch einen nicht ganz tor retten Artikel verloren gingen. Aus alle Fälle wird diese Zeitung liber unsere wirtschatliche Lage berichten. Dass unsere wetsebastliche Lage e-· radezu glänzend ist, werden le schon bemerkt haben, denn Arbeit gib« in Viille und iille. Die Neu tralen in Europa l nen jth nur oon und beonept Ware erdauern denn England hat seht nur nett siai eldt gu tun. lluer been-bedarf biet est eine ge solle, da ibt ei z. Industrieen die sonst eine sb nung baden don Eranaten und Mir tritt-m sie-baden M aus das sefte eins-richten soaaeaue der hat«- und T tation sind viele ur Eisen tndu rie übergegangen Ue sich der» Deutsche angepaßt hat« das ist eine Freude. hat z. B. der kleine Mann eine Drehbank, so fährt er na Ber lin, holt Aufträge und schaft sich nach und nach mehr Maschinen an. bis er zum Schlusse eine Größe wied· Noch dem Kriege wird erst mal das Ausland erfahren, was die deutsche Industrie flir eine Riesenaufgabe mit eichtigteit gelöst bat, denn was die Parteien im Reichstage schon längst vor dem Kriege bewilligen sollten, muß iegt mit einem Mal nachgeholt werden. Um Militiirdewilligungen mußte die Regierung viel gu viel betteln. Mai Frankreich, besonders aber Russland vor dem Kriege an Kanonen nnd Munition angehäuft, ist enorm, sonst könnten diese Brüder nicht so viel verschwenden. Was da ben sie nur schon alles eingebüßt« in erster Lage Russland. Jn Deutschland wird durch die Stontölieserungen sehr oiel Geld in Bewegung gebracht. Jn folge der ausgezeichneten Industrie Drganisation ist's nicht nötig, daß ein Tropfen in’i Ausland fließt. Woher sollten denn sonst die legten 9 Milliarden gekommen sein, wenn die Geldwondetnng »durch die dein-at lichen Gefilde nicht wäre. Englandj Plan, daß die·lehten Millionen Pfund den Krieg entschei den sollen, wird zu Schanden ge schlagen, denn sollte der Krieg, wie die Rönigsmördermannschast anfangs wähnte, eine Anzahl Jahre dauern dann würden diese Brüder auch noch ihre lehten Groschen los. Die auxeris kanischen Wassensriken zögen diesen »Es-rundes Nations« zum Schluß auch noch die Strümpfe aus. li! ist nur ein Jammer, daß sich Amerila uns gegenüber so feindlich teniinmt undR das Morden so fördert. Eine Itriegeerlliirung an uns wäre lange nicht so schlimm« als wie die enor Jnen Wassenlieserungen England ist Hunser brftgehaszter Feind, um die lztoeite Stelle scheint sich Amerika zu bewerben· Die Jap en werden Ame rita schon auch ’ma in eine schiefe Lage bringen. Dieser Krieg (besoa dere Inmile zeigt uns den Weg. welcher nach dein Frieden der rich tige ist. Wir miissen viel mehr Lall deutsch' werde-. Das sedaueelichste ist. daß die amerikanische Munniou so vorziiglich ist; die Blindgiinger find um 30 Prozent zurückgegangen Schon viele deutsche Laut-monarchi ner hauchten ihr braves Leben 3«rch amerikanische Granaten aus. Ein -Berwandter hat ein aineritauisrhes Granatstiiek, welches ihn beinahe tö tete, zum Andenken geschickt. Die Mu nitionssIabritate unterscheiden schon idie gewöhnlichen Soldaten. Amerika lstrengt sich umsonst an, unterlriegen lassen wir uns nicht, mag es kosten. was es will, denn da- ganze deutsche Volk oon oben die unten hat nur den einen Vorsah: «Entwede: siegen loder untergehen«. Etwas ander-s gibt es einfach nicht. Wir halten eben au bie zum Schluß, eine halbe Sache wird nicht vom Volke akzeptiert. Ter einfachste Mann weis-, was aus un serem schönen Deutschland geworden wäre, wenn Aussen und Franzosen uns überflutet hätten. Es ;st einfach furchtbar. wie die rusiischen Horden in Ostpreuszen gehauit haben. Der deutsche Plan war, die Russen bis Thom, Postu, Brei-lau herein zu las sen, da wären solche wenigstens aus dem schnellsten Wege vernichtet wor den. Aber unfer Rats-r soll dagean gewesen sein, lediglich um seine liebe Grenzbevölkerung von den russifcoen Greueln zu verschonen. An der stan zösifchen Grenze ausschießlich Bel-» gien soll derselbe Plan bestanan izasl ben, doch durch die haltung der Neu tralen mußte davon abgesehen wer den. Ei hätte leicht als eine Schwache angesehen werden können und wäre von einer gewissen Seite lass-geschla gen worden. Die Regierung in Italien ist ja ziemlich besonnen ('t) aber daß das Voll gegen Deutschland so feindlich ist, ist tautn zu ergründen; täglich schreiben italienische Arbeiter-, daß ell in Italien leine Arbeit gebe und sie möchten so gern nach Deutschland, diirsten aber nicht. Eine hiesige Fi niilie ist schon oor 4 Wochen aus Mailand nach Lugano gezogen; der Mann fahrt noch jeden Tag nach Mailand nnd besorgt seine Gescliastc Jhr lieben Deut che in Ameeita, laßt es Euch nicht bange sein« den-i unser Geschick liegt in sicheren und guten Händen. Unser Generalstab bat alles in einein S ranl, er braucht blos immer die notisen Fächer nach-use bea.-— —Der Beolitterung Deutsch lands bemä tigte sich nur einmal eine drückte St mmnna und zwar am 4. obilmachunsstage, als England pliislich den Krieg erklärte. heisses liegt ei schon ganz anders, nacht-eins die sielt erfahren hat, mit welcher( Technik die Deutschen arbeiten und wir oor allen Dingen selbst wissen, rnit welchem Mut unsere Leute ins Feld ziehen. —- — ci bricht immersmehr durch, das da jeilae Krieg vorn deutschen Beile dirigiert wird, während 1870—71 alles in händen Bismarckz lag und das Boli damals sich weniger darum lümmerir. Wir wollen ims einen dau ernden Frieden ertämpsen, mag es kosten, was es will, dies ist der starke Wille des gesammien deutschen Vol lei. Wenn unser Kaiser noch 20 Milliarden brnu t, werden sie auch aus den Tisch ge egt, denn durch die ausgedrachten Gelder siir Mehrver lnge nnd Reichsanleilse haben wir Deutsche der Welt bewiesen, daß wir tein armes Deutschland haben, son dern an allererster Stelle marschieren Trvh des Krieges hat Bulgarien « Milliarde von uns erhalten« ou Oesierreich erhielt von einer einzigen Privatbnnk (Diötonto) l Milliarde, auch die Türkei ist nichi zu vergessen und wer weiß, wer sich sonst noch an deutschem Gelde sonnt. Die 201ährigen, welche erst im herdst eingezogen werden sollten, werden wohl teilweise schon im Juni Juli ihre Order bekommen, denn durch die italienische Bundestrene müssen wir leider auch diese Bor sichttmaszregel anwenden; so sehr uns die weitere Opferung des Stammes dauert. Wenn Italien eingreist, wird allerding- der Krieg verlänacrt, eä kostet eine halde Million Menschen mehr, aber am Schlußersolg wird kaum was zu andern sein; sind doch seht, vielmehr während der Dauer des Kriege-, iider 500,000 Oestrercher an Italiens Grenze festgehalten und von uns sind auch welche in Tirol. Unsere Linie in Franlreich tann vorlausrg nicht verstärkt werden und muß in folgedessen gewaltig ausgepaßt wer den. ltleine Schlappen wie bei Lille werden kaum zu vermeiden sein« aber Bedeutung haden sie nicht, denn daß kein anderes Heer solche Ossensive wie dei Ypern ergreift, als das denk sche, ist nun einmal erwiesen und wenn unsere Artillerie nicht silr die eigenen Leute gesiihrlich geworden wäre, wäre Adern im ersten Linse-Um überrannt worden, waren doch »Mannschasten schon bis an die Stadt vorgedrungen Daß unsere Truspen das Stinkvomdenwersen erwidern, und zwar mit einer oiel stärkeren LWirkung nlo die Konkurrenz, ist Mr. French ader auch gar nicht recht. Un ere Chemie leistet doch nun einmal "mehr, wie die anderer Länder. Wir haben in diesem Kriege so manches Neue bei unseTM Feinden entdeckt, ader innerhalb kurzer Zeit in verbes serter Auslage zum Vortrag gebracht Co kommen noch mehr lleveriaschuips gen, auch unsere schweren Heut-eini bamben hat der Feind kaum gespürt. Man sagt, unser Kaiser leistet nach Einspruch. Die Dinger lage-n und wir warten mit Ungeduld auf die Ablieferung in England. Von der Größe und Beschaffenheit später zur gegebenen Zeit. Das Jnteressante steht nach bevor und hassen wir, dass wir bis Juli näher England kommen« denn die Franzosen werden nun auch nicht mehr länger aus unsere Osten stve warten wallen. Am Ysersicanal sist unsre Gathaer Freiwilligenregii futent Ra. 233 dabei gewesen, ej ist diejenige Truppe, welche im vergan Igenen Herbst mit »Deutschland iiber Eallef in die Schlacht eingegrifsen hat und wavan alle ausländischen Berichterstatter schrieben. Die Ver luste waren ziemlich groß. —- — Bei Ypern haben wir bei unserer legten Ossensive sehr geringen Verlust ge habt, dies schreibt auch sast jeder von den Bekannten, aber der Brand der Stadt wäre schaurig schön gewesen. Unser Frei-billiger (ein Sahn des Briesschreiberss ist jetzt bei Jiiawladz. Es ist gerade der Punkt, von wo die russische Frant wackelt. Die Ausdeh nung geht von Jnowlodz bis in die Karpathem Die größte Schlacht Eies-; sei Krieges tabt immer nach in den Karpathem ej wird auch nach mehre-» re Wachen dauern. hossentlich ist der Ausgang sa, daß noch Ende Juni adee Anfang Juli die Franzosen, Engländer und die übrigen interna tionalen Rassen Berücksichtigung sm den, vorausgesetzt, daß Italien un sere Ostens-be nicht verzögert. Wir miissen erst Trubpen frei bekom men. da unsere Truppen im Westens einer mehrfachen Uebermacht gegeni überstehen. il — Begreiflich. — Mutter tzum Sohne, der nach längerer Zeit zum Etholungimlnud aus Feindes lond deines-with Nein, Junge, bist du gewachsen! Laien Ru, dafür steht er doch fortwährend im Felde! —- clnnig. Soldat: Als du all Demut-dem aus dem Kriege su rückkamst, hat dich deine Köchin wohl seht warm empfangen? Kamerad: Und ob! Ueber der Kni cheutäe befand sich ein Platat mit der Inschrift: »Dekzlich willkotnmen!«— und das war von einer dicken Wurst umsme see Itldat Von Alfred Mat)er:Caliai-dk. Ein böser Winter war das gewe sen; ein wahres Wunder, daß sie alle vier ihn überstanden hatten; Pjotr, sein Weib Marfa, seine alte Mutter, die die ganze Zeit über hatte auf dem Ofen liegen müssen, und Jornuschka, das Pferdchen. . « Nicht alle im Dorfe waren so gut davongekominen .—-, o nein. Der Hunger hatte zu schrecklich gewiltet Als man schließlich das Brot aus Baumrinde buk, hatte die schlimme Krankheit Einzug gehalten und das halbe Dorf weggerafft Als die Rot aufs höchste gestiegen war« kamen zum Gliict vie Herren aus Moskau und brachten Korn« daß man wieder richtiges Brot backen konnte. Auch eine Frau war mit ih nen gekommen, eine tlerztin Die hatte zuerst niemand ausnehmen wol "len, weil Katjm die alte Dorshexe, -gesagk hatte, die wolle die Kranken vergiften, damit weniger Esset im sDorfe seien. Und keines hatte ihce "Arzneien nehmen wollen; wären sie :nicht alle zu elend- gewesen« sie hätten ssie rnit Gewalt-vertrieben Psotr Kusmin hatte na) vom Po ipen bereden lassen. iln llnterkunst zu gewähren. Und ob ice nun wirk lich eine Hexe war, tvic die anderen sagten, ob nicht —, s:e hatte wahr haftig die Mutter so weit gesund ge macht. Ueberhaupt, fast alle, die ihr gehorcht hatten, waren am Leben ge blieben; nur ein paar alten Leuten hatte sie nicht mehr helfen können —, aber die wären wahrscheinlich nur-, rhne sie gestorben. —- — — Nun strahlte die Friilslingssonne warm vom tiefblauen Himmel herab, und trieb die lehten sparen von Frost aus der Erde. Tie Lerchen stiegen, und emsig trieb Pjotr, di Pflugschae in die schwarze Krume drückend. Jornuschka an, und zog Furche uni Furche. hinter ihm drein marschierten, ausgeriaztet wie eine Reihe Soldaten, die lkrähen, und ickten die Engerlinge ans, die die skugschar aufwnrf. Gelobt seien die heiligen, nun war» alles überstanden! Saatkorn hatteu’ die herren auj Moskau auch geschickt, schönes Saatkornk heute wurde Psetr fertig mit dem Psliigenz mor gen ging ei- anz Seien. Und der himmel würde dieses Jahr ein Ein sehen haben und eine gute Ernte sen den nach den zwei Jahren Mißwachsx Sie alle würden reichlich zu essen ha ben; die Steuerriiaftande würden be szahlt werden; Jomnschka würde wie lder rund und sein Fell glatt und glänzend werden, und die Mutter »wieder ganz gesund —, sie hunrpelte sa schon wieder ganz vergnüglich an ihrem Stock! Am Ende des Arterz angekommen, hob Pjotr den Pflug aus der Erde, drehte ihn um und ickte sich auf den Sterz. Er mußte Jomuichtu eine Weile ruhen lassen; das Pferd wnr nicht mehr so troitig wie früher» Auch verspürte er hunger, und zogi das Stück Brot uni- der Tasche, das Maria ihm mitgegeben hatte. Be dächtig —- lnngsncn, nach Bauernnrt » fing er nn zu tin-m Da hörte er sich beim Namen rnien. Ei war sein Wem, das über den Sturzneler auf ihn zuschritt. « «Pjotr, der Polizeidiener wnr d.1 — Du sollst zum Ojemeindevorstehei tonnnen.'« »Zum Geiiieiiideuk)kiteher? Was will er denn? Jetzt tcnn doch keiner die Steuern zahm das weiß er sroch —- -.—! ,Jch weiß nicht, was er will, — geh nur weicht setz will verweilen weiter pflügen-« Mißmnttg machte Pfotr sich auf ren Weg. Der tsseineindevorfteher —, was mochte er wollen? Sich-r nichts Gutes. Es n ir Pietr, als ob ihm Unheil drohe Seine ganze gossnungsfreudigteit rte vie warme onne und der Witten-blaue him mel geweckt hatten, war wie wegge blasen. Als et zum Gempmdevorsleher lam, traf er tott den Damm den Fjodor, den Steipnn —-, fu» alle männlichen Dokfbetoohnek waren da. ,Gul, daß Du Du bill, Pjotk,« res vele der Dorfgeioutxige ihn ein, — »und Jhk andern alle. Jch hab-. hier etwas für Ench. Uebel-morgen müßt Ihr zur Kreizfladl, Jhr seid iinberufeih zur llevung!'« »Im Uebung! Ader Bäletchen —, was soll aus ver Frühlaal werdens Unsere seht miilscn bestellt wer den-, die Weiber hinnen das nichll« riefen sie alle durcheinander. »Kan« nicht lindern —- Befehl ist Befehl! Die zurückbleiben ins-if sen mithelfen, so qui ei geht· Am Ende --, vier Wochensinv keine Ewigkeil!« Ein hattet Schlag- aber was wllk Izu machen? Man mußte sich fü gen. —- — Die vier Wochen waren um, die vier langen Wochen, in denen Pjotr, anstatt seinen Acker zu bestellen, die Flinte hatte tragen müssen. Aber er tnm nicht nach Hause. Er nicht, noch die andern. Sie waren auf die Eisenbahn ver laden worden« und zwei Tage lang gefahren. Zum Divisiansexetzieren, wie es hieß. Nach vierzehn Tagen gings wie derum auf die Eisenbahn. Aber nicht« wie fte gehosst halten« heimwärth «Jn Polen ist Aussiand,« hatte der herr General gesagt. »Wir müs ien hin, die hunde zur Ruhe zwin gen. Ja der Tat, die hande! Mußien sie gerade jeyi sich gegen Bäterchea Zur auflehnen, jeht, tro daheim auf dem Felde alle Arme gebraucht wur den, und Maria rnit der alten Mut ter ganz allein war's! Eigentlich fanden sie gar keine Un ruhen vor. »Ja, wenn wir nicht da wären — —«, hieß es wieder. So vergingen abermals Wochen un ter ständigem Ererzierem Wachdienst üben und Schießen. Dann saß man wieder auf der Eisenbahn. Nach langer Fahrt wurde einige Tage hindurch marschiert. Wo er war, wußte Pjotr nicht; aber es mußte wohl weit von Hause sein. Land und Leute sahen ganz anders aus und sprachen anders. Eines Morgens beim Appell be tam jeder Soldat eine Blechmarte, die er um den Hals hängen mußte. Dann wurden in Leinensiickchen ein genähte scharfe Patronen ausgege ben. Viel mehr Patronen, als man zum Gesechtschießen sonst erhielt. Unr der herr General ritt vor die Fronr nnd hielt eine Rede. «Briider«" sprach er —- sonst sagte er immer »Leute« oder »Soldaten·«, oder wenn er ärgerlich war und schimpste, «Hundes’o’hne« —, »Drit der! Die Deutschen haben uns den Krieg ertliirtt Wir rniissen sie schla gen —, Väterchen Zar hat es befoh len! Wir werden sie schlagen! Wir alle werden unsere Pflicht tun nnd siegen oder sterben! Und nun, mir Gott oortvärtg« Kinder!« Und weiter marschierte man, inri mer vorwärts. Vorbei an verbrann ten Dörsern, verroiisteten Aeckem auf denen Vieh sich herrenlos herunrtriel-. »Das haben die Deutschen getan!" meinte einer in der stolonnr. »Du-nen tops!« entgegnete ein anderer-, »die Deutschen waren ja noch gar nicht l»:ier unsere Kos-.rlen!« Aber ohne Aufenthalt gings vorwärts. Die Landstraße war dicht gedrängt toller Truppen. Jrrsanterie, Reiter, Artillerie, Muriitioi:5- und Proviant lolonnen. Schon begegnete-r ihne.r lange Züge von Wagen, aus denen Verwundete lagen. Man hörte rol lenden Geschiitzdonner — dumpf, wie ein serneo Gewitter. Vorwärts, — — immer vorwärts — —- — Jetzt lng Pjotr mit vielen hundert underen in einem lnrqen Schützen Vrnben und hörte die Itugeln über fich trinpseiserr. Jeder hatte einen gro ssen hausen Putronenrahrnen vor sich liegen, und nlle schofsen nnch der Richtung hin. rvo der Feind liegen sollte. Zu sehen tonr nichts vo: ihm. Aber von Zeit zu Zeit schier es, nls ob dirs Knattern seiner Ge tvehre näher läute. Jn weiße Rnuclnoolten eingehiilli, sauste-r Grnnnten durch die Lust. Sie trafen nicht, der Feind schoß zu weit. »Achtirng! Schnellfener!« rief des Zugsiihren Pfotr sub, wie, noch viel: ’t,undert Meter entfernt, grau geklei dete Soldaten auf feinen Schützen Tgrnben zu liefen. Das nlso lvnren die Deutschen. Er tnt sein bestes, unt schoß unaufhörlich ——, freilich, genu-: zielen lonnte er nicht in der Eile-. Gleich daraus tonren die seindlichen Soldnten nicht mehr zu sehen. Aber un den dichter einfchlngenden Geschos sen merlte mon, daß sie schon näher waren. Ter Prrtronenvorrnt schmolz. nl." mählich zusammen. Zeit, daß dse Munitionslolonne tnm. Wo blieb ti-: nut? Wiederum tnt der Fein; einen Sprung nach vorn —- — Mit höllischein Krnch platzte ein Schrnpnell iibet dem Schiitzengraben fUntoilltiirlich hatte Piotr den Kopf ’in den Sand gestalt. Als er wieder finisan lagen viele Kameraden im !Blni. - Es fiel ihm aus« daß die Pfeife des Zugfiihrers nicht mehr ertönte. TEr blickte um sich und ivurde gewah-, ran der hnuptrnnnn und du«-Leut mrnt seines Zuges gefallen waren. Der Tod heulte, pfiff nnd sauste rings unt ihn her. Piotr schlon dEe Augen. Er dachte on jenen lichten Frühlingimorgem an dem er zur-. tehtenmnl gepfliigt hatte. An Marsn san die Mutter-, nn Josnnschka dachte ser, den treuen Arbeitsgesälfrtem Ob Marsa mit ihm wohl zurechtkommen und das Feld instandhalten lonntei Ach, er würde sie ja nie wieder sehen, die Lieben! Er fühlte es, er wußte es, obgleich der Feldwebel, als sie die Blechmarten umhiingen muß ten, gesagt hatte, das seien Anru lette, am Bilde der Gotteörnutter in Kasan geweiht, da könne keine feind-· liche Kugel ihnen etwas anhaben. Und nun lag der Feldwebel selbst da —, keine zehn Schritte von ihmt Er würde den Deutschen lebend in die hände fallen, und sie witrden ihm die Augen ausstechen und die Haut abziehen; auch das hatte der Feldwebel gesagt, und das war sicher wahr ——, wenn auch der Lieserant nicht die richtigen Amuletle geliefert hatte, und nun alle die Kameraden verbluten mußten! Gewiß, nur da ran lag es —, der Schust hatte ja auch mit den Konserven betrogen und Sand in die Büchsen gesiilltl Mit einem Male wurde das feind lrche Feuer stärker. Förmlich liber schiittet wurden sie mit Blei, und die Geschütze spien Granaten ans über Granaten —, die ganze Hölle schien ins-gelassen Dann sah Pfotr die Deutschen, als ob sie plötzlich aus der Erde gewachsen wären, launr hun dert Schritte weit heranlausen; ihr »He-tra« scholl dröhnend durch den Schlachtlärm Schnell stopfte er den letzten Patronenrahmen in die Ge wehrkamrner und schoß. Noch hörte er das Signal »Seitengewehr aus pslanzen!" —, dann fühlte er einen heftigen Schlag wider die Stirn, und seine Sinne schwanden. —- — Die Sterne standen am himmel, als Pjotr aufwachte, und es war dunkel. Er wollte sich ausriehien, lag aber wie gefesselt. Dampfe-c Schmerz fühlte er im Hopsi und bren nender Durst quälte ihn. Lebte er noch? War er tot? War er wirklich tot und in der Hölle? Er hörte Stöhnen und Aechzen von allen Seiten, und marldurchdringende Schreie. Sicher, das war der Ort der Qualen, von dem der Pape da heim so ost gepredigt hatte; hier war heulen und Zähneklappern. hier sund dort btiyte ein Lichtstrahl aus, !.md dunlle Gestalten wurden sichtbar. tDie Teufel —-, — —. .! Nun waren zwei neben ihm. Sie diiaten sich und sprachen etwas in einer Sprache, die er nicht verstand Sie wollten ihn aufheben« Entsetzt versuchte er, sich zu wehren, wurde («ber wieder ohnmiichiig. Dann — wie lange Zeit verflossen sein mochte, wußte er nicht -—, ward er abermals wach und sah, daß er in einein sauberen Feldbett lag. Es standen noch viele andere Betten in dein großen Zelt, und grau gekleidete Mit-mer« die alle am Arm ein rotes Kreuz trugen, gingen von einem zum andern Er tout also nicht tot Und nicht in der Hölle Aber tvo wur et? « Ein hochgewachsener Mann mit »klondem Vollburt, in weißem Leinens littel, trat un sein Lager, griff nach lseinem Puls und fragte, wie es ihn. gehe l Obglech er rufsiich sprach, hörte lttljote doch, daß es tein Rasse tvar. IEr war also wirklich bei den Fein lden — hilflos! s Alle Dinge, die nmn ihm von den Teutschen erzählt hatte, fielen ihm ein. Flehentlich bat er unt Schonung !—— man habe ihn in den Krieg ge mutigen — — ! Barsch aber nicht ohne Gutmütig teit, fuhre der Deutsche ihn un: »We! —, Du siehst doch, tvit wol jlen Dich heilen! Halt« stille!« ; »Was wird ntit mir geichehen. Herr?« »Mit nehmen wir Dir die Kugel lernt-s und heilen Dich! Dann wirst Du ins Gefangenenluger geschickt und bleibst dort, bis der ganze Krieg vor iiher ist!«« »Und wenn der Krieg zu Ende ist, Herrs« »Dann nebst Dn mit den andern nach Hunfes« Nach Onusek Nach Haufe! Heim. zn Martin znr Mutter und dem Pferdchcnk iGott Ioijrde die drei jet« nnch nicht umkommen lassen, nachdem er itsn hier so gnädig errettet hatte —- -—! Ein feligeå Lächeln glitt über die grossen Züge des armen Muschif, nU er das Haupt nuf das blau-weiß ge Iviirfelte Kissen zurückgleiten ließ, nnd sanft wie ein Kind etnfchlummert-. SO— —- Das thergerr. Bei-mater tzum benrlanbten bayrischen Land ftnrnnnnnn): Na, und wie kons denn in Mandel-M Bayer: Furchtbar! Bekannten Gelt, furchtbar anstren gends Bayer: Dös nit, aber gllweil hab« i nichts als Wasser anfchaun mäs sent