Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, June 05, 1914, Image 1

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    MBVTUIRA
Jahrgang LI· Nummer MI.
Wowmplandeteu
Q- des Grases der Wissenschaft
W. H.
Im Hinblick auf die wissenschaft
lichen Forschungs-Resultate macht
der Zeitiingslchreiber heute einen
Flug non Billionen Meilen auf den
Schwinan des Geistes iu das Welts
all hinein, lliilieschreililich schonet-!
lich ist uns der unendliche Raums
Flamiucnde Sonnen von furchtbarer
Größe spenden Licht iilier rieieiiliiiite
und dunkle Körper Je useiter mir
touiniem desto nielir leben niir wieder
andere. neiie iliininernde Sterne
Fenriae sionieten mit iilder hundert
Millionen Kilometer liiiineiii, iilii
lieudein Zchineii durchziehen iicich nl
leii kliielitiinaen liiii die Meiiendeii desI
Hi Wind-Z Fiirliiki kiiiiiizeude Moti
ore blenden unser Auen-. Wiiiziiie
Nebelileele liiieu iicli zu einein »in-j;
iirtiuen Zierneiiliiiuniel aus« und die
eireitsts durcheilte Zieruennieli iier
liert iich wieder allmählich zu einem
Netielileckeii iui Hintergrunde dee
Firiiiciiiieiite. Aiiiclieinend ein wir
red anilieinanderjagen der unzalili
gen grossen und kleinen Welt
terner. bewegen sicti dieie doch in ab
genieiseueii Bannen uiie ein wunder
volle-e, ungelieureo llhriiierl. Jeder
von den Dininielstiirpern erzeugt
durch die sabeltiaite Zchnelligleit sei·
nes Lauieo einen Ton im Weltatlier.
nnd die tiieleu Töne der Verschiedene-n
Meitirne vereinigen sich, gleich ihrer
regelniaßigen Bewegung, zu reinen
Lillarden von luunderbarer Rulle und
Harmonie- oder auch non einer
,Mt, welche weder itiit den brausen
deriTrgeltönem noch mit dein Heu
ten des Stumies und dein Rollen
des Donners verglichen werden tanu.
Wir sehen ein unendliche-: Getriebe
ven Welten, und je tiefer liiir in dasz
Weltall eindringen, desto weiter er
eiinet sich der Horizont Ein Mefnlil
gänzlicher Richtigkeit ergreift uns in
dein unermeßlichen Volum und niir
trachten. auo den unergriindlichen
Tieseu det- Allg wieder zuruckzuloni
Men. Nachdem mir etwa nur noch
dreihundert Millionen Kilometer uou
der Erde entserut sind, lialteu wir in
untereni Fluge inne lind betrachten
uns noch unter den zahlloseu iluiis
merndeu Sternen ein bläulich matt
glänzendep Sternlein: unseren Pla
neten. Wie unscheinbar, wie vers
schwindend klein ist unsere Mutter
Erde! Ein Tröpflein iii dein unend
lichen Meere der Welten. Allo, das
ist dieselbe Erde, aus der seit großen
Zeiträuineii die Geschichte des Wer
dens und Vergebens der Menschen
geschlechter lich til-gespielt hatt
Kommen wir nun diesem winzigen
Sterne näher, so sehen wir eine ge
waltige, in Dunstkreis gehiillte Ku
gel mit rasender Schnelligkeit — 29
Kilometer in der Setunde —- durch
den Weltäther tederleicht dahin ja
gen. Dringen wir durch den Dunst
« kreis weiter vor, so tritt uns hier die
, Größe-, die Schönheit die Pracht, die
Erhabenheit und Herrlichkeit dieses
kleinen Stitubchens des Weltalls viel
sach entgegen Eine blangkiin schnu
mernde, endlos scheinende Wasser
slöche verliert sich im Horizont Jn
der Ferne tauchen langgestreckte stets
ten von blauen Bergen aus« welche
sich beim Nähe-klommen als gewal
tige Gebirgsniassen zeigen; aus dein
Feuer-herl- eines Vulkan-i steigen da
mächtige Ranchioolten empor. Ein»
Urwald in seiner ninieitätischen
Pracht zieht nn unserem Auge vor-:
über. Jetzt sehen ivir wieder eine
öde, durch ihre große Ausdehnung!
imponirende Sandwiisie Dann eril
scheinen liebliche Landschastem voul
Bächen nnd Flüssen gleich silbenienz
N Adern durchzogen nnd niit nreissclisl
)lichen Wohnstätte-i iibersöt. Nun
« sind wir von unserem Geistesflugel
Diebe-aus die Erde zurückgekehrt
tmd sind stolz darani, so viele Ge
heimnisse über Größe-, Entfernung
sewegung und Oberslöche dieses
und auch anderer Welttörper zu wis—
sm. Durch physikalische und chemi
sche Experimente glauben wir die
Räthsel oder die Gesehe der Natur
gelöst zu haben oder doch lösen zu
können. Da mit einein Male sällt
ein mit vieler Mühe nnd Umständ
lichkeit begründetes Problem wieder
zusammen. weil die menschliche Wis
senschsft zu sehr in den Kreis der
Endlichkeit gebannt ist, iini das We
sen, oft selbst des einsachsteii Dinges,
erklären zu können.
Der Wissenschast ist ed auch nicht
iin Entlerntesien bekannt, waknin
aus den nämlichen Bluttiirperchen
bald eine Herzniiiokei. ein Lungen
liliiocliem eine Triise usw« entsteht;
aeriide so ineiiia, wie ee einer Wissen
schaft jenialo zii erariinden gelingen
wird, welche-:- die zarten ätherisclien
Atome sind, die aus den nämlichen
ariilieren Stoffen eine Lilie und eine
Brennnesfei. eine Fichte und eine
Tanne nniciien Lluileicli nmn die
Vesinndilieile der Pflanzen nnd der
Tini-re nnnz neiinii kennt iind mich
do: Meinieiieil liiilinisd ihrer Miiclninn
non Enneriiois, .iiii.:li:iii oii, Eint
sian nim« in iii e-;s drin unmöglich
liinsilieli iiii—:- eben demselben Eil-if
iiiicii niir eine Pflanzen- nder Tliier s
zelle lierslellen zu hinnen. Tas
ganz- Sein und Leben der Welt be
itelit in deuiielben Stoiiiuectiiel lind
eigentliiiinlirlil Ue sann durch die
Zahl der einzelnen Stoffe weder ver
inelirt oder vermindert werden Auch
durch die Verbrennung gebt nicht ein
Atoni des Stoffes verloren Die
brennende Wachsterze scheint völlig
zerstört zu werden: und doch läszt
sich durch das Llussangen und Flüs
siginachen der durch die Verbrennung
entstehende-n Gase erperinieutell be
weiseu, dass die Stoffe, aucs welchen
die Kerze bestand, oline jede Vermin
-Hderung noch odilia vorhanden sind.
Wag- an den Stoffen-durch das·bei
derseitige Leben inirflich verbraucht
wird, due lonnut wieder aus der Ver
wesung der libnestorbenen Leiber der
selnen in die Natur zuriick
Der Leben spendende Zuneksknss ist
es, der iin Ttner , Pflanzen nnd Mi
neralreiche die Zersetzung entweder
allein oder in Verbindung unt dein
stolsleniieff alg Molilensäure bewirkt
Tic Metalle laufen au und rosien,
Pflanzen und Iliierreite verfaulen
und verwesen, d. li. gelieu unt dein
Sauerstofs Verbindungen ein. und
es entwickeln sich bei Verwesung
Nase Der Sauerswfs ändert also
diese Stoffe in andere uni, die iin
wegen ilfres Geruches und Aus-seltene
nicht iuelsr sympathisch sind. Tiefe
Verwandlung, nicht aber Vernieli
rung oder Verminderung der in der
Natur vorhandenen Stoffe ist ein
geheininisivolleg Gesetz der Natur«
Wir dürfen auf bit-nnd des besann
ten und doch geheiinnifzvallen Stoff
wechsean einen logischen Schluß auf
die künftige Wiederherstellung unse
res Körpers zu ziehen versuchen Die
Zellen des Körpers haben eine
durchschnittliche Lebensdauer von 7
Jahren Nach diesem Zeitraum ist
also der menschliche Körper ein voll
ständig anderer geworden Wie wir
wissen, nehmen wir während des gan
zen Leben- heständig andere, frische
Stoffe in uns auf, und dennoch blei
ben und fühlen wir uns stets als das
nämliche Ich. Auch die Gehirnzelleu
bilden sich neu, beziehungsweise ster
ven nor-i neven Jahren, uno vom
bleibt uns größtentheils die Erinne
rung an das, was wir gethan nnd er
fahren. Mag unfer Körper einst
langfncn verwefen oder mich verbreit
nen und die Asche nach allen Him
inelorichtnngen zerstreut werden, fo
wissen wir, dass nur die Form fich än
dert, aber kein thum deffellien dein
All verloren geht.
Ein weiteres großes Melieimnifz
der Natur ist das Zittern aller Lega
nismen Durch den fortwähdenden
Stoffwechfel wird das Aligeniitzte im
menschlichem beziehungsweise thieri
fchen wie pflanzlichen Körper, wieder
erfaßt. Wir ntlnnen immer dieselbe
fauerstoffreiche Luft, nehmen durch
eine vernünftige Ernährung immer
dieselben Stoffe zu uns, der Körper
verändert fich, er zeigt nach Ablauf
von gewiser Jahren Spuren del- Al
ters. Jedes Geschöpf W feine Al
tersgrense5 das ist ein Gefen der Na
tur, welches für uns Geheimnis ist.
Nach diesem Gelehe stirbt das Gänse
bliinichen to gut wie die toniendjähs
rige Eiche des llrwaldes. Aber nicht
bloß Menschen, Thiere nnd Pflanzen
miiise11’iterben nnd vermodern: die
vieldeichriebenen ewigen Berge sind
auch gar ihr vergänglich durch die
mechanische nnd chemischeEinioirlung
des Wassers Nur das Wasser in-»
seinem streiglnnfe bleibt anicheinends
immerfort gleich. Vom Meere wie
vom Festlande iteiqt es in Dnnitform
auf nnd zeigt sich uns oftmals in ver
schiedenster nnd großartigster Oiin
nielgdeiomtiom um dann als erqui
ckender Neuen oder auch niit elemen
tarer Menmlt lierniederzninllen nnd
wieder dem einia jnimen Meere zuzu
itriinien. Das Meer ist noch lienie
gerade in frisch, so ariin nnd blan
inie seit ewigen Zeiten. Tie Welten
zeigen keine Entir der Ernmdnnxr
ancli dast- inisltnlmr iclknserlidie, ne
nmliiqe nnd zueiiiue Ernte-nein Wenn
den« Tosen nnd anien der Wellen
Tit dxiis Meer eine antizliclie Vernet
nnna der Macht dei« kllcenielden
Wie dass Altern, in iit nucti due
Veriuuaen in der Natur ein Welieiin
iiis;. Tar- Wosser tiat tiente noch die
sellteu Eiiieiiscliaiten niie ini :Iliiiiiiiais.
Ec- lileitit aiisrlieiiieii’i, ioie niir olien
itesaat italien, enna juna, und doch liat
esJ auch seinen EtosiinechieL nienn e—:«
aaissiiriuia ansiieiat und til-:- Reiten
niieder lierniedersallt. Tod Veilchen
tiliilit in nnserer Zeit ini Friililina
noch aerade so, iuie tior Jahrhundert
tausenden Die Lerche steiat elienso
trillernd in die Lust, iuie in Urzeiteir
Tod Thier weist lieute elieiiso ioenia
inie in dauialiaer gieit etinacs non den
Sei-nein den Leidenschaften den nein
ltchen Zelbstiiorniiirsein die den
Menschen oft so bitter quälen lind
die Menschen sind ed, die Lilienichen
waren ei— nnd die Menschen Heiden
es niit dein lieitiindiiien stimmte
znnschen dein Hinten und Bissen Nie
heiuiuis; iit stir ituLs unser itiirperin
neres:«. Wir kennen nie-italis, unter
feinen lluistrindeiu in tiiiser eiaenesI
Meint-n oder Herz selieii. ilnd der
deriilunteste Pathaloae sann erst ain
Zezirtische die richtiae Tioiiuose itel
len, nnd da steht er erst uianchnial
wieder nor einein fliiitliseL nienn er
Abnormitäten iindet, inelche eiaent
lich schon liiiiast den Tod verursacht
haben sollten. tilelieinuiisz ist eines
jeden Menschen trietinrt Tie Eltern
missen vor der Geburt des blinde-o
nieder sein Geschlecht noch seine tiir
zierlichen oder aeistiaen, guten inid
schlechten Eigenschaften Ebenso ist
das Wie, Wo und Wann dei- Todes
siir jeden Menschen ein dunkles Ne
heiiiiiiis3. Welche Neheininisse stecken
in den Gegensätzen der Natur«- Wur
den ivir niemals Kälte enipsiiideu, so
würden mir nie die Wärme erkennen.
Durch die Krankheit erkennen wir
das Glück der Gesundheit nnd der
Tod lehrt uns das Leben schätzen.
Wenn auch die Wissenschaft das
Walten der Eleinentarkräste durch
verschiedene Experimente wenigstens
theilweise erklären kann und alles
Bestehende als zweckdienlich dar-zustel
len versucht, so lileilit es doch ein Ge
heimnisz der Natur. Eine geheim
niszvolle Klage hallt durch die Welt,
und alle Geschöpfe kriimmen sich im
Weh bei dein Kampf unw- Dasein.
Der einzelne Mensch gegen den an
dern, Voller siegen Voller uno die
Thiere unter sich, von dein Jnsnso
rimn im Wassertrovsen bis zum Lö
wen in der Wüste- sie alle sind von
dem gleichen Selbsterhnltunaotrieli
bestrebt, ans Kosten des lliiterliemsii«
den. Der Mensch siihlt sich als Ge
genstand eines Kampfes zwischen Wes
sen, die ihn hassen und die ihn lie
ben, die ihn verlolaen und die ihn
schützen. liseheimnisivoll ist der nn
austilgbare Trieb nach Glückseligkeit
Es ist ein beständiqu sogen und Su
chen nach dem Glück- welchev Ziel aus
Erden niemals vollkommen erreicht
werden kann.
—- Frau John Sie-vers von Cairo
reiste zum Besuch ihrer Schwester,
welche sie seit 40 Jahren nichi
mehr gesehen hal, nach Nord Dakota. «
M einen SelismptW
Ein junger Mann, ’det sich erst
Moore, später in Gegenwart von
Hochw. Vater Fisgeraid Tillon ge
nannt hat, machte vor einigen Ta
gen in einei- Wirthschast an Fronts
stmsze einen Selbstmordversiich, über
dessen Motiv er sich viel-er ausge
schniiegen hat, obgleich man anzu
nelnnen geneigt ist, dass er die That
in einem Anfall geistiger Störung
lieging Er verlangte in der Wirth
scliast ein Was Bier nnd bedeutete
dein chimiltellnen das; ei- snelien ei
nige Vi clilorid Quecksilber Tgbletten
geiwtnnien holst-. ein Miit daß seine
tiidtliche Wirkung nicht verfehlt.
;;i1fiilliglsriiiisise kam Piikxiziii mini
nmnn in die Wirtliscimit. dein dei
chninllellner niittlieilte, nag er so
elien geliiirt hatte. Er gi rg nnf den1
Jungen Lillnnn zu nnd sc zi: gemdes
noch rechtzeitig, nni denn-seen in sei »
neu Armen aufzufangen indem ier
non chniierzem die sicli eingestellts
mitten, einsiniicktig giniissdcxi nun-.
»Ist-» «.,« ..x...-.. . «
. J. x Cis-U
sklUIl ULIUIUIIII llyll IILIUI lsklll H»UII"
zeitutnntqunrtier und später nach dein
ZwipitnL wo er nun zniisctien Leben
und Tod danieder liegt. Tit-:- Gift
wurde aus dent Magen exstiernt, ehe
les sitti ganz aufzulösen vermochte-.
doch ist ninn immer nucls un JtveiieL
dls seine Wiederherstellung möglich
seist wird, obgleich eine Besserung in
ieiuein Vesinden gennstdet wird
Mon innd nichts an ilun, ums feine
Jdentiiizirung ermöglicht liätte, alter
,ichlies3lich gest-Jud er Vater Finge
’mld, dasz ei- Dilldn lieisxe nnd erst
tiirzlich aus dein Irrenninl entlassen
morden sei. und zwar in Zunftw
Cnl Wie er erklärt. leltt ieine Mut
ter in Vnifctlol N. Y.««i«nd ein Hirn
der ist katlwiisclier Priester in Sude
rieth Wid. Es wird nlleizs Miiglittte
itseriuclit, dac- Uelien deiJ jungen Men
scheu zu retten.
— Jn eilten intuiidien Etiireden
gesagt niurden miilirend einer der
-levten Nächte einige Valin Arbeiter-.
«nielelie die Naditscluctit hatten. Einer
der Tagarlieiter luttte in einein niit
»Frii(iiten beladenen Vglunvnggon
eine dollargrosie Tarnntel gefunden
und sie in eine Flasche gesetzt, isergasz
jedoch, dieselbe zu tteritlilieiten. Wäli
rend der Nnelit tieritlmiite sich doch gif
tig Insekt die Freiheit und begann,
in dein Wangen, während die Nacht
nrlieiter während einiger lteiriiiiiti
gungsldier Stunden kurze gieit der
anie pflegen wollten, ihre nächtlichen
friecheuden Stutziergiinge zu kunnten
Der ichlimnte Vettgenoise wurde tuit
einer Geschwindigkeit von il,.-’i einige
gnlielt und in Sulusrlieit geht-acht
uud erst dann konnten sich die Arbei
ter ungestört zur Ruhe begben.
Arn Montaa nnd Tienitaa
sand nor Richter Miillin ini Jnnend
aernist eine recht patlietische Seene
statt. Ein Ehepaar, Namean Can
non non Oebrmn Neb» hatte einen
jlljäbriaen Knaben nnt Namen Hu.
iShasser so lieb aenninnesn das3 es be
schloss, denselben zu adoptiren, nnd
zn diesem Zwecke nach Mrand JO
land aelonnnen mar, inn die Angele«
ineiweL gerichtlich zu erledigen. Da
»aeaen erhob die lsierselbst wohnende
lislroszniuttr des Knaben aber Ein
Isprnelh welche den Knaben ersicht, ob
glein Letzterer sich in gleicher Weise
lder Familie Cannbn znneiate mie
dieselbe es aeaeniiber dem Knaben
ibeknndet. Die alte Frau ineiaerte
isich entschieden, den IKnaben herzns
lneben, erkläre-nd dass sie des Knaben
Mutter resp. ibrer Tochter ans dem
Todtenbett versprochen dabe, die blin
der zu erziehen nnd nirlit zn trennen.
Nach einein bitterer- ni. . wie aus bei
den Seiten entschied der Nichter»
schlieszlich, dass des Knaben Großmut
ter das größere Recht ans denselben
habe nnd sie denselben behalten dür
se. Beide Parteien verließen den
Gerichtssaal mit verschiedenen Ge
siihlen, die Großmutter, ihren Lieb
lina behalten zu können, und das
Hebwner Ehepaar-, berzensbetriibb
weil es den Knaben ausgeben mußte.
—- Am Montag begann der Juni
Termin des hiesigen Distriktgerichts.
Jurist-W ach langes Leiden
iies Jenseits findet-Wert
Kurz, bevor wir zur Presse gin
gen, kam uns die Trauernachricht zu, »
daß Frau Georg Bartenbach nachl
mebrjährigeni Leiden gestern Mor
gen inn U:l5 in ihrem Heim an westl. «
l. Straße in das Land hiniiberges
schlummert ist, ans dem es keine Wie- ;
der-lehr giebt. Schon am Mittwoch?
Abend lag sie bewußtlos und nian er i
wartete das Ende jderzeit.. Das
Leiden begann mit einein Oantans
schlag über einen Theil des Löwen-,
nenralgiiche Seknierzen traten binzn
und in der letzten Jeit in Verbindung
damit weitere Camplieatidnen
Frau Bartenbaclp eine geb. Cliar
latte Ziel:ers:s, mar in :l·’e1nniiniler,
Halsteim aIn l, :llliir,z ldlll geboren.
Jn! Jahre lNili kam iie nach Ame
rika nnd trat nach im selben Jahre
mit Herrn Neorg Varienbaib in den
Stand der Ebe. :lcaelideni dac— Paar
zwölf Jahre in New Illarl gelebt bat
te, lanl ec— inl Fabre 187s nalli
wir-and Jst-land.
seitdem zahlt die Familie zu den
urominentesteu der Stadt. Die Ver
storbene war eine vortreffliche Nat
tin und Mutter und wird ihr Heini
gaug von Matten, tiinderu nnd Un
kelu tief lietrauert
Auster non ihrem Matten wird sie
betrauert von ihren zwei Kindern
Oeurh J. Bartendach und Frau L.
A. Alihott, ir. Ferner non ihren En
teln Geleit lsieorg nnd Etta Warten
liach und Charlotte Vllilsott Zwei
Minder gingen ihr im Tode voran.
xllneli besitzt sie noch zwei Bruder
niiuuich Theodor Eierner nou hier
und Peter Eierner non Washington
Tags Begräbnis-, findet morgen
:lka(hmittai»i«non der Wohnung an
weitl l. Ztrasie aus« statt. Teu
trauernden Oiuterlilielnsnen uniere
enirutitnlile Ziinusathie in dieser ih
frer ichweren Ztundel
» » »sp
Jlslanci Sothinann in’v Jenseits ab
berufen.
Wieder ist einer unsrer alten tklnsied
iler nnd ZittlecswigOolsteiner vom
ixode ahhernien worden. In
seinem Heim an westl. tiiinigstrasie
segnete Herr Claus Zothmann an
den Folgen eines längeren Nieren
leiden-.- un Alter non W Jahren nnd
li tliionateu dass ;3("itlirl)is. Tie letzte
Hirn hatte er viel Eilnnerzeu zu er
dulden, ehe er non seinen Leiden er
lou wurde. Mit ihm ist einer unse
rer Alten dahingesctneden, die schon
in den Wer Jahren nach Halt Coun
tn lauten.
Herr Sotlnuauu war aui 12. Ja
nuar lhlkv in Schleswigitdolsteiu ge
boren, tain im Jahre lluil als jun
ger Bursche nach diesem Lande, und
zwar nach Michigan City, Jud» nnd
im Jahre ists-J nach lssraud ngand
Während einer gewissen Zeit war er
mit der LiedertranzHalle vermuthen
Auch folgte er einige Zeit dem laud
wirthschaftlicheu Beruf in ansalo
Countu, kehrte aber vor ungefähr lll
Jahren wieder nach Strand Island
zurück. Er führte an iistl. ät. Straße
eine Reihe von Jahren eine Wirth
schaft, zog sich aber vor ea. Jahres
frist vom Geschäft zurück.
Außer seiner trauernden Wittwe
ihinterläszt er noch drei Söhne und
zwei Töchter-, nämlich Charles Enth
tuann, Frau Lizzie Darfst von Alda,
Wilhelm und Paul Sothmann sowie
»Frl. Helen Sothtnann Ferner zwei
Brüder, Theodor nnd Gustav Stuh
niann, welch’ Letzterer in Omaha
wohnhaft ist. Das Vegrähnisz fand
ain Mittwoch unter der Vetheiligung
eines zahlreichen Leichengefolgeg
statt.
Oerr und Frau Harrn Vernstein
werden sich nächstens nach dentlinrors
Erkelssor Sprinas begeben, um dort—
selbst eine slnr zur Wiederherstellung
ihrer mangelnden Gesundheit durch
zutnachen
-—- Aus Gillner tras die Nachricht
ein, dasz daselbst Frau Ellen Case
die Mutter von Frau Fred Span
genbera, nach längerer Krankheit ge
storben ist
Zu spätl Das sind zwei einfache
und unscheinbare Worte —- und doch
so oft voll erschiitternder Tragikl
Wer von uns hatte aus seiner Lebens
bahu nicht schon irgendwann die ver
nichtende Schwere dieser zwei Worte
empfunden, wer nicht einen Fall ersi
lebt. wo eine Seele sich kriimnite unsi
ter der zerschmetternden Wucht ihrer
Hoffnungslosigkeit? Wen von uns
iiliertam noch nie die Ertenntnisz ei-«
ues Unrechts-, eines Irrwqu einer
Schuld, die durch nichts mehr getilgt
werden konnte, und wein rang es sich
noch nicht von den Lippen, dies quä
lende, verliäugniszvolle »«.«-3u spätl«
Tie Eltern erkennen zu spät, daß
die uerfelilte Erziehung ihren stin
deru eine unglückliche Zukunft lierei
iet. Eliegntten seien zu spät, wie sie
Liean Tllrlituug und Vertrauen durch
unriilitigeslierlmlten gegenseitig ver
iclierzen Minder begreifen zu spät
dni; sie die Fürsorge ilirer Väter und
zilliitter uiiln gehörig zu illiälseu wus;
ten, dqu sie. statt zuzunelnuen au
Lkieiisueii und Verstand, die goldenen
sugendiuge unmiderliriuglirli ver
l
l
.iauendei·1 hatten. Beriannenaek una
iNeizhalI ziehen einecs Tages dag- Fa
lcit ihrer klierhnung Ter eine sieht
lsiih als Bettler, der andere berah
scheut, insreinsaint» und Beide erken
neu zu spät die bösen Früchte ihrer
sbeklagenOiuerthen Leidenschaft Ver-—
Ibreihen Spieler, Trinker, alle, die
sdeni Abgrund der- Verbrechens zu
tauineln, bedauern im Abstnrz zu
.sniit, ihre Laster nnd Verkonnnenheit.
llud so ziehen sich diese unseligen
J»;3u suöt«. gefolgt bon Neue und
Selbstbarnmrf, wie ein dunkler Fa
den durch unseren Lebens-lautv Wahr
ibaft lnsrzzerreiszend ist seuecs »du
«sbiit". daO wir uns« in bitterster Reue
innd Anklage am Sarge unserer vie
Eben znznrusen haben.
i vdeute ningiebt uni- bielleicht nach
Edie lieber-alle gsnneigung des Matten,
die sauste, indhlnieiuende Jusuraclie
Hund Ermahnung der Mutter-, wir ie
jdesih in aufflaninieudeni Tralz nnd
slaimenlnifteui liebrinuth, weisen alle
;,3iirtliche Fürsorge zurück und schleu
gdern wohl gar nach in der Minute
sder Erregung heftige, kränkende
Worte gegen diese unsere besten
Freunde. llnd schliesslich lassen wir
nach di« Sonne untergehen iiber un
serem Zum, ohne Versöhnung zu hei
schen oder zu gewähren. »lllkargeii.
inargen!« beschwichtigen wir das un
ruhige Gewissen. das uns mit seiner
inahneuden Stimme den Schlunnuer
non den Augen scheucht Aber dieser
:lIi’nrgen, der uns entlasten sollte, er
swird zu unserem unerhittlichen Rich
i ter!
Ein Herzschlag entreißt uns die
theure Mutter. den Matten, ehe noch
das ausgleichende Wort gesprochen
ist, und gramgebrochen stehen wir
nun bei den stillen Oeiingegangenein
die Thränen nnd brennendste Reue
nicht aufzuweckeu vermögen.
L, dass es uns erspart bliebe, dies
»Hu spät« das sich als-Verzweiflungs
schtei von unserenLippen ringt, wenn
den berstunnnten Mund, die erkalte
ten Hände wir küssen, und das unse
rer reichquellenden Liebe sich entge
genstaut.
s O, ihr Alle, die ihr noch das Nliick
habt. in der Mitte thenrer Angehöri
aer zn weilen, lasit enrh die Minuten
ihreg Besitzes der köstlichst- Schatz der
Erde sein, tragt sie ans Händen nnd
lbreitet Rosen inIer ihre Schritte!
Wer von nng kennt nicht die herrli
chen, tief erareifenden Verse Freilins
rath·-I: »O lieb", so lang du lieben
kannst!« lind doch. nnd doch, wie
oft bemessen mir, dieselben zu beher
ziaeni
Ihr nnznsriedenen Matten, heiß
bliitiaen Söhne nnd unbedachten
i Töchter, ihr nnberträalirlien Geschmi
lster, werst Zorn nnd Groll, Zank
nnd Unfrieden, verletzte Eitelkeit und
falschen Stolz von enchl Liebet ein
ander-, ehe es »Hu spät« ist, gebt euer
volles, ganzes Herz und noch eure
fernsten Tage werden überstrahlt sein
von dein Lichte, das ihr ausströmti
Aber auch in allen anderen Lebens
sragen sollten wir jederzeit die bedeu
tungsvollen zwei Worte als warnen
des »Mene Tekel« vor Augen hoben
und unsere Handlunqu wohlbedacht
prüfen und unsere Aussprüche sorg
senn erwägen, ehe sie als ,,sait accoms
pli« nicht mehr rückgängig gemacht
werden können und wir leider »du
spät« Jrrthum und Unrecht erken
nen. Viel Leid, vielen Kvmmer
würden wir von unserem Haupte
wenden und sehr viel weniger tm
setlistverschuldeten Leide-D das unsere
menschliche tlurzsichtiakeit uns berei
tet, indem sie uan nn Unglück und
Wild-, Recht und Unrecht, Wahrheit
und Lüge vorübergeht-n läszt, ohne
das-; wir dieselben zu erkennen und zu
unterscheiden ventiliqu und nach
endlicher Erleuchtung uns schmerz
lich kränken macht nn den vielen und
trostlvsen ,,;3n spätl«
Silberue Hochzeit
Aus dein Eiland ertönten am Mon
tag die Ooäszeitcigloeteth indem es an
seneni Tage 25 Jahre waren, daß
»Herr lind Frau Fritz Stellen den
lBund iiir’»:s Leben schlossen. Die
Feier lieging nmn in wiirdiger und
igroszartiger Weise und hatten sich ca.
igllu Verwandte nnd Freunde einge
funden, unt dem Silber Jultelpnar
seine Ouidignng nnd Nliickwiiusche
Idarznliringen Zur Unterhaltung
Idieser grossen Anzahl von Gästen wa
ren die umfassendsten Vorbereitungen
getrossen worden nnd es wird berich
tet. dasz man eine glokreiche Zeit ver
lehte. Selbstverständlich mangelte
e-;s niiin an den Jetsiaen Ursrischuns
ain sowie dein delilaten Stuhin und
eine animirte Tkinzitnterhaltnna wo
iiir Grases- chheiter die lieblichen
Tunzweisen lieferte, versehonte die
ganze Jeeitliäileir Ta- Eimer-Ju
lieluaar erhielt liei dieser Gelegenheit
uiele nnd nräehtige list-schenke Ec- ist
der Wunsch decs »:’luzeiger«, das; nach
wiederum 25 Jahren daLi Brautpaar
in gleicher tiiruerlidier nnd geistiger
Iliegsanileit iin goldenen Kranze sich
lzeigen niagl
-—s :)liiliis;lirli der H. jährlichen
Coiwention der »kli’ehra5ka Pauker-;-f
:llssoeition« liietielhst, während wel
cher E. Ltsilliatnszs von der lsirand Js
land Conunereial Ztate Bnnt zum
Präsidenten erwählt wurde nnd F.
J. Clearh oon der hiesigen lssrand
Island diiatiiniallnink zum Seitwär
Sclnmineiiter, tani während des den
Aliiitilnß der Convention krönenden
Bankettiz ein interesianteszi Thema aus
dies Tapet· Jan Verlause desselben
änszerte sich Nen. Tompkino von der
hiesigen Ersten Methodistensiirche,
das; wir resp. unsere Zeit an zwei
Eistreiuen lahorirt, nämlich der Con
seroation nnd zugleich der ökonomi
schen Verwüstung, und wies daraus
hin, das-, heutigeutags Millionen
iiher ihre Mittel hinaus leben. Er
kam dahei ans die Autoniobilsrage
zu sprechen nnd betonte, dass in Ne
braska Tithlll Autotuobile seien und
2(),(nlls ,,"ford9«, wovon eine seht
grosse Anzahl tnit sicher gebotng
Neide erworben wurde, wag in man
chem Heini eine finanzielle Krisis
lusransheschwöre und wohl die thesi-·
weise Ursache sei, dass es so Viele
Pachtsariuen gehe usw. Damit hat
Rev. Tomptins einen sehr wuudcn
Punkt unserer heutigen Gesellschaft
berührt.
I -·- Vundesirirlfter Mutger hat ent
lfeine-den. dnf; die Union PacifjcBahn
"die Contrelle der Aktien der St. Jo
seph ä lslrand Island Bahn aufge
lien nntf;, da dies ein Verflon gegen
dacs Snerinan Anti Truftgefetz ist.
Die Entscheidung wurde auf Antrag
der Minorjtälg-:’lltjeninl)aber ge
troffen. Die Leitung der Bahn muß
innerhalb W Tagen der Minorität
übertragen werden, oder es wird ein
IVernmlter ernannt. Der Prozeß ist
bereits vor etwa zwei Jahren begon
nen worden«
——- Der nene OallolvatyLaden im
nenen Wolliachlllebäude an 3. Str.
ift nnn eröffnet worden, mit H. Gar
rett, der früher lange Jahre im »Da
Hine« beschäftigt wor, als leitender
Geist.