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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 6, 1914)
ORC chn Ihr Truhcl mit die Augen habe, geht zu Max J. Dgge AusnSpqialisL Zimmer 42-43 Herde Gebäude. Grind Island Rottnnt zu un-. wir; möchten gern Gurt ; Wäsche-Arbeit thun. Wir find dafür vorbereitet? u. qarannreu, daß Ihr zufrieden Iem werdet. Telepdomkt michs unserem Wagen. Telephon No. U. I tin-wo ssuno srwz LAWW - p. A. ais-to- prop. Grund Island, Nebmgt.; - KraftM sssix säzwachezklännerig Mosis-, sicheres-ring. ; «- ,.-:!-.t:c1: Zic nist-- s!»s.--s:: fix soc und numan I kn· »He w.««11ndlns:. Eil-H g« umso-. Schwache F v-«:: .«":1.: Zutun uns-, wunjurtsx oc-» man! I Mii, s»:-;L-i.i( T. sses :— sst trs wiss-um Hirt . fu« ::, nist- M i!-««::.-. fis-s .s Hufckzlüar schicke-L I Fu .,«:.« Zku sm: » 51 »»-2 r-:.:!:.z-»r jun werden « 2 s·«--«-:1 Et-: Eis-n ·»«i» wsers M hats-c Acht-J zuI den-spukt Istdrsgspmstk Z ! Ed. A· Hosen-manch m som- it vor-Eu, st. t. A. c. MAYER I Deutscher AdvokaiI I Doc--tfcher Vollmachten, Testamente · cis-act ist-act Nehmt-? Bezahlt den sinniger-, nur ALT OSDDSS s 00 Leichenbesiatiek, .«. ; : te« Dritte Stxafke z-. ex-; - aq riet «-1chk,«1..'l)-’.I.I» B Ins-:- Osmb ihn-. J. L. lhivingstun seht- sxikkkm W H. fhomvson Umsoßal nun Untat Praktizikt in allen Gerichten Gruntsikqscxjrhithqwchki»si- :u.c« Fiel-kn- « onen semi- Zo«mtitijt. Dr. Ost-as- H. Meye Dcutfcher Zabnatzt devve Gebäude schone L 51 « - TMWWJ Verfacht I J. H. ISYSKS T J plattdeutlsser Zammrkt r Dolau Erim-, - - Guts Ich-IT E REMEDIES-Mk Brzahlt Ente Zeitung. indem Ihr uns 8125 zufchitht. f VIII sc Vcssss klssslskccc PATENTS fis-or Ins-s cui Wü dmj Koffer-. sonn- vos sitt Stier-. is. Fiktion-M Wanva wurde ein weni rot. .Aha,« dachte er, »es mrnt.« Von nun ab rubrizierte er Wanda und denAdjutanten in seinem Kindb lon unlöslich zusammen. Denn ei nen konnte sie nur heiraten. Leh mann. das wußte er, mochte sie nicht« und die Blaue Baronesse war zu dick für sie. So’n dicken Schwoget wollte er nicht haben· Die Dicken traten immer faul, alles wollten sie geholt haben und er . . . er würde rennen müssen. Und schließlich war die Blaue Baronefse vom ZiviL Und das Zivil rangierte er unter die Sozialdemokraten Sein Schwager mußte einen bunten Rock haben und mußte dünn sein. Punltum. Paul war so eingeschüchtert von ihm, daß er auch schon aufs Zioil schimptte. l Max oernachliissigte seine Mäuse zucht nicht« Die gelben. meidet-arti gen Wesen waren bereits ergraut und liefen lustig umher. Jn dem— alten Heu war es fo lebendig, wie in einem Ameisenbaufen und der Ge ruch war fiir eine Maus gewiß hoch erquielend. Die Atmosphäre des Zimmer-s wurde so verfänglich, daß Minna sowohl als Anton steif und, fest behaupteten, in Maxenö Stube röche es am stärksten nach Mäusen. ! Gedichte auf Wanda hatte er schon « mehrere fertig; aber sie genügten seinen Ansprüchen noch nicht. Es sollte etwas Balladenartiges werden und er hatte bisher nur Lyrifches zu frank-e gebracht Am besten noch gefiel ihm folgende Strophe: ! Wer sieht heraus, ihr Schergen? « Es ist Leutnant von Bergen. Wer ziehet sroh die Fresse? (einen andern Reim fand er nicht). Die Blaue Baronesse. l Und zuletzt? —- — Ach geh man! Es ist bloß der Lehmann. Also dentt in ihrem Sinn Wandu. Mehr tnckt sie nicht hin. —- f l Aber nein, das Gedicht mußtes glatter und länger sein; vielleicht konnte Freiligraths: Wüstenlönig ist der Löwe, als Bersmaß dienen Das zagte sich ganz samos herunter. Paul sollte mitdichten. Das war aber n fauler Kopp Nichts als Wickelsterne sägen und wieder Wirkl sterne siigenz als ob er die ganze Familie Landmann auszuwickeln be absichtige. Außerdem war Waschlappen. Das Wort Fresse sand er nicht dichterisch. Zwei Tage später hatte er ein« besseres Gedicht dersaß:. Es besaß oier Verse und hieß »Wandaö Steis chen·" Er trug es in der Westen-i tasche. aus einem ausgerissenen Aus satzbmne bei sich. Nun wollte es der Zufall, daß » sich abends sie nomponsquee über i die Jacke goß und daß Wanda ihm, als er schlief. die Flecken heraus-ma chen wollte» Natürlich sand sie das , Blatt, natürlich las sie das Gedicht. E Sie steckte es ruhig wieder in seine Tasche und ging versonnen zu Bett. Sie wollte ihm morgen etwas in die Tasche bugsieren . . . " Es war noch nicht Abend, es war erst Mittag. Melanie legte die SUP pe aus; Anton in Serttierlioree und weißen Handschuhe-r, die er sich meist kurz vor Tisch erst wusch und dann naß überstreiste, umkreiste mit je »zum -III!III-:!:-s:sc-r cske org-III «.«Ii.lrIIII?se. Tcr Tit-Erst Isptke M« mich eTII!!-"· »Um-»Im IIIII er vergessen LIM- ZEIT Ins kurin W s-meI!. · -;;·Iu’ saf; fromm tu Tag- LUCII » «:;IeT·.-I«. Imr fiir Im eine heinIeZ ;L-aI:0!I-II-,I, der er mir frommer MINI I.I.»"-a»k-Ik eIIIqe·Icnqin«I. Max pikktes Erden beim IeVCEIYIIIliIeII Voriibemes s ) Laßt uIIS Eure .OochchIs-EIII. LIduIIchI druckm in komisch oder eng-, .Isch zu Injßiqeii V: -is-n. Theo. P. S 1 hm ; Form- Anteil-en · Ost-strafte, Grundesgeutum, Ver-. sichmmguh Oesseuiliqet Notar l Wir spreka deutsch cssikk im Mcslliftm -Gkhtiude Zone : Ret- 571 Graus Jst-nd, Nebraska Dr. H. B. Boycten Arzt und Wundarzt oberhalb statt-Ink- III-these Tel. OIice 1510 Wissqu 1537 sk. l. I. fMIsIIIIIs Arzt und Wundarzt, Visite III Juden-Ideen Grund-. ssysktl I. Pol-so Isvolat ins Ists-eher send-stund Ich-Ost MW . fis-Mist -:-. .-i- « »---.-- »si- -—. - spk - hen heimlich in die Seite. nnd ihn sag dee Hattung zu dein en, denn as Lachen wae ihm bei Tische streng nntckidgh Llni dein Flut wende des Qhees si n Stimme Mnehwliseht Also, lieber Berges-. Sie lassen das besorgen« Peempt, here Oberst.' Max verseßte Wanda einen heim kÄckIeU Puss. .Wns soll hast« sagte Wanha nie wehe-end · »Warum wirst’n evt?« tuschelte MI- i e zu. Rat rlich etriitete Wanda. »3innobet!« stohlockte Max. Wanda senlie den Kops über den Teller Von jähen- Jtnpulj ergrif sen, setzte Max seinen Zeigesingee ans den blonden hintettops und drückte ihn so rasch nieder, daß sie mit der Nase gerade in das gtdßeste Auge ihrer Btiihe suhe. Grade als der Oberst eintrat, ke vanchiette sie sieh durch eine Ohrfeige. Rasch holte Max aus und haute wie der. Dem Munde Melanies entwich ein leichter Schrei entsehtee Ueberra ichimg »Ma; !!« Maxx saß da mit schalt-bewußter Dtsistigteii. Des Vaters Anteilnahme zeigte sich anders. Mit drei Schritten stand et hinter seinem Spkößling, faßte ihn aen linken Ohr-, zog ihn in die Höhe und zwang ihn aus die Knie nieder vor Wanda «Sofott bitte ab« Ass- t- teg —!I.a — —— —.1-..« !-..I »Ju- qugs Ins-q- gcur grau-, laus te Max zwischen den Kiefern, das Ohr zwischen den Fingern seines Vaters. Brederlinl zeigte sich damit zu frieden. Er ließ seines Sohnes Obr, das durch diefe Methode be reits eine sichtbare Verlängerung et litten, fahren und setzte sich zu Tisch. »Unser Ball,« wandte er sich zu ?Jielanie, »ist nun ins Rollen ge macht. Die Schreiber sind heute trit den Einladungen fertig gewor den. Nachmittags schwirren die Karten durch Liebenftadt. Das Zauber will ich der »GoldenenGa-ss« übergeben.« Max wars Paul einen Blick su, der diesem eine von Reiten berstentc Speiselammer verhieß. Paul be griff aber diesen Blick nicht. Wanda tanzte gern. Sie liebte die leichte, rhythmische Bewegung. .Und wann?« fragte sie. »Ja, in vierzehn Tagen. Dir fällt die Fabrikation der Kotillons schleifen zu, Maus-« »Ob« gern.« »Am Fenster!« raunte Max, der wieder obenan war. und duckte sich unter der Voraussetzung einer zwei ten Ohrfeige. »Was habt ihr nur!« sagte Mela- , tue. »Ich hab’ was gedichtet!« «Dichte und trachte nur deine Schularbeit,« meinte der Oberst. - Liliar zog Kon und Hände ein. Lln die Schularbeit wurde er nicht gern erinnert. Sie trübte ihm sein Leben. Paul hatte eben seinen Teller rein gegessen und die Roastbeessauce mit Brot nachgewischt, so daß sein Tel ler spiegelte. «Soll ichs mal hersagen?« fragte er. »Na loa,'« ermutigte der Oberst und füllte seinen Teller das zweite mal. Ulng cleU Hm IlllD Ikllllkllcs ..Ballade von Mir Brederlinl, be i-:.;.":: Wandag Sterben »Es iit der pure Bloosinn,« wehr te Lilaitda sicn »Mein Blödfinn!« fuhr Max auf rsc Schwester ein. ,,Ruhe!« rief der Oberst, ,,lsetveile e;.'« Max erhob sich und sprach: »Es gebt nach: Wüstenlönig ist der Lö we.« Er räusperte sich: »Wenn ich an dem Fenster sitze, Meinen Blick hinaus-gewandt, Und beim Sticken Löcher fchlitze Kommt vorbei der Adjutnnt. Seine Augen blitzen Feuer, Großes brütet aus sein Hirn, Not wird sie ganz ungeheuer Fliegt die Hand beim Gruß zur Stirn. Seine Sporen klingen lriegerilch, Und sein Schwert schlägt auf den Stein; Seine Augen blicken siegerisch So kommt er ins Haus hinein Wandel fühlt im her-z ein Sterben-« Blässe steigt ihr ins Gesicht. Wandcks z kann ruhig brechen, Leutnant gen sieht es nicht. Bums . . fertig!« Er fiel auf feinen Stuhl und schielte nach Wandu. DerOberft konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken, obwohl er merk te, das Wande- durch die Uezitatton etwas verstimmt war. Sie erhob lieh und sagte mit erläupr Humor ·Run will ich dir mal zeigen, was ein flatte- Sedichti ,Inetn Söhn . chenk Und sie text schnell nnd ! »Ur-M In det Schulen « MVÆYU Mk » - :;:. --- --"-« - e -::;·: s Seine Zu spriiben . Strenge III-im zeigt e Stim. iend das Klassenungebeaee Punkt herum auf meinem Hirn. Sein Organ klingt immer kriegerisch. Sein Gemiit isi hart wie Stein; Meine gefte schwingt er siegreich; Lauter iinfea schrieb er ein. Und ich siihl im Herz ein Stechen Bliisse steigt mir zum Gesicht . . . Meine Fiinfen wird er rächen — — Achl Berieyung gibt es nicht —- — Bums . . . fertig.« Sie lanl wie Max auf ihren Stuhl. Schallendes Gelächter der Elteur in das Wanda mit einftimmtr. Max saß da, von der prophetis schen Wahrheit der Dichtung ganz gebrochen. »Nun möchte ich noch etwas sa gen," hub Wanda an, als die Lach salve verballt war, und eine leichte Röte überflog ihr geistreiches Gesicht chen; »ich schicke voraus. daß mir der Leuinant absolut gleichgültig ist. Er ifi ein netter Mensch, der aber mein Herz gar nichts angeht. Das arcr möchte ich mir in seinem Inte resse verbitten, daß Max ihn als Zielscheibe seiner dummen Wige nimmt; denn dazu balte i den Herrn Leutnant von Bergen «r zu gut« Brederlinl wurde ernst. Das war ichneidig von seinem Liebling. »Du hast vollkommen recht, meine smaqu Und zu Max: »Du hast meine-n Adjutanten Achtung zu er zeigen, verstehst du?" »Erzeig ich doch.« entgegnete Max. »Wenn er aber in Wanda verliebt ist —.« «a.iiax:" riet Wanva entritstet. »Jaivohl, du liebst ihn, du liebst ihn auch, du —- Aut« Der Oberst hatte ihn wieder mit den bekannten Polizeigriss am Ohr. »Daß nicht noch einmal der Name des Leutnants von Bergen in Ver bindung mit deiner Schwester Namen über dein Lippen. tommt, sonst ——« Bei Jedem Nachdruct bekam Maxens Ohr einen Ruck. »Au! —- Au! —- Aul« »Ach Gott,«' wars Melanie sich fle l,end ins Mittel. »sich ihn doch wenigstens mal am rechten Ohr; das Inte trieb ja immer länger.« Dei Oberst ließ Max fahren, über dessen Wange eine stumme Träne rann. »Was machst du denn nu?« fragte Paul nach Tisch, als beide im Tus tuluiii Die jüngste Vergangenheit be sprachen. Paul tnisf schlau das rechte Auge eg: »Na nenne ich ihn bloß noch « r'. Die kleine Tasekrunde der «Goldei nen Gans« war schon beim dritten Gericht angelangt, als Bergen er schien. Es entstand bei seinem Eintritt ein lleiner Aufruhr, und Oberteutnant Schoppte ries: «Fiins Groschen in die Büßertasse!« «Fiins Groschen in die Büßerkasse!« riefen alle tiesstimmig und ktatschten mit den stachen Händen rhythmisch aus den Tisch, denn das war Brauch, wenn einer zu spät kam »Gut nicht!« ries Bergen. »Ich gehöre nicht zum Stamm. Außerdem bin ich entschuldigt, hatte —" »Ticnst beim Obersts Oho!« ries's durcheinander-. »Um ein Uhr hat der Oberst selbst Dienst beim Supoenlös seit Den schwingt er ebenso militiis risch pünktlich, wie die Bureauschliis sei! Die Ausrede gilt nicht!« »Biilr", liicillc Oclkklil" Bckgcll naherte sich dem Tische und zog ans dem Aufschlag feines Aetmels große, notdgeränderte Ratten. »Hier meine Beweise-« Schoppte zog feinen Kneifen «Schon?« fagte Major Höh-el- der normalsichtig war und feine Karte fo fort überflog. »Poli! Ah!« rief Rentier Lehmann und begann die Einladung vorzu lesen. «Aufgepaßt, meine Herren!« fuhr herbertg dazwischen »Das »Gott-me Renntier" gibt ’ne Gratisvorlefung.« »Bloß bis zwei Uhr?« murmelte Schneider-. »Ein bißchen iurz.« »Bis- dahin können Sie sich Jhre Schienbeine turz und tlein getanzt haben,« entgegnete Herberts. »Gibt es Seit?'« fragte die Blasse Baronesse. «Wollen Sie Ihren Spitznnmen neu auffrifchen?« fragte hölzei. »Wenn’5 keinen gibt,« entgegnete das Renntier auf Rolfs Frage, »dann ftoße ich Sie mal-« »Wenn Sie damit nur nicht anfin ßen,« gab die kleine Blaue Baronesse fchlagfertig zurück, »das soll manch mal vorkommen.« Alle lachten. ,Sie find natürlich Bortiinzet?« wandte Schneider sich an Bergen, dem das Ileifchgericht präsentiert wurde. »Seit-strebend Angeftainente Fant tion des Adjutanten.' Waben Sie sich den Kotillon schon refervterti« fragte Lehmann l Mike meinen SM· fragte Versen igråebruate sich tiefer Eber feinen I »Nun, den von Frei-leis Manda. Man fast, Sie machen fieh ran da.« i »Wer fast dass« traute Versen Händ dresteapegse putzt-geht« . »Es iß f en anae anm- e W Maser- Wasser and Man t U,—--.ff USE-»i« skLsLi-L nit der Tochter des Ostse- zp inn sen. Ich habe beides bereite ans inei ner Tiinztnrte notiert« los Ostvalb ittichlveg . Alte sahen ihn mit gewissem Neid s an, denn Wand-a wer das begehrteße H Mädchen der Stadt-. s .:.3:e Tie das immer nnstellenl«« sagte Assestor Schneider mit ehrlicher Bewunderung. »Sie ist doch kein Dutzenomädchem das man so über den Aermel weg engagiert. Ich wünschte, I ich hätte Mut. ein Pre- s Engagement J zu wagen. Jch siihre gleich in meinen erberroch nähme mir ben Zytinber f und erbäte mir einen Galopp-" s »Das macht Bergen bei ben kleinen täglichen Begegnungen.« meinte Leh mann. «Sie geht aus. er kommt aus« dem Wurme-, er verneigt sich, fee bleibt stehen« Bitte un: den Kotillon. Sehr : gern, Herr Obetleutnunt —" i »Herr Oberleutnant sagt see nie, i dazu ist sie biet zu er.-if siel die Blaue Baronesse ein« x ·Bravo!« applaudierte alles. s Lehmann suht unbeirrt satt: »Einheit Sie vielleicht auch noch ben ersten Walzer frei? Oh, mit Vetgnjs 1 gen, here Oberleutnant ——« er stoctir. »Der-r Oberleutnant sagt sie nie!" Lehmann ließ sich nicht berbliiisen. URa und ba hat er ben Kotillon in ber Taschek Bergen schlnckte ein Stück Filet hinunter. .Sie wissen ja gut, wie der Absu tant und die Tochter eines Obersten miteinander verlehren.« entgegnete er. .Darf ich fragen, in welchem Regi ment Sie Jhre Studien gemacht ha ben?« « Lehmann goß sich ein Glas Rhein wein ein. Schoppte, Hölzeh Herberts und die Blaue Baronefse oerabredeien sich zur Quadrille. Bergen wurde der Kaffee präsentiert, die anderen hatten schon getrunken. Jeder freute sich im stillen, daß Lehmann in seinem wunden Punlte sicher getroffen war; er hatte sein Einiiihrigen - Exainen nicht bestanden und hatte drei Jahre dienen müssen. Einige der herren zogen ihre Zi garrenetuisaus der Brusttafche und tauchten. »Es muß eigentlich eine angenehme Pflicht sein,«« begann die Blaue Ba ronesse, »sich fo quasi dienstlich als Ritter einer liebenswürdigen Dame aufzuspielen.« Er blies feine Rauchivolten zu Leb mann bin. «Militötpflicht!« meinte Herberts. «Wenn sie häßlich und untiusfteh-« lich wäre —« .Wllrde ich es ebenfalls tun,« ver setzte Bergen. »Aber nicht so gern,« beteiligte sich Lehmann wieder an dem Gespräch .,Das ift eine Sache für sich,« ant- . wartete Bergen. »Und wenns denn wirtlich mal zum Klappen lotnmt.« meinte Leh mann in erneut-r Taltlosigleii, »du ist der Schiviegerpapa, der für die roten Streifen sorgen kann, nicht zu rerachten." Oswalb zwirnte den Schnurrbart. »Herr Lebinann,'« sagte er niii sclxsneidender Schärfe, »ein Reginienti tcinniandeur ist nicht Agent fiir Nar inesinstreifen Die sitzen im Kopfe desjenigen, der sie kriegen soll." »Zu, ja,« sagte das goldene Renn tier, »ich han« sie jedenfalls nicht im, Kopfes« Lein-sann war H: aicc Die Lin-en in Wanda verliert. Er innre sich, um ihr zu iinponieren, einen Briliuntrina fiir Mit Mart gekauft: er trzia ils-n auf dein rechten Zeigefingen ; Die anderen Irren sprachen irrer das neueste Taz«fc-erei.rkni—:s: Mr. On stings hatte seine Karte rei Oberftgi abgegeben. Man war zweifelhaft ob er eingeladen wurde. I «Eigentlich unverschasnt,«« rief dies Blaue Baronesse. »Aaent gehört nicht l in die erste Gesellschaft.« s »Ich weiß überhaupt nicht,« meinte l Hölzeh «tvaruni man dein Manne hier : solche Position einräumt. Was ist er, f der Mister? Wo kommt er her?« Bergen schwieg. «Wird er eingeladen werden?« fragte Herbertg. Bergen zuate die Achseln. Schoppte meinte, der Oberst würde es ’ wohl kaum tun. Er lege großens Wert darauf, die Grenzen seines sie- « sellschaftlichen Verlehrs streng abzn-i stecken. Dagegen meinte Assessor Schneider, der Oberst müsse ihn schon einladen; er iotnprotnitiiere sonst den haupt rnann Rembrandt, dessen haussreiind Haftingal fei. Zudem verdanke ihm der Oberst daa schöne Pferd dag hastings ihm unbedingt unter Wert verschafft habe . Lehmann meinte, ein Mister, der sich sa gut anzöge und vier Sprachen beherrsche, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch, den müsse man zu den Gebildeten rechnen, der gehöre unbedingt auss, Parkett s »Was sprechen Sie benut« fragte Etrusc-glich ichdie Blase Baronesse. nn, sächsisch, das aber rein.« er i widerte stle here Lehmann unter all s gemeiner heiterLein ·- —— — f Dasiingt hatte unterdessen bereite die sesie Aussicht auf den Ball bei Oberst Veederiint Er hatte sein Spiel enttder ihm eigenen sicheren Wbe it g.ernacht Uns eine leises Indesimixxir , hatte ihn Minnie mit f auf die i in einein genititlichen wi- -«· renabend gefest, zu dein der berß fein Erscheinen zugesagt heitres Er wußte sich Brederlini lieben-thirt dig zu nähern. indem er Bach de Braunen fragte. Der Oberst konnte nicht anders, als lebhaft laben und danlen. Jm Anschluß hieran ver wickelte George ihn in ein Gespräch iiber Politik. George zeigte sieh nach allen Richtungen hin befrhlaqern drängte sieh aber nie hervor. Dann berührte er die neueste militärisehe Literatur; er nahm bie Meinung des Obersten wie ein hungriger Schüler in sieh auf. Er sprach iiber die deute sehe Industrie, iiber amerikanische Troste-, iiber Kolonialsragem über Volkswohl, über die Techniken des Luftschiffbaus — kurz, er war uner schöpflich. Dabei überließ er stets dem Obersten die ausschlaggebende Meinung, so daß dieser das Gefühl hatte. noch nie einen Gesellschafter oon so umfangreichem Wissen angetroffen zu hrben Kurz vor dem Aufbrnche Brei-er linkö trat er bescheiden noch einmal an biefen heran. ,Gestatten mir der herr Oberst noch eine Frage. Wollen Sie rnir erlauben, meine Karten bei Jhren Da mm abzugeben?« . Der Oberst war etwas überrascht Er hatte das nicht vermutet. Wie sollte er ablehnen? Er konnte es gar nicht, ohne grob und unhöflich zu sein. War er parkettsähigi Er war’s. Er war zwar Anständen aber der einzige Auslönder in Liebenftadt. Es würde also tein Präzedenzfall sein. Und zu guter Leht, selbst wenn man ihm eine Balleinladung schickte —- in engeren Verkehr brauchte er ihn nicht zu ziehen. Er beantwortete daher die so be scheiden ausgesprochene Bitte Georg Hastings mit liebenswürdiget Zu stimmung. George teilte seinen Erfolg niemand mit. Es war immer das beste, zu schweigen Die Balleintadungen von Obersts riefen in Liebenstadt sreudige Auste guug hervor. Das here der Mütter mit seinem weiblichen Nachwuchs stürzte zu Schneiderinnen, in hand schuhliiden und Schuhbasaren herum und tat alles mögliche, um durch Staat und Ftitter die Reize der jun gen Schönen zu heben. Aeltere Da men tausten sich Kleider in mütter lichen Farbentönen. Töchterlose Ehe paare luden schleunigst Nichten ein und machten mit diesem SimitiiZus behör bei Brederlintö Besuch. Das brachte den Oberst aus den Gedanken, sich auch Nichten einzula den. Er hatte zwei allerliebste Krab ben in Jena, die eine Direktots-, die andere eine Prosessorentochter. Die hatten ihren letzten Drill in einer Schweizer Pension erhalten und ge nossen nun in vollen Zügen die Wonne erster Mädchenjugend. Max riß Mund und Nase aus« ats er hörte, daß Röschen Fließ und Trudchen Rauch tommen sollten. Er kannte sie nicht. Aber junge Damen! Mädelsk Gänse! Er grautte sich vor ihnen. Er verachtete grundsähtich alle-, was Weiberröde trug. Und doch versprach er sich stiltheimliches Vergnijgen. Und so beteiligte er sich doch lebhaft an der Einrichtung der Logierstube, die neben seinem Tusker luin tag. Er riß dem erstaunten An ton seuria den Hammer aus der Hand und naaelte eigenhändig zwei neue Handtuchhalter fest, indem er immer wieder schrie: »Werden sie auch so hoch reichen tönuen? —- Oder so? — Oder so?« tir half Wanda die Stores an stecken, opferte feinen Weihnachtss leuchtet und veranlaßte die Mutter durch überströinende Zärtlichkeit, ihm zu sagen, welche die tleine «-chtvarze und welches die Blonde tei. Als er es wußte, zog er sich mit Paul geheimnisvoll in ten Burschen traal zuriict und baftxlte ein Trans parent zurecht, mit welchem er in ei ner fezessioniftifchen Augitellung Aqu sehen gemacht haben würde. Es wa ren ztoei herrliche Fragen, eine mit schwarzen, die andere unt blonden Haarstrieinenz darunter »Willtorn men!" in ienerroter Flanimenfchriit. Der gute Paul hatte zu beiden Mo dell gestanden, und da Max ein aus geprägtes zeicknerischez Talent besaß, so zeigten beide Proiile sein freund liches, dummes Jochengesicht. Schatze mass-, dxifz Paul vie beiden nicht mehr erlebte. Aber Paul mußte nach Haus. Seine Briefe hatten von Löchern in feinem Sonntagsanzug und von tuputten Stiefeln erzättlh und dabei straubten sich die Band mannlchen Elternhaare. Das ging gegen jede Tradition von Sorgsam teit und Ordnungs-liebt Acht Tage eher, als vereinbart, dampfte er aus Liebenitadt hinaus. Max unterlag nun einem ergreifen den Kahenjamrner. Sein Freund war weg! Sein Paul! Er lag oben in seinem Tuituluni auf seinem sett und heulte wie ein Schloßhund. Zwei Tage vergaß er seine Miiu e; he blieben ohne Futter. Man e, Miit-set —- —— » sertiehnng tilgt cui der Z Seite —- Dai beste Brot imd alle Sor IM W lind en baden in denn-I Weib-ts- Viickeeei. 818 M e. M.»M m Man J