s» — www v V W v- W A — s « - w--wss qwr- V Ast-U v- W Feiertage-— Ausgabe des Lwraska Staats-· Anzcigcr und Herold H« Jahrgang 34. ST- Grimd Ilglzmir Nebraska. Jreitug. den Zö. Dezember IYII. Es Nummer Ell. N ——s Stunden der Mast-. W. H. Nruinhr Mu. noan jev vtch her, wir t"·!cken dicht :i-. dumm«-m Nimm dir die sent Es prasseln mohltg im Lamm die Flammen Uan neue Scheit. Ich hab« es gern, wenn übel Wen nnd Erde Solch Schmuqu ruht, -«· Und bin ich hier an meinem muck- sterbe, J So ist es gin. «7 Und heute gar! — Bald zeigt des Jahres f " sp qt«s--Die Hm ifi uni! Ende Dei- Stiendenichlag, Da hält das Herz an dieier großen Wende Weist Feiertag Wenn wie ee n Lichtlein nnn die Wie Hin-we Ganz facht veeglimmt, Dann macht mache bang ein stiller Zug vie Raupe, Ter Abschied nimmt. Des Jahres Tiiinme, schon im Keim ge biochen Und nuSgeikänmL Des Jahres Ghin in kais und Liimt der Wachen, So oft veriännn« Fee Jahres Tod«-, schon vom Glanz dei Keinem Ten Blick erhellt, « Sie ziehn nocii esnmai mit den stillen Dienen anch unsre Welt! Siehst dn iie nichts Sie zögern auf den s- Stufen, Fragt nicht, warum — Cehon stät-m die Gasse, und die Glosen mini. Deich, wie ei ichallk, nnd wie die Knaben fingen-, Das Jahr entschwand - Es ist ein Jubeln nnd ein Gläserklmgen Im ganzen Laut-. Jahr Neunzebnhnndekt dreizehn sehn wir sinken Zis- seitengkab. Der Menschen neue hoffnungsstekne blinken; Es sank hinab Many Glück nnd Leid, und kehret nimmer wieder, Ei ist vollbracht Im Glückerhossen ichsveb noch oft hernieder, Syivesieenacht « Neujalir lgl4. I ( 1 W. H. So —- erwammgsvoll und freudig Bub'-I wir nun am Jahresschluß, Un dem wilden Strom des Lebens, Lauichend feinem Wogeagruß. Neunzehnhnndektvceizehn sank nun Auch zu Grab mit Freud und Leid, Unter Lärm and Daieinskämpien Tau-m ei in's Meer der Zeit Loh Ue hoff-ums dich geleiten, O« sie ifl kein Trauncpbautom, Mit ist iegeli deine Barke Uns-s Its dem Leben-strom( - Ieierlich hellen die Glockentöne durch die stille, klare Winternacht. Oben flimmern nin blauen Himmelsdonie die ewigen Sterne. Sett ungezählten Jahrtausenden schauen die gleichen Gewinste i, diese silbeiiien Augen des Welt-unme-, hernieder aus unseren klei-? nen Planeten, scheinbar unwandelbar, und doch sich bewegend, durch unbe I grenzte Weltenweiten, durch undenlliche Zeiträume. In dauerndem Wechsel kreist auch alles irdische Leben: ein ewig sich cdlösendes Keimen, Blühen und Wellen, Dai- sagen ung· die eher-ten Stimmen der Sylvesterglocktm Sonst begleiten sie wohl-eilt Ieierklange ein geliebtes Kind zum Taussleine, eine liebliche Brust zum Trauultar, einen milden Wanderer aus dem lehten Wege, heut Inuudet uns ihr metalleiier Mund . das-Ins lebte Stunde und die Ge HEucklicbes Neujabrl CI —«. — buii Des nächsten, enge-» neuen Kinn-o nnd ist-n Schooße Der noigm Zeit. »So ist Syivester ein Höhepunkt und km Markstein im Kreislauie der Natur nno des Wkeitichenlebetis, eindungitch mai, net-d, zukückznschanen in ernster Einkrhr auf das Vergangene, und mulhvoll vor wärts zu schauen in die wallen-den Nebel des hemnisteigenden Jahres, das Wel -ten- nnd Menschenichickiaie lenkt. Ein Jnhk ifi in einen ekeignißvollen JMenfchenleben nur eine kurze Spanne JZeit, ein winziges Zeitabschniu der kast loi laufenden Weitem-by ein nicht-get Tropfen im Meer der Unendlichkeit! und doch est Inr oen Menschen ver wi genwart, der Inrtten im Tumult der Ec eignisse steht, in der Erscheinungen Flucht, mit ihnen verwoben nnd ves wachsen ist, dessen Fühlem Denken nnd Wollen, oesset Essolge und Erträn schungen, dessen Furcht und Hoffnung an die Vergangenheit, Gegenwart nnd Zukunftsich anknüpfen, ein Jahr des Lebens, ein wichtiger, bedeutunggvoller Abschnitt. Dei prüfendr Blick wendet sich rückwärts, unser einenes Thon nnd Lassen, nnier Ve hättniß rn Anderen lassen.wir an unserem Geiste vorüber ziehen und entwerer in k.«r;en, unne schrainkten Zügen die Jahresbilunz nn serer Werte Mag diese nun einen moralischen Ueberschuß edler Werke, oder aber un Ränkeschmiedem Betrug ones sonst-ge Laster ergeben. wir wiss-n es bei nun-r nckichaueudm Prüfung nicht licmsstden Use-L Unmtzugt unv mit neuen Bis-k sächt auggnüftek, mit den gmcn odtk schlau-nen, ja gar kraus-gen Hishi-kun gcn da« Vetgangeuhctk, schauen toit vor-( wäits, der Zukuan M sit-s Aug-. Ists doch die Hoffnung die liebenswürding Vegleiterm M Menschen. Sie ist den ! leuchte-we Stern, der cimm Jean auch« in der dunkelsien Nacht der Trubsal und der Schmerzen leuchtet« Der gewöhnliche Sterbliche zedoch « vermag den Schauei deif Gidße nicht zu empfinden, den jedes ichetdende Jahr unserer Zeit, unt wäh end des tehten shall-en Juhihundeitei, in der Seele ei "nes denkeiiden Menschen eii·egt, wenn ;ek den ganzen ungeheuren zoistiijiisiti « unseres Zii iilieis, des Z e it a l i e t« H «dis Gedankens, in Wissen nnd Denken vor tiinetn geistigen Auge Reoiie pisssiken läßt Kunst und Wissenschqu Ittitben ihren Zeiiith erreicht, dei· Eisin-; idnngggeist fcteii se iie höchsten Tiiiiiii spitz dei Meinch machte sich die Natur kräfte unterihsn nnd die Muschiiientech· nik scheint-an der Gisenze des Möglichen angekommen zi tetn. Die ganze Eide, bis iii die Wildnisse nnd Wüsten, ist tnit einein mächtigen schiene-sites umgürtet, »und auf ihm bewegt sich ruhelos der V ikihr der Weit. Geheimiiiß iiiif Ge lheim iß unt des Menschengeist der Na Jins .-b«eliiu-cdt. nnd auf chemischem ic wie physikasituieni Gebiet, auch qiif denij nigen v. Electsizltåy sichs Isch. Gußcsz uevok, so daß im Laufe dieses I Jahrhunderts der Menschth noch Un gmhnhcs Bedenke-wes beschieden tit, wenn auch zugegeben weian muß, »daß in Dieser Hinsicht emnml eine Stumm-« non emmtt, wie alle hohen scultuivölgj set Ihr Schicksal hatten, Blüthe undj VetfaIL und künftige gestaltet auf den Trümmem unserer Kultur wandeln; mögen, von ähnliche-n oder noch höhe:» temGeiste beseelt. Wohl darf unfcki senaltec kein peiilleisches nnd noch we- - Inger dao eines Solon genannt werden, vielleicht aber ini Hinblick ans das alte Rom gegenüber unserer Tliepnblik ein» casarischeo resp. augiistisches. Denn Alles besinds.t sich in höchster Blüthe-, Handel und Waiidkl, Kunst nnd Wis-; senschaft, aber auch zugleich in einein verhängnisvollen Uebergang. Das J Fundainent der Republik eiziitei"t, der ripnblitanische Gedanke weicht dein inv narchischen Prinzip, inan stürzt das Alte nnd alle Tiaditionen, ungeheure-r Veichthnni nnd Volksongbentnng nnd in Veibindung damit Massenarniuth bilden eine tiese nationale Kluft; Macht geht vor Recht, das Geld doniiniist und besticht Alles-, nnd ungeheure Comm tion macht sich in allen Kreisen geltend, um den lebten Nest des Volksvertrauens zu erwürgen, so daß bereits revolutio näre Schemen hinter den Coulissen der Zeitbühne auftauchen. Weiter rollt das Rad der Zeit, unaufhaltsam, nnd, gemäß der Foige von Ursache und Wir kung, reiht sich Ereigniß an Ereigniß. Das Stürzen des Alten und der Tra ditionen bedingt Neues; vergrößerte Industrien bedingen Kapital-Comm tkativnenz diese gewinnen an Macht und Gewalt Und controlliren schließlich Staat und Regierung; es entwickelt sich die Sucht nach Gelderwerb, welche zur Folge hat, daß das Land in Kriege ge zogen wird durch die Machinationen rei cher und spekulativer politischer Macht haber, um Colonien zu erwerben, die dem Gelderwerb ein weites Feld lassen (einsolches Beispiel war der spanisch amerikanische Krieg vor fünfzehn Jah ren); diese wieder bedingen ein großes stehendes Heer mit entsprechender Flotte (rugleich indirekter Schutz gegenüber dem eventuell revoltirenden, bediückien Volke zu Gunsten der räuberischen Geldkaste), und von da ans bis zum monarchischen Staate ist nur noch ein Schritt. Und befinden ivir uns nicht schon im Zeichen des JiirperinlismusZ War es in Rom anders? Als Repub lik blühte es bis zu CaesarJiz Zeit, der sich zum Imperator aufwerfen wollte. Laster nnd Luxus floiirten, der Reich thum herrschte, isortnptton und Besie chnng standen aus hohem :lcin:au, das stiecht war ans seiten der Geldkafte, während der Arme insicht- nnd rechtlos war und in Armuth nnd Elend lebte, und Alles dentete auf einen Umschwung der Dinge hin. Der Sturz der illa-pub lik folgte und auf ihren Trümmern er hob sich der Thron der Jtnpei«ataken. Jetzt ging das begonnene coloniale Be streben weiter-, Rom wurde durch seine Eroberungslriege Weltniacht, wurde in der Folge übermüthig, zersplitterte seine Heere durch seine Colotiialpolitik, fanl moralisch langsam, aber sicher, nnd wurde schließlich gestürzt, ein betrüb sames Beispiel geiallener Größe! Es eröffnet sich also für die nächste Zukunft für unsere große, auf so festen Grundsätzen gegründete Nepublik in dieser Hinsicht kein sehr trostreicher Aus bltck, und wenn wir das solcherweise ge falle Rom als Beispiel anführten, dürf ten wir nicht weit über das Ziel geschos sen haben, denn Alles deutet darauf hin, disk wir ung auf seinen Bahnen befin den. « Doch mag die Zukunft bringen, was sie wollt-, erhobene-n Hauptes verlassen wir die Schwelle des alten Jahres und treten in’g neue, utn den Kampf für alles Gute und Edle, für menschliche Freiheit und Glücks-ligkeit fortzusetzen. Mag auch der Weiterblickende die Ge fahr herannahen sehen, so soll der Gang der Ereignisse nnntner seinen Blick trü ben. Jahrtausende wurden schon am Webstuhl der Zeit ab«gehaspelt, ohne daß der Mensch den Laus der Dinge zu hin dern nn Stande war, und in nachfol genden Jahrtausenden wird ec- ebenso sein« Ob die Republik sich hält, ob sie stürzt; ob die die Menschheit fortschrei tet oder nicht; ob sie sich veredelt oder der Dekadenz entgegengeht, das Alles können wir nicht ändern, denn nimmer vermögen wir in das Rad der Zeit ein zugreifen und es rnit unseren schwachen Händen zu hemmen. Wir können nur dazu beitragen, durch gutes oder schlech tes Handeln die Zeitereignisse hinauszu schieben oder zu beschleunigen Ein Fahr sank wieder in S Grab der Zeit, ein anderes-« bestrahlt uns niit seiner Morgenröthr. Was es uns bringen wird, ruht noch im Schooße der Zu kunft, nnd nur die Hoffnung, dieser Ewigkeitsgedanke, liiszt die Menschheit ruhig in die Zeitenserne schweifen. Sie ist die einzige nnd wahre Philosophie ohne Weltptobleme. Und in diesem Sinne nnd mit den wohlnteinendsten Wünschen für den Einzelnen sowie die Gesammtheit erfüllt, wünschen wir allen unseren Lesern, Feunden nnd Gönnern etn Glückliche- Neueø Jahr-l