Nekwsky M « . M me M MEDIUM Jahrgang III. Grund Island, Nebraska-, Freitag, den 2. Januar list-L Nmkyek 21. Ou- igt die MeligrscliirlxteP Es isi damit ausgedrückt: Ein konse liges Dukcheinonoek von Namen und The-ten qelröntek Häupter-, von Schlach ten und Erobeenngslkiegem von Got tes-l und Priestern. oon Ruhm uno Ehre, von Liebe nnd Haß« von Ent sagung und Neid, von Kunst und Wissenschaft und sittlicher Größe, von dergenskobbeit uno Hohn auf Men schenrecht und Menschenglück! So stebt die Geschichte der Menschheit vor ung: eiueCeschichte der menschlichen Narr heit. llno doch: über all dies wilde. von Schellentlingeln begleitete nächt liche Getöse leuchtet ein heller Schein: » der Menschengeist bek sich anfschwingt zu den steten Hobem wo reine Lebens luft weht. Der Geist, oek unermüd lich sinnt uno schafft uno ringt und strebt, oee nie verzweifelt, wenn auch die Wettbe, die ek geschaffen, oie Men schen In befreien uno su erheben, von diesen Menschen dazu verkehrt werden, einander zu verfolgen und zn lnechten. traf alledem! Aufwärts stthrt der sonder Menschheit, denn der Geist » ist's, der sie führt. Die Weltgeschichte ist die Geschichte des menschlichen Gri Iest Jn diesem Sinne bewegt sich auch unsere neuere Geschichte. Gewer tbet musz alles menschliche Denken und Thun danach werden, wie es der Men schengeist veredelt und die Schwere des Daseins erleichtert, die Menschen zu Menschen macht und ihr Leben men schennillrdig. Wer den freien Aus schwang des Menschengeistes· unter driickt und irre leitet, wer den niede ren Leidenschaften seites Spiel laßt und diese Leidenschaften zu seinen selbstsüchtigen Zwecken ausbeuten wer Menschenrechi und Menschenachtung mit Füssen tritt, der verdient nicht den Ruhme-trank Nicht die Menschen quiiler und Welteroberer sind die Del den der Weltaeschichtr. In die Ge » schichte sreilich neharcii sie hinein, aber Z nicht aiii die Ruhmeztaseh sondern aus die andere Zeite. Vor Allein ist es statistis, daß sich der Mensch einmal ans sich selbst be sinnt und sich tlar macht, was er siir eine Stellung in der Welt einnimmt. Dazu thut ein Rückblick sehr gut, ein Blick aus die Vorgeschichte der Mensch beit. Wenden ivir uns ruckiviirtd durch die Jahrhunderte und Jahrtausende der Weltgeschichie, so loininen wir aus ei nen Punkt, wo die schriftliche Ueber lieserung aushort nud nur nach die Zunde menschlicher Handearbeit von der Entwickelung menschlichen Geistes eqlihlen Das sind die Zeiten aus dämmernder Geschichte, deren asi hohe Kulturentwickeluna diese stummen Wette bezeugen. Dte Menschen Oteser Zeit bauten sich Häuser nnO Städte, schmieden-n Schwertek und Schmach lebten tn wllischen susannnenschlnssem Das zeigen uns Oie Auenrabungen von Troja nnd anderswo. Unk wettet seht ed in die Dünimernn,,cn der Vorzeit th m me Märchenserne ver Eis-eit, wo ver Mensch als Jäger und Fischer, ohne dank-, ohne Dauethteke, ums-erzog, ohne Kenntniss des Aktee j haus, ver poteeei. Und dann tommts set Augenblick, wo wie vor Oent Råthsz sel stehen: die Spuk Oee Menschen ist nicht mehr zu finden. Wir stehen vor den gewaltigenlsrvucnwttlznngen Oeei Amphions-, wo eine ricsenhaste Thier pelt mtt Oen über-mächtigen Naturge zscten km Kampfe um’s Dasein lag. Ida tritt uns unvermittelt zum mal Oek Mensch entgegen. Wo « er terms-« Wir wissen es nicht, viel Oas Ennvtetelunqsptodutt einer T zwischen Keeuzunzp anfänglich aus »« - gewissen Ort beschränkt, nnd »was das sogen. »Missing Link« Wu. Aber sobald er sein Erschei , Mie, war Oas Feuer in selnek O nnd — in· seinem Haupte; ee seiner Umgebung durch ein größeres Gehirn. Erfassen wir nun den Begriss einer Geschichte der Menschheit, der Völker und ihrer Entwickelung so sei daraus hingewiesen, daß Völker erst im Laufe der Jahrhunderte sich ans einem Con glamerat von Völkerschaften gebildet haben und sich noch bilden, wie dies noch gegenwärtig in unserem eigenen Lande der Fall ist, denn streng genoms men bilden wir noch keine geschlossene Volkseinheit, befinden uns noch mitten iin Amolgamirungsprdzeß. Vblter »und Staaten sind Ergebnisse der kul Iturgeschichtlichen Entwickelung Nach lund nach bilden sich gesellschaftliche Hund staatliche Zusammenschliisse, selbst Jdie Volks-sprachen Völler nnd Spra lcisen entstehen durch den Willen der .Menschen unter dem Zwang der Ver biiltnisse« und Staaten bilden sich ost Tgegen die Forderungen der Abstam mung und der Sprache; selbst der völ lische Zusammenschlusz stamrnlich und isprachiich zusammengehbriger Völker jschqsten ist ost erst das Etgebniß jahr Jbundertelanger geschichtlicher Entwicke luna. llnd was von außen gesehen als ein Voll erscheint, ist in sich selbst Post nichts weniger als eine aeschlossene let-then Aue Vvlncichanm entstehen sleierbltndnissg entstehen sich beküm sdsende Staaten; ans der lanaen Dauer Jder Bündnisse das Voliathuni und das Vollsgeslth das seinen höchsten Aus druck sindet in der gemeinsamen Spra che, die zur Muttersprache wird, zur Schafkarnmer der geist« en Irrungen schaften völlilcher Entni ckelung. hier wurzelt die Entwickelungstrasi des iaanzen Voltes wie jedes Einzelnen, und wer diese Wurzeln durchschneidet, . der verdorrt wie der Baum, der abge hauen wird. Wer seine Muttersprache ansaiebt, der giebt sein Vollsthum aus, der entiiuszert sich seiner geistigen Kraft und nimmt die Wurzeln dieser Kraft seinen Kindern und Kindes-lin dern, der schadet nicht nur sich selbst, der begeht ein Verbrechen an lonnneni den Geschlechtern. Denn olsne den Halt der Muttersprache und ihrer get-» sttaen Errungenschaften sintt der Mensch im sremden Vollathutn unter und wird zum Knecht, wo er Herr sein konnte. Tag ist das Bild, das uns uberall die Weltgeschichte zeigt. Völker vertauschen, Namen verklingen, Finstte Vergessenheit Breiiet die dunlelnachtenden Schwingen lieber ganzen Geschlechtem aug. . Das Schicksal der Voller, die ihr eigeneslslewordenes nicht festzuhalten im Stande sind nnd sich einem stem den Gewordenen unterordnen und dar in ausgehen. So ist manches Voll von der Höhe seiner Kultur herabge stiegen und untergegangen. Ein Voll, das im Entwickelungsgange von Sinse zu Stute langsam emporgestiegen ist,; verliert den inneren halt, sobald esj sich einem sremden unterordnet. llnds ebenso verliert jeder Einzelne, der seins Vollsthum gegen ein anderes aus-s lauscht, den inneren Halt. Er ver-; liert das Gewonnene, ohne etwas da-! siir zu bekommen; denn was er ve lonnnt, bleibt seiner Seele sremd. » Gar manches schone Märchen hats die Geschichtssorschung zerstört, auch das Märchen vom Ursprung der Vol ler, der sich im Dämmer der Vor-seit verliert. Die Blutsverwandtschast spielt lange nicht die Rolle in der Weltgeschichte, die man ihr zuzuschrei ben sucht. Nicht das Blut ist das Bindungsmittel der Polier. O nein! Der Geist ist es auch hier, der sich den Körper baut. Troß Blut und Eisen, die Weltgeschichte ist die Geschichte des menschlichen Geistes, und ver lebendig gewordene Geist ist die Sprache. Beim Auftreten aus der Weltge schichtslnlhne sind die Völker keines wegs dar-, was man ihnen nachsagLi Sie sehen nur dem Aufienstehendent wie ein geschlosspnes Voll aus-; inner lich sind sich die einzelnen Theile nochl i l Das Grab im Thal-es Weines Hager. Langsam nieder fallen Flocken, regungslos die kahle Holde, Tiefes, wesenloses Schweigen brütet übek’iii Fichte-analog Nieoek hängen tief zur Erde schneebeoeckte Nadelzweige, Zeitweis einsam nur etn Vogel gleitet durch die Wintekreichr. Drunt im Thale liegt der Kirchhof, spärlich nur die Kreuzlein stehen Ueber jene stillen Gräber rauh die Winterstükme weben, Ueber jenen schlichten Hügeln liegt das Bahrluch ausgebreitet, Das schon längst verwellte Blumen von dem Licht der Sonne scheidet. Und es stillt mein Blick hinunter bei dergliib’nden Abendfunlen Jn des Friedhofs feknfte Ecke. auf ein Grab, das balb versunken, Dicht lag es an feuchter Mauer —- sinnend stand ich eine Weile Wie im Traum « es zierte eine abgebrochne Marmorsäule. Wurd' dir, frug ich mich, im Leben Glanz und Neichthinn wohl geboten, Stiller Schläfer, warum liegst du abseits von der Schaar der Todten? Oder warst du arm und elend, hat die Welt dich rauh verstoßen, Lachelten dir nicht des Lebens ausgebliihte Lenzesrosen? ...... Unten stand der Todtengräber mit schon halbergrauten Haaren, War ein guter Freund bevor ich in die Fremde ging vor Jahren, Kaum erkennt er mich, verändert bat die Zeit nnd alle Beide, Und ich frag' ihn nach der Mutter, die ich grüßen will noch heute. Doch der Freund, der Todtengraber, blielt mich an und ist voll Trauer, Sagt kein Wort und zeigt nur drüben nach der feuchten Kirchhof mauer, Zeigt nach jener fernen Ecke, auf das Grab, das halb versunken, Das mein Blick zuerst gesehen bei derglllh’nden Abendfunlen. Er erzählt nur die Geschichte. dasz dOsMn schau lange Ruht dereinfamt, weltveilafsen unterm grünen Nasen-tange Dasi die Andern alle starben, wie die Jahre hin entrallten, Daß ihr letzter Weltgedanle noch dem fernen Sohn gegolten. Nieder sanl ich an dem Grabe, Flocken fielen langsam nieder, Thranen rollten, durch die Seele suinntten Mutter-g Wiegenlieder, Ihre sanfte Stimme hart ich, wie sie mütterlich es meinte, Und wie iie bei meinem Abschied, mich umarmt-nd, bitter weinte. Dunkler ward's. Rings tiefe Stille· Mit verhülltem Angesichte Dachs ich meines nnd auch ihres langen Lebens Sturmgeschichte, Wie sie liebte, wie sie lebte, manche Bitternisi empfunden, Mein geliebtes Mutterbeer das nnn endlich Ruh gefunden. Und der Mond schien hell nnd silbcrn mit dem geisterhaften Strahle « Jn des Friedhon sernste lsae, nieder aus das Grab im Thale. Einsam oben, nachtumschattet, lag die schneebedeclte Haide, Finst’reg, tiefes Schweigen ruhte drliben itbek’nt Fichtenwalde Und mir mass-, als wenn ihr Schatten mich geheinntiszvoll um schwebte-. Die Erinn’rung alter Zeiten meine Seele lind durchbeble, Und ich war’ die Nacht geblieben in Gesellschaft nur der Gräber-, Halte nicht mit Freundes-stimme mich aeweckt der Todtengräbec. fremd. Die sogen. Stimme des Blu tesschweigtauch hier« wie so oft in der Welt. Erst im Laufe der Ent wickelung bildet sich-»der Beatisf des Ballethums und der einbeitliche Name, der gar oft von einem fremden Votte gegeben ist. Als Voll tritt uns groß nnd ernst Indien entgegen mit seiner Philoso phie, seiner alten Kultur, die sammt liche Kämpfe der verschiedenen Rassen und Voller um die Herrschaft ziih und aeschmeidig überlebt hat. Nicht ohne Wehinntls sehen wir hier, wie der Men schenqetst m der Ertenntnisz der Nich tigleit alles Seins zur Vernichtnng der Welt emporsteigt und dieser Erlennts niß in großartiger Selbstverlengnung das Dasein zum Opfer bringt; und wie dieser Menschengeist, nicht start genug, den furchtbaren Gedanlen von der Richtigkeit der Welt zu fassen und zu ertragen, den Buddhismus, die Lite ligion ohne Gott, zum Zauberspiel voll buntesier Fabelivesen verzerrt hat. Die Weltgeschichte ist die Geschichte des menschlichen Geistes-. Und m seiner Kunst malt sich der Mensch. Die stummen Werte der menschlichen Kunst sprechen eine ebenso beredte Sprache wie die Schriften der Tliontafeln von Niniveh. Und beim Fund eines von Menschenhand versettigten Gegenstan des im tiefen Sande unserer Prairie,i soder die Zeichnung eines Vorweltmens ischen in einer hohle, an Felsenwänden oder aus Bergblatteaus bilden gleich falls-, als stumme Zeugen menschlicher Geistegtbatigtett und Kitiistbegiiing, ein Stück Weltgeschichtel S c r i b i f a r. —— Auch im Staate Nebraska wird jeyt zn Gunsten des Frauenstimmrechtg tiichtig die Werbetronimel gerührt und man macht tranipshafte Anstrengun gen, Unterschriften zu erhalten, um bei der nächsten Wahl dem Frauenstinini recht zum Sieg zu verhelfen. Da die ganze Frauenstiinnirechtg - Agitation von den Probibitionisten ausgeht, weil sie wissen, daß bei Wahlen die Frau en, zuniindest diejenigen englisch spre chender Zunge, deren gestigige Wert zeuge sind, und Probibition resp. die tknebelung persönlicher Freiheit die sichere Folge sein würde, sollte jeder Deutsche sich gegen das Frauenstiinni recht erhebenl Dein Erweckungsprediger ,,Villv« Sundan hat man in Omalsa Sidenot siir eine Reihe von Vorträgen zuge sichert. Die Leutchen haben eine Er weckung offenbar gründlich nöthig. ( .-,L — — Die Ritter der Landstraße schauen jth nach Winterauartieren aus und infolgedessen erhält unser liebes Grund Jsland in der lezten Zeit auch sein Contingent dieser Menschenspezies, die im stadtischen Zwinger Unterschlupf suchen und finden. Freilich zahlen nicht alle jener Enterbten des Glücks zur VagabondensKasie, nnd Mancher wird unter ihnen sein, den das Leben rauh herumgeworsen, der sich nach Be schastigung und Seelenfrieden sehnt, Beides nicht findet, in dieser Sehn sucht sich verzehrt und den Rest seines besten nnd edelsten Wesen-Z im Kampf mit einein widrigen Geschick verzweifelt der Gleichgültigkeit opfert. Könnte man in das Herz manches Menschen schauen, wie viel Glück nnd Hoffnung sahe man zertrümmert, wie viel Schmerz sich winden, wie viel Hohes und Edles fände man elend verküm mert, geknickt und verwellt in der jun gen Blüthe der ersten Entfaltung! Umstände und Lebensschicksale wandel ten den Paradiesesgarten einer viel leicht rein und tiesempsindenden Seele in eine öde Wüstenei und das Traumbild rosig uinwöllter goldener Stunden längst entflohener Tage ward zum häßlichen Zerrbild der rauhen Gegenwart, das aus der schwarzen Tiefe der seelischen Nacht herausduntelt und jeden edleren, besseren Gedanken umschattet. Das mag das Seelenge malde manchen irrenden Wanderers sein, den der weniger in die Tiefe schauende Mensch mit dem Prädikat »Vagabond« belegt. Und ein solcher hat leine Heimatl) - seine Heimalh ist die Welt! , ;—-.,Unsere Gesangniszbeamtetkshutten dieser Tage ein schweresIStückfArbeitz den wegen Bahnranb inhastirten Neaer Harrh Thomas ahznkonterfeien. Das erste Bild ließ er gutwillig nehmen, als man aber daran aina. ihnIsiir ein zweites Bild der Oherlippenzierde mit einem Klipper zn berauben, gab es Krach. Es nahm vier Manmä ihn zu halten nnd nm das bartlose Bild zu erhalten. zast scheint diese desperate Weiaeruna daranf hinzndentekn das; er noch mehr aus dem Kerbholz hat. Die Redensarten, die er dabei ge brauchte, standen nicht in ,,Knigae’5 Umgana mit Menschen«, und selbst den Gesananiszheamten striinhten sich beim Anhören derselben die Haare zu Bergse. tsr soll ost recht lüstern nach den titevolvertaschen der Beamten schie len und wurde ihm bedeutet, das: er beim ersten derbachtiaen IVersnch lalt gestellt werden würde. — Ritter vom Brecheisen treiben hier seit kurzer Zeit wieder ihr licht-; scheues Wesen und machen Kohlen-s schuppen, Htihnerstallen sowie Närrchen lammern ihre nächtlichen SchleichbeH suche. So hatte dieser Tage eine Fa-» mileeinen Kahlenverlust zu beklagen nnd nur dem Umstand, daß lnrz zuvor! das Rauchfleisch entfernt wurde, hatte; es die Familie Grnnz zn verdanken,s daß die nächtlichen Eindringlinge ins das Raiicherhänschen mit leeren Hän den ausgingen. -- - Im Staate Nebraska wurden im laufenden Jahre ALMJ Geburten und ll,234 Todesfälle verzeichnet, bei welch letzteren Halt Connty mit 260 staut-irr Ehefchliefmngen wurden; 12,273 gebucht und Scheidunge112620. Es eretgneten fich 174 Selbftmordfälle, 149 Unglücke-fälle, 138 Tornadoopfet undttFälle durch Blitzfchlaq. 418 Kinder kamen todt zur Welt. Die meisten Opfer forderten der Reihen folge nach herzleideth Lungenentzün dung, Gel)irnfchlaa, Lähmung, Lun genfchwindfucht, Nierentrantheit und Alters-schwäche ——- Waltek Ernftmeyer vom Con cordta lisolleae in St. Lunis hielt am Itdelhnnchtsmorgen die Predigt tn der Deutsch-Luth. Kirche, während Rud« Stebert, etn Litudeut desselben Semi nur-X am Neujahrötage die Predigt hielt. Meiynacytg Uatykliiuge ,,Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden nnd den Menschen ein Wohlge fallen« —- so läuteten lehren Donnerstag die seierlichen, ernsten Klänge der Weihnachtt gloetcn durch die ganze Welt. Sie klangen in brausenden Weltstädten nnd in verlasse nen kleinen Dörsern, iiber marmornen, schimmernden Kuppeln weißer Tome und in Ivindschiefen kleinen lisslockenthürmen einsa mer Kirchlein im Gebirge. Sie hallten auf der ganzen Welt durch die nächtliche Wit, diesseits und jenseits der Meere, und wo die Menschen die Klänge hörten, da wurden sie still nnd merkten auf, ein wundersame-L frommes Gefühl ward mächtig in ihnen, nnd der Glockenklang drang in ihre Herzen und verkündete den Beginn des schönsten Festes der Christenheit « Weihnachten! Liegt nicht eine Welt in diesem Worte? Alte Er innernngen, längst vergessene, todtgeglaubte, stehen wieder ans, alte Lieder, längst ver llnngene, ertönen wieder leise, werden leben-» dig am Weihnachtsabend, Träume von set nen, sernen Jngendtagem von lang ent schivundenemKindlseitsglück rnngankeln uni, und so ist uns der heilige Abend ein Abend stillen Zitriickdenkens, aber vor Allem großer, ernster Freude. Es war wohl lauin ein Hans in Grand Island, in dem nicht sröhlichete Gesichter als an anderen Tagen zu sehen waren, sogar bei den Billet-ärmsten war ein Strahl des Weihnachtsglanzee zu finden, denn mild thätlge Herzen hatten sich ihrer angenommen nnd auch ihnen etwas Weihnachtsglück de scheert.- Ja, auch in diesem Jahre hat der heilige Zauber dieses Festes seines milden, belebenden Strahl in die Hütten der Art-mild geworfen nnd Vereine sowie Gesellschafts-, unterstützt von warmsiihlenden Repräsen tanten unserer Geschäft-welt, gedachten der Armen und speziell der Kinder Besonders hervorgehoben werden niiiß in dieser Hin sicht die Weihnachtsseier der »Als« soisie der »Y. W. C. A.« Erster-e beschenkte 260 dürftige Kinder, die man in ihren ärm lichen Wohnungen aufsuchte, sie in Altwind bilen noch den Clubriininlichteiten brachte vor dein grossen, prachtvoll geschmiicktenk lichtcrglänzenden Weihnachtsbaiim aiifstellte, sie reichlich beschenkte iiiid die fröhlichen Klei nen sodann wieder mit ihren Puppen. Troinas metn, allerhand Spielsachen, Zucker-wert, sjkiisieu sowie einein 5 Pfundsack Mehl, ein Geschent dei« Glade Milling (5o., nach Hause geleitete. In gleicher Weise handelte die »Y. W. ts. Il.«. die M beoiirftige Familien anf fuihie nnd dieselben mit zeicrtagwtsfsivav re s, söiiielsachen fiir die Kinder, Viktualien, Kleidern iisiv. beschenkte- Einem alten Ehe mai-, in der Nähe der Soldatenheimath ivotsiihast, das zwei mit Mühe gezogene Schweine, deieii liislög fiir Weihnachten be ttiiiiint mai-, durch Krankheit verlor, nnd form seiner litt-s voi« dem Reste iiber hundert dubnir gestohlen wurden, bereitete man et - tasz Eioit nnd ,’i-«,iende indem man ihm tin-i; ermattet ein Liseihnaelstgpattet überreichte. kttiieh in den nikchen fanden die üblichen Hittsilsnacliia Wiistigdieusic und tshristseiern ssititt, nnd iu gleicher L: eise begiiig man i den Lieieinen hauptsächlich iiii lilattdentss schen beim und im Liedeikiani, das Fest in schöner iiitd iviirdigei Weise, nnd galt die freier fpeiicll den .ltinderii, obwohl auch die tiirioachseneu ihre helle, lichte Freude an den Lag legten Tei Postbetrieb war in diesem Jahre über-; iviiltiifend groß, itnd auch die lsseschäflsivelt schnitt peinlich gut ab, wie wir persönlich von verschiedenen Geschäftsleuten in Erfah rung brachten. Der Geist der Liebe scheint in diesem Jahre betvndew schone Bltitheii getrieben zu haben. Wie die immer gisiine Tanne ilsr Leben auch unter Zasnee nnd MS behält, so vermag das Ijieiischenheri den Stempel der eivigen Ju gend festzuhalten und die ewige frohe Hoff nnug sich iu bewahre-L Als eine der schön-i sien Blüthen des deutschen Geistes liringtdas Weihnachtefeft diesen Gedanken symbolisch inni Ausdruck. — Am Montag befand sich ein Mann Namens Wiltinson von Haup ;ver, Kas» auf der Suche nach seiner i Tochter in der Stadt, welche, der Ein stönigkeit des Landlebens müde, aus Edem Elternhaus in die tobende, bran dende, versührerische Welt hinaugfloh. Hier stranvete sie fand kein Obdach und hielt sich im Babnhof-Wartezim mer auf, woselbst sie die an westl. 9. JStrasze wohnhaste Frau Younkin sah, Herfuhn dasz sie verlassen dastehe und ihr Obdach gab. Der Vater erfuhr davon, suchte seine Tochter aus und war lseqreislicherwetse ans beiden Sei iten die Freude Des-z Wiedersehens groß. zTusz Mädchen kehrte wieder in ihre slmmljcheEinsan1seit, in die viellei t Andere aus dem Weltlärm sich zutü - zuziehen sehnen, zurück.