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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (June 24, 1915)
Sonntagsblatt des Staats Anzeiger und II set-old. Gka ndJsc ais-enko ,tmD erstng .Jm t95ll .- , - -! ,-»»»- -— - II leeren. , Von Johannes Qoeppekh ’ - Bei Bohllei sisen sie unt den gro sen tlobigen Tisch. Die Arme ha den sie aus die Kanten gestemrntz den Nacken ge rümrnt, siken sie nnd re den Sie haben gute Zeit dazu. Der Winter ist draußen trn Land. Kurs sind die Tage. Die Arbeit schreit nicht nach schwierig-u Jesuiten Sp; haben sie Ruhe. s Und das ist gut. Die Hände aus» dem Tisch haben harte Stellen, sind gros nnd grob —- aber die Winde send alt. Und-wie sie sich zitternd dem heissen Kopf der qualmenden Pseisen anschmtegen, merkt man, daß sie stierern Krastlose Hände sind’i«.· Fäuste voll Mast sind nicht im Lande. Die halten sich draußen zu wuch tigem Zuschlagen —- weit draußen. irgendwo in der Ferne nach Ost oder West — da tratnpsen sie sich urn die hälse der Büchsen, umklammern blit zende Degen, reißen die Zündschnus ten der Geschüke irgendwo in der Ferne wohnt die Kraft der hei mat. — »As wenn't nich sinschen tiinn«' — sagt der Essen-Nachbar nnd fährt mit der hand iider die zertnitterie Karte auf dem Tische, «bi Mond sind se all in ’n Anst wesen un’ nn toriigg’ toriigg?« ..... Und die andern ninen. »Aber se holten saft·, —- Vater Bodlte nickt nnd ein Leuchten durch stiegt sein Runzetgestcht — «se hol len fast, bis de nnnern von baden, don Rnßland ehr bist-ringen et tünirnt kein von die Biesteri nn Ber tin nich ein!«.... .Ja,« sagt Ettinanchbnr. «gl’oro rni dar nicht Franzosen un Rassen un Engländer tonirnen hen.« »Ja -«, nnd Dann Bohtte sparte verächtlich zur Seite, .’t sind so et· ten-' alt doo . . » aber gesangent«. .. Troiiged Vonernlachen durchwets seen-den Raum-« lf I I «Nn, Mndder?". .. . - Sie sagt tein Wort. Sie legt nicht die Mitarbeit nno den Fingern Sie schont auch nicht aus« — Er versteht sie doch Ganz leise ist er herangegangen nnd streicht rnit seiner tolperisen Hund über ihre Schultern. ...... Jst-dank di nich nrn den Jung, he« ichrist jo wedder .. dntd' di doch noch ein poar Dog.«.... Das Weib hat tres den Kopf ge neigt. So ties, daß ihr Gesicht in den verarbeiteten Händen ruht. Und inngsani sickern ein pour rohe sun telnde Tropsen durch die inger. s Der Bauer ist an das Fenster getre ten und starrt in den nachtschwnrzen Hos hinan-. Seine Dand hängt ionchtig aus dem Fensterrie et, als sei es der tetzte hatt, den ie fasse. Sein Gesicht ist finster, wie draußen das Lond. Nur das Zacken um die zusammengepreszten Lippen verrät, wie die Gedanten in ihm arbeiten« .. Darum hat er sich also sein Lebe-r long geschunden darum ge raden wie ein Knecht von sriih biiz in die sintenve Nacht darinn, daß er nun nicht cnehr weiß, wem er alles in vie Hände geben kann, wenn seine Augen sich schließen denn nsie er auch hin und her überlegt, der Schluß ist der gleiche: es ist nie mand va. Niemand, dem,er seine mühen Hände aus vie Schultern le sen möchte, um ihm zu sagen: »Al lei, was ich habe und geben kann, ist dein von nun nn Dir get)’ ich's, denn ich weiß, du wirst treu damit versnhren.«. . .. Nein, so einer tvnr nicht. —- - Als damals die Sturmglocte ging. mitten in her Nacht, als ei an eilten Yäven mit harten Knöchein pocht-, ais spie ein reinisenver Wettersunte in die hochsomniertiche Schwiiie der. Krieger-is schmeiterte, vn hatte er ei nen Angenhiiii lang zu hossen ge wagt: nun tonn alles gut werden! fis Draußen, da tonnte sein Jung-» ein Mann werden! Einer, der dies tteinen und großen Torheiten seine Leheni nbwars. wie stinkende Lum pen. Und der in herrgpttireinheit stehen blieb in urqe under siilie her Its-st. Denn Ist iten waren es, Nie steh zwischen sie beide gedrängt hatten. v scheitert hatten ihnen vie seiten Jahre schwer seumihn Und Torheiten ellten es bleiben — e«e sollte· sur te nicht anders sein, ais tos. — Ein ssatiernstcesche, der ei - nein -thItsw. notifies M eine sa nichts Hin-ei mehr. Das tin-te man in jeder Geschichte lesen, In Geschieht-ern tote sie die Stamme-, die zu gescheiter-i Dinke- teine Ton-« enge ich-, autliisesn artigen. » Une hee ni. der wollte in las wohnte Bild nicht pa sen, der chlnß, daß mit dem rienende auch die Liebelei aufhörte. . . .. Denn die hatte nicht aufgehört. Und wenn der Schulmeister keine Tochter auch ein- siir allemal n die Stadt ver bannt hatte, weil er auch nichti Er sprießliches in dem Verhältnis seines Kindes zu dem jungen Bauern fah» . Was sollte das alles heißen gegen den Eigensinn der beiden Jungen, die nicht voneinander lassen wollten« . . . Und nun war der Krieg dazwi schen gekommen. Der Krieg, von dem der Bauer so viel erwartete. Und der ihm nichts brachte von der geträumten Erfüllung einer Wün sche. Draußen im We en lag sein Junge. Jn den Schüsengriiben vor Sament- Wochenlang schon auf demselben Fleck. Und wenn die Sehn-· sucht nach daheim auch die Fingerl zum Schreiben treiben mochte. Dies letzte Frage war ja doch nach dem Mädel, das er nicht haben sollte» . . . Eine ganze Weile hatte er das mit angefehetn Aber jetzt war ihm die TGeduld ausgegangen Er hatte auf »den lebten Brief nicht mehr geant »lvortet. Der Junge würde wissen, warum. Mochte er sich danach rich ;ten. — I Ein leises Kinsiern hinter dem Al ten riß seine Gedanken herum. Aber e wandte nicht sein Gesicht. Seine »Frau hatte wieder den legten Bries hervorgesux Den der dar drei Wo. schen von oissont geschrieben war. sEr brauchte nicht hinzusehen. Er tannte ihn fast ernste-endig. Er brauchte nur die Augen zu schließen, dann standen die Worte in Reib und ’Glied. » Und sich selber unbewußt, in der lmechanischen Folge der Gedanken, schloß er die Augen und las. Lang sa,rn Wort siir Wort, als sei ihm das Entzisseen ungewohntes Inn: » .ich möchte wieder bei Euch »Hm nnd zusehen, wenn Winters sSpinnrad schnnert. Und ob hin lier der Scheune schon eigolt ist« daß wir irn rühsabe die Bäume rein bringen t nen. Und dann möchte ich mal wieder hinterm Psluge geben bis in die Duntetheit, nnd dann. . .. sDn mußt nicht böse sein, wenn Du es liest, Vater) dann möcht ich mal wie der Susanne in die Freien holen dür sen Das altes möchte ich gerne noch einmal tun. Wenn es sein tönnte. Aber ee tann nicht sein Vielleicht wird es nie sein tönnen, denn wie werden eine große Schlacht haben, isagt unser Leutnant, der uns jetzt isiihen Und wenn ei so sein sollte, Ihr Liebenk Ein Stöhnen ieoch ans des Man nes Brust, nnd er wurde wach. Da sah er die erstaunten Augen des Wei bes ans sich ruhen. Er wallte dat Fragen nicht verstehen, nnd mühsam, mühsam, als sei er plönlich steinalt geworden, schlnrste er hinüber an den Ofen. »Ja mnt mi veriiillt hebben, Mad dee 't wpr nahsten bannig lolt, Las wie Halt siihet yet-den« s If I I . »Fkäulein.Reichekt will uns also iroch im Stich lassen, Georg« i Mit einer lässigen Bewegung der shand wird ei zu dein Eintretenden shiniibergesptochen txt nictt leicht Ilsin und bemüht sich dinn, so schnel' »wie möglich den warmen Ofen zu erreichen. »Dann bist du also glücklich wieder allein, Matna nn« behut sam langt er nach den Zigatten im Regnl »meine Praxis gestattet mir ja, weiß Gott, den Luxus, die die Gesellschafteein zu ersetzenk s »Ja, übermäßig zu tun scheinst du. nicht zu baben.« ( Er tötelt sich behaglich und schlägt lachend mit seinen händen aus die Sessellebnen. »lieberiniißig ist gut Sagen wiss doch grad heraus, daß ich saulenzel Fautenze von mor gens bis abends das Resultat bleibt doch das gleiche .. . .tpie leben noch.« Sie guckte die Achseln und sieht weiter dem Treiben dee Flocken zu, die in wirtem Tanze am Fenster bot übekhuschen »Nun scheint es doch wirklich Win tet weiden zu wollen« Er bat die Beine übereinander ge schlagen und ist im Begriff, einen Blick aus die Zeitungen zu werfen Oibee ggelan weilt legt ee gen aus der hand. Die Uebetschtist o e den ge ringsten Spenden-, der sie iibek den Durchs nitt rückt. Keine Sensntion. gez-Lug Es verscheiintt die itbee den Knien und blickt ebenfalls ans das Schneegestöben Und dann IN seine Gedanken eilst lich tiesee. Chnee da draußen, der Mittebtinge e, gelentt. stie- einen Iugenb Use-sich ein nach dentltchee Zug tibee s »Die armen seele da draus-en. M. M Meter- IOO »Ja, dasiir ist Krieg, mein Lie ber und sie sind ja alle Sol daten«... Ein ditterdöseä Lächeln geht ntn seinen Mund. »Seht gut. sehr gut gesagt weil Krieg ist und weil gsie Soldaten sind daran-J liegen sie in solchem hundewetter ans talter Erde, nicht, Mamai Weiß der Deubel, wennJ so ist, möchten sie einen tatsächlich jammern!« »Na .undi' Er ist hastig ausgestanden und geh-; mit großen Schritten durch den Raum. Und plötzlich bleibt er kurz ror ihr stehen «Und das ist natürlich nicht wahr-. Nur weil soldatische Pflicht sie treibt nee, das wäre wohl nicht gut möglich, meine ich. wir sind ja nicht mehr im Mittelalter... Söld linge sind das Vorrecht Albionsi Un sere Jungens kriechen wegen solcher Dinge nicht in das Dunkel hinein, von wo es tein Wiederkommen mehr gibt. Und es ist ja auch nicht nötig, zu wissen, tvas den einzelnen treiben mag und getrieben hat. Ei genügt ja, wenn wir uns dessen bewußt blei ben, daß wir am warmen Ofen sehen können weil and das ist »die· upiiache, daß wir va- nicht verge feu, was fett tomiiit ioeil eine lebendige Mauer don Menschen Leibetrii uns das Gesindel vom halie a i « Die Greifin hat ihn ruhig zu Ende gehört. Ein feines Lächeln geht iiin ihren Mund. .Und weshalb iagfi du mit das, mein Sohns« Ein Ruck geht durch des Mannes Körper. Warum. Warum! —- Und dann hat ei ihn pliisli ergriffen, wie es Millionen oor im ergriff: das Mitdabeifeinioollen. . .. und hei fer würgt er die Worte hervor, die ihm felber noch fremd und unfaßbar fchsinem »Weil ich hinaus will, Mut ier.« Jn ihr ifi kein Erschienen. Sie nickt niir leife vor sich hin iind rei ihm die hand: »Dann tönnt ihr "a isuxainrnen gehen iind am Ende sii minnen wiederkommen, dii und die Sufaniif »So Gott will, Mutter, ja.' Und dann ifi er aus der Stube i i i i . Sie ift oben in ihrem Zimmer. Er weiß ei wohl. Sie wird ihre Sa chen packen. Das Schwefterngeivand ioird sie gu oberft legen, iind alles, was licht an ihr war, wird verlöieht sein don niin an. Er tennt fie una weiß, daß die Pflicht ihr alles ifi. »Alle-? Sein Schritt, der eben noch itiirmend die lehten Stufen neh men wollte, zögert. Ob nicht noch anderes fie treiben mag, als niir ter Drang sum helfenivolleiii Es hat eine Zeit gegeben, da kamen Briefe mit ungelenten Schriftziigem Briefe voll Heiinlichieiiem Was da rin stand, hat er nie erfahren, trug auch lein Verlangen danach. Jesi entfinrit er sich ihres fröhlichen Ge sichts, wenn fo eine Botfchaft inm. .· iiiid vor wenigen Tagen da war wie der einer gekommen. Beschimin und ohne den üblichen Stempel· Einee von draußen her. Ein Feldpoftbrief. Und ers entfann sich ihrer erschrocke nen Züge, als sie die Auffchrift las. Gedaniendoll blieb er stehen. Nun. da er an ein gemeinfaines Gehen und Kommen glauben wollte, nun fiel ihm das alles rin. UUV Mit cilicillmlll illcknc ek, Daß er etwas versäumt hatte. Tausend fach versäumt, tagtäglich in diesen Jahren. Er hntte ju immer noch seit gehabt zu allem. Nach jedem Heute gebar die Welt noch ein Mor gen. Da war er satt gewesen. Zu satt, um nach dem Ueber-morgen zu fragen. Und nun stund er davor. Die Grmeinfamleit war ihm so selbst verständlich geworden; eine Trennung lag in so weiter Ferne; und das hin dämrnern durch die Tage war so be-; quern gewesen, la köstlich der GedanteJ daß alle Tage sein würden wie der eine da war ihm das Glück ih rer Nähe als felbstverftändliehes Ge schenl erschienen, und er hatte iu reinem Augenblick darum gelämpft. Nun stand er vor dem Verlust. Und den trägt man in reifen Jahren schwe rer. Spätei Glück blüht auch noip voll und duftschwer -- aber —- es blüht nie wieder 0 « Ä Sie stund ilber den Tisch gebeugt und lauschte. War nicht ein Schritt die Treppe herauf comment Alls nhee alles still dlie . fiel sie in ihr Grübeln zurück. Drei Jahre find eine lange Zeit. In drei Jahren wird vlel gelernt und viel —- per gessen Sie lächelte, als ihr Auge den offenen Brie vstreifte, der auf dem Tische lag. machten sieh die Leute a viel See en um allerlei Richtigtelten, da qnä te einer den nn deren. Ei bleibt doch jeder. der er lit. Und wenn die Ecken steh auch allmählich erstehen Stein otkiot von Stein. Der gute Junge! Da z er noch immer an sie dachtei Ders Kamerad froher Ferientage . . .. aber» das er nun gleich tragisch wurde!. . . . Sie konnte, konnte doch einfach nicht ihren Gedankenkreis dem feinen an »paffen. Mit Saat nnd Ernte und all den Dingen da draußen wußte sie beim beften Willen nichts anzu fangen. Aber er war ja nicht zu ,delehren. Er nahm alles so furcht dar fchwer. Sie griff nach dem wei ßen Blatt, und ihre Augen suchten-« J «... .Jn fortwährendem Kampf liegen wir hier tagein und tagaui. YWie oft muß ich nach Hause denken. iMir scheint, daß Vater Und Mutter IJnich vergessen haben. So lange habe sich reine ne sinke Sie wen-« nich-, daß ich an ichdentr. Doch wenn Du mir nur hiethfi«...· Sufanne Reichert schüttelte den Kopf. Sie hatte nie daran gedacht, daß er sich mit Hoffnungen quälen würde. Der liebe, gute Kerl, der er tvar nur um feinem Alten dann und wann eins auszuwifchem der fo verächtlich von ihr sprach nnd ihrem Vater fortwährend in den Ohren lag deshalb hatte sie hin und wie der an Hermann gefchrxehen Mitleid ftieg in ihr auf, daß sie ihn tränken mußte. Aber sie mußte eB. Nach diesem Brief war es ihre Pflicht. Und sie fette sich nieder und legte lPapier und Umfchlng zurecht. Der junge Arzt sah gerade noch, wie sie den Löschtarton über das Schreiben legte. »Sie wollen mein Eint-ringen ver zeihen, aber Mutter sagte, daß Sie uns verlassen wollten« Sie nicttr. Ein stemeder Zug in keinem Gesicht machte sie stuhig, das e teine Worte finden lonntr. »Na« und dann ganz unver mittelt ..... »ich will niimlich auch fort.« Und weil sie noch immer nichts sagte, wurde au er unsicher. .Mutter tie daran gedacht daß wir vielleicht zusammen » aber es ist Jhnen wohl angenehmer wenn es nicht der Fall ist. .. man hat größere Bewegungsfreiheit und« —- nach einem Blick in ihr ihm underständliches Gesicht —- »vielleicht sind unsere Ziele auch gar verschie den-« Sie sagte nichts. Wie gelähmt starrte sie aus die Tür, als er liinth gegangen. Wie ein Taumel war es über sie gekommen, daß sie aus der Flucht vor ihren Wünschen nun seine Wünsche geweckt haben möchte..... Und sie wußte nun, daß sie der Un ruhe auch in aller Arbeit draußen nie Herr werden würde. Jetzt nicht, wo seine Gedanken ihre Seele umslatterten ihre Seele, die doch so leicht zu fangen gewesen wäre. Ä I i «Na, wer denn nun? Sie, Bohlle?« «Jawohl, Herr Leuinant.« »Sie wissen, was aus dem Spiele steht? Daß es ums Leben geht's« »Jawohl, Herr Leutnani.« «Wai Sie zu tun haben, ist Jhs nen detannl?« »Jawohl, herr Leutnani.« Der Ossizier schaut ihn einen Au genblick durchdringend an. Er kennt Iden Mann nicht wieder. Dieser ver griimte Zug um den Mund, den er früher nie bemerlt will ihm troh Idee eisernen Wagemuies nicht gesal len. »Sie haben auch genau darüber nachgedachi?« Einen Augenblick Zögern. Dann wieder fest und wie eingeletni: »zum-Oh Herr Leutnant.« « o geben Sie mit Gott. Ian wenn Sie wiederkommen — — isi das Kkeu für Sie bekeii.'« «ano l, here Leutnani.« Eine Nacht voll Sinken. Schnee-i treiben, daß man nicht drei Schritt voraussehen kann. Und doch hebt niemand den Kon iiber die Graben Mchung. Der Tod iaueti. Die feindlichen Reihen sind nahe. Müs sen ganz nahe fein, denn der Wind trägt die Laute herüber, fremde Lau te, die sie nicht verstehen· Eben ist die Zeit der Wache het um. Und aus den Unietschlupien kriecht die Ablösung heraus, um ge biickt nach den Ständen zu tappen Und aus dem ersten Graben schiebt sich Zoll siit Zoll ein Kopf iibek die Urahn-ein« und schlangengieich wird der Körper nachgezogen. Die ab btiickeinde Erde gibt den einzigen Tun Nun ist der Mann verschwun Dai Schneegesiöber wird mit je dem UuNnblick heftigen Es ver deckt im u die Spur-, die der« schlei fende Mir r auf der Erde chiirft. Die El bogen auf das tosisiarte Erdeeich gedrängt, ein wenig mit den susspisen nachbelfend, zehend, fchiebend, so bat sich Hermann Bobike beeangeatbeiiet Eine kurze Pause - szum Atemschiipsen. Dann aufs neue sbeginnt der Weg..»., s Da, was war dast» . .ein Schut ren aus dein Erdreich als würde der metallene Laus eines Gewehrs aus dem harten Boden in Richtung ge schoben ein leises Klingen . .. als wenn der Abzug die Patronens hülsen wirst..... Er liegt und wartet und während der Setunden, die er re gungslos liegt, irren seine Gedanten grunghast durch die letzten Tage er Bries mit seinen herzlosen Wor ten stillt ihm wieder ein« Die Zei len, die er atn liebsten in tausend Jeden in den Schmug getreten hätte, und von denen er sich nicht trennen kann, weil- sie ihren lieben Namen tragen. Wie sie ihm das nur zufügen konnte, dieses entsetzlichel Leid das so über alle Maßens brennt daß er es nur löschen rann, wenn es daran derblutet.... Ein Stöhnen ringt sich aus seiner Brust — unds mitten drin bricht es plötzlich ab. Ein Lichtlein ist dicht vor ihm nusgezischt Wie ein Peitschenschiag hat der tinall die Lust zerrissen. Ein msender Schmerz sitzt ihni in der Brust. Er greift niit den Händen hin. Er siihtt nach deni Brief.... denkt, daß er nun wirtlich dran ster lsen niuß »Susann Sus« Dann hat ihn das Bewußtsein verlassen. s Der Zufall —- und etwas guter Wille von seiner Seite — und nun sind sie glücklich wieder unter einein Dache. Dottor Georg Fengler uno Schwester Susanna Reichen. Einst der großen Lazaretle im Westen hat sie ausgenommen. Sie lsaben nicht viel miteinander zu tun. Die äußere Station liegt entgegengesetzt der Jus settionsabteilung wo Schwester Su anna waltet. Nur dann und wann einmal haben sie sich siir Augenblicke aus einem der vielen, endlos vielen Korridore guten Tag sagen können. Es drängt sie auch nicht zueinande tsin. Ez ist wie geheimes Mißtzauen zwischen ilsnen seit jenem AbschiedZ abend daheim. Und dann nimmt auch jeden die eiserne Pflicht voll in Anspruch. Es sind viel Schmerzenslager da, an de nen sie stehen muß. Es schreit tau sendsältiger Jammer nach der hels senden Hand des Arztes. Die hundert Fensteraugen, aus de nen den Abend über das Licht aus tse Straße sprang, haben sich ge schlossen. Das große Portal ist wohlverwahrt. Mit harten Schritten gelsft der Posten aus und ab, ad und au . Jn gespenstischer Ruhe liegt das Haus« Seine Ausdehnungen wachsen ins Riesenhaste, nun die dämmerige Jiacht es umfängt. Jn den langen liorridoren glühen wenige Flammen. Jisr Licht reicht nicht hin, alle die Nischen und Pfei lertvintel zu erlsellen. Wie Kinder sacteln wirken sie. Türen und Gänge schwimmen in nnsicheretn Lichte. Es ist ruhig. Dann und wann der lsallende Schritt der Wachen. Geheimnisvoll ruft er das Echo aus allen Wölbun gen, bis die Laute unoentlich in dct -Hötse zerrinnem l Aug einein und dem anderen Saat ein leises Stöhnen der Verwunde ten, denen auch die Nacht nicht ein Quentlein ihrer Schmerzen erläszn Aus dem behaglich eingerichteten Zimmer des wachthabenden Arzt-re sällt noch ein Lichttegel über die er loschenen Flure der zweiten Reihe. Der da drinnen sitzt, hat keine Rahel für die Nacht. Wenn es gilt, ein. fliehendeg Leben zu halten, muß ee zur hand sein. Und wenn eine Seele aus tausend Schmerzen den dunkelsten Weg gehen will, muß sein Kunst ihr sanfte Bahnen schasseIL . .. I til s »Ein Zugang?« ,Jawohl, Herr Doktor.« Georg Fengler schlüpft in den wei szen Mantel, ilappt das Buch aus dem Tische zu und geht mit dem Bo ten hinab »Wissen Sie, was ihm sehlt?« »Brustschuß, Herr Doktor.« Der pseist durch die Zähne, und seine Schritte verdoppeln sich. »Ist eine Schwester da?« »Jawohl, Schwester Snsanna.« d II d »Ich lasse sie bitten, in die Aeußere sStation zu tammen.« Die schmusstartenden Sachen hat man ihm ausgezogen unter tausend und aber tausend Leiden. Ein schnell bereitetei Bad hat sei nen Körper gereinigt und erquickt. Nun liegt er wachsbleich in den Kissen nnd scheint zu schlummern. Ein leises Nischel-r kommt aus der wunden Brust, und in tut en Ab ständen zuckt es um die blas en Lip pen wie verhaltenei Weinen. S wester und Arzt sind um ihn bemii t. Wenn nur die Bewußtlosigteitweii chen wollte·... Und plötzlich schlägt er die Augen aus. Große siebetgliinzende Blau augen, die setzt ganz dunkel glim men Susanna Reichert ist zur Seite getreten. Ganz hinter den Bettschirm, daß der Arme sie nicht steht. Denn sie hat ihn im ersten Augen blick erkannt. Es ist Hermann Buhl te, der Kamerad von daheim. Sie selber hat ihm ja den zerseszten Brief aus der Tasche gezogen.... ihren Brief, den die grausame Kugel mit zerrissen hat. Er hat sich geopfert, der Junge da vor ihr, an demselben Tage, wo er :hre Zeilen erhielt. Da kann te sich das übrige zu sammenreimen. ohne den Bericht zu kennen, den die Kameraden brachten. «Beim Patrouillengangc vor Sois sons, zu dem er sich gemeldet hatte, durch Brustschuß verwundet. Ein schusz linke, Ausschuß rechte Thorax »seite« so lautet das Kranken blatt. Und darunter, in Eile mit Bleistist getritzelt, steht noch etwas-. Das ;siirchierlichste —- tvenn es eintrifst: j,,Berdacht aus TetanuI. Setum in Hiziert.« Selbst sast blasser als der Kranke, hat sie dein Arzt das Schreiben her übergereicht. Aber sie ist nicht vorsichtig genug gewesen. Aus ihrer Hand flattert auch jenes Blatt, das ihn in den Tod trieb. Sie steht wie gelähmt, als Georg Fengler sich eilsertig danach bückt. Sie will sprechen, aber die Zunge gehorcht ihr nicht. Ein undeutltchee Laut, voll Schreck und Qual, bricht hervor. Erstaunt geht des Arztes Blick zu ihr hin. Aber auch der Kranke hat mühsam, unendlich mühsam die Augen ihr zu gewendet Er erkennt sie noch nicht, aber e scheint ihre Nähe zu« ist-but Mo läßt er ihr die hand, die sie zwischen die ihren nimmt. Und während sie streichelnd darü ber hinsiihrt, quellen helle Tränen ihr aus den Augen, und Schluchzen schüt iert durch ihren Leib. Und da sind mit einem die Augen da in den Kissen vor ihr ganz klar geworden. Jn langer, banger Frage hängen sie an den ihren. Und un gläubig formen seine Lippen immer dasselbe Wort. Jhr Name ist’s. «Susann« — sagt er —- »Sit sann"..".. III II If Der Mann am Tisch hat den Brief zusammengelegt Ohne Laut hat er sich erhoben. Er hat seine Rechnung soeben gemacht. Uber seine Kunst siegt heute einer, der alle Macht har — das weiß er genau aber siir die Zukunft, siir das Leben, dsi liaird er Sieger sein denn des Igeliebien Weibes Herz schlägt dein ’seinen entgegen. Und so reicht er ihr dkc Hand hin ii-ber, und verstehenb und verzeilieiiii iresseii sich ihre Augen. llnd dann geht er. »Es endet mit lijiias l·sl.-ilis«. . . Von der Tür her sagt er ess, ganz leise, sast unverständlich, und dann dernrhmlich, tröstend »Du sollst aber bei ihm die-dein weiiii es zu Ende geht-« Mit ein paar hastigcu Schritten ist sie zu ihm heran. ....,,Leicht niachen«. .. sieht sie. Er nickt ihr zu, iiiid dann schließt sich behutsam die Tiir hinter ihm. — k, sie Weis-leit« Wenn im de WcivIcII nIiI bIdIIIIIIte In IIillrI Wunsc, IIIIIIIIIIiIt « -- sann InIII·, iIII Ingen: Niemals- IoIII II so So fIiiII tuic lIciI« offgeklärt Von Zchis nIIIäveII IIII dumm«-II Erzählt d"I« jcdc EilPIIIslfInm De ,,Ich"II III: BrIIlIII' IIIIIIII Junius-« BchtIIsIth II- diI ofisz LInIII genau Un InoIiIIIII de vielleicht cIIIiiIIcII, Was cnnc lLJIIUIIIIIiIIc is- — ZICIIL MiIIIII3’II, IIIIfIsr SIIIUIIIIInädIsll ie IIIIIT d«I-II·lI-—.IvI-r IIcInz qctvißl UII vollen-z IIII dc IIlIe LeIIInaInh — Ihr Mann Ivak fIiclIeI Goipoml — DiIs is, IvcciI SIIIIsvvclIIIh IIorII IIciIIIciieI VII-z Ioic deI klimer Generkol Se liest dr nämlich stät de Zeitung Un Isctm IIoIiI I xytcsvlait Un jedes-mal is ic de crfIiIIc, Die «- Blij III-III iiIiI eIfmnchI hat« Wenn ich fir meinen Rinier IIlickliIII ’s Alter Alch. Nri sie krin , Da brillt de Lehmann -an7, wie lange Schonl —- dnrch de EIIIIIIIIIU »Nein Engl« O-— —- Das glaub"kch. Köchin gut andern): »Ja, es gibt Einen Bessern wie mein Anton, o ja; neuiich hatte ich kein Schnihel du habe ich ihm II hcndl vorgeseky und ota hat nix Musik« !