Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 17, 1913, Image 8

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    Irr Gollhäugslkr
Nil-ersetzt ins-n Ran- Kkllacr.
( 6. Fuss-um«
.Ue«derlassen Sie nur alles ganz
ruhig mir,«' sagte er in beruhigendern
III-e. als er den Freund sorgfältig
Wie; dann ging er in den Za
Drh um die Ankunft der Gäste zu
erwarten
Sie kamen pünktlich Tåe Gräfin
bar sehr besorgt um den »Hei-en
saton«, Ladn Alicia dagegen tin
gewöhnlich reserviert. nnd thnter mi«
kirmn raschen Blick hatte sofort tier
tv3. daß etwas vorgegangen sein
srtissr.
»Entweder ihre Mutter bat ihr
eine Predigt gehalten,« sagte er sich.
.oder sie hat irgend etwa-S heran-Tige
sur-den«
Wenn das letztere der Fell war-,
so hatte es nichts mit der Krank
heit des Bat-Ins zu tun, denn in
diesem Punkte legte das junge Mäd
chen das herzlichste Mitgesiihl zu
Me.
»Wie plötzlich das gekommen ist!«
sggte die Gräfin.
«Jawohl,« erwiderte Bunkerx »wir
vollen nur hoffen, daß es ebenso
schnell wieder vergeht.'«
Er schlug geschickt einen Ton tief-i
Irr Besorgnis an. die er hinter einer
höflichen Heiterkeit verbarg.
«Sagen Sie aufrichtig, Mr Bun
ketf bat ihn die Gräfin, »es.- ist doch
MS Gefährlicheö?"
Panier zögerte einen Augenblick«
saed lächelte gezwungen
»Ach nein,'« sagte er dann. »das
heißt — vorläufig liegt kein Grund
sor, sieh ernste Sorgen zu machen.«
»Der Baron tut mir so leid,« mur
Ielte Lady Alieia.
Ihre Mutter warf ihr einen zu
friedenen Blick zu.
uDer arme Menschl« sagte auch sie
in Tone tiefsten Mitgesühls.
»So fern von seiner Heime-U
seufzte Bunker, »und dabei trägt er
II o mutig,« fügte er hinzu.
s feklt ihm eigentlich? frag
t die Grii in.
sunter hatte es siir klüger und
Urkungsvoller gehalten, über die
Krankheit des Freundes ein geheim
Iiivolles Dunkel zu breiten.
«Der Dottor hat sich noch nicht
deutlich ausgesprochen,« antwortete
U
aKönnen wir gar nichts fur ihn
hast« tarn es sanft von den Lippen
Atti-is.
.Artner Rudolf!« seufzte Bauten
,SI würde ihn natürlich ungeheuer
fressen und auch mir zur Beruhigung
gereichen, wenn Sie die große Güte
Men, ein wenig bei ihm einzutreten.
s einem solchen Falle sehnt man
nach nichts so sehr wie nach weib
Iichet Sympathie.«
Die Gräfin warf einen Blick auf
In Tochter. Einen Augenblia
schwankte sie zwischen der Wohiaw
Findigkeit zu deren berühmtesten
Verfechterinnen sie gehörte, und der
wrinderbaren Gelegenheit die Erobe
tsng des Barong zu vervollständigen
«Seine Verwandten sind so weit
Un ihnt entfernt«, fuhr Bunter fort,
irrt-ern er nachdenklich zum Fenster
hinausbliettc
«Wollen wir für ein paar Minu
ku zu ihm hinein?« fragte die Grä
fiu ihre Tochter.
«Gern, Marna,« antwortete Alicia
sit einer Bereitwilligkeit, die Bun
kk nicht wenig in Erstaunen setzte.
Mit niedergeschlagen - liebenswür
fger Miene führte er die Damen
is das halbverduntelte Krankenzim
Iet. und der Baron, der sein
Ekel-locken hinter einem tliiglichen Ge
fhtsausdruck zu verbergen suchte. be
te ste mit einem matten, aber
glücklichen Lächeln.
.Ach, Ladh Grimm-, wie gütig Von
n! Und auch Sie, Lady Ali
cisf Wie soll ich Jhnen dafür dan
Int«
.Wir sind sehr betrübt, lieber Ba
m, unsern Gastgeber leidend zu
finden,« sagte die Gräfin huldvoll
»Und daß es Sie gerade vor Ih
m Abreise treffen mußte!« bemerkte
Lady Alicia voll herzlichen Mitge
saht-.
Der Baron stieß einen Seufzer
M, der halb wie eiii Stöhnen klang.
»Ja, es ist hart,« versetzte er.
«Beeilen Sie sich mit dem Gesund
Ietdeih lieber Baron,« fuhr die Gräs
fin mit ihrer tröstlichen Kranken
simmerstimme fort; »das geht nicht,
daß Sie den Brierleys so eine Ent
Suschung bereiten.«
»Wenn Sie wenigstens noch siir
einen Teil der Zeit hintommen könn
in ergänzte ihre Tochter lächesnin
Diese Beweise von Sympathie
tkhrien den Baron in solchem Maße,
daß er die Hand aus die Stirn legte
und sich ein wenig sahn-endete um
Hm Bewegung zu verbergen. Jn
Ursein Augenblick ließ sich Bunter
sit einer dramatischen Gebärde in
den nächsten Sessel fallen, stützte den
Magen aus die Seitenlehne und
Ins-arg sein Gesicht in der hand.
Das brachte die Damen aus die
M Gedanken, und sie
M ges-et aus den Patienten
U W Jeder auf Bunter.
O
»k
B Hei is BDCZ visit TIEW
Fr. ZEIT Ist ssem desti; seisij
Zustesckendesk
De beging der ukegiückselige Las-ou
einen großen Fehierx ohne die Ant
Dort feigem dipkomatisckzen Frass-sie
zu überlegen. vetxetzte er rasch: »Ach
Fein. Lady Geist-yet es ist nur eine
»Hältst-ask
»- Der Aasdtuck im Gesicht der Grä
sin veränderte sich.
7 »Nu: eine Erkäitung?« wiederholte
«sie. »Na, das ist doch wahrhaftig
nicht der Rede mert.«
»Es iit eine sehr heitige Erkal
tnng," entgegnete der Baron.
Um diefe Zeit Hatten sich die Aug
gen der Damen bereits ein wenig an
das gediimpfte Licht gewohnt, nnd
Bunter konnte lebe-· daß fie sich
prüfend im Zimmer umzuschauen
begannen.
»Das ilt wohl eine Huttenmedizrn,«
sagte die Gräfin, indem sie einen
Blick auf die Etitette der großen Fla
sche warf.
Der Baron war so unvorsichtig,
dies zu befahrn.
»Jede halbe Stunde zwei Eßlösfel
voll zu nehmen« las die Griiiin;
»aber das hats ich in meinem Le
ben noch nicht gehört«, fuhr sie er
staunt fort, »daß man eine Huftens
medizin in solcher Dosis nimmt! Und
Jhr Huften scheint ja gar nicht arg
zu sein, lieber Baron.«'
»Der Doktor hat mir's so ver
schrieben,« entgegnete der Baron.
Noch erstaunter wendete sich die
Gräfin zu Bunter.
»Ich dachte. der Doktor hätte sich
noch nicht deutlich irusgeiprochen?«
fragte sie in arawöhnischern Ton.
Als der Baron diese Worte hörte,
warf er seinem Freunde einen Blick
voll unterdrückter Wut zu.
»Der Baron hat den begreiflichen
Wunsch, die Damen zu schonen.«
versetzte Bunker ernst; »deshalb hat
er sich nicht sehr genau ausgedrückt
Diese Medizin ist lein Mittel gegen
den Huften.«
»Ah,« hauchte die Gräsin.
Lady Aliria hatte inzwischen kei
nen Blick von dem Badefchafs gewen
det, und plötzlich rief sie aus: »Da
sind ja Goldfischk drin!«
Aller Mut begann den Baron zu
verlassen.
»Der Dottor hat sie angeordnet,«
begann er, dann verbesserte er sich:
»das heißt, ich ich hab’ Fische
gern.«
Die Gräsin betrachtete den unglück
lichen Kranken prüfend, dann wendete
sie sich wieder feinem Freunde zu.
»Me. Bunter," fragte sie in stren
gern Ton, »wollen Sie mir nicht end
lich sagen, was dem Baron fehlt?'«
Bunter sah·ein, daß er zu heroi
schen Maßregeln greifen mußte.
»Der hund ist fofort erschossen
worden« antwortete er mit Grabes
ftinnnex »es ist infolgedessen unmög
lich« eine genaue Diagnose zu stellen.«
»Der Hunds« riefen die beiden
Damen in einem-Atem aus.
»Heute abend«, fuhr Bunter fort.
»werden tvir das Schlimmfte —- oder
das Beste — wissen.«
»Was meinen Sie?« stammelte die
Gestirn indem sie einen Schritt vom
Bette zurückwich.
»Das ist eine Probe,'« antwortete
Bunter, indern er auf das Wasser
schaff wies; »tein Opfer der schreckli
chen Krankheit, die man Wasserscheu.
Hunds- oder Tollwut nennt, erträgt
es
Aber die Gräiin ließ ihin keine
Zeit, den Satz zu vollenden. Ein
Blick aus den. der während dieser
Worte Bunters sein Gesicht lrarnps
hast verzerrt hatte. belehrte sie, daß
dies wahrscheinlich schon die warnen
den Symptome seien.
»Sie bricht schon ausk« schrie sie.
»Alicia, mein geliebtes Kind, lomrn
schnell! Wie können Sie sich- unter
stehen, uns solcher Gesahr aus-zuset
zen?« fügte sie in höchstem Zorn
hinzu.
»Beruhigen Sie sich, Lady Grill
yer,'« bat Bunter, der ihnen hastig
folgte. »Ich gebe Jhnen die Ver:
sicherung ...«
Aber er tam nicht einmal in
zurecht, um ihnen die Tür zu ff
nen.
Der unglückliche Baron konnte es
nicht länger ertragen. Mit dem
Nase: »Nein, nein, es ist nicht Wahr,
glauben Sie ihm nicht, meine Da
men!« sprang er aus dein Bett und
direkt in das Wasserschass mit den
Goldsischen hinein, daß es hoch aus
sprihth
« Die Gräsin wendete sich in der
iTiirössnung um und betrachtete den
TBaron mit einem Entsetzen, das sich
jbald in tiefste Entrüstung verwan
delte.
»Ich bin überhaupt nicht lrantl«
schrie der Baron. »Das war eine
Jdee von diesem Schurken von einem
Bunterl Jch hab’ nicht die Wasser
scheut«
Es schnitt dem Baron, der sreiiich
einen komischen Anblick bot —- unter
deni Nachtheind schauten seine la
rierten Beintleider hervor —, ins
Herz, baß in diesem oment Alicia
in ein hhsterisches eliichter aus
brach.
Die Grästn blickte die beiden M
gen Leute einen nach dem an
wütend an, dann sagte ste: »Ja mei
MFE Leben bin ich noch nicht fus
M teil-sk- F
Its dh e S Wer sen heissen
Isme- gseiälosseg W. M sen
ler, die-s ihm die Tränen Eil-see die
Ewigen flossen. aber sein beleidigeer
Freund schien die Situation nicht
mit ils-ern gleichen Humor Fa betrach
ten.
»Sie Schuf-li« schrie er in rosen
-den1 Zorn. »Sie Schenkel Tiers isi
dirs Ende unserer Freundschaft ver
stehen Sie mich? Können Sie rnii
Pistolen ichieße:1?«
»Mein lieber Baron«, antworieie
Bankkr. »er- fällt mir nickzt irn
Traume ein, einen so tonlichen
Scherz in so unliinsileriieher Weise
zu beschließen.«
I.Sie wollen sich nicht mit mir
schlagen. Sie IeiglingZ Sie Mem
mes Ich weiß Sein Wort. has Sie
genügend lennziichnet!«
Bunler zwang sich, seine Ruhe mie
derzugewinnenx endlich erwiderte er
mit einem Lächeln: »Es ist doch
eigentlich nichts passiert! Die Schuld
L.fiilIt doch auf mich. und die Sympa
sthie nach der Sie sich sehnte-n ist
HJhnen sicherl«
E Sie falscher Freundl« donnerie
der Baron ihn on
I »Mein lieber Var-in's wehrte Bun- .
ler ihn ab wessen Schuld war es. «
Edaß der Plan iehlging? Wenn Sie
- Sie hat . . ."
I .Jhnen überlassen!« wiederholte
der Baron wütend »Ich hah’ Jhnen
ohnehin schon zu viel überlassen, Siej
iTreulofetz Sie Verräter-! Das war
? nur eine List, sich die Lody Alicia zu
xgewinnen Unterstehen Sie sich nicht
noch ein Wort zu mir zu reden!«
wie ich I
l
Mit diesen Worten stürneie er ausz
dem Zimmer.
Eine halbe Stunde später-. als noch
immer leine Spu: Von dem Baron zu1
sehen war, entschloß sich Blinken ein'
wenig auszugehen Aus der Treppe«
bemerkte er Lady Alicia im Korrtdor.
Sosort ging er aus sie zu.
Sie begann mit leiser Stimme. der
man trotzdem den Aerger anhörte:
»Ich habe die beiden Briefe, die ich
Jhnen an die bezeichnete Adresse
schrieb, vorn Postamt als unbestellbar
zurückbetommen mit dem Bemerk,
daß man dort nicht einmal Jhren
Namen kenne.«
»Das überrascht mich nicht«, sagte:
»Es war also eine falsche Adresse?«
sragte sie vorwurssvolL i
»Es war nicht die meine«, antwor
tete er.
,Sind Sie Pfarrer gewesen?'
:Nicht, daß ich wüßte«, lautete die
Antwort.
»Sie haben es aber doch behaup
iet?« i
Damals war ich doch in einem
Jsrrenhaus.« .
Sie sah ihn mit einem verächtlich-en
Blick an, er jedoch lächelte belustigt.
»Sie haben mich hinteraaugen«,
sagte sie, »und Ihren Freund, der
viel zu gut ist silr Sie, schmählich
behandelt. Haben Sie etwas zu
Jhrer Entschuldigung anzuführen?«
»Nicht ein Sterbenswörtchen«, er
widerte er vergnügt. ·
»Ich glaube nicht, daß wir uns je
wiedersehen werden«, schloß sie, »we-«
ck
» niaftens ist es sehr unwahrscheinlich «
jeia, und viel Glückl«
f
l
",aber noch hinzu:
»Dann leben Sie wohl, Ladh Ali-«
»Adieu!« antwortete sie kalt, sitatei
»Meine Mutter ist«
- natürlich sehr böse aus Sie.'«
i
)
:sagte er sich:
Als Bunter die Treppe hinabgina, s
»Im werde ich wohl
jwieder allein aus Abenteuer ausge
E hen müssen.«
J nämlich eisersiichtig.
k sprach er keine Silbe, und als Bun
L abzureisen gedenke, antwortete er kurz
- spazieren ;
E gen, Baron. ben. ich fahre nach Lon-l
» don zurück«, erwiderte Bauten
" men«,
Das gute Temperament des Bei-i
rons hätte ihn vielleicht dazu ge-·
drängt, seinem Freunde zu verzeihen,l
aber er wurde die ganze Nacht voni
einer Empfindung gequält, gegen tirl
kein Temperament aufkommt: er war
Beim Frühstück
ker ihn fragte, mit welchem Zug er!
angebunden, indem er zur Tiir ging:
»Um fünf Uhr dreißig.« I
»Und wohin gehen Sie jeyt?« l
»Was kümmert das Sirt Jch gehe
ich will allein sein.« i
»Dann muß ich Ihnen Adieu sa
,,Gehen Sie
in Tretteufels Na-l
entgegnete
der Baron; »ich
E habe nicht den leisesten M unsch, noch
t
1rotzer vor mir zu sehen,
, dankbar ist noch si
i« langer einen
Schma
der weder
hinterliftigen
mit einem Wori: einen Schmarotzen
T der nichts anderes tut, als von frem
i
dem Gelde leben.«
Er ging mit diesen Worten hinaus,
und die Tür sie! krachenl hinter ihm
ins Schloß. Wenn er noch einen
Augenblick gewartet hätte, so würde
er m Bunkers Gesicht einen Ausdruck(
gesehen haben, der nie suvor darin
zu sehen war. Er machte eine Bewe-1
gung, wie unt dem Baron zu solgenJ
aber er ließ sich wieder in seinen
Sessel sollen und versank in tieses
Nachdenken, während er die Zähne
fest zusammenbiß.
»Ich nehme Ihre herausforderung
an, herr Baron Rudolf v. sli rn
der-S faate et u sich, »aber die i
sen W ich elhfiwiijten
JOHN F ak, Inn W er saß-is
;- psäekkn Eine SMALL- Wdtsk der
Baron fortgegangen Inst. verließ est
das Daieh -
Als der Batonsicheinig Stunden
fpäket non einein Hpielbsediensteten
seine Sachen packen lieh. machte et
eine Reihe vor Entdeckungen die
seine Gemätsruhe seht ins Schwan
ken brachten: nicht nur feine Jagd-s
ioftijme fehlten. auch iein Gewebe und
seine Paiwnen waren rerschmunden,
und so sehr et auo suchte und fluchte-,
so war keine Spur davo:. zu finden.
! .Dieset Schurie2· tief er ais-T
E»D-as hätt’ ich nicht gedacht, daß ee
Jauch noch ein Dieb ist!«
E Es war nicht erstaunlich, daß es in
Briekley in nichts Evens-ist als lie
benswürdig-: Stimmung- ankam.Fu»
seiner Uebeiraschugxg hatte Sit«
Richard ihm keinen Wagen zur Bahn
geschickt; da aber nirgends in der
Nähe einer zu then mat, mußte ek.I
nachdem er ekn paar-mal wütend aufY
dem Bahnsteixse auf und abgetannts
war, fein Geväck beim Sie-Umwand
stand lassen und zu Fuß nachz
Brieriey Pack marschieren ;
Nach einem beschw« lichen Weaej
kam er miide und schmutzig un
Schloß an, und mit einem unterdrück
ten Fluch zog et ebenso energifch irie
enttiistet die Blocke.
»Besten v. Blitzenbetg«, sagte et
hochmütig zum Kellekineiftek.« Es wag I
war kein Wagen atfi Bad-chva -
Der Mann sah ihn anzwölxniichi
»Der Baron ist bereits heute sruh
hier eingetroffen«, gab er zur Ant:
wori.
»Der Baron? Welcher Baron? Jch
bin der Baron v. Blitzenberg.«
»Ich werde Sie Richard holen«,
versetzte der Kellermeister.
Gleich darauf tarn cin starter Herr
mit einem blühendem Gesicht herbei,
von drei Freunden begleitet, tie
offenbar sehr neugierig und iiher
irgend etwas sehr vergnügt waren.
Zu seinem Entsetzen erkannte ker
Baron in einem von ihnen Bunter,
der das schönste Jagdhahit des Ba
rons angezogen hatte.
»Was wollen Sie?« sragte Sie
Richard streng.
»Seid ich das Vergnügen« mit Sie
Richard Brierley zu sprechen?« ent
gegnete der Baron höflich. indem er
seinen Hut abnahm und sich ties ver
beugte.
»Jawohl.« -
»Dann muß ich Ihnen sagen, daß
ich der Baron Rudolf v. Blitzenkerg
bin.« .
»Gehen Sie, mein Lieber«. ließ sichs
in diesem Augenblick Bunter verneh-;
men, »ich kenne Sie. Der Mensck:«.«
wendete er sich zu Sir Richard, »hat»
mich schon einmal belästigt. Er ist.
ein Abenteurer und nicht gan rich-.
tig im Kors. Er ist« mir aus Deutsch- -
land hierher gefolgt. Gehen Sie, ae
hen Sie!«
»Sie sind ein Abenteurer, Buntei !" ;
schrie der Baron wütend. »Si.
Schutte! Er ist lein Baron, Sir,
Richard«, wendete er sich zu diese:n.2
Dann sagte er wieder zu Bunter:
»Wollen Sie mich schon wieder täu-!
schen, Bunter?«
»Ich fürchte, Sie werden ihn ein-I
sperren lassen müssen. Sir Richard«,
sagte Bunter zu Sir Richard, und
dem Baron drohte er: »Morgen wer
den Sie sich var der Polizei verant
worten, mein Lieber.«
Der Baron verlor so alle Selbstbe
herrschung, daß er vor Wut unartitu
lierte Töne ausstieß. doch alle seine
Beteuerungen machten nicht den ge
ringsten Eindruck Sie Richard hatte
schon früh ein Telegrarnm erhalten,
das ihm die Absicht des Barons rnit
teilte, schon mit dem Mittagsng in
Brierley Pakt einzutressen, und als
er dann wirklich karn, nahm er alle
herzen sosort gefangen. Nach einem
verzweifelten Kampfe wurde der un
glückliche Rudolf übermältiat, an
hönden und Füßen festgehalten und
in einen entlegenen Flügel des
Schlosses gebracht. um dort die Nacht
zu verbringen.
»Ein solcher Schwindler!« sagte
ein junger Mann zu seinem militii
risch aussehenden Freund.
Dieser machte ein nachdenkliches
Gesicht.
»Wissen Sie, Trelawney", sagte
er endlich, »der Bediente, der dem
Baron beigegeben ist, hat meinem
Diener gesagt —- und der Dass na
türlich wieder mir gesagt —, daß ein
Teil seiner Wäsche den Namen
»Franeiz Beveridge« trägt. Die ganze
Geschichte will mir nicht gefallen-«
»Aber der Mann ist doch ossenhar
vekkacktxs j
Die ganze Gesellschaft von Brin
ley Pakt war im Salon versammelt,
bevor das Dinek angetündigt wurde.
Bunter unterhielt sich mit dem Ober
sten Savage über Jaaden in Bayern
der dort gejagt hatte, dem falschen
Baron aber nichts davon erwähnte
Mitten in seinem Jägetlatein hörte
Bunter plöklich die Frage von den
Lippen der Hat-Sitaris »Ist Dr. Es
eott nicht getoinmen2«
Baron Bunler hielt inne und der
Oberst bemerkte, daß et zusammen
fuhr.
Eli-webt er ist schon vst einer-Hol
Pei- M -- - "....;. sp
Bälnrnd er set-Cz itzt-IT trat die
steifer wobibekanefie Gesalt ins
Zimmer-, und nagdsern er Ladn Beter
lrn begeistßt hatt-e. setzten sich die
Gäste in Bewegtes-g
Wer ist der sachgeivsarbsene here
dorti« fragte Dr. Escott seine Tisch
dame als t· e durch den Borsaal gin
s gen.
»Das ist der Baan v. Blitzen
berg«, lautete die Antmprt »So ein
unterbaltender Mannt Wir sind
bereits alle in ihn verliebt.«
Bei Tische bemerkte der salsche
Baron, daß Dr. Eseott ibn beständig
mit seinen neugierigen Blicken ver
folgte, aber er verlor darum nicht tiir
einen Moment seine gute Laune, noch
ließ er die Unterhaltung ins Stat
ten geraten. Geistreieb und wiyig wie
immer. plandette er in feinem korni
scben fremden Alzent se anregend.
daß alle in seiner Umgebung ibrn
lauschten. Als die Herren snf ins
Billardzimmer begaben. erlliirte man
ibn sitt den reizendsten Deutschen, der»
ie englischen Boden betreten battr.I
Trotzdem wurde Dr. Eseott immeri
arawölmischeh und Bnnlet fiiblte.l
daß er ibi: nicht aus den Augen ließ.
Er spielte eine Partie Billarb mit
dem Obersten Este-age, nnd Tr. Lis
eott erinnerte sich. mit welcber Ve
rminderung er seinerzeit Panos
Beveridge zugesehen hatte.
Bunter wußte sebr weibl. welcher
Gesrbr er sich aus-setzte. wenn er seine
alte Geschicklickteit en ialtete und die
anderen sahen l-.ald daß er vom
Billardspiel nicht sehr viel verstand
Nicbt nur waren seine Stöße sebr
ungeschickt. er schien die einiaebsten
Regeln nicht zu kennen. so das-i Sirl
Richard nnd Treiawney ibn bald eint
wenig autzuzieben begannen
Etlls Oberst Savage neunzig und
Bunter fiininndzroanzig Paints hatte. «
saate Trelawnen lachend: »Ja» wette
zehn gegen eins, Baron, daß Sie die
Partie nicht gewinnen werden!«
»Zebn, was?« fragte Baron Bun
ter, und der Oberst machte bei dieser
Gelegenheit die Bemerkung, daß er
zum erstenmal das W lorrett aug-H
spmch. ;
«Louieoor", antwortete Trelawnen. ;
Die Versuchung war unwidersteh-;
sich. ,
«Einverstanden«, sagte der Barons
Nun spielte er in einer Weise, daßl
Trelawneys Gesicht immer länger und f
länger und Dr. Egrott immer ausge
regter wurde, bis der falsche Baron
lächelnd sein Queue niederlegte: er;
hatte die Partie grandios gewonnen.
Alles schwieg, und Trelawney
reichte ihm schweigend zwei Fünf
psundnotem während der Oberst,
ebensallo ohne ein Wort zu sprechen.
zu seinem Whiglh zurücklebrtr. Dr.
Escott tonnte sich nicht länger zu
riiclhalte , sondern flüsterte Sir
Richard lseise etwas ins Ohr, worauf
beide das Zimmer verliehen.
Der falsche Baron plauderte ar
lassen noch ein Weilchen obwohl ihm
niemand mehr zuhörte. dann bemertte ;
er, daß e: jetzt die Damen im Solon
ausfuchen wollte. -
Zwei Minuten später lehrte Sir
Richard, der sehr beunruhigt schien,
wieder mit Dr. Escotr Zurüc.
»Wo ist der Baron ?" fragte er.
»so den Damen gegargen", ant
wortete Trelawneh, dann fügte er
hinzu: »hol’ ihn der Teufel.«
Aber der Baron war weder bei den
Damen, noch war sonst irgendwo im
Hause eine Spur von ihm zu finden.
»Er ist fort«, sagte Sir Richard.
»Was soll das bedeuten?« fragte
Trelawnev.
Oberst Savage lächelte grimmig
und sagte: »Vielleicht will er dem
andern Betrüger die Hälfte von sei
nem Gewinn geben«
»Dr. Eseott wird Ihnen Aufklä
rung geben lönnen«, bemerlte Sie
Richard·
»Meine herren«, sagte Dr. Escott,
»der Mann, der sich hier als Baron
v. Blihenberg eingefchlichen hat, ist
niemand anders als ein höchst schlau
er und entschlossener Jrrsinniger. Er
brannte aus der An talt von Clanl
wood, wo ich Assi ent bin, durch,
nachdem er mich fast ermordet hatte;
seither hat man ihn in London gese
hen, aber wie er hierhergelornmen ist,
weiß ich natürlich nicht-"
Daraufhin wurde der echte Baron
aus seiner haft entlassen und mit den
demütigften Entschuldigungen und
dem vortrefflichsten Souper gekostet
Der erzählte nun, was er von der
Laufbahn Bunlers in London
wußte. Obwohl dieser Bericht na
turgemäß nur fragmentarisch und
einseitig war, besondere-. weil der
Baron eine begreifliche Scheu davor
empfand, auch seine Heldentaten in
St. EgbertissowSea zu erwähnen,
waren zum Schluß doch alle, selbst
der übervorteilte Trelarvneh, darüber
einig, daß Bunlers Begabung, so
viele Schwächen er auch auszuweisen
habe, einer besseren Sache würdig
ware.
VlL
Die Gesellschaft in Briekley Pakt
hatte sich zur Ruhe begeben. Dem
Baron hatte man das Zimmer des
Aug-stets Lisgctvidew DIS- stob
Gottsehuns folgt auf Seite 7 ’
locke-se You
llappioess by
Telephotse
The Bell Telephone
ministers to the pleasure
of millions by keeping «
them in touch with the
world all about-hear and .
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A letter is cold and l
blooclless. lt laoks the I
human touch. Telephon
ing is ahnost er a per
sonal visit-.
Over the telephone you
may hear the living,
lang-hing vojoes of your
distant kriends just as ik
talking faoe to face. -
vix-«- «L««» Hut-»Ich jus- «
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Ikslllsll lELEPIlcllE collile
-l)r. H. B. Boyden
Arzt nnd Wand-Itzt
oberhalb Banmann’s Apothrtr
Tel. cssirr 1510 Wohnung 1537
L. D. Smith l).c.
Chirvvraktor
Ich gebrauche liine Trogrn, heilt
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Zimmer No. 7, Tolnn Gib-not
Grund sehnt-, Mehr.
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