Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 06, 1914, Page 3, Image 3

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    D I
·- .
Viele Menschen sind unzufrieden
Fu man sie siit das hält, was sie
cs gibt Leute, die Jmpotlen rau
Qs und an den Streichbölzchen spo
M.
Man kann recht glücklich sein,
thue sogen zu können, was das Glück
eigentlich ist.
E I nühl auch dem Krebs nichts,
das et aus der Haut fahrl, er bekommt
M eine neue.
Die Frau begehrt alles, was die
Nimm bestyeck Schnuktbatl und
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Shdl Chattes einem net-gebotenen
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Arzt und Wundarzt,
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Gottesdienst jeden Sonntagmokgen
III 10:00 Uhr
1
Zinn-ZUontag. (
see-es Geschichte un -H. Jesieil Lad.
Cis schöner Frühlingstag. Ueber
dein weiten haien lagerten riesige,
dunstschioere Schleier. Leicht peitschte
der Oft vie Wellen, und auf die
schaumgekrönten Wogentämme warf
vie Sonne ihre goldenen Strahlen.
Von den Werfien her vernahm man
ein fortwährendes Dämmer-n Wochen,
Øuietfchen und Pfeifen Auf den
helgen ensselten oie Krähnr. Scharen
von Arbeitern tummelten sich dort.—
Ueberall das hohe Lied ver Arbeit.
Arn Our-i entlang ichlenverten zwei
Arbeiter, breiibeinig und wiegenden
Ganges. Jiir Aeußeres verriet die
Bodenstänvigkeit, vie Zugehörigteit zu
diesem Oasen unv seinen Arbeitsstät
ten, und kaum warfen sie einen Blick
auf den Elbstrorn, den sie tannten von
Kindesbeinen nn. Stumm schritten
sie fiirbaß, vnnn blieb der eine, ein
kleiner unterietzter Kerl mit aufge
dunfenekn Gesicht, stehen fuhr sich mit
der Hund iiber vie Stirn und sagte!
nachlässig:
»Minsch Dein, mai is dat waan
hiit min good, bat wi Blliuniondag!
malt hebbi « i
»Mot, Fiedje," entgegnete der nn
dere. der hochgewachsen war und mit
einem staeten, dunklen Schnurrbartx
einen recht unternehinungslustigen
Eindruck machte, »nrbeiten op’n Mon
dag, dass Sünd« und Schand’, un
it inten, min oll Var-der hett dat
jiiinmers grad so holten. Seg« mol,
Fiedje. wo bitst du west gistern?«
»Dis, tat mnl.« .
«Bi Mutter Stola-L ?"
»Sallst Recht hebt-n Hess dor
ordenili ioat upstellt. En Momnng—«
Dein blieb stehen, nahm den Brit
set aus dem Mund und — zscht —
spuctte et verächtlich und in hohem
Bogen in das schmutziggelbe Wasser-.
»Mei, Fiedie, dor liimknt en Sait
schip, täuw mol, dass en Fiesinast
bart von Rickmeiz sin ut Bremen.
Süht mol sein ut, mat? Na, wat ict
segg’n wall, also dnt wör bnsch gi
stern. Mutter Kohrs hett «ne neue
Kellnerin Lotti heet de, ne ganz sor- s
sche Person« — Er schnalzte mit der
Zunge. »Dot wör’n sei all bös ach
tet-ein« ick natürlich ol --«-" (
l
»Minsch, Hein, ict dent, du biist all
teihn Johr verheirat’!'«
»Na io, grood deshale
»Hm-n denn Glück?«
»No, tiet ini doch mot ant So’n
stenrnmen Kirl sindst in«n ganzen Ho
den nich tioee. Jet hevb de Ditn so’n
beten anteleru se seet just bi Ede Mai »
aus« den Kohlenschuienschipper. dul
tennst eni doch, und dun dueet dai got ;
nich tang, dor dreiht se sict tim undj
tuschelt sick so sinnig an mi kan. Uni
dor bleew sei." »
Segg mol, Hein. biiit veel Gro
schens tos word’n dorbi".«« fraqte Fied
je luueknd.
»Di» geibt,« lachte der andere,
»grod den halven WochenlolnL Harst
mol sehn stillt, wie tiitt ikde Manns
sünsch wöe.« I
»Di» qläuw ick.'«
Während sie so planderien gelang
ten sie an eine Kohle-sichme, die ent
laden wurde.
»Kiet,« sagte Indie, und erhob den
Arm, ,,tiet. Hein, vor is be.«
»Woteen?"
»Di» Kollqu dein Nelsenbublee.
Met, wat hei siouti i:.«
JOHN Ditlkjlc Ps! Ufchcmlll Ul
steckte den rechten Zeislefinner in den«
Mund und liefi einen geltenden Psifs
ertönen, mir die Leute in der Schme,
unwillkürlich jnisnhen Darauf zog
er eine Flasche aus der Tasche, tntj
einen herzhtrften Schluck den«-us undi
ries:
»Proft du ·ulnek, du Streitbreler.
Heft di nmll din Orsxren ulleeten, gi-·
stern. Arbeit ins-in jiimntekg un ndl
nich toeddek up Stliterstiegen Jel sollt
di aräuten vnn Lotti.«
sitbost kam die Antwort:
,,.s)oll di nmn hier nich up, olle
Fulpel·z, pousseeren un suden, dat
kannst, un denn wallt noch ihrliche
Liid bi de Arbeit upholln.«
»Seit-del nich,« sagte hein herab
inssend. «rvi hebbt dat nich neudig,
Inn Monng to arbeiden.«
Ede Manns stieg aus der Schule
und tmn mit drohender Miene näher.
»So. nich neudig, un dorbi hest Fru
un Manu- Dat’i en Jammer, dat
din Fru di gistern Abend nich sehn
hett,«« meinte er giftig
»Nu, ltltt Ede, un wnt denn?«
»Denn harst beus Takeld treegen!«
»Oho,« ries heitr, »Iiedje, markst
Miiiis, hei is eiferiüchtig.«
«Wat bün lit, eiserstichtigf Dor,
du Grotmuul, dat steek in« — und
ehe Heln sich dessen versah, brannte
ihm die Hand des Andern qus dem
Gesicht. Vor seinen Augen flimmerte
es, und ein plönticher Jähzorn packte
ihn. Er snßte zu nnd schleuderte den
Kohlenarbeiter mit voller Gewalt rück
lings auf das Steinpslnster. Dumps
schlug der Stürzende aus und blieb
liegen.
Ein Auto, das vorübersauste, stoppte
im lesten Augenblick. Im Nu ströcn
ten Menscren hinzu, und drohende
Nase wurden laut. Schleunigst mach
ten sieh die beiden Montag-dummer
aus nnd davon, doch chon in der näch
sten Strich Mel-en flehen- . l
Es lanien die L. zi, . ..
alte Tanten Hizin me ist«-i s«
sechsunddreißigs.en seten ..."onnis sich
auf die man aber doch Rücksicht neh
men muß. Und dann atte.Freunde
der Familie, die einen gekannt hatten,
als man noch ein Dreitäsehoch war.
Sie alle standen dem neuen Ereignis
mißbilligend gegenüber.
»Wie Anntole? Du läßt dir einen
Bart wachsen. Aber du siehst ja
schauderhaft aus! Willst du ihn dir
wohl gleich abnehmen lassen?«
Am tiefsten jedoch litt Machin da,
wohin ihn seine Neigung zog. All
nbendlich, wenn er von der Arbeit
heimlehtte. stoben seine Kinder in alle
Ecken. Sie verbargen stch in den
äußersten Winkeln unter den Betten,
überall. Und sobald Mnchin sich
ihrem Versteck nur näherte, stießen sie
ein Schreckensgeheul an:
»Ich will nicht, daß Papa mich.
ttißti Er zersticht mir das Gesicht,
ich will nicht.
Dann packte ee sie wütend nnd;
drückte ihr Gesicht mit aller qust ge- -
gen seinen Bart: I
So?« sagte et, »du willst nicht
von deinem Vater geliißt werden? Nu
wnkte mal . . .« .
Und das ganze haust war mit dem
Briillen der Märtyretlinder angefüllt .
Was seine Frau betraf, so war sie,
dauernd beleidigt und unversöhnlichz
Das Leben war kaum mebr zu ertra
gen. Machin überraschie sich an man
chen Tagen dabei, die Freiheit zu ver
fluchen. Dennoch tröstete ihn bei alle
dem ein Gedanke. Er sagte sich: ·
»All' das muß sich ändern, sobald,
mein Bart vollständig ausgewachsen,i
ein richtiger, schöner, gepflegter Bart
sein wird!«
Doch se älter der Bart wurde, um
so liiminerlicher sah er aus Gr.
wuchs, ohne irgende: nen erliiirlicheni
Grund an irgendeiner Stelle weiter
und blieb II deckst-J NR
mit der schönsten tinabhsngigket, dtei
auch der Bart eines freien Mannes
bekundet. Und eine-I schönen Tages
wuchs er überhaupt nicht mehr. Daj
tam Machin zur Einsicht, das-, er ge
nötigt sein werde, sich dieses Bartes
zu entledigen. lind ein Kampf erhob
sich in seinem Innern. Sein Selbst-·
gesiihl empörte sich gegen diesen Ge
danken. Dieser Bart war schließlich
mehr als ein Bart: er war das Sinn
bild der Unabhängigkeit er war seine
Fahne! Und er sollte seine Fahne
niederlegenZ Niemals! Nur begann
er zu wünschen — o, das menschliche
Herz weist solche Schwächen auf! — -«
dass ein Unfall eintriite, der den Din
gen zu Hilfe käme. Ein Unsall pas «
sierte ja so schnell! Es gibt so viele
Explosionen. die einem die Haare ab
sengen. so viele Säuren, die sie aus
merzen, so viele auggehungerte Ma
schinen, die sie glatt wegscheeren, ohne
an alle Krankheiten zu denken. Ach,
wenn ihn wenigstens eine Haarschup
penlrantheit iiberfiele!
Endlich trat der ersehnte tlnsall ein.
Eines Tages irrte sich Machin beim
Nauchen und zündete, statt seiner Zi
garette, seinen Bart an. Die eine
Hälfte wurde ganz ioeggebrannt. Das
Rasiermesser mußte seht in Altion tre
ten.
Mit unsagbarer Freude und ruhi
gen Gewissens sah er sein Kinn wieder
zum Vorschein kommen. Erstens war
er so ungleich hübscher, und zweitens
dachte er daran, daß jetzt das Ende
seines Zerwiirfnisses mit seiner Frau
gekommen sei. Dieser Gedanke er
fiillte ihn mit solcher Freude. daß er
sich beeilte, in ihr Zimmer zu gehen.
Aber seine Frau bereitete ihm durch:
aus nicht den gewünschten Empfang
Als sie ihren Ma- it diesem neues
Aussehen eintreten sah, W I
ihn lanae mit seltsamer Miene. Dann
sagte sie kalt und ein wenig verächt
lich:
»’.lli1), du ksnst dich Miletetl leisten,
mein Freund? Welch ein sonderba
rer Einfall! Du hast inir mit deinem
Bart viel besser gefallen Jetzt war
ich schon an den Bart gewöhnt Du
siehst scheuleich uns, bleib’ nur wie
du bist!«
So sehr lonnnt in dieser Welt
Alles arti GetdohnHeit an! . . .
Michel schicksnln
Von einem heute wohlbetannter
italienischen Dichter erzählt der »Car
riere della Sera« solgendes Erlebnis:
Ver Dichter hatte einen neuen phan-"
tastischen Roman erscheinen lassen und
wartete nun aus den Erfolg. Aber
die ersehnten Häuser kamen nicht. Der
unglückliche Autor ging aus einem
Buchladen in den anderen und erkun
digte sich nnch dem Schicksal seines
Romanö, aber immer wieder erhielt
er die betrübende Auskunft: »Nichts
verkauft, han« Als er wieder ein
mal bei dem Buchhändler vorsprach,
bemerlte et plötzlich neun Exemplare
statt der acht. die er bei sein« dor
hergehenden Besuch Messen hatte-l
»Neulich hatten Sie acht Exeniplare,«
sagte er entrüstet, »und heute sind es
neun. Mehr werden können es doch
nicht. ·« »Ja, wissen Sie,« sagte
ver Buchhiindler, ,,eine Dame, diej
schon den Roman getauft hatte, brachtej
ihn zurück, sie möchte irr-end etwas an
deres dasiir haben, und schließlich habe
Bin ihr —.— Abzlehbilder dasiir gege
OOI j
Die «Bcunnncr «
Deutschlands 42gcentinseter Geschicke
uns deren Wirkung.
Mit Staunen hat die Welt die un
erhörten Großtaten der deutschen Heere
aus ihrem schnellen Vormarsch ins
Herz von Frankreich gesehen. Nichts
tonnte diese »Sturmslnt" hemmen!
Weder beseitigte Stellungen der AM
irten, noch die wunderbaren modernen:
Festungen Lüttich Namur, Lille,
Lpngwy und Maubeuge konnten sich
länger als sür Tage gegen die Deut
schen verteidigen.
Aber nun hat man die Katze aus
dem Sack gelassen!
Die Deutschen hatten eine große
und schmerzliche Ueberraschung für die
Verbiindeten in ihren neuen END-enti
unter-Belagerungggeschützen vorberei
tet. Und niemand, nicht einmal der
rnit schwerem Golde bezahlte russische
und englische Geheimdienst, hatte et
was von dein Vorhandensein dieser
gewaltigen Dannerbijchsen gewußt!
Und was taten die Deutschen mit
ihren schweren DaubitteM
Sie sprengten die schwersten Be
sestigungen, Panzertiirme und Ce
mentwiille von dreißig Fuß Dicke ein
sach in die Lust!
750 Pfund wiegt solch ein Geschoß,
das die 20sTonnen-Haubitze über sechs
Meilen weit schleudern kann! Und
wenn so ein Ungetüm ausschling dann
reißen die mächtigen Explosiostosse Lö
cher in den Boden, in die man bequem
einen Untergrundisxpreß einsahren
lassen kann. «
Vernichtend, totbringend und alless
zerstörend ist die Wirkung aus die Ge
schütztiirme und Vesestigungen der
stärksten Forts. Nicht nur alle Ge
schütze werden zertrümmert und jede
Menschenseele in den siasematten aus
gelisscht. so furchtbar ist der Ausschlag
der Geschosse, dasi jeder Gedanke an
Widerstand schwinden muß. Nur so
ist es ja erklärlich, dasi die erwähnten
Festunaen so schnell die Fahnen stri
chen.
Freilich, die schweren Belagerungs
aeschiitze ins Treffen zu bringen. ist
auch keine Leichtiateit Aber deutscher
Scharssinn hat auch diese Ausgabe
glänzend gelöst. Werden doch die mei
sten dieser llnaetijme nicht mehr durch
Pferde gezogen, sondern gedanzerte
Lokomotiven brinarn sie ans schnell ge
legten Schienenstreaen in ihre Stellun
gen, und so solgt der gewaltige Bela
gerungspark den deutschen Feldheeren
sozusagen aus dem Fuß ist in Stel«
lung, ehe die Gegner noch ahnen, daß
Zied schweren Gelkhiitze ausgesahren
n .
Noch mit einem andern Tnp von
Kanonen haben die Deutschen aber
ebensalls Angst nnd Schrecken in die
Reihen der Xsllliirten getragen. Die
deutsche Ballnntmone soll das Vol
lendetste sein« trag aus diesem Gebiete
aeschassen wert-sen kann Aus einem
Pirnzerauto wird dieer Geschütz Aber
all mitarsijlirt und es tann so beaueni
bedient werden. nls wenn es nicht in
die Höhe schaffe, sondern wie eine ge
wöhniiche Kantine gehandhabt würde.
Die Alliirten haben so gar nichts
iiber Erfolge ihrer ungezählken Ano
piane und Lustschisse melden können
Die Wirksamkeit des deutschen Bal
longeschiitzeg erklärt dies Schweigen.
Denn-note nnerikanische Sachverstän
dige behaupten —kein Flieget kann
sich in diesem Kugelreaen in einer
Höhe halten, in der er noch einigerma
szen genaue Beobachtungen anstellen
kann.
Man erwartet, daß, wie iin Jahre
1870, auch diesmal wieder die über
legene deutsche Arkillerie das Schicksal
der Feinde Deutschlands besiegeln
wird.
Die Sinon-Motten
Zu Der »Bitte aus (7sseit««, nein 42
Zentimeter tiieii-iitz, dein »Lutel aus
Friedrichgbsseir« (Zeppelin), tomint
nun als dritte-s Fntnilienmitglied die
»Nich« aus Lesterreich« der :-;(),:')
Centinteter tEtiks».i-M·o"rser. llelier die
ses Geschiitz schreibt mun:
Die zuerst tses der Belagerung von
Rnrnur rnit so großem Nutzen vertorn
deten österreiitnschen Mörser Kaliber
J0,5 Centirnensx wurden erst kürzlich
in die schweren Belagerungopnrts ein
gestellt, waren nlso gerade zu rechtzei
tigen guten Diensten bereit. Slodn
hat mit dieser Konstruktion insofern
ein vMeisteritiiit geliefert, als dieser
Mörser verniisge sinnreicher Zerlegung
selbst färben ttlutornobiltrnnsport aus
schwierigen Straßen trotz ihres not
wendigen enorinen Gesnmtgetvichteg
geeignet sind. Die Wieder-zusammen
setzung und der Einbiru in die Bettung
henöti t nur ganz turze Zeit, so daß
diese törser ohne Zeitverlust nnch Er
füllung ihrer Aufgabe zu neuen Zwet
ten herangezogen werden können. Jch
he is Vorjrihre selber den abschlies
enden Schiesioersuchen mit diesen
Mörsern beigetoohnt, die nicht nur die
Feldbrauchbnrkeit der ganzen äußerst
sinnreichen mechanischen Einrichtung,
sondern auch die methematische Schuß- i
präzision dieser Ungetüme, einwnndi’
srei bewiesen. Das höchste Maß vons
Treiistcherheit tritt bei einer Schutz-l
distanz ein, die stir die bisherigen Besi
grisse weit über die gewohnten Zahleni
reiche (
Jeldlicrrngenie
Wun- srssie Heer-sichrer so selte
sind.
Kenner der Kriegsgeschichte haben
immer wieder das eigentliche Geheim
nis des Sieges in der Persönlichkeit
des Führers gefunden. So betont der
frühere preußische Generalstobsches
Gras Schliessen in seinem glänzenden
Aussatz »Der Feldberr«, daß nicht die
mazedonische Phalnnx, sondern Alex
ander der Große am Granitkus siegte,
nicht die römischen Legionen, sondern
die Cäsars den Rubikon überschritten,
Cromwell und nicht seine gottseligen
Dragoner bei Naseby iriumphierte,
Friedrich des Großen Potsdamer
Wochiparade Leuthen erstürmle und
Napoleons Grenadiere in Moskan ein
zogen. Die Armeen, die man so ost
die »Kinder« ihrer Führer genannt
hoi, sind nach Schliesfen wirklich nur
die Geschöpfe der Genies, mit denen
sie leben nnd blühen, tranken und al
tern und nach denen sie bald dahin
sterben Wie eng der Feldherr mit
seinem Herr zusammenhängt, das hal
auch Friedrich der Große in seinem
Anssatz »Von den Talents, welche ein
Wclkclus gut-Its tlluh (s«suusu, us »Hu
er sein Jdeal des Strategen ausstellt·
»Ein General muß populaire sehn; er
muß mit den Soldaten selbst sprechen,
entweder wenn er bey ihre Zelte vor
beygehet oder wenn er mit ihnen auf
den Marsch ist; zuweilen muß er sehen,
ob des Soldaten Feldt-Kessel zu kochen
hat . . . Die große Armee lieset ihres
Generals Sort aus seinem Gesichte, sie
examiniret die Ursachen warum er gu
ter oder übler humeur ist. Jst er pen
sif, so sagen seine Offiziers, Unser Ge
neral hat gewiß ein großes dessein
vor; Siehet er traurig oder verdrieß
lich aus. so sagt man, das ist« weil
die Sachen übel gehen, Dergleichen
Bruits decouragiren alsdann; sie lauf
fen durch die Armee und kommen end
lich aus Eurem Lager in die Feind
liche Armee; Derowegen muß ein Ge
neral in diesem Stücke wie ein Kom
moediant seyn und sein Gesicht so
lomdoniren, wie es die Role erfordert,
welche er spielen will.« Des weiteren
betont dann Friedrich als notwendigste
Eigenschaft des tüchtigen Generals
Entschlußsähigleit. »Ein General
muß seine Desseins mit großer Cir
conspection abwägen; er muß in sei
nen Ueberlegungen bedachisam sehn,
hergegen aber in Aktionen oder Ba
taillen, ingleichen in unvermutheten
Fällen von kurzer Resolution seyn;
Glaubt nur, daß es besser sen, eine
iible resolution fassen und solche auf
der Stelle exekutiren als gar leine re
solution nehmen.«
Eine ausführliche Zusammenstel
lung all der Eigenschaften, die das Ge
nie des Feldherrn ausmachen, hat
dann unser llassifcher Theoretiker des
Krieges Clausetvitz gegeben. Stand-.
hastigteit und Kühnheit stellt er als
die unbedingten Grundlaan vor
an und nennt als unübertrossene Mu
ster den nnerschiitterlichen Mut des
aroßen Königs und die zähe Beharr
lichkeit Napoleotis. Entschlossenheit
des Führers wirkt im Kriege Wunder
und läßt aus der scheinbar verzweifel
ten Lage noch einen Ausweg finden.
Deshalb verlangt Clausewitz vorn
Feldherrn Phantasie, und Moltle,
der die Theorien seines Vorgän
gers fortführte und mit wunder
voller Klarheit in die Wirklichkeit
übersetzte, hat deshalb die Krieggfüh
rnng »leine Wissenschaft, sondern eine
Runst" genannt. Mit der Entschlos
senheit muß der hellseherische Blick für
das einzig Nichtige, den man im 18.
Jahrhundert den ,,coup d’oeil« nannte,
gepaart sein. »Zwei Eigenschaften
sind dem Feldherrn unentbehrlich, ein
mal der Verstand, der auch in der ge
steigerten Dunlelheit nicht ohne einige
Spuren des inneren Lichtes ist, die uns
zur Wahrheit führen, und dann der
Mut, diesem schwachen Licht zu fol
gen.« Konnten Friedrich der Große
und Napoleon bei ihren kleinen Heeren
diesen ,,coup d’oeil« noch im törperli
chen Sinne beweisen, da sie Die eige
nen und auch die seindlichen Truppen
auf dem Gesechtsfeld meistens zu über
sehen vermochten. so hat Moltke in sei
ner neuen Strateqie der Riesenheere
Diesen ,,genialen Blick« ins rein Gei
stige gewendet. Jn ihm war der
Mann erstanden, »der den ewig ruhen
den Blick nach vorne gerichtet hielt und
die Zulunst kannte, nicht als Prophet
und Seher, sondern als einer, der aus
dem Buche der Vergangenheit heraus
zulesen gelernt hat, was da kommen
wird und was da kommen muß.
Mit Clausewitz aber sah Moltte den
Urgrund alles triegerischen Genie-z
nicht im Wissen, sondern im Charak
ter. »Ohne Charakterstiirte tann tein
Führer im Kriege bestehen« Frie
drich der Große wie Mollie waren im
Privatleden weiche Menschen, die von
ihren Gefühlen leicht übermannt wur
den. Jm Kriege und in der Schlacht
wurden sie durch ihre Charakterstärle
gleichsam zu anderen Wesen, die alle
ihre Empfindungen demeisterten und
jene Riicksichtslosigkeit an den Tag zu
legen wußten, ohne die ein echter
Kriegsmann nicht denkbar ist. Die
unbedingt nötige Gleichgewichtslage
des Gemütes wurde hier durch eine
gewaltige Willenstrast hervorgebracht,
und sie ist letters Endes das trönende
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