VII RIEMANN Jch war damals noch Afsifienzarzi am Stadtkrankenhaus einer lächeriieh Steinen Stadt in der Mart Als ich eines Tages kniete-ge seien inm, übergab mir meine Wittwe-fre rm einen versiegeiien Brief, nnd ihre Miene wär dabei sehr wichtig, fast bedeutend. - Ich öffnete und las das oerfiegette Schreiben: Der Unterzeichnete hat vie Ehre. Ew. hochwohlgeboren oon dem« Absehen des Herrn Farmers unds Trappers Probe-to Senesku in Ame- ! tin-, der ja Ew. Dochwohlgetoren Stiefontel war, geziemend in sengt-« ues Jus-Zehen und zugleich die erge-; benfte itteilung zu machen, daß Ew. Hochwohlgeborne zum Univerfolsf erben des Herrn Senestu auf Miti; in Amerika eingesesi wart-ein Wollen? sich Ero. Dochwohägeboren in Böldh nach des Unterzeichneten Kanle ver-» jugen» um vie Erbschaft-Zotten zu unsj Hochachteitd ierzeichnen. l XX. Notar und Zustizrai in RitadH Ich war starr. Universaleibe — Ontel in Amerika —- Eibatten un terzeichneii — ja, due war ja hinein-« tisch. «Bitle, Frau Schüsselrein iso hieß· meine Wittfchefterim, aussen-Sirt mich eine Minute allein, ich brauche Zeit, mich zu fassen!« Zöisernd mit iorgenoeni Blick, rollte si-. ihre fette itörperiugel nach der Tut Dannl sagte sie: »Sie. peir Dotter Sie sol ten wohl eingesperrt werdens« . »Quatsch! Erben soll ich. Zehn iausend Mart —- Unfinii —- hundert iauiend —- eine Miltiont Mein Ontels ir: Amerika ist gestorben, der Former der reiche!« «Hiiben Sie denn einen Ontei in Aiiieritat« «Fieine Ahnuiigl Aber doch wahr scheinlich ionst wäre er ia nicht ge storben. wenn er nicht dagewesen wäre. Aber nun schweigen Sie ge gen jedermann und lassen Sie mir Ruhe, ich will heute gleich zur Kreis iiadt, uni die Erbatten zu unterzeich nen." Und sie rollte hinan-, gtiickitrahs leno. Und unter der Tür riei iie is : »Nun tauien wir aber beftimnit eine neue Scheuerbiiiitr. Eg- geht über die Dielen, wenn man immer mit Holz scheuert!« Kaufen Sie ein Dutzend ooei ein Schock meinetwegen, aber ichiueigen Sie gegen jedermanii!« Und wie sie schwieg! Zehn Mi nuten später tlopfte es und herr Wuttgeiistein, der Prouitor, schob sich herein. Er war ein lebensluftiger Geselle und hatte, ähnlich wie ich. nie Geld. «Gkatuliere, Doktorchen, gratu iiere!« »Wer-it Was? Wozu?«« «hi-hi, zur Million! Und ich werde hoffentlich nun -ndlich mal meinen schon lange geplanten Generalpuinp aufnehmen könne« Jch wollte gerade grob werden, da ging schon wieder die Tür und here Enderleim der Schnezoertiinitler. iiat ein: »Herr Doktor, die grobe Meinung von neutich war natürlich nur ein Ult von mit. Jch triege meine einhundertzehn Mart schon. Ein so reicher here wie Sie hai natürlich ewig Kredit.· . Jch sagte gar nichte. so?.dern ver schwand iin Ytebenzimnier, schlich iii die Küche und holte eine tleine hols axt und wartete auf Frau Schüssen rein. Eben trat sie in die Tür. Ich ging ihr entgegen und hob die Axt ein wenig und sagte: .Sie, verehrte Dame, wenn Sie noch ein Wort oon meiner Erbschaft oerlauten :assen, schlage ich Jhnen den Dirntasten einl« Sie treitschte auf und troch dann in eine Ecke der Miche und sah mich mit·oerstörtein Bliet an· Und als ich in mein Schlaiziinuier gegangen trat, uin inich umzugehen da rollte sie ihre Jetttugel ins Zimmer, er zählte den beiden Herren, daß niir die Attllioneiierbschaft zu Kopie gestiegen tei und ich wahrscheinlich noch heute ins Jrrenhauti müsse, da ich wahr scheinlich bald einen Tobsuchtsantall bekommen würde. Ich hätte sie schon init dein Beile bedroht. Zwei Stunden später wußte die ganze Stadt, da ich Milliriieie geerbt hatte nnd darii r oerrüitt geworden iet, und el- nh nach dem Bahn-ins gen-, uui nach der steijstiibt zu fah ren, da wichen inir die Leute eines und seiten die Lö e zusammen tin-l ist«-in- m sti- mmen-« siede re des liebliche Wette Million eins M VII-. ; i i « e- i Beim Notat. »Herzliches Beiteid zum Absehen Jhkes Onie15." »Dir-nie seht, bin tief erschüttern aber sogen Sie mal, here Justiztab inwiefern war denn dieser —- dieje -- wie heißt et doch gleich? ach ja, danke, dieser here Probe-Ja Seneötu mein OnkeW »Ja, kennen Sie ihn denn nächti« «Ree· Jch tte nie das Vergnü sen. Mein tet hatte überhaupt keine Geschwister und meine Mutter nur eine Stiesschivesim Und die hatte einen Pfarrer Ojine heiratet, det entz nach der Hochzeit eb!« «Ganz recht. Und diese Witwe ine wanderte init Bekannten nach Ins und heiratete M einen W sie-er, Produkts Mu, nnd ) ««Schwaezek isi mein Onkel?" »Im-don- Stiefonlel.« Jch mußte mich sehen; denn daß ich so dunkle Verwandtschaft ge habt, ging mir etwas auf vie Net des. »Wenn ist denn eigen-sich dek ak ine Onkel gestorbenY »Der amtliche Bericht sagt, ein Stinttiet habe ihn in die Hand get-it sen, als et sein Lieblingtftuchelschwein fiittetn wollte. und an dem Biß sei et gestorben, da die Wunde bösartig ge worden sei«. »Ein eigenartiges Miliku, in dem net gute Ontel gelebt!' dachte ich. Stinttiee —- Liedlingsstachelschweinl Vielleicht hat et auch einen Schoß nsfen und ein Kettengiisteltiet ge habt. Ra, jedenfalls tonnte mit, dein Universaletben ganz gleich sein« file welche Bin-her sich der gute Onkel bei Lebzeiten interessiert hat. Der Ju stizent weckte mich aus meinen Be uachtungen: »Und nun due heut-tin cke, hett Dotter: Nehmen Sie die Erbschaft ant« Jch lächelte großmütig und dachte aber dabei im stillen: Was doch vie Juristen fiit alberne Fragen stellen! Dann tagte ich: »Ich werdi die Erb schaft annehmen." Jch unterschrieb aus vorgelegte Attenstiick nnd drückte mir dann, als ich die Feder hinge legt hatte, unter dein Tische die hand nnd gratulierte eisir zur Erbschaft Der Notar erbov sich nun und tchtvang eine Rede: ·Ser,r geehrter Herr Doktor! Da Sie Jhien dahin gegangenen Onkel nicht geiannt ha ten. wissen Sie auch nicht« ouß er ein Sonderling gewesen ist· Er hat run folgendes bezüglich seines letzten Willens bestimmt· Er naht-i ein Schriftsiück und «a5: »Mein gesam tes Erbe fällt meinem einzigen Ver wandten, meine-n Stiefnesfen in Deutschland, zu. Sollte er die Erb schaft ausschlagen (da mußte ich ein Esel sein, dachte ich), wiko der zoolo gische Garten zur Broollyn Gesamt crbe. Sollte mein Resfe aber, was ich erwarte, das Erbe antreten, to bestimme ich folgendes« Die Höhe ind die Art der Erbschaft erfahrt mein Neffe est zwei Tage nach voll zogener Unterschrift, und zwar wird ihm vai Erbe vom Vollftiecker direti in die Wohnung geliefert, desgleichen that er das beigeschlofsene« versiegt-Ue Schreiben erst zu öffnen, wenn das Erbe in feiner Behautung liegt. Er versichert auf Ehrenwort, alle Nach farschungen nach Art und Höhe der Erbschaft zu unterlassen.« »Jch gebe mein Ehrencvort.« Und nun fuar ich heim — Wer orii meinen Leser-i zufällig nicht Mil Lioniir ist oder dies nicht urplötzlich geworden ist wie ich damals, tann nicht nachfuhlen wie mir zumute nar. Ha, toie wollte ich mit dein Gelde irtiftenl Leben und leben las ten, das sollte meine Devise werden. Nachts tam ich nach Hause. Jn meinem Zimmer saß der Chefarzt veø Krankenhauseih Er fchini tehr iiberi nsiidet zu sein, tam aber trotzdem freundlich auf n.ich zu: »Na, Kollege, irsas machen Sie denn iiit Geschich ten? Gehtg wieder besser?« Duran schien ich mirtlich ein blödsinnige Gesicht zu machen, denn er gri sehr besorgt nach meinem Puls und ehel i- mir dann mit einein brennenden Zünvhalz vor der Pupiue herum. Aber er schien ieht beruhigt zu fein, kenn er fagte: »Ganz normal, ich tann nichts finden. Ra, ich denke irar nur eine vorübergehende Stö rung. Wie können Sie aber auch Jhre Wirtschafterin mit der Axt be oroheni" Unb er ging. Zwei Tage später. heute sollte meine Erbschaft Lom .-·ien. Leider wurde ich frühzeitig nach der Domine Helchpip gehalt, nie tin Knecht berunaliickt war· Am spä ten Rachmittag erst lehrte ich heim. Als ich in mein han« trat. fiel inir ein unaixkaenehmer aus die Nerven Gemisch von "fteei bei Jflferdeäallej und einer Wen-gerie. Ali ich in meine Wohnung trat, M ich an zwei Ueifetörbr. Iu dein einen saß heulend Frau Schii elreiu. meine Wirtschafterm .Ranu, was soll hatt Jst Ihnen auch ein Onkel gestorbeni« »Jch Hish« Ab, Herr Doktor, heute! Wch zieh’ ich ab. Meine Sachen( nnd schon gepackt. Jch hab' mich vor zwei Jahren bei Ihnen als Wirt-» schafterin vermieiei und nicht als Menagierwärter nnd wilde Tiere iiittete ich nicht und den Gestank kann ich nicht ais-halten« Und als ich sie verwirrt ansah, schrie sie: ,Ja, se hen Sie nur kein in Jhre Wplk nung. Drinnen liegt die ganze Erb schaft, Sie —- Sie —- Sie Stachel ichweinbesihet!« Jch itiitmte ins Zimmer. Ein scharfer Raubiiergeruch sttönm mit entgegen und verseste mir den Atem. Da lag und stand die Erbschaft: Eine lange Kentuckibiichie mit dem-stetem Lauf, ein Nasid-weh eine Schlan -genhaut, ein periickenaetiger, wolliger Fetzen und mitten im Zimmer ein großer Kasten mit einein Gitieebeckel Hin dem ein grosei Stacheifchtvein stockte, das mich mit evigeeiindetten, vösen hungrigen Augen ansl kUnd ans dein Tische lag ein it Ins-cis- ess- -J-;..·«s-: s« «i n « aus un Kaveet auf. Kein Scheckbu , aber ern großes Schreiben Duseliehter Stieineiie Ist Gebet new seine- neg lasse5. Halte diese Sachen in Ehren! Mit der Bäche geündete ieh meinen Reichtum, die Schlangenhaut itarnrnt ron einem widerlichen Reptii, das mir einst nach dem Leben trachtete. und der Stalp (aha, die vermeint tiche Petiicke ist ein Stalps ziertc einst mein seht so tat-les Haupt. (Jch schielte tchaudernv nach dem Statp, iser dereinst des guten Oiitels mann låcher Stolz gewesen warJ Und nun das Stachelschweim Ich hielt mir eine ganze herbe denn es find so liebe, treue Tierchen, aver Beluttn war mein Liebling. Jeh übergehe ihn Dir mit der Beitirnmung: Wenn es Dir gelingt. Beiuttu nveh zwei Jahre am Leben zu erhalten, sollst Du Erbe meines ganzen Vermögens von nahe zu einer Million Dotter werden. Mein Vermögen verwaltet Justizrat R· in Titadt Jhrn steht auch das Recht zu, sieh nach Beluttus Besinden zu ertunhigen und ihrn hast Du an jede-n Monatserften Bericht zu ersah ten· Die Futtertnsten von sechs ol-» iar pro Monat empfängtt Du eben falls vorn Testarnentevvititreaer. Sollte Beluttu vor Ablauf vor- zwei Jahren sterben« nehme ich an« daß Du meinen Liebling vernachlässigt hast« und ieh bestimme. daß vann mein Gesamtvermögen dein Iiergarten vvn Qioollnn zufällt Jch war starr, bliclie bald unt das Papier, void aus Beliitiii oder wie sdne Vieh von einem Stachelschwein zzetnust war, dug ietzt mit einein un beichreiblich glotzig dummen Gesicht in der Kiste hockte und — stant Zu llig siel tneiii Blick gleichzeitig in den großen Spiegel und ich der glich in. echcinisch, ais mein Gesicht in dieIem s-ldment der Uedcrrnschiinq dummer ; ei, als das des Stachelschweinz und sich tonstatiertc, lviszch i chzin iiz gut mit Joem Liebling Beinttii tciituiiieren ; konnte. Jch :a:- den Brief des Stief Ecntels nun noch einmal, suchte die Stelle. ivo von einer Million die fitlede war, und da siitklte ich plötzlich irie es in meinem Busen ivarm wur ;t.e, wie die Liede erst zaghaft, dann iitestig sprießte, die Liede zu Be lutiu. »Armes Tierchen. diist Hunger, irae-« lispelte ich und nahm dont Tisch, ivo mein Abenddrot siir mich bereit stand, ein-Stück Schinten und tiot zum Käfig. Ader dii steäudte Be lnttu sein Stiechellleid wie ein zorni- . dger Puterhuhn seine Federn und tauchte mich an. » »Na, nn, Belulschenk Kennst mich ioch nicht« gelit! Bin doch du Dei-» wichen, Dein PslegevutetL Magst lei nen Schintens Nu vielleicht etwa-» Schabefleisch?' Jch zwängte meinen: Finger mit etwas echsbefleisch durch das Gitter. i FAU, oerdaismtei Vieh dein-tücki !s:s.« l Belullchen hatte mir, dliyschnell Lioie ein Wiesel, seine ullertverteste .:ttiietseite zugewandt und einen seiner mäß- schivarzen Stachel in den Finger gerannt. Dann legte es sich plötzlich, .t:-ie zum Tode erschöpft halb zur ; Seite, verdrehte die Augen und jappte knie ein junger Hund! Da packte smich rasende Angst. Himmel, das : Tierchen wird doch nicht sterven't! Die Million .it futsch Es hatte ge miß maßlosen Hunger Ich versuchte. ihm Brot und Wurst zu geden, ver siichte es mit Schweizerliise, ei fraß isichts. Jch reichte ibin sogar ein Stück Bchololade es wandte sich ab und war ganz matt. »O himmel, himmel! Mein ar mes Tierchen, mein liebes teures Schweinchem O, stird inir nicht, ich müßte ewig trauetnl« rief · ’ meiner Angst uin meine Million aus Da brach hinter inir ein Schluchsen ios und Frau Schüsselrein, die leise ins Zimmer getreten war, schrie i t aus: «Iliin ist er ganz verrückt! , mein armer III-link Und heulend ttes sie durchs hau- und schrie: Mein armer Dotter hat einen An all, see poussiert mit einem Stachels mini« Und die Leute tin hause l en zu sammen. Etliche handseste «nner stülpten schon die Zerniel und ich hörte, wie der Schmied E leis sagte: «Feste Fuge enl Verriicke haben manchmal un inliche Masti« Da sprang ich zur Tür und schloß von innen zu· nah-n des Onlels Te lzsnesxtsu mich mil- itoh durchs Schlafziminer, das ich von außen zu schloß und dessen Schlüssel ich auch nn mich nahm. So, nun konnten die Unholde wenigstens nicht zu meinem kostbaren Stacheischweinchen Jch schlich mich auf die Treppe und huichte durch eine hinten-fette ins Freie. Jch hatte nne einen Gedan ken: Jch tnuß irgendwo und bei it gendtoeni erforschen, was ein Stachel « wein feist, sonst stirbt mir mein illiönchen unter der hand. Jch ließ mich ObeeXehtet De. Weber, der an der Hienl chnle Unterricht in Na turwissenscha en erteilte, melden Dai Mädchen sah mich sehe mißmu iich don der Seite nn. Sollte die Kunde von meinem Bei-rückt ein schon hierher gedtun n seinf der der Odetlehtet ein nH mich destot mind lichee, beinahe dunsstigend eundi lich. »Na mein liede- Doktor nan- führt Sie denn sit-so f tee Stunde noch zu mitf« »Gut seht- seht wichtig« Free-, ksssksssxkngsk M »Is- ss« Un en Inn-« »in-· Hin von-i Sie wins- bät-winke Wim MMMJI- --i-e —eh —— lönnen Sie mir jagen. was ein Stachelschwein frißt?« Er Kupte er wechselte cinen Blick mit feiner Frau und die nickte als koste sie sagen: Also doch! und pet tchwand. Und der Odems-m stand unf, bedauern, das nicht zu wissen, In er nie Menageriemän er gewesen gri, bekam dicke Schweißtiopfen auf der Stirn und schob unmxrtlich einen großen Küchenstu hl zwischen sich nnd mich Und sprach dann daß et rit Arbeit überhäuft tei und heute noch vier Dissend Oefte in korrigieren hätte und daß feine Frau das Bund-. orot angerichtet hatte. — Also ich empfahl mich, traurig, und ich iibets legte nun, wer mir in dem kleinen Rest wohl Auptnnft geben tönntr.s «h der Bürgermeister Erstens IRS ja ein Bürgermeister .eo ipio« a w ssen und zweitens war unser Mit germeister ein Stück in der Welt lhcrumgetomnien er war, wie man liegt, ein weitgereiiter Mann, ja er; war iogar, glaube ich bis in die( sche Schweiz gekommen. Jchl stiirtnte also zum Bürgermeister undl )tie Angst, daß mein Millionenschwernll Izu hause verenden würde, befliigelte inieinen Schritt· I Beim Bürgermeister: »Ah, da ist ja unser Millionär! Ltllas führt Sie denn zu miri Sie wollen ein Stenertompromisz mit der Stadt abschtießen?« .Nee, nee, Herr Bürgermeister. tkine Frage nur: Wissen Sie viel «.sicht, was ein Stachelschnsein frißt?" Er war starr, dann tastcte er ganz isingtain mit dei Hand nach dem thande seines Schreibtischeo, wo der tinops der eleitriichen Kiinget saß. Draußen schrillie vie leae und ein titsitodiener trat ein. »Sie, Bernhiiber, riismen Sie mai den Attenschrani aus und rufen Sie roch Mieszmeier und Kledmiiller, dosz iie mit helfen. Nein, ich ruse sie selbst!« Und hinaus irar. Und Mieszs meier, ein gioßeo, eiserne-e Lineal in ter Hand, einem Nichtschivert gleich, irat aus mich zu: »Der Herr Bürger meister läßt sich entschuld:geii. Er sei eben angeritten morden-« Da ging auch ich. Armee Belus :ii, Dir tiiurrt gewiß Dein Stachel ichtveinmagen nnd ich tann Dir nicht helfen. —- thoch einen Hoffnungjstrahi oatte ich. Vielleicht wußte Dr. Bern me, der Amt-nichten der Stachel schweing Sitzung Lieöveth Bein-ne, rej Amtseichtere Idchtersein, hatte es mit angetan, und ich hoffte, oasi sie dereinst. wenn ich meine Million hät te, mein tleines Iranchen werden würde. Liesbeth empsing mich. »Ah, unser Dotiorcheni Endlich, endlich lassen Sie sich mai se . Wissen Sie auch, was man für al · res Zeug von Ihnen erzählt? Un glaublich, — Sie seien oerriickt ge nor-dens« »Bist sie quatschen! Wo ist Ihr Papa, Tränlein Liesbeth?« »Am Stammtisch in der »Blauen Qui-H »Gewin! Jch tomine morgen wie der, ich muß erst mein Stechelschtvein intterii." Da fuhr sie zuriiet und ich sah, nie ihr große Tränen in vie Au gen traten. Ach was, soll ich um ein paar Weibertranen meine Millionen verlierenit Aus zur »Blanen Aus-U Da saßen sie alle, der Bürgermei ster und der Amtjrichter und Ober lehrer Weber und der Apotheter nnd der Pfarrer. »Zum-, Kinder, die Million ist i i i i i i i i ( i i i isus der Achse!« schrie ich, aber sie. stimmten nicht niit ein, sondern ahen l sich betreten an. Rinden zehn ille.» wer mir sagt, was ein Stachelschwein ftiIW Do trat mein Chesarzt aus mich zu: und sagte- «Dottorchen, Ihnen ist wieder nicht mini .Quatschi Was Sie immer von mir wollen. Ich bin nicht verriitttt« Und als er noch meinem Puls griff da stieß ich ihn zuriich Das roae siir die anderen das Sinne-L im Man nee gegen einen! Kunst ! Sie ibanden mich niit Its iichern »und Iweil ich immer schrie: « n Stachel ischtoein nniß verhungern, das orine jSafnieinchen und die Million ist fat ch!« da stüan e mir eine Vett decke iibee den stop. I s I . ; Drei Tage war ich in der Tob fuchtizelle des Krantenhauses einge sserrt sieben Schaueebädei mußteich über mich ergehen lassen. Da erkannte ich. daß ich nur in Freiheit käme, wenn ich dem Ehezarzt alles anver traute. Ich ließ in rasen, ließ ihn cntelj Testament lesen und ver traute thni nun alles an und da wur de ich frei. Der Arzt versprach mir aus Ehrenwort, niemand etwas von der Stachelschweintlaasel zu ver iaten. Den andern aber schwur ich Rache. Jeh tani «tn. CI war ein Jammer. Mein eluttchen lag ver endet in seinem Käfig nnd meine Mil lionen waren hin. —- Rache, ihr her ren, Itachet Zwei Tage später schickte ich an jedes Stammtischrnttslied eine Einla duns .P P Intiiätichich meiner Millionenerb Sie, heute abend in Blaue Aal-" zu einein Leckerbis sen u iemmenf eeschienen. hatte dem M einen Taler I ,chentt, wenn er nicht verriet, Ins ee gebraten. II swar ein harmlose-J Spanfeetet. Alle when mit Appetit, alle tieten mit EI -:«ee. was sie gespeist, ich aber schwieg geheimnisvoll Ale sie gesättigt wa ren, hab ich an zu reden: »Liebe Jeenndel Mein ietiget Onkel hinterlies mit ein Meßner-mögen unter dee chin gnng. daß ich fein Lieblingaktachets ichwein recht sorgt-im pflege. Durch Jhre Schuld, meine herren, weil Sie mich als vettäckt der Freiheit be eaubten, mußte das Tierchen verhun gern. Mit ihm gingen nie-ne Millio nen dahin, und aus Dankbarkeit tzabe ich Ihnen das verenvete Stachel ichweiu auftiizea lass-m Wo-» ve tomtn’t!« Da saßen sie alle und waren enit einem Male seettanl, alle, Mann site Mann! Und ich weidete mich an ihren Qualen und an ihrem sann Beluttwi Du bist gerächt! --.-— per ette Euer-H — Von M. Trun. Die weiten. zitternden Hände des weißhaarigen Mannes, der da am Fenster in dem Lehnstuhle saß, zie ßen das Briefblatt sinken. »Sie wollen mich nicht, sie hat«-n mir’s wieder abgeschlagen, man braucht uns alte Leute nicht«, tönte es bitter von seinen Lippen Dai junge Mädchen, das an einem Tisch, fleißig arbeitend, satz, stand auf, ging zu dem Alten hinüber und strich ihm zärtlich Ilber das schnee weiße hauvthaar. »Groszoapa, griime dich doch nicht, siehe, du hast dir ja reichlich im siebziger Kriege Ruhm und Lorbeer geholt und hast dich siir unser Deut sches Reich zusammenschicßen lassen Jetzt hast du auch meinen Papa, dei nen einzigen Sohn, hergcaeben und damit auch wieder gezeigt, das-, dir unser Vaterland am Herzen liegt« »Jch will aber nicht nsiiszig zniei ben, wenn sie da draußen tampsim ich will noch einmal mil, urd sei er alo einfacher Soldat, nur tamplen will ich, siegen und unseren Brjidsrn zeigen, dasz wir tein grösserer- Ghin tennen,alg gegen diese Franzosen log zuschlagen, noch einmal in Paris ein zuziehen, damit wir ihnen den gro szen Mund fiir immer stopfen« Besorgt sah Otlde von Gassen ans den Erregten, desser Augen in dem eingefallenen Gesicht wie im Fieker glänzten. Die lehten Wochen hat ten ihr viel Unruhe und Aufregung gebracht, war doch ihr Vater, eer Major. einer der erster-» der dem Feinde gegenüberziestelli tou.l«-e. Spriibend und von wilden Verlan gens lauteten seine jubelnden Sie gesberichte, die er der Tochter und dem Vater sandte. bildend Mutter war längst tot, ebenso die Großmut ter, die alte Generalin, und so halte man mit dem alleinitehenden Graf-»sa ter eine Wohnung genommen. Ter ruhige, innerlich trante Mann war seit dem Ausbruch des Krieges .oie verändert. Obgleich Hilde lah, wel che Schmerzen er beim langen Stehen litt, marschierte der Großvater ieht stundenlang im Zimmer aus und ab um sich, wie er sagte, wieder fiir die totnmenden Anstrengungen zu trai nieren. Sie hatte ihm die Uniform hervorholen müssen, er hatte die Or den angelegt, unter ihnen das Ei serne Kreuz, dao et sich bei Villiers geholt hatte, und nun verging tein Tag, an dem der General nicht hier und dorthin schrieb, um wieder in die Armee eintreten zu können Ater alle Versuche scheiterten, feine immer dringenderen Angeln-te wurden abge lehnt. Mit banger Sorge mußte hilde bemerten, dass der Großvater durch diese Bescheide immer niederge driickter wurde, und da der Arz: jede, auch die kleinste Aufregung verboten hatte, so sah die Enkelin den tomi menden Tagen mit Angst und Sorge entgegen. Noch einmal hatte er eo ver sucht, an der höchsten Stelle uen oie Gnade zu bitten. mitziehen zu dile sen —- nun war der Bescheid in lei nen höndem ein dankbares. aber be stimmtes Rein. Zärtlich zog sie den Kopf des Al ten an sich. Aus seinen eingefallenen Backen brannten dunkle Flecke, und »die Augen blickten erloschen gerade saut Dabei arbeitete d mit dem Ci ssernen Kreuz gesehm ckte Brust schwer. l «Waete es nur ab, Großvätuchen«, meinte sie zärtlich, «man wird auch dich noch brauchen, du mußt dich nur gedulden. Solch tapsetee haudegem wie du einer bist, die braucht unseH Vaterland. Man hat die deine Dei-; dentat bei Villiets nicht vergessenCH Und da sie immer noch tein Interesse . bei ihm bemerkte, saht sie lebhaft, das Zittern in der Stimme nur mith- » sam verbergend, sott: »hei, Gieß viitetcheik wie magst du zugehen-en haben, ais ihe damals am 2· Dezem det still-, laum daß der Tag graute. gegen Vkiö vordeangt nnd ais euch da die Franzosen entgegengespkengt kamen. Ich hätte dich sehen mögen, tote du da, allen voran, den Säbel in der nst, aus eine seindliche sat tetie In drangst und mitten im uee den beiden Keine-niesen die Zpse spaltetest. Nicht wahr-, Geoßviitets n General ballte die Fäuste und nieste mit dem Kopfe. »Besten haben wie es heimgezahlt, das sie uns am - kAbend aus Bria berauswariea Ren nächsten Tage hab-en wir es dann aber doch gekriegt, und wir hätten auch nicht eher nachgelassen. wenn’5 auch nur nach ein Trümmerhaufen war, iiber den wir mit Hurra bin wegftiiratten. Das bätteit ou ieben sollen« Mädel, das war ein Jubel, und von dein Tage an, gab es für uns nur eines: rnit Hurra vorn-Ciriak Dann aber sank er traftlas zurück. Besorgt breitete ihrn hilte die ber untergeglittene Decke über die Knie. Elendes Jammezgefrelh das ich bin. pfui Teufel, natürlich können sie so einen Kerl nicht brauchen!« Dann schwieg er lange, aber plötzlich fah Bilde, daß ihm ein paar dicke Tis nen die Wangen berunterrollten. Er schiittert wandte sie sich ab. Der Mann. der wie ein Verzweifelter un Kriege getötnpft hatte, dein Frau und viele Kinder durch den Tod ent rissen worden waren, der viele Ent täuschungen erfahren hatte, ihm war nie das Auge feucht geworden. Nun aber weinte er, wei.ite, weil das Va terland die Tapferen zu den Fahnen rief und ihn nicht brauchen ionntr. O s Je mehr Nachrichten vom Kriegs schauplatze eintrafen, um so elend-er fühlte sich der tranle General. Er empfand ed geradezu als Schmach, nicht miltun zu durseru und dieses Bewußtsein lastete so schwer aus ihm, dasz auch sein körperlicher Befindrn darunter litt. Der Arzt, den hilte in ihrer Herzensanast rufen lassen, schiittelte bedentlich den Kopf. Es sei nicht zu helfen, meinte er, hier fresse der Gram am Herzen, und sie srlle Isich auf das Schlimmste vorbereiten. Da weinte das inne-e Mädchen wohl bitterlich. Sie zernartertr sich den Kaps, wie tie wohl helfen könne. i Wenn sie dem Alten nur rine Freude inmchen tönnte, eine große, herzliche F Freude, da er ja doch am Rande des iGrakeo stand. Rad-»dem sie stunden I lana acariibelr. tam ihr der erlösente i Gedante. ! Man würde ihr helfen. sie tuuskte seinen-, der ihr zu Liebe den frommen JBetrug augsiihren würde, und so Hrasch ihre Füße st- trngen konnten Heiite sie davon. : Jtt strammek drltung stand der Hunge Ossizier vor dem General. i Der aber strertte ihn« beide hönde ent J gegen. J »Mein junger Freund, Sie haben Imir mit Jhrer Botschaft das Leben stoiedergegebem Man braucht mich ialso wirtlich, man wird mich wieder ;einberusen, ich darf mit gegen den , Feindi« f »Jatoohl, Erzellenz, die schriftliche » Botschaft wird nicht mehr lange auf sich warten lassen, ich wollte Ihnen nur schon vorher die herrliche Nach » richt überbringen.' i Ali sich der junge Ofsizier dann T verabschiedete, sentten sich seine Blicke ooll banger Besorgnie in hildeng Au gen. .llnd wenn er es ersöhrti« Sie lächelte unter Tränen· »Die schriftliche Botschaft kann ja vorläu fig aus sich warten lassen. Schon die hoffnung wird ihm helfen«. »hilde, Mädel, nun geht's in den Krieg, nun bleibst du mir ganz al lein zurück, aber Mut, mein Kind, zeige, dasz Soldatenblut in dir steckt, und oertraue auf unsere Armee. Und toenn die Welt uns Millionen rson Teufeln entgegenschickt, toir räumen mit allen aus, du sollst mal sehen. dein alter Großvater nimmt allein mehrere Duhend aqu Korn. bilde, gib mir den Degen! Nur wiederse hen will ich ihn'. Das junge Mädchen zögerte. «Grofzpapa, fes dich nieder, die Auf regung tönnte dir schaden«. «Aufregung«, — er lachte dröhnend aus —- »Ausregung, wenn's in den Krieg gehen soll, schäme dich, Mii del, seht gehst gegen die Franzosen, marsch, lauf« hole mir meinen De gen«. Sie ehorchte, und mit leuchtenden Augen chwang er die Waffe. «httrra! hurtal Vorrat Aus in den Krieg,« Durra zum Sieg!« EineTaumelm ein Mitten, schwer fiel der Degen zur Erde und dar liiber der Körper des alten Soldaten. — Os- Ostsee-erset eke Meyer von der Knewe kommt eut' etwas spät nach Paus. dem böses Wem natürlich wacht Und Faust ihn tüchfig ais-. tk Meyer lallt: »Mein liebes Weit-, em« liegt vei Tit die Schuld; will ei gleich erklären Dir-, 'nen Augenblick Geduld: Sich-Hi l Mqu an den Anöpsenqh - Bleib tchuach Hau« — Uud heute geradeh kam heim qhtn Ach bteibe noch« heraus »Ich fass te Tit doch gestern schon, Dass Imk ein Anaps ese Und da et fehlte, hab ihn Natürtich nicht qezählt st Du ihn esteen eingenäht, 's stZählen an m aus — So san allein die Schalk Komm stseh heut wepät nach Haus« —- Ra also! Uegssseun Was ehe seh, Den Eber-, Sie spielen den ask als Weg erf« Schauspielen »Natürlich, ee s doch W: Mein Vater war u dunkler Ehrenwort-If 10 Z . «