Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 28, 1914, Image 1

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    Netzmgsm
x--;sxix-zixujg»ez»m: TMI FMM
Jahrgang :I-3. Grund Island Nebraska, Freitag, den Rö. August list-L , Nummer III
Vom Kriegsschattplatz.
Konzentriichcr Vorstoß dct deutschen Armee gegen Paris-.
Ewig-rang der Festung Namur kriegerisches Grositlmt ersten Nangrck
Asntliche Siegessachrichtem
Der deutschen Botschaft in Weilt-«
ington ging am Montag lsolaende
Funkendeoeiche vom Auswärtigen
Amt in Berlin zu:
Bedentende russische Triippeiiiiiass
sen riiaten gegen die deutschen Trup
pen bei Gnmbinnen vor. Das erstes
deutsche Arineecorpo ariss die Rassen»
am 20. August an und trieb sie in die.
Flucht. NMM Russen und 8 Mesitniii
de wurden genommen Die deutsche
KavatlerieDivision nahm 500 Me
snnaene nach einem heissen Gefecht
mit zwei russischen KavalleriesDiviik
sinnen !
Der Versuch der Franzosen irnf
Lberelsask vorzurücken wurde ver
hindert Jn Lotbringen ziehen sich
die Franzosen von der Grenze zurück
Dat- deutsche Volk aniiisirt sich iiber
die stanzösischen Berichte der Oanae I
Astentur von sogenannten qroszen
französischen Siegen, die ebenso er-i
logen sind wie im Jahre 1870 ij
Die nördsich von Met nnter
dem Comnianda des Kronbrinzen
stehende Armee marschirt an beiden
Seiten von Lanqwn vor und hat den
Feind sitrüqeschksneit Dse M,
unter dein Commando des bat-ri
schen Kronprinzen Ruft-recht sieben
de Armee, bat den Feind zurückge
worsen. Diese Armee war Samstag
bereits aus einer von Luneville bis
Blamont reichenden Linie angesoins
men nnd ist ans dein Vormarsch be
griffen
Deutsche Siege ans der ganzen Lan-.
Aue Berlin wird berichtet, dass die
von Herzog Albrecht von Wiirttem
berg besetsligte deutsche Armee eine
sronzösische Armee bei Neuschatean,
im belgischen Luremburg, geschlagen
und viele Geschütze Flaggen nnd Ge
iangeue genommen bat, darunter
mehrere («-leneröle. Die Nachricht
datirt vom 24. August.
Deutsche Heere unter Kronvrinz
Rupprecht von Bauern, dem deut
schen Kronprinzen und Herzog Alb
recht verfolgen die Franzosen kräftig.
Die Armee unter Riwprecht von
Bauern erbeutete 150 Geschiive in ei
ner Schlacht bei Luneville, Vlaniont
und Ciren in Frankreich
Die von Kronnrinz Friedrich Wil
lielm tomnmndirte Armee. das Mar
decornv. verfolgte die Franzosen
über Limng hinaus-·
Die deutschen Heere stellen schon
alle westlich der Moos und drängen
aus Maubeuge vor. Sie haben auch
eine britische Kavalleriebkigade ge
schlagen
Die dentlche Botschaft In Wams-m
ton ertnelt ans Berlin die folgende
Nachricht: Die Armee des dentfchen
Kronphtnzen hat einen entfcheldenden
Sieg über fünf franzöfifche Armee
rorps nordweftlich von Diedenhofen
errungen und der Nnktzna des fiidlis
chen Flügels der franzöfifchen Armee
nach Verdun tft abgeschnitten Die
Franzoer wurden in voller Flucht
über die Maad geworer Die ver
folgende Armee des Kronprinzen hat
viele Gefangene gemacht und es wird
behauptet, daß die franz. Truppen
nicht länger tm Stande feien, dem»
furchtbaren Feuer der deutfchen Jn-»
fanterie Stand zu halten
War Vettchafter Graf metsrff z
fasn Ist.
Der sich wieder tn Wafhlngton be
findliche deutlche Bottchsfter Graf
Bernftorff läßt lich folgendermaßen
aus
Umn der wirkliche Tatbestand über
die Einnahme von Lüttlch bekannt
wird, werden die Amerikaner nicht
innlnn können, sich eine gänzlich an
dere Meinnna zn bilden, als ilnienJ
von enalischer nnd französischer Sei
te durch falsche Depeschen beigebracht
wurde.
Das deutsche Volk sieht in dem
Kriege wie ein Mann da. Das deuts »
sche Volk will den Krieg und es wird
alarreich ans demselben hervorgehen
sich bin alt aenna, mich des Kriean1
von lRTO -Tl zu erinnern. War;
der Enthusiasmus damals im dent :
schen Vaterlande groß. so ist er heutei
um das Zehnsache größer. !
Die Frauen, die Kinder nnd die
alten Männer haben sich ans die Fels »
der denkt-ein um die Ernte unters
Dach und Fach zn bringen Sie sinds
von dem Wunsche beseelt, aleichsallsj
siir das Vaterland zu tlntn. was in
ihren Kräften steht. Und unsere
Ernten sind heiter prächtig. l
ner rnisischen Macht sind iualirschein
lich wahr. Dieser Theil der deutschen
Grenze war wenig befestigt aber es
wird den Russen niemals gelingen,
die Weichsei zu überschreiten·
tö österreichische Armeecorps ven;
je sm, 000 Mann stehen an der Gren
se Ausland-T und in Deutschland ha
ben sich t,·i()000() Mann freiwillig
zur Landesnertlieidigung gemeldet. i
lieber Japans Eintritt in denl
Krieg sagte der Votichaitert »Daß
England die Japaner in einein eure
väischen Streit zu Øiilie geritten hat, H
beweist unzweifelhaft das; England-;
sich nicht selir sicher siililt. Die Japa- ’
ner werden bliantsctiau allerdings
nehmen —- das Schinergeniicht ilirer
Zahl macht dies gen-ist Aber ani;
Ende des Krieges wird Japan die
Vortierrschait ans dein Paciiic haben.
ein Ziel, nach dein es seit vielen sah-!
ren gestrebt hat. Japan machte sich
die Lage zu nutze, nin einen Schlag
zu führen, zu dem einzigen Zweite.
diese Verliert-schritt zu erlangen. «
Die Berichte vom Eindtingen ei i
i
(
Aug Petin kommt die Nachricht,
dass die Deutschen sämmtliche liolns
Gebäude in Tsiimitmi, die den Jana
nern als Zielpunkt dienen können,
mit Ttnmmit nesprennt Zie lmlien
anch die Eisenbalmdriicke zerstört nnd
die chinesische Lrtschaft, die sich in
nerhalli des Gebietes befindet, dem
Boden nleich neinacht Tie Venmli
ner der Listschast sind lnerinr einscha
digt morden.
Die Vlockade von Tschiimtan, dem
befestigten Hasen non Rinntscham
hat begonnen. Britischcn sranzösilche
nnd japanische ilrienszsschiffe sind dar
an lietheiliqt
Rouzentrischer Vorstoss ans Paris
wahrscheinlich.
Eine dralitlose Depesche des Aue-—
wärtigen Amtes in Berlin an die»
deutsche Botschaft in Washington
lautet: i
Ein konzentrirter Vormarsch aller«
deutschen Armeen aus Paris ist sehrl
wahrscheinlich Der SenioisiFliisz,
Longnm und der größere Theil der
belgischsranzösischen Grenze befinden
sich in den Händen der Deutschen.
Die deutschen Trnppen haben die
französischen Truppen in einer
Schlacht besiegt. Zahlreiche Fahnen
und Standortem über 150 Kanonen«
sind erobert und 10,000 Mann sindi
gesungen genommen worden. Linie-I
ville ist von den Deutschen besetzt und
die Armee des Generais Jossre ist
auseinander-gestimmt und nicht mehr
cum-Missis
Die sei-ne des deutschen Kraut-rin
zen hat die Franzosen nach dein Weis
ftcn von Longwn gejagt Die Armces
des Herzens von Wiikttcmberg nun-«
schirtc durch Belairn und rieb dies
vor-gehende fmnzöissche Armee voll-;
ständig anf. Zahlkeichc Kanonan
Fahnen und tsscsfmmcsna darunth
mehrere Mcncrälcd find in unsere
Hände gefallen. Tie deutschen Tum
pm die westlich von der Maus auf.
Manbcuqc hinsichan kmbm eine
englische Kavnllcriein-made lscsimt
f I I
Der deutsche Votschniter sssrns non
Vernsiorss erklärte nor einigen Tn
nen: Da die belnische tsieniernnn sich
inieder einninl veranlasst neielien lint.
weitere Grausamkeiten der Deutschen
in die Welt zu sevein kann ich nicht
mnliin, zu snaen, dass die amtlichen
Berichte von Liittich nach Berlin uns
dnriiber ininrniirt lintien, des: irre
belgischen Biiraer dort non den Fett-T
stern ans die deutschen Triltmen ge
schossen hoben. das; sie aus Aerzte nnd
Krankeuschivesterin die das Band des-.
Rothen Kreuzes ani Arm trugen nnd
unter der Rathe Kreuz-Flaum nrbeii
teten, schossen nnd daß sie selbst so
weit gingen. die verwandt-ten deut«
schen Soldaten zu tierstüninieln
Der Botschaster erklärte-, seiner
Ansicht nach stünden unaesäbr zwölf
deutsche nnd acht österreichische Ar
nieeeorns in der Nähe der WeichseL
der ersten Vertlieidiniumsslinie von
Deutschland elequ Rusgland Diese
Arme-entne- setzen sich nnd N)»,()l)0
Mann zusammen
. O O
Vonloqae in Anstegnnq.
Die liesestiate srauziisische Stadt
Bonloanth an der Miindnna der
Liane in dass Meer geleiten, ist in
Aitsregiitia. Es lierrscht dort die
Ansicht vor- dasz die Deutschen ver
suchen werden« diesen Oasen zu uelis
tuen nnd so die Verbindung itssiicheu
Frankreich und England aliziisLHIei
den«
Ostende als Operationodasiv gegen
England.
Jn London ist man der Ansicht,
das-, die Deutschen sich in Litende fest
setzen nnd diese Stadt zur Opera
tionebasis aeaen England machen
werden. Die Beseitian der Stadt
ist iiir die Deutschen sonsolil in situi
tärischer als auch in niaritiiuer sin
sicht non ariiszter Wichtigkeit duen
Liteude ist nur W Meilen von der
stiiste Enalandg eutserut unt die
Lustschisssslotte nebst den Jemieliisen
könnten von dort unheimliche Straf
ziiae nach Eiialand liinein unterneli
men. Litende liietet seruer siir dte
deutsche Flotte einen aneaezeiiluusten
;;iisliickstslic1sesii. Die Elliiialichleit ist
nicht ausgeschlossen, das; deutsche
Kriegsschisse von Wilhelm-Indien
oder Helatiland aus einen Vorstost
nach Lstende wagen werden. l:«-u
ntal dort aiiaelanat. niiirden sie dem
Handel in de-: Qaual riesigen Sia
den zusiiaen Ja, zusammen mit den
Lustschissen, einein deutschen Lan
dungsheer sicheren Schutt getviilireii.J
Japaner senden bei Kiantsclmin
Japanische Truppen sind aus der
Schantung Halbinsel aelandet und
belagern die Kiautschau umaebeuden
Forts. Die Landung gelang unter
dem Feuer der stach aelierden beni
schen kleinen Kreuze· welche eine
besonders hettiae Kanoeude aus
die Forts unterhielten Dasselbe
wurde von den deutschen Betterien
nachdrückllch erwidert: die Eimlönder
erlitten etnpsindlsche Verluste und
ihre Kreuzer wurden schlimm mitge
Hasen nnd die Kiis miniri, su das;
sich die seindischesi -chisse in respekt
voller Entsernunn halten« Sie ljai
ben ferner ihre schweren Besinne-e in
andere Positiosten Himmel-L so daß die
Pläne, welche die Jammer m Besitz
hatten, siir diese mer-sinne- siisd.. Aus
chinesischer Quelle vermutet dasz die
deutsche Garnison esse-: isreinmnntinhe
Belagerung gut are-Indien könne-.
Die starken For-is durch Sturm zu
nehmen, wiirde eine söerksslesarbeit
sein: auch durch Veschiesznnq seitens
der Flotte würde menjq erreicht wer
den, da die Festntmskanonen weiter
reichen, wie diejenigen der Flotte.
Alles, was die Ja sein-r tin-n können
ist« die Festung (!1!·-;;ssf.t.t-(1ern.
I d
nommm Die Deixchen Haben den
Art-Ei Wien wurde mn Ticnitm lsei
richtet, daß Lesterrviiks ilsinern Ja
Ipnn den nrim erflärs inf.
I I .
Von Berlin tin-J wurde oiiiziell lie
sknnnt nennniit das; hnsnemlleninnnt
Prinz Friedrich von Sachsen Mein-n
nen durch einen EdimnneilsniEiter bei
Nnninr getödtet morden jsi
. I I
JVerbiindete bei Charleroi geschlagen.
Tie Deutschen haben am Mean
«die verbiiiideten Franzosen nnd Eng
Jlijnder in dreEtöniaer Enden-« lsei
.Clinrleroi geschlagen- Tie deutsche
dllrniee diirchbrnch die Aufstellung der
Verlnindelen nnd nnmxa tiefe, ihn
ans französisches Aulis-It zuriickznziei
nen. Diese Schlacht nim· die li«nti1
sie in der tieieqisgeiclisdne ZW neueren
Zeit. Die Verluste um«-n e.iunn.
Die deutsche Armee, welche jem sesusn
Fuss aus lmnzösjssilein Jeden acsnszt
hat« wird ans zwei END-klimmt Mann
geschätzt
Weitere Mobilmachnug Listen-rich
Ungarn-.
All-J Wien wird gemeldet- dnß in
Lesterreicls Ilnann ein nener Mobi
lisationetieielil erlassen wurde Da
nach müssen die Nesetvisiem die jetzt
die Ernte besorgen, sich zinn Kriege-·
dienst stellen, desgleichen der Land
stnrin Die Ellkolnlmuclsnna begann
am Montag.
Das erste nnd zweite Ansaelmt der
nnqarischen Lundinelit ist ebenfalls
zu den Waisen gerufen worden, des
gleichen die Resniten von lklll nnd
alle wussensälnqen Männer tiio znni
Alter non 42 Jahren.
Auch Tentictilnnd zielit seinen
Londstnnn ein.
. . .
Jn einem Veiei eines deutschen Of
siziercs an dass «Tiissetdoi-ier Tnge
blatt« heisn eszir »Wir sind einiach ge
zwungen- Tiirser niederznbrennen
nieil Cinilinen besonders mich Frau
en, ans unsere Vertruhhen schies3en.
Nestern tiidtete ein Cinilist non einem
hohen Mirchthnnn gus mehrere mei
ner Leute. Wir nahmen die stimmt
tichen stirchgiinner gefangen nnd er
schossen sie, niemns wir mehrere Oiin
ser niederhrmmten, nm diesen Onlnn
ken eine Lehre beizubringen«
f · .
Jm deutschen Nenemlstnh neigt
nmn sich im :’ltlkn-meinen der Ansicht
zu, dnsz die Deutschen geniigend Sol
daten nor Antniernen zusmnmenzie
hen werden, nm die belgische Armee
dort in Zchcich zu halten, während
die Ommtarmee der Deutschen ihren
Vorstosz nach Frankreich macht.
Die Stadt Antnierhem onf das sich
die belgische Armee znriirkgezogen lmt
mit König Athert nnd seinem Gene
ralstab. niird in Vetogerungsznsmnd
versetzt. Die Forts sind alle lie
mannt worden«
Opfer-ten ihre Trautiugr.
Verechnnngen gemäß hat die Häls
te der Wiener Aristokratie ihre gol
denen Trauringe sür das Wohl des
Vaterlandcs einschmelzen lassen nnd
den Ertrag der Krieg-koste überge
ben. Anstatt der goldenen Ringe
tragen diese Leute fett eiserne mit»
der Inschrift: ,,Gold gab ich für l
Stein«
Neue Zusammenstellung der-Nationen
im eurapäischeu Kriege.
Wenn die noch im Gange befind
liche grasze Schlacht geschlagen fein
wird, die geaenwiirtig zwischen denI
verbündeten Streitkkästen nnd den«
Deutschen an der französischen Gren
ze zum Anstrage kommt, wird, wie,
hiesige Diplomaten annehmen, einel
nene Zusammenstellung der Natio
nen in dem enropäischen Kriege statt
finden.
Jm Staatsdepartenient zu Wash-.
inaton erfnhr man am Montag durch-T
den amerikanischen Gesandten in denl
Valkanstaaten, das; tiirkifche Beamte
sich in Nnmänien nnd Vulgarien zu
schaffen machen, nin ein Viindnisz zu«
bilden, das fich ans Seite Deutsch
lands nnd Leiterreichs stellt. ·
Dac- Ztaatgdehartement hat bis
jetzt nicht in Eriahrnna gebracht, wie
weit diese Unterhandlnnaen gediehen
find: allein ang- der Zamfalt, Init der
diese Angaben so geheim als- niöalich
aehalten werden, schließt man, dass
Rinnänien einen schlauen Handel im
Ilnne hat, nämlich Beisarahiein das
es im Jahre 1878 verlor, wieder gn
riickznerhalten s»
Ec- niird sicher angenommen, daß
Italien dein sirieae zittreilit Allein
eg- herrscht dabei die Ansicht nor, dafz
e: sich anf Zeiten Frankreichs schla
aen wird.
. I I I
Die Festung Namut in deutschen
Händen I
Nachdem Vriissel gefallen, ist nun
auch die starke Festung Namnr in die
Hände der Deutschen gelangt. Es
herrscht in Belgien, England und
Frankreich Erstaunen, wie die Deut
iclien ees fertig brachten, diese starke
Festung, non der man erwartete, dasz
sie tvnrtienlangen Widerstand leisten
nnirde, innerhalb drei Tagen fiel.
Die Fortg stürzten nne Kartenliänser
zusammen
Jn London ltat die Einnalnne Na
man wieder einmal die grösste Ve
itiirzung herum-gerufen Alle Hofs
nnng, den Krieg schnell nnd siegreich
zu Ende zu fiilirem ist geschinnndetH
Es unrd jetzt zugegeben, das; Eng-;
lnud jeden verfügbaren Mann auch
ans den Colonien nach Frankreich
senden mus-lt i
Ein Militärsaclwerständiaer in
London ertlärt: Der Besitz non Na(
inur ist siir die Deutschen ebenso we
sentlich wie iiir die Verliiindeten Es
war seiten-I der Deutschen ein aeluns
aener Streich, die Festung unter den
Tllnaen der Verliiindeten zu nehmen.
Ein anderer Militärsachverständii
aer in London erklärt: Die Nachrich
ten vorn strieagschauvlatz sind ent
schieden schlinun Die Verhiindeten
haben schwere Verluste erlitten und
wir werden ec- noch erleben, das; die
Deutschen ihren Vorniarsch allen
Ernste-s auf Paris fortsetzen I11i-1«d(-1i.1
Naninr war euie Festung von arosier
Stätte, welche nionatelana hätte wi !
dersteheu sollen. Es waren ini ltian i
zen neun Forts. welche durchweg niit
Denun aus« aehiirtetein Stahl he l
sclniut waren. Die ltttsichiitie waren
modern und von arosier Traum-ite
Tie Thatsache aber lileiht bestehen,’
daß französische Truvpeu in varziia
licht-r. sellistaewählter Stellnna in ei
uer ersttlassiqen Schlacht nach zwei
tiraiaein Kannser von den Deutschen
vertrieben worden sind. Das svricht
Bande fiir die Gewalt und den Nach-—
druck des deutschen Anat-ist. So
der sranziisische Militärsachverstäni
diae. «
I . i i
Hauptmann Riciatti Garibaldi
tras in Paris ein. Er und sein Bru
der, General hiniseppe Garibaldi.
wollen Frankreichs Regierung ein
ganzes italienisches Freischärler Re- i
giinent anbieten.
I I .
Große Continaente österreichischer
Truppem einschließlich GebirgsArs
tillerie, eine Wasse, die im deutschen
Heere nicht vorhanden ist, rückt ent
lang des Nheins nach der Front vor.(
t
Gar-Uebung aus Seite 4.)
Der Krieg und die deutsch-amerikani
Presse.
Der Krieg in Europa bat der
deutsch-,amerikanischen Presse eine
Aufgabe zugewiesen, mit deren ge
treulicher Erfüllung sie unendlich
biel Gutes vollbringen kann. Die
deutsch-uuierikanischen Zeitungen sind
mit der Aufgabe betraut, dafiir Sor
ge zu tragen, daß in dem wüsten Ge
schrei, das unser Land in allen seinen
kliichtungen durchschwirrt, die Stim
me der Gerechtigkeit gehört werde
und zur Geltung komme. Jn der
Erfüllung dieser Aufgabe ist die
deutsch amerikanische Presse, wie zu
ihren Ehren gesagt werden muß, in
keinem Augenblick wankelmiithig ges
wesen. Von der ersten Stunde an
um ec« klar war, das; der tirieg zu ei:
nein eisernen Gebot der Nothwendig
feit geworden war, dessen Erfüllung
dac- deutsche Volk nicht hintansetzen
durfte, wenn es sich nicht selber sitt
lich bankerott erklären wollte, hat die
deutsch amerikanische Presse ohne jeg
liche Ausnahme diese Aufgabe nach
bestem Können zu erfüllen getrocknet
Ein Jeder bethätigt sich bei Erfül:
lnug dieser Aufgabe in der ihm eige
nen Weise, aber eiue Gemeinsamkeit
des Zweckes ist unschwer zu erkennen
Es handelt sich dabei nicht um ein
Aufdriingen der eigenen Meinung
oder gar um ein Unterdrücken der ei
genen Meinung oder gar um ein Un
terdriicken der Ansichten Anderer.
Ein derartiger Angrifs auf die Frei
heit der Presse ist den deutsch-unteri
tanischen Zeitungen trotz ärgster Pro
vokation nie in den Sinn gekommen
Was sie fordern, ist weiter nicht-J, als
eine ehrliche Darlegung der Dinge
die sich sent aus der großen Bühne
des Welteutheaters abspielen Von
welchem Standpunkte ans diest ge
schehen sollte, hält die deutsch-ameri
kanische Presse fiir etwas so Selhst
tierstätidliclsiss, dnsz sie hier-an ninuner
zu erinnern gedacht hätte, wenn die
traurige Erfahrung der letzten paar
Wochen nicht gezeigt hätte, dasz ein
Erinnern nothwendig war. Fiir die
gesnnnnte Presse in den Ver. Staa
ten, ganz gleich wie sie sich nennt,
darf es hei aller sonstigen Verschie
denheit der Meinung schliesslich nur
einen Standpunkt gehen, nnd dies- ist
der freie amerikanische iin Gegensatz
zn deni ebenso gehässigen wie engher
zigen nngloameritanischen oder rich
tiaer gesagt, nnamerikonischenStand
punkt.
Ju Verbindung damit mochten nnr
erwähnen, das; anfangs der Woche
die lslrand ngauder englischen Zei
tungen gewisse, aus englischen und
französischen Quellen stamntende
kllaihrichten der Depeschenagenturen
hrachteu, die einen Protest seitens des
hiesigen deutschen Viirgereleinentes
zur Folge hatte. Beide legten ihren
Standpunkt klar und erklärten, dass
sie noch in keiner Weise gezeigt hät
ten, auti deutsch gesonnen zu sein,
und die Nachrichten der Deneschens
agentureu, ihre einzigen Quellen, die
sie besitzen, so zu bringen gehalten
seien, tnie sie ihnen zugehen. So
weit so gutl Damit ist aber nicht ge
sagt, dass eine englische Jeituug so
fern sie »sair« sein will, nicht dass
Prinileg hätte- aithzunierzen, mai
uutoalusiheinlich klingt und dazu an
gethau erscheint, das leider nun ein
uial herrschende Vorurtheil gegen Al
le-:», iuacs deutsch ist, zu herstärken.
uni so mehr, wenn an der Wahrheit
einer Tehesche, die Dinge berichtet,
welche ioegen ihrer Julnnnanität den
deutschen Charakter und deutscheS
Wesen in den Staub ziehen, zu zwei
seln ist. Schon vom geschäftlichen
Standpunkte aus sollte man solche
Depeschen, welche über Feindestand
konnnen und den Stempel der Liige
aus der Stirn zu tragen scheinen,
angnierzetn weil die englische Presse
hierzulande doch mehr oder weniger
notn Deutschthum abhängig ist. Der
artige Nachrichten mögen aus Wahr
heit beruhen oder nicht, aber so lange
sie nicht verbürgt sind, sollte man sich
wohl hüten, sie zu publizirem um
dem Vorurtheil gegen alles Deutsche,
besonders iu dieser Zeit, nicht noch.
mehr Vorschub zu leisten. Daß solche
aus deutsche Barbarei hinzielende De
peschen immer nur iiber die Deut
schen berichtet werden, denen man
;doch Barbarei schwerlich vorwersen
stann, selbst nicht im Kriege, wie dies
lin 1870 dotunientirt wurde- als er
fiviesen wurde, dasz alle berichteten
Urania-non Akte von den Franzosen
Hund den ankos sowie den italieni
»schen Freischiirleru ausgeübt wurden,
nährend nmn von den anderen krieg
Iiiilirenden Nationen nichts zu berich
ten weiß, zeigt doch deutlich, woher
»der Wind nielit Die Entschuldigung
die intblizirten Depeschen würden in
»dieieui Wortlaut einberichtet, darf
nicht gelten, do es freisteht, den Blau
mit zu gebrauchen, wenn Nachrichten
einlaufen, die offenbare Liige zu sein
scheinen, hauptsächlich in solchen Fäl
len« wenn eg sich um Grausamkeit
Hund Vorhin-ei der Deutschen handelt.
Wac- die deutschsanierikanilche
Presse net-langt, ist ,,fair plan«, aber
nicht eine Verichterstatth welche
dazu beitragen kann, deutschen Cha
rakter und deutsches Wesen zu ver
unqlinipfen, ohne hierzu den Beweis
zu erbringenTaß andere englische
Blätter solche Nachrichten bringen,
ändert an der Thatsache nichts-, daß
damit in ein Wespennest gestochen
wird, und überdies, es giebt eine
annze Anzahl englischer Blätter, die
sich jetzt befleißigen, besonders lügen
haft erscheinende Berichte-, soweit sie
nicht iiber den Krieg und seinenGang
selbst berichten, ausmerzen Wir be
zweifeln nicht, daß manche englische
Blätter-, und sicher auch die hiesigen
beiden, niit der Pnlilizirung solcher
Depeschen keine unlaLitere Absicht
uerlmnden. aber es wäre doch röth
lich, in milietmcht der herrschenden
unti deutschen Strömung ini anglo
anierikanischen Vlätterwalde und im
mneritanischen Publikum, eine ge
miise Censur zu iilien, um den Ein
druck, der durch die Veröffentlichung
solcher tendenziöser nnd sicher un
nnilirer Eliachrichten hervorgerufen
wird, gar nicht aufkonnnen zu lassen.
—— Heimathl Vaterhansl In
Tausenden non Herzen ist in diesen
ernsten Tagen, da die tirieggfnrie in
Europa wiithet, die Sehnsucht wieder
wie eine unheilbare Wunde aufge
brochen, nnd blntet nnd schmerzt, all
iiberall, sicher auch nicht bei Wenigen
hier in Otrand Island Wie mag es
daheim wohl aussehen? Vater nnd
Mutter allein, Vriider nnd Freunde
im Feld vor dem Feind, nnd Dorf
oder Stadt so ausgestorlseu nnd todt.
O Sehnsucht, Sehnsucht, die im
Traum einen iiber Länder und
Meere fiihrt und am Tag doch fo
ohmnächtig, fliigellahm ist. Drüben
Tod nnd Noth- leere Werkstätten und
niiisziqe Piliige, kein qnaltnender
Schornstein mehr, fein lustiger Klang
der Maschinen nnd Dämmer- miide
alte Leute nnd Minder nur ans den
Straf-ein Buben, die plötzlich Man
nesarbeit zwingen müssen, und Mäd
chen, deren founigeci Jugendlnclien
einen wehen silaug bekommen, wie
eine Worte-, die iiih gesprungen- llnd
zwischen driiben und hier viertausend
Meilen zlliiserl Mein Wort, dag hin
iilierneht, teineS, dac« lieriiberklingtl
lind di- Sehnsucht, rnhelofer Vogel,
flattert sich niiid hin und her, hin
nnd her!
—- Im Distrittgericht erhielt Frau
Anialie Heinilnnh eine Scheidung
von ihrem litatten John Heimbnch
wegen Verlassen-; und grausamer
Behandlung Das Paar wurde im
Dezember letzten Jahres hier in
Otrand Island getraut, aber schon
Ende deg- Monatg verließ sie Heim
buch.
— Einige Griechen machten sich
eines Abends dieser Tage in der
Nachbarschaft von östl. 3. Straße ein
Vergnügen daraus, eine Art Kano
nade zu veranstalten, wahrscheinlich
um eine nationale Feier würdig zu
begehen. Die Polizei machte ihnen
aber einen Strich durch die Rechnung
und mit einer Warnung wurden sie
heimgeichickt.