Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 11, 1914, Image 1

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    Nebraska
qqqqqqqqqqq
Vom Kriegsschattplatz.
Schtacht auf vcr Linie Paris-Verdun noch tm Gange.
Die deutsche Armee führt eine große qunktnbewkgung bei Pan-is aris. Man guckt
Gusse Entscheidungeschlacht bereite
schon seit Tagen im Genge.
Aue London wird berichtet: Man
glaubt hier, dasz eine grosse Entschei
dungeschlacht dei Verdun, der starken
stanzösischen Festung an der Maas
ausgefachteu wird. Es wird dies
wohl eine der grössten Schlachten des
europiiischen Krieges sein.
Falle die vierte deutsche Armee,
die siidwiirte niarschirt, den Rückzug
der französischen Osiarmeen abschnei
den lann, so mag sie den Couu wie
derholen, der im Jahre 1870 den Ge
neral Bourdali und seine Armee non
150,00l) Mann auf schmeizerisches
Gebiet trieb.
Es giebt hier niilitärische Sachver
ständige. die glauben, dass die deutsche
Flanlendewegung nach dem Süden
daraus berechnet ist, eventuell einen
Rückzug durch den Maapdistrikt zu
sichern Ader im Allgemeinen glaubt
mair hier nicht, dass die Deutschen
überhaupt an einen Rückzug denken
und damit rechnen. Wahrscheinlich
wollen sie der französilchen Armee
im Osten eine saeiitscheidmde M- .
lage beibringen, dass die Unsinges
lung von Paris eine ungesährliche
und sichere Operation wird.
Die siidliche Schwenlung der Deut
schen mag zu einer Vereinigung der
Armee des lironprinzen und der dan
rischeu Armee stinken. Dann miirden
die Deutschen vom Osten und Nor
den in einer gewaltigen Einhei
sungedewegung vorriickein die den
rechten Flügel der Alliirten einfach
erdriicken wurde, und zwar in dersels
den Weise, wie der linke französische
Flügel nördlich von Paris in den lee
ten beiden Wochen einfach aufgerollt
wurde.
Die neuesten Truppenvewegmigen
der Deutschen zeigen, dass sie sehr
wohl wissen, dass die Belagerung und
Eroberung keinen Werth haben
würde, so lange sich die Arme-en der
Alliirten im Felde befinden. -
Ichem Widerstand MS Stocke-I gern
then.
Weitere wichtige Entwicketunqen
stehen unmittelbar bevor. Die erste
politische Freiwilligenleqion hat sich
Junker österreichischem Oberbefehl in
Wotan gebildet Was-schau wird von
den Rassen zur Vertlxeidigung herge
richtet
nennen Lichtschein explodikex der
neue Explosivstoss gäbe wenig Rauch
ab und sei so vollkommen sicher gegen
irgend eine Erfchüttekung, dass eine
Gtanate die dicksten Wände durch
schlagen könne und nicht ekplodite
. s .
I, Berliner Zeitungen bringen die
Nachricht daß nahezu 3000 britifche
Gefongene in Döberitz eintrafen Sie
lagen-n unter fünf non einem Draht
zmtn umgehe-ten Riese-Welten Die
Leute sollen in ihren abgerissenen
Uniformen wie Land-streichet ausse
hen, find aber zufrieden mit der ans-s
"kistnmlichett Vernfleqnna und der Be
»handluna, die man ihnen zuweil mer
jden läßt
. I O
Gefahr det- Unizingelnsg wächst.
Jn Paris tiefiirchtet man seit Mon
tag, dasz die Armee der Alliikten in
grosser Gefahr steht, zum zweitenmal
in zwei Hälften geschnitten und um
zingelt zu werden. Dies ist der wah
re Grund. warum die Deutschen zeit
weiliq mit der tdauptmacht ilireo rech
ten Fliigels nach dem Osten von Pa
ris umgeschwenkt find. Der fchrect
lich bedränate linke Fliigel der Frans
Hasen und Engländet ist auf seine Ne
serven zutückgrsatlm und die grösi
ten Anstrengungen werden gemacht
dessen Linien zu ver-störten, ehe die
Deutschen aufs Neue angreifen Die
Bettes-en bringen. frische Truppen
heran, um dxe dkjtte Phase r»dek: Ries
JenW »Um-nah weiche nun
schon drei Wochen angedeuert haben.
Drei mächtige kombinirte deutsche
Heeresalstheilungen haben das fran
zösische Centrum aus eine beträchtli
che Entfernung zuriiktgeinarfem nnd
es wird klar, dast, menn die Feindse
ligkeiten wieder aufgenommen mer
den« dies in einem Umfnnge gescheitert
wird, welcher Alles- in den Schatten
stellt, was bisher noch geschehen
Fernerhin liegt ev auf der Hund« daß
die Deutschen im Begriff stehen« die
Alliikten von allen Seiten her zu
gleich anzugreifen nnd eine leme ge
Inaltige Anstrengung zu machen, der
alliirten Armee auf einmal den Gar
aus zu machen, so das; die Wertheim
ger von Paris auf sich selbst angewie
sen sein werden.
Die Herbst-dete- liaben Angst vor
Kriegoerkliruug der Türkei.
Das Gerücht, daß die Türkei den
Verbiindeten den Krieg erklärt habe
erhält lich hortnäckig nnd erregt in
London und in Paris die grösste Be
-forgnifz, obgleich es nicht bestätigt ist«
Eine von Rom eingetroifcne Depefche
spielt-. daß große türtiiche Its-spen
)niaslen an der rufsischstiirkilchen
Ilslrenze im Kaukasus zusammengezo
gen werden und die Pforte mit der
bulgarifchen Regierung wegen der
Entfendung einer türkifchen Armee
lgegen Griechenland durch bnlgari
lches Gebiet unterhandelt Die bri
tifche Presse befürchtet niit den offi
ziellcn streifen, daß die Iiirlen. wenn
fie wirklich losschlagen, fofort Aegnps
ten liefeven nnd den »heiligen Krieg«
nrotlamiren werden, inn einen Auf
itnnd der Mohaniniedaner in Indien
und den britifchen und französischen
Kolonien herbeizuführen Dadurch
wiirde der Krieg eine Ausdehnung
annelnnen, die England und seine
Verbiindeten verhängnißvoll werden
mußte-.
Gewaltige Schlacht zwischen Rheina
und Vetan geschlagen.
Berliner Zeitungen bezeichnen eine
Schlacht, die Mitte levter Woche zwi
schen Rlieinis und Verdnn tobte, als
»die grösste in der Weltgeschichte. Es
Iämpsten 7.)0,000 Mann in dersel
ben. Falls wirklich 750,000 Nimm
dortselbst gekämpft haben, so ließen
Jsich die Ereignisse in Nordsrankreich
Hwo die deutsche Armee mit solcher
HSchnelligkeit gegen Paris- vordrang,
lleichter erklären. Die Stunde non
dieser Schlacht kommt absolut iiber
raschend mehrere Tage, nachdem die
Schlacht geschlagen nmrden ist. Dass
von diesem Niesenkingen nichts in die
lcessentlichkeit drang. wird siir selt—
»so-n gehalten, obwohl natürlich alle
lanitlichen Nachrichtenauellen von den
lZensoren nach Nutdiinten verstopft
swerden können.
tllnffifche Soldaten angeblich im
Ritte- der Dentfchen.
tllua Nein York nurd berichtet, daf;
tät-Miit ruffifche Soldaten durch
England gelanuuen find uud fich jetzt
im Rücken der dentfchen Armee in
Frankreich befinden, wie ein ainerila
nilcher Schriftfteller. der iu New
Port ansam, erklärt
» »Am 28. August, dein Tage niei
ner Adialirt liabe ich ruffiiche glofa
ten auf dem Wege nach den eiingeu
Hafen am blanal gelelusn«, ertliirte
der Schriftsteller. »und ich erfuhr,
daß die dritifche Regierung den regel
niöfzigen Paifagierdieuft unterliro
chen habe. um die ruffifcheu Soldaten
zuerft zu befördern-« Er fagte fer
net, er habe aus zunerläffiaer Quelle
erfahren, dafs löwnm ruffllche Sol
daten fich fett im Rücken der Tent
fchen befanden und fie vielleicht fchou
angegriffen hätten. Weitere laufen
de von Rufer befanden fich auf dem
Wege von Llrchangel durch die cfifee
nach England. Passagiere von ver·
fchiedenen Dasnnferm die in lenter
fZeit von England eintrafen, berich
ten, dafz eine Bewegung ruffifchet
fTruppen durch die dritifchen Jnfeln
Inach dem Continent irn Gange fei.
2,000,000 dentfche Tannen ins Feld.
Allmöhlich wird durch die dentlche
lPreffe auch bekannt daß Deutfchland
»mein- alO zwei Millionen Soldaten in
kaqukreich stehe-i hat.
Franzöfifche Geiangene, die in
Köln eintran, fagten inlt der größ
ten Bestimmtheit aus« daß die deut
fche Urtillerie einen neuen crplolivs
ftoii benutr. der eine furchtbare Ge
walt habe nnd mit einein intuitiven
Aus Berlin wird gemeldet daß in
dein schwierigen Gelände zwischen
Verdun und Rahel eine entscheiden
de Schlacht ini Gange ist· Jn der
Depesche heißt es. daß die sich gessen
übet stehenden Streitkröste nnqesöhr
gleich stark sind, dass aber die Fran
zosen insosern den Vortheil haben,
als sie sich ihre Vertheidiaunqoslel
lang selbst aussuchen tot-wen
Die deutsche Heeresleitnnq berich
tete ain is« September, daß sich auf
dein westlichen Firieaeichanplay die
Verbiindeten zwischen Paris nnd
Verdun ani dem Rückzuge befinden
und von den deutschen Irnppen ver
foqu werden. Paris iit iod«. Leben
findet inan in der franzöiiichen
Hauptstadt nnr ani den Vannlpöiem
auf denen sich Tausende non Flücht
linge-i drängen. London-Or Zeitnn
gen verleihen der Ueberzeuqian
Ausdruck, daß sich Paris nkbi Li
zum Blei-bersten vertheidigen wro.
Auf dem öitlichen Kriegsschauplas
sehen die cesterreicher ihren Vor
marich aus Lnblin fort Die kom
mandirenden Oeneräle Uniienberq
nnd Dank treiben den Feind vor sich
her, um aus ihren qlorreichen Sie
-gen bei Masnik und Zamoio die
qröhtmöqlichen Vortheile In ziehen
Dieie Siege, die nach dreitägigen
harten kämpfen ers-Ofen wurden,
hatten sur Folg-. daß der Feind ei
nen iluchtariisen Rückzug antrat
Dtt Vom-s der sinnen in der Ce
cead von Laut-ers ist naci erst-latei
Tqunzösische Städte müssen blecheir.
Aus Bouloituc tounut die Mel
»dunq, daß die Deutschen den von ib
’ucn erobcktcu Städtcn Frankreichs
’folgcndk Kricqokontributioncu aufer
legt hat-ern Lille st,400,00, Amicns
’3200,000. Akmcisticrcs. 8100,000,
»Und 8140,000. Der Präsctt des
Departements du Nord ist qcsöualm
eingezogen worden.
. . .
Zu spät hat man jn Lastende die
Entdeckung gemacht, daß deutsche Fi
.fchekboote vor dct Hafcncintahrt in
Ostendc Mitten legten. Das hat den
Postvamvfcwerkehr nach England
mutet-brechen Man glaubt, daß die
’Fischerboote die dclgische Flagge ge
führt haben. .
Bill-Ist lässt auf Mine, 80 Mai-I
scheu todt.
Eine Depeiche aus HnlL England,
besagt, daß der Dampfer »Natio« von
der Willen-Linie- von Hull nach Ar
changel unterwegs-, in der Nsdekiie
auf eine Mine lief nnd unter-ging
Der Dampfe-n per non Oull abfuhr,
hatte angeblich 600 Nnssen an Bot-H
Eine Anzahl voi» ihnen ekttanken, die;
meisten wurdenEjedoch gerettet !
Auch 0lsnld’i Palast in Paris hat
falle- müsse-u
Aus Paris wird berichtet daß alle«
Gebäude, Anlagen nnd Anpflanznns
Am im Bckcsche der Feitunaswerle
»von der Ekdobetfläche verschwinden
Imufitem um dem anriickenden Feinde
keine Deckung zu neben. Viele präch
tiae Bauten mußten niedemerissen
werden, darunter auch der arofmriiae
Gliiild’sche Palast, ein nmlirliaftiges
Schmuckkästchen von Schloß niit liekrv
lichen Parkanlagen
Zu englischen Oasenstädten solt die
Furcht nor der deutschen Flotte in
eine wahre Manie anegeartet s.-ie.
Jn Hartlepoal beispielsweise meidet-.
jeden Abend var dein Hafen Ins-pede
"net;e ausgespannt Untiesitsreitlisu
ist entlang der ganzen vritisctxeu Etu
ste Te durch die Mitte du« deutschen
Minen verursachte Benutzung und
Unruhe. »
Der Ruf zu den Fels-ten verliallt
ir England fast nun-nun Jn einer
Stadt, die eine Besulkskunj von nn
uclishr 700,00«) Sekten zahlt, melde
ten sich nicht iftzduedert Mai-sit —
szrna größten « li--.l Ltpidstre«:chet. In
LVölliger Unteiisitniß halten die britis
sscbu Bebördzn die Deiientk Eulen
ut er die wahre Lage ant den-. Krung
Ise r anlan.
Aus Nonen Frankreich tvird gei
zuretdet, daß die französische Regie
rung die tletiergnve von Parie- an die
Deutschen in Erwägung gezogen hat,
’sallv die Deutschen den Jestuugcigiirs
’tel durchbrechen Der Insekt der lles
bergabe ist« die Zerstörung werthvol
»Eigenthuuis zu verhüten
Icesterreichischeo Centrum hat die
Rassen besiegt.
Die deutsche Batschast erlnelt diel
idrahtlose Nachricht, daß das österrei
Ichische Centrum die Russen entschei
sdend besiegt nat und ttitt Kanonen
eroberte
Ferner ertlart der Botsctiaster, daß
alle Festuugen un nördlichen Frank
reich genonnnen wurden. Auch Maus
beuge siel. -
) Eine Denticinift der deutschen Not
Jdinälcv die an dem Conklave In Rom
Ithcilnahmeth wendet sich gegen die
Emwländifchen Lüqu über die denf
iche Armee TIIItschland befindet sich
,im Kriege-, aber nicht IIIIH Erobe
ntnasiucht. Russland war der mirs
liche Angreifek und ein ntssjscher
».Siea würde den Katholiken in Ruf
JsischPochI ungeheuren Schaden zu
singe-L
I Ein Wiiraungsivort
Deutschland liat alle seine Feinde
davor aenmrnt, noch andere Nationen
fin den enrouaiichen slonslikt liinein
juziehen llnd da die Deutschen liics
Jder ini Lsien nne iin Westen sieareich
waren, glaubt man, daß die War
Inuna nicht uiIlIeachtet bleiben wird.
CI ist eine Art llltimatnin, das auf
Veranlassung des Kaisers Mroszliri
Itanuien nnd Frankreich iilierniittelt
worden sein soll und das sich ant die
Tofsenbaren Bemühungen der Reaie
irunqen der beiden Länder bezieht,
Italien gegen seine Bundesgenossen
’auszuhetzen. Der Kaiser hat feierlich
erklärt, dass er niemals auf Belgien
Verzicht leisten wird, wenn England
und Frankreich ihre Wühlarbeit sorti
jlesen Mit der Annerion Belaiens
müßte die Britenturcht vor einer
deutschen Jnvasion in wahren Schre
iten ausarten Seit der letzten De
Hade ist die Furcht vor einer solchen
Jnvasion stetig gestiegen Frankreich
wäre außerdem seinem Erbseind aus
Gnade und Unanade ergeben, da die
Deutschen entlang der ganzen nördli
chen Grenze eine beständige Drohung
bilden würden.
Wie Rheims von den Deutschen ge
nommen wurde.
-
Rheimg wurde am O. September
von einer kleinen deutschen Patrouille
besetzt, die aus sechs Ofsizieren und
sieben Gemeinen bestand, so wurde
dem deutschen Votschafter non Berlin
berichtet Hauptmann non Hum
brach liesz zwischen den Forts eine
Patrouille zurück nnd ritt in die
Stadt hinein, um formell vom Nath
lyause Besitz zu nehmen« Den Bur
aermeister nalun er als Geisel sur
aute Behandlung der deutschen Sol
daten gefangen, und erwartete dann
die Ankunft der deutschen Briaade
Russeu von Erster-reichem zurück-Zeit
schlagen. l
l
Folgende amtliche Erklarung liei
ans Berlin ein: Der österreichische
Meneralstab meldet, daß die österrei
chische Armee unter General Dankt
schwere Kämpfe zn bestehen hattel
Die Russein die Verstärkungen erhiel- 4
ten. griffen an, wurden aber zurück-—
geschlagen nnd erhielten schwere Ver
luste. 600 Gesangene wurden ge
macht.
Die Sei-den suchten in kroatisches
Gebiet nahe Mitrowiya einzudrins
gen, wurden aber geschlagen nnd ca.
5000 Serben gefangen genommen.
Kaiser Wilhelm legt bei- Beschei
tet Protest eis.
Ueber Kopenhagen wird berichtet,
daß slaiser Wilhelm am J. Septeni
her an den Präsidenten Wilson ein
Telegrainin gesandt habe. Jan diesem
Telegrannn protestirt der Kaiser ge
gen die Anwendung der Dinn Dum
Meschosse seitens der Engländer und
gegen die Vetheilignng der belgischen
Bevölkerung an dein Krieg. Kaiser
Wilhelm sagt in seiner Depesche an
den Präsidenten, daß seine Meneröle
gezwungen waren, gegen Belgier
scharfe Maßregeln dieserhalb zu er
greifen. l
Die grosse Schlacht hält noch immetf
au.
Die wichtigste Schlacht des europäs.
ischen strieaes tobt noch immer östlich
von Paris auf der Front can Nau
teuilleHaudouin bis na chVerdun
Man ist allaemein der Ansicht, das-:
dieselbe bis Mitte nächster Woche an
dauern wird, ehe eine Entscheidung
fällt.
. . .
Nach amtlichen drahtldsen Mell
diitfgeu wurde Leniberg ohne beden
tende Kämpfe absichtlich von den Oe
iterreichern geräumt, nnd zwar auc
strategischen ("7lründen und um der
Stadt ein Bombardement zu erspa
ren. Die Russeu beschaffen unver:
theidigte Stellungen und leere Erd
inerte in der Umgebung von Lem
bem. Da haben wir einmal nuederz
die Wahrheit «
Niesiqe staazösische Verluste.
Aug Paris wird berichtet: Die
französischen Verluste in der dreitä
aiaen Schlacht bei Vlniiencs inaren
schrecklich Tausende Franzosen mnr
den nau den Deutschen niederaeniäht,
weil es den Fiihrern nicht aelana, die
Soldaten vor dein ungestümen An
qriss zurückzuhalten und sie infolge
dessen aus eigene Faust losstiirinten
Die deutschen Meschosse räuniten
fürchterlich in ihren Reihen aus.
Der Ansturm der Deutschen war un
widerstehlich. Aus ihrer Flucht zer
störten die Verbiindeten alle Vriicken
und Wasserdurchlässe Aber sie ivuri
den iui Handumdrehen wieder herge
stellt. Der Vormarsch der Feinde
grenzt an's Wunderbare. Jn feinem
Kriege hat man etwas Derartige-s er
lebt.
Gotttmmq auf Seite 4.)
Feuer im Wenn-Gebäude richtete
am Sonntag einen Schaden von
von ungefähr 815,000 nn.
Jn aller Frühe ani Sonntag Mor
gen wurde unsere Feuerwehr nach»
dem neuen GloversGebäude an westl.’
3. Straße gerufen, dessen Erdgeschoß"
in Brand gerathen war. Der Haus
bertoalter nahm anfänglich an, der
intensive Rauch käme von einem Hau
fen brennenden Absalls in der Nähe,
doch als er darauf aufmerksam ge
macht wurde, dasi dicke Rauchwolken
aus den Fenstern des Erdgeschosses
drangen, wurde Herr Glover sofort
telephonisch benachrichtigt und der
Feueralarm abgegeben. Die Flam
men hatten sich schon ziemlich breit
gemacht und es hatte den Anschein,
als ob das ganze Gebäude dem Ver
derben geweiht fei. Den Anstren
gungen unserer Löfchmannfchaften
gelang es jedoch, das III-er auf sei
nen Herd zu beschränken und schließ
lich zu löschen. Der Brandverlust ist
ein beträchtlicher, denn obgleich viele
Waaren nicht direkt von den Flam
men berührt wurden, haben doch
Wasser und Rauch das Jhrige dazu
beigetragen, sie zu enttverthen. Der
Ursprung des Feiner ist noch nicht
völlig aufgeklärt, doch nimmt man
an, daß am Abend vorher Jemand
einen cigarretten oder Eigarrens
stummel fartniarf und durch langsa
mes Weitergliminen Waaren entzün
dete, bis schließlich das ganze Erdge
schosz in dichten Qualm gehüllt war.
H. J. Lerci-um's Schuhwaakeni
lager im Werthe nan ettoa PHOYJO
wurde, mit wenigen Ausnahmen,
schwer beschädigt Der Glover’sche
Laden zu ebener Erde wurde zwar
nicht vom Feuer beschädigt, jedoch um
so mehr vom Rauch Frau Thomas
erlitt einen Verlust in ihrem Putz
niaarenladen in Höhe von 81500,
ohne eine Versicherung daraus zu ha
ben, und das Grocerhgeschäft von
Mattte Fz German wurde gleichfrllg
mitgenommen, indem viele der Bod
räthe durch Wasser, Feuer und Rauch
beschädigt wurden, non denen ein
Theil nicht versichert mar. Herr Lo
rentzeth Schuhwaarenlager ist nur
zur Hälfte versichert, nämlich für
.70()(). Auch die Bankräunilichleis
ten wurden etwas von dem Rauch
mitgenommen, aber nicht bedeutend.
Das Innere der unteren Räumlich
keiten des Erdgeschossegs wurde nicht
unbeträchtlich beschädigt. und die
Trennt-, welche nach unten führt, ist
völlig iortgehrannt.
Die verschiedenen Geschäfte in dem
Gebäude waren am Montag geschlos
sen, um den Versicherungs-Beamten
Gelegenheit zu gehen, den Verlust
abzuschätzen Wäre das Feuer nur
enan später entdeckt worden, hätte
der Brand gefährliche Dimensionen
annehmen können. nnd vielleicht dies-»
Alles nur durch das leichtfertigeY
Fortinerien einer Cigarette T
1
l
—- Der Montag wurde als Arbei
tertaa gefeiert, aber znnieist nur von
den Wanken den Postbeaniten und
itiidtischen Beamten. Wahl wurde
dieser Taa als Arbeitertaa angesetzt,
um dein Arbeiter Gelegenheit zu ge
ben« denselben feierlich zu begeben
und sich der Wiirde der Arbeit be
inusn zu werden, doch wird derselbe
jetzt nur noch in grösseren Städte-n
gefeiert nnd da auch nur in beschei
deneni lltiisaiia. Es scheint, daß die
Bedeutung des Taan, der vor zwan
zia Jahren noch so areßartig von der
ganzen araanisirten Arbeit beganan
wurde, seine volle Bedeutung einge
büßt nat. Und in den Kleinstädten
wird er fast gar nicht mehr beobach
tet. nnd man kennt ihn kaum dem
Nennen nach.
—— Aus einem Spezialzug passirten
am Dienstag etwa 70 Franzosen aus
ihrer Reise nach New York und nach
Frankreich, um lich daselbst in den
Dienst Frankreichs zu stellen, Grand
Island Jn ihrer Begleitung besan
den sich auch einige Frauen und Kin
der. Patriotisches Kanonensutter sürj
die deutschen Geschüyel
(Eiusesaadl.)
Von Dr. C. F. Reh in Garrisem
Neb» erhielten wir dieser Tage das
folgende Schreiben, welches W
Zeugnisz ablegt, daß der patriotische,
begeisternngsvolle Vaterlandssinn
überall, selbst in den kleineren Plö
lzen, seine schönsten Blüthen treibt
Das Schreiben lautet:
Nebraska Staatsanzeiger FZ Heroldl
Sehr geehrter Herr Redakteurl
Jn Ihrer geschätzten Zeitung fin
den sich verschiedene Artikel über die
Sammlnngen siir das Rothe Kreuz.
Vielleicht ist Nachfolgendeø für Sie
von Interesse
Vor einer Woche versammelten nch
in Millertom Neb., dem Aufruse von
Herrn R. E. Pillet u. A. Folge lei
stend, eine Anzahl Deutschen von
Butter Countn, um eine Hülfögesells
schast des deutschen Notden Kreuzes
zu bilden. Etwa 50 waren gekom
men. Herr Pastok Dohmann zeigte
an der Hand der Geschichte. daß Eng
land der Brunnenvergister war.
Seine Rede wurde mit großem Bei
sall aufgenommen Schreiber dieses
versuchte, die englische Hen- und Lü
genpresse an den Pranger zu stellen
ebenso versuchte er zu zeigen, wie mir
als Deutsche und an den Japaner-n
rächen können, ohne das Neutrali
tätsgesetz zu verletzen, wenn wir den
Staaten am »Stillen Ozean« unsere
Beihülse in ihrem Versuch- die Japa
ner los zu werden, geben. ,,The
Japs must gol«
Dann ging es an die Arbeit. Es
wurden in Kürze 8262 collectirt.
Eine Haus zu Haus Eollecte, für die
ein Comite ernannt wurde, soll die
sen Beitrag aus 8500 bringen. Die
Summe geht an den deutschen Bot
schaster siir das deutsche Rathe Kreuz.
Die Versammlung zeigte, daß, so
bald das alte Vaterland in Noth ist
wir einig sind. Es war erfreulich,
wie in dieser Versammlung Kirchen
deutsche, Logendeutsche usw. vereint,
friedlich und freudig ihre 82 bis 820
gaben. .
Mit deutschein Gruß
Dr. C. F. R.
—- Ales am Samstag Abend Herr
und Frau Fiean Eivalt sich aus der
Heimsahrt aus ihre Farni befanden,
wurde ihr Pferd an 2. Straße un
enntrollirhar und jagte davon. Aus
der tollen Fahrt nassirte das Buggy
ein in schneller Fahrt daherkomnieni
des AutomobiL ohne daß sich eine
Collission ereignete, aber schließlich
geriethen die Thiere an den Rand ei
ner Straszeiigofse und infolge des
Anpralles wurde das Buggy aus den
Seitennieq geschleudert und Frau
Ewalt fiel heraus und trug nicht un
bedenkliche Verletzungen davon. Herr
Ewalt wurde non den scheuen Thie
ren, die sich non dein Gefährt ge
trennt hatten, eine Strecke weit ge
schleist, ehe er die Controlle über die
selben wieder erhielt.. Es trisst an
dem Unqliick Niemand die Schuld,
und nimmt man an, dasi die Pferde
liestrelit waren, nach Hause zu kom
men, nnd solcherweise das Durch
brennsielier bekamen.
-- Jniolge des sprunglveiie sich
erhiitienden Preise-: deO Weizen-Z
bringen nnsere Former ihren Weizen
jetzt inassenlmft in die Stadt. So
brachte vor einigen Tagen L. Stalle
58 Vnschel nach der Glade Milling
Co. nnd Oean Pieper einige 50 Bu
scheL nnd Beide erhielten fiir ihre
Wagenladnng je iiber Still Manche
unserer Former haben ihren Weizen
noch nicht gedroschen, andernfalls sie
denselben nmlil gern an den Mann
bringen würden.
——- Jn Oniaha wurden Ende letz
ter Woche Herr Walter Verler, Sohn
der Familie W. H. Becken nnd Frl.
Ethel Alexander-, Tochter der Fami
lie John Alexander an westl. 2. Str»
ehelich verbunden. Die Nachricht war
eine Ueberraschung für die Angehöri
gen des jungen Paar-es, welches eine
Hochzeitskesse nach Kansas City an
trat