Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 21, 1914, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Jahrgang :s-’s. Ost-nnd Island, kabkaskth Frcitt1g, dkll LI. TIllgufk I9I «l. Nummck O
Vom Rrikqsscyanplah
Lümch nnd sämmtliche Forts mm in deutschen Händen
Jan-m lmt an Deutschland ein llltimatum gesandt Iiiautfklmu nbzutrctrtk Ase-m dirs
Deutschland nicht thut, wird Japan den Krieg erstarrt-.
Deutsche Hirt-e bei Mühlhanseu nnd
Laus-m
Eine Dem-sehe ans Berlin besagt,
daß die Deutschen im Treffen bei
Mühlnausenx Elfaß, 120 französifche
Lisziere nnd 1100 französische
Soldoten gefangen haben nnd auch
vier stskefchütze erneute-ten
Andere .«)W französische Lfsiziere
nnd Phnnschaften wurden non den
Deutschen in einem Gefecht bei Unna
mi, nahe der Luxembnkaer Grenze-,
gemacht
Der deutsche Boden ist jetzt gänz
lich geiänbert von französischen Imp
pen.
I . I
Einer Nachricht aug- Ldndon zu
folge suchen drei deutsche Aruieen
Frankreich zu invadiren und greifen
alle vermundlmren Punkte entlang
der Grenze nnd in Velgien nn. Ei
nige Ernerten schätzen diese drei
deutschen Heere auf eine Million
Mann, aber die verdiindeten Franzo
sen und Velgier, zuzüglich der ersten
britischen Oülfotrnppem werden fast
gleich start sein.
Dosten-reicher dringe- istllnsilud Im.
Von Kratnn und Wien in Atnfier
dnni einaetroffene Depefchen melden,
dafz die öfterreictnfchsungnrischen
Ttnpvem die von Galizien aus die
russiiche Grenze überschritten link-ein
stetig weiter noch dein Norden nor
dringen. Sie baden mich scharfen
Gefechten mit den Ruffen die Städte
Mietfchom und sifias besetzt. Vei er
fterer Stadt fielen 400 Meintest
tvötsrend die Verluste der Leiter-rei
cher an Todten und Vernmndeten nur
140 Mann betragen.
Das tiriengininisteriunt in Wien
gibt bekannt, daß der lmn den kiinfsen
untertionunene Einfall in Galizien
erfolglos tvnr und die Brunnen des
Zareiu die entlang dein Ztnr vorzu
dringen fuchten, zurückgetrieben mer
den. Ein iifterreichifches Arnieerorns
marschirt von simtan ones gegen
Kielee
Die Deutschen geben vor.
Tie Tentfciien neben nor, innen
Tinlomnten dei« Wnilnnntnuer - ist
sein-n ltlesnudtiiinift und zunu- niciit
allem in Welnlein uni. niie Innn ver
mntliet, Britsiel dncs gsiel ihre-J Vor
mnrfcheii ist« sondern nneli on der
«Wirtschernzosifcheu Mrenzln wo fie
den Franzosen, nachdem sie dieselben
auc- Tllliilsllmufen wieder hinausge
segt hatten, ganz bedeutende Verluste
lieigebrncht zu lmbeu scheinen. Jedes
Mal, wenn nnd Paris folche einfiil
tigen Meldnnaen kommen mie: die
fronzösifche tlobnllerie zeige auch Itzt
wieder ihre Ueberlegenlseit iiber die
deutsche, zwei dentlclseNegiineuter sei
en neulich völlig aufgerieben morden
und es befinde sich jetzt kein deutfcher
Soldat mehr auf freinzöfifcheni Vo
den, darf man ziemlich ficher sein
daß die Deutschen irgendwo einen be
tröchtlichen Erfolg errungen hoben.
Derselbe Schluß ist gerechtfertigt,
wenn über die Barbarei der deutschen
Soldaten geschimbft wird. Das ge
fchieht z. B. wieder von Brüssel aus,
wo behauptet wurde. die belgifchen
Bauern berichteten, daß die Deut
schen nie Pardon gäben Die Er
fahrung lehrt, daß solche Lügen fast
immer aussen-rennt werden, wenn
die Feinde Deutfchlands schlechte Ge
schäfte gemacht haben.
Oestschlads sefilte Speisekumer.
Eine von der deutschen Regierung
Weste Spezialeomtnifsion berich
tsh dass die im Lande befindlichen Le
Mmittelvorkäthe ein Jahr luns
vorhalten werden· Kaiser Wilhelm
;liat dein deutschen »Rotlien sirenz«
die Summe von 400,000 Mart und
eine ähnliche Summe dein Unteritii
Immasioud fiir die Familien gefalle
ner oder nerivundetek Krieger iiliers
wieien
Eine aus Berlin zuaeaaiiaeiie Te
ueiche meldet, dass die non der deut
schen Regierung lieschlaanalnnten
ruiiiichen lsielder in Berliner Von
ten sich auf rund lllll Illiilliouen Mk.
belieien.
. i i
Aug Berlin wird berichtet: Tei«
deutsche Vatiiiarich vollzieht sich ganz
nnd gar in dem Sinne, wie ilui der
deutsche Generalstali ausaearlieitct
nat. Die Verluste, melche die aent
sche Armee an der französischen nnd
an der belgiichen Grenze bisher er
litten haben, waren vorauszusehen
Tie Vorivärtobemegungen vollziehen
sich ganz nnd gar im Einklang mit
den vom Generalsiali gemachten Auf
zeichnungen Es war erwartet, daß
man mit Menschenverluiten rechnen
mußte: aber die Thatiachc, das; die
Armee ihren Vorinarich weiter ani
Paris fort-setzt beweist, dass die ge
nieldeten ungeheuren deutschen Ver
luste und Niederlagen völlig unbe
ariindet sind.
Fraitziisische nnd lielailche Kring
gefangene werden nach tieiestiaten
Lagern iin Innern Deutschlands lie
fördert Einzelheiten iilter die Stel»
luna der deutschen TIlrnieeu in Fein
decsland werden nicht nreidaeaelienx
auch über die Anzahl der an densel
ben tietheiliaten Brunnen verlautet
nichts.
. O O
Deutsche lllauen nnternaluneu ei
neu Ztretfzua auf Hazelt Hauptstadt
der lielgilchen Provinz Linitiurg
und erlienteten aus der dartiaen
Vant slltwnnt Ein lllaiienftreut)!
Tte Zchnieizer Regierung iit auaen
lcheinlich der llelusrzeuanng das;
Tenttchland die Neutralität der
Schweiz nicht verletzen wird. Viele
zuni striegeidienst euilierufene Deut
fche liatien ilire Familien in der
Schweiz zurückgelassen Manche non
ilnien befinden lich in großer Noth.
Deutschland hat jetzt die Schweiz
;aebeten, diese Familien nicht des
Mundes zu verweilen. Deutschland
that der Schtveizer Regierung ver
Ylprochein daß es alle Aus-lagen, die
ihr durch die dort befindlichen Fami
Ilien erwachten, erletien wird. Die
iSchweizer Regierung beabsichtigt, al
ten Fremden im Lande Unterstützung
sutheil werden zu lassen.
Es wird ein mörderifcher Krieg.
Dir »Norddcntiche Augen«-nie
sein«-g'« in Berlin erklärt, dass in
den Kämpfen um Liittich lnslgjfclns
Civiljftcn zu den Waffen gegriffen
hoben. Aerzten die sich mit Verwun
deten beschäftigten- Ivurdcn aus dem
Hinterhalt lusfchossem nnd auf fran
zöiiichem Gehirn-, gegenüber von
TMVT wurden Pakt-Willen von ijis
»liften aus dem Hinter-halt beschosscn
LES scheint, daß Frankreich und Bel
Hgien einen Franktirwtksxdrieg geizen
»uniere Truppen führen wollen. So
"sern sich dies als richtig herausstellt
»werden unsere Feinde es sich selbst
Jst-zuschreiben haben, wenn der Krieg
Jsich mit unerbittlicher Strenge gegen
die fchuldige Bevölkerung richtet Die
Deutschen Truppen sind nur gewöhnt,’
gegen Truppen zu fechten, und man
ikann sie nicht tadeln, wenn sie in der«
Nummele znr AnsnalnnciMaßregel
greiscii.
Aus französischer Quelle kommt
die Nachricht, das; dir deutsche Mosisli
Armee bis zu den französischen Fe
stnnqcn nördlich von Vckdun vorne
drangen ist. Dies Kavalieric der
Deutschen treibt Alles vor sich Inst
Es ifi nicht bekannt, ino sich die ai
ickiiagenc irgnzösische Einfalls-armer
Imcti der M Miililimnscn crlittcncn
Schlimm- chcndct hat. · Die Tritt
iclien missen mit Unacsiiim und qko
sit-r Ucbcrnmcht mi, so heißt es in drin
Bei-ichs deo französischen Ministe
rinnt des Krieges, alle Waiicnqnt
innng imlnncn an dein stumpfi
theil.
Urtheil eines Sachverständigen
Maior Ulrich, Ritter, kUiitnleid des
deutschen Nisiieritlitalw. der in New
York vorn Kriege überrascht wurde,
sprach sich wie solat ans: »Die liittere
Kritik des deutschen Vorgehens be
ruht aui Eindriicken von Laien in
militärischen Dinaen Soldaten ste
hen jetzt auf der ganzen Linie, von
Vetsort bist- prattisch an die Nurdiee
Die«beideii".deere sieben einander ne
aeuiilier, nicht ani dentscheni Roderi,
isondern in Leisten nnd Fest-freute
Tnnd dort nickt-«- die arostezi Schlach
ten aescltlaaen i-irdeii. Die Verluste
in Liittich sind, laut Verichten aus
zntierlaiiiuer Quelle-, »Mit bis 5000
:!Iiann, obwohl der Feind von Its-L
inm geredet hat. Treu der unaelieu
ren Schwierigkeiten die sich dort bo
ten, haben die Deutschen die Stadt
nnd e :en Theil der Fort-.- genau
nie-i, und der Fall der iiliriktesi ist
nttr eine Frage weniaer Zank-. Tit-.
detiti.'ke :I«’.ndl)e-«r txt-herrscht heute
die !!I«’-ti.i. und feine Vormit steht
zwischen Tieit nnd Naninr Der
iikorniarich zieht allmählich ani der
ganzen Linie nor sich. Findet eiie
:"llttlti·iliis-n; deutscher Trnmsen sich it
ner tieliernicchi arm-trüben so weicht
iie einstxxe Hans-» aust- it« die .!«:i
aalte Der Ver-but der sinkt-nun ,-:
dienst Eit« Tief-- Taktik sit t- i: den
Linqliindsrii alxs lsilgische Z eae auc
uofnunt ixiidui
Die deuttchs Motiilitirssnn wai
präzise, nnd iilieralL in Ziid wie
Nord, stößt das deutsche Heer aus
den Feindin dessen Land. W :;n
die französische Mobitinattinnxi so
ausgezeichnet war, warum hat-er die
Franzosen dann nicht die Echte-ten
des Krieges aus deutschen Boden ne
traaen? Die Franzosen waren stets
die Lehrmeister der Belaier. nnd
sranzösische Ingenieure haben die
helaisehen Fort- entivorsen. Wäre
es nicht rnilitärischer Selbstmord ge
wesen, wenn Deutschland nicht der
Gefahr vorgebeuat hätte und Belaien
beicht, ehe Frankreich dazu Gelegen
heit hattet-«
Bis auf den leisten Mann.
»Denticlilnnd nnrd kämper bis
nnf den letzten Mann, elie es sich
iilserqielit«, das nniren die letzten
Worte, die ich ani dein Angniäktigen
Amte in Berlin hörte, sagte der in
Notterdam eingetroffene Vertreter
der ,,United Prei;··, ilorl von Wie
gand. »Die Kämpfe lmlnsn Deutsch
land viele Soldaten gekostet, wie
viele, weiß nur das Kriegsnnnistess
rinnt· Die Nation ist ruhig; Nach-J
richten von Ilundgebungen gegen den
Krieg sind unwahr. Als ich mit der«
ersten Abtheilung ilüchtigek Ameri-;
kanek Berlin verließ, wurden nur!
kurze grimme-richten vekönth
licht; einige, wie die, daß die Deusl
schen Belfart erobert hätten, wurden
sofort vom Generalfnw Lüan ge
straft. Dieer hat der erbitterte Wi
derstand der Belgier überrascht weil
der Reichskanzler Belaien die Unver
leylichleit seines Gebietes aarantirt
nnd Deutschland sich zntn Ersatz jeden
Schadens bereit erklärt hatte. Daß
fast gleichzeitig mit deutschen Trup
pen auch französische in Belaien ein
zogen, beweist. das-, Frankreich nnd
Belnien ein geheimes Lllikxnnmen hat
ten.
I O c
Die Nanener antenstation bat es
Deutschland abernmlsz ermöglicht
der Welt von einem glänzenden Sie
ae über die Franzosen Kenntniß zu
geben, der non dein englischen Kabcl
,notltnnnnen unterdrnixlt worden war.
Zn Sanville auf Lian Island traf
nn Montag ans drnntluietn Wege
nlnende offiziöfe Silkittliejlnna der
ientsclien Regierung eint Ein non
Lielfort erfolgter Vorswa französi
clier Streitlräfte inkd Wink an dem
Aas T. Ilknteecorpo nnd eine Divi
ten betlieiligt mai-ni, ninrde ant
Zonntaa bei Miiltlbanien Von den
deutschen Tritt-wen znriickgetviesen
Lie Franzosen vernichten sich ans
Jeni Rückzuge zn bericlnnizen, mnr
den aber von den nnaeitiiin nachdrän
ienden Deutschen niit dent Bajottett
sit-:- den ltlriiben nenmrietr
Die Seeschlacht im Hitntber bei Hnll.
Jn New York sind einer der gröss
«en Rliedersirtnen der Stadt Privat
neldnngen sogenannten- lant welchen
sine deutsche Tornedo Flotille bon 60
Toreedobooten die britische Schlacht
ilotte im Humber. der Wasserstrasze
.tach Hitll an der Litltiste bon Eng
and, angegriffen nnd vier Schlacht
ichifse sowie sechs Kreuzer zum Sin
ken gebracht habe. li) deutsche Tor
nedoboote sollen bei diesem net-wege
nen Anarisi nnteraeaanaen sein.
Schlachtlinie 250 Meilen lang.
Jn Pakt-I alanbt Inan, das; jetzt
die ganze lslrenzartnee Frankreich-:
nnd Deutschlands qeaetiiiberstelit.
Die Schlachtlinie erstreckt lich in ei
ner Länge ban 250 Meilen zwischen
Basel bis Maaitricht Eis wird an
aenoninien, das; die Schlacht eine
ganze Woche dauern wird, aber so
viel meist tnan schan, das-, die Ver
biindeten nicht innner siegen werden.
Die Gesechte werden so lange dauern,
bis der eine oder andere Theil seine
Vositionen so aliicklich aetniililt bat,
dass er seinem nleaner eine bei-nich
tende Niederlaae beibringen tuirl
Japan wird Deutschland ebenfalls
den sit-im erklären.
Japan liat Ennniaa an Deutsch
land ein llltxnsxnnin nernlner in dein
dasselbe aufgeserderl Inn-d, sich lnsxi
Sonntag, drn J- :’lnanii, darnlier
,3n entscheiden. ni- esJ seine Wien-J
schiffe an-:- asiatischen siieniassern in
riiclzielien nnd die Vesinunaen in
Cliina - nmuiichau aninelsen
mill oder nicht. Man glaubt, dass
dein Ultiuiatuin eine Mrieaserllii
rnna solgen wird, denn Deutschland
wird demselan nmlsl keine Veach
tunn schenken nsieich nach dein Er
lasi dec- liltunatnnig conserirte der
japanische Illiinister des LIlenszeren
init dein amerilanischen Vatschafter
in Japan nnd gab die Erklärung ab,
das; die aineritanisiinsn Interessen lin
sernen Osten genmlsrt werden mür
den. Es fragt sich nun. ob unsere
Regierung dieses- Versprechen der
kleinen schlauen klllongolen siir baare
Münze nimnit Was Deutschlands
Antwort sein wird, kann inan sich ja
vorstellen, nnd die Folge wird sein
dass Japan daraufhin Deutschland
den Krieg erklären wird. Das ost
asiatische Reich wird, da England
seine Kwiegsschisse nnd Truppen nicht
sür diesen Zweck verwenden kann.
Kiautschaih die deutschen Inseln ini
Stillen Ozean nnd die Kolonien des
Reiches in Astika besehen. Auch ist es
nicht ausgeschlossen- daß japanische
Truppen aus dem Seewege oder über
Sibirien nach Europa geschickt wet
den, um mit Briten, Franzosen und
Rassen gegen Deutschland zu käm
pfen. Viele der in Japan und Than
sansässiaen Te11tscheu, die mit ihren
Familien die Sommerferien in den
japanischen Bergen verbringen, ver
lassen eiligst das Land.
Man nimmt nn, daß Deutschland
am Sunntcw wenn das Ultinmttnn
’aliläuft, dein Mitako in diplomati
scher Sprache erklären wird, sich zum
Teufel zu sclnsereu und sich nicht zu
’erlaulsen, Deutschland seine Haltung
un fernen Osten vor-zuschreiben Jn
der Zwischenzeit wird sich das deut
liche Reich wahrlctnsinlich lnnül)eu, die
Befestiquugen nun Tsinntnu nali
lMöglichkeit zu verflärteu, die See
mit Mineu zu iilnsrsmsnen und seine
1Flrieasschiffe in sicherer Stellung nn
Iter den Kanonen der Ztmudhefesti
guugen zu sauuneln
’ s ·- i
Jn Washington erregt Japans so
plötzliche Einmischung in den europiis
ischen Krieg sensationelles Aussehen
Man besiirchtet, das; der gewaltige
Konflikt sich auch aus den Osten ang
dehnen wird. i
Präsident qqsisou und Staats-Se
tretiir Vrnan verhalten sich schwei
gend in dieser Fragt-, erklären aber
Beide, auch in diesem ernsten Falle
tieutral bleiben zu wollen nnd sich
nicht einzumischen, obgleich es offen
bar ist, mass Japan bezweckt, nnd
dass die aiiantschan Frage ja uur
die Präliminarien bilden «in weiterer
Vesitzergreisuna welche ohne Zweifel
auch die Philippiuen inpolpiren, so
bald Japan die Metegenheit hat. Es
hat fast den Anschein, als ob unser
oberster Uandeislnsautter und sein Ze
tretär blind oder unfähig sind, aus
den bestehenden Thatsachen die Ge
fahr herauszulesen, die Amerika
bedroht. Wir haben in dieser Zeit
einer Welttrisigs Männer- anunserer
Spitzt-. die der Sachlage nicht gewach
sen zu sein scheinen.
— s I
Der Catigre«;aligeorduete Fred A
Vritten non Ehieago hat sich ani
LIiontag an den Staatssetretär mit
der Forderung gewandt, int Namen
der Ver. Staaten gegen die von Ja
pan geplante Besitzergreifung des
deutschen Zitmtzgebietegs in China
Protest einzulegen Herr Vritten
brachte eine dieslieziigliche Resolu
tion zur Vorlage und gab gleichzeitig
eine Erklärung ah, in der er auss
führt, dass die Lage ini fernen Liten
sich bedrohlich gestalten miiszte, wollte
man es der japanischen Regierung
ohne Weitere! gestatten, unter dem
Vormaud der Erhaltung deis Frie
den-:- in Lstasien. in Li!it«fliihteit aber
zur Forderung ihrer eigenen Zwecke
gegen Deutschland mit Wasieugewalt
not-zugehen Der Chiragoer Con
gresialnieorduete vertritt mit Recht
den Standpunkt, das; Japan ansJ der
gegenwärtigen Lage in Europa Vor
theil zu ziehen und sich nicht nur die
Controlle iiber die Provinz Schau
tung, sondern möglicherweise iiher
ganz China zu sichern sucht. Die
Vesitzergreisuug non ttiautschau wäre
nur das Vorspiel zur Besitzer-grei
sung aller deutschen stolouien im
Stillen Ozean, sagte Herr Britten
unter Andere-ne Und das wäre eine
ausgesprochene Bedrohung unserer
eigenen Interessen. Den deutschen
Nachbar ziehe ich itn Pacifie unter
allen Umständen der gelben Gefahr
vor, sante Herr Vritten
Herrn Print-»Es kiiesnluiion untrde
dein Präsidenten nnd seineni Staats
sekretijr unter-breitet. doch dieie mer
den, entspreiiiend ihren TIluleassun
nen, keinen Finger rühren, uni die
neue Malanntät eines deutsch japani
schen Krieges zu verhüten Entwe
der rutscht unsere Regierung nor Ja
pan aus dein Bauche, oder —- ja.
nian kann doch nicht an ein geheimes
Einverständnis; glauben? Unser
oberster Beamter scheint durch sein
ablehnendes Verhalten in dieser so
wichtigen Frage mit der Zukunft
unseres Landes »Na Banque« zu
spieleni
Die Taktik der Deutscher-.
Jn Brüssel wird ossiziell zugege
ben, daß bei den MontagsiKämpsen
zwischen Namur und Dinant die
—-(Fortsehung aus der 4. Seite.)
Das Etwa-heil des Dentschthnms.
Der fiirzliche Beschluß des Orts
sverliandee Nrand Island, einen
lsllfszsdnd zu schaffen zur Linderung
der durch den Krieg in Deutschland
und Lesterreichllngarn entstehenden
Natu, nat weit über die Grenzen von
lslrand Island hinaus einen begei
sterten Widerhall gesunden, und ehe
noch ein offizieller Aufruf um Bei
träge erlassen wurde, trafen schon
von allen Seiten Beisteuern ein, mit
begleitenden Worten, aus denen nicht
nur die Oiilfcsliereitschaft des lslebers
lnsrlmrlenclnet, sondern zumeist auch
die feste llelierzeuguiig, dasz es
Deiusillland und Lesterreich-llngarn
gelingen wird, der vielköpfigen Hv
dra ihrer Feinde den lllarans zu ma
chen. Geradezu staunensnnsrth ist
die Wandlung die unter unserem
Tentschtlunm nicht nur hier in
Nrand Island, sondern im ganzen
Lande-, lich vollzogen hat. Seit sali
ren nelnirte e-:i zum guten Ton, vom
Niickaana dei- Teutschtlnuugs als non
einer vielleicht lletlaaensnusrtliem
sicherlich aber unbestreitbaren That
iache zu reden. Und so Mancher,
denen Wiege im alten Vaterland ge
standen, stimmte nicht nur ein in die
sen Kassandrarni. sondern wandte
sich ab von dent ja doch dem Unter
gange geweihten Deutschthum weil
er sich dessen schämte· Wie oft haben
wir im Zorne gegett diese Abtriinni
gen gewettertl Wir haben sie hinge
stellt alg chieltne und Verräther-,
nicht wertli des guten deutschen Na
men-Z, den sie verleugneten. Und
jetzt! Leute, die noch vor wenigen
Wochen tannt Deutsch zu verstehen
schienen, selten wir in der vordersten
Reihe derer, die"etitbiirt«pkotestiren
gegen die erliärtnliche Haltung gewis
ser anglo anterikanischer Blätter: in
der vordersten Reihe aber auch derer,
die ilir Teutsclitlnnn dnreb Veistenern
zn dent Adiilsszsond betlsätigen Die
gegenwärtige Krisis bat zur Falge
gehabt, das; dasJ Tentschttnnu nicht
nur nier, sondern im ganzen Lande,
fiai seiner inneren HinsannnengebiL
rigkeit wieder bewnszt geworden ist.
Von dein Lllugenbliltk an, da ex in
geschlossener Front austrat gegen die
snitentatiidi betriebenen Ver-unglimp
fnngen des-: alten Vaterlandeg —- von
dem Augenblicke an verwandelte sich
die niiene Illkiszachtnng der Gegner in
gelieinie Furcht nnd Besot·gnis;. Tlll
lerorten liaben die groszen deutschen
Proteitknndgebnngen in diesem Sinn
gewirkt: ibi« Ergebnis; lsat abermale
den Beweis geliefert, dass der Teut
scbe sieli liier int Lande die allgemeine
Achtung, die den Lilngeliörigen ande
rer Titationen ali- selbstverständlich zn
Tlieil wird, erst e r z w i n g en nins3.
Tag- iit eine bittere Wahrheit, bitte
rer noch dadurch, dass wir selbst einen
Tlieil der Schuld tragen. Uleinliche
Jniistigteiten mn nichtgsageude Aeu
s;erlietiteiten, ein ebenso tleinlicher
«lit·odne1d. det· nhen anf den etsfuig
reichen Lande-wann blickt, daszs find
die Fehlen die non den tiefinnerli
cben guten Eigenschaften sich in den
Vordergrund drängen nnd dent Aus-:
lander ali« »nreigenftes:s dentfchesz We
feu« gelten, während sie thatsächlich
nur auf der Oberfläche bestehen nnd
wie tnit einem Schlage verschwinden,
sobald eine grosse, gemeinsame Sache
an dac- Tetttsehthutn hemntritt. Da
stellt sich erst herang- wie diinn die
Echicht dec- Eigennutzes nnd der
tileinlichteit ist. die zn gewöhnlichen
Zeiten fo oft fiir den Kern genom
men wird. Da erwacht in dem
Deutschen Alle-» wag edel und erha
ben ist; da erst offenbart sich die Tie
fe seines Neniütl)5, das förmlich in
stinktiv vor allem Gemeinen zurück
schent. Unser Deutschthum ist er
wacht. So blind ist heute Keiner
mehr nnd Keiner so taub, das; er die
Besserung in der öffentlichen Mei
nnng nicht zu gewahren und zu ver
nehmen vertnöchte, die sich vollzogen
hat, seitdem die Deutschen in den
Ver. Staaten sich erhoben haben, zur
Wehr und zur Ehr. Läßt sich von
einer stattgehabten völligen Umwand
lung der öffentlichen Meinung aus
einer dentsch-feindlichen
deutsch-freundlichen noch u«
so ist aber doch deutlich «
bar, dasz das Schlimmste
überstanden ist, sicherlich ein ,
ren Ausbreitung der deutsch
chen Stimmung in den Ver.
ein Damm vorgeschoben wot
gegen welchen die Wogen wes
geraume Zeit, bald stärker,
schwächer-, anschlagen möger M
aber nimmer übersluthen «
An dein Bau dieses Dammes M
der Deutsche gearbeitet, auch
tleineii Häuflein Mitglieder ds
gen Lrtsnerhands im Besonä
ioenn auch der eine vielleicht
vollbracht hat, als der andere.
Ehre des Deutschthutns in den
Staaten sei ei- gesagt: seine S , ,
keit hat in diesen kritischen W
Jeder gethan. Was noch noth ,
auf das; die Früchte des Sieges MS
nicht i-.rloren gehen und der SLEA «
einein vollkommenen werde, ist Es
weiteres enisiaes Wirken, W
und Kämpfen der deutschen Bükcee
schaft insgesammt und aller ihrer
menosseu, Freunde und Gönner Hilf-s
die deutsche Sache Aus daß aber in
dei Stunde der Prüfung der Eise
nieht erlalnne und das Vertratmt
nicht ersihiitteit werde, mag es räths
lich sein, sich gleich von Beginn mit
der guten Wehr der BeharrlichkeM
deO TlIkutheLs nnd der Opferwilligkckt
zu inapvnen H . . . .
Eine Schaude!
100 Anierikaner haben sich in MI
ris vereinigt, um ihr Leben auf dejyt
Altare Frankreichs zu opterrh IN
hen diese Aineritaner vergessen, daß
BRUNO Deutsche fiir die Erhaltung
der Union während des Viirgerkries
ges gefnchten haben? Sie wollen
nämlich fiir Frankreich kämpfen, weil
Lnfnnette sich in den Dienst der da
maligen Colonien stellte, nnd ihn das E«
dnrch ehren. Jst es nicht staunenss
werth, das; dncs Andenken an einen
Franzosen in den Herzen dieser amesi
ritaniichen Franzesennerehrer länger
iortleht, wie die Beginnen berühmter
Streitei·. die fiir Amerika kämpften
unter der Fiihrnng der Generäle
Lsiei«l)nn«:s, Franz Siegel und Karl
Sehnt-zi
Ader wenn sich ganz Enrona ver
hiindet gegen die Tentonen, nnd so
iern iie dieselben ani Ende besiegelt
nniis wäre dnnn erreicht? Joch vor
wenigen Tagen wnr die Welt entrü
siet wegen der nrntnlen Behandlung
der rnfsiiehen Juden, nnd nnn kommt
dan periide Allhinn nnd niit ihm die
hiiinenbiider andetenden Japaneer
nnd vereinigen sich mit den Nussem
nni eine Nation non der Erde zu
ne1«ti«eiln-ii, deren Söhne und Töchter
in unendlich Großes fiir die Erhal
tung nnd Fortentwicklung unseres
Vaterlande-is nnter dem Banner der
Sterne nnd Streifen gethan haben:
die nniere heilen Verather fiir alle
Völker sind nnd dnrch ihre Musik den
kalten Eliiaterialisnnig in unserem
Volke den Tiinipfer der Milde auf
setzten.
Wir können es- nicht verstehen,
niie so niele Deutsche die neqlischem
deutsili seindliihen Oelzliliitler noch
halten könne-L innhdein ihnen offen
hae in, das; fast jede Jeile in densel
lien siih neuen das Teufschthnin und
dass Deutsche Reich richtet. Kein
Deutscher sollte diese englische und
deutsch seindliehe Heimreise unterstü
lsen, denn e-: sind iin lsilrunde genom
men nur Zchiiiiihhlätter. Besonders
ans dein Lande findet inmi, dass diese
Wische oft und viel gehalten werden,
und diejeniqeii, welche sie holten, un
terstützen diejenigen, welche ihnen
und Allein, nms deutsch ist, spinne
feind sind-, nnd die ihnen bei jeder
Gelegenheit, um einen bildlichen
Ausdruck zu gebrauchen, in s Gesicht
spncken Jeder Deutsche-, welcher noch
einen Funken Ehrgefühl besitzt, sollte
jene verleumderischen Schmierwische
mit Abscheu meidenl