Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Sept. 26, 1913)
nNebraMa Hin entiw MM Iabkskmg FU« Grund Island, chbraskm Freitag, den Mi. September l9l-3. Nummer 7» kine Epistel un unsere Geschäft-welk Niemand tann leugnen und sich der Ansicht verschließen, daß unser schönes Städtchen Grund Island nicht nur deni allgemeinen Fortschritt butdigt, sondern auch auf fortschrittlicher Bahn begriffen ist und bereits weit über sein früheres Weichbild hinauswuchs, ein Beweis des Zudrangens auswärtiger wünschenswertber Elemente, troy der verhältnismäßig schwachen, noch in den Kinderschuben sich befindlichen Jn dustrie, deren Schwache jedoch inebr oder weniger aufgewogen wird durch den intensiven Beriebr der landwirths schastlichen Bevölkerung der Umgebung. Freilich bangt die zukünftige Entwicke lung der Stadt zweifellos von ihrem künftigen Jndustrieleben ab, wie dies überall der Fall ist« denn Industrien bedingen Bedülterungezuioachs, ver mehrte Geschafte, infolgedessen Aus bau des Gerneinwesens hinsichtlich Fa brilen, Geschoftsliansern und der Wob nungöviertel —- und bier ist der sinnli wo die Thatigieit des isominereiats Clubd beginnen sollte. Toch trotz solcher günstigen Vorbedingungen wird eine Stadt nie die Blüthe erreichen, zu der sie berechtigt ist, wenn der Be vollerung, und in erster Linie der Ge fchiiftswelt, ein regerer Geist mangelt, die Energie, das Bestreben einzeln so wie gemeinsam an dein Ausbau theil znnehniem und man in schlitiriger Le thargie dahinditinmert, deutend, weil Andere sich apathiich verhalten, es gleichfalls nicht nöthig zu haben, sich auszurassen und den Stein in’d Rollen zu dringen. Das. hindert jeden ge sunden Fortschritt und bildet das Blei gewicht, welches einem rascheren Tempo anhangt. Wir wollen nun nicht sa gen, daß man hier nicht vorwtitg strehe resp. Fortschritte zn verzeichnen habe, wie schon vorher ermahnt, doch diesel hen tdnnten dedentendere sein, sasern der rechte Spirit vorhanden ware. Ader man icheint etwas- zn schlummern nnd hier ist desz Pudel-Z Kern. Dieser Mangel an llniernehnniiigi3 geist nnd einer gewissen Dosis Energie dolninentirt sich auch bei der hiesigen Geschasigwelt in puncto Bezeigen-Pa tronage. Lin dieser Hinsicht steht Grand Island weit hinter unseren kleineren Nachbarstiidten und Ort schaften znrltti. Man niiirdiqe die Zeitungen derselben sditersz drei nnd vier in Stadtchen von tanm dem vier ten Theil der Einwohnerschaft titrand Island-U einer Durchsicht nnd wird finden, daß solche von Anzeigen der Geschnitglente wimmeln, nnd das: sich die Meldansgabe biersnr verlohni, be weist-doch gerade der Umstand, daß man in solcher Weise anzeiat resp. die Rellametronimelschtäat. Es ist von Alters lier bekannt, daß FKlappern zum Dank-wert gehort", nnd die Ge schnstsnselt benachbartrer Städte zeigt dies anch in vorher erivntinter Weise, nnd sicherlich nicht ohne Erfolg, an sonsten sie ed unterlassen wurde, stlr solche Zwecke Geld zu veranggabein Aus der Nella-ne beruht jeder geschnit liche Eriolg, Nellarne ist uothig, wenn ein Geschast auch noch so alt, betannt und bewahrt ist, denn es erhoht da durch inebr nnd mehr seine Erfolge, concentriridad Interesse des Publi kums aus sich. wahrend im mehr gleich gültigen Tsalsinleben im Vertrauen aus die Idee, das Geschast sei sa alt nnd besonnt, dasselbe wobi ans lob nender Basis sieben bleiben trinkt« aber schwerlich auch mehr dabei erzielt. Es scheint, Grnnd Island bedars der Ans rttttelung in dieser hinsicht, mn sehend zu werden. Ein Beweis, wie sehr nachtheilig ed ist« die Itellatnetrommet ni«Otzu rühren, bildet der Umstand, , III eine Menge hiesiger nnd umwob nender Bürger ihren Waarenbedars nicht« hier eintousen, sondern and kleineren Rachbakorten bestehen, oder auch ans Dauben nnd zwar nicht ein zeln, sondern in größeren Sendungen, und dies aus dem einfachen Grunde, weil in den Blättern jener Platze tüch tig angezeigt wird, weil man den Le sern Waaren und Preise dass Auge führt nnd sie dadurch veranlaßt. einen Versuch zu machen. Der Versuch schlagt gut aus und man giebt fernere Auftrage, unbekümmert darum, ob inan die Waaren bier in gleicher Qua litat und zu gleichen Preisen erhalt oder nicht« Denn schließlich geben auch Viele non dem Standpunkt aus, daß der Geschäftsmann, welcher nicht patronisirt, nicht dein Spruch butdigt: »Bei-en und leben lassenl« gleichfalls nicht paironisirt zu werden verdient, und dieser logische Schluß besteht zu Recht. Auf diese Weise verliert Grund Island viel. nanilich einen Theil sei nes einbeiinischen Kapitals, anstatt, bei genügender !iietlanie, wie dies an derwärts der Fall ist, auswartiges Kapital einzuziehen. Der Verlust ist solcherweise ein doppelter. Und die Geschnftdwelt wird noch mehr verlie ren, wenn sie nicht ausmacht und sich dessen bewußt wird, daß man auf seli her errungenen Lurbeeren nicht ausru hen dars, und unt des serneren Erfol ges sicher zu sein, stets die Retlanm troinniet rühren muß. Dem Bürger tbum muß durch die Presse v o r d i e A u ge n gehalten, was jedes Geschäft zu verkaufen hat; es will immer wie der daran erinnert werden, und wenn dann Waaren und Preise nicht mit denjenigen anderer Pliipe lontrnstirem wird es ohne Zweifel Mit-rings fei Jnen Bedarf aus der eigenen Städt zu zbeziehern und auswartiges Kapital F mag gleichfalls angelockt werden« Da Idurch gewinnt die Presse der Stadt ’zn deren Geschäft es gehört, den Spal tenraum ihres Blaties zu vertaufen, nnd in zweiter Linie die Gefchiiftswelt durch erhöhte Patronage. Es ist dies nichts Anderes als ein Auswechfeln beiderseitiger Interessen, welches Bei ,den zum Vortheil gereicht. H Daß das Prinzip, aninzeigem resp· thtrch die Presse zum Pudlitum zu re zden, ein fich lolinendesz ist, aber im an tderen Fall ein Fiasko irgend einer L Sache zur Folge haben lann, zeigt un Efcre jüngst verflossene Herbitfair gegen siiber denjenigen anderer Nachbaritadte. i Jn den hiesigen Zeitungen erschien zieine einzige Anzeige, wag die Herbst Eiesllichieit an»l)etraf, trotz der ftipnlir kten Summe von kalm fiir Anzeiges szwertr. Das Geld wurde verpleitibert jdnrch wenig praktische nnd zeitgetnåße «Methoden, eine Sache öffentlich anzu kiindigen, soweit es ausivartige Platze illklkllb Auch sltlll Ul kluluuluuuru tu itjlachbarortschaiten herum nnd ver theilte theure, mehrfarbige Plalate, die nur von einem kleinen Prozentsatz der Bewohner gesehen oder gelesen wurden, und dieie Art Nella-ne kostete ein anständiges Stimmchen, wahrend der Erfolg unter solchen Unistanden von vornherein als ein Fehlschlag be zeichnet werden tonnte. Die Schaaren der Besucher ans deni isounty wurden angelockt nicht durch die AnzeigeiMe thode des betr. Comites, sondern durch die »Freipusss« der hiesigen Zeitun gen, wiederum ein Beweis des Wer thesz des Annoiicirens. Hatte nian aber in den Zeitungen der umliegen den ls50unties, die gute Bahnverbins dung nnd vorzügliche Landstraßen siir den Antoinoliilderkehr besihem großem in die A n gen satlende Anzeigen als Antlindigung slir die Fair erschei nen und daiiir vielleicht 850 springen lassen, hatte diese Art Nella ine al le Bewohner dieser lisounties erreicht, und der Besuch von auswürts hatte eine bedeutend höhere Frequenzs ziffer ausgewiesen. Ferner gestaltete sich- da in den hiesigen Zeitungen nicht angezeigt wurde, man es den Bewoh ;nern des Conntds nicht tlar und deut lech der's Auge geführt wurde-, auch die Former - Parade zu einer Art Fiasko. Wir haben eine Anzahl deut icher Former gesprochen, die nur die deutsche Zeitung halten, daß es ihnen nicht zur Kenntniß gelommen, ansons sten sie sich an der Parade betlieitigt hätten. Und was liier auf die deut schen Former Bezug hat, gilt dbne jsweisel auch für viele englische, denn kauch in der englischen Zeitung erschien Eteine Anzeige, welche das Programm der Fair deutlich der's Auge indexes Und bezüglich der Parade, welche die Geschäfte repräsentiren sollte,— zeigte lsich gleichfalls seitens der Geschäftsleute iderselbe Jndisserentismug, wie bezüg ilich des Anzeigeng, denn die Betheili gung war als eine selir schwache zu be zzeichnem Nun unsere Nachbarortschasten. Da ;zeigte sich der Spirit Doppelseitig lerschienen die Anzeigen in den Blät tern und lündeten die syair an, in der Mitte die Fairanzeige selbst, und diese umrabint von auffälligen Anzeigen der Geschäftsleute, welche die Bevollerung einluden, der Fair beizuwobnen und Ibei dieser Gelegenheit bei ihnen vorzu isprechetn Tag zeigte Unternehmungs Igeist, Energie-, Leben, und der Erfolg jblieb und bleibt nicht aus, denn diese jPlliHe werden sicher mit keinem Defi jzih sondern mit einem Fazit bezüglich Fder Fair abschließen. ! lse kann also nicht abgeleugnet wer )deu, daß der Feblschlag unserer Herbst jsair dem Mangel an Nellame hier in IGrand Jsland und augwarts allein Izuzuschreiben isi. Hier baden unsere Geschäftsleute den offensichtlichen Beweis des Werthes der Netlome, des Annoneirens in den Zei tungen, und es sollte ihnen zum Be wußtsein toininen, daß ein leihen-gi sches Dabindllinniern in geschäftlicher Dinsicht silr den Erfolg das wösite ihinderniß ist. Wer in öffentlicher IErinnernng bleiben will, muß vor der fcessentlichleit bleiben, und dies gilt Ein erster Linie siir den Geschnstsmontn · Lb diese Zeilen dazu beitragen wer ideih in dieser Hinsicht eine Wandlung «l1ervorzurusen, ist schwerlich zu sagen, isn es steht zu ern-arten, das-, sie an Ytanbe Elstern denn wer einmal von ei Eneni solchen Traqheitsgeist ersasit ist, stein. wo die Jdee Platz griff, es gebe Hauch olsne die illellame, da ist schwer-— lich Hülfe möglich. Doch es ist die !’llslichtder Presse-, von Zeit in seit Haus Mißverhältnisse onsnierlsain in Itnacheln in ihrem eigenen sowie iin IInteresse der Allgemeinheit, und von Idiesemltlesichtszdnnlt aus senden wir sdiese Zeilen in die Welt! Herr Eondertnann durfte eines Tages nuthrend der Oerbitieitlich leiten zur Abwechslung einmal von sich sagen: »Ich bin erhaben itber allen SUtenschen!« tisr stieg numlich mit einem der Vogeltuenfchen hoch in das Reich der Lüfte und schaute aus höheren Sphären tvie der Adler itber Walten lächelnd hernieder auf das bunte Weltgewitnmel, das an den Staub gefesselte Menschenvöltlein, dasz mit feinem Stück Erde im Welten raum einem über uns ruhenden hoher organifirten Auge einem Ameisen haufen gleichen mag! — Für die anerkennenden Zeilen im lehttvdchentlichen »Jndependent« unseren herzlichen Dant. Etwas An ertennung thut wohl und spornt zu iernerem Streben und höherem Fluge an. Auch Herrn Postor Lentz in Do niphan let für seine anertennenden Zeilen herzlich gedankt« —- Wm. Deeich vorn Eiland erhielt nachtlicherweile innerhalb einer Woche mehrere Male den unwillkommenen Besuch wilder Raven, die mit einer Anzahl feiner Gänse aufraumtem Er hatsichjth eine Falle zugelegt und hosst nun, eines oder das andere der Katzenviecher ji« Garn zu bekommen. —- Jn der letzten Stadtrathgsihung zu Daittngs gelangte die neue Licht Ordinanz zur Annahme, der-zufolge die Lichtraten nach dem l. Januar be deutende Reduktionen erleiden. such eine Kritik. Wir erhielten dieser Tage folgende iZeilem welche wir ,,wörtlich« bringen fund die, ohne eines Commentars zu «bedürfen, für sich selbst sprechen: Hasttngs, gl. Sep —- 13. hite um den Tatnm aus der Seitung zu antern ich habbe ein Jahr im fahr «auß, durch Ber Kleinian bezalt, hate ich nigt im forauß bezallt würte ich die Seittnna lange abgestelt habben wen ich eine Seitttmg hallte, ivil ich was-; sehn, aber teiue solge albern bled Lsiinnitxie getigte son W Hager, den sol «ger krahm ißt mier zuwidder, wen ich die Seittung sehe, wo bleibtt die Mo natlige besinne- (Daheim) hahbe schohn 2 mahl keine bekamen. Ernst Graefe Haitingsz 730 E. Kansas Ave· --— Unser lehtwochentlicher Artikel, welcher die Handlunasweise des Vor steher-z des Wolbach’schen Anzeigen Departements, Herrn FralitL gegen itiber der hiesigen deutschen Presse etwas zunter die Lupe nahm, wars natürlich ;auch einen Nester auf die Firma selbst, Eda sich die Jdee aufdränate, daß Herr iZA nach höheren Jnstruttionen han 1ve1tt. Wir konnten dies nicht recht fassen, da die Firma stets in einer lanaen Reihe von Jahren dem Deutsch tbnm geschaftlich und sonstwie sympa fthilch gegenüberstand, bis wir schließ iljch in Erfahrung brachten, daß Herr Iroliel in seiner Handlungen-esse ge genilber dem deutschen Blattaus eigene Hengst handelte, indem die Herren Wol sbnch ihn dies-bezüglich ntchksiistrrürtem lTie Firma sympathisirt noch nach wie soor in jeder Hinsicht mit dem hiesigen deutschen Beböllernngselement, mit idem sie von Anbeginn eng verbunden Zwar, und spielt also der betr. Herr im !Anzeigenschalteinent der Firma in diesem Fall die zweifelbaste Rolle. »Wir brachtest die Sache vor die Les sentliehlejtZ weil wir nicht gewillt sind," uns von nicht verantwortlichen Perso nen moralische Llsrfeigen ertlseilen oder über den Lossel darbieten zu las sen. Wenn mir personlich oder ge sltnisllsch angegriffen werden, gebietet e-:s uns das lsbrgeslibL dagegen zu re inonstriren, uns unserer Haut zu web-— - ren, selbst wenn mir veranlaßt sein rsollten, Zeornionenstiche auszullsetlenl -—— Der tiirzliche lstnndige Regen That nnn der Tronenlsert ein lsnoe he jreitet, alter auch dic Temperatur so Jahgetiihlt, das-, in der Mittwoch Nacht Fern Frost eintrat und bereit-Z der lie iverziehin gute Dienste leisten lonnte. Vom Barlosen in den list-stellen kann nian auch in dieser Hinsicht sagen, den schroffen Teinperatnrtoechsel der letzten wei Wochen in Betracht gezogen. Der L sen wird wieder deo Menschen bester Freund! Der Regen erstreckte sich westlich bis North Platte nnd hinaus lsio nach Led. Hier betrug die Elte genrnenge Los Zoll, in Alda ists-. s — Tie diegjahrigen hiesigen Herbst Isestlichieiten lockten eine Anzahl ans Hoartigeslslesindel an, welches selbst verständlich nicht zum Vergnngen hiers tser pilgerte, sondern unt sich einige J,,Andenten« zu sichern, die erworben werden«durch«nachtlichen Besuch, ei nen kühnen Griff und süns Minuten Angst-C Nicht weniger wie dreimal wurde in einer einzigen Nacht einge brochen, nainlich in L. Antliontfs Barbierladen an nördl. Walnutstrasze, in Stadtrath Rasinussen’«3 Laden an dstl. 4. Straße sowie in das R. Date Nesiaurant an dstl. Z. Straße. Jn allen drei Plätzen machten die Ritter vom Brecheisen nur eine verhältniss mäßig magerc Beute, und sür eine solcheLappalie sandte man noch die TDoniphaner Bluthunde ans ihre Spur. Sie haben ein Recht, sich dar Liiber zu betlagenl Werg nicht glaubt, » zahlt einen Thaler! Keile-Eorrespondenk. Von J. P Windolph. Meine letzte Korrespondenz war vom Schiffe ans und werden die Leser wohl neugierig sein, wie es uns bisher ergan gen ifi Die Schisforeise war bis zu Ende so schön, als es nur möglich ist. Das Wetter angenehm und die Unterhaltung ebenfalls. Wir kamen am Abend des 21. vor Curhaoen nn. Da es jedoch zu spät war zum Ausschissen, gingen wir um Es Uhr vor Anker, um am Morgen des 22. August nach einge nomcnenem Frühstück das Schsss zu ver lassen. Jn Curhaoen ist nun die Zoll llnteisnchung, die bald erledigt ward, und dann ging’s per Ertrazug nach Hamburg, wo wir etwa 10:20 eintra sen Erst bestellten wir Logis und nah men ein Frühstück ein. Jn Curhaoen hatte ich eine Karte erhalten von Freund Theo. Schaumann, dein ich nnsere An tunit angezeigt hatte, und theilte er mir mit, daß et am 2:1· wieder abreise, auch wo er sich aushalte. Da wir ihn in seinem Hotel jedoch nicht vorfanden, so liess ich Nachricht zurück, daß wir beab sichtigten, am Nachmittage nach Hagen beCUJ Thierparl bei Stellingen zu ge hen. Sodann begaben wir uns nach der Hauntosiice der Hamburg-Amerika Ltnteunbich belegte eine Kabtne sür unsere Rückseite aus dem Dampser ,,Pennsylvania« für den S. November-. Henky Hann und Frau und Fel. Schnoor belegten noch keine Plätze, da ja ihre Rückreise durch unbestiinmbare Umstände nicht zu bestimmen ist. Mit einem Spaziergang um das Alsteibassin war soweit Hamburg abgethan, und die Elektrische führte uns hinaus nach Ha geiibeck’g prächtig-m Thierpark. Hier trafen wir auch bald unseren Theodor in Begleitung einer Nichte, die sich ent schlossen hatte, auch die Reise nach Ame rika in unternehmen und ihrem Onkel eine Tlteisegesährtin tu sein, Hagenbeiks Pait ist eine Anlage, wie man sie schöner wohl kaum irgend ioo sinden kann. Die Anpflanzungen von Bäumen und Sträuchern mannig ialtigster Att, die mächtigen Blumen, die hübschen Wege, Teiche mit Gold-« sticht-n niiu sind uniibertreislich Nimmt inan nun lnertzii die großartigen künst lerischen Felspnitieih die so natürlich jiind als nnr inöglich, und Alles dies be svoltett inn Tausenden von Arten von Thier-in aller Lände- des Erdballe so lnnn man sich denken, welchen Eindruck der Bart machi. Auf den Felsen her um klettern Meinst-n nnd Steinböcke, Elenthieie sind dort, unzählige Anti lopen, Hnsche aller Arten, Biissel, Lö wen, Tiger, Panther und Leoparden, Elephanten, Kante-le, wer so.l sie alle auszählens Eisbären, Seelöiven, Kro kodile und Riesenschlangen, Affen un gezählt. Dabei die wunderbarsten Vögel aller Länder, kurz, eine zweite solche Menagerie ist wohl nirgends zn finden, und dabei die wunderschöne Um gebung deg Bartes, ist dies einer der sehenocvürdigsten Plähc. Auch gab es eine großartige Vorstellung wilder Thiere. T as Ehepaar Hann nnd Fri. Schiroor beabsichtigten schon ani Abend nach Kiel weiterzusahren, nnd brachen deshalb gegen Abend schon früh aus, während wir noch blieben und nach dein vielen Schauen und Heruntgehen uns niederließen und beim Anhören der groß artigen Orchesterniusik auch den leibli chen Menschen zu seinem Recht kommen ließen durch Einnehinen eines guten Jinbisses nebst dein diversen »Münche ner«. Am anderen Morgen nach einer gut durchschlasenen Nacht sagten wir Herrn Schaaniann und Nichte Lebewohl nnd wünschten ihnen glückliche Fahrt. Wir bestchtigten dann Hamburg, soweit wir konnten, statteten anch dem Kunstwer seunr einen Besuch ab. Gegen Abend ginge natürlich nach St. Pauli hinau6", wo die Zeit bis nach 12 Uhr net-bracht wurde. Sonntag fuhren wir hinauc in die Nähe der Walddörsek Volksdorf nnd Wohldoki. Ein Spaziergang am Sonntag Vormittag in der andächtigen Stille des Waldes ist etwas Erhellen des. Wir besuchten auch Herrn Peter Cords in Volksdors, Bruder non Her inann Cords in Grund Island, ftndeik denselben aber krank nnd schon seit län gerer Zeit bettlägerig, so daß wir ihn nicht sahen. (Schluß nächste Woche.) —- Durch unsere letztmächentliche Kritik veranlaßt, machte dieser Tage Sekretar Conners vom Commercialss clnb in unserem Sanltutn sein Er scheinen und suchte uns den Sachver halt zu erklären. Zu erklären war da freilich nicht viel. Herr Conners be hauptet, eine Anzeige bezüglich der Herbstfestlichkeiten nach der Druckeret gebrachtfzn haben, doch beruht dies iauf einem Jrrthum seitens Herrn !tsoittiers. Aber angenommen, wir hatten die Anzeige erhalten, so bestän sde unsere Kritik dennoch zu Recht, denn seg handelt sich weniger um die Anzeige Hvon ein paar Dollars, als vielmehr sum das Prinzip bei dieser Sache, das swir hier nicht nochmals erörtern wol len, weil dies letzte Woche geschah. Ferner, das betreffende Comite schiert nicht zn wissen, daß die Grund Island Publishing Co· eine gut equivvirte Joh-Abtheilung besisi und es nur recht und billig gewesen wäre, sich bei: Vergebung der verschiedenen Druck-irg beiten dieser Thatsache zu erinnern Aber freilich. sobald man den deutschen Begriff mit einer solchen Angelegenheit verbindet, macht sich offenbare Ge dächtnißschwäche bemerkbar. Möge dieses leidige Kapitel damit seinen Abschluß finden! — In der Samstag Nacht soll sich nördlich von hier ein leichter Frost eingestellt, jedoch keinen Schaden ans geriehtet.l)aben. jDreisStaatemAusgabe der I ,,.Omaba Trtbäne«. s Letzte Woche erschien die »Omahc1 ; Tribiine« tnit ihrer bereit-z vorher ans-i sgetiindigten »Drei-Staatens-Ausgabe««. Welche die Bedeutung der besten drei YVlcterbanstaaten des Westens in der dentbar iuirtsatnsten Weise vor Augen inhrt nnd einen großen Rellatnetvertlk besitzt, da sie non lt deutschen Wochen keitungen der drei Staaten Nebraska, Josua und End-Dakota als Beilage auggesandt wurde. Das Unternehmen legt Zeugnis; ab von der Bedeutung und Leistungsfahigteit der deutschen Presse des Westen-:- und läsit deren nicht zu unterschiitzenden Einfluß llar zu Tage treten. Herr Peter lieferte damit den Beweis seines Unterneh tnungzgeistes und muß ihm dasiir die vollste Anerkennung ausgesprochen werden. Brennende Kohlcnlmufem Schon seit Wochen brennen iin Jn nern die gigantifchen Kohlenvorriithe in der Nahr- der Werkstätten der Union Paciiiebahn l)ierselbst, und es ist bis jetzt noch nicht gelungen, an den Herd des Feuer-«- zn gelanaen und dasselbe zu ersticken· lsssz lagern daselbst gegen l.',,»»» Tonnen Kohlen und geriethen dieselben durch Selbsterhiynng im Jn nern, eine Temperatur von 45—700 Grad Wurme erzeugend infolge Frei werdens gewisser Gase, in Brand Man sucht dein glimmenden Brenn herd durch starke Wasserftrome beizu tonnnen, doch scheint der Erfolg nur ein schwacher zn sein. Da die Kohle infolge Luftmangelg nur gliinmt, ist ein völliges Verbrennen derselben nich; möglich, doch wird trotzdem der Ver lust ein sehr namhafter sein. Auch bei der Zuckerfabril geriethen 4500 Tonnen Kohlen in Brand, doch wurde derselbe, wenn auch mit vieler Mühe, wieder gelbicht.