se- ekeep sit-. Von Ihm von Pol-lauern «Wir kommen zurück! Wir holen each noch!' Sie riefen es, während sie aus der Ieneelinie hasieten, der weiter rück wärts gelegenen Deckung zu. Einer löße irn Laufen feine Feldflaschevom Gart, warf sie in der Richtung des Körpers-der sich aufzurichten suchte nnd doch vom dlutgeträntten Grase nicht loskom. » »Wir holen euch, ganz get-disk Wenn sie auch ein wenig atemlos waren —- deim Zurückgehen var einer plöylich sich geltend machendenfeinds lichen Uedeeniacht schlug das Herz leicht bit in den Hals hinan —- so klang dieser Ruf doch tröstend und zuvetsichtlich. Aber es war doch lauen zu fassen, daß sie nicht siehendlieben, nicht die flehend emporgeworfenen Arme er griffen, nicht die triechenden Leiber hoben und nntersiiitzten —- sie, die Kameraden . Sie konnten laufen, mit heilen Gliedern —, waren sie denn noch Kameraden? Nicht Feinde derer ge worden, mit denen sie bis dahin Sei te an Seittf getämpft hatten, nnd die sie hier nun liegen ließen, ge rade fest, wo sie dee Sorgfalt de durften, wo sie sich var Schmerzen trümmten, das eigene tosibore Blut rinnen sahen mit stumpr weiden dem Auge, ohne die Kraft, ej zu hemmen? Die Berwundeten spiirten einen Moment nicht mehr die Schmerzen in ihren zerschossenen Leibern; das Seelenleid war stärler. Allmählich erst drang in die ermattenden Ge hirne das Begreiseru sie können ja nicht anders, sce müssen zurück ohne uns. Es steht zuviel aus dem Spiel, das Wohl des Ganzen —- es geht um die Lebenden, um die Gesunden, um die hier vorn und um die weiter hinten.·. Wir —- sind nicht mehr so wichtig plöslieiz kommen erst in zweiter Li nie. Aber weh taki doch: toaeler und munter seine Pflicht getan zu haben und nun nichts weiter zu sein als Opser, blutendes, odnmäedtigeo Op ser. · Aber sie kommen ja zurück —- die Kameraden oder die Sanitiiter. — »Sie lornmen ja zurück." damit versuchte auch der Kriegtsreiroillige Robert Krosst sich in das Unvermeidi liche zu schicken. Ihn hatte ej am Rande des Wäldan gehascht; ge rade in die zerrenden, stachligen Bromdeerranlen hinein war er ge taumell. Die tlamrnerten sich an das seldgraue Tuch, rissen und trahten die stützende Hund« zogen ihm eine Schramme quer iiber die Wange, als er den Kopf nach dem letzten unvermundeten Kameraden drehte, der zwischen den Stämmen rückwärts trottete — unaufhaltsam rückwärts. Er blieb liegen, in das Gesträuch gebettet. »Verslucht undequem — sogar die Bromdeeren sind feindlich in diesem vertrackten Welschland,« dachte er mit einem Anslug grimmi gen humork Seine Augen irrten empor —- jetzt rgend etwas sindemdas hinwegtriige über den Jammer der Einsamkeit. über Schmerz und Wut: irgendeinen Gedanken, einen Schlus, einen Traum! Ein Goldblatt taumelt vom Zweig herab, durch die sonnengetriintte Lust. ganz laugsanr». bät-sch- wie das so gautelt und schwebt. Es stillt gerade aus den Mund des Verwun deten, und leise und sein« doch deut lich den erregten Nerven spürt-ar, dringt aus ihm der Dust des Mo derns. der Verwesung Etwas wie Uebelteit tommt in ihm hoch. Herrgott noch mal, nicht das! Nicht Erde aus mich werfen, Erst diesen Moder aus mein Ge i. Bnh ——— ich bin gnr nicht gefallen, dicht verwunden ich will weg! Zu meinem Regimentl Meine Pflicht tun — genießen —- jetzt, später, im mer! .Auf und weg!« —- Et,richteie sich mit einem Ruck auf. Das welke Biaii fiel schwer zu Boden, und auch er fiel sinnst-kraft los zurück in das feuchte, fiuchiige Grün. »Vin, dann nicht!'« Es war nkfo Doch Wahrheit Jegendwo in der Hüfte fon es, in der Düfte undnuch im rechten Arn-. Also warten. — Sie werden ja wieder vorgehen, fie werden kommen und helfen. Da war schon wieder Gewehrfeuet —- feiilich. Vereinzeltes Knarren-. Noch einmal dabei fein dürfen: zie hen, abziehen —- ,,Peng!« Der faß gewiß. Wie aiif der Jagd tatn es einem por, und nun war er fetber Wild, allerdings gottlos nicht gehetb nicht eins-fesselt —- nue weidmmdk »Mir-nie ich mit den Brand aus den Wunden lecken vie die Sie-ei Was find das für W da auf seinen Lidetnik M Und Lichi M mich, slise ist-schen —- die Sonne f elt fich in den sinnige nscfchenen pelbtW. die dre ssc M, wie lautet M Brenn l —- vancii It , Die als diese-li- VIII not-; ·- — III .k «- « II SOLO-sie Wiss M neuer jw how —- skssstit schmau send Liltpsttriegerm Sie klettern herab, sie stechen mit Napels in mei ne Wunde. in Rossen und Hände. Kameraden, so seist pocht Nein, sein, ich femme zu euch — ich schwebe, ganz leicht« wie das goldene Blatt. ins Blaue. ins Un desttnnnte htnein..." Da —- war das nicht sein Na Ieei »Krasst, Freiwilligee Krosst!' Es war doch sei-n upimann. der ries? Der Schätlen ishr aus, mach-« te eine Bewegung als wolle er sa lutieren. Das ging aber nicht, und du lieber Himmel! Der Month reisen Kopf er undentlich durch das Brombeergewirr wahrnahm, sah nicht auf-, als ob er eine Ehr-ende zengung erweite. So saht — die Augen weit hervorgequollen, als hätte er etwas Entsesliches gesehen. Noch einmal der Rus: «Krnsft!' Worum immer so leise? Laut antwortete er: »Hier, Herr Hauptmann!« - Wie erschreckt ver herumsuhr —: .Scht, leise!' machte er, ohne ihn erspäht zu haben. Diese Renten, die sich in seiner Unisprm, an sei nein Körper förmlich sestgebissen hat ten, mußten also eine gute Deckung bilden. Der Dauptmann blickte an gestrengt zurück. War ihm irgend jemand aus den Fersen? Krnsst begriff. daß er nicht mehr laut sprechen durfte. Er faßte mit der »Dann in die Brombeeren und schüttelte die Sträucher. Nun hatte der hauptinann, der aus allen Vieren kroch, ad und zu inne hie-it, urn eine Hand aus die Brust zu pressen, ihn demertt. Flü sternd schob er sich näher. »Mensch, Sie haben da ja ein gutes Bersteiti Jch sah Sie hier fallen, ahnte Sie in der Nähe» Was sagen Sie? Verwünschte Bromdeerens Seien Sie froh. daß Sie da drin liegen!« Sein Gesicht derzerrte sich wieder. ,.Kiinnen Sie sehen — da —- dort unten? Er deutete aus den Gra den, in dein die nusgeschwiirmte Schüsenlinie Deckung gesucht hatte, uin nach oerlustreicheni Gefecht wei ter rückwärts den Anschluß an das Gros wiederzugewinnen »Nein — —- Sie sehen nichts? Dann —- —-— da, hören Sie!' Ein jämmerlicher Schrei drang herüber. Wie sonst wohl geängsiigs te Weiber schreien und gequälte Tie re, so schrie hier —- -—- —- —- ein Manns Dern Ireiwilligen war zumute, als istiesze eine Schlange aus ihn zu, ge rade aus sein herz. Er rnurrnelte ein einziges Wort, und der Haupt mann nickte dazu. Triioselig der zweiselt. Wieder der siirchterliche Schrei, zuletzt wie erstickt· Die beiden Ver wundeten daliten die Fäuste — — ol). die zerschossene Brust, die lahme Hüfte! Nicht helsen zu können — was mußten das siir Qualen sein, wenn ein Soldat, ein Deutscher, so schrie! Die dort drüben am Werke wa ren, das waren leine Menschen mehr. das mußten Bestien sein. Schlimmer als jene henierslnechte des Mittels allers· die doch vielleicht gemeint hatten, sie solterten ihre Opfer um eines guten Zweckes willen... hier war nichts als Bosheit, niederttiichs iige, seige Bosheit, die nur wagte. sich an Berwundeten. an Wehrlosen .zu vergreifen. Was siir Scheuszlichkeiten mochten sie diesmal ersonnen haben, die Feanttireursi —- Zugleich rnit dem Mitleid um« die gequälten Kamera den stieg in Robert Krafst das Grauen aus, das seinem hauptrnann schon längst aus den weit ausgeris senen Augen redete, das Grauen uni das eigene Schicksal. — .Sie werden ja kommen; sie ho len uns doch noch. herr hauptnrann,« er deutete nach rückwärts. Die säh ne schlugen idrn dabei vor Frost aus Ieinunder. Herrgott, er gtnuore 19 Iselbst nicht tin seine Wette — — diele Angst in ihm! Nun wäre es ja tausendmal besser, tot zu fein, gefühle wie der Aamerad da drü ben, der ihm vor ein paar Stunden so leid getan hatte. - Welcher Fluch hatte khnen bes Iimmt daß sie nicht als tapfere Männer sterben sollten, sondern win setnd aus Angst vor grausamer Vet ftütnmelung, ichmerzgepeinigt wie jene Gequälten ikn Graben? »Den houptmnnm schnell hier her ein! hier steht Sie lein Meinst-In ebensowenig, wie Sie mich lahm« Der Hauptmann maß das Ge ftriipp mit tritt-ern Blick. »Seht nicht, mein Lieber. « Zu klein für III-ei. Ich würde die Sinn ten tnieten — — und uns beide verraten. Bleihen Sie drin —- file Sie longt ez.« Der Freitvitiige empfand ..es im Augenblick verniqu daß er sich ni t mai den Brombeeren hetauigeoe - tet hatte. Vielleicht war et wirklich in Sichereliits Demn« faßte ihn wie der vie Sorge um leine- May-mute — —- Ivenn er hier etwa mit eeleben wüßte« wie jener verstiienmelt geside Das ginge tibee Menschen eai. - .Bielleicht finden Er uns hier un ter den säumen beehnapt nist, here sanftmann,« - »Mit-when Sie H nichts Die he xe da drkben hat ist- Jnngen me Fixistet ku- Stsdekn ausgeschickt· Einer bemerkte mich ichotr. Doch oh ne diesen Satan von Großmutter scheinen sie nicht« wagen zu wollen« »Ah-M sind es denn?«· »Es-weit ich durchs Glas erkennen tonnte:.dtei oder vier; sie wachsen ja geloshlich aus dem Boden wie Pilze." »den Baum-nimm« fliisietle er knach einst stillen Weile, .Hen haupt zknann haben noch den Redewei. Wenn iej nur drei oder vier Männer sind, leisem kann ich vie-nicht mit m FLinken den hats abdkehen.« ) .Jch hohe nur zwei Schuß dein,' Jsagte fein Kompagniechei langsam. lwie itn Schlaf, «leine Patronen sonst Jmehn Und Sie kriegen auch kein lAas mehr tot..." l »Aber für uns beide lang» noch.« Izifchte der junge Mann durch das Gestrüpp hetiidet·so eindringlich,dnß ;det Aeltm aus seinem Dämmer ltknum zu erwachen schien, sich auf richtete und zu ihm durch die Blät ter hinüvetialx » »Ich möchte bitten, here haupt Imonn,' —- et llang gar nicht wie eine Bitte —- »die eilte Kugel für n.ich, Herr hauplmansk »Bist mol, tnem aller Junge,« der Hauptmann sagte plötzlich du, ndex niemand den beiden deiner-Ue es «Jch dich erschiehenZ Das ist unmöglich« «hetk Hauptmann. Sie niltssenl Wollen Sie mich denn hinschlnchten lassen?« «Mein Junge —- ich tann nicht —- ich bringe nicht fertig —- ich schaff Mpp noch mich-« — »Den hanptmann, dann geben Sie mir doch den Reden-en gleich -jegt! Dann mach ich’g allein.'« »Nein," sagte der Ossizier ans einmal wieder in soldatisch scharfem Ton und zwang sich sogar zu einem Lächeln. »Nein, laß du deinem Vor gesegten nur ruhig den Vorlrittauch ins Jenseits. Und hör’, du wartest bis zum legten Moment. Jch weiß. da stehst nicht allein wie ich, hast noch eine Mutter. Jch hab’ so das be stimmte Gefühl, ou wirst noch ge rettet. Also warte hie zum legten, aber laß dich nicht —- lasz dich nicht ersticken.« Der Freiwillige wollte nochmals betteln; doch die Kugel sprach ra scher als er. Der leise Knall ver riet, daß der da vor ihm das legte Ansslactern seiner schwindenden Kör pers und Seelenlriiste henugt hatte, um davonzngehem rasch, ohne sentii mentalen Abschied. Er schluchzte einmal trocken nnd turz, als durch den Körper ein Strecken ging, als der Arm. der sich mit dem Revolver zum Ohr gehoben hatte, noch ein paarmnl guckte. ; Einsamkeit und Todesgranen stürzten jiih iiber ihn her wie han« ’gernde Wölfe-» Wie es rauschte — lamen vie Be siien nicht schon? Sich ans die Linie stützend, lroch er durchr- Vrornbeergewirr, legte sich glatt ans den Bauch· Was galten die Schmerzen in der Wunde — Twai Stacheln nnd Dornen? Nur dem fürchterlichen Schicksal entrin Tnen, nur noch den raschen, ehrlichen TTod beim Schopfe sassen, wie ihn sein hanptmann sich erobert hatte. ; Mit der Linien griss er nach dem ?Revolver, berührte die Hand — was Zwar daz? Der Tote hielt den Re sroloer eisensest umspannt — soviel Her auch risz und zerrte, die Finger llösten sich nicht. die Waise blieb nicht jin seiner schwachen Linien. Und die Rechte die konnte ja nicht helfen. idie lag schwach und gelähmt neben sihnn Noch einmal rang er verzwei sselt mit der toten hand, es half nicht-. Er wirde weiteririechen müs sen, ganz nahe heran, den Revolver mitsamt dem Arme zu heben nnd den Toten abdtiicken zu lassen. — Am ganz heraus ans reinem der steck. Die Rose noch einmnl hoch aus den modernden Blättern, nur um sie für ewig wieder hereinzutret ken. Da —- durnpfes Dröhnen, ein fmal — zum zweitenmal — Heer gott! Die Artillerie ·- die Brette .rle war heran. —- Donn tonnten die vKameraden ja wieder vorgehen. Wie weit mochten sie zurück liegen? Wie lange brauchen, urn hierhin zu kommen? Die Iranltireurs zu ver jagen? Noch eine halbe Stunde Frist — ob der himmel sie ihm gewähren würde? Jetzt beten tön nen. Nein, lieber handeln, zurück ins Versteck, over in das, was so aussah wie ein Versteck, sich tot zu stellen. Rückwärts irrg das Krie chen wahrhaftig be er· —- Wieder Schiisie —- nur noch ein halbe Stun -de—-va—waiwar dass Frau Zsifche Laute. Anschein in den Bl«ttern, Schritte, haschen. Jn ftinitiv grub er das Gesicht tief in vie deckenden Ranken. Die Sen ln schrien steh ihm irr Mund und ak-· len —- egal, mir stilliesem Da wa ren Hei — Ein krächzende Veiberftirnnrr. die eines Knaben nnd eine tiefere unter· Lstljieb er. - . Denk meet-c sagte irr Knabe, stieß an idn seit vbeen Fus. So M denn alle Wir zum Sa ta- geheeh Iris ver interna hatte-Hei ·entdect. » ritt-en . lee,· te er hefe nd das sie-- —- iewse vie- scheu-»o st s · Ilte, m der fein dannen-san se fprochen hatte. Der Glästichn er war teil Wieder dröbnten die deut fchen Beamter-. Die Bande fchsien zu ftu n. Er wagte, sich auf das Kinn iisend, den Okon ein wenig hebend, die Augen zu öffnen. Durch die Blätter erkannte er eine Wei derfchiirze, von eteldnft runzliger hond gehalten. .Schnell, schnell —- eh sie loins men,« mahnte das Weib wieder — «der Offiziet ifi tot —- fchode! Scha de! Nimm den Reden-ein« Ein Junge beugte sich iider den toten Hauptmann, riß an dein Re dolder. Da er ihn nicht lojdringen konnte, hod er gewaltsam den Arm empor. Wie sie hehre, die here: .Schnell —- der andere da in den Büfchen lebt noch« — Ein fchwacher Knath ein gräßli cher Aufschrei, ein Jammetn »Die Toten schießen auf uns, Großmut ter« —- riefen die fronzöfifchen Jun gen· ; Waren die Befreier da? Krafft fvergaß vie Vorsicht, er teckte den Halt Die Alte war hinteniider ins Gras gefallen. Ueber dein to ten Hauptnmnn lag weißflockig, ein -.Voufen von Sögespänen. »Ich stet "be,« treifchte die Alte, »Mit den verfluchten Preußen, irogt mich ins Dorfs Wo find Jacqueg und ran yoiei —- Schpn weg mit der uteF Tragt mich ins Dorf, ehe fie lein men, die verfluchten Deutfchen —- — fchnell, schnell, hört"doch, die Kano nen...« Noch einmal sederte die sast zer tniette Lebenskraft in dem jungen Manne empor; aber die Klugheit gebot noch völlige Ruhe Was war eigentlich geschehen? Der rettende Schuß war aus nächster Nähe abge seuert worden Dennoch tein Due ra, ieine stiirmenden Kameraden — es blieb so still um ihn her. Nichts als der Abendwind. der leise die Pappeldliitter hin und her wars. Würden sie wiederkommen, die Franitireurll, ohne die Altes Oh sie zu seige wären, wenn ihre Hexen hastigleit sie nicht« mehr vorwärts trieb? »Kameraden, stöhnte der Ireiwili lige, Kameraden, ich siehe — helst doch endlich!' Nur die Geschühe briillten eine Antwort herüber-, die, ihm höhnend und verächtlich schien. Was schiert uns der einzelne und sein Los — ums Ganze geht es, nur ums Gan ze!... Aber er spürte nichts von Erbit .terung. von Auflehnung. Eine leise. süße Müdigteit legte sich wie ein Schleier über ihn. Das toar wohl das Ende, siihlte er Nur gut, daß ihm das Illrchterlichste erspart ge blieben war, und auch die Notwen digkeit, die eigene band gegen sich zu heben, wie sein armer haupt mann es getan... «Sterhen,« murmelte er vor sich hin, »ist wohl gar nicht so schwer.'· —- Umo Ganze« dröhnten wieder die Geschühn Und als dann etwas Kaltes über seine Stirn glitt, meinTe der Halb betäudte den Tod leibhastig zu spüren» ; Fand es beinahe merkwürdig, daß um ihn noch so viel Wesens gemacht swurdh von Mann und Hand von den deutschen Sanitiitssoldaten, daß sie ihn hoben und verbanden, ihm sWarmes einsliiszten. Wie sie ihn beglückwünschten, das shörte er teilnahmslos an, bis ein jähes Erschrecken ihn plötzlich durch fts ht in Eier den Ossizier haben diese Biester auch wieder so etelhast er stickt!« ries einer der Sanitiiter. «Sieh mal« er liegt ganz und gar voller Sögespäne.« . Aber lser Fretwtuige tvoute ei tnicht wahr haben, und die Leute fa -hen auch, daß der Befund ein an jderer war, wie bei den Unglücklichen »an! Grabenranv: Mund und Nafe jleer, nicht vollgeftopft von graufai Imen Mördethndem ! Davor alfo hatte ihn ein gnädi Iges Schicksal bewa rtl Wodurch nur? tJener rätfelhafte chuß. woher tarn er, etwa — Mit letter Spannkraft richtete er fich auf, griff nach ver lalten Band del Hauptmanns. Die ließ den Re rolver auch jest nicht los. Mühfatn öffnete er das Magazin —- es ent hielt teine Pater-ne mehr! Der Arm des Toten glitt ihm aus den miiden Fingern —- aber eins durfte er fett halten und mit sich nehmen übers nächtlichduntle Feld, mit in die langen Kühen Lazaretttpochem das untrtigl Bewußtfeim Dein toter haupnnann hat« dich retten dürfen, feine starren Finger haben den dalie abgedrtlst, als der Franltirenr then den Inn eint-preis Er durfte rächen und retten za gt? —- mtt der leIten Kugel tin u . — Paßt fchlecht. Der Rechts amoalt Mtiller tft nun auch fchon wieder von seiner zweiten Frau ge fchteden. —- Klndermunin Landwirt riichkw weist du denn ichs-ts- wo I fsr die Landvtetfchaft fo wichti se Kalt beeftasnnis »iJ;iMn: Freilich, aus Kaltfori n en e sit sit-ft. sue den Kämpfen inr Dberelsnß. Von M M. Ein junger Oeiteroffigietz den ein bewa Kommando fiir wenige Tage nach Berlin geführt hatte. er zählte seinen Freunden das nachfol gende Erlebnis aus dein Felde Das inqu in der dritten Kriegs woehe gewesen sein, etwa um den 20. August herunt. Die Franzosen hiel ten damals noch hurtnäckig das Obeeetsaß. und Tag für Tag gab es tleinere oder größere Kämpfe. Da hielten wie eines Vormittags, nur schlecht gegen die heiße Sonne ge schätzt, neben einem tletnen Gehotz. Gerade die legten beiden Tage. dte hinter uns lagen, waren gräßlich ge wesen. Ruhelos waren wir hierhin und dorthin gezogen worden· hatten stundenlang angriffsbereit gestanden, waren wieder zurückgenommen wor den. wurden nachts alartniert, ohne daß es zutn Gefecht lam, turz: Offi ziere und Mannschaften waren all mählich durch dieses scheinbar sinn lose Hin und her in einen Zustand nervöser Ungeduld geraten. Die ewige Spannung begann der Luftlosigteit und Erschöpfung zu weichen, wozu die Witterungsoethöltntfse das ihre beitragen. Dte Sonne ftach schon am frühen Morgen. Oft vertroch sie sich hinter Wolten. ohne daß der ersehn te Regen niedergehen wollte. Bei se der Bewegung steckten wir in un durchdringlichen Staubwoiten. Der Staub verhüllte einem manchmal fast ldie Vordernianner. Er set-le sich uns im halse sest, er til-erzog uns mit ei »ner grauen Schicht. Und dazu die Jdriickende Schmäle, dasz einein altes iam Leibe lleble: dazu — schlimmer ’als alles andere! — eben die unsere Kraft zermürbende geschiistige Un tötigteit. unter der selbst die Pserde zu leiden schienen. Gewiß: der Soldat hat ja gewöhn lich teine Ahnung von dem, was nor geht. Er splgt dem Besehl,"und da mit grtt Man bat auch weder Lust noch Zeit, sich viel Gedanken zu ina chen. Aber er miisz das Gesuhl ha ben. dasz oben einer dirigiert, der ge nau weiß, was er will. Zum ersten und einzigen Mal war dieser uns sonst so herrlich begleitende Gefühl ins Wanken geraten. Wir hielten an jenem Vormittag also, wie gesagt, neben einem freund lichen Kieserwiildchem hielten schon wieder untiitig eine ganze Stunde lang. Und zur Seite hatte sich ein lleines Scharniiisel entwickelt, das allmählich, da aus beiden Seiten Ver stiirtungen eintrasen, zum größeren Gesecht wurde. Plötzlich gritten von drtibrn auch Geschüye ein. und da man deinertt haben mochte, daß im Laufschritt zwei Admpagnien unserer Jnsanterie verrückten und das Ge hölz besetzten, so ging das Getniitter munter gegen die Bäume los. Es tat nicht viel Schaden: meistens wurde zu turz geschossen. Hin und wieder sauste eine Granate durch die Wid sel und überschüttrte uns mit Me serbiischeln und Astwert, daß die Pferde scheuten und nur mit aller Milde gehalten werden konnten. Erst als ein störterer Prügel mit seinen scharsen Bruchenden einein Gaule den Leib ausriie, ging das Regiment wei ter zurück. Damit aber verioren wir das letzte bißchen Schatten. Die Pserde gluhs ten und dampsten. der Schweiß rann uns ain ganzen Leibe ’runter, die Zunge tledte am Gaumen. lind od wohl uns die Geschosse so gui wie nichts mehr taten, hatten stotr doch das schreckliche Gesiibl, gleichsam tote eine Scheibe stillhalten zu müssen. Der Oberst hielt zu weit var der Frdnt, als dass man sein Gesicht hätte sehen können. Wahrschetnnch hatte dieses Gesicht auch nichts verraten. Aber er mochte tuhten wie wir alle. Adjutanten stogen tein und her. Int mer von neuem ho sten wir, daß ei ner den ersehnten Beseht »zum Vorge hen bringen würde. Umsonst — sei es, dasz dzig Ober tommando den Feind sur noch nicht erschüttert genug hielt, sei es, daß irgendein anderer Grund vorlag: wir hielten, hielten, hielten! Mein Mitt meister zog eine böse Lippe und sluchte heimlich. Er schwor, daß wir wieder nicht recht an den Feind tarmnen würden. Die Mannschasten hinter uns schwiegen; nur manchmal lies duech das Mitten, Trappetm Prusten und Schnausen eine Beine-c tung die Reihen entlang. CI war saft nicht mehr zum Aus halten. Der psychologische Moment war nahe, wo die sieheehaste Span nung und Unruhe in Riede eschla senheit und Entmutigung um chlagen mußten. Auch die Pserde schienen mit immer stätteter Nervositiit ange M zu werden« Sie wurden se schreckhast, daß mir verzweisette An stre neigen machen mußten, sie tn dee nd zu behalten. hier und da brach eins aus, dort wars sich eins mit einem Ieitee zu Boden und ver wirrte auch die nächsten Tiere, andere Echten und drängten zusammen. daß llenen seine , equetscht wurden und bei dem Sau en verirrter Au eln W sie seu. . als wären betrafen in der M , die sich auf sie stürzen bellte-u So brach die Mittassstunde an. Das Gefecht schien zu stehen« Des W word Mittt. Mir nun-id nnii ganz ans nnd ging ptdsiichwsn W tot Der Geichiitzdonner schien neeriwiirdig lange. Bitt einein Male fängt mein Brim ieer mit nsen Zeichen des Entsetzen gte tanzen nn. Zum Giiiei ietz« ich gleich, weis los ist. Born nuf der Rose sist ihm eine Sternse, ich dreschen-me str, aber in wildem Zickzncksiuge Ver sucht das rothranne Biest immer trie der ’ranznkptnmen. Sie schwärmen nämlich in der Mittagsstunde heißer ruhiger Spät sommertage nnd versuchen, ihre Eier in der Nase oder an den Lippen der Gäule abzulegen Die Angst dsivor macht die Pferde manchmal rasend Niemand innn sie mehr halten. Mit erhabenen Schweier stürinen sie du« von. Das weiß man ais Rat-alleine tm tiirlich, und deshalb schlag ich nach dem Biest und pack die Zügel ie ster. J Da beugt sich der Riitineister vor. »Aust« sagt er ingrimmig. »Wir tön snen wieder spazieren reiten!« Jn der zEtregung verzetrt sich sein Gesicht; ses ist sast ein Wankenan der itkn schütteln s Ich seh’ ihn an und will ihm unt tvocten, doch im gleichen Auge-Und muß das eieihaste Jnieit, dar- ich einen Augenblick aus dem Gesich: ver lor, sein Ziel erreicht haben. Tenn. hast du nicht gesehen — mein Bran nee, wie ein Ziriuggnui in die Hohe. wie verrückt um sich schlagend, mi: peitscht-idem Schweif die ersten Wer-« de hinter ihm zum Scheuen dringend und dann tog — wie der Blin ios ---— in Raserei twrtniirttifctzießend!v »Den bel!" fehreit der Rittnteifter. Ich ohne mehr, nls ich sehe, daß fein Gaul auf Tod und Teufel mit dem meinen mitgeht. Und hinter uns packt ee die Nächsten, dann reißt es den ganzen Zug, dann die Egladrom Nur einen Augenblick ftuhen die folgendem fie brauten gleichfalls los vielleicht von der allgemeinen Bewegung fort gerissen. vielleicht in der Angst, den Befehl über-hört zu haben. Schon fegt und tlirrt dnp ganze Negtinent voran 2 Der Oberfl. der weit vor der Front hält, hört das donnernde Ge ftnntpf. Er wirft fein Pferd herum. Er ftnrrt einen Augenbtic fnfiungis lot uns Anhrnufenden entgegen. Er hebt sich tin Sattel und beugt ftky vor, als wollte er uns zttriittfchleudern. Aber er ertennt fofort, dan das nn tnöglich ift. Es gibt teln Hglten mehr. Und tnit einer prachtvoll ungestü nten Bewegung wendet er. steht hoch in den Bügel-t, das energische Gesicht hold zttktickgedreht, den Säbel doch und blank in der gleißenden Sonn-, und fliegt uns im nachften Augen blict voran. Erft da brauft ans troctenen ran hen stehlen ein driiuendeo hurrn ent por, und wie die Teufel, von unge heuren Staulnvolten verhüllt, don nern wir vorwärts. Die Erde des-ihm Hund fthwanlt, die Sättel jagten-, Ge lllirr und verwehte Rufe —- tvir iehen »nichts, wir hören nichts, wir reiten ’nur, wie wir feit drei Tagen reiten froolltem die Köpfe gegen den Var ’der Pferde geneigt, daß im entgegen Ewehenden Zuge die Mähnen der da Ihinfegenden Giiule nng ins Gesicht fflatterm « i Wie aus endloer Fernen klingen, tautn dernehnthnr, die Hörner der Jn fnnterie zu uns herüber. kDas Zig nnl zunt Avencieren ertönt und wird auf der ganzen Linie aufgenommen. Offenheit ift nur unfere überrascht-we Attatte der Grund dazu Wai ift du noch viel zu reden wir haben den Feind, der wuhrfttteth lich lettte Ahnung von uns hatte, überritten, durcheinandergefehmnietn Iin Schrecken und Verwirrung geitnrzt, IWie die Wiloen fuhren wir dr.;:i · die Leute brülltent es war Ertönt-im Befreiung nach unerträgliaser Entn nttng· Die Franzosen mochten n. der ersten Verwirrung unsere Stärke arm bedeutend iiberschäyem itnd rle sie wieder zu sich tarnen und die Sitte ein wenig brenzlicher wurde. stiirniten rnit ausgepslanztern Basoneit schon die ersten Jnsanterietolonnen herritt und tvarsen die verehrte Gesellschaft vol lends über den Haufen. . Nun, es war natiirlich teine irosxe Sache, doch es war immerhin einer sener hübschen Einzelersolge, die itzt; schließlich summieren. Unser Regi metlt hatte verhältnismäßig geringe Verluste. Der Oberst betam das th serne Kreuz und hat vie sichere ein tvartschaft auf eine Brigade. Mems Wissens hat er nie mit einein Worte die Geschichte berührt. Wir hatten allerdings von da ab —- als ov der sann mit einein Male gebroinen wäre — so viel zu tun, daß crsir tatnn zu ans telbst trauen Jch aber hütete mich natürlich ein Wort in sagen. Ich wusch nach der Ufsäre meinem siq noch immer recht tettselsmässig gebärdenden Brunnen die R entscher att- ttnd dachte an das irae-Stett von Qretntsliegq dem wir allein diese etwas verriickte Attaete zu danken hatten. Es heißt Init dem wissenschaftan Namen Oastrpphtlus nasalis Ich have es porsestern aus dein Lekiton seitges stellt. Und den Namen verseß ich tut-he e