III MO- sse m »edlen« tritt-en Studic von Karl Ettlinger ut Miimixrn Die der brave Kritiiee ein Buch liest. — Hm! Da hat mir wieder die Rednition ein Buch zur Besprechung geschickt. —- Lnrii. —- Der arme Kerl meint , wahrscheinlich wieder, man wird tnit Lyrii ein reicher Mann Der wird schöne Augen machen, wenn fein Verleger mit ihm abrechnetk — Uo ist ej denn verlegtt — Ach, sehr anständiger Verlag! Auch recht nett ausgestattet — Friedrich Theodar Meister heißt der Verfasser-. Ein Reu ling. — Nun. ich werde ihn jedenfalls schonend behandeln, man muß junge Dichter nicht gleich topfjchen machen. —- Fangen wir mal an zu lesen! — — —- O weht Das schmerzt! «Lieder«· auf »Mutter« zu reimen! — Und da: »Der Kuckuck balzt den ersten Morgentchrei ..... « Daß cer Kuckuck balzt. ist eigentlich eine natur geichichtliche Frechheit von ihm. — Friedrich Titel-day wer hat dir ge agt daß du dichten mußtt —- Ader schließlich —- iaiche Fehler macht jeder Anfängen Leien wir weiter! — »Meine Ruhe ist hin, meine Seele ijt ichtverk te hr hubich gesagt! Aber so etwas iihniiches hat schon einmal Goethe rehaupiet Auch die Schluß zeilen: «Mich bat vergiftet oae tchnooe Weib Mit ihren unglücksel’gen Tränen« scheinen rnir ganz leicht von heintich Deine beeinflußt zu fein. —- Aber daß die Tränen »ungliiaielig« find, stimmt; sonst wiirden tie nicht auf «iönnen« reimen. —- Hm, hm, Fried rich Tbecdor, ich bötte dich so gerne gelobt, du machst mit-I einigermaßen schwer. — — Ab. sie da, eine Laie in der Wüste! Ganz PassabeL das «Wiegenlied«. Nicht besondere- ori ginell, auch nicht weiter aufregend, aber in seiner Kurze von zwei Stro pben ganz schlicht und nett. Wenn die zweite Strophe technisch besser wäre und die erste Stropbe wegbliebe, wäre es sogar direkt gut! —— Viel-» leicht hat er doch ein Füntchen Ta lenti Die Gedichte an sich find ja miserabel, noch lange nicht oruelreis, aber vielleicht bringt der gute Jüng ling doch ntal was Brauchbares fertig —- wer lann's wissen? -— Also tun wir- ihm nicht weh! Kaufen wird ja das Buch iowieso niemand! Jch werde halt schreiben: »Wenn auch noch vie les nnausgegoren ist, weisen doch ei nige Stellen aus eine hübsche Bega bung bin. von der sich bei stren er Selbstsucht gewiß gutes erhoffen läßt« —- — Oder ich werde lieber statt «einige Stellen« sagen »diese Stell.n«. das klingt wohlwollen der! —- Man soll nie so einen jungen Schriithller durch Schärfe entmuti gen. Von ein paar schlechten Büchern niebr oder weniger gebt die Welt noch lange nicht unter! —- Und nun das Buch schnell in den Ofen, damit mir der Bliådsttkit nie wieder in die Finger kommst —- —— . Wie der böse Kritiker ein Buch liest. —- Zizm Donnerivetter, ietzt Imrai mir die Reduktion schon wieder so einen Schniarren lzur Rezensioiu Als ob ich iiir nichts aus der Welt da wäre, alv- den Mist, den andere ver— zapfen, zu lesen! Wie tonnnt über haupt so ein Vieb dazu, einen Ro man von vierhundert Seiten zu schrei ben? Tag soll dann erst gebildeter Mensch durchtaueni —- -— Von wem. ist denn der QuatschZ —- »Leonl)ard Kructler.« Dem wollte ich schon lange mal brimleuchtem dern Nichtstonner! Der Kerl bildet sich wahrscheinlich ein, weil sein letzter Roman 45 Auslaaen gehabt hat, tönnle er wagt —- Aber so geht's-. so ein Stümper wird reich und seit, während unsereiner, der wirklich was leistet.... na, ich werde das Buch schon entsprechend tritisierent Die ganze Literatur ist ein Schweinestallk . .. —-« Man braucht nur den U m schlag von dem Buch zu sehen! Das soll nun geschinaavoll sein! Und diese: Druck! Jch werde die Besprechung mit den Worten an sangent «Obwohl die geradezu vor fintflutliche Ausstattung mir das Le sen beinahe unmöglich inachie....« Bucht »Buch« ist überhaupt viel zu wohlwollend ausgedrückt! «Durch Druck leider unbrauchbar gemachtes weißes Papier« werde ich schreiben! Das sitt! — Ueberbaupt, die haupt sache bei eineryieeension ist« daß sie wistg ist! — We beißt denn«das apuss —- ,.Dornenweg·" » Großortigi Das soll ein Buchiitel sein! Ich werde schreiben: »Ich will nicht den naheliegenden Wih machen, daß die Lettiire dieser Drucksache, die nach der Behauptung des Autors ein Roman- sein soll, gleichfalls ein .Dor nenwea« ist«.... —- Das wird ihn seiin und blau ärgern. Es ist aber auch ein Unsua: so ein Kalb hat cesolq. und unsereiner, der wirt lich was leistet... Lesen wlrt Ich bin nade in der rechten Stimmunql Eises Kapitel. Der Mond ich en vom himmel« — Das ss einfach unerbitttt Aber sowas seen Illt dein ubliluini Wo soll n der Mond on st erscheinen als vom hinweist Der Mensch ist ein s ein diott Und solch ein Mist wi d in tschland Weilt Das taufen die Leute! Das erlebt fünfzig Auflagcnl Manchmal tönnte man wirklich . .. Aber es kommt sicher noch besser!... Was ist denn das? — ,,Matann« — Ein Druckfehler! Auch das nacht Jch muß mir notieren: «3um Ueberftusz wimmelt das Mach wert auch noch von Druckfehlern!« — Oder besser: »Wenn mich nicht auf jeder Seite ein Druckfehler vor dern Einschlafen bewahrt hätte ..... « Das wird eine der gläuzendsten Kriti ken, die ich seit Jahren geschrieben habet Und der Mut, der dazu ge hört —- -— —- Lesen wir weite-! — Natiirlich ist die heldin b l o n d ! So was Abgebrauchtest Fehlte nur noch. baß sie «Kunigunde« heißt! —- — — Hm! hm, iedt habe ich zwanzig Seiten in einem Zug gelesen; doch recht interessant und spannend! —- Wie kann sich eigentlich so ein Koffer unterstehen, etwas Jnteresfan tes zu schreiben? Mit welchem Rechts Habe ichs ihm erlaubt? Alles, was spannend ist, ist KolportageL Ein literarisch wertvolles Buch hat teine Handlungl Ein für allemal! — Man naß diesen schamlosen Men schen von obenherunter abtunl Mit überlegeuem Hohn! Etwa so: »Die Ansichten iiber dieses Buch sind ge teilt; ich bekam Leibschtnerzen davon, aber meiner Köchin und der Amme hat es sehr gut gefallen«... Das Gequassel les« ich überhaupt nicht zu! Ende! hab’ ich es nötig. mich kaput - zu ärgern? — —- Aber mit solchem Büchern macht man heutzutage sein« Geschäft! Da fährt so ein Dramedar l AutomobiL schreibt sich feine Villa im ; Gebirge zusammen, während unser einer, der wirklich was leistet..« Wie der Gemüts - Krititer ein Buch liest Hurra, ein Palet Rezensionsi exemplarek Seio mir gegrüßt; zur rechten Zeit erreicht ihr mich! — Das» sind mindestens- wieoer süns Pfund Literatur! — Jhr wollt wohl nach« wie Lessing sagte, »weniger erhoben, nnd fleißiger gelesen« seini — Sollt ihr haben! Jbr sollt gelesen werden, —- nber nicht von mir! — Wo ist das Küchenmesser, ans daß ich das Pniet öffne? .—— Heil, welche Iiille lacht inir entgegen! Zwei Ro mone und ein Stizzenbuch — Das deutsch- Volk ist fleißig, ich hab’s im mer gesagt! —- —— Man fahre so fort! —- Nntiirlich wieder der Gumniistemi pel »Rezensions - Exemplar« aus dein Umschlogi Es gibt furchtbar rück sichtsloie Verleger. .. —- Radiers gummi, unentbehrlicher Freund, wo bist bu? —- So, das wäre wegrovierti .—— Noch e i n mal, teure Bücher, griiß ich eucht An meinen rauhen Busen seid gedrückt, denn Abschied nehmen gilt es siir das ganze Leben! — Mei nen hin, meinen Deckelt Schnell! Schnell! Sonst hat ber Antiquar nicht mehr ans! —- So! Zwei Mart fünfzig wären wieder einmal ver dient! —s-o-.s0 sites-h »Wie ist das nur möglich," sagte ich, »der Mann hat vollständig un recht, und ist doch von einer Halsftari rigkeit". . . . ! »Weghalh unrecht?« fragte mein weißhaariger Begleiter, »was nennen Sie Unrecht?'« Ich wandte betroffen ein: »Aber die Ansicht dieses Mannes kann doch unmöglich die Jhre sein?« Ein feines Lächeln lag um den Mund des alten Vertri, als er mir antwortete: »Was ich davon halte, . . davon ist gar nicht die Rede. Aber der Mann hat wirklich Recht!; Nämlich —- von seinem Standpunkte. . Kommt denn nicht altes darauf an, von nor ans inan eine Sache betrach- . iet? Mir wollen die verschiedenen» Standpunkte vorkommen wie Pliiße,. an denen man Umschau hält während « des Autstiegit zu einem Bergesgipfel.; Je tiefer einer noch ist, desto weniger sieht er. Er erkennt haarscharf seine Umgebung, aber auch nur seine Um gebung, nichts weiter. Können Sie ihm vervenken, daß er sich wundert, wenn andere über das, was ihm so ungeheuer wichtig erscheint, hinwegge hen? Lassen Sie ihn sich ruhig wun dern, . . . auch er wird steigen! Und auf der Höhe, wo ihn die Größe des Ganzen überwältigt, wird er zur Er kenntnis kommen, daß er ein Tor war, als er das Fleckchen, aus dem er stand, fiir eine Welt hielt. Darum meine ich, ist ei nicht gut, zu sa en, diefer oder jener habe unrecht! iet besser toird es sein, ihm die hand zu reichen, damit er schneller zur hohe kommt. Dann erfaßt er et wohl selbst, daß sein früherer Standpunkt noch nicht der höchste und beste war.« Ich sah in ein gütiges Greisen antliß und schied mit warmem handedruch —- Jm Sanatorium. Di rektor: Sie haben Jhte Gesundheit wieder vollständig erlangt und wenn Sie zu hause tn der hier geübten, enthaltfameu Wette weiteklehen, wet den Sie sich auch ferner gesund et halten« Wamperh So weitetlehens Ja, da hat mir ja die Hans Kur nichts g’nitstt starren-me tin- frsses. « Wie der Geist gebildet werden tann, ist siir den normalen Menschen eine leicht zu beantwortende Frage wir haben Schulzwang, d. h. Führer und Berater während unserer Ju gendzeit, und Führer und Berater in mancherlei anderer Gestalt stehen uns im schulentwachsenen Alter zur Seite, wenn uns daran liegt, weiter zu ler nen, weiter einzudringen in·alle mög lichen Spaten der Wissenschaft Auch das Bilden der Seele, wenn es uns ernstlich um sittliches Höhertommen zu tun ist, tönnen wir uns angelegen sein lassen; es liegt in unserer Macht, das, was uns mitgegeben wurde aus die Welt, nach guten und besten Vorbildern zu sormen zu möglichster innerer harmonie und Vollkommen heit. Nur die Harmonie unseres äu ßeren Menschen, des Körper-, existiert tuum siir uns innerlich tultivierte Frauen, die wir den Jnhalt heute mehr schätzen als das Gesäsz, das die sen uns kostbaren Inhalt zu sassen hat. i Was ist auch eigentlich an einem Körper zu formen, der uns fertig mit auf dån Weg gegeben wurde, der rich tig funktioniert —- nach unserer An sicht eben —- und der nun einmal, ganz ohne unser Zutun. sich entwu kelt, erfkarkt und nach und nach wie der zerfällt? Jedes normale Kind lernt in sprechen, gehen, stehen ganz von selbst, mit hilfe des.Nachah munggtriebes, ohne oiel eigene An strengung, ohne große Miihe fiir El tern und Erzieher. Und so geht und steht das Kind, der heranwachsende und herangewachsene Mensch, ohne ie inals über den Zusammenhang seines Körpers, über das Ineinandergreifen der einzelnen Teile belehrt worden zu fein, und daher auch unfähig, die Ar beit auf die einzelnen Teile zu über tragen, zweckmäßige Belastung oder Entlastung herzustellen Der Fehler ist hauptsächlich der, daß nsir unsere Musteln einfach nicht kennen Wir müßten fchon Aerztin nen, Malerinnen. Bildhauerinnen sein, um einesteils zu erfahren, Ioozu die Muskeln dienen. andererseits zu wissen, wie sie die Evenmäßigleit des weiblichen Körpers beeinflussen. Die Vernachlässigung der Muskeln ist bei uns an der Tagesordnung, tvir haben nicht gelernt, auf Gesundheit und Schönheit des Körpers zugleich zu achten und uns zur Erreichung diefes Zweckes systematisch zu »bilden«. Ja, man selbst kann seinen Körper bil den, formen, wenn er durch gar keine oder verkehrte Behandlung mißgestal tek wurde. man selbst kann die Funk tionen jedes einzelnen Muslels be stimmen, so wie man die Tätigkeit einer Maschine regulieren kann· Und wer wird wohl. wenn nur ein Teil einer großen Maschine arbeiten soll, andere Teile zwecklos rnitlaufen, un nütze Kraft vergeuden lassen? Mit Recht wollen Frauen und Männer ihren Körper gesund und schön, Lei beiden aber sind Wege und Ziele nicht die gleichen. Eine Frau braucht sich nicht »auszuarbeiten«, sie braucht teine Kraftleistungen vollbrin gen zu tönnen. Wohl muß sie aber ihren Körper beherrschen, um eine vornehme, setbstverständliche Schön heit, die nichts mit Affettation zu tun haben darf, zu erzielen. Seht euch einmal Frauen bei schnellem Gang an —- den Laufschritt tönnen und dürfen sie sich schon gar nicht leisten — und ihr werdet alle die mehr oder weniger drastisch benamten Gangari ten, den Entengang. den Haarngung, den Kniegang, das Schieben ohne weitere-·- ertennen und nicht gerade ästhetifch finden. Die wenigsten wis sen, daß Gehen und Gehen zweierlei ist, dafz der Hüftgang allein der zweckmäßng selbstverstandliche und daher auch ästhetische ist, der von der sogenannten »Zei1trale«, den tiefen Riiitenmustelm ausgeht, dan sich bei diesem Pendelgang die Energie ab wechselnd von dem einen in das an «dere Bein förmlich »ergießt«, daß der Oberfchentel in diesem Falle beson ders zu arbeiten hat, während Fuß, Unterschentel, Knie in unangestrengs tem, ruhendein Zustand beharren. Richtige Haltung des Körpers-, dael richtige Atmen, trägt außeror dentlich viel zur Gesunderyaltung des Körpers bei, ebenso wie die richtige Art der Anspannung, der Ruhe jedes einzelnen Mustels. Wir brauchen uns heute nicht mehr lediglich nach den Griechinnen zu feh nen, wenn wir das Schlagwort «Körpertultur« anwenden; daß ej eben ein Schlagwort wurde, beweist, da tote auch in unserer lebenden set unseren Körper tuttivieren, bit den wollen. Und wir wollen es nicht nur, sondern wir müssen es sogar; denn wir bedürfen der vollen Kraft des weiblichen Körpers, der Kraft, die, tm ästhetischen Sinne, rein weib lich tft und bleiben foll. - s— Kompliment. — Gus digeö Fräulein haben wohl in Jhs rem Leben viet kalten Kassee ge trunken? —- Warum denn? — Nun, man sagt doch, Jaltet Kassee macht schöns« — Druckfehler. Solidek Witwer sucht energische Frau zur tüchtigen Führung des herliefen-. J Wiss des-M Glücksucher sind wir alle aus die ser sonnbeglänzten, schönen, aber auch zeitweise sv rauhen, grauen, stürm vzesoeitschten Erde; Glücksinder sind immer nur verhältnismäßig wenige Und es sind nur die Menschen die gelernt haben, das Glück in Höherem zu suchen und zu finden, als in denl äußeren Gütern des Lebens. Jn Be zug aus diese äußeren Glücksgaben nun scheint es wohl berechtigt, von Vevorzugten und Benachteiligten zu reden. Wie es Menschen gibt, über die das Füllhorn des Reichtums aus-s geschüttet ward ohne ihr Zutun, sc; ibt es auch andere, die aus den Tö n des Lebens geboren wurden o et die durch hervorragende Gaben des Körpers und Geistes besondereGlücks güter erhielten. Denen gegenüber stehen die Armen nnd Notleidenden, die in den Niederungen des Lebens mühselig Ringenden. bie Kranken und Unbesiihigtm Göttliche Weisheit. sngt unser Glaube, hat diese unglei che Verteilung geordnet; Menschenlie be soll eifrig bemüht sein« nach Kräf ten einen Ausgleich zu sassen. Doch um diese Verteilung großer Glücksgüter — deren Außenseite, wie wir alle wissen, jn ost trügerisch ist —- pslegt es sich meistens nicht zu handeln, wenn von Glückstindern und giechvögeln die Rede ist. Da geht es gewissermaßen nur um des äu ßeren Glückes tleine Münze die es ausgestreut und verweigert, je nach dem. W handelt sich um das Kleinglück des Dges in Erwerb und Erfolg, in Gedeihen von Handel und Wandel, von Besitzftand und häus lichem Glück, ja, selbst im Gewinn von Liebe und Achtung bei den Mit menschen. Wer es in dem allen bor an bringt« wird leicht von den Leu ten« als ein rosenrotekz Glück-lind be trachtet, am meisten von jenen, die sich selbst mit Vorliebe Pechvögel zu nennen pflegen. — Und wenn wir oberfliichlich hinschauen, so düntt es uns manchmal, dasz sie recht haben. Wo dem Einen viele glückliche Um stände vorwärtshelfen, hindern und hemmen den Andern ungeahnte Schwierigkeiten. Was das Glücks tind spielend gewinnt, vermag der Pechvogel mit Aufwendung aller Ar oeit nicht zu erlangen. Sehen wir aber genauer hin, so erkennen wir häufig, daß der Grund des Erfol ges aus persönlichen Künsten des Glückstindes beruht und das Aus bteiben des Glücksgewinns bei dem armen Pechvogel auf mancherlei, wa ran er es — mit oder ohne eigene Schuld —- fehlen lief-. Wie oft sind allein mangelnde Voraussicht und Ue berlegung die Ursache von Mißer folg! Doch auch dafür dürfen wir et ne Entschuldigung darin finden, daß Naturanlage, Erziegmg und äuße re Lebensumstände dem Einen leicht machen, wag dem Andern schwer fällt, daß also darin wirklich wieder Glücksiinder bevorzugt und Prämis gel benachteiligt sind. Aber hier gerade gilt das trotziae, starle «Dennoch!«, oag sich jeder selbst zurufen soll. Halte dich nie siik ei nen Pechoogel, und du wirst auch keiner sein! Was so viele zu Glücks tindern macht, ist ja der frische Wa gemut, mit dem sie an jegliches Werk gehen, die helle Zuversicht auf das Gelingen· Kommt dazu noch der zähe Willenstrotz, der Hindernis ie bezwingt, so ist zu zwei Dritteln gewiß schon das Spiel gewonnen. In so glücklicher Gemütsverfassung wird das Auge hell, der Kopf tlar und der Arm ftarl, damit ist das übrige vollbracht. Wenn der arme Pechvogel dagean sich selbst und iei nem Stern mißt-rauh wenn er zag haft und befangen ans Wert geht, sich durch das tleinfte Mißlingen ent mutigen läßt, so wird er seinen Ra inen verdienen. —- Boshast. A.: Meine zu künftige Frau innß vor allen Dingen interessant sein. B.: Dann heiraten Sie doch aie Alma Meier, die hat ja eine -n teressante Vergangenheit hinter sich ·— Guten Appetit! Gust: Weshalb halten Sie denn den tleii nen Teller inii beiden Händen sestt Kellnert Ja, sehen Sie, das Ko telett ist mir schon einmal aus den Boden gefallen und das soll mir nicht zum zweiten Male passieren! —- Sozialpolitit. —- Jst denn wirklich etwas Wahres an dem Gerede vom Wohnungselend? — Natürlich, inir selbst stehen seht drei Villen unbewohnt da! —- Zuviel verlangt. Gast (sich schüttelnd, nachdem er einen Schluck des ihm vorgesetzten schlechten Bieres gen-unten zum Wirt): Häs ren Se, here Wirt, nähmen Se’s nicht übel, ich bin Se aber hier? fremd. Wo gehen Sie denn eigenH lich hin, wenn Se ärnal ä gutes Deppchen Bier drinlen wollenf — Auch eine Rosenart. Ein Ehemann hatte mit seiner Frau einen so heftigen Streit, daß er vor Uerger die Gesichtsrose betam. »Laß das gut sein«, sagte einer seiner Be kannten zu ihm, »daß ist eine von den Rosen, von denen es heißt: Ehret die Frauen sie slechten und weben « himmlische Rosen ins eh’liche Lebe-ji« i Selbnbeberrlch » l Es ist im Leben unbedingt notwen dig, sich beherrschen zu lernen, feinen Gefühlen Einhalt gebieten zu tön-. nen, um als Mensch unter Menschenl in Frieden zu leben. Es vergrhti wohl kaum ein Tag, an dem uns’ nichts Lästiges begegnet, an dem wir. nicht nötig haben, gegen-uns selbst zu! i Felde zu ziehen und das Bessere selbst in uns wachzurusen· Schon in den! kleinen Kinderherzen kann man den Keim zur Selbstbeherrichung legen," vor allem dadurch, daß sie aus etwas verzichten müssen und sie auch anhält, E bei kleinen Uebeln, beim Fallen und Stoßen nicht gleich in lautes Weinen auszubrechen. Da müssen besonders die jungen Mädchen, wenn sie der el terlichen Zucht entwachsen sind, da raus bedacht sein, daß sie an ihrer Selbsterziehung immer weiter arbei ten-und die Kraft, die ihnen die Ver nunst gegeben, gebrauchen, um ihrer Neigungen Herr zu werden. Von der Frau wird mehr Selbstbeherr schung verlangt als vom Manne, und eine echte, rechte Frau sann man sich ohne diese Tugend kaum vorstellen. Wenn sie ihre Ausgabe richtig erfaßt, wird sie auch in den kleinsten Dingen den Sieg über sich selbst erringen, um »ihren Kindern Vorbild sein zu tön nen. Die Selbstbeherrschung ist gleichsam die weibliche Tapfertcit, nicht eine, die nach außen führt und Ruhmeszeichen l)interliißt, sondern die innere, die sich niemand kundgin nnd nur dein eigenen Herzen ein zufriede iies Gefühl verleiht. Es handelt sich oft nur um Kleinigkeitem ivo die Frau iiipfet sein muß. das heißi ernst, ruhig, geiiiefsöm bei Unglücks siiileii oder bösen Nachrichten und der gleichen. Auch das Schweigen zur rechten Zeit bedingt Tapferkeit. Wie viel Selbstbeherrschung und Selbst verleiignung gehört oft dazu, dein auf brausenden Gatten ruhig, gemessen gegenüberzustehen und seine unver dienten Vorwürfe hinzunehmen, ohne sich zu rechtfertigen- Wieviel Tapfer keit gehört dazu, den ahnungeloscii Kindern eine lächelnde Miene zii zei gen, iisenn das Herz blutet! Jn diesen kleinen Dingen tapfer zu sein« ist oft schwerer-, als einen Sieg in großen Kämpfen zu errin gen, wo die Weit zusteht, bewundert und deni Sieger den Lorbeerkranz flicht. Gar inaiiche Frau trägt eine unsichtbare Strahlenkrone, die die Tapferkeit des-i Herzens ihr gewunden, wenn sie den Sieg über sich selbst er Ihnng Nicht nur den barmherzigen Schwe stern, die sich iilier deriviiiidete Krie ger beugen nnd sie pflegen. zollen ioii Verehrung zollen, nicht niir eine Jungfrau von Orkan-, eiiie fromme nnd mutige Maria Antoinetie sollen wir bewundern, eine jede Frau ist Heldiii, die die häusliche Tapferkeit übt und treu iiii Kleinen ist liiiiiior bei aeis Sertebinia Kinder wollen immer lustig sein, sie sollen'g mich, denn sie verstehen noch nichts vom Ernste des Lebens, der zeitig genug un sie herantreten wird. Ein herzlich liichendes Kind ist eine unendliche Wonne sijr ein siihlendes Elternherz. Engel gibts nicht, Engel sollen die stinder auch gar nicht sein, und —- Engel waren wir ja selber nicht! Weshalb sich da alle Tiige ausregeii, weshalb immer-« sort schelten und zanken und morali sieren! Erziehe init Humor, lenk eS ab von seinem Ungehorsani. voii seinen Unarten, sprich lieb und hei ter zu deinem Minde, gebe auch du einmal, zweimal, dreimal n:ich! Wu verboten wird, wird erst recht getmi, dass liegt so im Menschen drin. tun-J aber nicht verboten wird, verliert iilH bald seinen Reiz. Sage nicht: ,,.L)niis. ich schlage dich, wenn du dein Spiel zeug nicht ausräumst«, sondern: ;,,H"cinschen, lomm’ six, räume aus, ich helse dir, erst nachher gibts was zu Iessen.« Man glaubt gar nicht« ivie Hroeit man mit solcher Art, mehr mit Humor als mit Strenge gewilrzter Piidagogit lomint. Das ewige Be sehlen und Ruisonnieren der Eltern untergriibt die Liebe des Kinder-. Jede Schrossheit ist ebenso vom Uebel wie die Ritte; beides sollte in einer Kin derstube gar nicht bekannt sein. Die Kinder sollen eine Lust, aber keine Last sein. sie sollen uns selbst nblens ten von den Alltagssorgem sie sollen uns selbst zerstreuen und zum lichten Tage führen, zum Frohsinn, zum sonnigen Geviildigsein, zur innerlich gliiclseligen Lebensaussassungl Die Eltern erziehen die Kinder arn besten, wenn sie sich selbst von den Kindern erziehen lassen. —-.-.. —- Abgevlitzt. Leumnnkl Ach, wie ich seh-, znäs Fräulem-ie-l ben in der großen Welt und doch anf’ kleinem Fuß! Dame: Jawth Herr Baron, ge rade umgelehrt wie bei Ihnen. Leut-um« Na, wieso denn? Dame: Nun, Sie leben in oer kleinen Gatnison und doch auf geo ßem Fuß. — Gut beschrieben. A.: Wie fah denn der here aus« del-I nach mit fragte? « B. (Hundeliebhabet): A G’sicht hol ex Thal-L wie a Schnauzekh Ohren wie a Spihetl und Ziff wie o Dackell · fis- ele Me. Ein seines Bohnenges k i ch t. Eine Kasserolle wird Inii et naö Fett belegt. Wenn dasselbe heiß. ist, werden Schnssloieleilen hineinge legt, dann eine Lage grüne, zarte Bohnen, aus diese eine Lage Zentne le, geputzte Tonarten« ans je e Les-« ge das nötige Salz nnd Messen hietaus folgen wieder KoleletiemBobsi nen und Tom-nen, etwas Fleischbeiihes tax-an und zickn 172 Sinnden ge kocht. T Schaffleisch mil Peter-; iilir. Schassleisch von der Brust in Votlegsiiicke schneidet-, dieselben in einen Gußlops legen, ohne Felt! aus« schwache-m Fenee elwn siinf Meq nuien ziehen lassen, so viel wie nö-, un Salz daran, bis das Fleisch Saft« zieht. Cme Zinke Knoblnnch sein schneiden eine HundvollPelersilie sein« gewiegt, erwan Soll-ei, ein RübcheU-« einen Löffel Melzl,.zlrei Löffel gebote les, fein nestoßenez Brot hinein, nnd alles ein Weilchen schmoren lassen. Dann lnlieg Wasser daran, bis es iilser dem Fleisch siel)i, gut zugedeckt, zwei Stunden kochen lassen, bei ges lindem Fenex —- Sehr gut zn Kar kosseln in der Schule und Aepfel oder Bimlonwott dazu. « Gebaelene BrodtlüfH Er satz für Fleifchbonletten Man be dient sich zu diesem Gericht am be sten altbuetenes Brode und weicht un aefiilir Jlxz Pfund in Wasser ein, nnr es dann un Seihtuch vorsichtig aus« ;,:udrüelen Dann gibt man den Brei in eine Kasserelle in zerlalsene Butter fügt ein bis zwei geriebene Seminein nnd etwas gehackte Peter si!ie dazu und rülsrt die Masse so lange über kleinern Feuer, bis sie sich vom Gefasi löst. Nun wird sie in .c.ne Schüssel aelchiittet und muß »vollsti«india erkalten, wonach man 2 ibsg H Eier ein wenig feingehacttes HIdimianiraut etwas Salz nnd sv iviel Mehl und aeriebeiie Seninsel hin zufügt das-, ein aut haltbarer fester Teig entsteht Aus diesem Teig formt man qleichmäßiq arosre flache itlöszr. wendet sie in rerquirltetn Ei, dann in geriet-euer Scmrnel und tscialt sie iu siedend-im Baafett schwimmend fsclkön goldbrann Man nimmt sie mit dem Schaumlöffel heraus-, gibt sie auf einr- erwiirmte Schüssel und reicht am besten eine pilante Saure, Z. B. Sens- oder MeerrettichSauec dazu. Auch kann man diesen Kloß ceig, nachdem man einen Probelloß probiert mit einem Eßliiffel in » etjendeg Wasser abslechem lässt die Ktöße 15 bis 20 Minuten kochen und iervtert sie wie Kartoffeln zum Fleisch. In diesem Falle läßt man cber lieber den Thimian fort. Veterstliensauce zutliiudsi leeisctks Z Löffel voll gehanter Petersilie gibt man m eine Butter chwitze von l Unze Schmalz und Z stiöfset :« teyt tocht dies mit Fittich Jurühe s,u einer sämigen Sauce auf nnosz verruhrt tat-s- mit Z ganzen Eiern s litdmischeBohnensppr. Et-« was sztrsieliel wird in Oel oder Bitt ter geröstet und mit den schon vorher lweichgetoiiiten Bohnen unter Be nutzung des Bohnenwassers und un ter Betaut-s einer Ton-nie gelacht IVeini Aastochen fügt man noch Sap penudeln hinzu Statt der Bohnen Htönnen auch Erliscn oder Linsen ge lIllIlillilcll ilikfdcll I Getactine Zunge. Diecchq senzunar wird mit Wurzeltverl, Wes-; fer, Sah-, Eisig etwa vier Stunden taua gelacht gelsäutet und, wenn ei-. was alsaelal)11, in lange, schräge Streiten geschnitten. Man wendet sie in ifi and einer Mischung von geriet-krank Schwarz- und Weiszbrot, Peteriiln, «T:chalotte, Salz nnd Pfef fer nnr iattt die Scheiben in heißem Schuial,— unt beiden Seiten schrin drauu, unt sie mit Zitronenscheilsen zu genauen — T r n· « t i- n s u u i e. Eine ttixne Zwieliet usrrd mit Petersilie und Erk lcrie Sirup sein getoicgt und Init Oct, Psesskr Jnrs Ean sst die Pfanne gegeben Duzn tut inun 7——8 Tun-n rcn unt losrt titles unter hiiusiurui llinriitirers tnchein Jst die Wäscht-us did gen-seiden so wird sie durch ci nen Hirt-— uetriebcin Diese Sinne gibt mun zu kliindsleisch chi- zu Muttiiruni oder Reis-. Adgiszugirnees Gurt-Inge-» ni use. Ou- gesclsiilten Gurlen wer-« den in Holsten oder Viertel ge schnitten ison Mart und Reinen ne sreit, in Stint-, geteilt und mit Sulz bestreut isnns Stunde beiseite gestellt. Dann idnnort mnn sie in zerlosseuec Butter nebst etwas Wasser nnd eint-; gen Lösiist mildern Essig langsam über llcineni Feuer weich. Die Bru he durs nicht zu long sein, inun ver tocht sie zuletzt mit ein-us Essig oder tut einige Tropfen Zitronensust dir zu und zieht dns Geniiise mit l—2 vertiihrteu Eidottem alr. Gebraus-te Mehlsuppe mit Petisrsilie. Man läßt 254 Unzen Butter über llemem Feuer tochenb werden, riihri H Lsssel Mehl hinein und rührt so lange, bis es zu steigen beginnt. Dnnns siigt man unter stetem Rührm JZ Quart siedendes Wasser und etwas San tm zu, läßt das ganze zu seiinigrr SUP pe kochen, gibt eine Qbertusse saure Sohne dazu und verquirlt zuletzt die Suppe mit 2 bis s Lössel seingehacls ter Petersriir. 9