Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 22, 1913, Image 1

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9 M WANT M WM
J«bkgang kn» Grund Island, Nebraska, Freitag, den 22. August ji«-z. Nummer g.
—
Entstsns in Blatt G Aha-M LeihftalL vernichtete die Lauhelzvikktithe km1
Geer-Hakeifon Co. sowie deren Gebäulichkeiten und richtete sonsti
gen Schaden an.
Ta- beseutkudste hiesige Feuer seit langer Zeit.
Ein Jener, wie ed nicht oft in den
- Annalen Grand Jälands verzeichnet
fleht. suchte am Sonntag Vormittag
nnfere Stadt heim, und eine Zeit lang
herrschte die Befürchtung daß der
. ganz-, in der Nähe des Feuerherdes
sich befindende Stadtthetl dem Verder
ben geweiht fei. Jn der Sonntagvors
mittagsftille, kurz vor elf Uhr, erscholl
pläplich der Feneralarm, der die hiesi
gen Lofchmannfchaften nach dein Leid
ftall von Blatt dir Rhodeö an Dritter
Straße rief. Bei der Ankunft auf der
Brandfeene ftand das Gebäude bereit-I
in hellen Flammen und es war nicht
einmal möglich, die Pferde nnd Bag
gies fowie den übrigen Inhalt des Ge
bäudes zu reiten. fo daß faft Alles ein
Raub des gefräßigen Elemente wurde,
einschließlich von zwölf Pferden. Es
galt, das Feuer auf feinen Herd zn be
fehranlen, was jedoch nicht gelang,
trotz der heroifchften Anltrengitngen
der Feuern-ehr. Doch immerhin ge
lang es ihr, die Flammen davon als
zuhalten, die Straße zn nberfprmgen,
andernfalls das Feuer weil großen
Dimensionen angenommen hatte, denn
infolge der großen Hitze diese-z Som
mers ifi Alle-J folcherweife ausgetrock
net, daß es brennen würde wie Zun
der. Die Gefahr erkennend, gab der
Fenerwehrehef den Befehl znin Gene
ralalarm, in der Zwischenzeit aber
'verfnchten die ziingelndcn Flammen
benachbarte lllebiinliclileiten zu erreis’
s
chen. Sie zerstörten den nahestehen
den Allen-nun und sprangen nach den
Außengebitulichleiien sowie dem Von
ntaterial der liteerOarrison lso. itber,
einen großen Theil der Burstsolzoor:
ratbe vernichtend. Und bei dieser Me
legenhett ereignete es sich, daß einer
der mit ZUW Volk geladenen elettri
schen Trabte dtirchbranttte, wobei eines
der Enden den Tod eines jungen, blit
benden Menschenlebens herbeiführte-.
worüber wir on anderer Stelle berich
ten. Die Ldschnmnnschaiien schienen
die Arbeit nicht allein bewältigen zu
tonnen nnd so tout ibnen die Feuer-.
webrabtheilung der Union Parisicbalni
zu Hülfe nnd den vereinten Anstren
gungen gelang es, die liteschostsztmuser
gegenüber der Straße vor Entzündung
zu schützen, sowie die Ausbreitung des
Feuers nach dem östlich liegenden
Fmätbohnbos zurttclzuholtem Tag
hinter Miner'5 stehende Radstein-Ge
,· stände diente gewissermaßen als Brand
muer und Feuerschush indem dessen
-Winmauer Alles westlich davon
schätzte. Aber eine mehr dstlich gele
gene Holzstruttnr Herrn Miner’s.
in welcher dessen Leichenwagen nnds
derjenige Oerrn,Sonder-nann's sich besj
fanden, die aber vorher in Sicherheit
gebracht worden waren, ging theilweise
in Flammen aus. Die eine Radstein
niauer oesGebandes blieb intak nnd
es war ein Glück, denn hinter dersel
ben waren Tonnen von Den ausge
sveichert. Eine halbe Stunde nach
Erlaisen des lsjeneealalatins war auch
oasGebauoe der lsjeeksdakrison lso.
vom Flammen eingehüllt, und fünf
mächtige Wassersteahlen auf dasselbe
schienen sasl ohne Wirkung sein. Tlel
MaschiuensBauholzweetsiatie sowie onz i
Anwalt-Gebäude fielen bald in sich zu
sammen, und die Hanpideiniihungen
galten nun der Bekämpfung der Flam-!
men, welche die Holzsioße und Hirn-s
oekle von Tonnen Kohlen erarissenf
hatten.
Der sur einen solchen Fall ndthige
Wasserdruck war ein sehr ;usriedenstel
lender nnd so stark, daß vor der Stadt- «
halle die haudtwasserrdbre barst und
das Wasser aus einer Tiefe von zwols Z
Fuß emporschoß, so daß das- Wasser;
jene-z Straßeugebiertes tenmorar ab-:
gedreht werden mußte. Bemerkt ruußs
werden« daß sich bei diesem Brandei
auch die freiwillige Fixmrwehr insglliikj
sendet Weise lierdorthat. Schwierig
war eg, das Feuer vorn Norden her zu
belampsem was nothwendig war, uinj
zu verhindern, daß dasselbe nach deml
Frachtbahuhos, dem Futtergeschast oft-I
lich von dein Bartholzplakz, oder demE
Wohnllausz an der nordostlichen lsaer
des Straßengevierts westlich vorn
Feuer, nbersnraug. Nach allgemeiner
Schätzung wurden in der Zeit vom
Beginn des Feuers bri- znm andern
Morgen um suns lllrr gegen eine MilL
lion lilallonen Wasser gepunipt
Der Vrandschaden wird aui gegen ;
870,00» geschätzt Init nur ZEIT-UT
Versicherung Wie das Feuer ent
stand, ist nicht ausgetlart, doch brach
dasselbe aus dein Heuboden des Leib-T
stallee ausz. ;
Mit Rücksicht aus den Tod des jun «
gen Mannes, Tonn Fleische-r, einesj
tüchtigen und beliebten Mitgliedes deøl
hiesigen FeuerwehriDepartement-L sei
heinerlt, daß sein unewarteies nnd tra-«
gisehes Ende wohl einem ungliicklichen «
Zufall zuzuschreiben ist« daß dieser be
dauerngwerthe Fall sich aber nicht er
eignet hatte, wenn eine Vorschrift
existiren würde, derzusolge cleltrische
Drahtleilungen unterhalb der Erd
oberflache anzubringen :sind. Man ist
leichtsinnig in dieser hinsichl und mag
sich ein ähnlicher Fall zu irgend einer
Zeit wiederholen, denn in der Lust ge
spannte hochgeladene eleltrische Drrlbie
bilden stets eine Gefahr und können
verhangnißvolle Folgen nach sich ziehen.
-—-- Im Toniphan starb am Dienstag
Frau August Hoffmann, eine alte und
geachtete dortige Ansiedlerin, ploslich
an einem Herzschlag im Alter von 66
Jahren. Sie hatte am Morgen ge
waschen und war in den Garten ge
gangen, um Garten zu pflücken, als
sie der Schnitter Tod überraschte, noch
die Frucht der Gurtenrante in der»
geschlossenen Hand. »
—- Wie wir aus der »Viene« in Co
lumbud ersehen, wurden derr und (
Frau Richard Goehrmg, jr., dortselbst
durch die Geburt eines munteren Tisch-·
terchens erfreut, to daß die Familie:
aus einem Musikalischen Trto be
zw und nGroßMw Goehrtng die
Wb vergnügt tchmunzelt
« --Jdtto Kruste und Ilina Neid ist
vereinigen Tagen eine deiratslizeni
ausgesellt worden«
sp-« Win. (-5raig, der sich vor sah-I
kesfrift von hier ans nach ocnt Westen
begub, ist am Mittwoch in Sterting,
Colo» tm Alter von 30 Jahren am
Typhus gestorben. Der traurige Fall
erhielt eine oramatische Steigerung
dadurch, daß am nachften Morgen etn
Neugrboreneg das Licht der Welt er
blickte. Die Leiche wurde nach vier
überführt und wird vota Sonder
mann’ichen Bestattungsgeichaft aus
zur Ruhe gelegt werden.
— derr Carl Happold von Donis
phan, Bruder der so plötzlich verstor
benen Frau hofft-rann tn Doniphan,
worüber wir an anderer Stelle berich
ten, sprach am Mittwoch in unserem
Santtctm vor.
—- Dr. Jst-L Liz;i!s.·:!7—..)er, konsul
ttrender Arzt. Mode-Gebann.
tin-J yo, octls j
SmkbmläsiTulmg "
seiner pflicht.
—
Die verhiingnißvollste nnd zugleich
bedanernswertheste Katastrophe des
letztsonntüglichen Feuer-.- bildete zwei
sellos der Todesfall des jungen, erst
25jcihrigen Tonn Fleischer. eine-J der
tüchtigsten und unerschrockensten Mit
glieder der hiesigen Feuern-ehr, verur
sacht durch einen elektrischen, mit etwa
2300 Volts geladenen Draht, so daß
sein junges, tapfer-es Leben nnsloschte
wie Licht, nnd zwar in voller Aug
iibnng seiner Pflicht. Der- Unscill
trug sich ungefähr folgendermaßen zu:
Als das Feuer von dem Seitengan
chenansnach dem Bunlwlztnger der
lsseeribnrrison (-50. uderznspringen
drolsie, gnlt es, dein Feuer iin Saiten
gtiszchen Einhalt zu gebieten. Man
schickte sich, init den in Tlmtigteit sich
befindlichen Echliinchem gerade dazu
nn, als der Ruf erscholl, sich vor den
elektrischen Lichtdriiliten in Acht zu
nehmen, du die Institution bereits
brenne und die Druhte bald fallen
würden. Kaum war der Wurnungss
ruf erschollen, als das Unerwurtete
eintrat und die Tritbte fielen. Meh
rere der Feuerwebrleute vermochten
noch im lebten Moment der Gefahr
auszuweichem den jungen Fleischer er
eilte dug Verhungnlfr. Das tnpferne
Ende eines Epritzenschlauches unter
dein Ariu, um teine Unterbrechung in
der Arbeit eintreten zu lassen, versuchte
er ructuuirtsz ungzuweichein als einer
der Drahte quer über das lupft-me
Stritzenschluuchstück fiel, nachdem ed
vorher seine Stirn gestreift better
Als er das llnverineidliche lomnien
full, machte er einen Augenblick den
desperateu Versuch, den fallenden
Treibt abzuwehren, aber vergebens.
sein nuchsteu Augenblick gab es ein bu
rdtechuifchesz Schauspiel, blaues und
uiolettes Feuer schoß empor, und um
den tapfereu Feuerwebrniaun war es
geschehen. Noch beim Fallen machte er
den Veriuch den todtlichen Tralit ali
uileiileii. lir fiel, dag- nietaliene
Schlauchitiixienstna auer nlier seinem
Univer, und an allen Zeiten schonen
die blauen Flammen hervor· Mit
vieler Mulie gelang eg« den Keiner
von den Trahten zu befreien nnd in
Sicherheit Zu bringen. Bei den Ver
iuchen, deu Draht vom tiorver zu se
variren, erhielt Feuerwehrchei Iillon
einen eleltrischen Zchlaa, der ilni eine
Strecke weit iortschleuderte. Hieraus
beaannen die Wieder-betebringe-versuche
Teile-us der Mitglieder der Telephon
aesellschast, und zwar mit solchem Cir
folg, daß die Athmung wieder eintrat
und der scheinbar Todte die Augen
aufs Neue aufschan- Anstatt
nun mit den Wiederbelebunggversm
chen sortzufahren brachte man den
Verunalitckten aus Anrathen nach einer
schattiaen Stelle, doch die Unterbre
chuna der Wiederbelebunggthatialeit
erwies sich verhangniszooll —— ein rasch
requirirter Arzt lonnte nur den einge
tretenen Tod lonstatiren. Tie Leiche
wurde nach Sonderniann’s Leichenbe
stattergeschaft überführt« um von dort
aus ihre legte Ruhestatte zu finden
Da, wo der Verunatttette das metal
lene«·- Schlauchsttirl hielt, war an der
Leiche ein diseolorirter iylecten zu be
obachten sowie ein solcher iiber dem
Herzen, während die linke Hand, die
mit deni Draht in Berührung taus,
bis aus die Knochen verbrannt war.
Tony ts. D. Fleischer war hier in
Grund Island am lit. November 1887
geboren. Früher in der Sinl Ziaari
rensabrit arbeitend, wurde er später
ein euthusiastischee Mitglied der Frei
williaenszeuerwehr und im Jahre
1910Mitalied des stadttschen Feuer
departement5. Er galtals vflichteisi
rig, solide im Lebenswandel und tvar
liebenswürdig und populär. Neben
seiner trauernden Mutter. Frau J. C.
Gleis-den htnterläßt er eine in Omaha
lebende Schwester, Frau W. E. Penn
nnd zwei Brüder, Wilhelm und Ernst
von hier. Er war ein Mitglied der
lutherischen Kirche und trug eine Le
bensversicherung von LZOML
Bürgermeister Ryan hat einen Aus
ruf erlassen, in welchem er die Bürger
schäst ausserdert, ihr Scherflein zu ei
nem Fond beizutragen, welcher der
Mutter des Verungltickten, der iin
städtischen Dienste sein Leben in die
Wagschale wars, überreicht werden soll.
Man spricht in unserer Zeit so viel
von Heroen und HeroismuT bedenkt
aber nicht, das; gerade diejenigen zn
den großten Herden zählen, die sich stir
Andere oder int Dienste der Allgemein-«
beii freudig und willig odfern, deren
Thaten jedoch nicht an die grosie Glockei
gehängt werden, weil diese Herer zu-;
meist dem sogen. ,,x1ewöl)nlichen« Volks
angeboren, weiches oder die großtens
nnd hochstcn Thaten der ZelbstonsovJ
serung im Interesse Anderer zu ver-l
zeichnen hat, und zu diesen gehörte(
auch M Tonv Fleischer. »
Die diesiäbrtge Steuer-auf
lage Grand IslandeL
Den in einer tiirzlicben Versamm
lung der isounthssupervisorenbehdrde
festgesetzten Naten entsprechend, wird
dieses Jahr ein hiesiger Bürger unter
einer titesammtsteneraussuae von 75
Mills besteuert werden. Dieselbe ver
theilt sich wie folgt: tsonnth 14t.2,
Staat 7.-s(, Stadt 534 und Schule 23
Mills. Die 6ounth-(iiefannntsteners
auflage den 10.:3 ist .ti einer Mitte
niedriger mie letzte-z Saht-, doch wurde
diejenige itir den Staat um 7.t4. Millz
Ierhöhekssfddnß die Geiatnmzitcueranf
lage für Conntn und Staat let Mille
betragt. Die Etenerauftage iiir das
(-5onnty deriheilt sich ntie folgt: Allge
meiner, Brnckenz Bund- und Til
gttttqsfond, Eotdann-Unterniitnnth-,
Brttcken- sowie Straßenfond Da die
tsonntyabschatznnn 87,H:52,t«t:t be
trnnt, sollten die Etenereintitnite fnr
due tsottnth sftwttätil sein.
tstranthizsland das mit 82,tt.’,1,7·;:·’
abaeichätzt ist, nnd Eifendahneid Te
tephone nnd Telearnphen ani ZEIT
77:’-, zusammen also 82,·.37!O,.I:tti, wer-·
den eine Etenerinmme non 877,tt-4
eindringen. Atmerdem gehen 7.««
Miit-:- an den Etaat nnd Ixt Mille-sind
fttr dte ftadtiichen Schulen bestimmt.
Ter tstrand Island Tit-tritt steht nitht
allein nnter denjenigen des tidnnthz
mit einer hohen Eteneranilane fnr
Zitmlztvecke da Tiitritt tt in stackion
ein Affeßment non IN Miit-Z hat: Ti
stritt let nnd ZU Minci; Doniphan it»
Muts-; Saite 23 Will-J. Unter den
Ortschaften steht Tentphan mit 22
Miilz in erster Reihe, Wood Ritter
mit 19 und tsaira mit 10 Mille.
Sofern cvir tmchste Woche Zeit und
Gelegenheit haben, werden wir einen
mehr detaitltrtenBericht in dieser Hin
sicht bringen.
großen-n deutschen Bedottcrtttniz:tsdii
tinkient herrscht die Klatsch- und Scheel
sucht vor. Neid, Mißgnnst und iste
haisigkeit machen sich breit, nnd wo
Zwei zusamnientonnnen, wird der
Dritte, oder die Tritte durch die Hechet
gezogen. Ja, liansig findet man ganze
tisliquen beisammen, deren Handwer
gnugen es ist, anderen lieben Freun
den nnd Kameraden etwas anzuhän
gen, ganz gleich, ob mit oder ohne
Grund. Der Neid, der böse Neid ist
die Wurzel des großen Uebels. Er ist
mit uns über’S Meer gefahren und
klebt uns an im Lande unserer Wahl,
wo er aus jungfräulichem Boden tau
sendfältige Frucht getragen hat. Der
Neid ist das deutsche Nationallibel und
das der DeutichsAmerikaner in höchster
Potenz. Wann wird die Gisipslanw
hier wenigstens, mit Stumps und
Stiel ausgerottet werden? Antwort;
Jn allen Stadien mit
Niema l s ! .
1 0.Stiftungsfest der hiesigen
Lege der Hermqunsföbne.
Jn iiuszerst erfolgreicher Weise ver
lies das am Sonntag Nachmittag und;
Abend im schönen und idyllisch gelege-j
nen Plattdeuischen Heim veranstaltetH
lojährige Stiftungsfest der hiesigenE
Loge der Herinannssöhne. Es waren;
zu dieser Feier die Mitglieder der dem-J
schen Vereine eingeladen worden, und:
hatten sich viele derselben mit ihrenz
Familien eingefunden, um mit den;
Hermannssohnem diesen kerndeutschen;
Ledensbriidern einige fröhliche Stun-4
den in dem idhllischen, parkahnlich ge
legenen Heini unserer platideutschen
Mitbiirger zu verbringen. Der Tag
war heiß, doch unter den schattigen
Bäumen, durch deren Geiist und Ge
zweige die Sonne nur verstohlen zu
blinzeln vermochte, war es angenehm,
sich zu ergehen und dem bunten Leben
und Treiben der Aelteren sowie der
Jugend zuzuschauen, die sich auch an
dem silberglanzenden Weiher lustig
herumtmniuelte. Das Arrangenients
couiite hatte sur Altes gesorgt, um den
Gasten den Tag so angenehm wie mög
lich zu gestalten, und speziell hatte man
in umsassender Weise fitr die Unter
haltung und Belustigung der Jugend
gesorgt. Auch Frau Musica kam zu
Wort, denn am Nachmittag erschollen
Konzerttlange durch Busch und Baum,
über den ruhigen und klaren Spiegel
es Weilsers und hinaus in die land
liche Wette und Ulur. Als gegen
Abend das Gewitter heranzog und Jn
piter Plautus die Schleusen des Him
mels öffnete, die Natur mit feinem
Luoltenseaen erquickeud und belebetid,’
da ging e—:« erst recht lebhaft zu, und
man tummelte sich unter dem tühlenl
Blatterdach noch in fröhlicher Weiseni
nachdem schon die Sonne hinabgehen-s
ten und der letzte Purpurschimmer am »
westlichen Horizont verblichen und sich
mit der sinkenden Nacht vermählt l)atte.
Am Abend sulsrte Göttin Terpsichore
das Szepter-, und in den Bann der
rt)tl)mischen Klange der Musik gezogen,
zog Jana und Alt seine tausenden
Kreise, wie nach der Eplsarentnusil des
Himmels Sonnen und Planeten, denui
gerade die Kreis-linke ist die vorher-r
schenoe in der Natur, im ganzen Unt
versnm Lin dieser Weise fand die
schone Feier ilireu Abschluß, und erst
in ftiiner Tlllorgenstnnde wanderten die
letzten Festtlseilnelnner den heimische-n
Penaten z
-- Zim nigtiihen ,,««8ndepenoent« vom
Mittwoch stand in lesen, daf; Hugo
Windolpli znm litesihastoleiter der
,,(Strand Island Publishing lso.« er
withlt worden sei. Wir können nnsz
nicht ertlaren, woher der Berichtersrat
ter des Blattes seine »Neuigteiten«
nimmt, denn so Manche-is scheint nur
,.(sznes;worl« zu sein ohne tlliiaiicht
ans den wahren Thatheftand einer
Sache. Jn erster Linie fand noch
keine Versammlung der Aktionare statt.
mithin auch keine Wahl, nnd anderer
seits sollte er wissen, sofern er die hie
sige englische Wochenzeitung eine-Z Vli
cteö würdigt, das; die Geschäftsleitung
nicht in den alleinigen Händen Herrn
Windolplfs liegt. Wir machen Ermah
nung davon aus dein Grunde, weil in
folge der titrzlichen Antiindigung be
züglich des Geschliftsleitungswechfelg
die Leser irre geführt werden können
insofern, daß es Schreiber dieser Zei
len erschwert werden mag, altensallsige
Geschäftstkangattionen vorzunehmen,
sollte diese Nothwendigceit an ihn her
antreten.
—- Oinaha hatte vor ein paar Ta
gen ein großes Schadenfeuer, das meh
rere Geschäftsgebäude einäscherte nnd
einen Verlust von 8120,000 verur
sachte. Beiden Löscharbeiten wurden
zwölf Feuerwehrleute mehr oder weni
ger schlimm verlegt.
—Herald-Kalender in dieser Offiee
zu haben. Nur soc
Eifenbabnbrücke in Brand
Gegen 2 Uhr am Mittwoch Nach
mittag wurde die BurlingtomBuhn
in Kenntniß gesetzt, daß vierzehn Bo
genspannen der Burlingtonbrüe, die
über den Plattefluß führt, in Brand
stehen und die Bahnschienen ais Fluß
bett kranzen. Sectionsman.uchaften
von Grand Jsland und Philipz eilten
auf die Brandscene, vermochten aber
infolge Wasserniangels, da der Platte
fluß trocken isi, nicht viel auszurichten.
Es galt, dem Feuer, das wahrschein
lich durch Funten aus einer Lokomo
tive verursacht wurde, Einhalt zu ge
bieten und es auf seinen Herd zu be
schränken-Am solcherweise den Rest der
Brücke zu retten. Man half sich mit
telst einer chemischen Spritze und dami
durch, daß man das heiße Wasser ausz
einer Lokomotive in einen Spritzens
schlauch führte und das Löschungswetk
versuchte, zwar ein schwieriger Und
langsamer Prozeß, aber doch von theil
weisem Erfolg. Wenigstens 200 Fuß
der Brücke verbrannten und es wird
einige Zeit nehmen, bis dieselbe repa
rirt ist und wieder dem Bahnverkehr
übergeben werden kann. Jn der Zwi
schenzeit werden die Züge transferirt
werden müssen. Das Holzwerk war
so dürr, das; es- brannte wie sonder.
Hochzeitsglocken.
Ja der hiesigen kath. St. Marhs
Kirche fand am Mittwoch Morgen die
Trauung von Herrn Paul Mangelsen,
Sohn der Familie Christ. Mangeler,
bei Palmer wohuhaft, mit FrL An
toinette Bruhn, Tochter von Frau
Auguste Bruhn, einer der älteren An
siedlerinnen des Sonnin in Damens
Rosenfesseln geschmiedet. Als Trau
zeugen fungirten Fri. Josephine Fur
niß sowie »Herr Hugo Windolph. Das
junge Paar, beliebt und geachtet, hat
einen weiten Freundeskreis, und der
Bräutigam ist seit Jahren im Teppich
Tepartenient des Wolbach'schen Ge
schäfte-angestellt Nach der Trauung be
aab sich das Brautpaar nach dent Heim
der Mutter der Braut in Harrison
Tu« woselbst eine hübsche Hochzeits
feierlichteit stattfand. Ihr zukünf
tian Toinizil werden die Neuuermähls
ten im srnheren A. Je. Ttkiiidolpls«schen
Heini an westl. Königstrasse aufschla
aen. UnserenbiliickwunschI
k- u
Aiu selben Taae fand eine weitere
hübsche Trauung statt, welche Herrn
Johu Kunsrehni, jr., Sohn der Fami
lie Hohn« Finiitrehni, sr., und Fri.
Ennua Etupbtotten Tochter der Fami
lie August Etobpkotte, nordostlich von
hier wohnhast, iiir das Leben verband.
Bastor Michelmann schiirzte im Hause
der Brautelteru den ehelichen Knoten,
und fnngirten Fri. Rosa Stopptotte,
Schwester der Braut, und (5arl Knicks
rehni, Bruder des BriiittiaanE, als
Trauzeugen. Nach Aufhebung des
obpnlenten Hochzeitsmahlz fand eine
hübsche Hochzetsfeierlichteit statt, die
sich bis-) in die friihe Morgenstunde
hineiuzoa. Das junge Paar wird sich
hierselbst häuslich niederlassen, und
Herr Knietrehm wird nach wie vor sei
nem Vater in dessen Groeerhladen an
4. Straße behtilflich sein. Glück und
Segen auf dein Lebenszwegel
— Hans Gnelzonn südlich von hier
wohnhaft, ftattete uns dieser Tage ei
nen freundlichen Besuch al- und be
stellte den «Anzeigcr und Herold«.
Wie er uns mittheilte, baut er sich
jetzt ein (5ement-Silo. Sein Weizen
ergab beim Dreschen einen Durchschnitt
von Ll Buschel per Acker-, Imihrend
sein Bruder Wilhelm einen Durch
schnitt von 30Buschel per Acker er
;zielte.
—- Unser alleinige-s Geschäft besteht
jetzt in der Leichenbestattrtng. Daher
prompte Bedienung. Grund Island
Undertating Co. Tel.: 508. Nachts:
Block 1508. (Anz.) 2