Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, November 21, 1913, Image 1

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Nebraska
HENNI- BUT mer WR YWJIIJL
Jahrgang Jn. Grund Jota-Id, Nebraska, Freitag, den LI. November »Ist-L Nummer lä.
AT’
-lEingesandt von Pastor G. H. Michel-1
mann.)
Die deufchen Kirchenschulem
Wenn ich in den folgenden Zagen
ein Wort siir die deutschen Kirchen
schulen einlege, so wird mir das Nie
mand verargen. Jch gebe auch von
vornherein zit, daß ich ein wenig ,,vro
domo«, d. b. im Interesse der eigenen
Sache rede
Die Bestrebungen des deutsch-ameri
tanischen Nationalbundes sind gkwisi
anerkennenswerth, und auch die Mit:
tel, die zur Erreichnng des gesteckten
Zieles dienen, und die seine berufenen
Vertreter angewandt wissen wollen,
sind gewiss edel und gut. Auch die
deutschen Kirchengemeinden, die aller
dings noch ein hohereg Ideal vertre
ten, als nur die Erhaltung der deut
schen Sprache usw« stehen diesen Ve
sirebungen durchaus nicht interesse-los
oder gar seindselig gegennber. Selbst (
in dem Punkte der Prohibition, die jaj
n diesem Lande immer aui der Tage-J
ordnung der Verhandlungen steht, hal- ;
ten auch die Kirchendeutschen mit ver- I
haltnissmaszig nur geringen AusnalH
men daran sest, daß wir uns unsere
persdnliche Freiheit nicht einschranten
lassen sollten, obgleich wir —- und dar- ;
in wird jeder verständige Mensch mit
uns übereinstimmen « der Meinung
sind, daß man auch ein guter Deut-s
scher sein kann, ohne jeden Tag seins
Glas Lagerbier zu trinien. «
Warum aber, so mochten wir ira-;
gen, bbrt und liest man so selten da
von, daß die deutschen Gemeinden sich
so wenig activ an den Bestrebungen.
des Nationalbnndee - betbejligen2 Jst i
es denn wirklich nur ein vassiveg Jn- f
teresse, das sie an diesen Bestrebungen
nehment Nein — durchaus nicht!
Ich wage sogar zu lehanptm daß
teine Organisation in diesem Lande
iur dagltrhalten der deutschen Sprache
und der guten deutschen Eitte mehr
gethan hat und mehr thut als die
deutsche Kirche«
Wenn ich in Folgende-n nor Allein
Bezug nehme ani die Verhnltntiie der
deutlchslutherischen Kirche« to liegt das
in der Natur der Sache, da ich hier
eben die Verhaltniiie besser lenne als
in anderen deutschen Kirchengemew
schritten. Mit iliecht wird hour Na
tionalbund darauf hingearbeitet, dat:
die deutsche Sprache nicht nur in der
Familie weiter gepflegt werden, son
dern daii derselben auch in der unent
lichen Schule mehr Zeit und mehr Ar
beitskraft gewidmet werden soll. Aber
wird bezüglich des deutschen Unter
richt? in der öffentlichen Schule jemals
daß erreicht und geleistet werden lon
. nen, was die Gemeindeichulen leisten?
Sehen wir uns einmal die Zustande
hier in Grand Jland an. Hier ist
allerdings iriiher als in irgend einer
sStadtNebraötaa der deutsche Unter
richt in den «(ttradeo« eingeführt wor
den. Und doch ist derselbe bis jetzt
nicht obligatorisch, ja nicht einmal ta
tultativ, da nicht alle Schüler, die dar
an theilnehmen mochten, daran theil
nehmen dlirien, sondern, soviel wir
wissen, nur solche, die in den anderen
Fächern W und darliber haben. its
wäre doch Zeit, daß in einer Stadt
wie dieser mit einein tolch großen Pro
zentsas deutscher Bevölkerung der deut
tche Unterricht allen Kindern — auch
den Kindern nicht-deutscher Eltern —
zuganglich gemacht werden sollte; und»
der Lotalverband des Nationalbundes«
sollte aui die Erreichung dielee Zielet-»
hinarbeiten. Aber wenn auch dieses
Ziel erreicht wird, so muß doch Jeder,
der die Geschichte dieses Landes nur
einigermaßen lennt, zugeben, daß vor
allen Dingen die deutschen Kirchenges
· meindenee gewesen sind, die sich die
Erhaltung der deutlchen Sprache und
der guten deutschen Sitten haben an
gelegen sein lassen. Und wenn nicht
so unzählich viele Deutsche nach der
Einwanderung in dieses Land bei dem
Jageu nach dem Dollar und bei dem!
o
Mißbrauch meet christliche-n namens
die Frömmigkeit und Treue ihrer Va-I
ter leichtsinnigerweise geopfert hatten,
so wäre es ohne allen Zweifel unt dass
Teutschthunt diese-S Landes heuzutagei
viel besser bestellt. Trotz all dieser
traurigen Erfahrungen die die deut
sche Kirche in diesent Lande gemacht
hat, ist sie aber doch ihrer Ausgabe, ih-1
ren Gliedern die deutsche Sprache Hut
erhalten« nicht untreu geworden. Ja. ;
es ist eine· unbestreitbare Thatsache.(
daß tetne andere deutsche Lrganisasj
tiod in diesent Lande sür die Erhal-;
tung der deutschen Sprache auch nuri
annahernd so viel geleistet hat, als dies
deutsche Gemeindeschule Und wenn:
diese Thatsache scheinbar von dem NaJ
tionalbund nicht genügend anerlanntj
wird sob aus Unwissenheit oder aus;
Geringschatzung, wollen wir dahin ge-!
stellt sein lassen), eine Thatsache bleith
es deswegen doch, und wir lassen unsZS
das gute Recht. auf diese Thatsachef
hinzuweisen, auch von denen nicht?
streitig machen, die der Kirche feind-;
selig oder gleichgitltig gegenüberstehen ;
Freilich, das geben wir zu: Der«
Grund sür die Aufrechterhaltung der
Kirchenschulen ist nicht allein darin zu
suchen, daß wir unseren Kindern die
deutsche Sprache erhalten wollen, son
dern daß wir vor Allein bestrebt sind,
aus ihnen tüchtige Christen zu machen.
Und wir lassen uns dabei von dein
ganz gewiß richtigen Gedanken leiten
daß Derjenige, dessen höchstes Bestre
ben ed ist, ein möglichst guter Byrger
desDieicheSGottes ju sein, auf be
strebt sein muß, ein moglichst guter
Staatsburger zu sein.
annni schicken nun to, viele Deut
iche dieses Landes ihre Kinder nicht ins
eine Gerneindeschuleki Auf diese Fragej
giebt ez verschiedene Antworten, vonj
denen wir hier nur einige aniulirems
Manche meinen: in einer Parochial-·
schuletonnnen die andern Facher zu;
iurz, insonderheit auch die englisches
Sprache-, die doch nun einmal die Lan
dessprache ist. Viele littern sind aberT
auch zu gleichgiiltig; es tuinmert sie
uberlmupt wenig, ob die Kinder
Teutich oder Religion lernen· Eo-«
dnnu giebt es eine große Zahl Solchen
die sur ilire eigene Person nichts von
der Kirche wissen wollen und die auch
ihre Kinder weder in eine Gemeinde-«
schule noch in eine Eonntagschule sein-;
nen, sei es Deutsch oder lsrigtisch.i
Schließlich giebt es aber auch eines
große Anzahl solcher deutschen Eltern. s
die sur sich selbst das Wort Gottesj
nicht nothig zu haben meinen, aders
doch ihre Kinder gern in Gottes Worts
unterrichtet sehen mochten, aber —
und das ist das Merkwürdige! — an
statt sie in eine deutsche echule und
Kirche su senden, lassen sie sie in eine
englische Kirche gehen, vielleicht sogar.
trofdein die Eltern von Hause luthei
risch waren, in eine nichtslutherische
Kirche. Und unter diesen Letztereni
finden sich viele Deutsche, die auchj
Glieder des deutsch-amerikanischen Na-»
tionalhundes sind. llnd diesen Leu-!
ten mochten wir bei dieser Gelegenheit!
einmal ihr Unrecht vor Augen halten. l
Wenn Ihr doch die deutsche Sprachel
uslegen und auch Eure Kinder tirchlichj
erziehen wollt, warum zieht Ihr danns
die englische Kirche vor? In der heut-I
schen Kirche habt Jhr in jeder Bezie
hung die beste Gelegenheit, Eure Kin
der kirchlich erziehen und in der deut
schen Sprache unterrichten zu lassen,
und diese Gelegenheit benutzt Jhr nicht.
Das ist —- gelinde ausgedrückt —- sehr
unweise.
Manche Eltern meinen, die Kinder
werden, wenn sie auch noch zur deut-«
schen Schule gehen, itberhaust init Aris
beit. Doch dieser Einwand ist nichti
stichhaltig. Wir, die mir in Teutschs’
land zur Schule gegangen sind, wissen
doch recht gut, dasi wir nicht nur nicht«
Schulstunden gehabt haben, aliz die
Kinder in den hiesigen Schulen haben,
sondern daß wir auch zu Haus noch
tüchtig haben lernen müssen, und dag»
hat uns nichts geschadet. Andere Cl
tern aber machen den schon oft getilg
trii Fehler, dasi sie es den Kindern und
inrenititutdiinleii überlassen, idohin sie
gehen wollen. Wie toiiiien denii die
Kinderiuissein welche lsrsieliung sur
sie die beste ists Wie ost haben iuir
nicht schon doii jungen Leuten, die
hier geboren sind, die Woge huren
inussenr »sich ionnschte, ich toiinte auch
deutsch lesen und schreiben und die
schonen deutschen Lieder singen; ich
nuiusctlle, ich hatte auch den state-this
nlus uud die Viblische lsleschichte ge
lernt. Aber mein-: lsltern haben niich
nicht in eine deutsche Gemeinde-sehnte
gesandt-« lliid dann ilt es gewohn
lich iu suuix denn »nur-:- Huuthhen nicht
lernt, lernt Haus nininierniellr«.
Wenn wir in unserer Gemeinde
ist« Pauli aii der Nordseiie) auch
keine eigentliche Parochialschule haben
so unter-richte ich jeden Samstag Vor
mittag das ganze Jahr hindurch, au
szerdem jeden Sommer zwei Monate
hindurch drei Tage jede Woche tin un
serem Schulraurn ist es im Sommer
schön kühl) die jüngeren Kinder im
Lesen, Schreiben, Katechisnius, Bib
lischer Geschichte, ElementarsGramniw
tit, Singen lVollss und Kircheulieder).
Außerdem haben ivir sur ältere Kin
der tl Monate lang (voni l. Oktober
bis Lsternl jede Woche l Tage Con
sirmandeii -— Unterricht. Allerdings
nehme ich slir die Schule nur solche
Kinder an, die dann auch zur Sonn
tagschule und zur Kirche kommen.
Tie Missouri-Gemeinde an Z. Straße
bietet noch mehr sitt den deutschen Un
terricht, da sie einen eigenen Lehrer
angestellt hat. Unsere Schule bat
aber den Vor-theil, daß die Kinder ne
ben unserem Unterricht die englische
Schule nicht auszuseben brauchen,
falls sie dies nicht wollen.
Jn ähnlicher Weise, wie der deutsche
Untericht in unseren deutsch-unhal
scheu lsileiiieinden hier in der Stadt ge
pflegt wird, wird er in allen Gemein
den deutscher Zunge innerhalb der lu
therischcn Kirche Anteritas gepflegt
Uiid die lillieder der deutsch-lutherischen
Kirche dieses Landes zahlen nach Mil
lionen. Ja in den grasteren Ztndten
giebt es dentsch-lutherische Schulem
die zehn oder noch mehr Lehrtraste an
gestellt haben. Und auch die Bemü
hangen anderer deutsch-evaiigelischens
Kirchentorper, sowie auch der deutsch
katholischen Kirche, um die Erhaltung
der deutschen Sprache müssen in die-,
sein Zusammenhang gebiihrend aner-,l
tannt werden. T
Die deutsche Kirche dieses Landes«
macht mit ihrer Mitarbeit an der t5r-—.
haltung deg- Teutschthumz nicht bielI
Aussehen, aber diese Mitarbeit ist bor
handen und ist bedeutend großer, ale
man im Allgemeinen annimmt. ,
Auf der Jagd erschaffe-n -
Titus einem .Kiiiidiiii5iliiii in der Ruhe
non Burivell fand am »J.Icontag der ls .
jiilirige Lee Plsillipizs. dessen tief be-«
lunimerte Mutter an westl. Demut-s
Eirafie hierselbsi wohnt, ein tragisihesz
tinde. Derselbe, friiher ein Angestell
ter-bis hiesigen ,,Jndependent«, aber
seit einiger Zeit aus der Farm seiinsx
Lutelg Jarvig beschaftigt, war mit
seinem Cousin Earl Jarvio aus die
Euren-Jagd gegangen. Es war au
ßergewöhnlich nebelig und man nimmt
an, daß Jarviö die Bewegungen sei
nes Kameraden mißdeutete und nach
einer Ente zu schießen meinte, aber
Phillivs traf und mitten durch den
sion schoß, so daß der Tod augenblicks
lich eintrat. Tag Begrabnisz des so
jah dahingerafsten jungen Mannes-E
fand in Bnrwell statt.
l
—- Herr Duwatdt, der Lehrer des
Deutschen in unseren öffentlichen Schu
len, hat die schöne nnd anerkennens
werthe Idee gefaßt, seitens der Schli
ler von Zeit kleinere deutsche Theater
Aufflthrungen und sonstige sllnterhals
tungen zu veranstalten und sind die
Eltern der Schüler ersucht, an densel
ben theilzunehnien. Die erste dieser
deutschen Unterhaltungen wird kom
menden Dienstag im Hochschulgebaude
istattsindem Die Realisirnng dieser
tschonen Idee wird zweifellos zum lief-s
Yseren Verstandnisiund der Liebe zurs
,deutscheu Sprache beitragen, und musix
leherrn Hinualdt sur dieses Bestrebenk
tobende Anerteiinung zu Theil wer-E
Om. i
« — Altes in Putzwaaren wird ohnei
Rücksichtaus die Kosten verkauft bei
Donner ö- Smtths.
Zeit-Saume
Wernerzdaqer.
Schwarzseher nennt ihr uns, Zil mir ersehen
Gefahr im ietz’geii Kurs der Republift
Jhr seid betliört — ist unsere Revlib
Denn einer Krisis wir eiitgegemiehen!
Begreiit, verstehet doch des Zeitgeists Wehe'n!
Hat sich umdunkelt euer freier Blicks
Wir theilen des aiititen Rom-S Geschick,
Vor einein nencii kzeitabschnitt wir stehen!
Betriigt euch nicht! Wir wandeln neue Bahnen!
Und eine diiiitle Eiiiit eiitspriesit dein Boden,
Wir sind nicht I re i e mehr, sind ll n te r t ha iie n.
Man zahlt das Volk iiik Waise der Heloten,
Und die den Sturz der Reuublii Iciit pliiiieii,
Bienennen sich des Landes P at r io t e ii!
»U- ie
»I
Eiz steht geschrieben in der Weltaeichichte,
Tas; Rechtsansehen hob die großen Reiche-,
Mit seinem Fall gings mit dein Staat zur Neige
Und isorruption deherrschce die Gerichten
Wie steht’S niit dir, lsoluinbias Berichte!
Ists nicht mit dir in uns’rer Zfit das Gleiche-?
Dnech des Gesetzes Maschen schlüpft der Reiche,
Den Armen trifft der Baunstrahl der Gerichte·
·..
Die Themis tragt die Binde nur zum Scheine
Mcin zwingt sie, Mainmonspriestern oft zu dienen,
Gerechtigkeit giebt’s fiir den Armen teine.
Für ihn allein niir tennt man noch ein Zithnenz
Toch auf das Volt, dem man für Brod reicht Steine,
Da grinst des Schuld’gen Hohn mit Dentersniieiiem
————
i sum Dankfagungstag.
» Wieder einmal hat das Jahr seinen
sKreislaus nahezu vollendet und das.
rasch näher riickende Ende des Jahresf
bringt dem Lande abermals einen sei
ner wenigen nationalen Feiertage: den
«Dantsagunggtag. der diesmal aus
Donnerstag, den 27. November, fällt.
Es soll ein Tag der Ruhe und Reste
rion sein, doch werden wohl die We
nigsten dieser schonen Jdee Raum ge
beu.
Wie im Herbste des Jahres 1621
die Nimrode den puritanischen Ansied
lirn in Neu-England den Truthahn
aus den Waldern brachten, so senden
jetzt inildthatige Leute Tausende und
Abertausende von »Turlehs« in die
Armenhausen die Zpitaler, Waisen
hauser, Ashle und (tzesijngnisse. Dem
oft verschuldeten, oft auch unverschul
deten tstend lann ja hierzulande leider
ebenso nienig wie in anderen Ländern
abgeholsen werden, aber am Dantsa
gungstage sucht man, soweit dies mög
lich alle Noth zum Vergessen zn brin
gen
Ergehen ioir uns in einigen Be
trachtungen.
Wir konnten ein glückliches Volk
sein, gewiß! Aber sind wir eSxZ Cr
tönen nicht Klagen aus allen Schich
ten deg Voltegx Giebt es nicht viel
herzzerreißenden Jammer in Hütten
und Palastent Sieht man nicht viel
Elend und Unrecht, Armuth und Noth
offen zu Tage liegen und ahnt man
nicht noch viel im Verborgenen? Wo
ist das Gluct in unserem Adoptiv
vateklandes Ein Land wird nicht
allein glquurch seinen unermeß
lichen :)ieichthuni, durch die Erhaben
Vett der Natur-: es bliiht nicht allein
durch Fleiß, womit der Nationalreich
thum erhöht wird. Es giebt ewig
giiltige Grundbedingungen fürs Vol-»
lergliick: lilerechtigieit erhöht ein Voll
aber llngerechtigleit, wie Heuchelei,
-siilscl)l)cit, Selbstsucht, Neid, Arbeitsz
sihen, Hang iur Vollerei usw. sind der
Leute Verderben. Die-:- bezieht sich auf
den liinzelnen wie auf Staat und Re:
gieruug nnd speziell auf unseren
Pseiido::ltemilslitnnt-:«mu-3, unter dessen
Lllegide dass Noli inni tueisxen Etliiden
oegrndirt nsurde unr- daizs iilrosieapttnl
desuotisch regiert. solcherweise dass
Nliui derlniuneno und dass titlend her
beisuhreud. Wir werden ein glinjlich
Voll sein, wenn wir das Unrecht ans
Oiitten nnd Palaste-i entfernen nnd die
Liebe znni Mitmenschen ausgegossen
ist in unsere Herzen. Wir werden ein
gliicklich Voll sein, wenn wir siegen
lernen über alle Ungerechtigkeit, wenn
wir als Ganzes und alS Einzelne uns
prüfen und Hand anlegen in jedem
Heim und jedem Gemeinweien, das
Sündhafte zu entfernen, wenn Un
schuld und Treue bei nnd heimisch
werden nnd Neid, Haß nnd Falschheit
den Weg zum Land hinaus finden.
Toch wollen wir trotzdem sdasz dies
jabrige Tanisagungsfest freudig be
gehen. Lasset tin-:- in oben angeführ
teni Sinne an diesem Tage, der ja ein
Tag der Ruhe Und Resterion und ne
benbei ber Freude ist, einen neuen
Cntschlusifasseiy und es möge wahr
werden: Das Glück im ganzen Lands
— »Jawol)l!« rief vor einigen Ta
gen während einer Debatte in einer
hiesigen Wirthfchaft ein Gast, »die
Zeit wird kommen, da die Frau Man
neslohn einstecken wird!« — »Ja!«
tönte eine-traurige Stimme von einer
Tischecke her, ,,nachsten Samstag!«
— Jetzt wird Grund Island auch
bald wieder eine Befenfabrit erhalten.
Wie verlantet, wird Sam. Ritters von
Zennirdietne Anlage von dort nach
hier verlegen nnd den Betrieb jin Me
bande der iriilieren itelsu Beicnfabrit,
gegeniiber der Tutli)--3sabrii beginnen.
Herrkliideriz einschloß sich zu diesem
Schritt, weil ihm hier bessere Ver
sandt-Facilitaten geboten sind.
Conventivn der Staats-Att
tomobil-Association.
Am Dienstag trat hier in Grand Island
die tsoiiveniioii der Staats-Automobil:21sso
ciation in Sitzung und schloß dieselbe am
Mittwoch. Während der Verhandlungen
und Ansprachen wurde manches Interessenve
beiiiglich der Verbesserung der Landstraßen
zu Tage gefördert, maiiche diesbezügliche
gute Idee in das helle Licht gestellt, haupt
sächlich aber der projektirte »Bitte-un Engli
waiz«, die künftige transcontinentale Land
sti«aße, nach allen Seiten erörtert. Auf die
zltothivendigteit guter und dauerhafter Land
straßen l)inweiieiid, führte Herr Jas. E.
Teizell, einer der MO Delegaten, das Vei
spiel des alieii Rom an, das zuerst in seinem
iiiächiigen und großen Reiche solide Heer
straßen baute, also deren Bedeutung früh
zeitig erkannte, und welche noch heute Zu den
besten der alten Welt zählen.
Wie überall wohl im ganzen t"ande, so
bildet aiich in .i5all isountis der ranf der
Straße eine Llri Streitobjeth soweit es die
verschiedenen Gruiideigenthuinsbesitzer und
Fariner betrifft. ngleich jedem derselben
die Bedeutung und Wichtigkeit dieser Heer
straße klar sein sollte, sowie der Vortheil,
die einein Jeden daraus entspringt, herrschen
dennoch verschiedene Ansichten und Meinun
gen. Einzelne wollen sich nicht dazu ver
stehen, das kleine Stück Land zu opfern,
durch welches die Straße führen soll; Andere
wiinschen dies wieder, doch kann man ihnen
nicht gerecht werden, da die Straße die mög
lichst kürzeste Route einschlagen soll nnd inan
deshalb im Auge hat, sie entlang den Gelei
sen der lliiion -lTacisie, in hundert bis zwei
hundert Fuß Entfernung, zu führen. Diese
Meinungsdifserenzen waren ersichtlich aus
den Erörterungen während einer diesbezüg
lichen Diskussion am Mittwoch.
Tie Bedeutung dieses iltieseiiprosektes kann
iioii der Masse noch nicht ganz erfaßt wer
den, und daher die Kleinigkeit-strömend da
Widerstreben, der egoistische Kurzblich Ueber
diese Hindernisse heißt es eben niuthig hing
wegsetmh dein großen Ziel uistreben und es
ins Werk zn seyen. Tei· slkarteienftreit
wird dann versiiimincii. lind man sollte
bedenken, diß iiian schon immer bei Durch
fiiliriing eine-z großartigen Piojekleg mit
solchen Umständen nnd Schwierigkeiten zn
taiiipieu halle.
Liederkranstain
In- ,’ean-,deg hiesigen ,.i«iedei«kt-anz«, siir
deren bisherigen erfolgreichen Verlauf das
time-ichs lsoiinte niit Hei-en Boeck als Bor
iilienden vorbei-nie nniiasiende Vorbereitun
ssen gelten-en nun-den, hat ain Montag ihren
Ahnung genommen, nnd inmi« in schöner,
xsliinusnoei Wein-. Bereits ani cisten Abend
hatten noli zahlreiche Weinchet eingesitnden,
nnd nn: ji«-Dein Tage ichnmll die Menge der
ielllsen, inne mich erklärlich ericheint, wars
mich siiis llnieilialtnng nnd tileinntlslichteir
in besondern Wein- ssesorgt worden. Man
lsntte den nomine-denen Tagen einen nnteis:
lcliiedliclien Ulsniakter verliehen, indem am
Montag ,,ts«t-öitnnngs«".llbend« war, ain
Dienstag ,,T"enticher illbeno« liiii den Orts:
oerdandk ain :I.Ilittivoch «t«incoln bighway
Abend« usw. Am Eröffnungsvlldend gab
die »Amt- tkitn Band« ein Bot-tanzen nnd
Vartlinst Orchester spielte hübsche Weisen
zum Tanze ans, nach denen sich Jüngere und
Aeltere tythinisch drehten und wiegten-.
Alles war eitel tticst und Freude, nnd bereits
an diesem Abend eilte Mancher schwergeladeir.
heim, d. h. schwergeladen mit Fairgegenstånilz
den.
Ilngcregt durch die eifrigen lkomttetnttgliei
del-, hatten unsere Geschäftsleute es sich nicht
nehinen lassen, schöne nnd passende lisontrix l
butionen siir den seinrnvcck in Gestalt von
Meichenfen in machen, und die Bühne war
ain ttröitnnnggaliend von denselben sörmlich
überladen. Nicht nnr in geielliger Hinsicht,
sondein auch finanziell ist der Erfolg dec
Fair ein recht zufriedenstellender, und der
.,i«iedei«li·ani" darf wieder einmal mit Ge
nitgthnung ein Blatt seiner Geschichte um
wenden. Morgen, am leisten Fairtagc ist
ein allgemeiner Abend veranstaltet nnd er
wartet man, daß der Besuch dem Ganzen
die Krone aussetzen wird.
— Beim Holzspalten hatte Chaklez
Justiee an öle 7. Straße das Miß
geschick, daß ihm ein Holzfplitter in’s
Auge drang und dasselbe schwer ver
letzte. Trotzdem allein der Augapfel
beschädigt wurde, ist Aussicht vorhan
den, daf; ihm das Augenlicht erhalten
lJleibL
» Samstag ist der letzte Tag aufe
rez Tanlsagungsz - Verlaufs-. Ver
samnt also nicht die lsjelegenhem Eu
ren TIJlmtErOthtzng oder Ueberzieher
zu einem Drittel des regulären Prei
ses zu kaufen.
Woolstenholm ö- Sterne