,,IOItlen." stinkt-mer sichert Fischer lier So zitldmoiknttee Ins titles Mit der Bereitwilligkeit, womit? unbewiesene Anschaldigumen gegens! Deutschland nnd seine Heere im Aue-( lnnd ausgenommen werden, hatte auch das Zäricher sozialdemdtratische Or gan .Bollsrecht« gegen deutschen Vondaliinius geleitartitelt. Dagegen wendet sich der Reichstagsabgeordnete Richard Fischer in längeren Uuisülsi einigen, denen das »Vollsrecht« gleichsnlls Raum gibt. Fischer de saßt sich zunächst mit der lügenhdsi ten Behauptung, «ganz Deutschland« habe den Krieg gewollt. Er sagt dazu: »So lange nicht eine dee in Frage kommenden Regierungen in der Lage ist« die durch Dokuinente belegien Darlegungen des deutschen Wergbu ches zu widerlegen, haben wir lein Recht, diese Darlegungen für falsch zu erklären oder sie spöttisch in Zwei sel zu stellen. Soweit ich unterrichtet bin, hat weder die englische, noch die srnnzdsis sche oder russische Diploniatie auch nur den Versuch gemacht, die deut sche Darlegung zu bestreiten. Der später veröffentlichte Brieswechsel zwi schen dein König von England und dein deutschen Kaiser haben diese viel mehr bestätigt. Und die rasche Aus stellnng der russischen Armeen gegen Oesterreich und Deutschland hat seit her bewiesen, daß Rußland seit Wo chen — wenn nicht seit Monaten — die Mobilisierung seiner Armee be trieben hats Jch have weder Berut noch piet gung die deutsche Regierung zu ver teidigen, aber gegenüber dem fürchter lichen Vorwurf ganz Deutschland habe den Krieg gewollt, darf ich als Deutscher verlangen daß man uns Deutschen den Nachweis wenigstens einer Tatsache bringt inwiefern die deutsche Regierung entgegen ihren Erklärungen das deutsche Volk und Parlament belogen hat'·. Jm Gegenteil ist ja die deutsche Darstellung inzwischen durch das Me tnorandum des belgischen Geschassts träger-Z in Petersburg in einwand sreiester Weise bestätigt worden. Die Bewilligung der sKriegItredite durch die Sozialdemokratie begründet Fi scher unter anderem wie folgt: aNach unserer Aussassung mußten wir der Regierung zugehen. daß sie ernstlich bestrebt gewesen sei, den Frie den zu erhalten; teine Tatsache lag vor, die diese Behauptung der Re gierung Liigen sttaste oder auch nur in Zweifel seite. Deutschland war angegriffen von Russland, war be droht von Frankreich, dern Deutsch land aus eine Anregung des engli schen Kriegstreibers Greh hin die Neutralität ausdrücklich zugesagt hat te, und das nun aus die Antrage Deutschlands, oh es neutral dleitsen wolle, einfach die Erklärung ahgads es werde das tun was seine Bünd nispfiicht gegen Rußland ersordere. Das ganze deutsche let empsand Rußlands Verhalten als niedertröchi tigen«Ueber all —- dursten wir uns in solcher tunde vom Balle tren nen, sollten wir das bedrohte Vater land wehrlos dern bereits in Ost preußen eingedrungenen Kosatenturn preisgebeni Jn diesem Augenblis taten wir, was die Sozialdemokratie in allen Ländern der Welt tun musi; wir traten rnit allen Deutschen fiir den Schutz des Vaterlandes ein — gerade so, wie die Sozialisten der sranzösischen Kammer arn gieichen Tage siir die Kriegskredite stimm ten, wie die belgischen Sozialisten in der gleichen Stunde siir die Ver-i teidigung ihrer bedrohten Neutralstiit eintraten und —- ich gestehe es assenj — eintreten mußten. Sogar die russischsen Genossen in der Durna stimmten nicht gegen die Kriegsmitteis dewilligung. Was den französischen den belgi schen Sozialisten Recht ist —- soll das bei den deutschen Sozialisten ein Verbrechen an der Jnteknatlonale sein? Will jemand aber sagen, die deut sche Regierung habe diesen Kneg freventlich bekbeigesüb:t, dann muß et Tatsachen als Beweise anführen. Deshalb ist auch der böse Vorwurf gegen uns unangebkacht, wir hätten das losbrechende Massenmoeden gut gebeißen. Jst der ein Lobeednet des Mindes, der von einem Stätteeen btutal überfallen wird und diesen im Notwehttatnps zu Boden schläN So gut wie alle ausländischen e nosseu erfüllt auch unt Deutsche das Massenmotden mit Entseheey aber wie weisen die Verantwortung denen zu, die mit dem russischen Zaristnus sich verbündet haben gegen deutsche Kultur und deutsche Arbeit! Mit gleich kräftigen Worten und Gründen verteidigt Fischer das Ist gebes M set-sm NDeutsW von einer selten den ist Osten und Westen tisets W CW etwa bloß Weith, III wiederholt noch dein Siege von Lut tich abermals fein Versprechen — ge Fkoiß, var nat-at ist damit nicht ge Lsiihnt ·—-, aber Hand aufs Herz. Ge inossen — hätte in solcher Stunde der JGesahr ein anderer Staat anders ge handelti Jn der Stunde, wo es sich um Leben oder Tod eines Volles handelt, gibt es sur das Geses sie Selbfierhaltungl Deshalb bekämpfen wir Sozialisten ja überall und alle-. zeit den Krieg, weil er den Bruch alles Rechtes notwendig rnit sich bringt« , Ueber die Zerstörung von Löwen tagt der sozialdemokratische Abgeord nete: «Und wie war’s in Löweni Die belgischen Soldaten waren geschla. gen, Löwen war von den Deut chen befest, die deutsche Armee, zum rit len Teil mindepens aus Sozialdemo lraten bestehend, siihrt keinen Bor bareni und keinen Bandalentrieg, wie ihn die Kofaten seit der ersten Stunde ihres Einfalls in Qstpreußen führen, rnit Raub, Mord, Brand ftiftung. Mann, Weil-, Kind und ihr Heim sind nicht bedroht, wenn deut sche Truppen in ein Dorf oder eine Stadt einziehen (das ausnahmsweise auch Verbrechen oorlornnien können, soll nicht bestritten werden; auch irn Frieden gibt es Mord. Raub, Schön-. dung.) Nun werden die deutschen Soldaten im GefühL daß sie in ei ner offenen Stadt find, lein Feind in der Nähe ist, pliißlich dar-it Schüsse aus höusern bedroht, ans Kirchen und Museen krachen die Schüsse — ja. versteht nian da nicht. daß diese Soldaten irn Gefühl der Selofterhaltung, tn oer Wut nder tiefen unehrlichen. hinterhältigen Ueberfall nur einen Gedanken ho ben: Vernichtung der Ueberfallenben, Zerstörung der Gebäude, hinter denen diefe sich decken! Das ift entleh lich -—- toen aber trifft die Schuld?« Zufa enfaffend urteilt Fischer: »Ich ha e baj Vertrauen in die fchweizerifchen Genossen, baß sie, als unbeteiligte Nertrale« auch die oon und angeführten Gesichtspunkte ohne Voreingenorntnenheit prüfen und bann finden werden, daß roir deut schen Sozialisten zwar keine Chan oiniften geworden find, aber in ber Stunde der nationalen Gefahr mit dein ganzen deutfchen Volke einig sind, die russifche Gefahr oon un ferern Vaterlande, von Europa abzu wenden. Und wenn wir gezwungen waren, zuerft gegen Lulturoölter, tote Frankreich und England, zu. kämpfen, fo deshalbptoeil man aus ftrategifchen Gränden die größte rni litörifche Gefahr zuerft su überwin den trachten muß. Es ift bot für uns als Sozialdemokraten ein Jahr nach der Berner Friedenöoers ftändigung, gewiß ein entfehliches Gefühl — aber trifft uns die Schuld, baß die Bourgeoifie biefer Läntee sich mit bern kulturfeinblichen Zarens tuin auf Tod und Leben verbündet hat?' —s cis sticht-sendet schiffe-P Humoresle von Pierre Mille Jn Paris lebten tun bai Jahr IRS-zwei fehr unglückliche Brüder; Jeder von ihnen hatte ein törperlichei Gebrechen — nur ioar bat eine dein anderen bianietral entgegengefetzt Der Aellere war lächerlich dict, der Jüngere mager zum Weinen. Und doch war diefe Ungleichheit nur die natürliche Folge ihrer verschiedenen Schickfale. Jean. der Dicke, hatte immer und ,in allein Glück gehabt, der magere Pierre roar ein richtiger Schlernihl. Tas Sonntagglinv Jean hatte die Chance, mit einer verlruppelten Hand zur Welt zu kommen, der Daumen fehlte ihm an der Rechten. Dank seinem fehlenden Daumen wurde Jean nicht zum Militärdienst assentiert; er widmete sich dem han del mit Delilatessen und hatte bald »ein stattliches Vermögen erworben. Allerdinge entwickelte die sihende Lebensweise in-. Kontor seine natur Jliche Anlage zur Fettleibigleit in dem iMaszh daß er sich bald sur Geld ’t)ötte sehen lassen lönnen. Pierre, normal und ieästig gebo ren, war gesund, scharsäugig wie ein Luchg nnd hatte alle zehn Finger. Er mußte also alle eldziige der Rennb lil und des Kai etreiches rnitrnachenZ wäre in Spanien sast verdurstetz in Jrland beinahe verhungert. Jn Aegypten verlor er wöls Zähne durch einen Kolbensto , bei Jena wurde er ausgespießt tote eine M tel. Er war schen vorher schlank ge wesen wie eine Gerte, ver Uebergang über die Berefina aber machte ihn sum Stelett. Ungeachtet seiner Tapferleit hatte er ei in siinszehn Kriegtjahren nur bis zum Leutnant gebracht und die Regierung Ludwig JchlL sesie ihn noch daer aus halbseldr Rnn konnte er stets nicht einmal jeden Tag satt efsen und das trägt bekanntlich nicht gerade viel zur- Zetttveeden bei. .Jch bin ein Peche-»auf lamen tierte Wie, »was ich beginne,- Init l t, and mein senden der any »der Klügste ist, wird täglich rei M Tages bekam der Lentnani des sties eines pariser Notar-, sa eisllsd M spat-Mk d- W te FULL -· stammt-i beiqu, welches ein inI Brasilien verstorbener cnlel über sein Riesen-erwägen gemacht hatte. i »Ich muß Mich glücklich Witw das ei mir gelungen ist, reich zu werden« hieß et im Testament, .meine tranthnste Iettleibigteit tviire sonst überhaupt nicht zu ertragen ge wesen. Seit langer Zeit schon tonni te ich nicht mehr zu Fuß gehen und mußte selbst site die tleinste Strese den Wagen benilsem Es war wie; ein Fluch; mein Appetit leucht im: Vethiiltnisse in meiner enoemenj Dicke. Anfangs habe ich die Magereni glühend beneidet, schließlich sie gern-l dezu gehaßt. Deshalb vermache Ich» auch mein Vermögen demjenigeni meiner beiden Messen, der mein Gesi wicht wenigstens annähernd erkeichtJ Sollten alle zwei mager gebliebenl sein« so enterbe ich die Entarteten.'j »An-wich, ich hin zum ungtiiel getoren,«- seufzte Leutnant PierreJ .nun fallen diese ungezählten Millivsi nen wieder meinem reichen Bruders in den Schoß und ich armer Teufell kann mir einsach den Mund abwisl schen. Aber das lasse ich nicht sol hingeben; ich will doch einmal sehen, » ob ich es wirtlich zu gar nicht-l brin gen tann. Jch sahte direkt nach Brosilien und sechte das Testament an!« ) i shatten und die Passagiere sich an ,ichiktten, es zu besteigen, ließ die »Mannschaft den dicken Jean gern qu J brutal guriiasties i i i » Die Ueber-fahrt machten beide Brüder gemeinsam auf demselben Schiff. So oft Pierre den bitten Jean ansah, seufzte er schwer, und seine Chancen schienen ihm allzu tlein — denn jener war ein Bild der Gesundheit nnd strotzte von Fett; wenn nur das Testament nicht so bestimmt formuliert gewesen wäret »Die ganze Reise war überflüs sig,' dachte der Leutnant. »der Kuckuck hole das Schiff mit allem, was darauf herumgeht!« Man folg den Teufel nicht an die Wand malen, sagt ein altes, gute Sprichwort, sonst kommt er wirtlich. Richtig lief das Schiff, die «Medusa«, wenige Tage spater un weit der afrilanischen Miste auf der Sandbant von Arguin auf. Sein gewohnte-i Pech verfolgte Pierre auch hier; als die Matrosen in Eile ein Rettung-floß zusammengezirnrnert denn er gab Gold nach rechts und lints —- wiihrend sie den armen Leut nant, der mit leeren banden tain, Die fürchterlichen drei Monate, welche das Floß aus offener See zu bringen musztr. überdauerte der Dicke ganz famos. Er zehrte von seine Fett wie der Bär im Winterschlzf und siihlte sich im Gegenteil bei den mageren Nationen immer freier, be weglicher und frischer. Alt dann nach einem qualvollen Vierteljahr die Schiffbrüchigen von einer zufällig oorbeitommenden Fregatte aufgenom men werden, fiel unter den wenigen Ueberlebenden besonders ein Mannt anf, der zwar munter und gesund aussah, aber mager war wie ein Zwirnsaden. Seine Kleider schlor terten um ihn herum und waren so weit zugeschnitten. hast man noch zwei andere Schiffbrüchige bequem hätte hineinsiecken können. Das war Jena Geriihrt iiber seine eigene Rettung, drang der ehemals so Dicke in denl Kapitiiih doch ja nachzusehem ob die «Medi;sa« überhaupt noch existiere. Er mußte freilich zugestehen, daß zu Ein glückbringender Schiffbruch 2 diese Möglichkeit auf fehr schwachen Füßen stehe; es war anzunehmen daß Sturm und Wellen schon längst das Wrat mit Pierre ins Meer ver senkt hätten. s Der Kapitän war ein humaner Mensch. er ließ wenden, um sich nicht nachträglich Vorwürfe machen zu müssen. Wie angenehm war er iiberrafchi, als er die «Medula« noch iibet Wasser fand; ihr Rumpf hatte sich mit solcher Wucht in die Sand bant eingebahrt, daß ihn auch die heftigsten Stürme nicht loszutnachen vermocht hatten. Auf dein Lberdeck schwang ein Mann hilfeflehend eine Art Fahne aus Segeltuchfetzem Das war Vierte. Wie lehr aber hatte er sich verändern Man hätte ihn jest für Jean in del len besten Pariler Zeiten halten tön nen· . Des Lentnants Gesicht glänzte gleich deni aufgehenden Mond, Arme unb Beine glichen mächtigen Säu len; die Weste hatte er ablegen müs sen, sie konnte die neue Fülle nicht inebr fassen. Pierre war stirme dick geworden, ein wahrer Fleisch llarnpen. »Um Gottes willenl« rief Jean· »du biit es, du's Was haft du ge tani«« sticht-, das ist es eben.' feste der Leutnant. »Ich habe den gan Sag ilber nichts getan at- en Itnd getrunken. Die Liede-W hatte Proviant file 600 san-u, da habe ich mich aus purer naeiveile nächtig gemästet« i i i dank den Wut-M des Ie Iarnents erbte m W die Mil lionen II be- Vntem la herein -k gewann-NO sei-r Ohre-. Ins-morsch —- Tie liegen — Die uriegsiontkibution ii r die Austern — Die ruiiiichen Bratidtolomiein Beim Armee - Oberlvmnsando, Ost, S. September. S Uhr früh. Jn dem inuin 5000 Einwohner zählenden ostpreußischkn Städtchen, in dein wir seit vorgestern abend weilen, herrscht schon das regste soldatische Getriebe. Artillerieregis rnenter rasseln in langen Zügen übe-. dns Mir-steh ihnen schließen sich mele Dusende von Wagen mit sum Brit-enden bestimmten Bot-ten an. Munitionss und Privatiolonnen fol gen. Wie sorsch die Reserveninnns schnften zu Pferde ten, mit gebt-sun ten, energischen lern! Nun rich ceti sich sasi aller Knöpse nach oben, das betannte scharfe Surren ist ver nehmbar, selbst inmitten des Ratterns der Räder, des Klapperns der Duse und Wieheens der Pferde, des Knar rens der Speicher-» des Stampsens der Geschützr. Ein Flieget erscheint in der sonnendurchsluteten Luft, sich ichnts am schönen Diminel abhebendz genau erkennt man die Abzeichern daß es sich uni einen der unseren handelt· Immer tiefer stößt diese «Taube«, daß die Dohlen mit ängstlicheni Krei Lchen Pen ninchtvollen viereckigen Lllkm Mk noch Alls IIU Osaka VII Deutschordenaherrlichteit stammenden, hoheitgvollen katholischen Kirche, in deren Schutze ich im Pfarrhause ein quartiert hin. umflattern. Wie bereits erwähnt, haben sich unsere Flieget große Verdienste um Aufklä rung wie genaue Venachrichtigung er worben und sich ihre Eisernen Kreuze wohlverdient. Drei von ihnen wur den verwundet. andere kamen durch merkwürdige Zufälle mit dem Leben davon. So erhielt einer von ihnen, wie er mir gestern erzählte, scharfer Feuer, ein Geschoß ging durch den Benzintanh prallte zurück und ver stopfte das eben gerissene Loch! Nur ganz wenig Benzin tropfte heraus, der Flieget, der sich gerade iiber einer großen feindlichen Abteilung befand, rannte den heimslug antreten. Bei einer anderm «Tanbe'· ging die Kugel —- richtiger die Stahlspitze — durch die Mitte des Propellers, ein dritter Apparat wurde von zwanzig Tres-· tern durchlöchert. »Man hört nur das Klatschen', berichtete mir der er wähnte Flieget, ,oom Schuß selbst nichts; plöhlich gewährte ich. daß der Hohn meines Fahrzeuges zer splittert war, ich wagte gar nicht hinzusehen, tam aber doch noch gut zurück.« Das Städtchen hier hat angster .siillte Tage durchlebt, aber die Bür gerschaft hat sich trefflich benommen, und der von ihr als Erim-bürger meister« erwählte Lehrer vorn hiesigen Taubstummeninstitut R. Schwahn — das eigentliche Stadthaupt ist im Felde — zeigte sich der oft recht be dentlichen Lage vollaus gewachsen. Die Rassen hatten die Stadt mehr iach im Besih, die Peteröburger Gar dehusaren trat-ten durch die Gassen und die Kosalen suchtelten mit ihren Lanzen drohend umher. Loderten die Flammen auch in der Stadt selbst nicht aus —- nur der Bahnhof wurde völlig eingaiischert —, so fehlte es doch nicht an einer anderen empfind lichen Brandschahung Ei war der l. September. Jn der Nacht hatte ein größeres Pa trouillengesecht nahebei stattgefunden, man brachte rusfrsche Verwundete. her tei, die sofortige Aufnahme und Pflege fanden. Mittags rückte eine russische Brigade Kaballerie mit Ge fchiihen und Maschinengewehren ein. Ein Motorradfahrer brachte um As Uhr den Befehl ins Rathaus, das sich im freundlichen, altertiimlich anhei melnden Bau auf dem Marltplahe er hebt, es müßten bis 724 Uhr im be nachbarten hotel Xasum König«von Pausen — ver Amme tout Iuhueu übertüncht worden! —- 30,000 MarJ aufgezählt sein« sonst —- —— — Diel Geschühe standen auf dem Markt, aufl welchem auch die Truppen hieltents Vier Soldaten mit nufgepflanztemz Seitengeivehr begleiteten den Jüngs biirgermeister« und Stadtiömmeret zu vierundzwanzig Bürgern, und um Z Uhr 20 Minuten waren in dem "bezeichneten hatel 29,000 Mart zur iStelle, was um so mehr hervorzu Hheben ist, da viele der wohlhabenden Bürger geflohen waren. Zwei Ober sten nahmen das Geld in Empfang. zöhlten es und stellten eine Befmeinis gung aus. .Die lehten 1000 Mart schenken wir Jhnen«, äußerte der eine, .tveil Sie unsere Verwundeten to gut verpflegt!« »Nun müssen wir noch eine Geisel haben·, tagte einer von ihnen, der, wie ein ganz Teil der Oiiiziere, gut deutsch sprach, .damtt man auf uns nicht Kiestk Der Ghmnasiacdirets tpr .- Schmeier wurde dazu er wählt; man nahm ihn in einem Wa gen etwa 16 Kilometer toeit mit, nährend ver lehten sechs mit verhun denen Augen, dann feste man ihn in einem Gut-hat ah, von wo er unse hindert zurückkehren konnte. hier ei eingeschoben, da am gleichen age die Aussen in afteni hurg 22,000 Mart erhoben. Der von ihnen all «russi!ehee Bürgermei ster« vereidigte stöhti ehe Beamte hän dtgte dem Daummann de Miit von den Leibgrenadieren su Werde den seteag aus« «Uier'« sie er einem hiesigen Freunde schrieb, »ich tonnte ihn doch beichummeln, da ich die Pfanddriese mit nomineller Summe berechnet und den Rudel mit 3 Marl." Doch zurück zu unserem Städtchen-i in welchem sich die Rassen, wie ins Allensteim gut benahmen Allerdings-; war angedroht worden, daß, wenn irgend etwas Feindlichetl seitens der Einwohnerschaft unternommen wür de, man sämtliche Männer erschreßeni und die Stadt dem Erdbrden gleich machen werde! Ofsiziere —- unter ihnen besanv sich auch je ern französi scher, englischer, iapanischee Ossizier —- und Soldaten bezahlten was sie iausten und verzehrten. ei kam zu! keinem nennenswerten Uebergriis. Drei Kriegsdlirgermeisten den seine brave; entschlossene Frau in allen die weib liche Benzohnetschast betressenden An gelegenhetten unermüdlich unterstiinte» —- sie hatten verabredet, daß, wenn! einem oon ihnen etwas zustoßen würsj de, einer dem anderen aus den Grab-« itein setzen sollte: »Ich hatt’ einen Kameraden . .« — hatte eine Bürger-: wehr, mit handfesien Stöcken bewaff-; net, ins Leben gerufen; die Stadt; loar sodann in verschiedene Bezittej eingeteilt worden, von denen jeder-T Bezirk einen besonderen Vorsteher ves kam, Mehl- und Brotpreise wurdens feitgesent, die Flüchtigen und Armen« iotoie die Frauen der unter den Mai-z fen stehenden Männer erhielten reget-! mäßige Untetsiünungen vom Erlös’ des herrenloi heran-laufenden Vie hes. « · « i Um ö. September tuaten oann vier oie Unseren ein! — hatten hier die Russen gute Man nesgucht gehalten. so hausten sie desto ichlimmer in den benachbarten Ort schaften, in denen sie nichts lchonten. Aus zuverlässiafter Quelle wurde mir Folgendes mitgeteilt: Am 27. August ward im nahen Dorfe S. von Rain len der Nachtwächter erschosleiu weil er auf den russischen Anruf nicht so fort die hönde hochgehalten hatte Seine Frau begibt sich zum Pfarrer und fragt, ob sie das (ubliche) Ster degrl"ut erhalten lann. Der Pfarrer rat a , meint aber schließlich, auf die Bitten der Frau: ,Tut ioas thr» wollt.' Das Gliiclchen vom Kirch turta erschallt — —- iofort sprengen von verschiedenen Richtungen Rosaten heran, reiten die sämtlichen Männer, nebst dem Pfarrer und einein bei ihm zum Besuch weilenden pensio nierten Ghmnasialprofeffor sowie des sen Schwester und Nichte szufatnsi men, sie werden zum Krug getrieben( und dort, etliche zwanzig, erfchof IM. —- — Weiter, durchaus zuverlässig: Jm benachbarten Dorfe P. werden der Ortsvorsteher Feierabend und Reu nant Krause von Kofalen sogleich niedergestreat, weil sie nicht ftehen ge blieben waren. Aus einein Gute fan ten die Kosalen bei dem Des-ver Anerkennungsscheine fiir dort ge taufte Remontem das genügte, ihm eine Kugel durch den Kopf zu Ia gen! Aber nun das Aergste, das wir von unterrichteten Seite mitgeteilt wird. Bei dem gefangenen tommandierenden General Marm, dessen ich schon friii her gedacht, fand man Papiere, aus cenen unzweifelhaft hervorgeht, daß dieser an andere Generale den Be fehl sandte, Ortschaften in Brand zu stecken, Bürger zu erschießen, Geisetn mitzunehmen, ohne daß irgendein: Grund daer vorhanden wäret Denn neoer schoisen Einwohner auf russii sche Soldaten, noch wurde BerlangtesI verweigert, es sind, um es tlipp und» tlar zu sagen, Ausrottungsbestrebunsj gen. Auch jeht brennen, nach Mel-» Lungen der Patrouillen, wieder alle Orte vor der rusfischen Iront, nicht nur die, welche zum Freimachrn des Schußfeldeö niedergelegt werd-en mits sen, sondern auch die weiter entfern tenl Ei ist eine völlig barbarischetiriegh führung von der den übrigen Völtern icächtf laut genug berichtet werden ann. Vlc Aussen versagen uper richtige Brandtolonnent —- Man fand hier Kisten mit zueechtgemachten Paleten aus Watte, Papier, Celluloid beste hend, jedes mit einer Oeffnung ver sehen, in vie der Zündsaden gefügt »1«sird! Im Nu loberte hier der Bahn ;hos auf, ebenso die Bahnhöse der gan ?«en, von den Rassen besetzt gehaltenen "Bahnlinie, eine völlig sinn- und zwecklose Zerstörung-matt Wie Hohn auf das Bot-stehende lautet eine im nahe h» dein gewese nen Sammelplatze der russischen Ka vallerieabteilungen, erlassene, polnisch nnd deutsch oeeöfentlichte Bekannt I«iachung, deren riginal vor mir liegt und im genauen deutschen Wort laut folgen mag: «Preußische Bürger! Bei Ueberschreituna der Grenze Lämp fen wir nur mit der Armee, aber nicht mit friedlichen Einwohnem Prioates Eigentum und Leute werden nicht angeriihtt, mit Ausnahme oon Bürgern, die mit Waffen ohne irgend ein Mgetchem das sie der« Armee an gehören, angetroffen werden, fie un terliegen strengen Strafen laut Kriegsgesep Zttr alle entnommenen Produ te wird mit Geld gezahlt. sei gewaltsamee Enteignung oon Ei gentum ist mit su melden, damit Schnldtgen bestraft werden, Der Kommandieeende, General Domai Damtt die Its-sen ersah-en, vie ihre Berwnndeten nnd Gesangenen non uns behandelt werden nnd damit sie auch vernehmen, was im We sich ereignete, hat man folgendes it tel gewählt. Beim unsern gelegenen» Jägern zu Pfktdk ölek tussiichk WH iiehe, von denen der eine Religion lehrer arnGyntnnsiutn in Warschanist, gefangen genommen. nebst sechs Sol daten, deren einer neben russiseh aneh deutsch und polnisth spricht. Der hie sige «Kriegibiirgerrneister' erhielt den Auftrag, die Leute gut zu verpflegen. sie ohne Zwang und ohne Bewachung unterzubringen; die beiden Pppen wohnten beim iidischen Relegionslehs ter, der siir e sorgte. Man teilte ihnen vieles mit, nach die Schauer taten der Kosntem und unterrichtete sie an band der vorhandenen neuesten Zeitungen von unseren Erfolgen in k ranireich nnd Belgien sowie hier ins Osten. Reben dem russischen Dol metscher besorgten dte Uebersehnngen nnd Erläuterungen die Frau eines hiesigen Wertmeister5, die lange rnit ihrem Mann in Russland gelebt. Am vorgestrigen Montag wurden die Po pen, diese in einem Wagen, und die nebenher marschierenden Soldaten, die dringend nnd weinend gebeten hatten, sie doch um himmels willen nicht zurück-rasenden bis zur Ueber gnngszone gebracht und dort entlas sen, um zu den Ihrigen zu stoßen. Ihre Meldungen dort in Worten wer den wohl sehr bald einen besonderen Ilnchdrnet seitens der llnirigen in To ten erbalten. · W. wurden am s. September wirkli Gaul Lindenberg, Kriegsbertchterstatteh Patronillenritt unter Wasser. Bericht eines llntertrebootmanneo Aber seinen »Bei-sch« in Erislnd«. Ein Münchener, der mit einein ieutschrn linterseedoct die Fahrt noch Seh-Inland irrt-gemacht hat, demertt »der seine Fahrt: « »Fiins3ehnl)undert Meter vom Feind weg haden wir Jiehharrnonika ge spielt. llnd der Feind hat es nicht emmal gehört. Manchmal nicht ein mal wir selbst, wenn unsere Motore gar zu großen Radou machten. Un tere Ohren hörten nicht, was die Ziehharmonila spielte. Aber wir sa tnn das Lied an den Bewegungen del Spielers, an seinen Mienen, ar: sei nen ingern. wie sie iiber die midd fe glitten, on seinen Füßen, die den Iart schlugen, an dem Instrument selbst. llnd wir haben das Lied milgebriillt. Gebrüllt, was unsere Lungen noch Kraft hatten, und doch haben wir von unserem eigenen Sang nichts gehört. So lärmen die Ma schinen im Unterseeboot! Was ich weiß von der Fahrt an die schottische Küste? Fast nicht-! Wir wußten nur eines: siegen oder sterben! Bequem ist’i nicht in so ei ner Nußsthale. Der Mannschestis rc.um ist gewiß lein Iangsam und run- die Lunge zum Atmen helomrnt, ist teine Verglast. Petroleuml Pe iroleum und wieder Petroleumt Du schnappt man nach Lust, wenn das Ding wieder in die höhe taucht. Zehn Tage waren wir unter i«-ego. Wir wußten nicht« wohin es ging. »Ja den Tod oder zum Sieg. Mehr weiß ich selbst nicht«. sagte un ier Kommende-nd Und dann ging's mit den anderen Unterseedooten hin aus ins Meer. Anfangs zusammen. Kann trennten wir uns. Die «U Zö« haben wir nicht wieder gesehen, die ist vorm Feind geblieben. An der g-nzen englischen trusie gings ent lang. Zeitweise unter Wasser. Sechs Stunden Arbeit und sechs Stunden Schlei. Durch zehn Tage hindurch! Da gibts tein Kommende-. Man hort nichts als Lärm. Wie ein Taudsturnmer ist man. Man hiirt :-iit den Augen und redet mit händen und iißen. Wie ei gerade kommt. So en leichter Instritt, das heißt: »Du daß crust Schau htnt Der Mast ioill Dir was sagen.« Es gibt höl lrseh viel Arbeit iilr die paar Mann. Besonders, wenn das Boot unter Wasser ist. Da muß jeder aus set nem Posten sein« So ging es Tage lang. Bald un »ten, bald oben. Das war die einzige Abwechslung. Und dann gab es auf einmal eineSensationt Einer nach seem andern durste aus eine Minute Jteinen Ptac kerlassen und einen tur Izen Blick durch das Peristop tun. Es snsar der schönste Blick meines Lebens! lTreiben wie eine Herde friedlicher Lämmer lag ein englisches Geschma der. Unbesorgt, als gäbe es teine deutschen Seewölse in Panzertleis dum. Zwei Stunden lagen wir da auf Borposten unter Wasser. E i neu großen Panzer zu uns her unter zu boten. das swiike uns sicher gelungen. Aber wir durften nicht: wir waren auf Eltaieouille. Unser Boot mußte wei ter. Wie mag es unserm Kommun danten zu Mute gewesen sein! So nah enn nd und das Torpedo im Nahr. la en müssen. So mag es einem J er sein, der einen Tag vor Aus us der selislwcka d aus seinem , Bier-Ia deeis Mitte ver sich’ einen t sles soc erst-IV I