Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 02, 1914, Image 1

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    Nebraska
HERR-MEDIUM mail MEDIUM
ab a ätz. .-----;- :
I M M Gk kne- ad Jst-» d, Ite de ask-» Fr cackt ag, den 2. Okw vek non-. Nummer-«
H Vom Kriegsschanplatz.
Um die Sache der Deutschen scheint cs günstig zu suchen.
Bester Kampf mu Antwort-km das wohl bald fallen wird. Rufst-n nach Russland gejagt.
sDuitsche werden durchsuche-.
Berliner Nachricht vom Dienstag
dieser Woche: Hier direkt von der
Front eingetressene Nachrichten be
sagen, daß holte deutsche Ossiziere,
welche die Campagne in Frankreich
leiten, die Behauptung ausgestellt
haben, dasz die feindlichen Linien in
nerhalb einer Woche durchbrechen
sein werden. Die Engländer und
Franzosen sind so selrr geschwächt, daß
deren Widerstand schon ient wesent
lich nachgelassen hat«
cssizieller deutscher Bericht
Berliner Nachricht vani Tieniiagt
;- Das Berliner strieggantt macht tiei
Iannt, daß die Operationen in
Frankreich sich lediglich ans Artilles
riekämpse beschränken, untermischt
mit gelegentlichen Bajonettangrifsen
der Jnsanterie In leinein Falle
kann man von entscheidenden Erfol
gen sprechen Der deutsche rechte
Flügel ist den liestigsten Angriffen
Wesent, aber alle Angrisse der Ver«
»Weder! denlelben zu durchbrechen.
N- sättig- abgeschlagen worden. Im
Centrum haben wir letne Ersolge
missuweisen Aus deni linken Flii
get dauern heltiae träumte sort. nnd
wir gewinnen der Maae entlang an
Grund und Beden.
sich sei-e Entscheidung zu erwarte-.
Depesctie ans Berlin voin Dienstag
dieser Woche: Es wird hier benann
tet, dasi eine entsitieidende Wendnng
der Dinge in der Schlacht an der
Aisne vorläufig nicht erwartet nier
den kann, dass sich die Lage der Din
ge aber derniasien zugespin liebe,
daß sich jeden Tag etwas Außerku
dentliches ereignen könne Die Ver
luste der Deutschen sind ungewöhn
lich groß, nnd die Thatsachc das; die—
jenigen d·er Feinde noch grösser sind,
ist nur ein ichivnchek Trost Die deut
schen Tritt-den nnd deren Führer je
doch sind sicher, dß ihnen schließlich
der Sieg bleiben musi. Eine grosie
Kolonne französischer Gesangener ist
wieder hier eingetroffen Ein Korre
spondent tras einen Zug von tausend
Gefangenen, nnd deren Gesichte-ans
dkiicke zeigten, dasi sie sroli sind, den
Cchkecknissen des furchtbar-steil aller
Kriege entgangen zu sein.
Erfolge der Deutschen im Centrum
der Schluchtlinir.
Eine dmlitlnse Depefche eine Ver l
lin seitens des deutschen Menemlsinlw
lautet: Der Feind benutzt seine Ei
senlmliuen bei einein nllneiueinen An
griff auf das iiiiszerste Ende Deo rech
ten Fliigelg der deutschen Armee
Bei Bapnnniih ini Tenneteuient
Pad-de-Calai5, ist eine smnzdsische
Division von einer kleineren deutschen
Stkcitniacht zuriickgesclilngen worden«
Jm Centrum der Selilachtsront
sind wir ein wenig vorgerückt
Die Fort- siidlich von Verdun, die
bombardirt werden« haben ihr Feuer
eingestellt Unsere Artillerie kämpft
iect mit Kolonnen welche der Feind
ans dem Westnser der Maus gegen
uns ausgeboten hat«
. . .
Aus Berlin: Gegen alle russtsehen
Ossizierr. welche in Ostpreußen dle
kriegsregeln verlett oder deren Ver
lefung erlaubt hatten, und die in
deutsche Hände gerathen sind, werden
Untersuchungen eingeleitet
Ingenseugen des Bombardement
dee Wrnle von Rhelmi lagen,
U dieses Gebäude nur leicht des-hö
dlst werden ist.
Fort Cur-w des Nomsin wurde von
den Bayern Robert
Eine drohtlose Depesche nn die
'dentsche Botschaft aus Berlin meldet:
Amtliche Berichte vom Hauptqnari
tier besagen, dnsz die inilitiirischen
·Lperationen aus dein äußersten rech
ten Flügel der Deutschen noch keine
Entscheidung herbeigeführt hohen.
Jni Centrum der Schlachtsront wur
den von lieiden Seiten heftiae An
griise innern-Drinnen
Camv des Nennung in der Nähe
von St. Mihiel, das von den Bauern
erobert wurde, ist eines der Spen
fortd südlich von Verdun.
Anitliche Berichte melden. dnsz
Franttirenre eine deutsche Sanitätg
Ahthei11nm. die stanzösisrhe Verwun
dete sortschasste, aus dein Hinter-halt
angrissen und einen Arzt und sieben
Amlsnlanstreiwilliqe tödteten
Tie Pariser Meldung-In aus St.
iPetergbnrq, daß die Russen unter
flkleneral Renneukampss siegreich vor
ige-rückt seien und Zoldau wieder er
obert hätten, sind wire Erfindungen
setzte-enges us dein Schlichtseldr.
«
, Ein in Nachen mit einein Trupp!
Verwundeter eingetressener deutscher
spezt hat die Erklärung abgegeben
idasz viele Verninndete ans den!
sSchlachtseldern umkommen. da nichts
igenug Aerzte vorhanden wären, um
»sich derselben anzunehmen Er sagt,
daß die Franzosen leine Rücksicht ans
die Aerzte nehmen nnd sellnge in der
Ausübung ihres Veruses nieder-schie
ßen, wenn immer sich ihnen eine like-l
legenheit dazu bietet. Die nach Ver
lin beförderten Verivnndeten erklä
ren, dasz die Lage an der Hanntsront
höllenhaft sei. Die Weltgeschichtc
habe nie so schlimme Kämpfe auszu
weisen gehabt. Unanshörlich don
nern die Kanonen: sobald das Feuer
derselben etwas nachläszi, greift die
Jnsanterie ein und geht häufig zmn
Vasonettangrisi über: derselbe ge
staltet sich öfters zu einem animier
mordenden Nahkamps. Furchtbar
wüthen die Maschinengewehre Die
ilömpsenden werden von einein Ha
gel ven Geschossen aus den Feldhati
terien überschüttet. Schrecklich ist das
Gestöhn nnd Gewimmer der Verwun
deten« siir deren Erleichterung die
Kämpfer wenig oder gar nichts thun
können. Die Verwundeten werden
des Nachts eingesannnelt. Aber,
wehe dein Ambulaiizrorps, welches
von den Franzosen entdeckt wird: ein
lHagel von Geschossen entladet sich
über dasselbe.
Nation-neu hundert-irr
Am Montag wurde aus Antwer
uen berichtet: Die deutsche schwere Ar
tillerie tmniliardikt die äußern Forts.
Eis wird gemeldet, das; die Fort-J
Vaellietii nnd Wavre bereite schwer
beschädigt sind. Dasselbe gilt von der
sie verbindenden Fort-fette Die
Deutschen brinan dieselben Geschütze
in Anwendung, mit denen Malines
bonibardirt wurde. Fort Strembaut
soll vollständill zerstört sein.
I . .
Die britische Admiralität theilt
mit, daß der deutsche Kreuzer »Ent
den" in den letten paar Tagen die
britischen Dantpser «Tnnieric« sowie
»Aus Lud«, »Riberia« nnd »Foyle«
in den Grund gebohrt und das Koh
lettschiss »Warst« gekapert hat«
I . .
War Linden der berühmteste M
nematoqraphillrttst in der Welt, ist
tu einein Gesicht an der Atti-ne aus
dem Felde der Ehre aesallen.
Pattiotische Großindnstrlrlle.
Jn einer in Berlin von Großindu
striellen, Rittergntgbesitzern nnd
Bankiers abgelialtenen Versammlung
nnirde ein Beschluß angenommen in
welchem mit Stolz auf die qrosze lie
berzeichnnna der deutschen Kriegsma
leilie verwiesen wird, und daß alle
Anwesenheit sich bereit erklären, dein
Vaterlande noch weitere finanzielle
Opfer zn bringen, sobald es die Noth
erheischt. Es wnrde ferner die For
dernng gestellt, den Uriea to lange
fortzusetzen, bis Deutschland in der
Lage ist, einen Frieden zu dittiren,
der iiir die Einigkeit andauert.
Die Deutschen halten Stand.
Arn Mittwoch dieser Woche tout-de
aus Berlin gemeldet: Dag- Kriege
anit bringt lsente die Meld1nm, das;
der rechte deutsche Fliiael non den
Verbiindeten heftig angegriffen Innr
de, alle Angrisse aber nmrden sieg
reich abgewiesen: die ganze deutsche
Armee bildet ein geschlosseneg Ganzes
nnd weicht um keinen Zoll zurück.
Die Sachlage ist zufriedenstellend
lAlso mit der raschen Flucht des
rechten deutschen Micheli-« wie Liiaensi
Ineldnnaeu besagten, isi’s wieder ein
mal Essig.)
Tsisqtau umzingelt
Aus Peling lonnnt die Nachricht
dnfz die Deutschen in bliantfchun vor
einer ninneritch weit iiberleqenen
ieindlichen Streittnacht die Waldeks
fee Vertlieidignnaglinie gekäinnt ba
ben nnd daß Tsinatan jent völlig zer«
nirt ifi.
Die Welt mit neuer Mut-Nichte
Schiff-tauml- überrascht
Die Deutschen versehen ilire Pan
zerfreuzer und Dreodnonalits init
neuen Mefchiiuein init denen die Fir
ina Krupp seit zwei Jahren experi
nientirt haben foll. Der Kanal foll
von deutschen Ileiegoichiffem darun
tek gewaltigen Dreadnoiml)t9, wim
nieln. Die Arfenale find Tag nnd
Nacht tliätig nnd fortwährend sein«
men lange Ziige niit gewaltigen neu
en Geschützt-n nn, die sofort auf die
Schiffe verladen werden«
Die Deutschen follen erklärt haben, i
daß ihre ganze Flotte bald znri
Schlacht bereit fei. 1
Deutsche planten die Schlacht an detj
Ateur. j
Neneml Frencli hat nn das tiriti ;
sein« Unenaninjsterinsn berichtet, dnßj
seiner Ansicht nach die Schlain ans
der Ttlicine non den Deutschen längstj
qeplant worden mar. Vritifche Flie .
ger haben in Erfahrung gebracht, daß i
die dortigen deutschen Fortifikationen
einen pernmnenten Charakter haben
und errichtet fein müssen, ehe die
Deutschen ilpren Rückzug von der
Marne nach Norden antreten.
Französifche Greuel.
Das Wolssictns Burcau veröffent
licht die Details von einer angeblichen
Schandthat, die von französischen Mi
litärsRadiahrern unter Führung ei
nes Offtztere gegen verwundete deut
sche Soldaten in zwei Rothkreustos
iorears nahe Betheneourt verübt
morden ist· Nur zwei Mann entko
-nen, während alle Uebrigen von den
Radlern massakrtrt wurden, welche
dann die Leichen plünderten. Die
deutsche Presse sagt, dies let ein wei
terer Beweis der bardakilchen Be
handlung verwundeter Deutschen
durch die Franzosen
Unkuben in Aegyptein
Nachricht aus Verliin Der deutsche
zKonsul in Aegypten meidet amtlich:«
sDie deutschen und österreichischen
:il«onsuln müssen Aeanpten verlassen,
die übrigen Deutschen stehen unter
schärfste; polizeilicher Aufsicht. Sie
Iglanben demnächst ausgeiviefen zu
Iwetdete Bei den Engländern macht
sich eine starke Nervosität bemerkbar;
vor Allem befiirchten sie einen An
grisf der Türkei aus Aegnpten Die
in Aegypten seit dein 25. August er
warteten 40,000 bis 50,000 Mann
indischer Trupuen sind noch nicht ein
getroffen. lieber ilir Verbleiben lau
fen verschiedene Neriichte um« Eini
ae behaupten, die Cholera, Andere
ein Ausstand sei in Indien ausgebro
chen. Dieses Telemannn wird ers
aiinzt durch eine amtliche Meldung
yder deutschen Geiandtschaft in Peking
Dur-nach bestätigt Japan der chinesi
schen Regierung amtlich den Aus
;bruch einer Revelntion in Indien.
Japan, das von Enaland nni inilitäs
mische Hülfe gegen Indien gebeten
wurde, liabe diese Oiilfe zugesagt, je- «
doch gegen Stellung schwerer Bedin
qnnaem nämlich der freien Einnian
dernna nach den liritischen Besitzun
gen iin Stillen Lzean, der Netuiilis
rnna einer Anleihe von 200 Millio-·
nen Dollam sowie freie Hand ini
China. l
Die Deutschen dringen langsam von.
Berliner Nachricht vom Montag:
Aus der 125 Meilen langen Schlacht
front in Nordsrankreich ist bisher
noch keine Entscheidung gefallen, wie
der deutsche Gkneralstab am Montag
dieser Woche bekannt machte. ]
Das deutsche Centrum hat uiiver-’
kennbare Vortneile errungen nnd den
Feind init ichnieren Verlusten zurück
gesclilagen. Die Trubpen, die Va
irenne-J als anchgangspunkt benutz
ten, haben die Franzosen aus Eier
mont und Et. Menebonld an der,
Aivne zurückgetrieben nnd sind jetzt
ini Besitz der Landstraßen und Bahn
linien in jener Gegend
Auf den Höhen an der Maus dau
ern die Erfolge der Deutschen an und
bedeutende Trimpenniassen haben die
Maus überschritten und weisen die
Angrisse der Franzosen zurück. Das
Bombardement der Sperrsorts süd
lich von Verdnn wird mit wahrnehm
bareni Erfolge fortgesetzt
Auf dein deutschen rechten Flügel
wird mit größter Erbitterung ge
kiimpst Tie Vllliirten ziehen alle
verfügbaren Trnppen dort zusam
men, nIn die deutschen Linien zu
durchbrechen Zie sind jedoch an kei
nein einzigen Punkte erfolgreich ge
wesen, während die Deutschen an ver
schiedenen Stellen ihre Linien vorge
rückt haben. »
m-- . k--.
Liccslllllc llcl ()clglkc, clllcll FULL-I
sall von tilutnserpen zu utacheu, sinds
vergeblich gewesen« Es wurden vieles
Mesaugene gemacht und ein Pauzer ·
autoiuobil ertsentet
Durch Banmettangrisie haben dies
Deutschen den Alliirten ungeheures
Verluste bemelsracht nnd die tillliirteu »
sind deshalb aezntnnaen worden, ihre!
Reserven iu Anspruch zu nehmen. utu .
ihre Linien zu stillen. s
Es iourde amtlich belanut gegeben i
dass die Deutschen Terrain gewinnen, s
obwohl die ieindliche Artillerie letzt i
hin besser skbieszt l
Der deutsche Voriuarsch in Russk
sisch Polen geht weiter. Es nurd
atntlich bestritten, daß die Deutschen
in der liiegeud von Suwalki bott den
Russeu besiegt wurden.
Franzosen werden kaieschtoach
Die deutsche Botschaft erhielt tot-i
gende drahtlose Depesche: Die Offen
sive der Franzosen wird imnter schwä
cher. Die Verluste des Feindes sindl
ungeheuer Verdun wird weiter
bombardirt. Die deutschen Mörser
verrichten furchtbare Arbeit.
Der Krieg kostet das deutsche Reich
täglich etwa 20 Millionen Mark.
Hierin sind nicht die Unterstüyungöi
gelder sür die Familien eingeschlos
sen, deren Ernährer aus dem Kampf
selde stehen.
Klnck dringt zehn Meilen vor.
Das Berliner Kriegsanit machte
am Sonntag bekannt, daß der unter
General v. siluck stehende rechte Flü
gel die Verbündeten zehn Meilen weit
dem Oise Fluszthal entlang zurückge
trieben habe. Trotzdem der Feind
zahlreiche Verstärkungen erhielt, war
er dennoch nicht im Stande, das ver
lorene Terrain zuriickzuerobern
Gewaltige Kämpfe sind gegenwär
tig aus dein rechten Flügel im Gang.
Die Deutschen haben in jeder Hinsicht
die Oberhand und dein Feinde unge
heure Verluste beigehracht.
An der Maag wurden die Franzo
sen langsam, aber sicher zurückge
drängt. Das Bombardement auf
Verdnn und aus die Kette der sieben
Maags Forts, die sich bis Toul erstre
eken, wird mit iniverminderter Heftig
keit fortgesetzt Die Franzosen mach »
ten krampshafte Anstrengiuigen, die
Deutschen zuriickzutreidem du«-h wer
den alle ihre Angrisse mühelos abge
schlagen Die zarte niiissen balds
fallen.
Die Sachlage in Frankreich sieht
sur die Deutschen sehr aiinstig aug
saat der deutsche Generalstal), wenn
auch bis jetzt noch keine entscheidende
Schlacht geschlagen worden ist. Dies
deutschen Arnieeu iin Centrum unds
aus dein linken Fliiael brechen die«
französischen Wertheidigungsnierke i
nieder. Wichtige-i Entwickelungen
kann inan an den genannten Punkten i
entneaensehen s
Die Kriegt-lage.
Aus dem westlichen Kriegsschaa-«
playe steht unverkennbar ein plan
mäszig borbereiteter durchschlagender
Erfolg der deutschen Flriegsiilsruug
bevor. Den pralslerischen Berichtetn
aus London nnd Paris, die eine Um
zingelung deg rechten deutschen Flii
gels und ein Zuriickwersen des Een
trums als unvermeidlich bezeichnet
l)atten, sind in den letzten Tagen fast;
ausnalunslog ausfalleud lakonische
Meldungeu gefolgt, die von der bis
berigen Siege-Izitversirlst nichts melsr
merken lassen und nur immer wieder
beteuern dasz die allgemeine Sachlage
»unmsrändert« ist. Gerade diese
Wiederholung ist verdächtig; sie be
meist, das; die verbiindeten Heere non
Frankreich und England einen ganz
entschiedenen Mißerfolg zu verzeich
neu liaben nieder die Umzingelung
des rechten deutschen Flügel-Z, der b.
slluckscheu Armee- noch der mit Be
stimmtbeit erwartete Durchbruch im
Zentrum ist ibnen gelungen. Im
Gegentbeil: die Deutschen haben aus
der ganzen Zchlachtliuie abermals
die Osfensine ergriffen, sich des west—
lichen Maagnferiz bemächtigt und,
dnrch Eroberung eines dec- Sperr
fort-J um Verdun das sranziisische
Heer um einen wichtigen Stiitzpunkt
gebracht. Die Zeit der Desensive ist
von der deutschen Heeregleitnng zur
Herauschasfung schwerer Geschiitze be
nutzt morden, so daß jetzt die Peschie
ßung der übrigen Fortg ausgenom
men werden kann. Damit ist der
sternpuntt der gesammteu französi
schen englischen Stellung erschüttert
Föllt Verdun, dann m u sz die fran
ziisische Armee nicht nur dort, son
deru auch aus den beiden Flügeln zu
rückgeben, und es sind jetzt schon An
zeichen vorbaudeu, dass eiu solcher
Rückng sich allmählich vorbereitet
Das Firieagamt in Berlin meldetel
mn Mittwoch dieser Woche, daß die
rnssische Armee unter General Ren
nenkatnpff weiter nach Nuffisch-Polen
zurückgetrieben wird. Die Deutschen
drinan der Hauptbabnlinie entlang
weiter vor und haben viele Gefangene
gemacht sowie eine Menge Geschützt
erbeutet.
. . .
Der prominente banrische Soziali
stenführer Michael Schwaab, der in
der bavrifchen Landwebr dient, bat
wegen Tapferkeit vor dem Feinde das
eiserne Kreuz erhalten.
Fortsetzung auf Seite 8.)
Unsere Entwurf-tin
Der Dienstag tvar gewissermaßen
ein tsialatag für die Bevölkerung von
Graud Island und Hall County,
wurde doch an diesem Tage die dies
jährige Countnfair eröffnet, die erste
wieder nach einer längeren Reihe von
Jahren. Es nahm monatelange Vor
bereitungen, nin Allei- solcherweise
in’9 Werk zu setzen, daß Hall County
aus seine Eountnsair stolz sein kann
als eine der ersolgreichsten in diesem
Theile des Staates.
Tie Eröfsnung geschah durch Prä
sident Latnsou, welcher in einer An
sprache aus die Bedeutung einer
Conntvsair in landtvirthschaftlicher
und vieler anderen lEinsicht hinwies
Der nächste Redner war Herr S. Y»
Brnsou, der Präsident des Countv-«
roth-J, ans welchen Bürgermeister-«
Rvau nnd Herr Frank Odell solgtens
Am Nachmittag vermehrte sich der»
Strom der Besuchen hauptsächlich ka- ;
nieu Viele von St. Liborn, denn der»
erste Tag war St. LiborvTag auf;
den speziellen Wunsch der Einivoth
nerschaft von St. Liborn Mit Kindt
und Kegel kamen sie heraus und sie
hatten es, wie alle die anderen Be-;
sucher, nicht zu bereuen. Der noch.
kurz vorher verlassen aussehende.
Platz hatte sich wundervdll belebt, die,
kahle Rasenfläche deckte eine Anden
nnd seltstadr Stimmenaewirr und
musikalische Weisen durchschwirrten
die Lust, und es herrschte ein buntes
Leben und Treiben, ähnlich wie aus
einem deutschen Jahrmarkt l
Ue Aus nennna un Ackervau me I
bäude läßt thatsächlich nicht-:- zu wün
schen iibrig, dieselbe tann sogar:
glanzvoll genannt werden. anf jedem
Plättchen ist ausgestellt nnd wohin
das Auge blickt, ariiszen eLs Früchte-,l
Blumen, Acker nnd (8·iartenbau-Pro-’
dufte, liebliche Dinge der Hausfrau-«
enthiitiateit, tnnitfertiger Oandarbei J
ten usw. Ein Nang dnrch die Acker-«
nnd Wirtenban Halle ist interessant
nnd lehrreich nnd dass Nanze inuthet
an wie ein kleines Eden, ein taleido
stopartiaes Bild. i
Die Vieliansstellnng ist gut bestellt, «
hauptsächlich wag- die Augstellnng der
Schafe nnd Schweine anbetrifft; aber
auch die Neiliigel Ansstellng bietet
ein hiibscheis Bild. Der Mittwoch war
als- Nrand Island Tag angesetzt,l
nnd uui demselben würdigen Nach
drnck zu verleihen, hatten unsere Ge
schäftsleute am Nachmittag ihre Lä
den geschlossen, um ihren Angestellten
Gelegenheit zum Besuch der Fair zu
geben« Mit jedem Tage vermehrte
sich die Zahl der Besuchen die in
Schnaren per Bahn, Gefährt, Auto
mobil nnd selbst »per pedes apostulo
ruin« dem Platze zuströinten, einer
kleiner Völkerwanderuna gleich. Die
Wettrennen zogen natiirlich Viele an
und boten ein interessantes Bild der
Abwechslung Da eine solche Fair
gewissermaßen anch ein eine Art
sus- » .
chuucz uuuv Ul, Ist cv llltl clslluclluh
das; Viele dort ein Stelldichein hat-!
ten resu. sich trafen, welche sich wohl»
lanae Zeit nicht mehr gesehen hattens
Täglich liiLs in die späte Ellhendstnndei
herrschte dag- regste Treiben ans dein I
Platze nnd Alt nnd snna amiisirtel
sich nach Herzenelnst Heute ist der:
letzte Tag der Fair, welche soweit von T
dem schönsten Wetter begünstigt wars
Anch dieser letzte Tag zeigte keine
Ahnalnne des Besuches, im Gegen- I
teil, die :sahl der Vesncher schien nur
mehr anzusclnnellem wider alles Erl
warten, nnd erst am Abend, als schon »
der Anfang mit dem Aufbruch gis-l
macht wurde, lichtete sich der Platz soT
lanafant. Es kann jetzt noch kein Ur- ·
theil gefällt werden hinsichtlich desl
finanziellen Erfolges dieser erstens
Eountyfair nach langen Jahren, doch
glauben wir annehmen zu können,
daß dieselbe mit einem Facit ab-.
schließen wird.
Bezüglich der Preise können wir
in dieser Nummer noch nichts veröf-l
fentlichen, werden jedoch nächste Wo
che darüber berichten
Diese Ausstellung bewies so recht,
was Hall County in Bezug auf land
wirthschaftliche Erzeugnisse und aus«
dein Gebiete der Viehzucht zu leistete
im Stande ist. Jedermann mußte
beim Anblick dei· Acker- und Garten
srüchte, deO prächtigen Viehs, sich sc
gen: mir wohnen in einem gesegneien
Lande, und unwillkürlich kommt ei
nem dann auch die Thatkraft, der
Fleiß und die Umsicht des deutschen
Fariners in den Sinn, denn man
kann mit berechtigten Stolz sagen
dafz dieser ec- ist, der ans der frühe
ren Einiide wogende Getreideseldet
geschaffen nnd die Viehzucht zu einer
nngeahnten Höhe gebracht hat.
s-« Jn den Holzhöfen der Nelson
anlier Co. hiei·selbst wurde am
Mittwoch Morgen ein Feuer entdeckt,
welches drohte, gefährliche Dimensio
nen anziinelnnen Das Feuer brach
in einein Meliände der südösilichen
Ecke der .Lwlzl)iisis ans-, doch ist noch
nicht erklärt, mie dasselbe zum Aus
lirnch tain Win. Scheffel, der in der
Nähe arbeitete vernahm eine Explo
sion nnd gleich darauf stand das Ge
bäude in Flammen Die Sache sieht
verdächtig ans-, da schon das Feuer
am Sonntag durch eine Explosion
entstanden sein soll. Am Abend vor
her ninrde der Linn-baden des Stalles
mit Den «gefiillt. nnd es kann auch der
mögliche Fall sein, daß sich in dem
Heu ein nnider Ritter- der Landstraße
sein Nachtlager ausgesucht hatte.
Die rasch nlarniirte Feuer-weht hatte
den Brand liald unter Controlle und
delänit sich dei· Schaden nur ans un
aefälir Rllils
- - Herr und Frau V. Kolbeck sei
erten am illioutng Abend ihre silberne
Hochzeit aus solenne Weise, qn wei
cher Feier eine größere Anzahl Dei-w
Freunde dec- Jnhelpanreg theilnahm.
Unter den dilnnussenden befanden sich
niit ihren Okittiunen die Herren Nie
nmnn. August Meher Gottlieb Mey
er, liioehring Weinhold, Leschinsky,
Jesseik Hofmann, Frau Giindel und
Fred Nobel. Dosz man einige fröhli
che Stunden iin intimen Zirkel ver
lehte, steht wohl ausser Frage. Man
trennte sich unt dein Wunsche, daß
does Julielpaar auch in gleicher geisti
ger und körperlicher Frische die gol
dene Hochzeit begehen möge.
--- llniee Counthrath begab sich
dieser Tage noih dein Vorm-Find wo
selbst er nördlieh non Cairo init dem
dortigen Briickenproiekt sich til-faßte
Die hiesige sowie die Behörde von
Oonnird Countn hielten hinsichtlich
dessen eine ueiueinselmstliche Sitzung
ali. Von dieser Brücke sind noch über
280 Fus- zu bauen, ums eine Ans
galie von ungefähr 82600 bedingt,
wovon PILW nus Halt Counth ent
fallen. Die Angelegenlusit wurde bis
zur definitiven Entscheidng aus den
12. Oktober verschoben. Durch den
ungeänderten Laus des Loupslusses
iilierspuunt die jetzige Vriicke jetzt nun
trockeneg Land, so dusz der Bau einer
neuen Vriieke nothwendig wurde.
lluser treuer Leser August Hofs
uiauu unu Touiiilmn und Frau Anna
Wilhelm, die hist-her an westl. König
stmsnI tun-selbst einen Laden führte
siud unr Kurzem iu deu Ehestaud ge
treten, eine llelnsrrasilning siir die
Freunde und Anstaunten des Paares,
welches dac- irendige Ereigniß nicht
sogleich au die grosse Glocke hing.
Die Trauung fand aui Ill. Septem
lier in North Veud statt, woselbst
Herr und Frau König auch während
dest tmuuieuden Winters ihr Domizil
aufschlagen werden Herr Hoffmann,
ein in’L- Primllelien zuriickgezogener
Farniei«, hat noch geschäftliche Inter
essen iu Toniuhau Wir wünschen
dem nemierniiihlteu Var-re einen hel
teren, glücklichen Weg diirch’s fernere
Lebeul
s— Unter denjenigen, die die hie
fine Fair von auswärts besuchten, be
saud sich auch Herr Louiö Weit-net
von Ravenna, einer der alten Pto
niere von Hall County. Er mußte
die betriibsame Entdeckung machen,
Daß im Laufe der Jahre so Manher
der Welt Ade gesagt hat und daß die
Reihen der Alten lich zusehends lich
ken.