NekraMa M · HEROLD- Menge-sc TM MEDIUM Jahrgang M. Gras-d Island, Nebraska, Freitag, den Iz. April l9l-I. « Nummer 31L Des Redakteur-S Traum. Jn einer kürzlich unruhig verbrach ten Nacht beschäftigten sich die fieber haft jagenden Gedanken meinesz Ver standglastens mit der Stellung des Deutschtlsume in Grund Island, und es wird manchen Leser des ,,Anzeiger" vielleicht interessiren, das Bild dieses Traumes kennen zu lernen. Da zogen ste vorüber an meinem gei stigen Auge, die Pioniere des Deutsch tlpums von Grand Island und Halt County, die so viel silr den Aufschwung von Stadt und isounty geleistet. Das war die Zeit, da man sast nichts wie Deutsch horte. Aber allmählich traten die Alten von der Bühne ab. Der Nachwuchs ist theilweise verenglischt. Und aus dem Schmelztiegel stiegen , Imerilaner empor, die vielfach ganz - Besondere Betonung aus die Thatsache legten, als Amerilaner geborn worden zu sein. Und wiederum ziehen frische Trup pen heran: Es ist der dritte Nachwuchs der deutschen Pioniere von dall Foun th. Und dabei fehlt in der dünnen Reihe der Marschirenden so Mancher, dessen Play hier gewesen ware. Das find dann vielfach Atneritaner, deren Eltern schon Gewicht darauf legten als Ameritaner geboren worden zu sein. Zwar verrath der Name noch die teutonische Abstammung, aber nur in rühmlichen Ausnahmefallen sind diese Nachkommen der alten Pioniere stolz auf das schmückende Beiwort ,Deutsch«. Aber glanzend hoben sich aus der Reihe der Pioniernachtominen hauptsachlich einige weibliche Mitglieder hervor. Und dann ziehen liinzelgrupven vorüber, heftig gestitutirend und sich gegenseitig den Kopf waschend. So bald einer unter ihnen den Kon em porragte, schwupps, ward er wieder geduett. Und wenn Einer »; a« sagte, dann briillten die Anderen aus Oppo sitionglust »Nein«. Das waren die in Deutschland Geborenen. tfiu Landsmann Iuiizgonnt dein Anderen Glück und Wohlergehen, und wo be tanntlich zwei Deutsche beieinauder sind, giebt e-:s drei Meinungen Der grüßte Fehler des deutschen National charaktersz —- die etvige Haderlust — die Deutschland in jahrhundertelange blutige Kriege gerissen hat, bis endlich Bigmarct unt der eisernen Faust ani schlug und ein Muchtwort sprach, die ser Fehler unseres nationalen Cha ratters ist auch schuld daran, wenn in so mancher gutdeutfchen Stadt unent liche Aeniter in banden von liirischen sich befinden, und die Deutschen nach ihrer Pfeife tanzen. Die Deutschen sind selber schuld dran. Statt wie Pech und Schwefel zusammenzuhaltem wie dies die Jrlander thun, versuchen sie sich gegenseitig einen Kntivpel zwi schen die Beine zu werfen, unt so ihren Landsmann zu Fall zu bringen. Und derEirische sieht schmunzelnd zu und reibt sich vergnügt die Hande; denn wo sich zwei streiten, freut sich der «Q « Dritte. Doch halt, da rückt eine tleine, aber entschlossene Truppe mit fliegenden Fahnen heran. Wer ist denn dast fragte ich mich verwundert. Wie die Truppe, die sich Mann sür Mann hin ter ihren Führer schanzt, näher rückt, bemerke ich, daß grüue Blätter im Knopflvch prangen und junge Mad chen, in deren Adern ein paar Tropfen eirischeg Blut flließen, in Grün geklei det sind. Ja, richtig, ich traunte vom St. Patrickssjag Verwundert reibe ich mir die Augen, als ich hin und wieder in den Reihen Deutsche erblicke, die sich gleichfalls mit dem irischen C!·«t.-m geschmückt haben, und ich su» r vergeblich nach einem parallelen Fall. Jch besinne mich aus verschie dene »Deutsche Tag-k;eiern«, die ich mitgemacht, und suche nach einem Et rtschem der sich mit den deutschen Fae hen geschmückt hat. Und da stillt es mir wie Schuppen von den Augen. Und dann träume ich davon, daß die Deutschen von den Eieischen ge lernt hartem stolz auf ihre Abkunft zu sein; daß vie Deutschen jetzt einig wet ren und sich gut ver-trügen. Doch ach diefer Traum war zu schön, als daß er lange währen konnte-. Aber etn schö ner Traum war er doch. Und sollte er sich einmal verwirklichen, dann wer den hier dies Deutfchameritauer das Beft in die Hand nehmen und ihre iefige martonettenhatte Rolle wird sich in etne Führer-tolle verwandeln, wte sich das überall da, wo ein größeres deutsches Element sich befindet, gehöri. —- Der Mittwoch war der l. April, der Witzlioldeii dazu dient, mit mehr oder weniger gelungenen »Aprilscher zen« ihre Mitbiirger zu iiaofiihrem und auch uns veranlaßte eine liebe Seele eine Zeit lang iiiorderlich zu iiieszen. Im les-ten Grunde ist es eigentlich nur Schadeisreude, jene »herzichste Freu lde«, die den Brauch, Jemand in den April zu schicken, auch heute noch eiii »so blühende-J· Dasein fiihren laßt. lMan freut sich, seinem Nächsten unge fftraft einmal einen Schabernack spielen zu toiinen- und je mehr darauf herein fallen, desto besser. Das weiß auch Jedermann, und deshalb ist die Menschheit an keinem Tage des Jahres mißtrauischer veranlagt, als am l. April. , —Jn der letzten DireltorensVer faiiimlung der ,,Vall lFouiitv Akt-erbau )gesellschaft«, in welcher jeder Preziiilt vertreten war. wurde die zairplatzs Frage besprochen und mit denn Rei mers ein Pachtvertrtig file 82- sites seines Landes abgefchlossen. Bekannt lich liegt das- Land an der Union Pa eific, westlich von hier· Um die Trans attion gesetzlich zu niachen einschließlich des spateren Anlaufs-, beschloß man, sich flir VII-usw zu incorporiren iiiid ein Assesinient von 25 lsents jiihrlich zu erheben. bis der Anlauf beschlossen lwird, in welchem Fall dasselbe zu er höhen ware. lfin tsoniite wird von »dem Land Besitz ergreifen uiid den lPlali fiir die ltlebaulichteiten sowie die Rennbahn bestimmen. —- Jii der Jarvisz lijarage entspanii Jsich am Mittwoch zwischen deiii tempo jrar dort arbeitenden Hean Schwartz Fund einigen anderen Angestellten ein istkeit iiiii ein Etiick Handwerks-zeug, ziii dessen Verlaufe Schwartz einige lRevolverschiisse abgab. lfr schosi aber snur einige Lacher in die Luft und ver sschwaiid dann plötzlich, das strittige shandwertgzeug mitnehmend, von der TBiivnixcoe s —- Am Mittwoch, l. April, war der stiieburtstag Bisiiiara’5, unseres gro )fzen deutschen Staatsinaiineö, des ge » nialen Schöpfers dee deutschen Reiches. INachftes Jahr wird man seinen t()t). Geburtstag feiern. Wir gedachten des großen Mannes. dem auch wir Deutschameritaner hinsichtlich des An tsehens des Deutschen Reiches in der ganzen Welt so viel zu verdanken ha ben, in der Stille. sein, daß unser alter Abonnent und Mitbtirger Georg Eberl im alten Va terlande das Licht der Welt erblickte. Wir wünschen, daß ihm noch viele sol cher Wiegenseste vergönnt sind, haben aber große Sehnsucht nach der verspro chenen lkiaarret — Grand ngand weist zur Zeit zwar wenig ansteckende Krankheiten aus, doch muß man trotzdem aus der Hut sein, und man ist ost nicht wenig beschäftigt, von Hausern die Quarans tane aufzuheben und neue unter Qua rantiine zu stellen. —- Ain Mittwoch stattete here Fred Kohl von Clarts unserem Santtuin eine freundliche Visite ab und ließ uns etwas tlingende Münze zurück. Wir ist-eilten uns, seine Bekanntschaft zu Imachen und hoffen, daß er, so ost er nach Grund ngand kommt, uns mit seinem Besuch erfreut — Morgen werden es 77 Jahre (Eingesandt·) Ortsverband Grund Island Tas Interesse siik die Sache des. hiesigen Deutschthums findet wohl kaum besseren Ausdruck und wird mek zum Streben stir ein gedeihliches nnd gesundes Bestehen angeregt, als esl durch den Orte-verband geschieht· Von der Ansicht ausgehend, daß die ZahiJ der Deutschen in Halt Couniy im Ver-; hältniß zur Bevölkerung groß ist, undT die Mitarbeit am Aufbau dieses blü-! henden tsountyg zum gnten Theil denH ruhrigen Händen der Deutschen zu ver-» danken ist, so glaubt der Ortsverband, duß das hiesige Deutschthum mich bit-« ligertveise zu Forderungen berechti gt ist, die durch Gesetz bereits gewulsrts wurden. Jn der letzten Versammlung am Zei. Mars wurde die Schulfrage, sdezielll der Unterricht itn Deutschen, bespro chen. und wurde die Ausführung des Lustspielz ,,Müller und Miller«, die von den Hochfchiilern gegeben wurde, gebiihrend gewürdigt. tög wurde den Lehrern im Deutschen, besonders Herrn Huivald, Anerkennung gezollt für allel Mühe, die das Lehren des Deutschen mit sich bringen mag, die aber in der-I Anfslihrung genannten Lustspiels und durch sztvanglose Anerkennung ihrenl Lohn sand. Betriibend aber ist diel Thatfache, daß unter den Schülern iml d utschen Unterricht sich verhältniß-; mastig wenige Kinder deutscher Elternl befinden, denen doch das Erlernen der« deutschen Sprache leichter fallen muss als denjenigen anderer Zunge. Since-i der höchsten Lebenggiiter ist die Spra che, und sie vollständig zu beherrschen, sollte das Ziel sein, aus das die Elteree ihre Kinder beständig hinweisen soll ten. Es ist eine Mitgift auf den lan gen Lebenszweg die unveritußerlich ist. Bezuglich der bevorstehenden Früh jahrstuahl wurde empfohlen, fiir die Herren Zinke, Scheffel und Abbott zu stimmen. Sachen uber Inst-Angelegenheiten wurden bis zur nachften Versammlung iibergelegt. Es wurde berichtet, das; die Peti tionen bezüglich der Prohibitionsfrage mit etnso H JJW Unterschriften abge sandt sind. Es wurde bekannt, das: Herr Tr. Lingeufelder in nuchfter Zeit einen Vortrag iiber litesnndheitzvflege halten wird, der eines regen Besuches wohl tuerth sein diirfte, und wurde ein iso niite ernannt, unt das Weitere in die Wege zu leiten. Eine Inschrift von der stleetuanu Theater (-5o. in lshicago wurde verle fen und besprochen. Es wurde be schlossen, ein lssotnite von Fünf zu er nennen, um diese Sache in die Hand zu nehmen. Wenn die Unterhand lungen sich nicht zerschlagen, so werden wir gegen Mitte Mai das Ver gnügen haben, eine schöne deutsche Vor stellung zu sehen. W. S --——— .Ein ganz formidables Gewitter fmit dem dazn gehörigen Blipen und Donnern zog in der Freitag Nacht über Grand Island. Seitdem war es bis Mitte der Woche feucht und regnerisch und der Himmel sah grau aus wie ein Dudelsack. Bald aber wird die Sonne die dichten Nebel ver scheuchen und wieder freundlich herab litcheln auf das Menschendöltlein und aus der Mutter Erde das junge Grün hervorzaubern. . —- Atn Freitag wurde die alte GiesesAnlage durch ihren jehigen Be sitzer, Herrn Jos. Sondermann, wie der in Betrieb gesetzt. Es wurde an diesem Tage ein tüchtiges Stück Arbeit geleistet und mehr als vier Tonnen Eisen geschmolzen und in Formen ge gegossen. —- Die Shoentater Noad, westlich von hier, wird derzeit in einen solchen Zustand versehn dasz künftig schweres Lasten darltber fahren können. Carl-Dahi« vom Tod abhe berufen. l Nach zweiwdehentlichein Krankseins sollte nun auch Herr Carl Dahing, ei-; ner der alten Ansiedler von Merrick Counth, vier Meilen südöstlich von hier, am Freitag der Natur seinen Tribut, und zwar an den Folgen eines Gebirnstblageg. Herr Dahnis erreichte ein Alter von nicht ganz 74 Jahren. Jni Jahre 1840 in Schönivaldsee, Pominekn, ge boren, kam er im Jahre Mi? nach die sem Lande. und zwar nach Wisconsin, woselbst er das Husschtniedehandwerk betrieb. Nach zehnjährigem Aufent halt daselbst wanderte er nach Nebraska aus und siedelte sich ans der jetzigen Lohinann-Farm, drei Meilen osilich von hier, an, verzog aber spliter ans seine jehige Form aus dem Eiland. Der glücklichen Ehe mit Auguste Caro line Kiserow entsprangen ll Rinden von denen drei in der Kindheit star ben. Nebst der Wittwe beirauern ihn ihn die überlebenden Kinder Herinann von Zeward, Carl, Fred undliddie Dahin-L sowie Frau Edward Krall,. Frau Fred Meyer nnd Fel. Josiez Mime Tie Beerdigung fand am Montag Nachmittag statt und sand die irdische Hülle auf dem Dünnermannszriedbos ihre lehte Ruhe —---I — Sobald die Zeitunggvresse an kommt sowie die neue LinotvpesSetz maschine, wird die AnzeigersDruckerei nach-dem MesllisiersGebaude an Z. Straße übersiedeln. Die. neue Presse wirde sit-RAE aufgestellt und die IT i mit· der Seyniaschine zu ebener Erde eingerichtet werden· Der Umzug wird innerhalb drei bis vier Wochen vor sich geben. Zum l. Juli Inird dann in der Druckerei eine taglis che englische Morgenzeitung demotra tischer Tendenz ilsr Erscheinen machen. Der Redakteur wird dann tizelegenlseit haben, den ,,Anzeiger« ans der Lind typesxijtaschine aufzusetzen Und den sin lsalt des Blattes reichlialtiger zu ge stalten. — Tini Heini von Pastor Schumann an westl. ti. Straße sand am Sonntag die Trauung von Herrn Hu. Amen-z mit Fri. Mai-je Hing statt. Als Trauzeugcn iungirten tizeorg Nieniotli sonste Anielie NieinatlL Die Braut: iain erst iiirzlich aus Deutschland, m! gleicher Weise iuie die Braut non Alex s AlirenD die vor zwei Wochen in den til-bestand trat. Taz junge Paar ließs sich aus der Alsreii—.3-?5ariii, neun Mei len nordlich von hier, liauslich nieder. Unter der Beschuldigung der Va-( gabundage wurden am Montag zwei gigerlhast aussehende Burschen unterl die schützendcn Fittiche der ht. Her-nan datgenomnien, und da sie sich nichti ausiveisen konnten und keine Mittelj besas;en, wurden sie zu je zehn Tagen verdonnert. Man sand bei ihnen Wechsel und tsshectd aller Gattungens von Bauten vieler Stadte des Mittel westeno, so daß man mit der Vermu tbung nicht sehtgeht, daß man es mit einein recht verdächtigen Paar zu thun hat. -— Jn ihrem hübschen Heini im Wood Niver Prezinit am Lincoln Highivay feierten am Montag Herr und kkrau J· C. Strasser in schöne-H und feierlicher Weise due Fest der sit-s bernen hochzeit. Anliißlich dessen hat-J ten sich weit über hundert Gäste einen-J sunden, welche einige unterhaltungssz reiche Stunden verbrachten. H —-- Der am Samstag Abend in der« Liederiranz-Halle abgehaltene Ball der »Hoot d- Ladder Eo.« qesialtete sich in jeder Hinsicht zu einem schönen Erfolg. Geniiithlichkeit war natürlich Truinpi und aniüsirte man sich so mächtiger Weise, das-. die Idee auftauchm in naher Zukunft ein ähnliches Vergnü gen zu veranstalten. Mit 8600 über den Löffel bat-bitt. »Die Welt will betrogen feiv!« hat schon der alte Barnucn gesagt. Und noch immer trifft dies zu, wie sich dies hier erst letzte Woche wieder gezeigt hat. Ein auswärtiger ,,Profesfor und Hell seher« fchneite nach Grund Jsland her ein, fand natürlich Leichtgläubige und vor Allen einen hiesigen Geschäfts mann, von dem er sich 8600 in Pa piergeld erbat, um mit der Geister spbiire in Verbindung treten zu kön nen. Die sum wurden von der Bank geholt und nun ging die Hokuspokus geschichte los. Der «Geisterseher legte feine Hand auf das Geld und fiel in Verzückung. Die erste Sitzung schien aber erfolglos-. Tag Geld wurde bis zur nächsten Sitzung in ein Blechtiist chen gethan und in der Vanl deuonirt. Die zweite Sitzung oerlief gleichfalls erfolglos-. Als unser Geschäftsmann mit seinem Blechtijftchen zur dritten Siyung erschien, war der Vogel aus geflogen. Bei der Eröffnung des Kastchens fand sich ein gleichgroßes und gleichschweres Packchem wie das Geldlacket, darin, bestehend aus leeren, lasen Blättern. Der christliche Tausch wurde geschickt bei der ersten Sitzung ausgeführt. Unfer Geschäfte-wann machte Augen so groß wie ein Teller, nnd ließ nun die Verfolgung aufnehmen, freilich mit einem negativen Resultat. Ohne Zweifel zählte jener Geschäftsmann zu den eifrigen Befuchern und Contri buenten des letztsommerlichen Taber natels. Erweiterung unserer Stadt grenzen. Zu einer der wichtigsten Stadtkirche fitznngen zahlte die letztwöchentliche Jn derselben wurden nämlich die nenen Stadtgrenzen festgesetzt, wodurch die Stadt sich nin mehr als ein Drittel« vergroßert. Tiefe Grenzen reichen bis zur Zurierfahril nnd dem Soldaten-. heim einige Meilen oftlich nnd dann4 westlich, entlang der Nordgrenze des! li. P. Wegerechts nach (5herrnstraße; I hierauf eine Meile weiter südlich, i i i i einer «3icizacllinie nach Nordwesten, die litrzlichen Additionis sur Stadt ein-: begriffen. Ter Hauptzweck der Ei ynna war, die Trdtnanz zur Annahme zu bringen, welche die neuen Stadt grenzen bestimmt. Dieselbe wurde-i denn auch noch oreinmliger Verlefnng angenommen. Zu bemerken ist, daf; sich nun auch der Tellwood Pakt und! die Koehler Laie-J innerhalb der Stadt grenzen befinden. Ta hiesige Bürger um die Errich tung einer Martthalle ersuchten, brach te der Bürgermeister die Angelegenheit zur Sprache mit dem Vorschlag, die Struttur an 2. Straße zu errichten, nnd zwar mit liementbodem eifernem Dach und offenen Seiten, Uin daselbsti jeden Morgen frische Gemüse und Landtirodulte öffentlich feil halten zu tonnen. Die Angelegenheit wurde ei nem lskotnite überwiesen. ! — Wiederum sind Hundevergifter an der Arbeit, welche oft werthvolle Thiere durch mit Strychnin vergiftetes Fleisch in den Hundehimniel befördern. Solche verwerfliche Praktiken dokumeno tiren eine Herzens-: nnd Gewächs-roh heit sondergleichen, die nahezu anr Zuchthaug streift. —— Die (foiinty-Assessoren hielten am Dienstag eine lebhafte und nützlich verbrachte Sitzung ab, in welcher die Affesimentsz für das kommende Jahr in Erwägung gezogen und durchberas then wurden. Nähere-S darüber wird der »Anzetger« zu gegebener Zeit brin gen. —- Jmfolge einer Diphtkierie-Er krankung ist das Heim der Familie A. C. Hill an westl. ti. Straße unter Quarantane gestellt worden. Zur Osahl am Dienstag. Kommenden Dienstag, 7. April, finden die dies-jährigen Frühjahrswahs len statt. Candidaten für die verschie denen Aemter haben fich in ziemlichek Anzahl gemeldet und der lokalpolitii fche Oerenkeffel wird in den nächsten Tagen tüchtig zu btodeln beginnen Hauptfächlich für die Countyämter ist eine erkleckliche Anzahl von Candidaten tn’ Treffen gerückt. Auch Gust. Neu mann ist für Wiederwahl wieder auf den Plan getreten, gleicherweise wünscht R. L. Hartifon die Nominas tiou für Countyclerk auf dem reimt-li tanifchen Ticket, und Emil H. Vietegg tritt als deniokratifcher Candidat für (5.ounty-Schatzmeisterauf. Ein Pro gnoftilon läßt sich freilich noch nicht stellen, doch hat es den Anschein, als ob es ein heißes Werden geben wird. Da auch Schulrathg - Candidaten aufzustellen sind, wollen wir die Gele genheit nicht vorübergehen lassen, in. dieser Hinsicht ein Wörtchen zu sagen Wie wir vernehmen, wird Herr Dohrn aus verschiedenen Gründen nicht wieder als Candidat austreten, was uns be dauerlich erscheint, denn wir bedürfen Männer feiner Art in dieser Körper schaft. Während seines neunjährigeiii Termines als Schulrathsmitglied ver trat er voll und ganz die Interessen der Schulanaelegenheiten und scheute sich nicht, zu Zeiten die Fackel der Wahrheit leuchten zu lassen und recht liches Empsiiiden.zur Geltung zu brin- . gen. Herr Scheffel jedoch wird wiederum als Candidat aus den Plan treten, und da derselbe stets das Beste in seiner Eigenschaft Als Schulrathgs mitglied, versuchte und immer auf der Seite des Rechtes stand, ähnlich wie Herr Dohrn, sollte das hiesige Deutsch thuni geeiiit siir ihn eintreten und seine Nomination diirchsetzem trotz der« Oiipositioii.- die ihm von anderer Seite erwachsen mag. Auch ist Herr Schei sel ein st::·.«-dlsafter Bertheidiger der Forderung, den deutschen Unterricht schon im siebenten und achten Grad einzuführen- und nicht nur den Hoch sihiilern eine Ertraniiirst zu liraten. Man sollte das Beispiel Deutschlands iiachahnieii, demzufolge die fremden Sprachen, ivie Latein, Französisch. lttriechisch iiiid lsiiiilisch usw-, bereits iiii l» ki» it. iiiid 7. Schuljalir begin nen, weil die Fassiinasaabe iiiii so viel iirosier ist, je eher man mit dem Spra cheiisludium beginnt· Aus diesen und anderen Gründen sollte unser Deutsch thiini hinter Herii Echessel stehen und aiii Dienstag am Etiminlasten siir ihn eintreten —- Herr und Frau lshas., Hofmann begaben sich gestern in Begleitung ih res Sohnes Willie nach Ereelsior Springs, Mo. Letzterer erfreute sich schon seit längerer Zeit nicht der besten Gesundheit und seit Kurzem machte sieh auch Flilieumatigmug bemerllich So beschloß Herr Hofmann, die Gesund heit seines Kindes durch eine Kur in Ereelsior Springst wiederherzustellen. Er wird einige Zeit dortselbst verwei len und während seiner Abwesenheit wird ein tiichtiger Mann seiu Huf schniiedgeschäft führen. Wir hoffen. das; sich der junge Patient, zur Freude seiner litterw bald wieder erholeu wird. — Als Herr und Frau Nick ttiauert, an südl. Loeuststrasze wohnhast, vor einigen Tagen mit ihrem Geführt die Eagle’s-Halle passirten, scheute das Pferd, wodurch beide Zinsassen heraus und auf die Straße geworfen wurden. Herr iliauert fiel so unglücklich mit dem Kopfe auf, das; er besinnungslos lie gen blieb und nach Hause transportirt werden mußte, während Frau Rau ert’s Verletzungen schmerzhafter, aber weniger gefährlicher Natur sind. Es steht zu hoffen, das; sich Beide wieder völlig erholen werden, obgleich bei Herrn Rauertki borgeschrittenen Jah ren die Genesung langsamere Fort schritte machen wird.