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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 21, 1915)
sey-eminen Ists-M Von Rost Hirsch Coelftnnz. Ich verließ Konstanz am 20. Fe bruar, um mit dem Dampser »Rijndoin' derhollanditsttneriiassinie ab Rotterdarn nach New Yort zu fah ren; nebenbei gesagt meine R Ame rilareise. Von Konstanz geht ein sehr steter Schnellzng über den- Schwarz wald den Rdin hinunter, der mich in 17 Stunden nach Rotterdam brachte. Aus einer klebten Station hinter Garantien new der hollän dischen Grenze, muß alle Reisen den ausseicem nnd ei wurden die - - scharf residiert Außerdem rnu te jeder Reisende seine Briefe, Geschäftspopiere use-. oorzeigen, die einer sorgfältigen Prüfung —- we nigstens in einzelnen Fällen —- un terzogen wurden. holländisch Staats ongehörige, mit denen ich später im Zuge über diese Kontrolle sprach, er klärten mir, es sei dieses eine Not wendigkeit. da die Reisenden vielfach dazu benutzt worden wären, alle möglichen Briese und andere Post snchen hin und her über die Grenze zu bringen« und daß häufig mit die sen Briesen den Deutschen nachteilige Nachrichten befördert worden waren An der Schwein Grenze harten wir auch wohl eine Paß-Kontrolle, aber Untersuchungen noch Brieer snnden bis zu meiner Abreise nicht statt. Ich habe aber inzwischen Nachricht de tommen, daß jetzt auch an dieser Grenze die Beförderung von Brie srn durch Privatpersonen nicht mehr gestattet ist und alles durch die Post befördert werden muß. Der Grenz veriehr wird ja dadurch etwa-s- lästig. besonders sin die Grenzbevölterung. Uebrigens ist die Kontrolle on der sranzösischen Grenze und beim Be treten und Verlassen Englands eine noch viel tcharxerr. Mit dem Dampser »Riindnm'· verließ ich ntn 23. Februar stotter datn, zusammen mit noch 14 ande ren erster Klasse-Passagieren. Jn Dotter wurde die «Rijndani« ange halten. Ein englischer stizier tatn an Bord, untersuchte die Schissspai piere, und dann konnte das Schiss weitersahren. 30 Meilen westlich von Dover, nachrnittags gegen 4 Uhr, sahen wir bei schönem tlaren Wetter einen großen 6000 Tonnen-Damp ser, ungefähr 11,-z Seerneilen von uns entsernt. Aus einmal wurde die ser Dampser in eine dichte Rauch wolie gehüllt. Wir Passagiere doch ten, es handele sich urn einen an Bord auggebrochenen Brand. Die «Rijndarn« hielt. und es dauerte leine siins Minuten, als toir sahen, daß ein englischer Torpedodootsserstörer sich dem Schiffe näherte und es um treiste. Wie wir dann erfuhren, war der Dampfer von einem deutschen Unterseedoot torpediert worden. Durch das Fernglas sahen wir deutlich, wie einige Boote in das Wasser gelassen wurdens und davon ruderten. Die «Rijndarn' nahm ihren Kurs wieder aus« und später hörten wir von dein Kapuzin, daß der Torpedobootssers störet ihtn die Mitteilung gemacht habe, er solle so schnell als möglich machen, weiterzutomrnem da deutsche Unterseedoote in der Nähe seien. Der englische Lotse, der an Bord war, hat dem Kapitän auch Mitteilung ge macht, das am Morgen desselben Tages schon zwei andere englische Dompser von deutschen Unter-erdw ten torpediert worden wären. Die Fahrt durch den Kanol ver lies bei herer Wetter ohne wei tere Abenteuer-. Ueierhaupt war die ganze Reise von dem schönsten Wet ter begleitet, mit Ausnahme von ei nern Tage, an welche-n die See et was unruhig war. Jch tonn mich nicht erinnern, eine ähnlich schöne Reise um diese Jahreszeit gemacht zu haben. Auf der »Rijndani« besanden sich unter den ersier AlassesPassagieren ein Rubaner und ein Belgierz die übrigen Herrschasten waren entweder holländischer oder amerikanischer Ra tionalitiit. Von einer antideutschen Stimmung habe ich mit Ausnahme des Rubaneri und des Belgiers nichts merken sonnen. Meine holländischen Freunde in Rotterdarn und im haag sagten mir, daß die Stimmung in Holland eine geteilte sei. Die Regierung und der gebildete Teil der holländischen Oe völterung sei deutschsreundlich, wäh ren die geringere Klasse der Levis-lie rung ausgesprochen englandsreundlich sei. Von einem meiner holländischer Betannten wurde mir die Mitteilung daß die englische Regierng schon dreimal an die holländische Regie rung mit dem Ers n herangetre ten sei, englische ruppen durch holland durchmarschieren zu lasset-, unt den Deutschen in Belggrin Rücken fallen zu sonnen. hollän dische Regierung bat dieses englische Begehren jede-mai Juwelen und es niag wohl eine Antwort au Me- W Wen ten-, da die che M,000 Mann untre die Das-sen llie und auch bis auf weiteres unter Dasse huiten wird. Das sinke-Miit . Romena-n sae- dnech dieses W, nnd ich RM Histng date-, dauals Sold-he M einen guten sindiuet —— ssw Eise-u- M un sichs . die helgischen Flächllingh die den ganzen Tng die Straßen belebten und immer in Team-i aus und ad gingen. Die Ost-Bänder feldsl find von diesen velgischen Flächijlngen nieset weniger als ers-ist« und die hollän dische Regierung We damals gerade beschlossen, die Flächtlinke an ge wissen Plätzen zu sammeln. Schon die Bekannin dieser Maßre gel seitens der holländischen Regie rung hat zur Folge gehabt« daß sich auf einmal viele helgische Flüchtlin ge erinnerten, daß sie doch eigentlich nach Belgien gehörter-. Eine grose Anzahl von ihnen hatte sich gerade in diesen Tagen mit Bissen versehen, Inn nach Belgien zurückzueelsem Es ist überhaupt nicht so, wie man in hiesigen englischen langen liest, daß die Veigier keine ebeil in ihrem Heimailande finden: ganz irn Gegenteil, die deutsche Regierung würde sehr froh sein. wenn die Leute nach Belgien zurückkehren und arbei ten würden. Ei gide besonders in den Städten wie Löwen, Antwerpen. Tirlemant. Trond u. a. viel Auf riinmungsardeiten zu verrichten, und die Leute erhalten in Belgien den üblichen Tagelohn von Fr. 2.50 gleich 50 Cento amerikanisch. Für hiesige und auch für deutsche Begriffe ifi dieser Lohn ja ein jämmerlicherx aber er ist ja nicht von den Deutschen festgesetzt worden, sondern tatsächlich der in Belgien übliche. Die Leute müssen siir diesen Tagelohn sogar schwere Steinoruch- und Bergwan arbeiten verrichten. Belgien ist über haupt in sozialer Beziehung wohl; das am sineiften zurückgebliebene Land Europa5; iiber 40 Prozent aller Bel-; gier sind Analphabeiem d. h. Leute,J die weder lesen noch schreiben thun-kn "E5 dürfte auch nicht allgemein be tannt sein« daß Mädchen, die kaum das 14. Lebensjahr überschritten ita ben, in Mönnertleider gestectt und dann für Bergwertsdienste verwendet werden. Solange allerdings jetzt Deutschland in Belgien regiert, wird dieser grade Unfug wohl ein Ende baden. Ein trauriges Zeichen sur die von ihrer Regierung und ihrer Presse vollständig verdetzten Arbeiter ist ej auch, daß zum Beispiel in den Auto mpbilsabriten die deutschen Soldaten scharf nuspassen müssen, damit die Arbeiter nicht etwas mit den Auto mobilen anstellen, was dieselben nach kurzer Zeit als unbrauchbar erwei sen würde. Es ist tatsächl· vorge tommen, daß in belgischen «nbriten von Belgiern hergestellte neue Auto mobile schon nach halt-stündiger Fahrt aus der Straße zusammenbra chen. Selbstverständlich bat infolge dessen, obgleich in Deutschland au genblicklich großer Mangel an Ar beitsträsten herrscht« der deutsche Gouverneur in Brüssel deutsche Ar better mitsamt ihren Familien nach Belgien kommen lassen müssen. Wie gesagt, Arbeit gibt es in Belgien in hiille und Fülle Ej ist allerdin i bequemer, nicht zu arbeiten und aus die Mild tiitigteit anderer zu verlassen. Die gleichen Leute wissen dann, um die Mildtätigleit anderer weiter anzu spornen, am meisten von deutschen Grausamkeiten zu erzählen. Schlimm ist es siir Belgien auch, daß die wohlhabenden und reichen Elemente in Vollend, England und Irantretch bleiben; zu spät werden diese Ele mente einsehen, daß ed lliiger und. fiik die Zur-san vpn Zeigt-u denkst gewesen wäre, wenn sie nach Belgiens zurückgekehrt wären und ihre Tätig teit wieder ausgenommen haben wär den. Jn Holland bat man die Bel gier gründlich kennen gelernt und wäre stolz wenn man sie wieder los wäre. Und weil man die selgier ins i otland so gut kennen gelernt bat,. i viiuben sich auch die Holländer mit; shinden und Füßen dagegen, das sedentuell der flömis spwchende Teil wou Oelgien ihrem ande einverleibti werde. Alk- ich mit Freunden in New York szusarnmen war, wurden mir zwei Isirtularbrieie des Belgifchen Reliejs sFunb-Kontitees ge eigt, in welchen in den schwärzesten Farben das Elend Edee belgischen Kinder und Mütter ge schildert wurde. Jch war mit meinem Buto wegen einer Liebesgabensache brei VII-W in Begleitung bei New Yorler lb-Korrespondenten Co lonel Edw. Enterson und des Kriegs :berichterstatterj ber Neuen Züricher Zeitung in Belgien und habe Belgien treuz und quer durchs-Ihren. aber von bungernden Frauen und Kindern ba be ich nirgend etwas gesehen. Schon damals wurde von französischen und englischen Blättern von einer wahren hungert-rot geschrieben. Jch kann ;aber bei-sicherm baß ich auch in klei rnen Städten und NrEn immer sehr igut und außerordentl billig geges sen habe. Jn Löwen zahlten wir da xrnals siir ein sehr gutes Mittagessen, swobei wir als Dessert die bieten bel fgischen Weintrauben erhielten, isse wund schreibe Fr· 1.20, gleich Lösentö Iatneriianisches Gelb. Ich lIIbe da zrnall vie Preise in Belgien, sowohl ssiirLogis als auch für Essen, m »rninbestent 40 Pro nt niedriger ge iiuudea, qu vie gewiß nicht ho fben deutschen Preise. Es isiaber lei ber wahr, daß haust-, Ende Otto ber uns Ansangzstmnsbey die beut-« schen W die selgier geradeyn , , vie Interessenunte ssvorzmsehinen nnd ihre selber zu be stellen. Die deutsche Regierung bat i den Hatten. tm die Sass eogek deutsche uneins-e de and deuiiche Soldaten zum Psliigen und Auesiien zur Verfügung gestellt. Die gleiche Maske-get mußte den den Deutschen in Nordsranlreich ange stvandt werden; deutsche Soldaten mußten aus deutschen imporeieeten Deeschmaschinen da- in mächtigen DURCH M dem Felde stehende Ge stretde dreschen. Und wohlverstandem das gedroschene Getreide wurde den Franzosen zur Versiigung gestellt; allerdings immer nur in wöchentli chen Rate-n je nach Bedars Wer heute nach Belgden und Frankreich totnrni Hund dieselbe Reise macht, die ich ist Ante machte, wird zu seiner grossen Verwunderung sehen, daß die Felder wie in Friedenszeiten desiellt sind. Die Bauern weiden aller Wahrschein lichkeit noch im Sommer eine gute Ernte haben. dank der vorsehenden Verwaltung der deutschen Behörden Zuckerriiben werden allerdings keinel angepslanzt werden; die Felder, diej sriider dazu verwendet wurden. sind mit Weizen angesät worden. —- Sa-( viel öder Velgien und Holland. —s Kurz vor meiner Abreise habe ichs eine Geichästireise, die mich durch fast ganz Deutschland führte, ge macht. Es isi interessant zu beobach ten, wie schnell sich die daheimgedliei bene deutsche Bevölkerung in die jet zigen schweren·3eiten gefunden hat. Die Kriegsdegeisterung in Deutsch land war ja niemals eine lautes im Gegenteil: die Stimmung in Deutsch land war immer eine ernste und toiirdigr. Die Siegesiuveriicht ttt eine größere geworden Das gniize deut sche Voll ist sich darin einig, daß trotz der großen, schweren Opfer-, die jeder einzelne bringt« ber Friede erst dann geschlossen werden outs, wenn ein ehrenvoller Friede von Deutsch land nicht nnr erreicht werden kann. sondern diktiert ioerden wire-. Die Verluste, die wir Deutsche gehabt bo ben sollen, werben ja weit Eber-trie ben. Das U- Bodiiche Armeetorpz ist wobl dasjenige, bog orn meisten und schwersten gelitten dat. Und von diesem Armeeroros ist es bat IM. Konstanzer Regiment, das sich immer wieder während des ganzen Krieges den ernstesten Situationen gegenüber befunden hat Zuerst bot dieses Regiment in Ober- Elsaß bei Mülhousen mitgemacht und geholfen, die Franzosen aus Miillsausen zu vertreiben; dann tam oai Regirnent Innch sue-rot; später nahen es M ider großen Schlacht bei Soarbnrg teil, rückte dann über Thisncourt in sber Richtung gegen Fort Mihiel vor fund wurde dann noch Nord- Frank sreich, nach La Bossee versehn Dort und südlich bei Leno und Looe si hen die Use ieIt noch. Dieses Be ;giinent batte bis Anfang November sinjgesomt 5 Prozent Tote und dieser Prozentsos hastte sich bis zu meiner Abreise aufs Prozent, gleich 240 aus 3000 Aujgezogene erhöft Das war aber der größte Prozent ah. den ein Regirnent on Toten hatte· Aller dings ist der Verlust on Ostiziereih infolge ihres schneidiges Vorgehen-, ein größerer als obiger Prozentsap von 65 Ossizierem vie Anfangs Au gust mit diesem Regiment ausrücktem sind inzwischen 14 gefallen. Jch glaube, wenn man im Durchschnitt die Verluste an Toten in der deut schen Armee, aus 5 Prozent berech net, dürfte man der Wahrheit am nächsten kam-nen. Aber selbstverständ lich handelt es sich bei diesem Pro zentsay nur unt die Regimenter, die seit Anfang August im Felde stehen; bei den später ins Fel gezogenen Regimentern ist der rozentsatz na türlich ein weit geringeren Um wieder aus die wirtschaftliche Lage in Deutschland zurückzuiotns men, tann ich mitteilen, daß die Zel der von den Landleuten im vergan genen herbste wegen des prachtvollen Weiter- viel seither und schneller be stellt werden tonnten, als im Jahre vorher. Es macht das immerhin el nen Zeitunterschied von 14 Tages litt s Wochen aus. Die Saaten stehen irn ganzen Deutschen Reiche M, nnd wir diese-, wenn nicht schl i we Naturereisnisse eintreten, eine gute, jedenfalls bessere Ernte aliint Borjahte erwarten. Dir sauern helfen sich in den Dotsern gegensei tig aus. Die Frauen aus dein Lan »de, die ja immer an harte Arbeit jwohnt worden sind, strengen jmächtig an, nnd ich habe manæ ZFrau psliigen und engen sehen, ithre Arbeit ebensogut verrichtete, als ihr itn Felde stehende Mann get-; ftan haben würde. Boteine vorhanden sind, wird vie Arbeit mit stillt-en verr t, vte sich gut dazu ehrten. Und im Friilsjahnwenn Tin den nächsten Monaten die Felder lfweiter bestellt werden müssen, wet sden eben die nöti n Mannichaften jsiit kurze Zeit na hause entlatleen werden. Jedenfalls vors man Deutschen Ortes-ei ation vertrauen, Idaß auch jest tühjaht die - »der in rechter We e bestellt wer LJa, manches-, det sich niemals mit fFeldarbeiten abgegeben hat« wird in vielem Frühjahr feinen Gatten mit Kartoffeln und Gewissen bestellen, und vie nötigen Anweisungen und Hilfe wird ihm von Kenntnis-eithe Hen gegeben werden s Die betten haben sich zum gep .Hen l Even stieg-be ' nt en an jsswi Ja Mem set-· sich sum seispiel etne grose Maschinen tabrtt nnd Gift-stehend Heide Fo beiten sind heute mit der Fabrika tiosa von Gen-taten und Scheut-neue beschäftigt Tuchfabritern die früher Damentleideestoffe arbeiteten, he tchäftigen sich lieu-te mit der Anferti gung von Mriitörtwn« zu denen ihnen von der Regierung die nötigen Rohmaterialien geliefert werden. Anfangs Januar bereits waren von der Regierung feine Aufträge für Sotdatentleidung mehr zu betont rnenz alles war bereits vergeben. und heute liegen in den Logerhöufern der Armee bereits die fertigen fett-grauen Unifortnen für den Sommer bereit. Hotels mit großen Mithin in den bestes-ten Sommer-frischen find be schäftigt mit der Herstellung von Fteifchi und anderen Konfeevetn Die Löhne, die die Leute bezahlt erhal ten, nnd vie höchstem die üpeehqupt jemals in Deutschland bezahlt wor den sind, und mancher Fabr-sinnt mit dem ich in der letters Zeit varii ber gesprochen hobe, sprach mit Sor ge von der Zukunft« unl- wie es sein würde, wenn einmal diese Lshne wieder herunterSefeht werben mästet-. Von einer Rot in Deutschland tit rein garnichti zu spüren; das Leben geht seinen gewohnten regelmäßigen Gang. Die Behörden arbeiten genau so wie früher· Die Steuern müssen noch piinltlicher wie vorher bezahlt hoc-dem Aussauig ist. daß die th Ilungen auch im laufmännifchen Le Iben viel besser und bünltlicher erfol gen, als es früher ber Fall wur. Tatsache ist, daß ber Poslnnweisungs und auch der Postscheckberlehr ein«l größerer tft als in den gleichen Mo naten des Vorjahreg· Bei den Bon ien werden die gewährten Blanke Kredite von den Kaufleuten und Fa brikanten reduziert. Die Rechnungen der Handwerker toerden pünktlicher als je zuvor bezahlt. Die Außenstiins de der Kaufleute und Fabrikanten sind ganz bedeutend zurückgegangen Ei werden gegen früher viel mehr Geschäfte gegen Kasse gemacht. Das soll aber nicht etwa heißen, daß den Kausern tein längeres Ziel gegeben werden würde, im Gegenteil: Geld ist überall reichlich vorhanden. Die Sparkasse-i —- daj ist ja wohl auch hier im Lande bekannt —- erhalten bedeutend mehr Einzahlungen, als sie auszahlen müssen. Iiir die Familien der im Felde Stehenden wird vom Staate und den Gemeinden in gera dezu mustergiiltiger Weise gesorgt. Niemand leider Rot. Große Beträge, die nach Millionen zählen, werden von den im Felde stehenden Trupp-en nach Hause gesandt; sie haben ja keine Gelegenheit, Geld auszugeben Als ich Deutschland verließ. be sann man gerade mit dem Austri len der Brotlarten. Der Brotvers brauch wird eben jetzt tontrolliert. Nicht ale ob die Bevöllerung nicht genug Brot zu essen bekäme: jeder mann, ob Frau, Mann oder Kind, lerhiilt die Woche eine Brotlarte; die lihn zum Bezuge von 4,4 amerikani sschen Pfund Brot oder Mehl berech ltigt Um sich eine richtige Vorstel Ihmg zu machen. möchte ich die Leser Idoch einmal bitten. ein derartiges JQUaatum Brot abzuwiegen und Sie werd-u dann sen-n nat-en daß schon ein guter Brotesser Mühe hat, soviel Brot die Woche zu «essen. Diese Kar ten werden alle Wochen ausgegeben fWer sein Quantum nicht gelaust hat. lann natürlich in der solgenden Wo-» che nicht etwa das nicht bezogene nach tausen. Die deutsche Regierung selbst hat» sich lange gesträubt, diese Maßregel» mit den Bkottarten, resp. mit bee; Kontrolle des Brotes anzuordnen; ei! wurde aber von seiten einzelner we-; niget Leute im Verbrauch des bezo genen Mehls grober Unfug geteieben.s Mit selbst ist von Konstanz ein Fall man-in daß eine Frau vpk Weib-l nachten 100 Pfund WeisenknehlJ tauste und davon allein 60 Psunds siik Lecketeien, sogenannte KuzieH soder wie man sie auch nennt, Spe-t tulatius, oetbacktr. Das ist doch» wahrhaftig grober Unfug in einers solchen Zeit; der zehnte Teil höiteT doch auch eniigt. Unv es waren geJ tade die itunsen in Deutschlands die immer enezsichet von ver Magie-s itun ernste aßeegeln verlangten« Pers-sama dik- ich um«-ge unt wenn die neue Ernte eeis sein wiev» sDeul chland noch über einen Dieser-: oeso I von Gesteide siieMonate hin-! »aus verfügen wiev, nnd die engli Ischem unmenschli Ausbungeeungsi» jpläne nicht in E Anna gehen. 1 » sei che Eier tosieten bei nieinees s e in Konstanz 11 Psennige dass ssiiieh stische Süßtahknbutter 1.10! sMatt see Pfund. Obst me billigt nnd tei lich vorhanden. soll-s n ! ·2nwae billig, weil die Reis W ossenschlachtnnsen anoevs netr. inz· und allein Schweine fleisch war ehe teuer: das hatte aber seinen Grund erstens in spetslat ! stände-, ändjeoeåtänädwoefebäg ti . seen en n n s stehe-, steil viel Sei-isten und « «·« sent Soldaten ins Feld ge Mitbe. Uebers-opt, was fortwährend an Liebessabea den im Felde stehenden Etappen ges t wied, ist erstm K Arbeitge , kleinere und Ins-, en genaue Listen über ihre im Felde befindlichen Angestellter-, und jeder Angestellte erhält in gewissen Zeiteäumeu seine Sendung, Augen blicklich sind wo Maria« gleich 1.1 ameestnnisches sysan Welan sg in gelassen. nnd seen kann s I sfet Schott-lade, Zügen-ein ngseeeuen usw. en einer Psandsendung unter bkingeen « Der Krieg wird wohl noch viele Monate dauern, aber das Endergeb nis wird sük Deutschland ein gkns stigee, den gebrachten großen Opsetn entspxechendei sein. Rnt Phantasie dlstutieeen in Deutschland heute schon die Friedengbedingungen Die ernsten Kreise machen sich wohl auch ihre Gedanken. wollen aber erst den Bären etlegt nahen, bevor sie das Fell verteilen. .--fs Ein stand-Matt tn lese-rüsten Ins se eilt-is- set Aus enoss Arztes wird iiber ei nen gelungenen Spaß berichtet, den sich ein mit Recht empörter Ungar mit dein in englischen Diensten stehenden dortigen Standalblatte »Le§ Argen tina« macht hat. Dieses in fpani scher äprache erscheinende Blatt ver breitete niirnlich die dünirnsten Lügen über Deutschland und Oefterreich Ungarn zu Gunsten ihrer Gegner. Der betreffende Ungar setzte sich nun nieder und sandte dein Vlatte einen erfundenen Bericht über die an gebliche Kriegsmiidigteit und Kon spirationen in Ungarn ein. Und das vsann-se argentinische Blatt fiel richtig in die gestellte Falle und druckte den aufgelegten Unsinn wörtlich ab. Nun erst verftiindigte der Illngak die in Buenov - Anres erscheinende »Dritt sche La Plata - Zeitung« von de verdienten Entlarvun des argentini schen Lügendlottes. Zu der Nummer der »Deutschen La Plata - Zeitung« vom 26. Januar 1915 thtd die ganze belustigende Geschichte wie folgt erzählt: Wie pflege;: aus Telbitachtung uns nicht mit den Anpdlelnngen des Deut chen Volles in dem hiesigen engli chen, in spanischer Sprache erschei nenden Standaldlatt »Le: tslrgentinii« zu besoffen. Wenn wir herzte ans einen Artikel, der am vergangene-i Freitag in dein genannten Organ er schien, eingehen, fo tun wir es nur, weil wir in der Laae find. n a elf .v e i sen zu können. in welch verantwor tungslofer Weise jede Zusendung, die in deutfchfeindlichene Sinne geschrie ben ist. Aufnatpnse findet und den gut gliiubigen Lesern als baie Münze vorgeseßt wird. Wie der Einiender des betreffenden Artikelg das Blatt »Da Argentina" verhöhnt und wie dieses in die geftettte Falle hineinfteL dürfte in jauenaliftischen Kreisen ver einzelt dastehen » Am Freitag, den 22 d» er :fchien auf Seite 2 folgender Artikel »mit den pompöien Ueberschkiftem Mahle-nd und Ungarn; Ein ’interessanter Brief; Priilinii.irien ei nes Separatfriedens zwischen Rußland undllngarn; Sen sationelle Enthiillunaen.« Dieser bezeichnenden llederfchrift folgt folgende Einleitung: Mit der gefieigen Post gelangte in unteren Be sid ein Brief den wir nachltehend mit dein iidlichen Vorbehalt wiedergeben zumal die in dein Schreiben gegebe nen Daten durch die Ereignisse feidft eine Bestätigung finden und der Ber foffer des Briefes ein ausgezeichneter Kenner der Verhältnisse (!), um die ei sich handelt, zu fein scheint. Wir überlassen die Angst-en ohne weiteren Kommentar der wohl-vollenden Beur teilung des Leiers.«' Nun folgt der Brief aus Ro fario. Er enthält zunächst die Schmeichelei für den Direktor von .La Argentinac daß fein Blatt als eines derjenigen bekannt fei, das sich der wahrheitimiißigen Best richterftattttog über den Krieg beflei-; lse und defondersg egen die deuthet rutalitiit lätnpfr. Der Unterzei nete habe einen Brief von etnenit Freunde auf dem Schlachtfelde erhal-· ten nnd den Jnholt diefes Briefes teile er nun rnit. Die deutfchen Te le rainine fdriichen ftiindig von Einig tt zwischen Deutfchland und Oefters t reich, das fei oder ein großer del, tin enteil arbeite die öl terttng erreich - Ungarns auf Irren Frieden unt jeden Preis n. Mnn wissez B» daß Ende No vember eine geheime Zusammentunst in Osranogeado (Setbien) zwischen drei hohen Würdenträgern Rußland5, Serdiens und Ungarn stattgesunden hobe. Für Seebien er schien Dr. Stoea Purica und site Unga rn der ein lußreiche Sta tistitee Alejandeo de Regsa hierbei wurden folgende Bedingungen fiie einen Separatscieden zwischen Ausland und Ungarn vereinbart: 1. Ungarn tritt Bosnien und die herzegowina on Serbien ab 2 Un-» sen liest sich von Oesterreich und ritt unter da- Ptotettoeat Nuß landi. 3. Ausland begünstigt die "Jhmtsndidatur des populären und eiti wohltut-unten ungaeischen sei tensaronMitosckx 4. Its cond legt Ungarn keine Kriegt - ses Adieu-Ia assi- vcgegen ver-il ch stensiesdie angaeischen Truppen, gete gentliis eitel demnächst zu seietnden M W CnCch dein griechi Llhen U) solcndey in die kussischen n Metze Um diese g denin den Reihen der sonst-fischen oldaten zu verbreiten, spat Atejandro de Rozsa ver Ums-Bringe Personen. nII u ßrrer Ynd Rote Kreuz · Frei-o tge Wort ausgefundt Einer bester Miss- jst der Gewährjtnann des Wärst-irrt Derselbe wurde beim W ten See spaltet wobei er nntsrttch seine Vertleidttng abgelegt hatte) entdeckt. rettete sich nber schwätni mend auf ierbisches Gebiet Er gelangte denn nah Griechenland nahen einen griechischen Dame-ten der ihn nach Genua brachte, und von dort wanderte er an Bord dei «Re Bit tvrio« noch Argentinien nas. Diese romantifche Räuber-geschichte. die unterzeichnet ist von Jnnn M e! lernt-, Notatio. Colle Sorge-no Col-rat 1728, god also »Li! Argen tina« mit der erwähnten Unterschrift nnd Einleitung wieder-. U n i s e l b Ist geht dazu folgender Brief aus Ro iario zu, der die Aufklärung des rötfeihnften Artikels bringt. Den Namen unterdrücken wir aus nahe liegende-c Gründen und auf Wunsch des betreffenden Witzdoldest Notatio, II. Januar 1915. An die löbl. Reduktion der »Dein schen La Plato - Zeitung«. Buenoes Innres-. x Ich bitte dringend die löbl. Rednti tion, meinem Bericht die möglich wei testgehende udiizitiit sowohl in den deutschen litttern »von Quem-e Ahreo ol- uueh in »Ln Union« schen-: ten zu wollen, damit das strupelkoie Verfahren von .Ln Argentinn« be tresss der Kriegsnnchrichten on den Pranger gestellt wird. »Ln Argen tinn" ist diesmal schwer reinge snllen, nnd das ist llie Streife dir siir, daß dieses Blatt einen jeden Bericht, der gegen Deutschland user Oesterreich - Ungarn gerichtet ist, ohne jeden Skrupel wieder gidt, ohne sogar sieh zu bemühen nnchzusehem ob die genannten Städte und Personen überhaupt existieren Ich glaube mein Ziel erreicht zu ha hen, dadurch, daß das Blatt lächer: lieh gemacht wurde. Ich möchte nur noch einige Erläu terungen zu dieser tololsallen Ente hinzusiigem LOoranogrndoliegtnieht nur in Serviem sondern hier in Argw tinien und meistens inr Hintergrund der Wohnungen Hierzulnnde wird es ost mit 00 bezeichnet. 2. Wer etwas siidslnviseh versteht innn sich auch liber den Namen des serbisehen Emissiirs tlur werden. Stnra hurien heißen die al ten Lehednnien, die ihres vor geriietten Alters wegen nui den Vin den der Liede nicht mehr Erfolge ern O ten tonnen. , 8. Alejandro Rossen umn risch Rozsa Sande-n toar einer der berühmtesten Briaanten (beti;iir) Hirn vergangenen Jahrhundert und istarb am Galgen anno dazumal. I 4. Der populäre Ariiioteai Baron Miit-sich hat nie existiert. Sein Name ist aber überall bekannt, wo Jinan in lustigen Mönnergesellschiften Ipitante Wihe gern erzählt. Z. Das Mel-erlegen per Waisen seitens der nngarischen Irnppen soll san einein Feiertag nach griechischeni Kalender stattfinden, also vie Rassen müssen Geduld haben »ad calenoaz graues« (d. h. bis zum Niimners mehristagy S. Des atalies-scEek.detinie-Tii angeblicherGewiihrsm Inn duretschwim - nien mußte, um nach Serbten zu ge langen. ist eine große Psiise und li t bei Szabndta lMaria Theresios »pe , inmitten der ungarischen Tief ebene, von Serbien wenigstens 12 Ellsugsstunden entfernt. 7. Endlich die Unterschrist. welche schlecht abgedruckt ist, toll Jnan blie tetekd sein, das heißt ungarifcht Man Suchihnnichtx und e Sargenta Cabtal in Rosario besteht aus 2 Qual-ern, also Nr 1728 existiert auch nicht. Ich hasse« daß diese dicke Ente sine schöne collection von den größ ten Widersinnigleitem «La Argenti na« zwingt, in Zukunft gegenüber den Deutschland und Oesterreichs Usiarn gerichteten verleuinderischen Michten etwas vorsichtiger sie ein Mit wassenlnüderlichern Gruß —- Ee will nicht. Here (ei nein jungen Mann, der ins Wasser esptungen ist« nachspringenv): »Sieh essen Sie mich an, ich will Sie wie auis Trockene bringen« Lebens-nützen »Nein, ich danie, deshalb bin ich ja gerade ins Wof see gesprungen, weil ich schon so tan ge auf dem Trocknen sitze.« — Bequem. Richter-. »Wie die Zunge behauptet, icllen Sie ein tück Stoff gestohlen und sich dat mts einen Paletot haben anfertigen taki-» was haben Sie darauf zu et tp n?« « Insetlagten »Daß mit das viel zu lii wär'; wenn ich schon einen tie beez eher nittig habe, dann fiel-le ich ihn gleich fertigt« —- Jnt Gefängnis. Pier-ign .Mgen bitt Du sieh mein So I« stlinw »Ich versäumte einen usiqu « Iwegeni Das ist t cui-suchs tt ins: »O is! Wär« ich da mit ins suslnnd enttonnnen —- sie Itten mich nicht etwischti· I O s ·