Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 20, 1914, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Poslqmqh
f Nebraska
H Wiss-MEDIUM TM DMM
Jahrgang 3«l. GM Isd TOle nd- Jkk bk Mk a- Its M ag- VW i-0- Fk bku at 19140 Nummer SC.
k?
Der rathe Hahn
Jener du ein Schaden un J7,000
snrschseten
Ins Dienstag Abend, kurz nach 9
Uhr, erscholl das FenersAlarmsignol
durch die stille Nacht nnd ries unsere
Ldschmonnschast nach dem Gebäude, in
welchem sich die McKibbin G Rast-en
bergshsllsotdbnlle sowie das Bernsteini
Messew Engrossqunorgeschäst besin
des. Woheschesnlsch durch eine Ueber
beszung des Deizoppnrats war im Ero
geschoss ein Brand ausgebrochen, der
- sis rssch nach den oberen Räumlichkei
ten verbreitete und en kurzer Zeit das
Hause Gebäude in insensiven Rauch
küsse, Die Flammen brachen durch
des Fußboden des BernsietnsNietseld
schen Logerraums im ersten Stock und
die Folge wor, daß die schweren gestill
tes Schränte in’«3 Erdgeschoß stürztene
Insolae der dicken Ranchivolten ward
es den Loschmonnschosten schwer ge
«N-—«-—-"
macht, erfolgreich ans Wert zu geden,
und auch die im oberen Zioukvert woh
nenden Familien hatten Schwierigkei
ten, sich durch den Rauch einen Weg
in's Freie zu bahnen. Das Feuer hat
ie Unter Umsiilnden gefährliche Dimen
ssm annehmen konnen, doch durch
das energische Eingreifen der Loschs
mnnschaiten wurde es auf seinen Derd
beschrlinkh obgleich der angerichieie
Schaden ein ziemlich bedeutender ist.
Nach ungefahrer Schasung erlitt das
schände, Cassel Realtv Co. in Omalio
Ietdrig einen iolchen von ea. 02,000,
semstein se Nietield einen solchen don
ungefähr 83,000 und die MrKidben C
Inschenverg’s Verlnsi wird sich aus
81000 — 81500 desisserm Glückli
cheriveise kamen die aufgesveicherien
Illobolvorrathe mit den Flammen in
leise direkte Berührung, ansonften ein
gefährliches Großfeuer kaum hätte ver
Ireden werden konnen.
Durch Friedendrichier I. L. Jo
seph fand am Sonntag Abend die
Trauung von Herrn dermaun Oel-nie
stii Frau Anna Neubert statt. Das
Ereigniß war eine Ueberraschung fiir
die vielen Freunde des glücklichen Paa
res, denn die Heiraibglizeng wurde ersi
in kther Stunde herausgenommen,
I«
-
Ezjbkrkuch gemacht, indem sie sich mit ei
-·- ite- iteoolver in die dersgegend schei.
.. Die Kugel prallte aber an einer Ittype
k
nm einer Veroiientlichung vorzuoeus
gen. Herr nnd Frau Jungclaus voni
.,Liedertranz" wurden von dein Braut
vaar ersucht, ihm nach einein Wandel
bildersTheater zu folgen, bis ihnen in
der Nähe des Amtsbureano des Frie
dendrichters ein Seitensieder ausging
und es ihnen llar wurde, daß sie alo
Zeugen iungieen iollten. Im Nen
bertsdeim gab es dann ein fröhliches
Hochzeitsgelaga woran das nein-er
dermahlte Paar eine kurze Doch-its
reiie antrat. Nachtrtiglich unsere
herzlichsten Glitiiwtinschei
—— Da Waihington's Geburtstag
dieses Jahr atii kommenden Sonntag
fitllt, iindet bie Feier dasselbe erst
ans Montag statt. An vielen Tage
werden bie Bauten geschlossen iein
und die Austragnng der Post lich nur
auf eine einmalige Ablieferung am
Vormittag beichranten.
« In Sachen des Blotheszalles,
der llirzlich gegen Vlhthe’s Wittwe
entschieden wurde und die Anfechtung
eines Testaments betraf, ist eine Ap
pellationsthtrgichait in Hohe von
01000 eingereicht worden mit Pati
Sinon nnd Wm. Reed von lsairo als
Burgen. Somit wird der Fall ivohls
vor das Tiitriltgericht lomnien.
—- Jn Alda hat, tote berichtet wird,
leite Woche Fil. Nubh Franz im
Heim ihrer Eltern einen Selbftmow
ob und verursachte nur eine leichtere
Wunde. Das Verbot der Eltern, mit
einem jungen Mann Umgang zu dile
gen, lplt das Motiv der That gewesen
lein.
Der Präsident verlangt. dasi die
Geseke zur Verstellung des landwirth
schasilicheu Credits noch in dieser Si
Iung verabschiedet werden« Zu ver
wundern ist. daß der Kongresz zu sol
cher Tbätigkeil gezwungen werden musi.
Dass betreffende Gesetz ist eine noth
wendige Ergänzung des neuen Wab
ritiigdssäyfiems, und außerdem handelt
es sich um eine Ehrenpflicht Der
Präsident gab den Kougresimitgliederu
dad Versprechen, bezüglich des land
wirtbschaftlichen lsredits diese Angele
genheit durch Spezialgeseki zu erledi
gen. Schließlich wäre ed eine grobe
Ungerechtigkeit, den Farinerm welche
die Zolle aus landwirthschastliche Pro
dukte zum großen Theil eingebüßt sha
beu, nicht Ersatz dasiir durch Beschaf
fung von billigereni Gelde zu leichteren
Vebingen zu gewahren. Auch die Ge
sununtben ist an diesen Gesetzen inter
eisirt. Die zarmer brauchen mehr
Geld, um ihren Betrieb augzudehnen
und dadurch eine großere Produktion
zu erzielen, wodurch allein eine Ver
wohlseilunn der landwirtinchaiiiichen
Produkte sich erzielen laßt. Außerdem
würde die demokratische Partei sich bei
den Farinerii schaden, wenn sie diese
wichtige Reform hinauoschieben wollte.
Und das innre nicht dortheilhaft ange
sichts der kommenden Wahlen. So
werfen denn die herbstivahlen bereits
ibre Schatten voman trotzdem wir
noch iai Februar schreiben. Für die
Demokraten werden sie als die große
Probe daillr gelten mltHew oh hie
Partei, seitdem sie vor Jahresfrist die
Kontrolle der Regierungs-Angelegen
heiten ltbernoinmen, den Wünschen der
Wähler gerecht geworden ist oder ihnen
nur ungenügend entsprochen bat. Sie
bilden das Vorgefecht fitr die Präsi
dentschafieioabl don limi; der Aug
fall der Derbstniahlen wird einen ganz
bedeutenden moralischen Einfluß auf
die Entwickelung und due Resultat
der iinchsten Prasidentschaftemahl aug
iibe.«.. Und in diesem Verbsie werden
Kongresnuablen im vollsten Sinne des
Wortes abgehalten werden; nicht iiiir
Mitglieder des Repräsentanteiihaiijeø
auch ein Drittel der Bundegsenntoren
tollen an den Stiinmkaiten erkoren
werden. Kein Wunder deshalb, daß
man frühzeitig die Lenden gürtet, dao
leichte und schwere Geschiitz anhaiift.
—-— Vor einigen Tagen hielt hier
eine gewisse Frau Mand Meisreerh
vor einem großeren Publikum im Ge
richtogebaude sowie vor den Studen
ten desz »Busines; lsollege« hierselbst
Vortrage du Gunsten des Frauenstimms
rechts. Das Thema, welches sie be
handelte, reflektirt aus deii«311halt ihrer
Ansprachen, so dasz darauf nicht weiter
eingegangen zu werden braucht, wenig
stens mag es nicht im Interesse unserer
deutschen Leser liegen, daß wir die
Ausführungen dieser Sussragette re
produzirem Wir haben schon des
Oefteren betont, was vom Frauen
stimmrechk zu erwarten ist, nämlich die
Bedrohung der persönlichen Freiheit,
denn alle Jene, welche sich fiir das
Frauenstiinmrecht enthusiasiniren und
dafür in die Schanze werfen, tuten in
das Born der Prahibitianisten, stehen
direkt und indirekt unter ihrer fanati·
schen Fuchtel. Das beweisen die Er
fahrungen überall da, wo sie dao Recht
zum Stimmen erhielten. Das Deutsch
thum und das liberale Element tm
Allgemeinen wird daher bei kommen
den Wahlen entschiedcn Stellung da
gegen nehmen, wenn ed sich nicht in’s
eigene Fleisch schneiden will. Die
Versechter dieser Jdee sollten lieber
durch Kindererziehung das Familien
leben medelrn dadurch dein Staate
nkisen und sich selbst, und infolgedessen
ihrer natürlichen Bestimmung näher
treten.
—- Pastor Ernst erhielt am Sonn
tag die Trauernachricht, daß in Far
nnngdale, Jll» seine Mutter im hohen
Alter von 82 Jahren sanft verschieden
ist
Washington-. Geburtstag
Zä. Hebt-M Mu.
W. Hager.
Die Zeit entrollt dahin, Geschlechter werden
Zu Staub und neue steigen as das Licht,
Ideen, die einst die halbe Welt verllärtem
Vom Thron man stürzt und str in Trümmer bricht.
Nichts dauert und nichts hat Bestand auf Erden,
Das Leben blickt dem Tod in’s Angesicht,
Wie stehen vor verllungnen Deloenthaten
Und vor den Gtabem einst gen-einer Staaten.
Mount Vernon, Metka aller Patrioten,
Um dessen Gruft sich tiefe Trauer schlingt,
Jm Geiste Mancher vor dein großen Todten,
Vor seinem Heldensianbe nie-versinkt
In dessen Seele Freiheitzgluthen lohten,
Er uns die Freiheit nimmer wieder bringt,
T i e Freiheit, welche einst in alten Tagen
Die Herzen von Millionen mochte schlagen. ;
Sie ist zum Muthus jetzt herabgesunken,
Jst heute nur ein bloßer ScheinbegrisL
Sie machte einst das Voll begeist«ittttgstrunlen
Und lenkte dieses Landes Steuerschisi.
Seitdem derglomm der letzte Freiheitssunkem
Der Freiheit Port, er ward zum Felsenriss,
An welchem scheitern alle Ideale«
Nur das Gemeine nicht und das Banalr.
Das Recht wird nur privilegirten Klassen,
Das Volk jedoch steht im Gesetzesbanm
Gesese schafft man heut’ nicht fttr die Massen
Darum gilt rechtlos auch der arme-NR
Es m usz der Freiheit Sonneubild deiblassem
Wenn man dem Volk hängt schwere Ketten an,
An denen es dahin schleift wie ein Sclade
Und nicht erwacht aus seinem Geistesschlasr.
Aug diesem Schlafe eg nun zu erwecken,
Gilt es den Kampf der freigesiunten Welt,
Es gilt zu kittnpfen, stolz bewußt sich recken,
Damit dte alte Stloventette sollt.
Jm Streben ttur nach hoher’n Zielen, Zwecken
Die alte, abgelebte Form zerschellt,
Jm steten Regen ntsr der Geistes-schwingen
Kann die Reform der Zukunft uns gelingen.
Fort! mit dem oratorischen Gedrange
An unsres Washington’et Gedächtnisttagl
Doch stimmet an geweihte Trauersangr.
Taß nns’re Freiheit längst in Trummer brach·
Es nützt die Phrase nichts der großen Menge,
Stets in der That nur die Befreiung lag;
Uns Alle grüßt nur nach bezwttnq’tter Fehde
Des Vollerfrlthlings FreiheitssMorgenrdthe
Was wollt ihr denn mit gleißnertschen Worten.
Ihr Deutler und Sophisten uns'rer Zeit?
Wahr bleibt: Es ist der Menschheit nichts geworden,
Als Unterdrückung, Kampf und Noth und Leidt
Doch einst in Ost und West, in Slid und Norden
Wird brechen man mit der Vergangenheit;
Dann wird hell jubelnd durch des Landes Weiten
Zum andern Mal die Freiheitsalocle läutenl
—
— Diese Woche ist in lotaler und
anderer Hinsicht nicht sehr ereignißs
reich, so wollen wir einmal ein ande
res, ein Thema der Betrachtung be
rühren, das Schicksal des Lebens, und
mit der Jugend beginnen. Die Ju
gendzeit ist die Zeit der Traume, der
Hoffnungen, der Erwartungen; die
Phantasie breitet ihre Flügel aus und
fliegt über Land und Meer, ttber Berg
und Thal. Die Welt liegt golden da,
beleuchtet von den ersten rosigen Strah
len der Alles verschönenden Sonne;
der Jugend gehört sie, wer wagt es,
dieser mit vernichtendem Schritt ent
gegenzutreten? Keinem braucht sie sich
zu beugen. Mit votlen Segeln
schisst sie hinaus auf den Lebens
strom, stolz, luhn und unentwegt, es
must ihr gelingen, wer tann sie an ih
ren Unternelnnungen hindern, wem
braucht sie sich zu beugen? Gehört ihr
doch die ganze Weltl Und doch kommt
es anders, als die Gattin Phantasie es
der unersahrenen Jugend oorgespiegelt
hat. Es liegt in der Ordnung der
Welt, daß einer dem andern dienen
muß. Der störrifche Nacken muß sich
bengen lernen, der Eine muß sich nach
dein Anderen richten. Die schönsten
Plane müssen aufgegeben werden und
die sehnsüchtigsten Hoffnungen erfüllen
»sich nicht. Wohl dem, der es im El
!ternl)ause schon gelernt hat, sich zn
Tbeugenz sich nach Anderen zu richten,
fund wenn es nöthig war, den schonen
Wunsch aufzugeben. Es bleibens thn
ispitter viele Cnitäuschungen und Prü
fungen erspart, die Schule des Leben-J
faßt ihn nicht fo zart an. Die Welt
ist anders als die Träume, die der
stitledante im sicheren Winkel sinnt. Je
3der Nacken muß sich beugen, und will
er es nicht unter der weichen, sorglichen
Hand der Liebe, muß er es unter dem
Schicksal des Lebens-!
—— Wie verlantet, ist die Tochter
von Gust. Both dstlich von Altgi
wodnhaft, ziemlich schwer krank.
—- Dte Central-Nebraska-Ackerbau
gesellschast resp. deren Direktorenshiels
ten ain Samstag eine weiteres Zusam
menlunstab. Wie wir bereits letzte
Woche erwähnten waren, sür diejeni
gen Mitglieder, welche die meisten
Aktien verkaufen würden, Preise aus
gesetzt, die von folgenden Herren ge
wonnen wurden: 810 in Baargeld von
C. M. Lowrh in Donipban (32 Aktien),
85 »in Baar von Wm. Fagan in
Prairie Creet (15 Aktien) und ein
StetsonsHut von C. H. Wiese in Al
da (14 Aktien). Jm Verlaufe der
Verhandlungen lntn die Rede aus den
künftigen Fotrplasz und wurde beson
ders bervorgehoben, daß derselbe nicht
weniger als 60 Acker umfassen solle.
Nach längerer Debatte beschloß man,
dies-bezügliche Angebote entgegenzu
nehmen, und zwar bis zum 28. Feb
ruar, 1 Uhr Nachmittags, an welchem
Tage eine weitere Direktorenversnmw
lung stattfindet. Es herrscht die An
sicht vor, das Grundstück während der
ersten siinf Jahre zu pachten und dann
den Antaus abzuschließen, und sollen
auch die Angebote in diesem Sinne
lauten.
—- August Bloinenlanip von Keu
stone, Nebr» befand sich letzte Woche
in Grund Island und stattete bei die
ser Gelegenheit auch unserem Sant
tum einem freundlichen Besuch ab,
um seinen Obulus sür den ,,Anzeiger«
zu entrichten. Er befand sich auf der
Durchreise von Hastingä, woselbst er
sich kurze Zeit bei seiner Mutter auf
hielt, und berichtet daß er aus«-Meiner
Rauch bei Keoftone infolge des soweit
milden Winters genügend Futter sitt
das Vieh hat.
Bei einem Kartenspielchen iiu
Hei-n einer Freundin, an dem auch
Frau Richard Wiesner :theilnahni,
ging es uin eine 2psündige Methtvurst. «
Dieser Leckerbissen bot Gelegenheit, sichs
beim Spiel tüchtig in’g Zeug zu legen,
und l)ol’s3 der Mopvel, Frau Wiesner
zog das lange Ende, nämlich die
Wurst. Ob da nur Spiel-Virtuosi
tat dabei eine Rolle spielte· Glück oder
sonsttvag, das entzieht sich unserer Be
rechnung. Genug, sie anaelte die
Wurst. der kein langes Leben bescheert
war.
Der frühere Buifalo Bill-l5ireus
bat überall hin, nIo derselbe toinsnen
den Sommer Vorstellungen giebt —
auch nach hier - eine Warnung er
lassen, auf ein Individuum, das sich
Chor-. MrDonald oder l5.l)ag. Mc
Morton nennt, Acht zu geben. Der
Mann, welcher eine Liste der Städte
in der Hand hat, die der Cireus besu
chen wird, figurirt als Vertreter deg
selben und versucht lssontrarte fiir Fut
ter- und andere Liefekungen abzuschlie
ßen, sich solcherweise eine schwindels
hafte, aber leichte Existenz verschaf
send.
— Tie »l-8treat Western Chemieal
Mia. (-5,o.« in Lincoln wird in Bälde
ihren Fabrik-betrieb nach Grund Js
land verlegen, da ihr hier bedeutend
bessere Facilitätcn geboten werden, als
in der Staatsbauptstadh Die Gesell
schaft sabrizirt dreißig verschiedene
Arten von Vieh-9Jledizinen und ge
denkt man, bis Mitte März die Ma
schinerteusw. hier ausgestellt zu ha
ben, um mit dem Betrieb beginnen zu
lönneik Das Gebäude der Geer Har
rison iso. an Kimball Ave. wird den
Fabrikationgzivecten der Gesellschaft
dienen.
—- Das Akmen-Comite des Sauer
visorenrathes zog dieser Tage Erkan
diaungen liber verschiedene arme Fa
milien ein, welche vom County Unter
stützung erhalten, und machte dabei diae
Entdeckung, daß einige dieser Fami
lien zu viel Aufmerksamkeit erhalten,
während man über die Noth Anderer
flüchtig hinweggebt, welche der Mild
thatigleit gerade am meisten bedürfen.
Man ist nun bestrebt, in dieser Din
sicht Wandel zu schaffen.
—-— Aus Sedalia, Mo» wird berich
tet, daß der nördliche Theil von Pot
tis County vor einigen Tagen die
Scene einer Wettfahrt zwischen zwei
Automobilen war, in deren einem sich
Sherriffsbeamte befanden und in dem
anderen, mit einer halben Stunde
Vorsprung, eine Frau Bessie Brooks
von Grund Jsland mit ihrem dreijaly
rigen Töchterchen war. Letztere hatte
das Kind aus dem Heim ihrer Schwie
germutter entführt. Frau Bronm
und ihr Gatte liegen in der Scheidung
und behauptet Letzerer, in North
Platte wohnhaft, die Gattin hätte ihn
und das Kind vor 6 Monaten verlas
sen. Die Sherrisssbeamtcn holten die
Frau aber schließlich ein und wurde
das Kind temporär der Aufsicht des
Waisengerichts unterstellt.
—- D e r Kinder-Maskenball im
Plattdeutschen Verein am letzten Sam
stag erfreute sich eines regen Besuches
und hatten sich ungefähr 75 Masken ein
gefunden. Die Eltern hatten sich viel
Mühe gegeben, ihre Liebling faschingk
artig herauszustaffiren und boten
diese Miniaturmasken ein lustiges.
heiteres Bild. Natürlich gab es auch
Preise, die von folgenden Kindern
gewonnen wurden: Viola dann, Al
bert Stollenberg, Entil Rickert, Helen
Heusinger, Max Scheel. Gruppen
pretfe: Helen und John Meisen, Erteil
Rcher und Ed. Hann, sowie Leon
und Edna Mewes, Jda Rickert nnd
«
Florence Reese. Die Preise bete-irgen
zusammen Ils.
-- Jener J. Scudder von Grand
Island, der vor mehr denn Jahres
frist wegen Raubes nach dem Staats-.
znchthang gesandt wurde, ist nun,
nachdem er dreizehn Monate von sei
ner Strafe abbüßtc, begnadtgt wor
den. Der junge Mann hielt seiner
zeit einen Freund mit geladenem Re
oolver auf und raubte ihm feine Baar
schaft im Betrage von zweiDollars.
Da die Begnadigtuigs-Bel)örde in die
sem Falle sich zuriickhaltend zeigte,
wandte man sich an Gouverneur Mare
head, der die Einwilligung zur Be
gnadigung gab, welche von Richter
Paul nnd dem früheren (Fountyan
malt (-51eart), die an dem Prozeß aktiv
betheiligt waren, sowie von Bürger
meister Rhon, W. H. Thompson, Po
lizejchefArbognst und Sherisf Sie-—
vers befiirwortet wurde.
Einige arme Teufel, die auf
den Eisenbalsngeleisen mühsam Koh
lenstiickchen suchten und in einem Sack
ausbetvalsrten, wurden vor einigen
Tagen von Deteltivz der llnion Pack
sic arretirt, aber wieder entlassen, in
dem die leicht zudittirte Strafe vom
Richter erlassen wurde. Diese Gehei
men sollten ihre Augen aus wichtigere
Sachen und Uebertretungen lenken,
alS aus arme Kohlensammler.
—— Die Klage der Firma Fuller ele
Langmann gegen verschiedene Eisen
bahn-Gesellschaften auf Erlangung von
Schadeuersatz kam am Dienstag Mor
gen im Countvgericht zur Verhand
lung. Drei derselben ivurden auf
gütlichem Wege geschlichtet, zwei mei
tere sind noch zu erledigen.
« Nach einem niebrmonatlichen Be
such in Süden resp. bei seinem Bruder
August in Fraiicitas, Texas, ist Frii
Müller, westlich von Cbapman wohn
haft, wieder zurückgekehrt Er berich
tet, dass man bereits schon Bohnen und
islirbsen in den Gärten pflückt, Kartof
feln erntet usw. Die Tomatoranken
sollen 20»——25 Fuß lang sein und die
Rosen in voller Blüthe stehen. Wir
hier erwarten in der Zwischenzeit noch
einige anständige Bligardth ehe es
grün wird.
—- E i n DandtossersSchleichdieb
treibt hier seit einigen Tagen sein
Handwerk. Ein solcher Diebstahl «
wurde am Samstag aus dem Kohler
Hotel gemeldet, der Langfinger ist
aber soweit noch ntcht entdeeekt wor
den«