Nebraska HERIIEYUMW M MWM pag Familienleka ämcrilms im Verfall. W. O. — Der häusliche Herd ist vie Wukzcti des Gemeinwefengi Diefe Behaup tung wird dem ,,Anzeigerniann" ge wiß kein Leier u. keine Leierin sn be ftreiten wagen, und wenn diese Ge fahr leidet, dann leidet das öffentliche Leben. Von diesem felben Grund fase ging vor Jahren ein hochaebildes tet Amerilauer aus« als er fchriebx »Wennaleich untere Hoffnungen fiir unter Vaterland wohlbeariindet find, fo dürfen wir dennoch nicht ohne gro ße Befergnifz der Zukunft entaegew fehen. Die Gefahren, welche nnfere Institutionen bedrohen, find in der « Familie —- dem nämlichen Herd, zu fuchen, denn dieie bildet die Wurzel des Getneinwefeiis. Das foziale nnd bürgerliche Leben entspringt dein häusliche-in Das öffentliche Leben einer Nation ist aeineinialich der Wi derfchein ihres nioralifchen Sinnes· Die Sittlichkeit der öffentlichen Ver waltung mqu nach dein inaraliichen Maßstabe der Familie lienieifen nier den. Der Fluß steigt nicht iiber die Höhe feiner Quelle« An diefe Worte werden wir jedes inal unwilltiirlich erinnert, wenn un fer Blick anf die Ehebruchs und Ehe flandaliClironit in der Ianeotsreiie der Großitiidte unseres Landes fällt. Und dann wieder ichweifen von der Gegenwart unfere ist«-danken zur-Ziel in die Zeilen des alten istirnchenland und Rom, deren Völker trotz itirer - gianzenoen muri-r uno you-i dung in Barbarei und Laster uetsan len, bis schließlich dem sittlichen Nie dergang der sichere Sinn-, folgte. Juli sollte man glaubet-, dasz nn: uns niit erschreckt-»der Idssielliglett dein sitt lichen Sta sdnuult dieser zwei arissiten und tierleiiiiiiiessdseii tinLissvplIer der alten Welt »in-ern Tei- Grund des inssranschen ·!Ili--dei·,«iungss der Griechen sind Niiuiec iii iu der Gemis sreirisiaisna der spkkse zu siehet-. Die Neulsixiite dieser ".««-..«is und auch an anderer lehrt uns-, dasz bei allen Völ lern die Wiirde der Etu- so lange ils ten segenereichen Einfluss geltend machte, als Reichtnuni uud Verweich lichung nicht die natürlich Schutz mauer der äußeren Verhältnisse durchbrachen. Wo letzteres- der Fall war, ging Sittlichteit und Eise einein raschen Verfall entgegen. — Bei den heiduischeu Griechen war die Ehe nur eine gesetzliche Zioaugsanstaltz es er, schien Vielen bequemer-, der steten Liebe zu dienen. Die Frau stand ganz in der Willliir des Manue9, der sie, wenn er Gelegenheit hatte, eine jüngere oder reichere zu erhalten, mit Beobachtung einer nichtssagenden ge setzlichen Fortualitöt entlassen. oder auch, wenn sie der Mitgift entbehrte. wie eine Waare au den Anderen ver handeln konnte. Bei den ihrer ur sprünglichen Einsachheit und Nüch ternheit hochgeriihmtcu Spartanern konnte vou ehelicher Treue, wie von Ehebruch gar keine Rede sein« da das gegenseitige Aus-leihen der Frauen vom Geseh empsohlen war. Schon Demostbenec deckte in seinen össents lichen Reden den Athenern ihren gan zen Abgrund von Sittlichteit und die tiese Entwürdigung der Ehe aus. Am schlimmsten stand es mit den spartanischen Frauen, und Aristoteles sagt von ihnen, sie lebten in völliger Zügellosigceit, und nach Plato waren sie ihrer Ausschweifungen wegen in ganz Griechenland berilchtigt. Nicht besser sah ev zur Zeit der kö- · mischen Macht mit der Ehe in Rom one-. Während senden dank der al ten Sitten-gesenk- Ehescheidnngen in Jahrhunderten nicht vorkamem oder doch selten waren, werden diese vom zweiten punischen Kriege an häufig und finden aus den geringsten Ursa chen statt. Der Mann verstieß die Fran, die Frau verließ den Mann. »so giebt ei noch eine Frau«, sagt Genera, »die sich des Schädel-riese We, nachdem manche vornehme stauen Um Jahre nicht mehr nas der Zahl der Consuln, sondern der Ehcmänner zählen, und aus der Ehe treten, mn zu heirathen und in die Ehe zu treten, um sich scheiden zu las sen« Juvenal, der in der zweiten Hälfte des l. Jahrhunderts n. Ch. lebte, sagte: »Auf fünf Herbste kom men acht Ehemönncr«, und der wi tzige Martial, der zur fellnn Zeit lebte, schrieb: »Noch find es nicht 30 Tage, oder doch jedenfags nicht mehr-, und schon heirathct Telesilla den 10. Mann.« — Der Ehebruch wurde also znr Alltagssache Das Beispiel ging von den höchsten Stönden aus. Bei Caesar’s gallischem Triumph riefen die Soldaten den Römern zu: »Stiid ter, wahret eure Weiber, wir führen euch den kahlen Ehebrecher zul« — Angnsuw, der grösste Ehebrecher sei ner Zeit, aber zugleich auch Eaesar, lebenslänglicher Censor, erlieiz zwar Verordnungen zum Schutze der Ehe aber dieselben erreichten ihren Zweck nicht. Das Uebel hatte sich zu tief eingefressen: Ebebrtiche, Scheidungetn Ehe- nnd Kinderlosigleit blieben ste hende Regeln. Dem Verfalle der Ehe schreibt Horaz, der im ersten Jahr hundert n. Chr. lebende römifche Ldendichter, den Verfall des römi schen Staates zu: »Die siindenichtnan geren Zeiten besudelten zuerst des Ebestandes Heiligkeit, Haus und Stamm. Aus diesem Quell geleitet, kamen Seuche-i dein Voll nnd dem Vaterlande-« Er zeigt ebendaselbst. Ivie die Ebe, durch Leichtsertigteit der erwachsenen Jugend im Keime ver— giftet, in Ehebrbch und Lsreszitntion ausartet und schließlich eine verwor fette Nachkommenschaft hinterläfzt . . . Bei der furchtbar überhand-lehnten den llnsittlichleit schmolz ohnedies die Familie auf ein-Minimum Miso-ti men. da infolge der llnzncht nnd der Prostitution nnd der i:.-erall tibliilsen Auesenuug der liinder aller Nach wuchs fast ans-blieb Polnbins sagt davon: »Es ist das übereinstimmende Urtheil Aller, dast Griechenland setzt s im Anfang der Rinuerberrschaft das grösste Wohlbefiuden — Pro iberität —-- genieer und dennoch sei Menschenntangel, Verödung der Städte, so dafz das Land durch Man gel an Anbau seine Fruchtbarkeit zu verlieren beginne. Ter Grund ist: Aue Wetchlichleit, Vememlielileit u Trägheit wollen die Menschen. selbst wenn sie in der Ehe leben, teine stin der ausziehen, oder nur eines oder zwei. um diesen ein gutes Vermögen zu hinterlassen. Dadurch ist das lie bel immer grösser getnnrdeu, denn wenn Krieg oder Krankheit das eine Kind wegraiften· so mnszte das ganze Hang aussterben.« Wir finden nun dasselbe Bild in späterer Zeit in der römischen lite schichte wieder. Als die alte häusli che Zucht weder in detn Institute der Censur. noch in der öffentlichen Mei nung mehr einen Halt hatte, war mit der Ehe auch die Familie dahin. Die erste Quelle des Jugendnerderbnisses und einer ganz verkehrten Erziehung blieb das lockere und nngehundeue Le den im Familien-Verkehr Luiuti lian sagt von solchen Faniilienlreiseiu »Wären nur wir selbst es nicht, die die Sitten unserer Kinder zu ltlrnnde richte-is Sie sehen unseren Verkehr uiit anderen Frauen, jedes lisastnmhl hallt wieder von schcnnszigen Gesän gen. Man sieht Dinge, vor denen das Wort erröthet. nnd niedrige Weis her sind die Lehrmeister unserer Ju gend. Dergleichen wird erst zur Ge wohnheit, dann zur Natur.« Klar ist ev unsi, dass aus solchem Abgrunde des Verderbnis, ans sol cher sozialen Versumpsung nur eine höhere Macht Rettung bringen konn te. Die Macht erschien in dem Chri stenthum. Dieses erst bahnte die Wie dergeburt der Menschheit durch die Erneuerung der Familie, der Ehe, der Erziehung an. Durch die christ liche Welt wurde die Welt erneuert. Mögen nun der Leser und die Le serin die vom ,.Anzeigermann« vor sesührten geschichtliche-i Berichte über die Zustände des alten Griechenlands und Roms mit denen unseres Lan des, unserer Großstädte vergleiche-n dann müssen sie zugestehen- daß diese sehe viele, viele Aehnlichkeit mit den geschilderte-n haben, und müssen auch zugestehen, daß bei uns hier im Lan-; de das Faniilienlelien in Verfall ne-» rathen ist. Sie müssen ferner denn ,,Anzeiger« beipilichten, daß auch das amerikanische Volk der Zucht be-« darf. wenn es seiner hohen Kultur und feiner Wohlfahrt nicht in naherj Zeit verlustig gehen will, nnd innfz sich die Heiligkeit der Ehe und die der» Familie von Neuem zu befestigen nnd znr ernsten Aufgabe zu machen —- Drin wären wir wieder einmal! in den Hundstage-il Warum heißt’ die Zeit nun wohl die Hiindstage?! Weil es darin vor Hitze zuni Toll-» werden ist nnd solches gewöhnlich» von den Hunden besolgt wird's Nein, sondern darinn,- weil bei den ,,ollen«» Griechen diese Zeit mit dein kosniisl schen Ausgang des Hundssterns oder Sirins begann. Also der Sirins ist der Stern, der diese Tage aus den Hund bringt, aber auch viele Men schen ebenfalls, den ,,:)lnzeigernnsmi« nicht ausgeschlossen, denn gewöhnlich ist das Leben iu diesen Tagen ein Hundslebein daher wirkliche Hunds tage! Es war soweit in diesem Jahr schon anständig heiss, und der Anfang war also kein schlechter, aber das Ende ist nicht voraus zu sehen, denn die Periode dauert volle vier Wochen. Wohl dem, der der -x’tiiiidi:stiigs Tem beratnr de Ztiidte ans dein Wege gehen kann, der in die Gebirge sliichi ten oder ani Meeresstrande sich Leib nnd Seele in Wasser gesund baden kann! Betriibsain druckend ist des Tages Hitze und knminerooll die Zchwiile der Nacht, obgleich wir in diesem Jahre noch Iiicht iiber schwiile Nächte zu klagen hatten. Darum ist es auch kein Wunder, wenn die thin de in diesen Tagen bissig werden, da dieses Wetter selbst anerkannte Wir kungen ans das menschliche Tenkver mögen ansiiben Wir geben ja auch zu, dass die Oundstagsliitze siir den Mais, den Weinstock und andere mitz liche lslewiichse zutriiglich ist! Ja, selbst siir den Vierbraner nnd den Eisbaronl Aber siir den Durch schnittsnienschenk — Neinl Unter diesen giebt es viele Lebendige, die sich bei hundert ltlrad Jahrenheit be deutend weniger wohl fühlen. als die in der kiihlen Erde Begrabeneu, de nen so wohl sein soll. Wer sich’s lei sten kann, macht sich weg aus seinen vier Wänden, aus der Stadt in die Zoniniersrische Aber auch sene lvliirtlichen in den Zoniniersrischen erleben Enttöuschungen, nämlich ver regnete Tage, nnd was dergleichen ZoniinersrischeniMiseren noch weiter sind. Zufrieden kehren selbst die Zouunersrischler selten heim· Voll siändig zusriedene Menschen niiiisen noch geboren werden« Ist's zu kiihl, wird lanientirtz strahlt die Sonne so kraftvoll, wie sie iin Juli dazu be rechtigt, dann wird ebenfalls »ge kickt«. Trüben Negentagen stehen die kaneniiiinnierlichen Mienen der Men schen gegeuiiber, und giebt es eininal zur Abwechslung keine von all diesen Wettersorten, dann ist’s erst recht wieder ——— verkehrt. Die Chinesen haben in ihrem reichen Sprich-hörten schatz ein Spriichleiin das heißt: »Es giebt nur zwei gute und zusriedeiie Menschen: »Der Eine ist todt, der An dere ist noch nicht geboren.« Jin Ganzen handelt es sich also bei den lebenden Menschen nni etwas mehr oder mindere Zufriedenheit, beson ders in den Hundstage-L Darum ertrage man — was uns in diesen Tagen zu ertragen zugedacht ist. Es ist bei der Hitze dieses zwar nicht recht angenehm, darum aber trotzdem kein sauertöpsisches ltlesichtl -— Jin Monat Juni wurden be deutend mehr Hnwtheten eingetra gen, wie in demselben Monat des vergangenen Jahres-. Hypotheken auf bewegliches Besitzthum wurden M eingetragen und nur 12 gelöicht. Dasselbe war bei Form-Hypotheken der Fall, von denen 20 eingetragen und nur 14 gelöicht wurden. Die Eintragung der städtiichen Hypothe ken betrug 49 gegenüber 34 gelöichs ten. Danach zu schließen- scheint es mit der vielgerühmten Prosperität etwas faul su stehenl Zur »Naturgeschichte irr-Wonneg. Das niitzlichste Haucthim das für die Frauenwelt von großer Bedeu tung ist, bleibt in seinem altlimati sirten Zustande der Mann — ,,homo sapiens niasculinus«. Jm wilden Zustande heißt er Junggeselle —, ge fangen, gezöhmt und dressirt jedoch nennt man ihn Ehetnann Jm wil den Zustande, in dem ihm noch die Fesseln der Natur, gewöhnlich Ehe joch genannt, unbekannt sind, lebt er meist in Rudeln, die gewöhnlich des Abends zur Tranke ziehen. —- Diese Tränken sind iiberhatwt sein Lieb lingsaufenthalt, und dort schöpft er mit Vorliebe Bier. Es gieht Exem olare, deren Durst unergriiudlich ist, sie sind leicht erkennbar an der Nothe ihrer Färbung des Wiiidsaiigiss, wir haben es hier jedoch nicht mit einers FarbeiiVarietät zu thun. Iscehenheis schlagen diese Individuen auch dies Zeit mit allerlei Kurzweil todt, wo-; bei sie oft grosse Augdaner an deth Tag legen. Jhre Lieliliugsheschiiitis I gnug ist Karten-, Kegel, Würfel ; oder VillardspieL Daher liirmen sie’ oft viel und blasen Ranchwlteu ans-; dein lbeösc so daß sich die Zimmer decke nnd liiardineu ihres-— Baue-z her- T färben Ein hohes Juterisiie dringen sie den Schmalthieren wnlgo jungen! Tameu) entgegen. Den Echmalthie » ren gegenüber bemühen sie sich, hou einem inneren Tranclk netrielieiu nnd in der Absicht, näheren Anschluß zu gewinnen, im heft, Lichte zu erschei nen. Glaubt ein Idee Individuum diesen Zweck erreicht zu haben. so zei » gen sich weitere Tugenden an ihm Es kommen dann die sogxnsannten Naturaniageu zur Rettung und erj amwrtirt Dinge. die man fallen lässt trägt ohne Murren Mäniei nnd Schirme nnd zeigt sich noch in ,edei· Beziehung alg ein treuer und erge hener Beschützer-. Ju besonders hart niickigen Fällen sauoiirmt er silehznh fiir Blumen, nnd alsdann tritt die siir seinen Fang geeignete Zeit ein setzt muß die künftige Herrin nach ten, das Thierchen durch all-: it re Verfiihrimgstüuite mit langsam siste reni Bande an sich zu knüpfen —- nnd wenn er dauernd gefesselt ist, laun ihm als Zeichen seiner Hsöhmuna an die Pranle gesteckt werden. Ltnuohl sich der Mann iu der Mefangeniiimit scheinbar wohl befindet, verwilderi er doch oft wieder, dac- heißt, seine Tres sur geht zurück, sobald die liiehieterin ihn ans den Augen lässt. Dieses Stadium zwischen Wildheit nnd sie-h mutig ist entschieden das Wichtigste War die Parsoreedressur eine gute und sehr stetige, so nian ein Vlict ge uügen, um ihn gefügig zu machen. Es giebt aber Fälle, wo sich dieser männliche Mensch so weit zähmen läßt, daß er aufs Wort unter deu Tisch kriegt, Schonchen macht und den Pantoffel fürchtet Hierzu genügt schon mitnnter das Aeuszere der Fran· Sind mehrere Männer ange lockt, so entstehen häufig Reihen-um unter ihnen, uud das Beiszen und Forkeln scheint kein Ende zu nehmen. Oftinals kirrt man sie durch kräftige, gute Kost. Am Besten aber fängt man sie nn stesieltrenussn auch Wesen schasten, Kränzcheu und Völle· ae nannt. Bei aeziilnuten Männchen tut körperliche Zuneianng selten ant, sie werden eher leicht handscheu. Ec inirkt daher ein antei- Wort weit liess ser und man erzielt, wie bereits ae sam, die besten Resultate durch gutes Futter und zärtliche Vehandluna Kehrt jedoch ein Exemplar in die Wildniß zurück, so iit alle Mühe sur das Wiedereinsanaeu vergebens-, wag sich hauptsächlich lusi den älteren Eremplaren bemerkbar macht; jnnne sind iiberhapt leichter einzusanaen und zu zähmen. Ganz eigenthiimlich ist der Umstand, daß man im Gegen satze zu allem anderen Wild beim so igenannten männlichen Menschen das Alter leicht erkennen kann· Es do ;kumentirt sich im Haarwechsel eine )ganz eigenartig aussallende Alterseri Uachlklängc vom Glorrkimkn Worten. .-————· Die Feier des diesjährigen 4. Juli oerlies in besonders schöner Weise und aus näher-er und weiterer Um gebung waren zwischen 10,000 bis 12,000 Besucher erschienen, um den Tag in Feststimmung zu begehen. Die Meisten kamen freilich, um die diesjährigen Automobils und Motor rad-Wettsahren auf der Bradstreet Rennbahn zu sehen, welche am Tage durch Paine’s Feueer verschönt wurden und am Abend durch ein Nachtseuerwerk zum Abschluß kamen das ein hier nicht oft geseheneg pyra technisches Schauspiel bat. Es wur den aus dem Rennplatz 12,514 Ein tritt-platten verkauft- solche siir 812 Aniomobile, und die ungefähren Ein nahmen beliesen sich auf ra. ssllUlL Wie immer bei solchen Gelegenhei ten, ging es auch nicht ohne llnfälle ab. Der am meisten Aufsehen erre gende war derjenige des aus dem Staate New York stammenden Ern tearbeitere Neo C. Bergmaun, der in einer Wirthschast ein Auge verlor. und zwar durch das riicksichtslose Ah ienern eines sogen. »Cannon Cra ckers«. Der llnsall ereignete sich in Art L- Paulse-1’O Wirthschaft, und ein gewisser H. Hendersoin ein Angestell ter der hiesigen »Merchantg’ Teliuis rh«, soll der Thäter fein. Er kam in die Wirthschaft nnd wars den ge iährlichen Feuerwerkekiirper in die selbe, nachdem er nnd Andere fchon vorher vor der Wirth lchast eine An zahl derselben abgeieuert hatten und der Wirth ihnen dies strenge verbot. Deo gefährliche Ding« dessen Natur maninfolge der Verhüllung nicht kannte, erplodirte und die Folge war dasz Bergmann, der am nächsten stand, fein Auge verlor. so das-. er nach dem Zi. Frankiescsosnital iiber fiihri werden mußte. Roffentlich wird dem rohen Uatron ein gehöri gee Strafmaß zuertheilt Ferner verbrannte sich der an iistl Charleeitrasze wohnhafte A. T. Counor seinen Arm beim Ahhrennen von Fenerwert sogen. »Ronian CandleH«. Das kleine Töchterchen der Familie Chaen Willman zerrisz sich auf der Rennbahn ihr Händchen an einem Etacheldraht, während der ltijährige Sohn von Frank Jamee durch Abschiefzen einer Patrone sich iait den Oandballen durchsctios3. Au szerdem verbrannte sieh dag- llljährige Zähnchen der Frau Menck an westl. T. Ztrasze sein Nesicht durch Pulver indeni ed ein »Noman Candle« ans einander nahm nnd das Pulver in die staune warf, doch werden sich keine schlimmen Folgen zeigen. liirand Island glich am Samstag dem Ziel einer Viilternmnderung nnd in Anbetracht des ungewölmlich regen Verkehrs darf man behaupten dafz die erwähnten llnfälle nur zah mer Natur waren. O ni a h a. Ueber Nacht zuni rei chen Lisiann aeniorden ist hier Alvert Aner, der Tiiachtivächter der «:Itnieri can District Telearavh Co« Er wurde von einein Neisenden von Tan ton, L» verstöndiat, dasz er der glück liche Erde von stimmt geworden sei. Aver, der friiher Thierarzt war, hat te vor einer Reihe von Jahren einer jungen Dame bei einer Bahnzua Col lision, wobei sie verletzt wurde, Lie »besdienste erwiesen und hatte dazu .beiaetraaen, dass ihr nicht die Hand aiuputirt wurde, wie die Bahnärzte ’in derselben Nacht beschlossen, und fuhr dann weiter, nachdem er der sMntter des Mädchens seinen Namen Fund seine Adresse hinterlasseu hatte. sEeitdeni hatte er die Geschichte ver iaessein nnd verdient nun sein Brot als Nachtwächter, da sich der Thier arztheruf siir ihn nicht mehr lohute, nnd nin so iiberraschender kam ihm nun die Nachricht von der Erbschaft, die ihni dieMutter des Mädchens ver mocht hat. scheinung, und dieser ist es, der ihn als eine besondere Spezialität in der Naturgeschichte unseres Wildes und unserer Hausthiere erscheinen läßt. Dir Sorge um l- drn nächsten Tag Von der Hetzjagd des Lebens un ter dem Szepter Manunous möchte der ,,Anzeiger« dieses Mal folgendes Bild entwersen: »Es ist Mitternacht vorbei. All der Lärm da draußen ist verstummt all das Hasteu nnd Hetzen scheint ein geschlafen zu sein. Aber die Ruhe ist nur scheinbar, nur äußerlich. Die Nervosität des Alltaglebens zuckt wei ter durch den Leib der Stadt. Bis in die Träume hinein schleicht sich die Angst und Sorge des Tages. Mitten ans dein Schlafe schreckt der Arbeits fiebernde empor-; in den Tiefen seines Bewußtseins nagt das Gefühl, er könne die Stunde, die neues Hasten und Heizen heischt, nerschlasen. Tag und Nacht zehrt die Lebens angst am Mark des Lebenden. Durch alle Niise nnd Spalten kriecht sie her aus, kein Eiienthor schiitzt vor ihr, in Ialle Poren dringt sie ein. Aus den Tillillianär wirft sie sich und zwingt ihn, .cmiidi-rttaiisetide aus Hundert tausende zu liäusen, rathlos, sitt-ries izweikloch denn iui sellistsiichtigeu Has schen nach hohen Interessen quält ihn die Anast, er sei noch nicht unbedingt siir die Zukunft gesichert, gegen Ue berraschunqu noch nicht geseit. Ue lier die Könige kommt sie gerade dann, wenn sie sich eben an ihrer Macht berauschteiu plötzlich erschau ern sie an der Angst, ein Sturnieistag könne all’ die Herrlichkeiten in Fee-en zerreißen. Zie wühlt nnd bohrt unablässig die Leben-sannst, die Sorge uui den nächsten Tag. Millionen macht sie ,zn seinen Sklave-n dass sie sich ducken und winseln, um eitler Vrodiruste millen, Tausende macht sie zu Desw ten und iinterdriiikeru Allen Hoch niutli nnd ilelieruiuth erzeugt nicht die Kraft, sondern die Furcht Sie ist es, die iilierall in der Welt die Rä derwerke treibt, die Zchisse durch den Ozean jagt, die Hochlisen entflicht deu Erdboden init Echachten nnd Mi nen durchzieljt Zielintauseud Jahre Xiultur nnd immer noch die Furcht niu den näch iten Tan. Taniit richtet sich diese unltnr Dieses Bild bezieht der «Auzei ger1nann« auf Cbicago, wo er selber geweilt, doch trifft es auch auf jede andere Nroszstadt dieses und des alten Montiuents zu. Auch aus vieles An dere wäre diese Schilderung hierzui lande auiuendbar, wo die Jagd nach dem «allmöclstigen Tollar« noch eine aufregeudere « oder besser gesagt — maluisinnigere ist und das geschäft: liche Treiben, ja fast das ganze so zjale Leben weiter nichts mehr als »einen gegenseitigen Kampf um die Beute« darstellt, au dem sich jeder Einzeer ltetheiligen muß. wenn er sich nicht im Voraus selbst ausgeben oder ruiniren will. Echnquth. . Jn seiner regeliniiszigen Sitzung ain Montag Abend wurden vorn Schulrath verschiedene wichtige Au gelegenheiten verhandelt. Herr Bart legte seinen Jahresbericht nor, der einen klaren Ueberblick der Arbeit in den Schulen während des letzten Jah resJ gab, während der Bericht des Se cretiirs zeigte, dasz sich ini vergange nen Jahre die Ausgaben von HAL 500 ans stumm erhöht haben. Von Frau Shuinan wurde in An regung gebracht, wiederum einen Musikkursns iu der Hochschule einzu siihren, und wird diese Angelegenheit in der Ertrabersaunnlnng am 24. Juli nochmals zur Sprache kommen. Als Hiilsslehrerin von FrL Feeney in der stumm-Schule welche 60 Kinder zu nnterrichten bat und der Ausgabe allein nicht gewachsen ist, wurde Frl. Dohrn angestellt. Laut Zensur betrug die Zahl der schulpslichtigeu Kinder 3037, von de nen aber nur 2567 die Schulen be suchen. Da aber 255 Kinder Privats schulen besuchen sowie Parochialschus len, und man die Altersgrenze von Feuchttmgrtn des Zeitung-menschen. Auf Einen, der lebte und unsterbs lich ward, kommen Millionen, welche starben und nicht gelebt haben. Die Schule des Lebens kann man nicht schwänzein f I . Ein vernünftiger Mensch wird ei ner Hoffnung, die in’5 Wasser fiel, nicht nachsprinaen . I . Haß ist häufig nur verbissene Achtung I I I Wenn man mehr scheinen will, als man ist, zeigt man bloß, daß man das Bewußtsein hat, zn wenig zu sein« Wenn Männer sich in die Sphäre der Weiber hineinmagen, so werden sie verspottet Wie können nun die Weiber, wenn sie sich in die Sphäre der Männer drängen« hoffen, daß ih nen nicht Gleiches widerfahre? I . I Wahrscheinlich wird in dieser Welt Keiner ausfindig machen, zu welchem Grade der Narrheit ein Mensch fähig ist, weil Niemanden gestattet wird seine Begehrlichteit oder Eitelkeit vollständig zu befriedigen I I I Kleinen besseren Beweis siir die Verkehrtlieit der Menschennatur kann es gehn als diesen, dasz wir durch Mißgeschick klug werden, anstatt daß unsere Vernunft uns zur Klugheit fiihren sollte. i I I Jm Grunde genommen scheint die gute Erziehung in der Kunst zu be stehen. dasz man eg- dahin bringt, daß Jeden mit dem man verkehrt, niit sich zufrieden ist, und gleichfalls an uns nichts auszufegen nat. I s I Wie viele Menschen giebt es doch die mit ihrem Argumentiren einem miithenden, an einem Pfosten ange lniudeneu Stiere gleichen. Sie brül len und stampfen alle Beide, ohne vom Fleck zu konuuen . I I Thatfiichlich kann dac- rachfiichtige Vriiten iiher eine enipfangeue Belei digung keine bessere Beiriediauug ge hen, als wenn man eine todte Wespe, oon der iuan gestochen morden ist, präseroirt und ausheioalth, damit mau sie beschauen kann. Oft wird die Wohlthätigkeit in die fer Welt mit solcher stälte ausgeübt, daf; ei- den Einpsiingern derfelhen unr loehe thut. Tlllan geht oft dabei zu Werke, niie man mit einem Er triuteudeu verfährt, den man aus dem Wasser zieht und ihn dann am llfer hinwirft Unser Rus ist uiiht soioohl durch iiusere Leistungen und durch unser Verhalten bedingt, als vielmehr durch das, wagt toir nach dem Dafürhalten der klllenfcheu thun und find. Aus dein Nruude haheu so viele verdienst volle Illiäuuer keinerlei Ruf, während umgekehrt manche, die es gar nicht merth find, einen bedeutenden Ruf et langen 7—16 Jahren in Betracht ziehen muß, erscheint der Unterschied gering· Jedoch scheint es mit deni täglichen Schulhesuch zu haperu, mais vorzugs weise die Schuld der Eltern ist, die ihre Kinder tion der Schule fernhals ten· Solchen Eltern geht jedes Ver ständnis; alt fiir die ichtigkeit des Schulbesuchs ihrer Kinder, und .der Folgen ihrer Nachlässigkeit siir die Zukunft der stleinem und Viele schi cken dieselben nur gezwungen in die Schule. Es ist dies daraus ersicht lich, daß, sobald der Beamte, welcher aus den Schnlbesnrh der Eindcr zu achten hat, entlassen wurde- sogleich 131 Kinder der Schule sernblieben, und 181 nachdem und nach Schul schluß die Schule ausgaben. ohne Zweifel, um Kinderarbeit zu verrich ten. Ein Beweis, daß die Eltern das Kinderarbeitigeseh falsch auffas sen odxr sich nicht daran kehren.