Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 25, 1914, Image 9
Nebraska Staat-« Anzeiger und I set-old Il me sit-Jst WNv,er vzttznvsn Die junge Weihnachtstanna iston tEdnmrd Stilgclmnch Is- Wasmkande, Po vie Saft-seitens te n Orünt jugendstatl ein fchlanler Tan ne.nbanm Er fah des Winters Eis vorübeyedem Den Landmann feig-h reifen ehren m en. Te- Oetbfleö Stim- dnr stakle Zwei ge nie n Und träumte feiner Zukunft goldenen traum. Eö trug der Wind Wink wundersam Ge Vom Wald her la fein jugendlich-di Von dari. wo alledfähn im schwarzeni Die Eichen, Buche-h Birken und die Illiitcr l Und seines Stammes Eltern und Gkil schmiteh suacth klar nnd deutlich, fchickfalsrcich , decvou l -Der Jugend Tun Und stand doch lau Der Freude Halt n geb fanl der Liebe arf ich der Bei Und bin beglückt, I ’V’ Von längst versunäenenun Zeiten sprach Ie Bau stolzer Bäume auserwählten-I Los Wie der als Mast il um des Erd ball Runde Der zweite itüw den uraht für sen-sie sit Breit ein dritter bectq die ledte Stunde, Ein ovietiec ward gehäuft zum Flam menfioh Er träumt und träumt und fühlt mit heißem Bangen Die Axt im Holz, ito nah ist er dem »Mit Gold und Si E wird man mich agen, Ja hundert Zier-sey Oelnmmec werd’ r prangen, nd Kindechånde werden nach mir lau en« — So sprach der junge anfieiibaum und I . s te · Im hab' ich dahin zegeben Fn im meinem lech lten aht, sein od gleich wie meins n, ebele Besuches-, bnacht sieben sitt Eli M LU oet alles Hoffnung wart« Eine Künstletmeihnacht Einmnl war Weihnachten lustig für Iris hols. den Maler, und das andere Mal traurig Aber immer war etwas ganz Besonderes los. .Es schlägt ein," sagte Iris hols. Äor fünfzehn Jahren... ja. do hatte ei mal gut eingeschlagen! Da war Frih holz ein frischer Dreizehniähtigen Ein fehnfüchiiget Bube, ver fei nen Lieblingswunfch erfüllt fah Ein richtigen großer Farbentaften stand auf dem Weihnachtötifchl Für ihn... die ganze Farben freudigleil für ihn ganz allein! Das war ein Spaß! Neulich aber sagte Iris Holz: »Das war damals der erste Schritt zum Uerberben...« In einer Anwandlung von Pessis miicnus sagte er bas. Denn schlecht gings ibm. Mal gings eine Zeitlang und dann lamen die Sor en wieder. Aber er lachte die pl aus. Lach le ihr mit hellen Augen in das Gramsestcht War auch manchmal sein Küchen zeitel ärmlich und sein Zimmer lall bie Kunst gab reiche Freude und sein Gemüt war Ia leicht! so leicht, baß er über den grauen IErdendunst dahinschivebte wie ein Fasten ein Zitronensalter, der leuch tei· » Jcn vorigen Jahr zum Weih nachtisest,... da schlugs bös ein! Da verließ ihn die liebe. zierliche äiiyldm das schicke, reizende Mäd en. Das war ein Schlag! Aber sie war ja so reich und er so arm, sie so lustig und er gerade damals so jämmerlich bedrückt! Diese dummen Anwandlungen von Elendölaleris Er war doch sonst nicht so. Wenn er aber ihre schönen Kleider sah und seinen zerschlissenen Winter mantell Dann machte er ein Ge sicht... ein mißmutig-L Und das gesiel der kleinen Wylda nicht. Aus wars! Und nun war ein Jahr um, und auch dieses Weihnachtifest war durch einen harten Schlag verdorben. · Grad’ heute zum heiligabendi Das iarn so: Bot einigen Tagen ähersiel unsern Iris holz eine un bezwingbare Wanderlust Das lani öster vor. Warum auch nichts Eine Studienreise durch die herrlichen SchneeselderL Das isi doch etwas Wunderschönes. Ja, es war ein Genus-, und srohesier Laune kam et heute sriih nach haus. Da fand er eine Depesche ausdetn Tisch liegen: »Namian Sie schnell zu rnir mit Bildern. Vor heilig adend, sollen verschicli werden.« So ein Pech! Nun wars zu spät. Das wiire nun ein großartiges Weihnachtsges schiist gewesen. Fürstlich hätte er es seiern können, und nun hatte-er keinen dlanlen Taler mehr in der« Tasche. Boshei, vorbei! Das war ein ftoftiget Deiligabend Der Wind pfiff durch die alten Fenster, daß die Nauchwolien aus setzen« langer Pfeife in teetfetnde Bewegung kamen, wenn fie in dte Nähe des Ienfteks Jeiangtem Ein paar Tannenzweige agen des-streut itn immer als Etfatz für den Chef baum. Auf dem Tifch fiand ein Glas heißen Rotweins, der blutig flimmerte im ftackeenden Schein ds- Uettol umlampe. Die Glocken tin en, und den weis « tun hörte Iris ocz Mitknechts-l esönge aus Kindermund. Das tmmte ihn welch und rührseltg.· Aber er wallte nicht sentlmentaltvev den, und fo passte et, paffte un aufhörlich aus der langen Tabaks pfeife, damit ek zur Rührung gar teine Zeit habe. Am Weihnachtsmorgen dachte er: «Ob ich’3 versuche?« Es war ja aussichtslos, heute noch zu dem Bauer zu gehen, der die Bilder vor heillgabend haben woll te. Aber der hatte schon früher mal ein Bild gekauft, der reiche Pens, und da mußte et sich in Erinnerung bringen, sich entschuldigen. Fritz pkustete vor Anstrengung, als et bei dem Bauer antatn. Any jeder Seite trug er ein mächtiges? Oklbiiv in hol leis-eu. ’ »Er ist im tall...« sagte die Magd. bei der sich Holz höflich an meldete. »Sol! let ihn holen?« fragte die Magd, und Fritz holz bejahtr. »Er hat teene Zeit,« sagte die Magd, als sie wiederkam, »Sie soll’n nach’n Stall totnmen».« Das gleicht dem Protzen, dachte Iris Holz und jagte einen Inurrigen Hund weg, der die weichen Tücher» befchnüsselte, mit denen die Bilder umhüllt waren. Der Bauer stellte sich breitbeinig vor Fritz holz bin, betrachtete aber feine Kälber, bie frisches Futter be kamen· »Jck habe anen doch gesagt, daß Sie vor Heiligabend kommen follen... er gleichgültig Das sollte den Maler lriinlen Auf dein schmudigen Lehmboden legte Iris holz die graiiuinlpiillleril Gemäldr. «l ,,Schöner Plan für die Kunst » dachte er. Dann ging er und gab dein Bauer die Farben an. Der Schreck, als er zii seinen Bildern zurückkehrte! Mit wüten dem Knarren wurde er in der Ecke empfangen Der Hund hatte fein heimliches Sehnen nach den Tiichernl estillt und aus dein oberen Bilde satte er sich eine freundliche Lager-I stätte errichtet. Eingehiillt in koeichen llmschlag, die scharfen Tatzen in die noch seuch te Oelsarbe getrotzt, saß er da. Und er verteidigte sein künstleri sches Bett. » Bei jeder Bewegung wurde es impressioniftischeII I Jm ersten Augenblick schwoll Fritz Holzen die Zornesader. Aber dann ging ein Leuchten über sein Gesicht Mit geschmeidiger Verbeugung sshrte er den ulierraschten Bauer vor dle eigenartige Dundebettstellr. »Das Bild kostet zweihundertsiinfs zig Mari. . Sie haben dem Bilde deii Platz angewiesen» ,sagte der Maler mit leisem Spott. Lange dauerte der Redezivist nicht und die Goldfiichse llapperten... »Wenn die Menschen der Kunst nicht helfen wollen« »so iöniiens auch mal die Hunde» Mit diesem Wort eröffnete Fritz Holz am zweiten Weihnachtptage eine fidele Feier. Schmetternde Lachsalven stießen er und seine Freunde aus. Regel. Weil nie der Mensch sich selbst genug, Drum soll er Andere lich-n Du übcst mir an dir Betrug. Wenn dir dies fremd geblietscnl — m Liebenehmen und Im act-en fis-It im Grund das ganze chcnl »F . . -.-· — Kleiner Schlaubergsr. Karlchen (vor Weihnachten): »Pa «pa, wir sollen über die Weit-nachts .fetien einen Aussatz machen, in dem ’wit den heiligen Abend beschreiben, die ganze Bescherung und so, weißt Dus« »So, na, dann atbeite nur reibt sorgfältig.'« »Ja —- aber er soll minde stens drei Seiten lang wir den!« l , heute brauchten Sie mit dem« Zeug nich su lommen...!« , Holz kochte vor Wut. Der Bauer stand mit den hönden in den Ta lschen vor ihm und betrachtete mit !ipönischem Lächeln den nannten lDem stand der Schweiß aus der !Stirn, denn die Bilder wurden ihm iso schwer, dasz er sie kaum noch hal iten konnte. s »Me, nee... tck lann die Bilder nich mehr brauchen,« wiederholte der iBnuey »aber mein Haus soll gestri ’chen werden,... Sie tönnen mir imal die Farbe nngeben.·.« H Alt ob das so ein müßte.... dachte Frit hols. bet die Bilder mußte er einmal ablegen... so ein Gewicht! ! »Ich kann die Bin-et wohl ekst smnl in ein Zimmer stelleni« fragte er bescheiden. s .Legeu Sie ne doch hier hin« »du liegen sie ganz gut . . ." sagte höh snisch der Bauer, dem es Spaß much »te, den geistig überlegenem aber wirtschaftlich schwächeren Künstler zvdn seiner Gnade abhängig zu se ben. . Nach einer Ecke des Stalles wies — hieb. Hauc- fran: »Sind Sie denn zufrieden mit Jhreth Weihnachten, Linajsp Köchin: »Ach ja, mein Bräuti qam hat sich sehr anständig gezeigt.«( —---«-.-- -- Der Wethnakhtstraum eines jungen Mädchens-. fvvavvvv v s v Yik Weihnachtsmlkl Sie muß dabei sein, die Weih nachtseute; unter dem Lichte-meer» des Christbaumeg steht sie stritten zwi-! schen den Puppen und den schönem Bleifoldaten, zwischen all dem Zucker tvert und fiißem Confett start und ftruppig als ein Symbol für den Ernst den Lebens! Wie kommt der strenge Gaft unter allen Glanz der !Festesfreude, roie wagt sich dieser Geist der Strafe hinein in die Welt lder Liebe Und Gnade? Die Ruthe ihai im Laufe der Jahrhunderte ihren jswecl und ihre tiefere Bedeutung gar zfehr verändert; aufilärerifche und -pädagogisch gesinnte Zeiten haben aus ihr, die ein Segenszwelg und ein Unterpfand neuen Bliihens und Ge deihens war, das böse Wertzeug ge macht, »das da zu Lehre und Dis ziplin gehöret«. Der altgermanische Baumtultug sah iin Zweige ein un zerstörbareg Element der Kraft, das Idurch die lange Winterszeit sich fort kund fort erhalte bir- zu schönerer sWiederentfaltuna im Frühling. So lbrach man denn am Winteranfangs ;taae Zweige von den Bäumen und sstellte die feierlich auf in Wasser oder sin einem Ton nkit Erde, auf daf; sie ianch in der dunklen. talten Zeit er Iblühen und einen Voktlang tvärmerer Tage in’g Hart-·- lnneintragen möch ten. Durch einen Schlag mit solch einem Segengzmeiae glaubte man, werde dem Getroffenen Gliia und lGedeilien gespendet Solch Beriihren mit Baumzweigen ist ein in der Baumverehrung vieler Völker iviereriehrender Zug, der sich z. B. auch im alten Indien findet sMan schlug daher in manchen Gegen den die Bäume mit Zweigen damit sie im nächsten Jahr viel Friicbie brächten. Dann schlugen vor allem die Burschen des Dorfes die Mäd chen, die sie dasiir mit Bier, Brannt lsssssn und Kuchen betvirteten All ijberall taucht im tveihnachtlichen Bollsdrauch des Mittelalters die heis Iiae Riite auf, der blühende Zweig der deutschen Winteransangsseier; sie eiicheint als Ajinrtinggerte, als Nitolausbäunichem als blühender Loszweig in Tizol und als der uns auch heute noch so vertraute Tannen zweig Das Schlagen mit den Zwei gen wurde gewöhnlich am 28. Decem ber, am Tage der unschuldigen Kin der, vorgenommen; dieser Unschuldi gen - Kindertag bildete den Abschluß ter ganzen weihnachtlichen Festzeit im’ die« Mittelalterz so lange dauerte selige Zeit der Kindetherrschaft, da ein Kinderbischof gewählt war und die Kleinen einmal im Jahr die erste Rolle spielten· Da der 28. December als der Gedächtnißtag des Bethlehe niitischen Festjahres war, dessen Sage mit Kindern in Berührung stand, so trafen gerade an diesem Tage christ liche und heidnische Vorstellungen zu sammen; dieKinder rächten sich gleich sam an den Großen, die ihnen unter Verodes so übel mitgespielt, und schlugen sie mit den grünen Zweigen, mit Bittenreisern und Tannen büfcheln, die sie geschenkt erhalten hat ten. Der altgermanische Glaube an die fruchtbare, segenspendende Wir sung der Zweige mach; an die Stelle der »großen star ten Knechte, so zu Weihnachten das Kindlen oder Dingeln treiben, indem verschwand allge- « sie die Mägde und Weiber mit Gertens Und Ruten hauen«, traten im Anfang des siebzehnten Jahrhunderts ganz allgemein die Kinder. Die Kleinen schlugen die Eltern oder sonstige Ver wandte und Bekannte mit einem Zwei e, der urspriin lich als blühend geda t war, und er ielten dafür Ge schentex das Schlagen galt also noch als etwas Gutes. Mit der allmäh lichen Einführung der Weihnachtslze scheerung in unserem heutigen Sinne, die erst nach der Resorrnation in der zweiten Hälfte des sechzehnten Jahr hunderts geschah, wurde dann dir ,,tihristrule«, der »Christbürden« bei gefügt, jenem geheimnißvollen Bun del, in das die Geschenke zusammen gebunden wurden, um dann den Kin dern in’s Haus getragen zu werden. Diese Rute erhielt nun ganz lang sam den gestrenzem lehrhaften Neben sinn, den wir ihr auch heute noch bei legen. Die Sitte, daß die Kleinen Vet wandte und Freunde schlugen, bestand noch weiter fort. Noch um 1800 be richtet davon der Leipziger Magister Eberhard, aber er versteht den Sinn dieses Brauches nicht mehr und nimmt an, die Ruten würden den Kindern »aus Anleiten der Eltern« geschenkt, ,,um sich dadurch desto grö ßere und mehrere Geschenke, nament lich von Pall)en, zu verschaffen.' Unterdessen hatte jedoch die Weih inchtgrute längst jene monlische Ausdeutung erhalten. die in ihr neben all den siißen Freuden des weihnachts lichen Festes des Lebens Bitternisy und Strenge repräsentirt sieht. ————4 - Eine Chriftlmmn : Katastrophe. ,-«- -. Von den schönen Weihnacbtsgabcn Sollt ihr Mäuschen auch wac- haben. Weh! Beste-it von süizcr Last, Wippt empor du« schwanke Asil Ach, Des Lebens Fähigkeit Wrndct sich oft schnell in Leidl