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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Aug. 15, 1913)
- H Isbststo Hbtmrivul sm« Ists Nebraska Jahrgang II. Grund Island, Nebraska- Freitag« den lebAugusi ungv Nummer l. Brief engs Qentschlnnd. Dohensteinsiicnsiihah 27. Juli «1ti. - An den »An-einer und Deren-T Grund Island, Neb. Giücklich und gesund in meiner Vei maib Vohensieiii-Eenstihal angekom men, gestatte ich mir, auch Ihnen von hier aus Grüße zu senden. Als alter Abonneni und Leser JU res geschügten Blutes-, welches mir meine liebe Frau nach hier sendet, ver folqe ich alle Neuigkeiten mit größtem Interesse Drüben bei Ihnen ist große Dis-e, während biet bei uns anhalten det Regen mii abwechselndem Sonnen - ist« und M besticht js —---v Ich leide an allgemeinem Wohlbe sinden. Von meinen Eltern, Brüdern und Schwestern sowie Verwandten wurde ich mit großer Freude empfan gen. Auch istrs mir vergönnt gen-e sen, seit meinem Hiersein viele Fest lichteiten mitseiern zu tonnen; so s. B. das deutsche Turnsest in Leipzig, das wohl das größte je im deutschen Vater lande abgehaltene war. Noch nie llat Leipzig so viele Menschen gesehen, wie zu diesem Feste » es waren gegen 90,000 Turner anwesend, darunter 300 Ameritaner. welche sammttich in Kutschen fuhren. Mit vielen derselben habe ich auch gesprochen. Heute sind wieder zwei große Schüpenseste in mei ner Vaterstadt und Anfang September wird unser sachsischer Konig Friedrich August Hohenstein - Crnstthol einen Besuch abstatten. Ich bin dieses Jahr zu einer Zeit in meine Heimath ge langt, in welcher ich sehr Vieles zu sehen bekam. Leider entflieht die liebe Zeit zu schnell und gar bald werde ich sen den W wieder stir immer Abschied nehmen müssen, nm wieder zu meiner lieben Familie in die zweite Deimath zurückzukehren deute haben wir einen schonen und prachtvollen Sonntag, aber wir toan ten mehr Wurme gebrauchen. zan drüben noch so große Dipe herrscht (Jeterle, tth Grad im Schatten. D. Lied-) herrscht, so senden Sie sosort eine Schissdladung voll ab, aber die Stürme und Dagetwetter lassen Sie sreundlichst drüben. its-s singe wollt, aber es seht nich. Red.) Die ganze Vorigen-, Hafer- und KartosselsErnte steht prachtvoll, doch eo mangelt die Wärme zum Reisen, so das; die Ernte zurtlagehalten wird. Es grüßt sie aus der Heintath Ihr Carl D. Scheer, Former aus lshavman . Der kleine ltsertiegrast, nicht ja sehr in Bezug aui Kurz-erlange als hinsichtlich seiner geistigen Bedeutung, ist ein ziemlich unleidlicher Geselle, un "«" Mediich deshalb, weil rinnt mit ihml lther die erhabensten Gitter der Mensch-s hin isfrtge seiner von geistiger Beil schranttheit gezeugven Unduldsantteih - nicht irre-n rann. Man spricht mit dein Blinden ebenso wenig don der Farbe, ais man den Tauben von den! Schonheiten einer Beethoven schenl Symphonie zu überzeugen bersuchtl Daß dieser Menschenschlag immer wie- j der sich breit macht, liegt an der gra- l sten Uuentschiedenheit, der Feigheit Einzelnen die sich nicht dazu verstehen weinen, tolchen Jgnoranten dirett die Wahrheit in’5 Gesicht zu schleudern und sie aus jenen Standpuntt zu stel len, aus den sle infolge ihrer chimbo rassohasten geistigeg Beschranttheit ge hören. Dummheit, mit Bescheiden heii gepaart, läßt sich ertragen; der Jgnorant jedoch, der durch Unver lchamthett zu ersehen versucht, was ihm an positivem Wissen abgeht, muß aus das ungemaschene Maul geschlagen » werden, dir er begreifen lernt, daß die « selIst eher lein Quernath-It bereits Is, W hat und auchIMNter be sass-Is- Oied . « —«UMrather-Uie sc ge Wt« heißt es. Ganz entzwei fchetttt er aber nlcht zu sein. : Feuer-glattem s ..-.-.. Am Samstag nnd Sonntag Morgen wurden die hiesigen Loschmannschaften viermal alarmirt, der bauntalartn galt aber einem skeuetz das im Ge bäude der Wilttns Sboe iso. Wie Ausbruch laut. Es war gegen : Uhr am Sonntag Morgen, als man das Feuer entdeckte nnd es bereits größere Dimensionen angenommen hatte. Das selbe entstand tm Untergeschoß des Ge bäudes und die Feuerwebr hatte in folge der abgetheilten Raumlichkeiten sowie des Rauches Schwierigkeiten, an den Feuerberd zu gelangen uno die Flammen zu bekannt-sen Dieselben hatten bereits das Ballenwert ange griffen und züngelten m dte Laden raunilichteit empor, in welcher sie be deutenden Schaden anrichteten und taä sämmtliche Schuh-paaren vernich teten oder unbrauchbar machten. Der Laden mußte temporar geschlossen werden, da eine uollstandige Ren-evi rung zur Nothwendigtett wurde, una setner, um oie Abschayung des Verlu lltsteS vornehmen zu können, der sich auf sit-Moll bezjifert. worauf jedoch nur eine Versicherung non slwmn ruht. Dass obere Stockwerk wurde nicht in Mitleidenschast gezogen, oder zuwenigsteno nnr ganz leicht, und der nebenan sich befindliche Wolbach’sche Laden wurde durch angebrachte Schutz oorrtchtnngen vor Schaden bewahrt. i —- Zeit Jahr und Tag wurden aus dem Donald’schen Laden verschiedene Waaren vermißt, Mr dasi mail dem Thater aus die Spur kommen konnte. Vor Kurzem wurde nun die Polizei benachrichtigt, dass Jemand nach Ge schäftsschlusi den Laden betreten habe. Man drang in das Gebunde, vermochte »aber nichts zu entdecken, bis ein ge lheinmiszvolles Stiappeln auf dem obe ren Theil eines Kistenhausensö Ver dacht erregte. Schließlich entdeckte das Argusauge der ht. Herinandat in der Tiefe der den Hausen tronenden Kiste ein zusammengelauertee Exemplar des l»Homa sapiens«. veranlaßten das Jselbe zum Dinabsteigem und siehe da, lell entpupp«e sich als ein früherer An ’gestetlter der Firma mit Namen Her itiann(«5.ool, der gegenwartrg in den Ill. P. Werkstätten arbeitet. Die Po »lizei legte Beschlag aus seine Person und brachte ihn hinter die schutzenden schiuedischen itzardinen der (sountn-Ba Istille, woselbst er nun biszur Verhand Hiung philosophische Betrachtungen iivek den Unterschied von Mein und Dein sowie uber Ursachen und Wirkungen anzustellen Gelegenheit hat. Am nächsten Tage wurde der Arre stant vor Richter Mullin geführt, und nachdem ihm derselbe eine gehörige Stett-baute gehalten, in Gegenwart seiner weinenden Gattin, wurde er unter der Anklage des Kleindiehstahls szu 25 Tagen counthaesangnisi und den Gerichtstosieu verurtheilt. Der Richter erklärte, daß, wenn der Dieb stahl einen Dollar mehr betragen hatte, ihm das Staatszuchthaus ge tointthiitte. Moge dies eine War nung sttr alle Diejenigen sein, welche aus schieser Ebene sich bewegen und da durch in die Lage kommen, ihr eigenes Schicksal und dasjenige ihrer Angehö rigen zu besiegeln und ihren guten Ruf in die Wagschale zu wersen. —- Cin Evangelist, der kürzlich in unserer Nachbarstadt Lin-ein als Ein leitung zu einer »Nasz oder trocken« Wahl eine ErweetungdsCampagne ah htelt, meinte, der OstersTornado, der einen Theil Omahas verwttstete, sei eine Deiinsuchung Gottes gewesen. Er vergaß aber in erklären, daß der Tor nadoll Klechenunsznur eine Wirth s—.s-Uebessie Mut-sum soc-s Schrot-« M Ist Ue Gesusdhejt jsi die Wissen schqu emp« -, ichs-Im " eines uns-m Wechselt-Wien Dann müssen wir aber fest ais-nehmend gesund werden. Aus dem Leserkreife. Es liegt nicht in der Natur des Schreibers dieser Zeiten« bezüglich sei ner bescheidenen Wirksamkeit an einem bescheidenen Wochenblatt in die Re tlantetrombete zu stoßen; da eines je den Menschen Handlungen und Werte fitr sich selbst sprechen, wie eines Jeden Schicksal durch seine Handlungen und die sie treibenden. in seiner innersten Natur begründeten Motive in seiner eigenen Brust liegt; aber dennoch wa gen wir eg, selbst auf die Gefahr hin, dasi man uns Eitelkeitsniotibe unter schieben kannte, obgleich dies uns fern liegt, da wir nur unsere Pssichtzu thun bestrebt sind, nachfolgendes Schreiben zn publizirem mit dein Beineggrnnde, um Denjenigen, welche das Blatt ta deln oder gar ihr Anathema gegen dasselbe aussprechen, ti: zeigen, daß das Blatt auch im entgegengesetzten Sinne beurtheilt wird. Hier die ermahnte Zuschriit, deren freundliche Gesinnung dem Blatt ge genuber uns Freude bereitete nnd nies tuegen mir den Zinsender bei-seinen itetg in danibarer tsrinnernng behalten werden. lsz sind die-J Lichtbtiete im Leben eines szectnngsnienscheir welche wu- farbenreiche Blumen den Dornen bfad der stunrtialistit lieiranzeigr Grand Its-land. Neb» H. Ang. ’l:-3. Anzeiger und Herold! Werther Herr Eschrtstleiterl Anbei erlaube ich mir, Ihnen 8275 zu iibersenden alS schuldenden Abonne wenns-Beitrag fitr 1912—-l«;)13 und Wiss-Hist Im Uebrigen erlaube ich mir, Tib nen mein Compliment" auszuan fiir die vorzügliche Leitung Jhres wer then BlatteeL »Original-Artilel«, gut stilisirt, mit treffenden Gedanken, brauchen wir, das giebt der Zeitung frische Farbe, und hauptsächlich Ihre lebenssurtihenden Gedichte sind wahres »Manna« in der Wüste. Nur anei ter so, der Lohn kann nichtausbleibetn Zie meiner unbegrenzten Hochach tung oersichernd. zeichne mich als Ihr ergebener c-. R. N ie m a n n. Die » Tagliche Linaba Tribitne« schreibt: »Der «’)lnze«cger« In Grund Jsland hat nach manchen Wandlung-In wieder Besiyer gewechselt, indem er tn die Bande des jungen Windolph und des Dichters Werner Hager tuns schon vor Jahren beigelegtez Prädikat, das aber der Begründung entbehrt. Red) über ging. Herr Hager hat die Rednttion bereits seit mehreren Monaten geführt und wirklich Alles geleistet, wag man billiger Weile in einer Kletnftadt er warten kann. Wir wünschen den Det ren hager und Windelle den besten Erfolg." Sängerieses in Linealn erwies sich, wie wir vernehmen, ein hiesiger Theil nehnier an den Festlichkeiten als tapfe rer Lebens-retten Jnfolge der glit henden Pfeile der lichtsdendenden Him melskdnigin begab sich eine Sänger partie nach dein dortigen ,,(«5,apitol Beach«, um ein tühlendes Bad zu neh men. Plötzlich erschollen Hülfernse und wan bemerkte zwei Damen, Mit glieder des hiesigen Liedertranstas menchok resp. eines Omahaer Damen-( chors, in Ertrikikungggesahr. da sie sichs zu weithinansv gewagt hatten. Da eilte ein hiesiger Festbesucher under weilt herbei nnd brachte die beiden zhdlden wieder auf ,,terra firina«. ESie kamen mit dem Schrecken davon, jder Herd aber wünscht tn seiner Be scheidenheit nicht die Veröffentlichung seines Namens-. , -—Gesketn Abend veranstaltete der ’,,Ltederkranz« ein Konzert in dessen Garten mit nachfolgende-n Ball. Da Mr aber schon am Nachmittag zur Presse gingen, ist es uns diese Woche nicht möglich, darüber zu reseriretn —- Anlaßltch des jüngst verflossenen l « Zennst du das Land . . Kennst du das Land, wo der Polarbar lebt, Und über Schnee und Eis das Schnee huhn schwebt, Wo man nicht schwtsh dte Sonne nie mals sticht, Hernieder zeitwetd strahlt das Nord Polltcht? Kennst du eH wahls Dahin, dahin Macht ich mtt dir bei dieser Hitze zteh n! Kennst du das Dunst Mit Fellen ist's bedeckt Darnnter faul der Egtima sich streckt Bei W unter Null; dort-schmilzt man nicht, Hu. hu, der Sturm « den Schnee blast ins Gesicht Kennst du es wohl? Dahin, dahin Wuchs ich bet dieser Hu.;dgtaahitze z(eh’n! Kennst du den Berg nnd ferne Met scherweM Kein Zannenstich da droben dich de fallt. Da ist eS kahl bei Tag und auch bet Nacht. Und m das Eis-that dte Lawine kracht· Kennst du ihn wohl Dahtn. dahin Macht« wandern ich, wo Gletscher sirnen glühn Werner Hager . —- ijmeknur flüchtig-— keine Zeit zum Radenken ohne Betracht rast Alles in der größten lsile dahinl Keine Ruhe, leine Rast Alles lebt nur in der Hast!—— Von dem ruhigen, naturge maßen »Werdenlafsen« früherer Tage weiß unsere Zeit des Dampfetz und der lslettrizitiit nichts mehr. Mit vier zehn Jahren lesen die Kinder Notnane; balodarauf fangen sie an, selbst solche zu spielen, und dann geht die tolle Jagd, der atheinlofe Wetilauf weiter. Alles strebt nach fernen Zielen und flattert, dieselben nie erreichend, unbe standig hin und her. So wenig wie Knabe und Madchen das stille, fried liche Glück der Kindheit genofsen ha ben, just so wenig genießen Jüngling und Jungfrau die herrliche Jugendzeit und der reife Mann zersvlittert erst zrecht seine Kraft in hundert verschiede Euen Aufgaben. Wir haben ieine Zeit mehr, um geliebte Todte zu trat-ern nne ehedem. Zimmer vorwartg geht das tolle Zagen, wie in der Feld fchlachi, über die Opfer hinweg, für die man kaum noch einen kurzen Blick des Bedauerns hat. Es mag eine alt modische Ansicht fein, aber Schreiber diefer Zeilen dünkt, als fei unfer gan zes jestges Leben zu reich, zu abwech selnd, zu mannigfaltig geworden- « sen-seien gewinnt die Menschheit va durch, doch der Einzelne verliert und. betrügt sich unt das wahre Glück den j stille-n Frieden seiner Seele! ; Während des Gewitter-Z am Sam- I stag Abend schlug der Blitz in einen elektrischen Leitunggdraht unserer Dru ctetei und infolgedessen brannte der »FuseBlock« sitr den Motorhetrieb aus nnd schmolz. Das Personal des »Anzeiger« wurde momentan knie «schwach und dankte decn gütige-i Ge schick, daß der Wetterstrahl nicht einige Yards weiter nordlich niedersuhr, sonst hatte vielleicht der Zeitungsschreiber unliebsame Bekanntschaft mit dem ge fährlichen Feuerwerk des Himmels zu machen Gelegenheit gehabt. -.— Jn der Umgegend von Ravenna herrschte anfangs der Woche ein schwe rer Wind-s und dagelsturny der an vielen Stehn das Corn förmlich in Stücke schhgs Bei einem Fakmek deckte der Wind das hübserhaus ab und soll der dage1300 htthner erschla gen haben. Hopuliivphilogophisks — W.H Zweite Sehr derehrungswürdige Frau! Jn meinem letzten Briefe versuchte ich eine Hypothefe der Physiologie des Traumes im Allgemeinen zu geben und ich glaube dadurch gezeigt zu haben dasz die Träume mehr als bloßes Ge dankenspieL mehr als bloße Phanta siebildersind: denn offenbar sind sie von diesen verschieden, spezifisch ver schieden. Phantasiebilder sind schwach, matt, unvollständig, einseitig und so flüchtig, daß man das Bild eines Ab-— wesenden kaum einige Seiuuden gegen wärtig zu erhalten vermag, und sogar das lebhafteste Spiel der Phantasie halt keinen Vergleich aus mit jener handgreiflichen Wirklichkeit, die der Traum uns verführt. Unsere Dar ftellunggfahigkeit im Traum übertrifft die unserer lskinbildunggiraft himmel cveii; jeder anschauliche Gegenstand hat im Traum eine Wahrheit, Vollendung, wie die Wirklichkeit selbst, von der die Phantasie weit entfernt bleibt. Es ift ganz falsch, dies daraus erklären zu wollen« daß die Bilder der Phantasie durch den gleichzeitigen Eindruck der Irealen Außenwelt geftdrt und geschivacht wurden: denn auch in der tiefsten Stille der sinstersten Nacht vermag die Phantasie nichts hervorzubringen, was jener objektiven Anschaulichkeit und Leibhastigieit des Traumes irgend nahe lame. Zudem sind Phantasie bildet stets durch die Gedankenassocia tion oder durch Motive herbeigeführt und vom Bewußtsein ihrer WillkürlichsJ keit begleitet. Der Traum hinge gen steht da als ein völlig Frenideg, sich, wie die Außenwelt, ohne unser Fsznthun ja wider unseren Willen Auf sdraugendee Da ist Alles Objektivi itat und Wirklichkeit, Alles deutlich und ibestimink da wirft jeder Körner sei ;nen Schatten, jeder fallt genau mit der sseinem spezifischen Gewicht entsprechen- z Eden Schwere und jede-Z Hinderniß mußJ erst beseitigt werden, gerade wie in ders Wirklichkeit Das durchaus L- bjektive desselben zeigt sich ferner darin, daß seine Vorgange zumeist gegen unsere Erwartung, oft gegen unseren Wunsch ausfallen; daf: die agireuden Personenl sich mit einvarender tttiicksichtslosigkeit gegen uns betragen; uverhauvt in der rein objektiven dramatischen Richtig keit der isharaktere und Handlungen, welche die artige Bemerkung veran laßte, daß Jeder, während er traun-t, ein Shakesveore sei. Denn dieselbe Allivissenheit in uns, welche bewerkstel ligt, daß iin Traum jeder natürliche Körper genau seinen wesentlichen Ei genschatten gemäß wirkt, bewerkstelligt auch, daß jeder Mensch in vollster Ge maßbeit seines Charakters handelt und redet. Infolgedessen ist die Täuschung durch den Traum der Wirklichkeit so ähnlich daß man beim Erwachen Ege ivissermaßen mit sich erst zu iacnvfen hat, um sich davon zu überzeugen, daß wir nur geträumt haben. Dies Alle-J beweist, dass der Traum eine ganz etgenthiimliche Funktion un seres Gehirns ist nnd durchaus ver schieden von der blossen (kEithildttngS kraft, die während deg Traumes au ßerdem noch digponibel ist, so daß sie also nicht selbst das Medium oder Or gan des Traumes ist. Andererseits wieder hat der Traum eine nicht zu leugnende Aehnlichkeit mit dem Wahn sinn. Denn wag das träumende Be wußtsein vorn wachen hauptsächlich un terscheidet, ist der Mangel an Gedacht niß resp. an zusammenhängenden be sonderer Rückerinnerung. Wir träu men uns in wunderliche, ja um«-dg ltche Lage-e und Verhältnisse, ohne das wir nach den Beziehungen derselben znm Abwesenden und den Ursachen ih res Eintritt-z fragen würden; wir voll (Fortsehnng auf t he Erieke an eine Dame-. ager. r Brief. ziehen ungereimte Handlutmen, weil wir des ihnen Entgegenstehenden nicht eingedenk sind. Längst Verstoxbene figuriren noch immer als Leben-Je in unseren Träumen, weil wir im Traum uns nicht darauf besinnen, daß sie todt sind. Oft sehen wir nns wieder in den Verhältnissen die in unsrer frühen Jugend bestanden, von den damaligen Personen umgeben, Alles beim Alten; weil alle seidem eingetretenen Verän derungen und Umgestaltungen verges sen sind. Es scheint also wirklich, daß im Traume, bei der Thäiigkeit aller Geistegiräfte, das Gedächtniß allein nicht recht digponibel sei. Hieran eben beruht seine Aehnlichkeit mit dem Wahnsinn, welcher im Wesentlichen aus eine gewisse Zerriittung des Erin nerunggvermogens zurückzuführen ist, und von diesem Gesichtspunkt aus läßt sich der Team als ein kurzer Wahnsinn, der Wahnsinn als ein langer Traum bezeichnen. Daslssharalteristische des Traumes ist die ihm wesentliche Be dingung des Schlafes, d. h. der auf gehobenen normalen Thatigleit des Gehirnes und der Sinne; erst wann diese Thätigkeit feiert, kann der Traum seintretenz gerade so, wie die Bilder Tder jetzigen Wandelbtlder-Theuter ekf Yerscheineu können, nachdem man die Beleuchtung des Raumes aufgehoben hat. Demnach wird der Eintritt, mit zhin auch der Stoff des Traumes, nicht sdurch äußere Eindrücke ans die Sinne herbeigeführt: einzelne«;sfalle, wo bei leichtem Schlummer äußere Töne oder auch Gerüche noch in’s Sensorium ge drungen sind und Einfluß auf den Traum erlangt haben. sind Ausnah nahmen, die hier nicht in Betracht kommen. Nun sei aber erwähnt, daß Träume auch nicht durch die Gedanken afsociation herbeigeführt werden; denn sie entstehen entweder mitten im tiefen Schlafe, dieser eigentlichen Ruhe des Gehirns, welche wir als eine vollkom mene, mithin als ganz bewußtlos an zunehmen alle llrsache haben, wonach hier sogar die Moglichkeit der Gedan kenassociation wegfälltx oder aber si entstehen beim llebergang aus dem wachen Bewußtsein in den Schlaf, also heim Einschlafen; sogar bleiben sie hierbei nie ganz aus und geben eben dadurch litelegenheit, die volle lieberzeugung zu gewinnen, daß sie durch keine littedankenassociation mit« den wachen Vorstellungen verknüpft sind, sondern den Faden dieser unbe rührt lassen und ihren Stoff und An laß ganz woanders, wir wissen nicht woher, zu nehmen- Diese ersten Trannibilder des Entschlafenden näm lich sind, was sich leicht beobachten laßt, stets ohne irgend einen Zusam menhang mit den Gedanken, unter de nen er eingeschlafen ist, ja, sie sind diesen so alissallend heterogen, daß es aussieht, als hatten sie absichtlich un ter allen Dingen aus der Welt gerade das ausgewählt, woran wir acn we nigsten gedacht haben. Sie haben· überdies dag Unterscheidende, daß sie keine zusammenhangende Begebenheit darstellen nnd wir auch meistenthetlö nicht selbst als handelnd darin austre ten, wie in den anderen Träumen« Sie sind ein rein objektive-i Schauspiel, bestehend aus vereinzelten Bildern, die - beim Entschlafen plötzlich aussteigen. Da wir oft sogleich darüber wieder er wachen, können wir uns vollkommen überzeugen, daß sie mit den Gedanken, welche uns Ebeim Einschluer beschaf tigtem nie-teilt die Mindeste Iebtest-ji« reit, die Ostsee-Mike Inst-we new roh-se Deka qiip wem uäss biet an beiden Seiten- denetnnern und dem äußern Ende, abgeschnitten zu sein. Dies tst aber nicht möglich und er vierten Seite. )