Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 27, 1914, Page 2, Image 2

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    .«
, Der enstaunlichste, jensationellste f
Verkauf der Sais0n!
168 echtwollene WitueI·-:)luzüge für Jünglinge und Männer,
die aufwärts bis-«- zu Ost-TM verkauft werden - (83rößeu nur
34 bis 37 - werden jetzt verkauft zu
- 85.00
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van Dohrty Gefchüftsfübrek
lUntiucirt Euer Fam- Verkauf im »Anzcigcr«
—
chelentk lkvkn lange.
Petheiratet Euch, wenn Jhr lange
Un wollt!«, das ist ber gute Rat,
der sich aus den jüngst zum Abschluß
kleinsten Forschungen des Professor
Moos über die numerischen Be
sehrmgen zwischen Sterblichkeit und
Ihr ergibt. Aus dem von ihm bei
sebrachten Zohlenmaterial ersieht man,
Ins bei allen Gruppen im Alter von
V bit zu 70 Jahren die Sterblich
hitsiisser unter den verheiratete-i
M weit niedriger ist« als unter
Ins Junggesellen Für beide Kate
M strich sind die Sterblichkeit
III-g gt M DER-sw-. vie 10
bis 80 Jahre alt sind. Bei der ’..1
tersklasse «20 bis 30 Jahre« beträgt
die Sterblichkeitsziffer für die Ver
heirateten 4.2, für die Junggesellen
dagegen 6.6. Bei der Altersklasse «30
bis 40 Jahre« beläuft sie sich für die
Verheirateten ckuf etwas weniger als
6, während fie für die Junggesellen
auf 13 steigt. Bei der Altersklasse»
40 bis 50 Jahre« fällt der Unterschied
noch weit mehr in die Aug-tr, da die
Sterblichkeitsziffer für die Verheira
teten 9.5, fiir die Junggefellen aber
195 beträgt. Bei ver Altersklasse
-50 bis 60 Jahre« ift der Unterschied
wieder etwas geringer, aber die Ber
heirateten find auch hier besser dran
sei de- Alterillasie «O bis 70»
W« endlich beträgt die Sterblich
seithzifser der Verheirateten weniger
als ZU während die der Junggesecen
51 beträgt . . . . Man tann nun
wohl mit Sicherheit behaupten. daß
die geringere Sterblichkeit der Verbri
rateten zum Teil darauf zurückzuiijh
ren ist, daß Männer, die sich gesund
und trästig fühlen, weit eher ge
neigt sind. eine Frau zu neb
rnen, als Männer init schwan
kender Gesundheit oder schleichender
Krankheit Es ist aber anderseits
auch sicher, daß die Verheirateten ge
wöhnlich ein viel geregelteres Leben
führen, als die Junggesellen und des
halb vielen Gesahren, die ein unregel
mäßigeö Leben rnit sich bringt, auc
detn Wege gehen. Bertillon hat er
mittelt, daß die niedrigen Sterblich
ieitszissern sich hauptsächlich in den
Berusen finden, in denen der Mann
einer mehr oder weniger strengen
Ueberwachung, nicht nur in gesund
heitlicher hinsicht, sondern auch in Be
zug aus seine Lebensgewohnheiten
und seine Tagegeinteilung unterwor
sen ist das trisst z. B. sür die Bank
beatnten und siir andere Leute, die
Vertrauenposien bekleiden, zu. Den
gleich günstigen Einfluß schreibt nun
der bekannte sranzösischk Gelehrte
der Ehe und dein Familienleben zu.
Der verheiratete Mann wird behiltet
nnd bewacht; und da er einer größe
ren Anzahl von Einflüssen, die ihn
veranlassen, ein geregeltes Leben zu
siihren und siir seine Gesundheit zu
sorgen, unterworfen ist, weist die Ka
tegorie der Verehelichten eine geringere
Sterblichkeitszisser aus, als die der
Junggesellen. Diese Feststellungen
werden durch die von Willeox gesun
denen Zahlen stir. die Sterblichkeit
unter den Witwern und den Geschie
denen bestätigt Den Witwern und
den Geschiedenen geht es noch schlim
mer, als den Junggesellen: sie wer
den aus einem geregelten Leben mehr
oder minder plötzlich herausgerissen
»und verlieren dadurch in den meisten
Fällen jeden halt. Kein Wunder,
l
daß ihre Sterblichleitszisser noch
höher ist, als die der Junggesellen
und ist auch in allen anderen Alters
llassen (rnit Ausnahme der Alters
klasse »O bis 50 Jahre« höher als
diese. Das alles gilt sür die Män
;ner. Was die Frauen angeht, so
I scheint sich die Sache etwas anders zu
!verhalten, doch läßt sich Bestimmtes
T hierüber noch nicht sagen, da Willen-'
i Studien über diese »Frauensrage«
H noch nicht abgeschlossen sind.
« Die Gesamterzeugung von Zucker
friiben in folgenden Ländern: in Preu
szen. Belgien, Butgarien, Diinemart,
Spanien, Frantreich, Kroatien rnit
Slawonien, Italien, Rurniinien, tin
europiiischen Russland und in Schwe
den und Canada wird aus 778,989,000
ntner geschöyt gegen 573300900
Zutun im Jahre l911. Das ware
also eine Zunahme um Tel- Prozent
Glocken unter
dem Waffen:
Roman vor start Erst-erg
Iertsetnng von Seite 3 .
ichspmich fra»ge,· ob ich der eine bin, E
auf den sie wartet, dann schreit eine
Stimme in meinem Innern — nein,
Rotf, du bist’ö sicher nicht! —- Und
wenn ich —- ich gefiel-'s ganz ossen —
ein anderes nettes Mädet fände, die
mir mehr gesiele und mir mehr Cou
rage machte —« -
»Dann wolltest du lieber der ein
dieser anderen sein t«
«Ja, Otto.«
Was siit ein Opfer die Bruderliebe
ihm mit dieser Erössnung brachte,
ahnte Otto nicht, sonst hätte er fest
»ni t laut ausgelacht.
, ber etwas Wahres war doch dran;
idenn obwohl er sterblich verliebt in
sWanda war, so war er doch sterblich
sdavon überzeu t, daß sie ihm einen
» Korb geben w« rde.
; -Du held«, lachte Otto ihn gut
j sctitig aus. Eis-auf ich dir doch ei
» nise von meinen Sitz-r abgeben. Ich
Gute die Arme ch is her-umwa
cs m
MAY «..««. «
»Ist Mit-enden scheisße nich in
leiden. SchignteeR
.Ach. Koch es tsi keine Blasiertlseit,
es ist Instsoeislnngl Jch mochte sie
nrie erlöspsem ich möchte jedes Wort.
jeden Blick erdillem Ich möchte inei
ne ganze Persönlichkeit hineinwerfen
jin due Gefecht der Liede. . .Jch möch
lte begehren, Rols. · . nicht immer
lsnil ietn.«
,Hen«, machte Rols. »Da ist das
san- dei Obersten. Fräulein Bre
derlinl llingelt gerade. Orgel-est du
nun hinzugehen, oder soll ich·dich ab
sagenim
Otto faßte ihn rasch am Aermel
und zog ihn fort. I
«Vogues la geritten-, ich gehe aufs
den Ball!« ’
Daheim mußte die dienstbereite
Frau Lederjahn 2 Flaschen Seit do
ler und sie leerlen sie aus die Eine,
die Reine, die Erne, die Meine. So
larn Otto allmählich in die richtige
Stimmung. Als er sich zum Baron
Harald verwandelt walte, war er —
toie Rolf sich aus-drückte — zu jeder
Schandtat bereit.
Alle Zimmer bei Brederlints wa
ren hell erleuchtet und mit lebendem
Griin geschmückt. Neben den Spie
geln gruppierten sich Orangen nnd
Kirschlorbeer, darunter boten Lau
rus, Kamelien und Azaleen ihre hol
de Blütenprncht. Aus einem schlan
ten Ständer im Saal der Mütter
prangte ein reizendes Blumenurrnns
gemenet ans Veilchen, auf dessen Bü
gel sich zwei ausgestopste Tauben
ichnöbelten: eine Huldigung von
herrn Rentier Lehmann, bei deren
Dorbringung er sich gleich eines
Rheinländers versichert hatte. Wein
dao Zimmer war zur Blumengrotte
umgewandelt. Von der Der-le hing
eine durch rosa Schleier geblendete
elettrische Amt-et
»Ein Plätzchen so recht zum Ver
loben," hatten Not-Scheu und Trad
chen gerufen, als sie einen kritischen
Blick hineinwarfen. L
Zum Perioden waren aber auch
noch andere Plätze, zum Beispiel Me
lanies Solon mit einem Ecken-ek
schlag aus mokottonischet Schnitze
eei, mit Pettvokhängen, Plaudetecki
chen, Diwons und Teppichr. Das
Wohnzimmet des Obersten stand den
spielenden und tauchenden Herren
zur Verfügung. Es wat sum alt
deutschen Ttintstiidchen eingerichtet
und mit Lampions und Tannengtiin
delokieri.
Dust oon Madeitawein, Tküsseln
und Bratensauce durchzog das Trep
penhaus.
Noch war das Logierzimmet, in
welchem Ttudchen und Röschen ties
in Balldothereitungen steckten, über
siillt von weißen Röcken, seidenen
Untettleidetn, dustigen Uebekgwan
dein, Handschuhe. Fächer, Blumen,
Brennscheeten, Taschentiichet, Haue
nadeln Schatz lagen herum. Man
konnte meinen, sechs junge Mädchen
wollten Toilette machen.
»Moder, wo ist nun bloß mein
Kotsettf Mein Korsett!« Ttud
chen hüpfte in allen Ecken herum und
suchte.
»Was, du chniitsi dich?« eies
Räschem «Jch nle, du bist fürs
Freie?!«
»Für die steie Taille hin ich
nicht. Wenn ich mich nämlich nicht
ein bißchen quetsche, krieg ich die
Taille nicht zu. Sie ist nämlich noch
vom vorigen Jahr. Ach, zieh doch
mal an den Senleln... sestee...
sesiee... sestet... ich helse nnch.«
»Du meine Güte! Kannst du denn
überhaupt noch japsen?«
»Ro, zur Not . .." Sie atmete aus
und nieder.
»Wenn du nur nicht im Arm ei
nes holden Tanzhelden den Odems
aushauchst?« s
Teude stieß mit dem Fuß aus
die Erde.
«Nue zu! Die Taille platzt mitI
sonst.«
Statt festzuziehm öffnete Rös
chen die Tiir links. »Du, Wandu,
lud mal bloß, wie die sich fchnijri!'«
Damit schob sie Trudchen zu Wan
da ins Zimmer. Ehe Wanda auch
nur ein Wort sagen konnte, brachen
beide Mädchen in Rufe lauten Ent
ziielens aus.
«Wie fchmeichelhaft. Betrachiet
mich nur von allen Seiten,« fagte
Wanda lächelnd. »Ich fchwebe,« Sie
hob die hände iiber das haupi und
glitt auf den Fußfpihen leicht durchs
gimmer. Jhr Uebekgewand aus
eidenlrepp raufchie leis iiber goldi
gern Uniergewande.
»Aber Blumen fehlen die noch.«
Sie fuhren danach herum.
.Jch nehme nichts als eine Ge
raniumbliiie in den Gürtel.'
Max hatte sich ausnahmsweise ei
ne halbe Stunde die haare gebürsiet
und hatte sich von Kadwolrinily von
der Stirn bis ins Genick einen
Scheitel ziehen lassen. Er fah damit
aus wie ein kleiner hotellellnen Er
trat bei Wanda ein und die Kusinen
flohen lreifchend aus dem Zimmer-.
Wanda brach in helles Lachen aus
nnd wollte ihn entfcheiieln. Da aber
sträubte er sich.
Es fehli mir nur noch derDufi«,
fa ie er.
da nahen die Sau de Evlognei
Fla che und besprengte ihn von vorn.
-. ach noch Veilchen-R er drehte ihr
Wci- us Mii- ase cis- I n
is cis
—
, -·-.- · ——-.- ·- s-- ——0-—·.
F Eins noch hellt-iron» Und nun
noch Springflupers.« Jcb tritt-von
; jeder Seite anders riechen.'
; Nachdem ee also lieblich -gesalbt
wen-. nahm Wanda das kleine Pintet
von ihrer Kot-mode nnd sagte
.Rax. ein Auftrag sitt dich-«
»Aha die Ost-sc
, .Ja. da qibsi sie Herrn von Bet
; geruf« sobald du ihn siehst. Verstan
n
«Ia.«
Er riß das Päckchen ans der Hand
» nnd verschwand. Direit zu Bergen
tausenf Rein. Erst die Börse an
sehn. Er wollte wissen, ob die Börse
biibich war. Er schlich sich aus sein
Tusiulmn und össnete Ah, sein!
Grau mit Katrnoisint Er suhr bot
sichtig mit zwei Fingern hinein. Da
war ja ein zusammengerolltez Stück
Papier. Er faltete es auseinander.
Dn'stnnd:
»Mit Jhrer Erlaubnis, Herr Ade
inni,
Leg’ ich die Arbeit in Jhte Hand.
Und bitte. um meinen Zorn nicht
zu schüren,
Mich nicht ein zweites Mal anzufüh
ren.'«
Das war ja sehr dumm. Ganz
so, wie sie ihn, Max, andichtete.
Nichts von Minne. Na. wenn er
das Gedicht machen tönntek Hur,
das sollte gehen! Mit »tiissen nnd
müssen«, »Dein und mein«, Aber
Zeit mußte er haben. Und Zeit
war nicht mehr da.
Da tam ihm ein Gedanke! Anton
hatt ihm tiirzlich von einem Fami
lienbochzeitsseste einen Knnllbonbon
mitgebracht« in dem sich eine Mütze
und ein Ver-schen befanden. »Die
Mütze kannst du dich jetzt ufsetzen,«
hatte er gesagt. »und den Vers heb
ste dich mal site deine Liebste us.«
Den Vers hatte er noch im Federtos
sten, in der Stahlsederbiichse.»Det
ging!
Er senerte Wandas Gedicht in
den Papieriorb neben seinem Ar
beitspult riß den Iedertasten ans
seiner Mappe und holte die Perle
der Voltsdichtung hervor. Dann riß
er einige Seiten, unliniierte, aus
seinem Schreibhest, beschnitt ihre
Ränder und übertrug die Reime in
einer handschrist, die Wandas
Schriftziigen möglichst ähnelte, aus
eines der Blätter.
Melanie war sertig, in schwarzem
Sammet mit der Brillantbrochr. Der
Oberst, im Wassenrock mit vielen Or
den und einem Stern aus der Brust.
Sie trasen sich in Wandaö Zimmer
nnd überflogen sich mit kritischen
Blicken, und beider Blick drückte Zu
sriedenheit aus.
Nach einer Pause sagte Meman
.Meinst du daß sich Bergen heute
ertliiren wir-di« —
Der Oberst zog einige Kreise um
seine Frau.
»Ihr Frauen seht in jedem zu
vortommenden Manne sogleich den
Heiratstandidatem Aber heutigen
Tages heiratet man erst, wenn man
etwas Ordentliches geworden ist.«
«Dazu hat Bergen alle Aussicht.«
Aussicht aus Karriere gibt ieine
Butter aufs Brot«
»Bist du denn überhaupt der An
sicht, daß er sich fiir Wanda interes
siert,« forschte Melanie ängstlich
Reine Ahnung.«
«hermarm!«
»Aus Ehre-"
.Nun, dann mußt du blind sein.«
Jetzt erschienen die jungen Mäd
chen.
Melanie lorgnettierte Manda.
»Dir sehlt der Schmuck im haar,«
sagte sie, »so ein voller Heckenrosens
iranz wie Trudchen ihn trägt, oder
zwei dichte Vergißmeinnichtsiriiuße,
wie Röschen sie iiber die Ohrchen ge
steckt hat —- das macht gleich etwas
aus einer Erscheinung«
»Nein, Mama, es paßt nicht zu
mir.«
Ein Veer von onnvtenern schwirr
te durch die Räume, tlapperte mit
Porzellan und Kristall. Die Dienst
mädchen in weißen Höubchen uno
weißen Schürzen standen erwor
tungsvoll im Vorslur. Anton und
Kndwotrinsty prangten in Lioree.
Bergen erschien und verwies letzte
ren in die Burenuzimmer, die als
herrengnrderobe hergerichtet waren,
und wo bereits zwei Ordononzen aus
Betätigung harrten. Der eine lehn
te ruhevoll gegen den eisernen
Schrank, der andere sah aus dem
Fenster, ob noch keine Gäste kamen.
.«Gardinen zumachen,« sagte Ber
gen, der hineinsnh.
Kadwotrinsky stieg durch die Man
telregale hindurch und zog an der
Schnur. Der getbe Nonting schnurri
te zusammen.
Die ersten Gäste, die oben erschie
nen, waren Rols und Otto.
»Erlauden, Herr Oberst... mein
Bruder Damit-K
«Ver nügen, Sie hier zu sehen,
Herr ron.« s
Der Oberst stellte die herren Mis
chen und Trudchen vor. Rols erbot
sich sogleich von jeder einen Tanz.
Otto bot, erst Melante und Wunde
vorgestellt zu werden.
Eies-es Frauchen... der jüngere
Brlgder des Baron Apis, Baron Va
ra .« -
läg-to EMÆ ndnd Melanie
»so « zu.
M, seine Tochter -s-« sagte
T sie nnd machte eine leichte Fichte
beweget-g nach Wande- din »Lie
des deri... Herr daran Damals k
siichardi.« «
Unwillliirlich verlliirten sich Ol
tpt Ziige Nachdem er sich verneigt,
ruhte sein Auge bewundernd ans
der reisenden Erscheinung, die se
gar nichts getan hatte, um zu dien
den, nnd durch sich selber wirlte.
Auch Bande verneigte sich leicht.
sah ihn un und dachte:
»Mit diesen Augen möchte man
plaudern.« Und urn eine Einleitung
zu sinden, sagte sie:" »Wie wenig
ähnlich sehen Sie Ihrem Deren
Brudek.«
Die Naivitiit dieser Anrede lockte
ein ironisches Lächeln ausOttoö Ge
sicht. Der Seit gab ihm den hu
mor dser Erwiderung.
«Der Zufall liebt es, die große
Schaubude »Welt« zu schmücken. Er
Js- der Kurze, ich —- der Lange. Es
ist immer interessanten als wenn wir
dieselbe Auslnge wären; das lang
weilt leicht.«
«Sind Sie der ältere?«
»Wir sind Zwillingsbriider.«
»Ach los«
Otto versuchte ein bitteres Lä
cheln. »Es ist traurig, daß die Na
tur Duplilate schafft. Einer ist im
mer zu viei.«
»Wie lönnen Sie solch ein Pessis
mist sein!«
»Sie schafft Zwillinge, aber nur
ein Majorat. Und dieses Majomt
hat nicht mal einer von den Zwil
lingen, sondern ein dritter, der der
älteste ist«
»Das ist allerdings betrübend,«
lächelte Wandu, weil sie ieine andere
Antwort wußte.
«Wissen gnädiges Fräulein, was
ich zuweilen tat, um mich für die
Ungerechtigkeit des Schicksals zu
entschiidigen?... Jch gab mich sür
den Majoratsherrn aus. Was mir
da siir Weihrauch gestreut wurde!...
Wenn dann mein reicher Bruder er
schien und mich decouvrierte, ging
alles mit fliegenden Fahnen zum
Majoratsherrn über. Mich ließ man
stehen.«
Wanda sah den Enterbten mit
tiesem Mitgesiihl an. «Doch wohl
nur, weil sie die Menschen diipiert
hatten.« Otto lachte. «Nehmen Sie
kleine gesellschastliche Lügen so
schtoer?«
«Jm allgemeinen bin ich nicht pe
dantisch; doch hier handelt es sich
um eine Täuschung zu Jhrer An
nehmlichteit.«
Otto zuckte die Achseln. »Gott»
wenn man sonst nichts hat... Mein
Bruder genießt die Welt; ich nur
den Wald.«
»Sie brauchen aber zu solchen «
Mitteln nicht zu greifen. Sie sind
viel« zu unwitrdig siir Sie. W
Sie sich lieber Menschen aus« die
Jhren wirtlichen Wert schätzen«
»Gibt es die?«
Wanda sah hinweg. »Li: geiuiß.«
sagte sie so gleichgültig als möglich.
»Wie gütig,« sagte Otto. lind
sie wurde rot. Zugleich machte sie
eine leichte Bewegung des Hauptes,
denn eine Flut von Gästen stromte
herein, und sie wollte sie begrüßen.
Tiber er wollte noch nicht abgetan
ern
«Schenlen Sie mir die Ehre ei
nes Tanzes,« sagte er.
Sie reichte ihm ihre Karte, und
er schrieb s——« nicht ohne noch ein
mal zu zögern —- mit großen ie
sten Buchstaben hinter die erste
Palla: Harald.
Er sand sie nicht gleich wieder. Er
mußte sie erst suchen.
»Ah — Held harald,« sagte ste,
als er ihr die Karte reichte.
»Ich bin tein Held; ich bin nur
Gutsoertvalter aus Richardsdors bei
meinem älterer- BruderF Er sank
ietzt erst Geschmack an seiner Rolle
«Jch meinte ja den Helden, der
im Gesoige seines Königs zu großen
Taten auszieht.
»Die er nie vollbracht,« lachte Ot
ec.
»Nein, allerdings nicht. Die El
fen nehmen ihn gefangen.«
»Da ift er jedenfalls nicht zu be
dauern-«
Wandn fand den Harald ein we- .
nig keck. »Mir«, fagte sie mit leicht
erhobener Nase, «märe der held lie
ber, wenn er hätte Elfen Eler fein
lassen und wäre feiner Pflicht und
feinem König nachgezogen.« Damit
ließ sie ihn ftehen.
Otto war ein tlein wenig verblüfft.
Der Gedanke tam ihm, daß, Ienn
er als Majoratsherr oor ihr gestan
den hätte, sie ihn nicht o abgeferttgt
hätte. Er wollte es n einmal ver
suchen. Wieder ging er ihr nach.
Er brauchte eine ganze Weile, bis
er ihrer habhaft werden tonnte. Sie
schien nicht unangenehm berührt zu
fein.
«Geftatten Sie mir nur noch zu
fragen. . . Was wird denn nun ans
dein Veneidenswertenf« —- Ver-int
lieh tüffen fie ihn tot. . .«
Gottfqung folgt).
s— Meetwllrdi . Julien
aEin alter pfychologther Art-treat
fah fast: Der Verbrecher tehrt fett
u feine-n Tat-etc well-. —- Nie
kd nun nacheinander drei
JMY sue Um ne
I