W tiefste-www Eine Zfizzc von Hei-u Weiten Jano Ansaklis hatte es gleich her aus gehabt, daß das mit den «Manö vern« an der Wesigtenze nicht feine Richtigkeit baden konnte. Denn wann» war es schon einmal geschehen, das ein rnssischer Soldat auch witiliqz alles das bekam, was er bekomme-is sollte-s Ein langer-, ein sehr langer; Weg führt von den huren da obenz one grünen Tisch, die es anotdnem nnd bestimmen. bis hinunter zu jenen, i die es bekommen sollen. Und auf die sem Wege stehen viele. so viele, die die Hand aufhalten. Aber tiestnal war es anders, gaan anders gewesen. Jeder Soldat hatte richtig die neue Uniform nnd alles das bekommen, was auf dem Papier stand. Nicht-T gar nichts hatte an der Ausrüftung gefehlt War das nicht sonderbar? Und dann das andere« das - noch unglaublichen, das noch nie da gewesene: Es aab seinen Woxta mehr! Hatte nun so etwas schon einmal er lebt? Ein tussischer Soldat ohne Wot tak Das Gewehr konnte man kam wegnehmen, den Uniformroet. die hose sogar, aber die Flasche, die rot gesiegelte, schmalbiiuchige Flasche, de ren Propsen hats-springt wenn man den Flaschenboden tunstgerecht aus die Jnnensläcde der Hand schlägt? Juno Ausatlis hatte es dem Heino Kaudfit gleich gesagt, daß das nicht richtig sein tönnte. Sie waren beide Freunde von tlein aus gewesen, der lang ausgeschassene, doch oft traditi che Jana. der es viel mit dem Husten hatte, und der tleinere gedrungene Heini-, dem noch nie in seinem Leben etwas gefehlt hatte. Sie waren Let ten, in Riga zu Hause, nnd noch nie in ihrem Leben waren sie aus Liv land herausgekommen Gemeinsam hatten sie als Jungen in der Dünn gefischt, waren sie bei den Bauern in die Obstgärten eingebrochen Gemein sam hatten sie alljährlich am Johan nistage das Feuer angezündet und nach den Klängen des Basischuhliedes waren sie darum gesprungen. Gemeinsam waren sie auch in die deutsche Matorensabrit als Arbeiter eingetreten, und dort war es ihnen gut gegangen. Denn fleißig und anstellig waren sie beide, insbesondere der Jana, der schnell erfaßte. was ihm einmal gezeigt wurde und es dann dein Heino beide-achte. bis auch er es verstanden hatte. Fleißig und gewis senhast waren sie und selbst an den Montagen, an denen doch stets die halbe Arbeiterschast fehlte, weil sie den Sonntagsrausch noch nicht aus geschlafen hatte, waren sie noch im mer regelmäßig in der Wertstatt er schienen. « So waren sie auf dein allerbesten Wege, sieh zu angehenden Kapitalisten zu entwickeln, als sie zuin Militiie einberufen wurden. Denn Soldaten mußten sie natürlich beide werden« ob gleich der Jana et aus der Brust hatte und viel bustetr. Aber da er die M Nabel nicht besaß, die der unter suchende Regimentsaezt für ein Krankheitsattest verlangte. hatte auch er die Mustetierunisotni des Roten Regineentg anziehen müssen, das in Riga stationiert war. Und nun lagen sie alle beide biet im Schühengrabem ans tausend Meter dem Feinde gegen über, nnd Gott allein mochte wissen, wie lange sie bier noch wiirden liegen müssen. Denn es war wirklich so ge kommen· wie es der Juno vorausge sagt hatte. Krieg waretund seit siins Monaten dauerte er schon an nnd noch konnte niemand sagen, wann er ein Ende nehmen würde. Das aber war dumm, sehr dumm sogar; denn ikn ganzen Regirnent wußte lein Mensch zu sagen, nie-halb man eigentlich Krieg führte. Nur, das-, e- gegen die Deutschen ging, wußte man. Aber die Deutschen hatten nie mandem etwas Böses getan. Jana Ausallis und Heino Kaudsit tannten die Deutschen zur Genüge. Jn Riga lebten ihrer ja so viele, fast sa viele als Rassen und Letten. Die meisten Fabrilen wurden von den Deutschen geleitet, und jeder war froh, der bei ihnen Arbeit finden kannte. Denn da bekam er eine anständige Behand lung und regelmäßig seinen Lohn, was bei den russisehen Arbeitgebern nicht immer der Fall war. Nein. ge gen die Deutschen hatten weder der Jana noch der hean etwas einzu wenden. Jana griibelte viel nnd suchte die »Ursachen« zu ergründen, und das war einer der Hauptgriinde, weshalb er sich jegt im Soldatenrock so gar dicht wohl fühlen konnte. Der lleine dicke Deine Kaadsit da gegen hielt sieh mehr an die Reali täten« Und gab sich rnit lnisslichen Fragen nicht lange ab. Auch er hätte je eher, je lieber den gtiingelben Rock ausgezogen Doch dazu war «a siirerst gar keine Aussicht Ob d« er Krieg wohl überhaupt einmal ein Ende neh men wiirdes Bei dieser Führung ans gewiß nicht- Alle Ofsiziere des egi neenti, vorn Obersten herunter bis aus den habet-ten schimpfteir ans die Füh — riick. immer weiter zurück. bis die Kuppeln Warschnus oder die spitzen Türme non Kowno am Horizont aus tauchten. Nein, die Führung war entschieden nicht sp, wie sie hätte sein sollen; noch schlimm-er abee stand es um die Vers pslegung, die saft vollständig veriaqte Sie waren doch alle beide nicht ver tvshnt, der Jana nicht und auch der Hein- nicht. Aber wenn man Wochen lang nichts weiter zu essen hat« als einige Asden, die man sich noch selbit von den Feldern holen mußte, dann sann das auch dem Genügsamsien zu viel werten. Zumal dann, wenn man nicht einmal weiß, weshalb man ei gentlich hungern muß. Erst, als es in Eilmärschen immer zurück ging, hieß es, daß die Munitionslolonnen nicht so schnell folgen könnten. Aber nun lagen sie schon seit vierzehn Tagen in diesen missen Gräben, und eS war noch immer dieselbe Geschichte War es Fest wieder wie in Friedenszeiten nls das ganze Geld in die Taschen der Lieferanten und Jntendsanten man DckicF I Jano Ausailis und Heino Kaudsit lagen im Schilhengrabem 1000 Me Oter vor dein Feinde. und hielten Wa che. Mit acht anderen Mustetieren des Roten Reginients lagen sie zusam men; aber es bestand teine Gemeins schast zwischen ihnen beiden und den anderen. Das war auch so ein Uebel siand, der sich im Laufe der Monate herausgebildet hatte. Dtmals vor füns Monaten, als das Rote Regi ment aus Riga ausgezogen war, war es vollständig gewesen und alle Sol baten hatten einander gekannt nnd xnit einander Kameradschast halten tonnen. Mehr als tie Halste von ih nen waren Letten gewesen. Aber als sie die Grenze überschritten, waren sie in andauernde Geiechte vermittelt worden und dann waren sie in die Sitnroie geraten und als sie sich bei Kowno wieder sammelten. war das ganze Regiment aus ein Drittel zu sammengeschmolzen Zwar wurde es durch Ueberresie anderer Regimenter, denen es gerade so irgangen war, wie der vervollständigt; aber nun waren Esthen und Strafen und Littauer und Tataren und Gott weiß was alles noch siir Leute zu ihnen gekommen, mit denen man sich nicht mehr ver ständigen lonnte. Denn außer den Ommandoworten verstanden diele don denen kein Wort Russisch,· und Lettisch sprach natiirlich kein einziger. Stumm wie die Fische mußten sie ne beneinander im Graben liegen und allen Grimm in sich hineinfressen, und auch dies trug just nicht dazu bei, ihre Laune zu verbessern. heino Kaudsit hockte in einer Ecke des Schühengrabeng und schlug ab wechselnd die Arme um den Leib, um sich ein wenig Bewegung zu machen, soweit dies in dem engen Loche mög lich war. Oh diese naßtalte Witte rung! Nichts zu eisen, nichts zu trin ten, nichts zu rastchen. Nur hunger und Durst nnd Kälte, daß man das Gewehr kaum zu halten vermochte. Wenn man sich wenigstens einen Tee hätte machen können! Seit acht Ta gen bewahrte er siir diesen Zweck schon ein Stückchen Zucker aus und einige Teeblätter wiirde man wohl irgendwo austreiben. Aber daran war nicht zu denken. Das Feuer anmachen war streng verboten seit drei Tagen. Ein-e Zeitlang waren sie drüben gewe sen. Aber seitdem die rnssischen Ka nonen wieder ihr Höllentonzert be gonnen hatten, paßten die Deutschen schars aus; und wo sich nur das kleinste Ranchwsllchen zeigte, kam bald ein Eisenhagel hernieder-, daß einem hören und Sehen verging. Nein, an Teetrzchen war gar nicht zu denken i Heino Kaudsit stellte die Armbewes gungen ein und versuchte es mit einer stutebeuge, utn das Blut in Bewe gung zu bringen. Da fühlte er sich am Aerniel gezupst Sein Freund Inno, der bis-lang an der Brüstung gelegen unb Ausschau nach den seind lichen Gräben gehalten hatte, gab ihm ein Zeichen, dicht neben ihn zu rücken, ganz dicht; denn wenn sie von ten anderen auch keiner verstehen rannte, besser war besser. »Dein-, ich habe genug davon. Ich tue nicht mehr rnit· Diese Nacht ist die legte. Kein Tee, ten Brot, teine Papyrossiz nur Hunger und Mitte. Den Tensel noch einst Für wen und was denn?" Der Angerebete kratzte sich den Kopf. Ja, das sagte tich so leicht: ich habe genug davon. Aber wie wollte man ez denn ändern? Sollte man sich gesungen nehmen lassen? Auch er hatte schon daran gedacht. Aber sie Mitten W höllksch scharf aut, W dern kürzlich von einigen Regirnentern ganze Kompagnien übergegangen wa ren. Jana Ausatlis erriet seine Gedan ten: .Es geht nntiirlich nsr nachts. Arn besten bei einer Patrauillr. Wir müssen uns freiwillig stir eine mel den.« —- ·Ja, Erlitmchem schon recht, aber —- —'· Er hatte noch immer seine Bedenken. hier konnte man viel leicht fortkommen, wean man es ge schickt anstellte. Aber würden sie drit ben nicht schießenf »Wir sind ja tit, wir drüben ankam-ren. In der t ei densel; sie werben m T t sehen, W m es auflas seit-nett Mk — Dich-Im sich been ge M M Wiss II Is tade auf sie lot-. Dn deiibku knallen ne ja ununterbrochen Ilse- dort rechts· am Wäan, da ist weh eines-l ihrer Gräben, und die dort liegen. sind nicht so bin-gierig. Sie haben. schon seit drei Tagen nicht mehr ge schossen. Vielleicht ist ihnen vie MI nition ausgegangen Zu denen wollen wie uns hinähetkrlzleichen Cz with schon gehen... " l Noch-in her nämtichen Nacht konn ten sie mit einer Auftiiikungspns ttouille nuikiicken, und alles verlies. wie sie ei sich gesucht hatten. Unge siihtdet erreichten sie ihr Ziel. End lich waren sie so weit. Jnno band ei nen weisen Lappen. den et m feinexn Bekbnnvzeug gefunden hatte, nn den Geweheiatef und schwenkte vie im ptovisieete Fahne hin und het. Dabei tief et nndnuetnd: »Gute Freunde, bitte nicht schie ßen, gute Freunde« Er rief nicht zrk laut, damit die Woche hinter ihm nicht aufmerksam werden ionnte, bot-II lnui genug, daß die Deutschen vor ihm es hören mußten. Aber nimts rührte sich im Graden. Ob man es wagen konn te, hinunter zu sie-gen? Doch Deine Kuudsit hielt ihn entsest zurück Nein, alles, nur onsl nicht. Dann würden jene sich.r aus sie schießen oder gar mit den Basonetten durch bohren. Er snszte instinktiv mit der Hund noch dem B..uch. Dort, dort würden sie durchskcchem und out dem Rücken würde die Spihe wieder herauskommen Ihm wurde or-— dentlich iiber bei dem Gednnten, und auch dem Juno tS.-.pperten die Zähne hörbar dor Angst. Eine verwünichxe Situation Wie lange sollten sie Denn stehen und hier rusen? Schlieien denn nlle diese Deutschen da unten wie die Mur meltieres Hatte man so etwas schon erlebt? Ein Gast tommi und klopft bescheiden nn, und niemand macht ihm aus. »Nicht schießen! Liebe, gute Freun de, bitte nicht schießen, bitte!« Jetzt hatten sie ce- beide zusammen gnnz laut gerufen-. Doch noch im mer rührte sich nichts oor ihnen im Graben. Aber hinter ihnen wurde es plötzlich lebendig. Ein scharfer Knall zerriß die Stille der Nacht« ein zweiter, ein dritter, und ietzt trachte eine ganze Salve. Ganz nahe an ihnen pfiffen die Kugeln vor iiber, und bohrten sich vor ihnen in den Sand ,.Sie hoben unsere Flucht ent deckt, sie schießen hinter uns her! O du mein·Gott! Wäre ich doch ge blieben!·' jammerte Veino. der beim ersten Schuß sich aus die Erde ge ioorsen hatte. Er weinte vor Aussi. Doch gleich daraus ging seine Angst in Wut iibet. »Du. Du hast mich hierher geschleppt. Du hund! Du mußt auch weiter helfen!«' ( Jana der neben ihm log, bis; die Zähne auseinander: »Es niistnichts, jetzt müssen wir hinunter in den Gra ben. Komm, Seelchen, goldnes Seelchen, Mut und vorwärts! Wir müssen hinunterl« Gleich Kindern, die sich gegensei tig Mut machen wollen, fasten sie sich bei der band und rannten die paar Schritte vorwärts »Nicht schießen, bitte nicht schie ßen, gute Freiens-P schrien sie nochz einmal, während sie hinuntersprans gen. « . Als Heino, der während des Sprunge-·- die Augen geschlossen but, te, sie wieder össnete, sah er seinen Freund Juno knien, und hörte ihn wie besessen ununterbrochen sein: »Bitte, nicht schießen!« briillen Erst als sich nichts regte, merkten sie, daß der Schüsengrnben längst von den Deutschen freiwillig geräumt sein mußte. Denn weit und breit war tein Deutscher zu sehen· Eine geraume Weile saßen die beiden Freunde still, schauten sich ini Graben um und gingen ihren Gebnnten noch· Juno brach zuerst das Schweigen: »Es nützt nichts, Brüderchen Wir müssen zum näch sten Graben-« Doch als er ausstehen wollte, zitterte seine Knie so, baß er sich hinsetzen mußte. Hei-w be gann wieder zu weinen und zu jam mern. Was sollte nun aus ibnen werden. Juno stiesz ihn in die Sei te: »Mut, mein Seelchenl Mut, rnein Täubchent Noch eine halbe Stunde! Dann sind wie deutsche Gefangene. und dann bekommen wir Essen und Tee und Papyrossi und große Kuchen und — und -—-« Doch noch ebe er alle die guten Dinge ausge"blt butte, vie vie Deutschen siie in Bereits-hast hielten, hörte er plöglich ein Geräusch von Schrit ten, ein Durcheinanbee von Stirn men, von Hureabtnsem bat immer näher kam Ihm fünfzig sechzig mußten drüben über das Feld ber loinnien. hetno staut-sit horchte aus; er wischte das Gesicht mit dein Aet tnel ab und sachte über bat ganze Gesicht: »Die Deutschen totnmeni Wir müssen mit dem Tuch winken. sejt sind wir M GesangenePM ctlseetig IW Juno an Gabean tn bteW unt bte sow- nt Miets- Mist-m so stsezte et auchm tote-et zu erst ige Its-tm Insme IS Ue Mut-ist« III-ji« THE-»- M - wen-. Auch vee Leutnant stimva vom U. Kownoek Jnfanteeieeegis ment hatte vie gleiche Wahrnehmung get-nicht« und da auch et dee Ansicht wen-, daß die dort liegenden Deut schen ihre Munitison vers-heissen ha ben müßten, tolgeite et, daß hier eine peiichtige Gelezskenheit zum Stüt men sein würde. Er gab feine Wohe nehmung on das Lommondp weiter, und erhielt die gewünschte Erlaub nis. Mit sechzig Mann seines Zu ges rückte ee bis auf 500 Metee on den feindlichen Gent-en vor, ver so unheimlich ruhig dalag. Nichts eiihes te sich. Ob das eine Falle sei-isoli tes Der Sicherheit halber ließ ee zweimal gegen den Graben teuern, und erst, als auch jetzt noch alles still blieb ging er im Stuemicheitt vor Fälll das Gewehr-, marsch, maefchi Hurenh! spuka Als erster lam er vor dem Gra ben an und sprang. einen gespannten Revolver in jeder Hand, hinunter. »Ergebt Euch, Hände hoch oder alles wird zusammengehauen.« Jhm dicht aus den Fersen folgte seine sechzig Mann. Kein einziger war während des Sturmlauses gesallenx der Sturm war »gliingend« gelun gen und das Andreaslreuz war ihm sicher. Das — was —- war — dasiAus einer Ecke des Grabens kamen zwei rusfische Soldaten hervor, stellten sich dor ihn in vorschriftsmäßige Posi tur, und der eine, der längere von beiden, erstattete die Meldung: »Melde gehorsamst —- Patrouille vom Roten Regiment, achte Korpo ralschast. Wir waren aus Patrouille. bekamen aus diesem Graben Feuer. hielten ihn siir schwach besetzt und beschlossen zu stiirnien. Der Graben wurde genommen, der Feind ist ge slohen. Tuch vom Bajonett geris sen!'« Heino Kaudsit riß den Munds weit aus, während Jan seine Mel-l dung herunterschnarrte. Heilige Mut-s ter Gottes von Kasani Zwar hattej er immer gewußt, daß der Janoeiw gescheiter Kerl war, der alles ini Ordnung brachte. Aber so etwas-! War denn so etlan möglich? Starr wie eine Bildsäule stand Jana und schaute aus seinen Vorge setzten. Urplöylich war ihm der Gedanke gekommen. und ebenso schnell wurde er zur Tat. Denn zum Ue berlegen blieb keine Zeit mehr. Jn stinltiv hatte er im lehten Moment das weiße Tuch vom Bajonett geris sen. Die Mannsehasten waren sroh, so mit heiter Haut beim Sturm davon getommen zu sein. Einen Rahel hatte der Leutnant jedem verspro chen, wenn der Sturm glücken wiies de. seht konnte er passe-. Doch such daran dachte dieser rerst nicht. Er bis sich aus die Lippen und schau te iirgerlich aus den Meldenderu Jn die Freude über den geglitäten In zriss mischte sich der Unger. daß ein anderer ihm zuvorgetomtnen war. Das Andreastreuz war ihm so gut wie sicher gewesen. Doch noch war nicht alles verloren «Brado, Ihr beiden! Jhr seid tadsere Kerls! helden seid Jhri Bravo. meine Kinderl Aber noch ist die Gesahr nicht doriiber. Noch können sie suriictlommen.« Er nahm ein Glas vor die Augen und schaute angespannt nach Nor den: »Da! Da! habe ich es nicht gesagt-i Da! Jest sammeln sie sich. Ganz genau sehe ich es. Da! Jeht — seht machen sie lehrt. Ach tnnl Kniet nieder! Gewehr in In chlogi Visie 6002 Feuers La den! —- — Feuer! Bisir 500i La den! Feuerl« Noch immer hielt er das Glas vor den Augen, »Ha, wie sie pur zeln. Jetzt, fest machen sie kehrt Wie sie fliehen! Wie sie lausenl ha, wie die Oasen, gerade sa wie die hasen!« Alles das ries er, ohne daß über haupt eine Spur von den Deutschen zu sehen gewesen wäre. Er machte sich selbst etwas dor. heino Raudsit saßte sich an den Kopf und schaute aus seinen Freund Jana. Nicht eine Silbe verstand er von alledem. Doch Jano blinzelte mit den Augen und machte sich an seinem Gewehr zu schassen. Denn er hatte sleiszig mitgeschossem als der Leutnant Feuer tommandiertr. Jnimer in die Lust schoß er. Jetzt seste sich dieser im Graben nieder und legte einen Notizblatt aus die Knie, um seine Meldung zu schreiben. »So, Kinder, jeit ist leine Gesahr mehr. Rührt Euch!« Jnno AMMI erzählte den aus horchenden annschasten, wie er und sein Freund heinp die Deutschen überwältigt hatten. Staunend horch ten alle. Jn, diese beiden! Zu zweit stürmen sie einen Schüiengras ben! Und Gliick hatten sie gehabt, sadelhastez Glück! Nicht die kleinste Wunde hatten sie davongetragen no saß dabei und sprach sein ort; then hatte et die Rede völlig verschlagen Itach zwei Tagen wurde aus al ieehiichsten sesesi die Nichts-re Ja np Inst-sitt und o satt-sit tsit dein sudäasteey Mund He es Ich ins Zum-tie lm vers tun-ep- us Dis-u «- » Brust und hielt ihnen eine schöne Rede. Er ia te. daß Rußlnnd gliislich wäre, solche Soldaten in desisem und daß es nie besiegt wer den lönnte, solange iolehe seiden in. feinen Armen kämpfte-. Er ieldsi aber wäre ganz besonders stolz dar auf. daß sie seinem Regiment ange-« hörten; denn, das ganze Reginient wiitde durch sie geehrt, durch zwei solche lHelden, die allein einen start defehten Schiihmgrahen siürmen. Zwar hätte es ihnen schlimm ergehen lönnen, wenn der Leutnant Ali rnow mit seinen Leuten nicht recht zeitig zu Hilfe gespaltnen wäre. Und darum freue es ihn, daß nach dieser fein Andreaslrenz erhalten hätte. Aber die hauptsaihe bleibe doch diel Tapferkeit, die sie on den Tag ge legt hätten, und die würde dadurch Inicht verkleinert. »Ihr helden vom Roten Regiment2 Jeh danle Euch!" Damit halte er sie verabschiedet, nnd jeder der Offiziere hatte ihnen die Hand gedrückt und ihnen einen Nabel oder eine Handvoll Papnrofsi geschenkt. Dann lehrten sie zu ihrer Kompagnie zurück, die noch immer irn Schüsengraben lag. Juno ging stolz und selbstbewußt und dantte nur herabtassend den ihrn begegnen-s den Mannschasien, die die frisch auf genähten Korporalstressen salutier ten. Heino aber schlich tritt-selig hinter ihrn her; ihm war gar nicht so festlich zumute. Nun gingdas alte Leid von neuern los. Ja, es wäre schon besser gewesen, wenn sie gefangen worden wären. Doch Ja no faßte ihn unter den Arm und belehrte ihn eines besseren: »Briider chen. hab' doch teine Bange. Schau, setzt haben wir die Charge erhalten, und find Korporale geworden. Ietzt passen sie nicht mehr so aus uns» aus. Da werden wir bald wieder eine Gelegenheit finden. und dann werden wir es gescheiter anstellen.« Messe M. — I Von Thusnrlda Schuster Frau Wieneete strich sich mit den fetten hand übers Knie und schnauf te tief auf. »Ja, ja, Frau Nach-: hartn. das tönnen’s mir glauben.» mein Mariechen is ne gute Haut! Dies schlägt nich ne Fliege tot! Wer die mal zur Frau triegi. hats qrosze’ Los gezogen!" —- Und das fette Don-i pettinn vergrub sich für eine Weitei hinter dem Stehtragen. als wallte es da von der vielen Bewegung des Sprechens ausruhem Die magere Nachbarin niclte voll hochachtung vor Frau Wieneetes Aus spruch und.wartete ergeben aus das Erscheinen des Dumman das ihr durch seine Grösse stets wie ein un erreichbares Wunder erschien. Aber es war schon richtig. Marie chen war ein gutes Mädchen, niemand hatte je über es getlagt —- doch auch noch niemand es sur Frau begehrt Mariechen war leider, ei muß zuge standen werden, mit Schönheitsfeh lern reichlich gesegnet. Und nun schaute Frau Wienecte wieder aus zu der Nachbarin, und-das Doppeltinn feste sich von neuern in Bewegung. »Was wiinfchenI denn, Frau Nach barini" fragte sie mit ihrer sanften, buttrigen Stimme, während sich die Aenglein der Witwe halb schlossen, denn sie saß vor der Tiire ihres La dens und sonnte sich. Sie sagte zwei-, um sich nur mal stint u ver schnaufen, was dann gewöhnlich den ganzen Tag dauerte. Die Nachbarin stand vor dem La den« das Körbchen am Arm, und schien sich vor lauter Andacht vor den aufgeftalpelten Herrlichkeiten nicht über die Schwelle zu wagen. »Ich hätt’ gern ein Stäckel Seife«, meinte sie dann schüchtern. »Na ja, warum denn nicht!« Und Frau Wienecke wandte langsam ihr «,ettpolfter und rief mit buttriger tinnne zur offenen Tür hinein: »Mariechen, hol die Seife ranter!" Und Mariechen legte die hohe Lei ter ans Regal, um von oben die Sei fe zu holen, die dort zum Trocknen aufgesiapeli war. Aber da tacn der junge Lehrling zuvor. »Erlauben Sie, Fräulein Mas riechen, daß ich hinaufsteige —" Mariechen riß die Augen auf und schielte noch mehr als gewöhnlich, und dann wurde sie rot —, so rot wie ein junges Mädchen schicklicherweife bei einer Liebesertlärung erröten muß. Die Mutter hatte scharfe Ohren Ed war nicht das erstemal, daß der Lehrling ihrer Tochter half. »Hm, IIIM machte sie und strich mit der fetten hand wieder liebtofend über ihr ettes Knie. Sie rechnete in Ge dan en ans, daß der Lehrling in ei nigen Wochen feine Lehrzeit beendet habe. Und als am Abend das Ubendbrot beendet war, auf den Tel lern noch ein spärliches Gerüst eines neben einem Daufen Kar tpfsew eilen lag, fragte sie ihn rnit ihrer luittigen Stimme: m — Sie weilen wohl mein Marie n hei rate-P Diese Frage war eine Auffor Lehrlina ftand der Itein Sei sc W Wer sie-end sent-M « Mit-« m feine-leis Wunddie ee nnd die Gaste-essen einen wisden Tanz. Der ganze Laan schien um ihn zu wirbeln. Er wußte nichts zu ingen Lautles stneete et die Witwe an. »Bei jo«. fuhr im bedächtige-! Schmutze-n Frau Wienecke fort. !,Mekiechen is ne gute Haut, dagegen II got nichts zu sagen!« — Refu. das nggen war gar nichts zu ingen. Selbst nicht gegen den Buckel wagte er vor-zugehen, denn hatten nicht auch die Yeliebten heein staunen und But tetfsssee krumme ückens Und daß "Matiechen schielte. brauchte ee doch gar nicht zu brachten. Jn· er ents fann sich sogen, daß ein Nellamebild für Schuhwichfe große Beziehunge keost im Schaufensiet ausgeübt hatte, .weil es einen Negertnaben vorstellte, der in nnethörtet Weise vie Augen verdrehte und in bester Weise schiel te, noch viel mehr, als Mutiecben es tonnfe. Frau Wienecke fand das Schweigen des Lehrlings außerordentlich eiwiia am Platz. Sie nieste ihm gütig uns munter-nd zu. «Ge n Sie, jun er Mann, rufen Sie ariechen here n! Sie ift noch in der Küche und spiilt die Teller —" Mariecheu kam und trocknete sich die noch feuchten Hände. »Was soll's denn?« fragte sie mit ihrer hohen Kinderstimmr. die schon den dünnen mageren Körper verriet. »Der junge Mann da will dich heiraten«, sagte freundlich die Mul ter. »Ihr diirst euch einen Kuß ges den« Da begann Mariechen rot zu mer den wie der Edamer Käse im Laden. und ihre Augen standen schräg wie die des Negertnaben auf der Retlzitne für Schuhwichse. Sie wischte ftch mit dem feuchten Handriicten iiber den Mund und spitzte die Lippen gar zierlich· damit der Junge Mann« der Aufforderung nachtommen konn te. Und dann lief sie mit einem sanften Kichern in die Küche zurück Da es gerade zehn Uhr war, wünschte der Leurling bald gute Nacht, um sich wie gewohnt in feine Dachtatnmer zu begeben. Frau Wieneele nickte ihm zu. ,.91lso in zwei Monaten ist die Lehrzeii um, da tann Hochzeit sein!« Er ftotterte: »Ich danke sehr, Sie sind sehr giitig, Frau Wienecke·', und drückte sich fachte aus dem Zimmer. An der Küchentiir blieb er zögernd flehen. Er wußte nicht recht, wie er sich jegt benehnlen sollte. denn er war noch nie in der peinlich-glück« chen Lage eines Bräutigams gewesen. Um aber nicht als ·,Lebernann« zu gelten, hielt er es für schicklicher-« still und geräuschloo die Treppe hin aufzuschleichen, ohne seine Braut noch einmal zu sprechen und ihr seine Lie be zu erklären. - »Das versteht sich ja von selbft", dachte er bei sich und legte sich be ruhigt aus seinen Strohsack. Ader am anderen Tage inu erte er heimlich mit adschiihenden Blicken die gesiillten Regale und Sacke, iiber die er nun bald herr sein«tviirde. lind als Mariechen den Zucker für eine alte Kundin abwog. stellte er sich daneben und meinte freundlich: »Ma riechen, lasz doch das Gewicht nicht so hängen — wir haben sonst zuviel Schaden!« Frau Wunan die wie gewöhnlich in der Sonne vor der Ladentiir saß um sich auszuruhen, patschte sich be friedigt aus« Knie. »Bei dem is mein Fåtriechen in Sicherheit«, sagte sie sich t . Sie holte sich auch nicht get-Täuscht Jm Laute der Zeit entwickelte sich der ehemalige Lehrling zum unt-s stechlichen Meister. Er sah alles, er hörte alles, was im Laden vorging. Ohne daß er irgendwo auch nur die Hand anlegte, ging doch alles wie nur Schnürchen. »Er wird ganz wie meine Mutter telig«, sagte Mariechen stolz und glücklich und schob ihn snnit zur Tur. tvv in der Sonne der leere Stuhl der Frau Wienerte stand. »Da setz dict) und ruh dich aus«'. »Na —- Dja!« schaute er auf und strich sich iiber das Bäuchlein, das zu seiner großen Verwunderung von Jahr zu Jahr zunahm. Alle Frauen aber gratulierten Moriechen zu dem »gute-r Manni« »Man hört ihn doch nie zanten«, meinten sie alle. Und die Nachbarin blieb andachts voll vor ihm stehen und ertundigte sich nach seinem Geschäft »Na, es geht so«, erwiderte er bescheiden. Er sprach höchst ungern iiher Geschästsgang und erwähnte nie die gefüllte Geldtatzr. »Was hätten's denn gern, Frau Nach barink lentte er das Gespräch ab. «Ach, nicht viel heute — nur ein Stiisel Seite." Da wandte er sich dem Laden zu und sagte mit schmalziger Stimme «Mqriechen, hol die Seise runter!« Und Mariechen legte die hohe Lei ter nn und holte die Seise runter. 5 — P r ote st. Stativnådiener lzu einem Herrn, der seiner soeben ins Seede abgereisten Gattin freudig 4neechblict): «Jest machen S’aber, doß.Sie aus dem Gleis «raustom seien.« here: »Sie-d Sie ruhig, von Ih nen-las ich mir den Genus nicht verderbe-P —-cstriistuns. Mamm csstf doch eine it Its Jhutth us Mut-Men- is Mist III Ci- VO N W«