Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 13, 1914, Image 1

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    Nebraska
HLUMSEYUZBQH - .» "«
Eiii ski-ii;;;:-2kk;;i;
II Inseln-sicher III niem- Hinsthi Im su- deuiithc Theater-abend tm
Stuf-I is hieß-en ,,Liedekiktnz«.
Au zshlkkiches kepkäikuistises Dentisthsm hatte sich eingefunden.
Wenn wir in Folge-idem uns erlau
ben, ein kurze-z Nesuniee des atn Sonn
tag Idend int hiesigen ,,Liederkranz«
Idee die Bühne gegangenen Theater
sscki »Von Stufe zn Stufe-« oder
»Ist Sehen eiI Tritt-« zu geden, und
didei von vornherein deinen, dass die
i
Itrssührung sür unsere Verhältnisse eine
recht hübsche und anertennenawerthe
Dar, glauben Iir nnd in dieser Hinsicht
keiner Uebertreidung schuldig zu machen,
denn thatsachlich wurde das Beste gelei
stet, was aan den mitwirkenden Kiästen
zu erwarten war. Es kl ppte Alles,
filed ging wie am Schnürchen und dte
einzelnen darsteller beherrschten ihre
Zellen in adrzüglicher Weise.
Eksreultch war es zu sehen, tote das
thesierltedende Publikum same das
Destschthtitn int Allgemeinen sich eiu
Stelldichein gegeben hatte, sa daß, nian
kann sagen vor einem vollen Hause ge
spielt Iurdez und dies ntag wesentlich
dazu deigetragen haben, daß die Aus
sührnng sa vorzüglich gslang.
Ehe sir aus die Ausführung im Ein
zelnen eingehen, wollen wir versuchen,
die Ouintessenz des Stückes wiederzu
geben, welches in seiner Art eine lehr
reiche und hachtnaraltsche Tendenz hat.
Marie, eine Kuh-schmu, hat ein
persenheebsldiiiß kn« einein innen,
aber ehrlichen Tapezseeergehilsem Ernst
Usblniuth, Ein Gras, welcher ini
Stück ermahnt wirb. aber selbst nicht
ausiritt, macht gleichsalls einen Sturm
aus Mariens Herz. Dei Stubenmaler
Iellt Lerche sowie bie Handschubnäberin
clise, weniger vani Herzentiideal e.-.
stut, machen ihr plaiifibel, daß die vor
iiebnie Partie die bessere sei und sie oeni
Tapezieiesgehülsen den Laufs-ab geben
solle Sie knnipstiiiit sich selbst und
schwankt Wablniutb, bei deni das
temperaineiit und die lsnipöcung eines
beleidigt-n Herzens zuin Durchbiuch
Istsint, als der Graf sich meldet, fordert
bis zum Morgen Antwort, ab ei Marie
als sein Weib heimführen dars. Diese
Herzensausivalluiig deutet Marie salsch
iiiid als zukünstig unbeilverlünbeiib,
bei-in noch besiästt durch Felix Lerche
und Elise, und sie entschließt sich sür
den Grasen. herzensgequölt begiebt
He sich zur Ruhe, und biet beginnt bie
Traumallegarir. Im Traume ist sle
m des Grasen Maitresse, fühlt fra
bscb nasenlos unglücklich, gebeinåihlgt
Jslhrer Schande, iinb als der selihere
Geliebte zusällig aus der Bildslache er
«scheieit, bereut sle iinb sleyt ihn an, sie
zs besreieii. Derselbe aber, gerad und
edrlich von Charakter, beni noch bie
Herzenoivunde brennt ob der Versto
ßiing, erhöit sie nicht« weil sie ieiiie Liebe
sit Füßen trai« obgleich er einen inne
ren Kampf liest-ht, unb mit elner tem
persnientvollen Nesterion auf sit nnb
Zeitverhäitnisse, bin Wesen des moder
iien Finaenipett geißetnd, und init been
Iniec »Amt« aber ebelicht«« überläßt
ee sie ihrem Schickt-L Der Graf wird
ihrer überdrüssig, sie sinkt von Stufe zu
Stufe, nnd tin dritten Akt knnbet sie bei
ben Votksiängern tn einem Lokal. Dort
erscheint ber frühere Geliebte Wohl
siiitb zufällig wieder auf ber Seenr.
Sie tritt mit beni Sniiinieltelter an ibii
her-n und Beide erkennen sich wieder, er
der ehrliche Mann, sie bie Gefallene,
Er Iill sie wieder erbeben und bietet ibr
Gelb ein« ein Gsichitit zu geladen iiiibi
«,»b - ihilicheii Weg zu geben Des GeJ
, fühl bei Schande gebietet che, m In
" gebieten aniznfchtngem Tiefre und tie
Jet sinkt sie Schließlich erichetnt sie
t- Ileeten Akt ganz herniiteegetoniinen
Ins in Bettlerkieionng. Lerche nnd
sltie erfuhren ein gleiches Schickt-l nnd
bte Drei teesieii sich, sie es bei be
»Volkssärigertider Fall war, tiiieh hier
wieder. Lerche geht, kommt zurück,
höndiqt this eiti Pccket ein und ver
Jschwindet. Dasselbe ist gestohlen Als
jsie damit vavotteilen will, wird sie als»
iDiehtn von der Polizei aufgehalten
iEit nützt nichts, daß sie beiheitert, mai
thicket von Jemand erhalten ztt hoben,
Fdenn man beschtsldigt sie daraufhin der
Thehleiei us d siihrt sie ab. Du erscheinti
;Wsshltntith wieder auf der See-te mit
jundereu Spurtergnugerty erkennt sie!
’iind ihre Legt-, doch sie entflieht» Er
thll ihr nacheilen, doch der Polizist hält
Iihn zurück. Sie hat den tiefsten Stand
Yeireuhh und hier ist dle Trauntttltegortc
thi Ende. Der fünfte Akt zeigt ihr Et
"ivathen aus tiefem, schwerem Trunkne,
tn den sie tm ersten Akt verstei. Jetzt
ist sie glücklich, daß Alles niir ein
cis-unt time, sie gelobt, ihren Ernst
Wohlmiith zu heirathen und dett voi
nehnten Liebhaber abzuweisen. Es
klepftdraußen, sie öffnet, Wohlntitth
tritt hochzeiiltch geschmückt herein, um
sieh sti- Jatvort zu holen, das ihm seen
dig gegeben wird, itiid schließt das Stück
mit einer Invtheose seelische- Glücks-»
Dazwisehengewoben sind Gesange-sor
Jtellge des Stubenmaieis Lerche were
"Gsebrings nnd der Handschubnöhmn
Elise Grau Riemann) sauste die Tanz
perfiiyrung bei den Volkssangerm
Da Schreiber dieses nicht zum Thea
terkiittker geboren ist, der Kritik auch
qui dem Wege geben möchte, da Jeder
sein bestes Können einseyte, kann er
dieseihallo auch nicht in’s Tsetate gehen,
sondern nur den per-fis lieben Eindruck
schildern, und dieser war ein sehr gün
siegen
Die Haupirollen lagen in bewährten
Händen « die Pudrnncherru Marie,
Frau T. M Sullivan; die Handschuh
näh-ritt Elife,, »Frau Marguieihe Nie
mannz der Tapezierergehülfe Ernst
Wohl-umb· Herr D Jli Niemann; Fe
lir Lerche, Stubenmaler, Herr Recht-ro
Goebring, » die ihrer Aufgabe hüber
gewachsen waren. Frau Sullivan hatte
die Titelrolle inne und lieferte unserer
Ansicht nach ein treffliches Charakterg·
mälde in allen Nilaneen desselben, ob
gleich«die Rolle hohe Anforderungen
stellte, was urn so mehr anerkennens
wertbist. Frau Niemanu als Elise,
in ihrer Rolle gerade das Charakterge
sentbeil, war einfach köstlich, wie wir
Grind Islander sie schon seit Jahren
kennen. In welcher Weise sie auch iu
den einzelnen Lebensbildern austrat, sie
ris; due Publikum zu Lachsalven hin,
shecr O. N. Nie-nann, der dltt«gcsseni
der ganzen Bühnenaussühknsig, liesme
ein seines Charakters-antun des Tape
zietekgehillsen Wohltnuth in seiner Hu
.zensinnigseit, seinem tkmpesamentvollen
[-llnstteten, seiner Ehrlichkeit und seinem
lWabkbeitstnutb such er ist unserem
Itbeatekliebenden Publikum eine bekannte
nnd beliebte Figur ans den Brettern,
die die Welt bedeuten. Dasselbe kann
von Herrn Rich. Goehcsjng gesagt wer
den, welcher einen höchst gelungenen
Felix Lerche wiedergab, und der nnt
Frau Nletnann lm Gesangs Dnett nicht
nur Gutes leistete, sondern auch net
ldienten Beifall erntete. Ein prächtiget
Wirth war Hm- Heincich Lockc nnd
»Herr Jul. Leschsnsty als Habtcht int
sLotal bei den Volkssäiigekn war das
Psototyp eines echten genesen-fischen Ze-!
check. Auch schien ewinnetlich ztenittchH
stetgepicht zu sein, denn ebne eine Miene:
sit se ziehn, verschluckte ek dte Bier
mlktneen, die ihm det- etzüknte Winhl
zukechtbtnntr. Auch schien et besondets
tm Jlnzeiget se Hekald vertiest zu sein, J
nat konnten wie nicht matt-eri, was ihns
seintetesitM Wahrscheinlich hatte ers
in dag Kochrezepi ani der letzten
eit. verliebt.
Tie jungen Damen Alma Lorenyem
Maltnine Stratnianu, Lydia Mena,
Lilit) Baker, Margarethe Vater, Eisie
Raser, Marion Clausiem Margarethe
Meyer, Linna Meyer, Olga Schuma
cher sowie Anna und Ella Speepem
welche bei den Volkssanaern ali- Tan
zerinnen auftraten, machten ihre Sache
wundernett und ernteten hierfür auch
den eeichsten Beifall, der sie zn einer
Wiederholung veranlaßte. Auch von
den übrigen Mitwirkenden kann ge
sagt werden, daß sie ihrer Rolle nach
Kräften gerecht wurden.
Der leitende Geist des Ganzen war
herr O. R. Nieniann, und neben dein
Fleiß und der treuen Hingebung inr
die gute Sache seitens der Mitwirken
den ist ihm nnd seinem iniiyenollen
Walten der schöne Erfolg zu verdan
ken.
Wie schon oben erwähnt, ist Borsie
hendeö leine Kritik vom Standpunkte
der Kunst aus-. genug, daß man das
Gebiet der Kunst zu streifen suchte und
auch gestreift hat. Das scharfe Seziri
messer der Kritik ist hier demnach nicht
angebracht und darf auch nicht ange
wandt werden, denn es gilt nur, das
liieleistete im günstigen Licht zu be
trachten und dem höheren Streben in
idieser Richtung Gerechtigkeit widerfah
irenzu lassen. Die Ausführung war
iohne Frage eine gute zu nennen, und
das Publiluiii, welches nicht niit sei
nem Beifall geizte, durfte sich sagen,
einmal wieder eine Theaterborstellung,
von heimischem Talent ausgeführt, ge
»O
ich
«
Z
sehen zu haben, die hoher stand, me
manche der berumziehenden deutschen
TheatnsWandertruppeii, deren Mit
glieder sich doch zu den deutschen Ve
Lrufgschauspielern rechnen. Freilich
mus; bemerkt werden, daß die Haupt
.rolken in banden lagen, die durch jah
Erelanae Mitwirkung aus der hiesigen
Bühne wohl zu dein Praditat Schau
spieler berechtigt sind; da aber trotz
der Mitwirkung dilettantifcher Kräfte
das zusammenipiet ein so harmoni
sches war, ist dies um so mehr anzuer
kennen.
Wir liulbiaen der Idee, dasi die
öftere Wiederholung eines solchen deut
schen Theaterabendg eine nachhaltige
Wirkung auf das hiesige Deutschthum
ausüben würde, und damit wäre allein
schon ein hehrer Zweck ersiittt.
-- Der Polizeichei lieferte am Mon
tag den Deserteur Ernst F. Fro, der
sich den hiesigen Behörden selbst stellte
an die Milititrbehorde in Omaha ab.
Seine Mutter ist hierselbst wobnhast.
—- Frau Albert v. d. Veyde nnd
Rudolph Lueas begaben sich ani Dien
stag nach Gothenburg, urn deni Leichen
beaängnisi ihrer Cousine Frau Herin.
Jüraeno, neun Meilen ndrdlich von
dort wohnhast, beizuwohnem
» Der seit dein Jahre 1887 mit
seiner Familie hier wohnhaste Jakob
Kandqu ein alter Soldatenveteran,
starb im Alter von 74 Jahren und
hinterlåsit außer seiner Wittwe noch
drei Sohne, die sämintlich hier woh
nen.
— Wie verlautet, haben die hiesigen
PserdehtindleriFirmen den Beschluß
gefaßt, infolge bes immer lebhafter
werdenden Pserdegeschttsts hiersetvst ein
ihren Interessen geividmetes Blatt her
auszugeben, welches zweimal monatlich
erscheinen soll.
—- Aus Ersuchen Dr. Siitherland’6
von hier soll seitens der staatlichen
ControllsBehorde die Leitung des Tu
berluloseshospitalg in Kearneh einer
grttadlichen Untersuchung unterzogen
werden. Er begründet seinen Ver
dacht, daß nicht Alles ganz richtig ist,
mit dein Bericht der Geichafisteitung
des Dospitals stir November, nach wel
chem jeder Jnsasse während dieses Mo
nat634 Eier pro Tag derconsumirt
hohen musi.
— Unser den Farmern des Platte
tholo, südlich von Shelton, crrculirt
jetzt eine Petition, welche die Verle
gung der Platteflusz-Brlicke von ihrem
sesigen Plai, südlich von Shelton, in
JukNiihe der u. P. Bahn-unsre nach
der Countdgrenze, zwischen Bussalo
»und Hat County, bezweckt. Das
vßrde die-Verlegung der Brücke eine
Kette nnd Osten bedeuten, und zwar
llfienter die-Eisenbahnbrücke, wag inso
sern von Bedeutung wäre. als bei ein
lirrtendem Eisbrechen das Eis sich an
kdrr Bahnbrtleke brechen und solcherweise
als Schuf wirken würde. Auch wird
Yberdorgehobem daß die Brücke im
Frühjahr einer Reparatur bedarf, die
’mel1rere Tausend Dollars kosten wird.
Da ferner der Fluß an jener Stelle
schmäler ist und infolgedessen auch die
kBrticte eine Verkürzung ersabrt, wür
sden, dies Alles in Berechnung gezogen,
ldie Kosten nicht allzuboch kommen. Die
Petition wird dem Countnszupervisw
renratlt beider lisountieö zu Erwägung
sunterbreitet werden. ·
—. Bis zum letzten Donnerstag sind
wir hier in Grand Island und in Ne
braslaliberhaupt von Schneestiirmen
und Zerowetter zum Staunen Aller
verschonimordeu, aber am Abend ge
nannten Tages nichten keine lauen
Frtiblinåswinde um die Wangen, son
dern Boreas hatte die Backen ziemlich
voll genommen und blies eiskalt aus
vollen Kräften, von staubartigem
Schnee begleitett. Jn der Freitag
Nacht soll das Thermometer lti Grad
unter Null angezeigts haben, und dem
LZeitnngsschreiber erfroren alle seine
Mitleids-, seine Blumen, deren Grün
in trübenvder einsamen Stunden ihm
das Vers erfreute. Am Samstag und
Sonntag wurde es wieder milder, doch
ist es nicht ausgeschlossen, das; dieser
Monat noch weitere. ähnliche Ueberra
schunaen bringen wird.
Tag Oberqericht des Staate-I
Nebrasla hat durch eine lürzliche Ent
scheidung den Wirthschasten einen
schweren Schlag versetzt. tksg entschied,
daß eine WirtbschastssLizens als ver
fallen zu erllitren ist, sofern das Ge
baude, in welchem sich die Wittbschaft
befindet, einer Brauerei-(Htesellschast ge-;
hort. Durch diese Entscheidung wird;
das sogen. Gibsomliitesesz von 1907 als;
zu Recht bestehend erllart, das be-j
stimmt, daß ieine Wirtlsschast in einenij
litebaude sein dars, welche-J einer Bran- ;
erei gehort. Unter diesem Gesetz tout-s
oe me Wkktoschangiizeus von A. es
Hat-ff in Stanton cancellirt weil sich;
dessen Wirthschast in einem der Sturz-;
Brauerei gehörigen Gebäude befand«
Ter Fall mnrde appellirt und dag«
Oberaericht des Staates entschied in
oben erioalsnter Weise.
Wie ioir aus der »Tribline« er- Z
selieii, ist der Liiicoln Stadtuervand i
dein Beispiele des Oinahaer gefolai l
und hat energische Protcsilieschlusse qe- I
.aeii die Vorlagen silr nationale Bro I
tIibition an die Nebraska- Vertreter ini
Conareß gesandt. Dier hiesige Orts
verband ist bereits an der Arbeit, ein
Gleiches zu ihuu uiid einen geharnisch
ten Protest an unsere Vertreter im
Coiigreß zu senden. Der Kampf be
ginnt jepi auf der ganzen Linie! l
·—Wie verlautet, will die Natioiial
Suii ö- Cloak Co. Grund Island als
Geschäftszeiitrunisür den Staat Ne
Ltime-la in g Auge fassen iind von hier
aug, unter Aussicht eines jungen Man
nes ihre Versendungen vornehmen.
Es wird aus täglich 300 Packete ge
rechnet, wodurch dein hiesigen Postaint
eine Mehkeiiinahcne von moiiailich
-600 erwachsen iollrde.
—Profitirt durch die theure Erfah
ruiia solcher unglücklichen Leute, welche»
ihr Geio durch Spekulation Feuers
oder Diebe verloren haben, und depos
nirt eure schwerverdienten Ersparnisse
in der Ersten Nationalbanl, in welcher
sie acaen Verlust irgend welcher Art
acschtlft sind.
L
— Jn Lincoln verbot der Vater ei
nes Schulmädchen5, daß dasselbe am
Haushaltungstursus der Schule theil
nehme, infolgedessen es vom Schulde
such dispensirt wurde· Der Fall wur
de schließlich vor das Staatsobergericht
gebracht, welches entschied. daß die Cl
tern in solchen Sachen ein Wort zu
sagen haben und bestimmte, daß das
Kind wieder das Recht zum Schulde
such erhalte. Doch die Schulbehörde
stellt sich nun auf die Hinterbeine und
weigert sich, der Schülerin ein Diplom
zu verabfolgen, da dieselbe die von der
Schulbehörde geforderte Arbeit nicht
vollendet habe. Dieser Fall wirst wie
der einmal ein grelleS Schlaglicht auf
manche Eltern, welche ihre Töchter zu
allem Anderen, nur nicht als tüchtige
künftige Hausfrau und Mutter erzogen
wissen wollen. Aber gerade zu diesem
Behufe wurde der Hausl)altungsunter
richt eingeführt. Anstatt nun einem
»Madchen die Gelegenheit zu geben, das
EHaugIvirthschaftlichh das ihnen über
svannte Eltern, und dazu oft noch
Isolche welche von der Hand in den
Wjiund leben Iniissen, vorenthalten, in
Ider Schule zu lernen —— gewiß weder
Schande noch nutzlos, indem is im
ispateren Leben zustatten kommt —- ver
Ibieten es ihnen solche Eltern sogar und
lassen es. sich Klagegelder kosten, um
ihr elterliches Recht durchzu
sehen. Man weiß da nicht, wer mehr
zu bedauern ist, das Kind oder die
übersbannten, aber beschränkten Eltern!
— - Herr Arpst, der Vertreter der
Denver Möbelsahrit, von welcher wir
kürzlich berichteten, daß es deren Ah
sichtsei, ihre Fabrik hierher zu verle
gen, und worüber tn der Handels-kam
mer seinerzeit debattirt wurde, um die
Realisirnng desJ Projekteg zu bewert
stelligen, erklärte Herrn Conners am
Dienstag, daß die Firma unter den
hier gestellten Bedingungen zur Ueber
siedlung bereit fei. Es ist die Absicht
der Handelstainmer, 81500 aufzubrin
gen zur Bestreitung des Umzugs und
anderer Jlleiner Ausgaben Bekannt
lich soll die frühere Eine-Anlage als
Fabriiriiumlichkeitbenutzt-werden, die
Herr Sondermann der Firma fiir
STWUiiherlassen will unter der «Be
dingung, ist«-Ost in Baar Izu erhalten
nnd die iibrigen JWW in Authen
scheinen des Unternehmens anzulegen.
Wir dürfen nun also wohl mit ziem
licher Sicherheit aus diese neue Indu
strie rechnen.
Vor einigen Tagen wurde von
der hlesigen Polizei ein lstiihrigeg
Muochen ausgelesen, das-; sich schon seit
zwei Jahren der elterlichen Kontrolle
entzog nnd ein liederliches Leben führ
te. Sie nannte Namen von hiesigen
Männern, die in gewissen Kreisen un
serer Stadt in hohem Ansehen und
Achtung stehen, allem Anschein nach
aber trotzdem moralisch tief stehen, so
fern sich die Aug-sagen des Mädchens
verifiziren. Dasselbe wurde nach einem
Besserungöheim in Omaha überführt.
sWie überall, so kann man wohl auch
Hhier von manchen sogen. geachteten
sitievriisentanten unserer Männerwelt
lhiusichtlich ihres moralischen Tiefstans
des sagen: »Gewogen und zu leicht be
fundenl«
—Wie Sherisf Sie-vers berichtet
wurden bis anfangs der Woche 81000
an rückständigen Steuern collectirt.
Co sind 751 Zahl-nigsbefehle abzu
liefern und hofft man, sämmtliche rück
ständigen Steuern bald colleetirt zu
haben. Dies mag Manchem ungele
gen kommen, doch gleiche Rechte sor
dern auch gleiche Pflichten.
Beim Eiseinernten hatte am
Mittwoch Vormittag Fred Gloc, Sohn
von Denkv Gloe, das Mißgeschick, von
einem 15 Fuß hohen Gerüst zu stürzen
und sich schwere Wunden im Gesicht
zuzufügen und mehrere Finger nicht
unerheblich zu verletzen. Dr. Lingens
felder nahm den Patienten in Behand
lung und steht zu hassen, daß keine
nachtheiligen Folgen eintreten werden«
—le Samstag Abend segnte in
Omaha, wo sie sich kürzlich einer Se
schwürsOperation unterziehen mußte,
die gut verlies, aber ein Krebsleidens
zursl Folge hatte, Frau John N.
Hengen im Alter von nur 63 Jah
ren das Zeitliche. Die· Verstorbene
war hierselbst wohlbekannt und war
ein Mitglied der Spangenhergszauri
lie, die sieh anfangs 60er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts hier ansie
delte, und betrieb ihr Vater den histo
rischen »O, K.« Laden· Als kleines
Kind kam sie mit ihren Eltern nach
Grand Jsland und im Jahre 1884
trat sie mit Jos· N. Dengen in den
Stand der Elte. Drei Kinder: Peter
in Lincoln, Fred in Omaha und FrL
Louise Hengen in Grund ngand, ent
sprangen dePEhe und außer diesen
betrauern die Verstorbene noch eine
Anzahl Verwandter, die zum Theil
hier wohnhast sind. Die Beerdigung
fand am Mittwoch Morgen von der
hiesigen katholischen Kirche aus statt.
—- Bei Distriktclerl Langmann ha
ben die Commercial Stute Bank sowie
die Home Savings Bank hierselbst
eine Klageschrift behufs Rückerstattung
von Steuern eingereicht, welche laut
den Bestimmungen der Steuergesetze
deS Staates Nebraska unrechtmitßig
erhoben und collectirt wurden. Bereits
im Dezember hatten beide Wanken dies-·
sMehrsteuern nur unter Protest bezahlc
beim Countyclert dagegen remonstriri
und dann vor dem CountypSuperdtsos
renrath formell Protest erhoben, der
die Angelegenheit, in Verbindung mit
dem Countyanwalt, dem Asjeßmenk
Gomite til-erwies Spater weigerten
Fsich die Supervisoren peremptorifch, die« ,
scollertirten Summen ziiriickznzahlen,
Jwelche sich auf sicut-Zu resp. 8229.50«
« belaufen. Es hat den Anschein, als
ob dieser Fall etwas complizirter Ra
tnr ist und sich mehr oder weniger in
teressant gestalten mag.
Kongreß-!)ievriiscntant Kiniaids
wird nächstens im Abgeordnetenhouse
des Kongresseg eine Gesetzvorlage ein
reichen, welche bezweckt, die Sand
hügeLLandereien des Staates Nebras
la in größerem Masze wie jetzt mit
Nraszzu befan, und sind siir einen
diesbezüglichen Versuch in der Halsey
Natit)cinl-Forstresert)e in Thomas Co.
norderhand 82000 zu bewilligen So
fern er mit dieser Bewilligung durch
dringt, wird der Proheversuch mit ei
ner in jener Gegend unbekannten Gras
art vorgenommen werden, die auf den
Sandliinoereien dicker und reichlicher
wiichst wie das heimische Gras-.
— Nachdem nun bereits in mehrere
Psiitrliituser iu der letzten Zeit einges
brochen wurde, bat das lichtscheue Ge
sindel nun auch dein Pfarrhaus Hochw.
Vater Wolf-«- einen nächtlichen Besuch
abgestattet. Man kehrte Alles st-.
oberst und zu unterst, vergrifs sich aber
nicht an den Werthsachen, sondern liess
nur einige Dollarg in Geld als will
tommene Beute mit sich gehen. Die
Spuren weisen aus dieselben Einbu
cher bin, welche in den übrigen Pfarr
hausern ihr lichtscheues Gewerbe aug
ubten: auf einen Mann und eine
Frau.
i — In seinem Heim, sieben Meilen
südwestlich von (-5airo, starb nin Dien
ttag, nachdem er noch letzten Donner
stag in Grand Jssand war, ziemlich
unerwartet der bekannte Former und
Vieliziichter August L. Meith, der set
nerzeit auch ein Mitglied der Hall
County Jan-Gesellschaft war. Er
htnterläszt außee Brüdern und Schwe
stern seine Wittwe und sechs erwachsene
Kinder. «
—- Eine Gelddeponirung zur Aus
zahlung von Checks hat einen großen
Vortbeil sur Frauen, indem sie sich da
durch bezüglich ihrer Haushaltausqaben
genau aus dem Laufenden halten kön
nen. Gelddepositen von Frauen sttr
solche Zwecke werden in der Ersten Na
ttonalbantgeen entqeaengenouimeu.