Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 04, 1914, Page 7, Image 7

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seitens zur Geschichte des dotuttees
sanft-nd
In der Maisihung der Pariser Aka
demie der Wissenschaften legte Prins
Roland Bonaparte einen Band »Recht
oei inedits Wlnne Bonpland« dor.
der bisher unverössentlichte Briese
Alexander v. humboldts an seinen
Freund, den Botaniter Aime Bonplanb
« enthält, der ihn aus seinen Forschungs
;reisen in Süd- und Mittelarnerita
; 1799 bis 1804 begleitete. Der Band
’ ist von dem Franzosen Joseph Autran,
Professor an der Universität Buenoi
Aires, aus Veranlassung der argenti
nischen Regierung herausgegeben.
Prins Roland Bonaparte warf bei
diesem Anlaß einen Rückblick aus das
bewegte Leben Bonplands, aus seine
Reisen und botanischen Forschungen
seinen Aufenthalt in Malmaison als
Garteniniendant der Kaiserin Jose
phine und seine Rückkehr nach Para
uay, wo er bei der Anlegung einer
eenslanzung in die Gewalt des be
riichtigten Dittaiors Dr. Francia ge
riet, der ihn erst nach neunjiihriger Ge
fangenschaft auf wiederholte Inter
veniion der englischen und französi
schen Diplornatie wieder freigab.
Bonpland lehrte nach seiner Frei
lassung nicht nach Europa zurück, son
dern lebte in einer bescheidenen Ein
siedelei in San Borja am Uruguay,
dann in Santa Anna in der irr-grati
nischen Provinz Corriented, wo er sich
und seine mit einer Jndianerin begrün
dete Familie durch einen lleinen Kram
laden ernährte, seine Blumen pflegte
Brirse von Hamboldt
s
und am 4. Mai, 1858, fast auf den
Tag genau ein Jahr vor seinem be
rühmten Freunde, im Alter von 85
Jahren starb. Daß er nicht, wie
abenteuerliche Gerüchte in Europa wis
sen wollten, völlig verwahrlost und
geistig herabgekommen war, bewies
schon sein, wenn auch oft mit jahre
langen Unterbrechungen fortgesetzter
Briefwechsel mit Humboldt Bon
plands Vriefe an Humboldt — der
letzte ist aus Corrientes vom 7. Mai«
1857, dotiert und gibt ein höchst an
schauliches fast rührendes Bild von
dem bescheiden idnllischen Dasein des
berühmten Jorschers — waren seit
langem betannt und sind u. a. in der
vortrefflichen Biographie Bonplands
von hamn ziemlich vollständig abge
druckt. Man wußte auch, daß seine
Sammlungen und sein literarischer
Nachlaß roszenteils unberührt in Cor
rientes legen. Die argentinische Re
gierung, die nun nach langen Vorberei
tungeu und wiederholten Verziigerun
gen mit der Herausgabe des Nachlasses
endlich Ernst machte, erwirbt sich da
durch ein hochzuschäsendes Verdienst
um die Wissenschaft. Daß Hum
boldts Briefe -— N an der Zahl —
die zum Teil tm Fatsimile wiedergege
ben werden, bei allen Verehrern des
großen Natursorschers das lebhafteste
Interesse finden werden braucht taum
ausdrücklich hervorgehoben zu werden
Nützliches Baum
Ein merkwürdiger Baum ist die in
Vrasilien heimische CarnalstbasPals
me, deren Wurzeln eine arzneiliche
Wirkung gleich der Sarsaparilla ha
ben. Gewisse Teile des Baumes die
nen sur herstellung von Wein und von
Essig. Seine Früchte werden als
Futter siir Rinder benutzt und seine
Holzfasern werden zu hüten, Körben,
Bürsten und Matten verarbeitet. Er
liefert auch Material fiir Dachbedet
lung. Das Mart der Palme hat ei
nen angenehmen Geschmack und er lie
fert auch eine Art Nüsse, die als Ersas
fiir Kaffeebohnen dienen. Aus dem
Stamme gewinnt man sehr zähe und
leichte Fasern und man verwendet ihn
zu Balten, Sparren und überhaupt
als BaumateriaL Ferner enthält die
Palme einen Zuckerstoss und eine
Stärke, die dem Saga äbnelt. Aus
dem Holze des Stammes werben Mu
sikinstrumente, Wasserrobre und Pum
pen angefertigt, und daneben liesert
dieser eine weiße Flüssigkeit, die der
Milch der Katosnusz sehr ähnlich ist.
Endlich gewinnt man aus bem Stam
me noch Salz und ein Allali. das zur
Bereitung gewöhnlicher Seise dient.
Eine schützennönigin
Eine Sonderstellung unter den deut
schen Schuhen-Korporationen nimmt
seit kurzem der Schildenveretn des bes
sischen Ortes Wächtersbach ein, der
sich anlößlich seines jüngsten Schuhen
sestes einen weiblichen König erwäh
len mußte. Zur Ueberraschung aller
ab nämlich beim Königsschieszen das
Bittglied Frau Kalb, die sich in schar
ser Konkurrenz mit den routiniertes
sien Schuhen des Vereins besanb, aus
die Königsscheibe den besten Schuß ab.
Frau Kalb bandhabte die Büchse mit
bewundernsiverter Sicherheit, und so
mußten sich die Vertreter des starten
Geschlechts schließlich als geschlagen
bekennen und die Königswtirde dies
mal weiblichen händen anvertrauen.
Eine selbst im Zeitalter der Frauen
beweguns nicht eben alltägliche Er-«
scheint-ag
Jn Indien ursendTman baut
noten erschnitten, mit stoei verschie
denen osten.
Meuschtvhuudet
se- Wy das-ts- t. ists- on
Iises ensuri
Wenn man den tnltutellen Lies
stand richtig würdigen will, der sich
in der Art ausdrückt, in der Frankreich
sein Menschenwtertai sitr dir Frem
drnlegion zusammenscharrt, so kann
man zum Vergleich einen Blick in dir
Geschichte des preußischen Den-es tun.
Eine derartige Methode der «Ergiin
zung' war in Preußen wohl suleht
vor nahezu 200 Jahren üblich; da
mals «warb« Friedrich Wilhelm l.
in ganz ähnlicher Weise das Menschen
maietial siir sein Potsdmner Leibrei
girnent. Es hat sich darüber im Gehei
men Staatsarchiv zu Berlin ein inter
essantes Dokument erhalten, das heute
gewiß ausgegraben zu werden verdient.
Dieses Schriftstück ist eine ,Depesche«
des preußischen Gesandten in London
C. W. v. Borcke über die Anwerbung
des James Kirtlnnd silr das steil-regi
ment in Betst-any dotiert aus
»Gut-Des End«, den «XX21 Martii,
1733x4«. herr v. Baute berichtet
über seine Erfolge
«Allerdurchlauchtigsier pp.
Jch lebe der alleruntrrthönigsien
Zuversicht, daß der überschickte Kerl,
Namens ames Kiriland, ein Jtläni
der von eburt, und seines Alters 20
Jahre, glücklich überionunen, nnd C.
K. M. nllergnödigste Approbatidn sin
den wird. Jch bin mit seinem Vater
einig geworden, daß er mir vor SO»
Pfund Sterling 3 Jahre als Laauais
dienen solle. Er weisz aber nicht, wer
ich bin, und habe ich ihn mit guter
Manier aus ein harnburgisch Schiss
bringen, und eine Kommission aussin
nen müssen, die er mir bestellen sollte.
Es ist aber ein sehr stiller und sromi
mer Kerl, welcher mit Güte zu einer
freiwilligen Kavitulation wohl wird
zu bringen sein. Alldieweil ich ge
glaubet, daß er meritire, in E. K. M.
Dienste zu kommen, so habe ich weder
Kosten noch Mühe gespart, ihn fortzu
schafsen, und dabei, wiewohi mit aller
Behutsamteit, ein vieles gewaget, in
getreuester hoffnung, von E. K. M.
darinne nicht disavouiret zu werden.
Die Person, welche ihn zu mir gebracht
und Leib und Leben daran ewaget,
verlangt ehn Pfund Sterlizng zur
Recompensh hat mich aber äußerst ge
beten, sie niemals zu nennen, welches
ich aber meiner Pflicht erachte, E. K.
M. einmal mündlich zu entdecken. Die
Berechnung der übrigen Kosten ergehet
anschliissig hierbei Wenn E. K. M.
die Gnade vor mir haben und meine
hiesige Subststenz verbessern wollten«
daß ich auch etwas an hazard anwen
den tönnte, so habe ich Hoffnung, viel
leicht noch mehrere Leute hier zu trie
gen. Allein dem jetzigen werden wol
leine gleiche mehr zu haben sein. Mein
iibriges Glück werde ich von E. K. M.
mir versprochenen Gnade und Vor
sorge erwarten, und in tiesster Devos
tion jederzeit bebarren E. K. M. aller
unterthiinigster treugehorsanrster
E. W. Beute-'
Eine tressende Illustration zu die
sem Bericht ist eine von herrn v. Borcke
beigefügte genaue «Svezisitation derer
Ausgewandten Kosten«:
Ps. Sch
l. An zwei geschickte Kund
schafter. . . 18 18
2 Die Reise aus Jrland
bis nach Chester. . 30 —
s. Von Chester bis nach
London . 26 12
4. Dem Kerl, der ihn ge
bracht hat. . . 10 10
ö. Einen Anverwandten,
der ibn mit versuadi
ren helsen in Lon
don. · . 18 Isi
14.
15· Zu
16.
17.
18.
. Vor Briese nach Jrland
Jhrn selber bei der hier
iunst . .
Vor drei Jahr verspro
chenes Lohn . .
Vier-zehn Tage Kostge(d,
täglich 2 Schilling .
Vor Livree, Schuhe,
Strümpfe, . .
Zur Abreise un Ueber
tunst gegeben .
. Vor Postpierde son
London bis Grave
sand . .
. An andere dabei ·ge-«
brauchte Personen
. Noch emand, der Wis-«
sen chast davon hat,
zu geben versprochen.
An zwei Soldaten von
der Garde, die mit
dazu geholfen . .
Gravesand im
Wirthshause .
Einem juge a paix . .
Einem Menschen, der
immer bei ihm sein
und ihm bewachen
miissen . .
Amt Schiff zu bringen.
hin und her
12
15
s
—
12
15
13
d
10
zusammen 226 U
Der »iange Kerl und Leibgardisi«.
dessen Portrait sich, vom König selbst
unalt, noch heute im Siadtschloß zu
otsdam befindet, erleichterie also die
Schatulle seines neuen obersten Krie s
herrn um den recht ansehnlichen
ira von 5437 Mark und 62 Pfennig
heuiisem Gelde.
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IWIIIFJW XI"-:-MÆK —M"YN -"-Qilllllllll«l’l '
«·n-.nomu. umso Illust- ms
n«el O’connell—-E«1he Liberator"
ERIN has given the world many a genlus and many a Lover of Liberty, but none geater than the eloquent
O’Connell. This noble lrishman unselflshly devoted euery moment of his life to regain eeredom of his Patherss
land. His oratory. because of its flamin earnesmess., exercised a poweckul influence over the House of commons and
hastened many teforms for lreland. Daniel 0·Connell was the first to nealize the irresistible strength of a union of mil
lions of lrishmen, and to this end he labored night and da . kluge mass mætlngs were everywhere organited through
out lreland and address-ed by the mastekful 0’Connell. en conlident of suocess and with victory in sight he was
arrested and condemned to prison. Men liberated his splendid constitutlon was shattered. but he continued until
his dyinz hour to work and pray for lrish Liberty lt is need less to say that Daniel O«Connell w opposed to any Pro
hlbitory egislation which invaded the Natural Ri hts of Man. He would no more wte for such tyrannous enactmenw
than will our millions of lrishsAmekican citizens ey know that there is no evil in the barley brews and li ht wines
of theik fachen-Eva omv ts m THE MAN wHo Mcsusks THEM. For 57 years Anheusekilzusch have onestty
-. brewed honest been. and they are proud of the popularity their great brand Budweiseren«oys with those of lrish blood.0ur
-. lrish citizens have helped to malte our nation great among the nations of the world. ges-en chousand.bve hundred people
are daily required to keep pace with the natural demand for Budweisen Mtisusglkguscu . sk« wuls.U«s«A·«
Anbeuserisusclt co. of Nebr.
Distributed-I stand Island, Neb
III
Jle Use
Mems Moderation
Vom Gokilla
Das Museum von Johannes Um
lauf in Hamburg hat jüngst eine inter
essante Aussiellung aus dem Tierleben
des deutschen Kamerungebieteö veran
staltet, in der namentlich eine prächtige
Gorillagruppe auffäl1t.
Seit die Firma Umlauf im Jahre
1901 den ersten Riesen-Gorilla aus
Kamerun erhielt, präparierte und in
den Handel brachte, sind wohl eine
ganze Anzahl Exemplare in die Mu
seen gelangt, aber nur wenige dürften
so gut erhalten und so schön im Haare
in die Hände des Präparators gelangt
sein. Die oon dem erlegten Tiere
aufgenommenen Photographien ge
ben einmal einen guten Anhalt fiir
die Präparationx dann aber korrigie
ten sie auch die bisherigen Abbildun
gen in wesentlichen Punkten. Die Bei
obachtungen, die bei der Erlegung ge
macht wurden, find äußerst wertvoll
fiir die Charakteristik des Gorilliig.
Sie bestätigen einmal die Schilderun
gen der Gingeborenen von der unge
heuren Stärke des Tieres-, dann aber
auch die Erzählungen von dem
Frauenraub. die man bisher in das
«Reich der Fabel zu verweisen geneigt
war. Zu verwundern ist ein solches
Vorkommnis gewiß nicht; denn es ist
sa bekannt, daß die großen Paviane und
Mandeills nicht nur fiir die eigenen
Weibchen große Leidenschaft zeigen.
sondern auch fiir Frauen. Der Tier
gärtner hat ja häufig genug Gelegen
heit, derartige Beobachtungen zu ma
chen und zu sehen, tvie eifersiichtig sie
sich gedardetL wenn Frauen in ihrer
Gegenwart geliebtosi werden. Bei den
älteren Reisenden und Schriftstellern
kehrt immer die Behauptung wieder,
daß der Gorilla den Frauen und Mäd
chen beim Wasserholen auflaure und
sie entführe und sie in den Wald
schleppe. Durch den Bericht des Herrn
ldmessers Nahr, den wir wir hier
ol en lassen, scheint die Richtigkeit
er Behauptungen nun einwandfrei
festgestellt I
Ei war am 1. März im Jahre 1911i
—- schreibi herr Naht als ich von!
meiner Dienstreile auf dem Lager desi
Landmessers Wilhelm bei dem Orte
csummebete eintraf, um mich von
den ausgestandenen Strapazen zu er-.
holen. Jch hatte es mir kaum etwas
bequem gemacht« als ich ganz in der
Nähe des Buschhauses ein fürchterli-.
ches Schreien und Jammern hörte.l
Der schwarze Koch des Herrn Wilhelm
kam ins Haus gestürzt und rief mir
mit allen Anzeichen des Entseyens zu:
«Massa pil Bambo lif« Geer« der
große Buschmann ist da). Schnell
packte ich meine gute Piirschbiichse und
rannte in meinen nicht mehr ganz wai
ferdichten Hauslchuhen dem Unhold
entgegen. Als ich gjker nach wenigen
Minuten an dem Platze anlain, vor
dem das Geschrei ertönte, bot sich mir
ein schauerregender Anblick. Ein
mächtiger Gotilla lag auf einem
Schwarzen und richtete sein Opfer
schrecklich zu, während die Kameraden
mit Buschmefsern bewaffnet, in kurzer
Entfernung den Schauplatz umstan
den, aber nicht wagten, den Unglück
lichen aus der Gewalt des Gorillas zu
befreien. Als ich mit meiner Büchfe
in einer Entfernung von etwa 40 Me
ter erschien, was der Bestie nicht ent
gangen war, erhob diese sich kampfbe
reit· Doch das Tier hatte keine Zeit
mehr zu einem Angriff. Durch einen
Herzschufz getroffen, wankte es noch
drei Schritte abseits, um dann zusam
menzubrechen.
Der Kampf zwischen dem Schwar
zen und dem Affen hatte sich nach der
Erzählung der Eingeborenen, etwa
folgendermaßen abgespielt: Das Tier
spazierte gemütlich aus dem Buschl
heraus, um eine der auf der Farm ar
beitenden Frauen zu entführen. Die
begann natürlich fürchterlich zu
schreien. Die Männer wurden dadurch
aus ihrem gewohnheitsmäßigen Schlaf
aufgescheucht und eilten der Frau zu
Hilfe. Der Affe ließ nun von dem
Weibe ab, rächte sich aber dafür an
demjenigen, der ihm zu nahe gekom
men sein mußte. Dieser Mann, den
ich nachher nach dein Hospital der Ka
meruner Mittellandbahn bringen ließ«
hatte furchtbare Verletzungen. Beide
Hände waren total zu Brei gedrückt.
Die Waden waren bis auf die Knochen
glatt durchgerissen; ebenso die Arm
musleln. Ein Beweis, welch unheim
liche Kraft ein solches Tier besitzt.
Die Weibchen sind von viel geringe
rer Größe als die Männchen. Die
durchschnittliche Größe ist 130 bis 140
Zentimeter. Auch im Bau ist das
Weibchen nicht so Plump, nuch sind die
Eckzähne nicht zu großen, ruubtierartii
gen Reißziihnen entwickelt wie beim
Männchen. Dnö Gesicht ist daher viel
weniger wild und weit menschenähns
licher. Früher wurden die Tschegos
vielfach für Gorilla-Weibchen gehalten.
So war die Masuta des Dresdenee
Zoologischen Gartens kein Gorilla
Weibchen, sondern ein Tschego, und
ebenso das angebliche GotillmWein
chen Binnqu i
Die Frauen lieben im Allgemeinen
mehr mit dem Verstand als ver Mann,
wenn sie aber mit dem Herzen lieben,
dann geht es gewöhnlich gleich mit’
ihnen durch. i
C i m a r o sa s »Heimliche Ebe«
wurde bei der Erstausfiihrung in der
Wiener Hofoper sofort vom Anfang
bis zu Ende wiederholt
Jn dem Stundenplan der Lernen
den vergißt man immer etwas. was im
Leben sehr nötig ist, was allein ihm
Sonnenschein gibt. Ich meine das
Lachen.
Um die Erde.
Es wird wohl niemandem beschieden
sein, auch nur einmal, geschweige denn
sechzehnmal die Erde zu Fuß immer
aus dem Aequator zu umwandern,
I denn die Linie läuft zu einem großen
sTeil durch tö- Meere. Wohl aber
l lann man die Strecke, die die Länges
des Aeguators ausmacht, in seinem
Leben zurücklegen.
Eine in London erscheinende Zeit
schrift erzählt, daß ein Landbriesträ
ger in M Jahren die Strecke, die der
Gleicher mißt, nicht weniger als sech
zehnmal im ganzen hinter sich gebracht
hat, indem er einfach seinen täglichen
Bestellgang unternahm. Er hat da
mit eine Hächstleistung vollbracht; aber
auch andere englische Landbriesttäger
sind während ihrer Dienstzeit bemer
kenswerte Strecken gegangen. Williain
George Colling aus Snodland bei
Rochester, der sich kürzlich nach einer
vierzigjährigen Dienstzeit in den
Ruhestand begab, hat während dieser
40 Jahre nicht weniger als 480,()()0
Kilometer zurückgelegt, während Geo.
Bund aus Wembleh in Middlesex in
ebenso langer Zeit 450,000 Kilometer
und Williani Maare aus Malton
nach zweiunddreißigjähriger Dienstzeit
440,0()() Kilometer gegangen sind. Jn
Schottland ist der Landbriesiräger, der
die größte Strecke während seiner
Dienstzeit gegangen ist, David Ram
say, der den Dienst zwischen Kirriei
muir und Alyth versah und sich im
Alter von 80 Jahren vom Dienste zu
rückzog. Ein Vierteljahrhundert lang
ging er täglich 38 Kilometer und wei
tere 12 Jahre täglich 19 Kilometer,
was in 37 Jahren die Summe von»
370,000 Kilometern ausmachtr. Wälk
rend dieser ganzen Zeit hat er nicht
einen einzigen Tag seine Pflicht ver-’
säumi. Ein anderer schottischer Land-!
briefträger, Thomas Smith aus
Greenlaw in Berwickshire, hat es aus
320,000 Kilometer gebracht. 38 Jahre
lang hat er täglich die Leute in seinemi
Landbezirt mit Briesen beglückt und
während dieser Zeit hat der ganze
Postbetrieb in Berwiclshire eine nen
nenswerte Entwicklung durchgemacht
Neue Landstraßen wurden gebaut, »
Unterämter wurden in Orten errich-;
tet, wo in alten Zeiten einzig und al-:
lein die Positutsche einmal vorbeifuhr»
Ein anderer Beteran ist Henry Peslet
aus Walberton in Sussex. Er trat
im Jahre 1867 in den Dienst der;
Postbehörde und ging täglich im
Durchschnitt 20 Kilometer. Er tat
dies 40 Jahre lang und kam so aus
ungefähr 280,000 Kilometer. Auch
Joseph Kimber aus Grove Lane hat
es in seinem Leben aus eine erlleckliche
Anzahl von Kilometern gebracht, näm
lich 320,000. Etwas weiter ist der
Landbriesträger Bradford aus Cah
ham gegangen der nach vollen 40
Jahren Dienst sich pensionieren lieh,
PO-- - ----
’nur 14 Tage laut gewesen war und
es aus 340,000 Kilometer gebracht hat.
Auch zwei weibliche Landbriestriiger
hat England auszuweisen, die sehr
Bemerkenswertes in ihrem Beruf gelei
stet haben. Die eine versorgt ein
Grenzdors mit Nachrichten aus der
großen Welt und ist ungefähr 200,000
Kilometer gelaufen; die andere, die
ihren Dienst in der Nähe von Don
caster versehen hat hat es noch viel
weiter gebracht, ihre Leistung beliiuft
sich auf 430,000 Kilometer.
Wagners Contact-le
Ein Tattstoct Richard Wagners, der
eine eigentümliche Geschichte hat, ist
nach spurlosem Verschwinden endlich
ausgetaucht und wird nun einer witt
digen Bestimmung zugeführt. Wag
ner war bekanntlich von 1837—1.839
Kapellmeister des Theaters zu Riga.
Eine ungemütliche Zeit war das für
den Meister, der in Riga meist erbit
terte Kämpfe mit seinen Gläubigern
aus Köniasliera und Magdeburg aus
zufechten l).itte. Wie man weiß, wurde
er eines Tages des unbefriedigenden
Daseins in Riaa iiberdriissig und
suchte eine Besserung seiner Verhält
nisse in der französischen Hauptstadt,
wo ihm sein Schwaaer Eduard Avena
rins, der Mann seiner Stiesschwefter
Cäcilie, hilsreich zur Seite stand. Es
war siir Richard Wagner nicht ganz
einfach, aus Rusiland zu sliichten, hat
ten doch seine Gläubiger auf seinen
Paß Beschlaa gelegt. Das flucht
artiae Verlassen des russischen Bodens
ersorderte daher eine tleberstiirzung, in
der vieles im Stiche gelassen werden
mußte. Als Theatertapellmeister in
Riga hatte der Komponist von Freun
den seiner Kunst als Geschenk einen
zierlichen Tattstoct erhalten« der ein
kleines Kunstwerk war. Dieser Di
rigentenstab bestand aus gedrehtem
Fischbein und ioar mit einer feinen El
fenbeinschnitzerei. die eine Hand dar
stellte, geziert. Ob Wagner nun seine
Miete bezahlen konnte oder nicht, je
denfalls ioar er gezwungen, den Takt
stoci seinen Wirtsleuten zu überlassen.
Dieser Taltstock hat sich dann durch
Generationen weitervererbt und ist jetzt
in der Familie eines angesehenen Ri
gaer Bürgers, namens Paul Strauß,
wieder ausgetauchi. Herr Strauß hai
ihn dem Rigaer Männergesangoerein
zum Geschenk gemacht, mit der Be
stimmung, daß der jeweilige Chor-lei
ter in allen Konzerten den Taltitock
des großen Meisters zu benuhen habe
Die »Nose von Jericho« ist gar
keine lebende Pflanze, sondern tote-,
zusammengeschrumpfteg Kraut einer
Krucisere.
Nach zwei Jahren hat eine Frau
ihr verlorenes Gedächtnis wiederge
funden. So hat sie wenigstens zwei
glückliche Jahre ver-lebt