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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 7, 1915)
Is». Stiere von Leser Maus-s Behemann Lehmann stand auf eifis gee Meist, fern im Osten. im can-l hen Ausland. Der Wind heulte aus allen Eisen. warf ihm Eisnadeln ins Gesicht. zerrte an feine-en Mantel; bis ins Mart drang then die Kälte. ließ ihn fehneller auf und nd gehen.; Zu fehen gab es eigentlich nichts, feine Augen vermochten das Schneegeftåber nicht zu durchdringen ee engste sich auf fein Gehör verla;fen. Die led lofe Stille umfing ihn drückend, machte ihn müde, und tränknerifeh fehweiften feine Gedanken zurück in die Heimat. Zu Haufe fußen fie gewiß jeht am warmen Ofen oder am Ttvenddroti tifch, ließen sieh die heiße Suppe wohlfchrneetem Das vehngltche Wohn zinirnet, die freundliche, mildere Mi ene, er hatte fie deutlich vor Augen. llebeehaupt. fein hübsches häuechew Jetzt lag es fecher in Schnee eångevet let, aber im Itighjnhr, wenn er wie lerlehren würde, dann fpkoßte uno grünte der Wald, an cem es lag, gut ihm doppelte Schönheit Die Fluten und Meifen, die flogen aus ihm auf feine blühenden Minimum-, das gas em Zwitfchern und Singen ohne Ruft nnd Ruh. Ein schwer dultender Fliederweg führte von der Garten vforte zum Dunste-r, Busche-oer kont ten um dasjele und rote Gernnien nisten in Uederfülle von den Fenster drettern. Der- miißte er feinem Weibe las-f sen, fie hatte es verstanden, niis dernj miirtifclcen danke einen fchönen Erst kenfleel zu schaffen. An Fleiß ließj es vie wreie nie fehlen, das vewiedi schon der Gemnfegiirtrn hiiiter demj Hiiufe, wo dJS Vioiige für des Leibes Notdurft hernnrciftr. Aber auch hier gab es noch der Blumen und bluhen- « den Sträucher genug; ohne die tonne fie nicht leben, die muffe fie hoben. Und nun hätte innii meinen mö gen, sie wäre mich fonft ein für Gesl iniitlichleit und Behagen wirtendee Weib gewesen; weit gefehlt! Frieden hatte er in feinem Haufe nicht ge funden. Als er als taimucker Soldat oor fünfzehn Jahren die ältere Miss chin zur Frau nahm, da hatte er nicht geahnt, welch herrfchfiichtigen, unliebenåioiirdigen Charakter fie he fiiß. Trn ganzen Tag arbeitete sie mit Lärm und Unfrieden, war grob und polterig, gönnie reinem ein freundliches Wort. Unlustig tani er des Abends nach hinse, er wußte fchon, daß die Kinder entweder ver meint, oder gnr nicht mehr da waren; dann hatten sie zur Streife zu Bett miiffen. Und er hatte sich doch auf fie gefreut· Er nahm feine Vater pflichten ernst. titchtige Menschen foll ten sie werden, inehr lernen, es weiter dringen als er. Die Kinder wurden größer, aber Macht über ihre Versen gewann er nicht. Das fraß in ihm, mochte ihm fein heim noch freut-lo ser. Und in die Arme rinhni er fein Weib schon gar nicht mehr gern, viere c-lternde Frau rnit den grauen Hitar ftriihnen um das verdroffene Gesicht Und dann tnin der Krieg. Wie ein Blis schlug die Kunde davon in die nhnungslofen Versen der Deut schen, wühlte fie auf zu flammender Begeifternng, ließ sie in Empörung zittern oh del fchnöden Ueberfalles rer neiderfüllten Nationen Jn deii Wirtsftuben les Heimatsiiidtchens wurde eifrig diskutiert un den Stra ßenecken st.inden die Nachbarn zu i.-mmen in erregten Gruppen Er hatte sich ziemlich ferngebnlten, war ruhig geblieben; von jeher ließ er an bedächtiger Mann alle-:- an sich heran kommen. Noch braut-te er ja nicht mit. Wenn die Zeit cn ihn, denl kinndsturmmnnm inm, wenn das Lin-; zerlnnd ihn rief, dann würde auch er « folgen, seinen Mann stehen. Jmmer dichter wurde das Schnee gestöben immer enzpsindlicher die Mitte. Richtig schläfrig machte ihn Las Wetter. Lehmann ging rascher Jus und ab, schlug mit den Armen, um das erstarrte Blut in Bewegung zn bringen« Ja, und dann hatte er sich pliiylich freiwillig gemeldet, noch bevor er einberufen wurde. Zur Hölle hatte ihm sein Weib das heim gemacht, die spärlichen Einnahmen, Die der Krieg niit sich brachte, warein eine Quelle fortgesetzten Streitensz seine Grete wollte sich nicht hinein sinden in die veränderte Lage. Und dann hatte sie es eben iniissen and auch können, das bewiesen ihre Briese, die ihn erreichten· Sie käme schon zurecht, er solle sich nur nicht nin sie sorgen. Der Junge mache Botengänge, unt- dos Mädel strick sleißig Soldatenstrilmpsez zu hun ern brauchten sie nicht« Die Dann ache wäre, das« er nur gesund wieder» beimessen das sie ihn wieder hätte-H Sie wolle such verleägiichee sein, ihm - das Haus behaglicher machen; sies sähe ihre Fehler jetl ein, nnd er-; würde use noch fröhliche Mienen zu« e heiserm-new Und die Kinder sich sonach ve- sater und: immer, oh M der vstieg Nicht ev Ess- stis i »Es-r- -ss-·«-,«iss3:;. n- W sve ran. — doch« die Oberhand in the W. Q« sie er sieh ges die keimt Dis-som- ei ie- es. n- sp iM echte-, ns II w b l. Und weine feine Srete aueh mal wie der polterte nnd zantte. er wär-se nicht hinhifren, und wenn sie kein Ende finden konnte, dann nahm er sie ein fach in vie Arme und lachte fie nich iig aus« bis sie eben miteinsiimmen würde. Und die Kinder, die helanr er auch schon wieder zurecht, da hatt er keine Sange mehr. Wenn nur der Herrgott ein Einsehen hätte und den Krieg bald beenden würde. Und wenn er dann auf der heim fahrt sein würde, wenn seine Lieben ihm entgegeneilten, wenn. . . . Da zerrissen Alarmschiisse, die Po sten vor ihm abgefeuert hatten, vie Luft. Lehmann riß sein Gewehr an tie Backe, spannte oen Dahn. Seine Augen spähten in das Gewirbel der Flocken, sahen springende Gestalten auf sich eindringen. Ein Feuern hü-. den und drüben, ein verzweifelte Kiimpfen Mann gegen Mann. Wehr rnann Iris Lehmann fiel lautlos in den Schnee. Wenn-» pie III see Tränen-. Auf die schweren Prüfungen Bezug nehmend, welchen zur Zeit die deutschen Frauen nnd Mütter unter worfen sind, schreibt eine deutsche Frau: Es ist ein eigenes Gefühl, einem Menschen entgegenzutreten, den ein Verlust an lieben Angehorigen in folge oes Krieges getroffen hat. Wer da gar weiß. daß ihn der Krieg in gleicher Weise nicht treffen kann, den rivertommt in solchen Augenblicken wohl eine Art Scham, und vie Tat suche des großen Dosen-, das dein anderen auferlegt wurde, erscheint ihm so hoch und heilig, daß er sich iaum getraut, mit einem Worte daran zu rühren. Solche feine Rück sicht ift nun — wir diirfen stolz dar auf sein? —- oft nicht vonnöten, weil die Betroffenen starte Seelen sind und gefaßt dem ilnabänderltchen ins Auge sehen. Aber andere müssen auch wieder erst dem Leben zurüetgo wonnen werden und ibnen gegenüber ist die größte Zartheit-angebracht Mit ben, landläufigen Formeln wie: Kon hoch! ober: Die Zeit heilt alte Wunden! bleibe man nur zu Hause. Sie werben höchstens als Lieblostgleit empfunden und steigern fo das Einsamkeitsgesiibl des Trau ernden. Dann ist es schon besser: Nicht trösten! Jn der Annahme, man könne-einen Menschen« der so schwer im Innersten verwundet ist« iiberhanpt trösten, liegt womöglich schon eine verletzende Anmaszung. Zu dern hat gerade der Deutsche etwas Störrisch - Stolzes in seinem Schmerz, das jede Annäherung noch erschwert. Er will selbst fertig wet ben and in Ruhe gelassen sein. Er ist stumm in feinem Schmerz und ibn zum Sprechen zu bringen« ver langt Meisterschast menschentnnbigen Tröstens. Wer fte besitzt, tann viel Gutes fördern, denn das Sprechen schafft bieten Erleichterung Ganz fehl geben übereifrige Menschen bei derlei Geschlechts, die darauf ans sind, ihre Gutberzigteit an den Mann zu brbigem Zunächst miifsen wir den heftig Weinenden wie den tonloö Leidenden sich selbst überlassen und von ferne stehen. Es kommt schon die Stun de, wo der Schmerzderlorene sich spie der dem Jedischen zukehrt. So lnnge gilt es geduldig zu warten. Der Starke empfindet es als zudringlich, wenn man sich allzu sehr um ihn de liimmert. Von dein Erlitkenen spre chen ist natürlich das Verkehrtefte. Wenn man sprechen will, dann ver suche man, die Aufmerksamkeit aus das Leiden eines anderen oder das der Gesamtheit hinzulenken. »Der wirksamste Trost, bei jedem Unglück, in jedem Leiden, ist, hinzusehen aus die anderen, die noch unglücklicher sind als wir: und dies kann jeder.« So schrieb einst Artur Sgopenhauer. Neben diesem Mittel vergesse man aber das wichtigere nicht: den Trau ernden leise und unmerklich wieder ei ner regelmäßigen Beschäftigung zu zuführen. Der Untätige neigt immer zur Schwermut. Dagegen findet sich der Tätige bald wieder in der Welt zurecht, die ihm vor kurzem ohne den geliebten Toten noch so leer und un erträglich vorkam, -.-— i —- Der Erzgrantigr. Ia -»Warutn dift Du denn deute gar so ;grnntios« s B.: »Weil ich nix sinds über das sich mich giften könnt’k« —- Ein Menschenfreund. herr: »Warum liegen Sie denn ans den Schienen.« Selbftmvrdkandsdat: Eil-, mein herr, ich bin leben-müde, warte hier auf einen Zug. um mich berfahs ren zu kasfen.«' herr: »Ur-net Kerl, kunnten Sie, ich werde Ihnen helfen; auf die ein Gekeife kommen vorläufig des-e « ge, aber i werde Ihnen eins zeige-, tot-« ase us Minuten ein Zug Iet kehrt.' —- Erktäeltd »Der stief, den ich eben mä der M dringen " M A Ein-ein i Wenn eine Mutter Essig umgeht mit ihren Kindern, wenn sie deren Wesen sorgsam studiert, sindet sie bald heraus, wie das eine nnd andere genommen nnd behandelt sein will. Die Kindeestnhe mit ihren Ersahrnns gen macht alle Bücherioeijheit zit nicth Des Lebens grüner Baum blüht in der Praxis, nicht in der Theorie. Bei der Kindererziehnng ist besonders mit daraus zu achten, sriedsertige Menschen hernnznbildem Menschen, mit denen es sith leben läßt« Menschen« denen die Rechthai berei. die Streitsucht seen liegt. die, rasch wieder versöhnt, gern die Hand zum doch vielleicht einmal gestatten Frieden bieten. Es liegt in der hand her Mutter, solche unter ihren Augen heranwach sen zu sehen. Wie sie nach die Bee ontniortung dasiir trägt, wenn in der Kinderstube der llnsrieoe herrscht. So zeigend der Anblick einer sroh he schiistigten, arbeitenden oder spielen ten Kindersehar ist, so abstoßend toirtt das Gegenteil· Jm Winter sind die Kleinen mehr ausi han« angewiesen und ihr Tant melplay ist ein beschränkteren als wenn sie sich zur guten Jahreszeit oergniigt im Freien bewegen tönnen. Da liegt denn vie Gefahr des Ans kinanderprnllens sehr nahe nnd es Liegt eine große Weisheit darin, ihr rechtzeitig vorzubeugen Hat sich das rechthaoerische Welen erst einmal fest gesetzt, sei es auch im ganz tleinen Rinde, so ist es recht schwer, er aus zurotten. Es ist damit, wie mit einer Wucherpslanze, die immer wieder ern-’ porsthießn obgleich man sie durchaus kerniehtet glaubte. Ter gestorte Frie« den bringt Unzuträglithteiten aller1 Sirt hervor, nnd, was am schlimmsten ist, die Gewitter werden ans ihrer( harnivnischen Ruhe get-kocht Die» Mutter muß den Grund eines ausge brochenen Streites ersorschen und dann ganz gerecht bei der Schlichtting hergehen Zwar lann ein Macht wort die lauten Aiillagen der tleinen Gegner augenblicklich verstumnien las: sen, damit ist aber der Gerechtigteit noch nicht gedient. Vielmehr zieht sich rer vielleicht unschuldig Geträntte in sich selbst zurück, während der Frie rensstörer iriuniphiert. So soll es nicht sein; die Mutter inuß den Streitfall unparteiisch untersuchen und dann sonst, aber energisch erledi gen. Sie darf auch durchaus nicht dulden« daß sich die Geschwister ge genseitig vertlatschen; wie sie überi haupt nicht ininier, ivenn es sich uni ihr vermeintliches Recht oder Unrecht handelt, ihre Beschwerde der Mutter vortragen dürfen. Jst diese auch die natürliche Vertraute ihrer Kinder undi dürfen diese init den allerkleinsten und den allergrößten Anliegeii zu ihr kommen, so zieht sie doch darin sosort eine scharfe« nicht zu überschreitende Grenze, sobald sie einander vertlagen wollen. Es gibt verschiedene Weisen, dieser Untugend zu begegnen. Ein schein tsares Eingehen aus die vargehrachten Anschuldigungen, sogar ein Verspre chen aus Belohnung machen ein gut geartetes Kind stujigz es schleicht sich wohl mit einem leisen Schamgefiihi von dannen und versucht seinerseits. den gestörten Frieden wieder herzu stellen. Ein zweites Mnd ist wieder ganz anders anzusassem es wird aus seine eigene Unvertriiglichteit und aus die häufig genug erprobte Nachgiebigs teit des andern Kindes mit allein Nachdruet hingewiesen. Geschieht dies mit liebevollern Ernst, dann sieht ver iteine Streitrnacher gewiß sein Un recht ein und verspricht der geliebten Mutter Besserung. Wieder ein an deres Kind muß bestraft werden, falls es das Anschwörgen und Verklagen der Geschwister teph alter Ermahnun gen nicht unterläßt, muß es einmal ganz siir steh allein in einein anderen Raume bleiben. hört es das srohe Lachen der vergnügten Geschwister und sieht es die Mutter mit ernstem Gesichte an ihm vorbeigehen, dann wird es sich bald nach Verzeihung una Gemeinschaft sehnen und sich tiinstig mehr zusammennehmen. - Uszsstiedesheth Ungeniigsarnteit und Unzusriedens heit, dieses elende Geschwisterpaar, deren Verbindung der Neid seine Entstehung verdankt, sind die Stif terinnen großen Unheils aus der Welt. Sie bilden die Ursache der meisten häusliche-r Zwistigteiten, wie auch sasi aller tleinen und großen Kriege, von denen die Völker zer sleischt worden sind. stät-sieben it dagegen ist der Sonnens n Seele; sie due leuchtet die dunklenz sStunden des seini. Sie iidersj lzieht die hescheidensien Verhältnisse mit einem golden s mmerndenL ach, der einen steund ren, an-. z henderen Einst-I ans un er ce rniit ausübt, als der drohte chsunx telnde Diamantenglani des trans. Sie wird itn sie-de rnitdee Genügsainteit eine Quelle der seen de und des schwand-. ( It id. seelisch- weint-ge zu den, dente ich mir reizend! Ita tiirlich nicht alte von einer Sorte» halb Knaben und halb Mdchenl' irae-. Hände können unseniein charakte ristisch sein. Jlsr Aussehen; der mehr oder minder gepslegte Zustand lassen Schlüsse zu sowohl ous Haus« als auch aus Neigungen und Kulturbes Idiirsnisse dessen. an dein sie Verrat üben. Selbst Charoltereigenschasten entscheiern die Hände dem, der ge lernt hat« zu beobachten . Es gibt brutale Hände, denen rnan es ansieht, daß sie rohe Geth zu iiben gewohnt sind. Und es gibt weich liche Bände, denen niemals ein-feste Zupacken zuzutrauen wäre. Besonders oerriiterisch sind jedoch Hände bei Gemüttbekoegungem Selbstbeherrschte Menschen mögen Gesichtszüge unt Haltung gut in der Gewalt haben. nerer erregung ist ihnen meist nicht bewußt.oder es gelingt ihnen auch bei bestem Willen nicht« sie still zu halten. Auch bastige, sahrige hände gibt es« die ost danebengreisen oder ver schütten« was sie anfassen. Sie tön nen den Schreiten der haussrau bil den, wenn sie soeben ein blütenreinee Tischtuch ausgelegt hat. Oder net vöse Hände. die mit den Nägeln aus dem Teller troninieln, mit dein Uhr deckel lnipsen, oder dauernd die Zi garrentasche aus-« und zullappen las sen. Auch eitle Hände bei Frauen, die mit weich-lässiger Bewegung iiber das Haar streichen, gleichsam otdnend unt glättend, aber im yeinilichen Bestre ben, jutvelengeschrniictte, gepflegte Fin ger vorteilhaft zur Geltung zu brin gen« Und eitle Mönnerhiinde bei Künstlern« die die widerspenstige Stirnlocke zu böndigen versuchen. Dann unerzogene Hande, die den Kopf kratzen, an der Nase reiben, in den Mund fahren, etwaige Piclel be tasten« int Ohr bohren oder sonstige unappetitliche Bewegungen vollsiihren, ost vielleicht dein Besitzer oder der Bestgerin ganz unbewußt. Besonders das Kopslragen tann man ungemein ost, auch als Verlegenheitsgeste, beo bachten und muß sich dann wundern. wenn dieselben hönde gleich daraus Brot oder Süßigkeiten zum Munde siihrent Zu den unerzogenen händen muß inan auch die rechnen« die mit ausgestrecktem Finger aus irgend je mand weisen, und ihn dadurch in Berlegenheit bringen. Oder die in Ge sellschaft anderer ant Anzug herun terstreichen und saubern, wobei na türlich Staub oder Schmutzdartitels chen dem Nachbarn zusliegen. Kurz, das Studium der hönde ist beinah ebenso interessant wie das der Gesichtsziige und hat vor diesem noch den Vorteil, daß man sich selbst be obachten tann — also vor eigener Tür zu tehren Gelegenheit hat! --—--.-..—--— IICIOIO Das Außerachtcassen der Rücksicht gegen unsere Nebenntenschen macht sich sowohl icn hause, in der Fa milie, als auch in der Oessentlichleit bei Vergnügen oder auch ernsten An liissen, als Unglück-stillen usw. häu sig recht unangenehnt geltend. und wenn auch weniger zart besaitete Gemüter von der Gefühlsroheit, alt die die Rüssichtslosigteit doch immer hin anzusehen ist« weniger betro en werden« so gibt es doch gar viele a turen, die unter den Taltloftgteiten anderer schwer leiden. Wie ost unterhalten sich Leute in einein Avnzertsaal miteinander, un bekümmert daruni, ob sie damit ih ren Nachbarn den Runstgenuß stören; ioie häufig tehren hotelgäste zur Nachtzeit laut lachend und liirinend heim, ohne zu bedeuten, daß sie damit vielleicht erholungsbediirstigen Flurnachbnrn den mühsam gewonne nen Schlummer rauben; wie ost blit ien die Leute einen mit irgend einem aussehenerregenden Gebrechen behaf teten Menschen neugierig staunend an oder drehen sich topjschiittelnd immer und immer wieder nach ihm um, ohne bei ihrer trassen Selbst sucht, die lediglich die Befriedigung ihrer Neugier heischt, in Betracht zu J ziehen, daß sie dem Unglücklichen,der! diese Blicke sühlt, damit die siirchteri ; lichste Seelenpein bereiten. Wie geij danien- oder rücksichtslos reißen man-« che Menschen bei ihrem Nächsten, »dem der Tod ein teures Leben ent ;rissen, durch immer neue Fragen nach sden Einzelheiten jenes Ablebenz die kaum dernarbte herzenirvunde wie der aus, und wie unbewußt grausam quälen sogenannte Kranienbesu r den armen Patienten, wenn sie i in von allerlei schönen Audsliigen oder heiteres Festen erzählen, die sie liirzi lich mitgemacht —- in der Meinung. damit den Kranken zu zerstreuen«.« Es lie sich wohl noch seis iele von be usten und unbewusten titl Mtslojigteiten erzählen, mit denen Wicht-i sich gegmieitie est ott das Leben verbittern, und wer in its-Im Sein-ern breche blättert. dern toird in dieser piehung manch peiniicher Augenblick wieder in das Gedächtn. gen III-: merken.pset et tva u un ren Geld-sucht ists-ten gar viele M chen aber dazu beiitaseth der W losigteit den Boden zu entzie he-, besonders wenn e versuchen, hnen innewohnende elbsisucht su bekämpfen. Keiner tft darf-see tat-W das Money am answe dige Eigenschaft ist, und doch, tun viele untee uns thnen tni Ernste sogen, ste fchenoctten sie. Es dt Idee teinen unangenehmeten n blick als einen schindsenden Men n. Da steht et: die Stirn in tiefe Falten gelegt oder die Brauen Wege-gen Die Lippen sind doe geschoben, die Augen düftee auf einen Punkt gerichtet, und üdek dein ganzen Gesichte liegt etn Gemisch, in detn Trog. Verachtung und Unde haglichkett um die Odeehettschast streiten. Und wozu führt dieses Schindl lent Es niigt niemandem und schadet allen: det Schmollende so wie die, denen sein Groll gilt, werden ihres Lebens nicht sech. Jst es nicht genügend, tvenn man ein nndee unangenehme Dinge gesagt oder getan hatt Muß nun auch das Schwellen noch eine erstatten de Eisttufte um die Herzen legen? Datum frisch den alten Feind bekämpft und lächelnd das erste freundliche Wort gesagt, es wird schon helf-UT » Noch schlimmer wie unter Ers wachsenen ist dag Schmollen gegen Kinder. Da gibt es ganze Reihen von Vätern, Müllern, Erziehern Lehrern. Tanten usw., welche, nach dem der kleine Sünder seine Schelte oder auch eine Trachtwohli gemeinter Diebe erhalten hat« esz dabei nicht bewenden lassen, san-s dern meinen, es dem Kind-. duech’ tagelanges (es tlingr schauerlich, cber es ist wahr) Schnrollen noch eindringlicher zu machen, wregroß sein Vergehen war. Ja, dieses »Bis sesein" wird ost über Sonn- und Fest-, ja Geburtstage ausgedehnt. Die Jugend ist turz, hütet euch. sie unnötigerweise zu verdunkeln; ihr tut es nicht ungestrastl Wie schmerzt es, muß man ansehen. wie das gequälte Kind, sich um Ver zeihung an den Betreffenden wen dend, beiseite geschoben wird mit einem mürrisch kalten: .Geh nur!"« ·Jch weiß ichvv!«. »Uni- mich!«. »Ich mag von dir nichts wissen!«. Das arme Ding, ej ist ganz rat los! und schließlich wird es trohig und vergißt gar, um Verzeihung zu bitten, wenn es Eltern oder Er zieher geiriintt hat Darum laßt ei mit einer Stra se genug sein! Kinder verdienen ast Strasen, und sie werden je nach dem Charatter des Missetäterlt ge linde oder hart aussallenz immer hin aber wird es nie nötig sein« dass nach dem Strasntt noch ge schmollt wird -—— Issslets »Nuscheln« ist tein Wort der Schrtitsprache, aber diese hat keine bezeichnung sür Leute« die «nuscheln«, o. h. leise und undeutlich, man tönni le sast sagen unsauber sprechen. «Jn seinen Bart reden« —- was ungesahr das gleiche ausdrückt —- tann doch nur ein Bartträger. und Barttriiger zibt es heutzutage nicht allzu viele« und vom schönen Geschlecht können sogar nur ein paar Ausnahmen »in den Bart reden'. Also müssen wir schon beim .Nuscheln« bleiben. » Es ist eine recht unangenehme An gewohnheit, wenn man beim «- re chen die Zähne nicht auseinandertut und den Kehltops schont, als tönne. :r bei größerer Tätigteit entzweiges· den. Manchmal mag das ja auf Vol lcheidenheit und Schiichternheit hin-I oeuten, in der Regel ist es aber iml Gegenteil eine llnverschiimtheit, Grob-l heit und RücksichtslosigtelL Wean man schen in Unterhaltung mit einem andern tritt, so muß man dessen An spruch anerlennen, tlare Votale und Konsonanten zu hören. Man kann nicht verlangen, dasz der andere erst lange überlegt, was man meint. Jst es schon ungehörig, den Sinn seiner Worte nicht deutlich auszudrücken, so es noch viel ungehöriger, die Worte selbst halb zu verschlucken. Es gibt auch «Nuschler« in der ·Schrist, Leute, die alle Buchstaben gleichmäßig schreiben, so daß man ein »n« nicht von zwei »ss" oder von einem »a« unterscheiden kann; andere, die die Endsilben nur durch einen Strich andeuten: Mit ihnen macht man ost tursen Prozeß —-—man liest ihre Briese und Weijheiten erst gar nicht. Aehnlichet müßten die Sprech-Nuschler auch zu gewärtigen haben. Doch ist man Auge in Auge höflichen Man ärgert sich, aber liis cheltz man la t den lomischen hei ;lgen nicht ste n, sondern sragt und sragt —- ost dennoch ohne am Ende u wissen, was er will. Im geselligen lehr ist es mit solchen Vers lut tern ein roch-et Kreuz; und eder tut ein utes Wert, der ihnen in sei ner Beife ieLRL toie störend ihre tin-s art ist« Mit m Ruschler muß man; gerade sehr deutlic- s echen. Wenn? er nicht ein gan be on s hartgesatsz teuer Clinder i , wird er hossentlichi die Absicht merken und seinen Kehl cops heller stimmen. —- Der Aermstr. »du Jhee srau auch ein sogenanntes Steaeni Mer .Ja —- mich!« If sc M Iezept ssr Kriegsnot M: 10 W Inttpfseim siir 2 Emti Hefe (und, wenn m lich, et was Sauerteisx 2 Esliiiiet iimmet. 4 Wirt Salz. —- Zubereitrtngis weise: Die Karistsetn werden gekocht, erkaltet geschiilt und gerieben. Etw 4 Pfund Mehl werden mit reichlich L Ounrt Wasser-. der in etwas Was ser gelösten Bese, Salz und Kümmet tüchtig verarbeitet, 1 Psund Mel-i über-streut und enn warmen Orte dse Nacht hindurch gehen Mien. Arn nächsten Morgen tdmmen die gerie denen Kartosfetn und ( Psund Mehl, tüchtig geknetet, hinzu-; dann noch mntj zwei Stunden gehen lassen. Von dieser Masse werden 4—5 Brote ge sormt, indem man jeces einzeln ani einem Brette mit dem titest des Rog: genmeth tüchtig rollt. Dann nomi nmts etwas treiben lasien und im warteten Ofen etwa 119 Stunden ge backen. Schnittinnchtdrtchem So viel tteine Tortensörmchen, wie man siir die Personenzahl braucht, werden :nit einem einfachen Splitterteig ans gesiittert — tnan lann auch einen etartosselteig machet-, der noch bittr ger tommt. Nun zerläßt tnnn aus l-« ckiirnxchen etwa Zig- Unzen mageren sprit, den matt in zierliche Wurfel getchnitten hat« so daß er hellt-eilt .«.nlaust, und verteilt nkn ans den Bo den der tnit Teig ausgesiitterten Förrnchem Drei mer werden mi: zwei Eßiössel geh-retten Zchnittlauch nnd etwae Puprita oder wetzen-. Psesser vermischt und diese Masse aber den Speck tn det: Förmchen ge stillt, in mäßig heißem Ofen gehauen nnd gestürzt. Der Teig ist wie solgt zu bereiten: I. Buttrrsptitterteigs t tinzen Butter unter 4 Unzen Mein tneiet man mit eine-n Ei, gibt Satz nnd so viel süße Sohne dazu, tun sich der Teig rollen läßt, dann-ratl ntan ihn in dte mit Speck ausge strichenen Förmchen ein. Oder Z. Kartossekteig: Ein geschmeidiger Kar tossetbrei wird tntt eine-n Ei und etwas Mehl, Salz nnd Sohne ver mischt und, wenn zu trocken, etwas Butter darunter getnuet, itn übrigen wie bei Butteripiitterteig versahen-. Man braucht meist keine Butter nn ter den Kctrtoiselteig zu mischen· Billiger 3iironensPie. — Ohne Eier. Jn 3 Taiien springenv tot-end Wasser gibt man s Eßloiiel »Kornitärie, die mit ialtein Wasser glatt gerührt wzirde, und tacht die ilar und gar, etwa 8 Minuten. Dann fügt man eine Peise -..aiz vie geriebene Rinde einer Zitrone und den ganzen Saft davon hinzu was aber nicht tniigeiocht werden sollte, siißt den Brei nach Belieben, iiigt einige Eßiiifiel guten, iiißen Rahm, unter beständi gein Schlagen hin-u, bis die Masse weiß und leicht tit, aber nicht zu diinn, und fiilli damit eine Pie pfanne, vie man mit einer zarten Pieirnfte ansgeiegt hat. Jst der Pie erkaltet, tut man oben daru ber auf jedes Stiick l Eßlöiiel feste Schic- iahne. vie leicht geiiißt wur . Dies Rezept ergibt zwei runde Piet. Salat von roten Beete-i und Kartoste'n. Uebriggevlie tene rote Rüben weran tieinwiirsei ltg geschnitten, desgleichen übriggelslies dene Salztartosseln. Man macht eine leichte Mehlschwitze, die man mit etwas Wasser oder Würfelbriide auf ziehen laßt. Arteschiitten und Mi riihren, dann Essig oder Zitronensist nehmen unv damit tlarriivren, soo:et Del, als man zum Schneidig- und Dicksliissigrnnchen getr.iucht, lang-»Wir angieszen und mit etwas Milch oder Zahne verriihren. Jst dieser Bei gusz dicklich, tvie flüssige saure Schne, so mischt man ihn gesalzen und gewei iert unter die Beeten und Kartotirti tviirsel. Man verziert die Schiniel mit griiner Petersklie nnd Rapnnzs Exis- . . . Weißsischsuppr. Tre iehr billigen Weihsisckke eignen sich gut zu einer vorzüglichen Sappe. Man schneidet eine große Zwiebel sein vlättrig, ebenso L vie 3 gelbe Rüben, etwas Petersiliens und Selierietvnrs izel, röstet dies in etwa Tit-;- Unzen Butter deilgeld, überftiiuvt es mit etwas Mehl, stillt tnit Wasser, in dem man etwas Kiimmel avgclochl h.tt, aus, salzi, psesiert, gibt die gut ge-« reinigten Fischchen hinein und tiiszt die Sutspe tmin 15 Minuten to chen. Dann tvird sie durch ein Sieb gegessen, das Fischsletsch entgriitet, in die Suppenschiissel gelegt, die Brtihe darüber gegossen und mit ge briihten Brotschnittchen ausgetragen. Klöste mit Fieischrestein Arn besten eignen sich gehaates Pölels tletsch oder Reste von getechtetn Schin ten oder von Kasseler Schwein-bra ten Mu. Man weicht altvackenes halb ßvrot in Milch ein und drlictt es aus« tntscht es rntt gestoßenem stritt-ach ettvas erlassener Butter, etwas Meiji« Mil , Satz« geriet-euer Wistntth gehustet Petersllie unv dem Fleisch zu einein baltdaren Mose teig, ans dem man Möge sonnt, die in reichlich iiedendetn Snlgtvasser ehvtnrmend gar gerecht, rnit dem mnlössel herausgenommen und au ertoiirinted Schüssel angericht tverden. Man tann e rnlt serlszo sener Butter oder gewärmter Braten-i tnnte überstillem