Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 08, 1915, Sonntagsblatt, Image 11

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    ——
Während der Kätmjfk in der Miso-Gegend in RussifckpPolkn überrascht eine öster
teichiidnnmanidsc cisisirrssPatwuille km tussifcbes Ttuppcnlommmido in
eman Bancmhnnsc und Iummt dasselbe gefangen
Bei den österreichischen Morscrn
Anc- dkn Au m Imch ein-s tm nenich M Hli
Auf Befehl des Ksepsaezies wurde
lch vee bitetkeichiicheu Mörser-Butte
eie Ne. . . als Aer zugeteilt. Deek
Stab bei Bniteeie lag dicht eben«
unieeein Laz.1eeti, und so mache ich
mich alsbald auf den Weg, um meine
vorschriftsmäßige Meldung zu über
ltingen. Jn liebenswürdigstee Weile
wurde ich von dein Bauern-Kom
manvanlen, hauplmnnn v. E. und
den übrigen Ofiizieeen empfangen.
Es dauerte nicht lange, da fühlte ich
mich heimisch in dem neuen Kreise.
Tagtäglich fuhr ich noch dem nnhege
legenen Dorf A» wo die Buttetie im
Quartier lang, um »Maeodenvisite«
(l·ei uns RevieedienM abzuhalten Jn
einem kleinen Zimmer, det »Motiv
denfiube« wurden vie laufenden Un
tersuchungen mitgenommen Es
wurden die vorgeschriebenen Typhus
und Cholemschusimpiungen ausge
führt und die »Maeoden««s" beklopr
behoecht und verbunden Leichiltnnle
Vetblieben in dee Matodeniiure,
schwerer Celkanlte wurden einem La
zatett überwiesen. ·- Die tägliche
Fahrt nach A. wurde mir bald eine
liebe Gewohnheit, unv das allseitige
scnigegenlommen eeleichteele mie
meine Tätigleit ungemein.
General sum Ists-m- samt-.
General der nat-altem Baron Pflanzekjs
Baum is- der Fiphtec der erfolgrei
chen österreichisch-unganichkn Armee
Cmpvc In der Butvwma ;
Eines Tages sagte mit der haupt
mamu «Sv, Doktor« nun müssen
Sie aber auch einmal mit heraus
kommen und sich unfe- Schießen anss
fehen.« —- Jn wenigen Minuten»
dachte uns das Bemerkt-Ante in die
Stellung. Da stand et nun, der ge-«
fütchHe 30,5-Z,e:stimetet - Mörser.
und drohend keckte sich daf- Noht in.
die Lüfte. Um das Geschüh den-M
war die Bedienungdmannfchaft ver
sammelt Der Hauptmann erklärte
nnc alle Einzelheiten. Dann wird«
geladen. Aus einem tleinen Wägels
chm wird das Geschoß herangefchoi
ben und alsbald eingeführt Mit
peinlichek Sorgfalt wird gerichteti
Wie stellen uns in einiger Entset
nung vom Mörser uus und schauen
erwartungsvoll in die hölze. Die
Abzugsschnue läuft vom Geschütz aus
in einen Unterstand, von too aus
angezogen wirb. Nun muß es koni
inen. Die Bedienung steht wie et
«ltottt am Geschün, jede Fibee ist ge
ssponnt Nöhee und niihee schleicht
ssiu das Geheimnisvoll-Großh und
da. . ..Schußt« Wiedetssehe ich,
wie bei den 42-3entimetet-Geschiitzen,
die grosse Feuetsiiuic aus dem Rohr
hernussptinaem sehe einen ganz tue
zen Moment pag Geschoß ockiibeteii
len, dann ein scharfen abgerissenet
Analh und schließlich wieder dno so
ost schon gehörte Sausen, dies seist
minutenlnnge Sausen. das allmählich
in ein snst tlagendeö Säuseln über
geht, leise und leiser wird und end
lich in dem weiten Lustraum erstirbt.
Fast zu gleicher Zeit vollzieht sich in
»den seindlichen Reihen ein schweres
Siihnengeeicht. . .
Der Batteriestab hat ein Fäßchen
Bier, echteit Löwenbrau, erhalten, und
fröhlicher Becherllang soll ein paar
kurze Stunden nerschönern helfen.
Gern solge ich der Einladung des
Hauptmann Dicht bei dem ersten
Geschüy hatte sich einer der österrei
chischen Kameraden eine hübsche
",Schtveizer Villa« erbaut, einen mit
.allem Komsort der Reuzeit' ausge
»statteten Unterstanb. Dort sollte sich
die lustige Gesellschast zusammensin
den. Jn einer schweigsamen Win
tersternennacht suhe ich im Auto hin
aus. Arn Eingang der »Villa« emp
sing mich der Hauptmann. Beim
Betreten des Raumes schallte mir
frohgemut ein Begriiszungdsang der
österreichischen Kameraden entgegen.
Nachdem sich noch einige Ossiziere
eines besteundeten Attillerie - Regi
ments eingesunden hatten, begann das
FeftmahL Ei wurde wacker gegessen
und getrunken. Unser Hauptmann
bewahrte sich nicht nur altl Beherr
scher der Schiesztunst, sondern auch
als Meister der Küche. Unter seiner
eigenen Leituna waren die ausgesuch
testen Speisen entstanden. Wir plan
berten, scherzten, waren sroh zusam
men, und eilends verrannen die Stun
den. Zum Schluß ward unsere Ta
selrunbe ans ber photographischen
Platte sestgehalten. Um 11 Uhr
mahnte Oberstleutnain S. zum Aus
bruch. Nach herzliche-n Abschied von
det. gastfreien Kameraden kehrten wir
in unsere Quartiere zurück. Ein letz
tes Ausschauen zu dem tounberherri
lichen Nachthimmel beendete bie Har
monie bei-« Abends.
Jn einein lleinen Zimmer einer
vausiilligen häuichens zu R. sitzt der
Hauptmann, umgeben von mehreren
Ossizierein am Schreibtisch. Die
Batterie ist am Schitßein Das eine
Geschüp steht etwa 2 Kilometer. das
andere etwa s Kilrnieter bon R.
—
« Mut-sättige Wirt-ius
,«- , — «-- —- —----s»t.. - s- -«,
. ,,,.,«·W W7Wwwsz
Topas man Bekomm-U- Donucctoettm bist du aber inzwischen dick
n
Bekannten Scåf ich AMICI uns die Engländek thöhuugkmwollcsh
has sich nämlich mein Ihrem verdoppectt
W
entfernt. Der Batterietoinmandsant.
den Telephonbörer ani Ohr, ist ganz
in die ihm gestellten Angaben ver
tiefi. Vor ihm liegen ausgebreitet
die Karten und die Schiefztafei. Durch
den Telephondraht laufen unaufhör
lich Befehle, und schnell wird ihre
Ausführung zurückgemeldet. Das
Schiefzen vollzieht sieh in exattester
Präzision, und im Geiste tönnen wir
jede einzelne Phase genau verfolgen.
—- Cs ergeht der Befehl zum Rich
ien und Laden eines Geschiihet »Ge
schiitz M» Seite: soundsoviel, Eth
hung: soundfovieL Ladung: somide
viel. Melden, wenn feuerbereit.·«——
cinige Minuten vergehen. Die drau
tzen richten und laden. »Geschiitz M.
feuervereit«, tommt es zurück. —
»Gefchüv sichern«- — »Gebt-öd ge
sichert."——Jetzt wird der beobachtende
Offizier, der draußen auf einem mög
lichst gute Ueber-ficht gewährerden
Platz postiert ist« angerufen: »Ach
tung, iufpaffem Schuß iommi in
drei MLnuien« So, nun ift alles
fertig. Der ganze große Mechanik
mus ist in Bereitschait gestellt; nur
eines Wortes bedarf es, seine Kräfte
zur Entfaltung zu bringen« Die Uhr
liegt auf dem Tische; aufmerksam
verfolgt das Auge den Zeiger. Drei
Minuten sind vorüber. — Telephon
«l3-·esehüh M. Sch·iß.« Nach einigen
Selunden hören wir im Zimmer den
til Ists-M Msim
Bei den vielen Vermißten, die drü
ben die Verlustlisten aufweisen, kann
wohl in den meisten Fällen angenom
men werden« daß sie in Gefangen
schaft geraten sind. Nur in felteneren
Fällen bleibt dauernd ihr Schicksal
unbekannt. Das war zum Beispiel
bei dem berühmten ungarischen Dich
ter Alexander Petöfi der Fall, der im
Jahre 1848 in die Honvedarmee ein
trat, unter General Bein diente und
von diesem sogar wegen seiner Tap
ferkeit in ehrenvoller Weise ausgezeich
net wurde, dann aber in der Schlacht
bei Schäßburg am Etl. Juli 1819
zum letztenmal gescheit wurde, ohne
daß iiber sein eigentliches Schicksal
init Bestimmtheit etwas gesagt werden
tann. Man hat zwar dann ange
nommen, daß Petöfi in jener Schlacht
gefallen und mit anderen Leichen un
beachtet begraben worden war, aber
dies wurde von vielen angezweifelt,
und für solche Zweifel lagen immer
hin sehr gewichtige Gründe vor, denn
Petdfi war nicht nur als berühmter
Dichter sehr populär, sondern auch
als Adfutnnt Berns den Soldaten
eine sehr bekannte Erscheinung, die
man nicht ohne weiteres mit anderen
Soldaten begraben haben würde, oder
aber, wenn es geschehen. hätten wohl
darüber die, die es getan, Auskunft
Nich tcr Etstürmunq einu- Höhe bei Gorlice werden die von anpcn des 1.
Tiroler Jägerregimcniö gemachten wssifchm Gefangenen aus der Front geschan
Ischarfen Knatt, den wir alle so gut
;lennen, und int selben Augenblick
Jtönt’s schon durch-Tt Telephon: »Schusz
jabgegebenA Und sofort geht’s vorn
Batterietommando weiter an den Ve
obachter: »Schusz abgegeben-« Wie
jder dauert’s eine kurze Zeit, aber
rnals tetephonifcher Llnruf: der Beob
achter berichtet über die Wirkung des
Schufses.
Das spielende Ineinandergreifen
aller Federn des großen Uhrwerts
erregt aufrichtige Bewunderung Jng
.tefondere ersiillt es den Laien immer
swisder mit Staunen, mit welch vol
lendeter Exaktheit das Schieszen fern
)vom Dperatioasgebie geleitet werden
ftann Und deutlich tritt ihm vor Au
sgen, wie im modern-ei Kriege nie rohe
fskrast und Gewalt immer mehr zu
teiietttitt hinter der vernichtenden Ar
ltieit unserer Geisteswaffem
III-mit Mittel-.
Aus der Pitaz berichtet ein Lehrer:
»Was ich vorn Deutschen Kaiser
weiß«, lautete die Ueberschrift eines
freien Schulaussase5, den ich dieser
Rage schreiben ließ- Und da berich
itete einer meiner vierzig Quartanet,
Wasle Was cum S denn drüben
Lustige zum Schone-n Setz-R
E e v v l: Akt-, »me- diiothnsn weiden
f cee Eise-.
i
i
)
s ihre Ocldcntatea vorg’log’ni
tessen Vater als Feldwebelleuinant
im Felde sieht. solgendeö: Als der
Kaiser vor kurzem aus dem westlichen
Kriegsschauplase in den Schützengröi
sben verweilte, entsiel ihm das Ta
sschentuch Ein Jnsanterist hob es aus.
sDaraus gab ihrn der Kaiser einige
lIsigareiien und der Soldat sagte
;.Dante, Majesiäi!« Der Kaiser ani
»worieie: »Sie brauchen hier nicht Ma
siesiiii zu sagen, sondern Sie können
mich ruhig als Kamerad ansprechen.«
»Das hörte ein anderer Jnsanteeisi in
ter Nähe und sagte zum Kaiser: »Ka
.metad Wilhelm, geb mer ach eini!«
Unter herzliche-n Lachen willsthte der
Kaiser dieser Bim.
i
s
geben können. Die Gattin suchte ver
geblich das Schlachtfeld nb und sond
seine Leiche nicht. Nichtsdestoweni
ger wollten verschiedene Personen Pe
Iösi gesehen haben, ja, es traten sogar
mehrere« «xalsche Petösi5« aus und ei
gentlich v llig aufgetlärt sind die Um
Die Hunger-tun
John Bull1 «1nf1 nochmal bei
mir sollte die Kur doch nicht wirke-til
stände feines Versctmindens niemals,
ebenso wie auch nie die Zweifel dat
übet, daß er wirklich in jener Schlacht
gefallen sei, geschwunden sind.
-.——
He Disc.
Ein Schiff oersk.nt un englischen Ker
nat. J
Gezeter und Geist-km Es war neu
tral.
Auch ich zu sjuuik streite mit der
Fing
Werks ein Tomka war es eine
Mine?
IJrn Eifer ftoße ich sie Bssifte unt von
Goethen,
Die schwankt und Mit und geht halt
flötenz
Jch· aber, unerjchjntert zu der Fins:
»Nicht das Torpedo war eg, nein,
die Mine!«
Auf geht die Tür, nnd unsre Mine
’ mit der Zornesröth
)Sieht auf bern Boden den Herbst-ch
Y neu Goethe.
»Natürlich,·« hebt sie an zu schrein,
»Jrnmer soll es id; geweer feint«
Der Bist-aktu
Zu einem hohen tusstichen Beam
ten tonnnt eines Tages ein Bürger
mit der Sammeltiste und bittet um
etnen Beitrag für das neue Sqldatens
Jnvattdenhetm.
»Er-er hochwohlgeboren stnd der
Einme, der auf der Lifte noch fehlt!«
bemerkte der Bittsteller.
»Du Moses Nindvieh«, schreit ver
Beamte, »elbstverttändlich bin ich
nicht auf der Liste; ich habe doch die
ans Sache eingeleitet und bin ihr
Tor-steuert«
Ein Linnbtvmgsvcrfnch der Engländcr nnd Franzosen im Raume von Bill-mir auf der
Halt-nnd Galipoli wird durch die rasch zufammcngczogcncn türkischcn Trup
pcn unter Dlnugcn Verlusten fnr den Feind znrjxckgrfchlagcm
Die steiwilllsed
Aus dem Feldpostbries eines jun
gen Freiwilligen an seine Familie
. »Ich dante euch herzlich sjir
alles Liebe und Gute aber schmerz
lich berührt und enttäuscht hat es
mich, daß ihr mich, daß ihr uns
hier draußen »bedauert«. Ja, lie
be Tante, ich muß euch ossen gestehen,
daß mich das getränkt hat. Und ich
verstehe nicht, wie ihr zu solcher Aus
sassung kommen konntet, da ihr doch
wißt, mit welcher Freudigkeit, mit
welcher Begeisterung ich mit den an
dern Freiwilligen hinauszog, wie
glücklich ich war, nachdem alle Wider
stände besiegt waren und die Aus
sicht tvinlte, nun wirklich an den
Feind heranzukommen Gewiß ha
ben wir viel auszuhalten und zu er
tragen, aber nicht mehr und nicht
schwerer-, als wir erwartet hatten.
Denn nicht als Kinder sind wir hin
ansgezogen in den heiligen Kampf,
und was wir hier an Graszem«
Herrlichen Einzigem erleben, ja, bar
an teilnehmen diirsen, darum sollte
man uns beneiden, nicht uns bedau
ernl
Unser stolzester und einziger
Wunsch, unser heißes Sehnen ist er
füllt: wir tämpsen siir unser Vater
land, sür unser Heim, siir das, was
wir lieben und heilig halten« wir
kämpfen fiir uns und siir euch und
weit darüber hinaus sür eine große,
gerechte Sache, siir heilige Jdeate, die
ein bösartigen härnischer Feind zu
vernichtet trachtet. Und ich glaube,
es gibt teinen unter uns, der es auch
nur einen Augenblick bereut hat, sich
mit aller Energie dazu gedrungt zu
haben, an diesem heiligen Kampf
teilzunehmen. Und darum bitte ich
euch, ihr Lieben in der Heimat: ver
steht es recht einzuschätzem was wir
leisten, aber bedauert uns nicht, son
dern seid stolz daraus, daß ihr uns
beneiden dürst!« . .
Nie-se see-erkennenf
Wie jetzt bei ten Feinden Deutsch
lands die Parole ausgegeben wird,
daß sie »gegen den Militnrismus« zu
Felde ziehen, so hieß es ähnlich 1870
nach der Gefangennahtne Napoleone
Und Proklamierung der Republik, daß
man Den Monarchismug bekämpfe.
Die organisierten F:nnttireuts, die
Mobilgcrpem tämpftcn unter der Te
vise »Lehren-, Eguljm FrntcrniM«,
und selbst am Giebelfelde ver Rathe
deute von St. Tenig hatte nmn diese
Worte mit slnmtnendroten Lettern
nngetleckft Die als Sieger einzie
henben Deutschen aber wußten dies in
verständtiches .,Gre-ndierdeutsch« zu
übersetzen. Am frühen Morgen nach
dem Einzug der Deutschen sah man
bereits unter jener Anschrift ne von
einem Berliner Spnßvogel ausge
führte Erläuterung in schwarzen
Kreidebuchstnben prangen. Sie hieß
»Jnfanteeie. Kavnllerie, Artillerie.«
Ueber-termwa
I I
F I « n z vsc : Sag mal, Tommth
wie denkst du über Die deutschen 42 Zen
Iimrm - (8;cskhjwc«
E n n l äu d u. Hat nor nichts zu
sagen, lieber Freund Wir haben nn
scrc Rcvolvcrschnanzctr
»Frisch gewagt ist halb verloren!'"
dachten die englischen und französi
schen Admirale und griffen energisch
Idie Dardanellen an.
Tot Ort-wacht Brunnen.
du«- u; »Nun oaö aber dürftigl«