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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 6, 1914)
.................. . Nebraska MAX Ganzeng WU YMM Jahrgang Is. Grund Island-, Nebraska, Its-im ......................... Eiss- ikvpk Gemütlia bildung. W. H. Bei derjheutigen Generation scheint man nur allein bei der Ausbildung der Jugend daraus Acht zu nehmen« die Kinder itir die Jagd nach dem Otcs auszurttstern alle Gemüthgausg bildttng bleibt unbeachtet, das derz leer. Der großartige Fortschritt der Gegenwart aus allen Gebieten des Wissens und Könnens bringt es zwar mit sich, Idasi man srtihzeitig daraus Misein musi, die Kinder init den für den künftigen Kampf um s Dasein nothwendigen Kenntnissen und Fertig teiten auszurusiem Die hohe Wich W bei der Ausbildung des Be grisssderniogeng der Jugend, dars uns aber zu teiner Unterschapung in dieser Richtuna verleiten, wie solches in un serein materialistischen Zeitalter. daS der Jagd nach Geld, nur allein, nur leider zu ost geschieht. Es liegt mir durchaus biersern, die Bildung deg Verstandes an und ttir sich zu tadeln; denn der Mensch tann wohl wenig, aber niemals zu viel Verstand baden Andererseits laßt sich aber nicht leug nen, dass unsere Zeit einer einseitigen Bersiandedbildung verfallen ist, bei welcher die Bildung des Gemütlic arg vernachlassigtswird. —- Das Wort «Getntitb« gehört zu den im täglichen Leben, in Poesie und Wissenichait sedr ost gebrauchten Worterm das treue» deutsche Gemtitts ist sast sprichwortlich geworden nnd das deutsche Fromme intttb wird tiberall mit Ehren genannt; wir reden von deni qrmtttlitichenSachs sen. von dein ungemtttblichen Aussen und dem aemiitbgarmen Gualanden Dir rühmen die Gemütlictiese an den Compositionen eines Beethoven, wir lesen gern die gemiitlwallen Dramen eines Schiller; aber wenn wir an die Frage herantreten: »Was ist denn ei gentlich das Gemüth dann hart so sort die llleiniilblichteit aus. tsS ist eben ein Begriii. der nicht leicht zu be-; stimmen ist, nnd es daes uns deshalb auch nicht munder nehmen, daß selbst die nennten Philosopyen ubek das Ge-» miitb noch leine übereinstimmende Des ! finition ausgestellt haben. Wir iuol-’ len nng mit dieser beaniiaen: »Die Cesainintbeit der einein Menschen ei-. gentlimlichen Seelenstimmunaen nennt» inan Gemütb.«« So verschieden nun auch die Aenszes rnnaen des Gemütbslebens sein mögen, so stießen sie doch in zwei Grundsum ninnaen zusammen. heitere und trübe, die sreilich in verschiedenen Mit austreten lonnen, als Zufrie-. dreiseit, Deliertelt, zeobsinm Ausge lassenbeit, oder als Bellomnienheib Ortss, Kummer. Trübsinn, Klein -« math. Gliteltich derjenige, der sich» dsech Arbeit san sich selbst ein hetiereh seobeg Gemütb erworben bat; ohne leichisinnia zu sein, ist er stets frohge Iimmh nimmt Alles von der besten Seite und weiß selbst am Schlimmen noch etwas Gitte- berauszusinden Es giebt einige vorzügliche Mittel das Gemüth zu bilden, welches freilich in der leelilchen Anlage vorhanden fein muß. Da ift vor Allem die Mu sik« die wie ein geistiges, himmlisches Bad tiir die lrante Seele ist; die Poe fee, »die da wettet der dunklen Gefühle Gewalt, die im Versen wunderbar» fchlieien«, und die Natur, die wie einei Mutter immerfort liebevoll ihre Arme aeqen uns ausbreitet wenn auch alle Menschen uns verwunden oder verlas sen. Doch wichtiger als alles Bishe r«.,:—.- ist das Familienleben, das einen Menschen umsieht Siehst M, M das Gemüth zu bilden und ihm s eine due-W ganze Leben hindurchge hende freudtge Stimmung zu gehen im Stande ist, so ist es ein tchdnes, herz ltches und hersinniges Familienlebenl Die Ordnung. Baudert-it und Pflege, der seist-der Liebe, die Gemeinlamtett in Leid und Freud, seine Sorgen, Feier-stunden und-Feste entwickeln das Gemütli, speziell das eines Kindes, saft unbemerkt. Die Familie ist der ei gentliche Mutterboden des Gemüll-S ieben-z. Soll darum der in unserer Zeit so schwer vernachlässigten Ge mlltbsbildung wieder zu ihrem Rechtes verhelfen werden, dann darf auch dass eine nicht Man-gesprochen dleiben.s daß die Besserung unserer jetzigen Ver-J haltnisse var Allem vorn Familienlesl den ausgehen musi, und daß in dieser Beziehung den Frauen der größtes Theil der Arbeit zufällt, den wirkli-! chen Frauen, nicht den FrauenrechH lerinnen. Durch ihr Gemüth sind siel nichtdas schwache-, sondern das starkes Geschlecht, start im Lieben und Hoffen,! start im Duiden und Ertragen, stariz im Heilen und Bessern! I Da seit einiger Zeit Gertichte ini Umlauf waren, daß in einigen Zim mern des oberen Stockwerk-d des Pal mer Hause hinter verschlossenen Thuren heimlich m Giuasspiei veikieven werbe, seyte der Polizeiches in Beglei tung einiger Polizisten Samstag um Mitternacht eine sorniidable Ueber rumpelnng in Steue. Anfänglich sinnrde der Eintritt verweigert, als man Haber schließlich die derbachtigen Zim mer erreichte, waren sie verschlossen. IStadtanwalt Meyer wurde mittler weile herbeigerusen nnd dieser sandte nach Lester Schuss im ,,Liedertrani«, um ihnen beizustehen. Pers-Illi- rks schien aus der Bildstache, sitsaii Æt den Schlüsselzu einem der Zimmer, sand dasselbe aber leer, jedoch einen grtln iiberzogenen Spieltisch darin. In das andere verschlossene Zimmer vermochte man nicht einzudringen, dal peremvtorisch behauptet wurde, es sei! hiersiir kein Schlüssel dorhandenj Wiederholt verlangte der Volizeichefw Einlaß, doch es herrschte Grabes-schwei gen. Der Eintritt wurde dann for eirt, die Ilnir erbrochen nnd ploszlich sprang sie ein bund an. Vor dem« Poliseichei standen Win. Baumann nnd Benjamin Dieringer, wahrend. in diesem Zimmer sich gleichfalls ein Spieltisch besand mit den diversen Spielutensilien. An den beiden lless berrutnpelten sand inan eine Menge Silber- und Papiergeld und seiner in einer Ecke zwei Kisten Bier. Auf demJ Allein-esse von den Zimmern griss LesterH Schuss den Beamten West, welcher in Civiltleidern zuerst im Dotel sich Ein-» lass verschasste, thatlich an. und in-? solgedessen wurde auch er mit den bei-« den Glucksspielern unter die schützen-T den Fittiche der bl. Hermandat gess nomrnen. Für ihr Erscheinen vor Geiz richt leistete Derr Schuss eine Geld-E Burgschast von je i50, die von Stadt anwalt Maher areebtirt wurde. Beim» Borderhbr am Dienstag wurden die drei Falle bitt Mitte März verschoben und die Bürgschast aus se 8100 er bübi. —- Jn den letzten paar Wochen er schien der ,,Anzeiger« nicht in der Weise, wie es unsere werthen Leser ge wöhntwarem da sich manche Fehler einschlichen und Lotales sowie Edito rielles bunt gemischt waren. Da jeht aber ein Personalwechsel in der Dru ckerel eingetreten ist und der Zeitwng schreiber die ganze Savarbeii wieder selbst besorgt, wird Alles wieder seinen srttheren Gang gehen. —— dermann Schattenberg bat lei nen Aniheil in der ,,Siar Bäckerei« an leinen Theilhaber J. h. Degen verlaqu der das Geschäft allein wei terfllhren wird und welcher die bishe rige Kundlchaft irenndlichii ersucht, ihn auch ferner patronisiren zu wollen, und neue zu einem Besuch einluden here Schuttenberg beabsichtigt, Ende März mit feiner Familie eine Reise nach Deutschland einzutreten, um fei ner Mutter noch einmal einen Besuch labiufiattem und wird erst im Sep hember surllcklelpeem Der deutschen Sprache W. Hager. Die Menschheit jubilirt in hunderttausend Zungen, Sie hat sttr her-des Leid gar manchen Mandat-h Ein Wort für jedes Glück, das sich ein Mensch errungen, Die Sprache löst den Schmerz tu WehmuWhren aus. Die Freude nimmt mit ihr its-m Himmel ihren Laus, Und wem ihr süßer Klang schmelzend das herz bethaut, Der hat die Schmerzgeivalt lind auch das Glück bezwungen. Von all den Sprachen, die dem Volkermund entflossen, Pacht keine so an’d Herz, ivie unser deutsches Wort; Das klingt so qlockenreim wie aus Metall gegossen. So wie eiu Wasserfall durch Felsen bricht sich Bahn, So rauscht es durch die Welt und trotzt der Zeiten Zahn. Wie mit Lawinentraft rollt es von Ort zu Ort, Und was sein Hauch durchdringt, sieht man in Blüthen sprossen. Du tannst nicht »Muttekallick« so allunisassend sagen, Wo immer man init Menschenznngen spricht; Du findest lein ,,Geinüth«, magst du die Well durchjagen. Das »Im Mia« klingt wohl theatralisch schön, Doch will ich einen Gruß aus lichten Wollenhdh’n, Sag’ ich: »Mein Kind, mein Kindl« Mir strahlt sein « Augenlicht, Glückschaueend fühle ich den Puls des Weltalls schlagen. Die deutsche Sprache ballt, den Nvtbnius der Gedanken Austdnend, wie ein Sang, ein funkelndes Gedicht, An dessen Stammbainn sich der Menschheit Blumen ranlen. Sie läßt am Dornenweg file uns die Palmen dlltli’n, Die deutsche Poesie laßt sie in Zunhn sucllh’n; Und wenn das deutsche Reich von « heut' ein Machiwort « , T spricht Dek deutschen Sprache hat es den etnnipb zu danken « l l Viele halten alte Briefe siir unnü tzen Ballast und man verbrennt sie zu Znieist. llnd doch mit welch bitterem Unrecht! Man sollte sie ini ttiegentbeil streitig halten und aufbewahren. Der Hilnzeigertnann bat dies von jeher so jgehalten Vielleicht gehen Jahre, Ha Jahrzehnte darüber bin, elie wir sie ;wieder zur Hand nehmen, allein ein Jnial wandelt uns doch die Lust au, »die Vergangenheit wieder zu beleben. on manches Mal zog ich schon diese schweigenden, verborgenen Erinnerun gen alter Zeit hervor und das Auge flog über die vergilbten Seiten. Mir Jist’g dann, als sprachen meine sTodten Izu mir. Die alte Zeit steigt heraus, Hdie latigst entschnmndene, Gestalten Haus dem Geisterreich tauchen aus der Tiefe, grüßen, lächeln, litssen mir die »bleiche Stirne, treten wieder zurück, schauen mich nun ernst und wehniitthig an und zerfließen. Tag silberne Mond licht der Erinnerung gith seinen salben Strahl in die Seele nnd Glück und Leid, längst begraben, durchzits tern noch einmal dat- ost geprttste derz. Eine versunkene Welt spricht aus solchen vergilbten Briesen, eine vergangene Zeit. Vor rnir liegen die Liebesbriese der Eltern — welches hoffen, welches Sehnen, welches stille Glüasprtcht aus ihnen! Und dann wieder welcher unendliche Jubell Bie led kam anders. Auch Vaters lebte Zeilen liegen da, sie ·atbrnen Ernst und Resignation — in solchen Briesen spiegelt sich das Menschenleben! Jch lege sie wieder zurltci, die Dämmerung bricht herein, mein Auge ruht aus ei ner verblaßten blauseidenen Schleise lieb Mütterchens aus den Rosentagen der Jugendzeit. Eine stille Throne stillt daraus und —- ich denie meines ieigenen Lebens! » —- Einbrecher statteten in der Nachtj von Freitag zu Samstag dem Heiqu der Familie Fied Brint an westl. 4. Straße einen Besuch ab, tehrten, ohne bemerkt zu werden, Alles zu oberst und zu unterst, müssen aber irgendwie ver scheucht worden sein, ehe sie Zeit hat ten, mit gestohlener Habe zu verschwin den, denn auf einem Möbelstttet lag eine Dandtaiche mit einer ziemlichen Summe Gelde-, die unberührt blieb. s-— I -———. -s- Es ist erfreulich, daß auch hier in unserem lieben Grand Jsiand der Wolnthittiqleitgsinn seine schönsten Blüthen treibt und man das lsflend der Armen und Gluckenterbten zu lindern sucht. So wurden auch am Samstag wieder 25 Familien im Gerichtng bäude von einein lsomite der hiesigen »Nun League« mit dem Notwendig ften versehen, obgleich die Gaben eine ganze Wagenladnna ausmachten Am meisten sind in dieser rauben Jahreszeit Schuhe und Kleider sitr die armen Kleinen nnd es scheint. das; man in dieser Hinsicht das Beste versucht, die ieni Bedürsniß abzuhelsein Ja, auch in kleineren Ortschaften herrscht Ar anntb und Elend, nur tritt eg nicht so» gretl zu Tage nnd sristet sein liinnners lichesz Dasein in verborgenen Winteln. Im Et. FranciszOosbital, wo selbst er sich seit letztern November be sond, segnete am Freitag Morgen an einer Comptication von Krankheiten, nach Vorangehung eines jahrelangen »Jnvalidenthums, Win. Hing im be Isten Alter von 47 Jahren das Zeitliche. Herr Ding war am l«l. November 1866 in Mettlenburg geboren, tam» aber schon im ersten Lebensjahre mit seinen Eltern nach Wisconsin und wuchs dort heran. Im Jahre HAVE kam er nach Nebraska und verehelichtei sich hier im Jahre 1899 mit Fri. Anna Greue, die ihin vor zehn Jahren im Tode voranaing Ein in Chieago besindlicher Sohn sowie drei hier woh nenoe Töchter betrauern sein allzusrii hes Hinscheiden. Der Verstorbene( erfreute sich eines großen Bekannten und Freundeskreiseg, und als Mitglied des hiesigen Plattdeutschen Vereins stand er in hohem Ansehen, so daß sein Tod eine schmerzliche Lücke reißt. Das Begrübniß sand von der Woh nungan westl. Königstraße aus am Sonntag Nachmittag unter den Anspi eien des Plattdeutschen Vereins durch Pastor Gasert stati. —- John Knickrehm hat das an sein Heim angrensende Cckgrundstitck ange tauft, um daraus ein Heim zu errich ’ten, das, wie verlauiet, sttr seinen Sohn Karl bestimmt ist, der sich in naher Zukunft zu verehelichen gedenkt. Frau John Reimen vom Tod abberufen. Wiederum ist eine unserer alten und hochgeachteten Pionierinnen in der Persdn von Frau John Reimers vom unerbittlichen Sensenschnitter aus die ser Zeitlichieit in ein besseres Jenseits abberusen worden. Obgleich die nun mehr Dahingeschiedene seit iiber Jah resfrist leidend war, schien noch im lebten Sommer Hoffnung auf Gene sung zu sein; doch seitdem stellte sich immer größere Schwäche ein lunleder Tod trat·fchließlich infolge Blum-L muth ein. Frau Reimers wurde am 28. Dezember 1848 in Webelssleth, Holsteim geboren, verehelichtc sich am 12. Februar Will in der alten Hei matl) mit Herrn Johu Reimerz, der schon vorher einige Jahre sich in Ame rika befunden hatte, und noch im sel ben Jahre brachte er seine junge Braut nach Shenandoah« Ja. Jin Jahre list-R siedelte das Ehepaar nach Grund Island über nnd hat seitdem hier sei nen ohnsitz gehabt. Von den fünf Kindern, welche der glücklichen Ehe entsprossen, betrauern die Heiingegangene, außer dem tiefbe tritbten Gatten, vier, nämlich Rhea dor von Fullertom Oscar sowie Frau F. W. Weiher, Beide vou hier, und T. Reimerz von Coon Rapidg, Iowa Ferner hinterläßt sie noch drei Schwe stern und einen Bruder in der alten Oeiniath lisine der drei ihr im Tode vorangegangenenJSchwestern Zwar die im letzten Jahre in isolitmbiis, Web» verstorbene Frau Oclrich Die Fa Jmilie hat einen weit über Ilitrand Zis laird und Hall Countv hinaus bekann ;ten und angesehenen Namen und wird ihr von überall her die herzlichste Sym pathie is: ihrem herben Verlust einge gengebracht. Das Begräbnis; fand von verleug lischslutherkschen Kirche aus am Sam stag statt und ein zahlreiches Leichen gefolge bewies, in welcher Liebe und Achtung die Verstorbene stand. Den trauernden Hinterbliebenen unser auf richtigstes Verteid! ---— Spat, aller immerhin nicht zu spat, erfahren wir, das; ain Montag, 2:3. Februar. Herr und Frau Lunis Helzer bei Wdrnisz in eindrlutödollster Weise ihre silberne Hochzeit gefeiert haben. Trot; desz rauhen, unwirthli chen Wetter-Z hattest sich zahlreiche Be kannte und Freunde als Gaste einge snndcn, welche dein Eillierkxuhelpaar ihre herzlichsten lsiliickivlinsche vorbrach ten. Das geniiithliche Helzer’sche Heini konnte kaum die Gaste alle fassen, doch ging esö trotz alledem auszerst aniniirt her. Spiel, LsrgelniusiL Gesang und andere Unterhaltung trugen dazu bei, daß die Stunden rasch ivie im Fluge enteilten. Ein Gläschen Frisches vom Faß fehlte bei dieser Gelegenheit na turlich auch nicht und die Tafel wies Alles aus, wag Küche nnd Keller bie ten konnten. Das Jubelpaar wurde mit vielen schonen und werthvollen Geschenken bedacht, ein Zeichen der Achtung und Werthschahung, und als es zum Avschiednehuien kam, äußerte sich allgemein der Wunsch, Herrn und Frau Helzer auch zucn goldenen Hoch zeitsjuvilauin gratnliren zu können tvelcheni ausrichtigen Wunsch sich auch der ,,Anzeiger« von Herzen anschließt. — Das Einv. Black’sche Eigenthum an westl. Königstrasze,«einschließlich der dazu gehörigen Ladenräumlichkeii, hat Karl Hofmann für den Preis von 85900 in seinen Besitz gebracht. Da das Ganze tnonatlichjssll Miethe ein bringt und der derzeitige Pachtcontrart mit dem früheren Besitzer noch süns Jahre gültig ist, das Eigenthum sich auch in gutem Zustand befindet, er scheint dasselbe als eine gute Aquin tivn. .- Jm St. Franeikhosvital mußte sich Frau Martin Gras einer Opera tivn unterstehn-. van G. Leder-traun in dac Ienfeits hinüberges schlummert. ,«« 1 v « Die Reihen unserer alten Bürger und Ansiedler lichten sich mehr und mehr, einer nach dem anderen,mirft des Lebens schwere Bürde ab und geht« - in jenes Land, aus dem es keine Wie— dertehr giebt. Nun ist auch einer un serer ältesten Pioniere und Bürger» Herr John G. Ledermann, aus dieser Zettlichleit geschieden, indem derselbe an den Folgen von Arterienverkallung und Alters-schwache am Freitag Mars gen sanft entschlief im hohen Patriar-« Echenalier von fast 90 Jahren. Ec: swar der älteste hiesige Eisenwaarensisx Jhiindler und bis vor drei Jahren im lmer noch altiv thätig, obgleich ihm seine Söhne mit zur Hand gingen. Aber seit dieser Zeit machten sich die schwerdendeg Alters mehr und mehr geltend. und seit ungefähr Jahresfrist war er völlig hülflos, bis schließlich das ruhige Ende eintrat. Der Verstorbene war am lo. Juli: Liszt-. in Preußen geboren, kam als sunger Mann nach diesem Lande, ver sehelichte sich im Oktober 1852 mit Ka tharine Elise Harnisch in Neu-aris N. J» und verzog dann nach Peting, IJll-, woselbst er, ein gelernter Kleinb ner, einen Eifenwaarenladen etablirte und dort verblieb bis zum Jahre 1879«-." Jn jenem Jahre kam er hierher und war in gleichem Geschäft thittig, bis ec Isich vor drei Jahren davon zurückzog Ein ruhiger, stiller, rechtlich denkender und gewissenhafter Bürger, war er all sgemein beliebt nnd geachtet, und gar jBiele giebt es. die ihm im Tode nach ItrauernI Seine Gattin; mit der et 146 Jahre in glücklicher Ehe lebte, ging ihm vor ils Jahren im Tode voran Von den acht der Ehe entsprossenerr liindern starben zwei in der Kindheit» wahrend zwei in sdaterem Alter folg ten, namlich Frau Koehnle sowie A. (-s. Ledermanw Die iiberlehenden Kinder sind: Hean Ledermann, Frau H. ti. Kerr sowie Fri. Bertha Leder mann, sammtlich von hier, und Evid. P. Ledcrmann von Siour (s5itt). « Ter Verstorbene war ein Mitglied sder de Fellowz seit iiber k-» Jahren jTas Begrabnisi fand am Sonntag Exilmhmittag vom Trauerhanse an Iwestt Tibisionzstrafie ans durch die HPastoren Lipe und listafert statt. Die jaltere Generation wird dem alten, ehr Zbaren blltithiiraer noch lange ein treuetz Andealen bewahren! -Kiirzlich hörten tvir lein nettes liteschichtchen aus dein deutsch-französi-« schen Kriege. Reinter9, heute ein Landmann in Schlestvig, war kam-s ntandirt, in der Nahe des Denkmalz der Jungfrau von Orleans einige Häuser nach französischen Soldaten ab Izusuchen Jn einein Gebäude trisst er "nun vier Zuaven, die sich anscheinend absichtlich gefangen nehmen lassen wol len. Unser Landsmann parltre nun, so gut es gehen will, mit den Afrika leuten, bis einer von ihnen ilnn auf die Schulter klopft und zu ihm spricht: »Kann-rad, snack man lever vlattdlitsch. dat geiht beter as französch Wie stind all veer von de Fremdenlegion un gebürtig ut Hannoverland Wietviillt uns doch nich von uns egen Landsltid dotscheten tatenl« ·——— Die Familie Schmidt von Ra venna hat an westl. 5. Straße hier selvst ile Domizil aufgeschlagen. Dem von Herrn Smith veranstalteten Aut tionsvertauf bei Ravenna wohnten auch die Herren Otto und Hugo Schmidt Rudolph Siebert und John Gloe bei. —- Henry Nietseld vertauschte seine südlich von Wood Ritter gelegene Sec tion Land gegen zwei« Pastor Lampe in Malmo gehörigeA hiesige Häuser nebst einer Naarzahlung, nämlich die Dr. FritchelsResidenz an westl. 2. Straße sowie das frühere Mute-Eigen thum an westl. Divisionstraßr.