Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 24, 1913, Image 1

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    F Nebraska Staats-Anzeiger und Herold.
« Tab-NUM- (sskaiid:«staiio,s)ekhmseq, Fwimspp».:,«:3,»,»at»,», e n Wittwe-.
Zuran Maler in
Stand Island.
cDeutsch sei kein -s·)ei"i.deuischsei Teiu Win
Deutsch Dein Gebet, deutsch Teiue riet-ers
Tiese Ausangesiroplseu des packen
den,"fiir diese Nummer eingesandten
Gedichtes unseres verehrten Freundes,
Herrn Pastor Leim, lonuuen mir jehe,
da ich den Versuch machen will, etwas
über die »lliuuber«-Vorslellung im
Liederltanz zu schreiben. gerade vnss
send
Wer noch irgend eine Spur von
Selbstgesiihl und Nationalslolz in der
Brust hat« deni nur«-; Sonntagabend,
gelegentlich des ihm dargebotenen Doch
genusses, das Herz warmer geschlagen
haben der munsich mit siolzeni lslefiilu
gesagt haben: »Auch ich biu ein
Deutschen jene dort aus der Bühne
sind meine Landsleute, sie sprechen
meine Muttersprache, nur sind ver
blindet, wir streben demselben Ziel an,
wir haben dieselben Wunsche uud Jede
atewwir sind Deutsche, i n
wollen deutsch bleiben.
Jch will nicht tniesiillig sein« nicht
zu oßensivschtneichelm aber ich lau-n
mich über die ganze Vorstellung nur
lebend aussprechen -— nur einen tlei·
neu Tadel bittte ich, und den möchte
ich zuerst anführen:
Jch meine, es ware besser gewesen
wenn dieseI Vorstellung hatte nn einem
Wochentage, resp. sAbend. gegeben
werden kennen, anstatt ani Sonntag
abeut-. Es sei weit von rnir entfernt
eine Sitticktebr nun veralteten Puritas
niomuo zu predigen, aber wiederum,
der Deutsche ist gewöhnlich auch ein
Religioncntensch und heilt mit Vor
liebe auch in dieser Hinsicht an den ihn
ini Cliernhause gelehrten Sitten fest,
er niag nicht gerne seinem Gewissen
zuivider handeln, nnd er siihlt als
wenn er nicht ganz recht handelt, sich
weltlichen Vergnugungen ain Sonn
tage hinzugeben. Hoffentlich nimmt
der Liederlmnz diesen Tadel nicht in
scharf aus. Aber ich bin der Ansicht,
das: unsere deutschen Vereine unt den
deutschen Kirchen Hand in Hand gebett,
zusnnnnen nur-ten sollten. es lonnte
viel mein ini unser Tentschtutn getan
werden. lind die Kirchen halten nun
einmal fest an ilfreu Sonntag lund
das init Stiechtis und manch einer, der
sehr gerne dieser Vorstellung beiges.
wolint hatte, blieb deswegen fernen
weil es eben am Eonntag war-. sich
glaube der Liedeklranz hatte bester ge
tan, diese Vorstellung an eineinWochenssz
abend zu gebeu. -
Tuch genug liieeboii, ich laufc M-«
iabr Aufloii zu erregen, und das iul
nun absolut nicht nleiue Absicht- Aberl
ieine aufrichtige Meinung in tagen
sollte niemanden verboten fein.
Es war in der Tat ein Ehrentag iiii
das gesamte Dentichlum Grand Js
lands und Umgegend, nnd es ist zu
hoffen, daß ein jeder das iui vollen
Sinne des Wortes erfaßt hat. life
war ein neuer Beweis-, das-. deutscherl
Fleiß. deutsche Ausdaner das unnuigsl
lich liricheinende zuwege bitngen lon
nen. Als es bekannt gemacht wurde,l
das-, T i l etta n te n aus nnieretMitJ
te »Die Neueber« vorstellen wollten,
mag manch einer gesagt haben: »Tai-·
wird eine schone S ch mie e e werdens»
Einen tleiuen einaltigen »Echwaul«4
tdnnte man wohl schon leisten, abekj
ein tlaiiisches Stint wie »Die Rauber«i
von Schiller, dazu geboren gebildete«
Schauspieler, so was Minnen unsere
Leute nicht leisten, dass wird eine
dumme Geschichte geben. «
Aber es kam ganz anders! Tag
waren teine Debütantem die da auf
der Bühne vortruten, und gleich als
der Vorhang für den erften Alt empor-—
ging und die erste Szene abgespiett
wurde, mußte man sich sagen, daß
zinan es hier mit Leuten zu tun hatte,
»die ihrer Aufgabe voll nnd ganz ge
; wachsen waren.
s Freilich, die Hanbtrollcn wurden
nicht von Anfangern dargestellt, denn
LI. R. Niennnm, als Franz, Sohn
des regierrnden Grafen von Moor-,
wie auch Frau Riemann, als Acnalia,
zeigten hier, daß sie die in früheren
Jahren erlernte nnd genbteliunst nicht
vergessen haben, und es schien als
wenn sie an diesem Abend von der alten
Begeifterung ergriffen seien, denn sie
spielten mit einer Hingabe, einem Pa
tos, der nnwidersteblich erqreifend
war.
Wer Schillere »Rauber« gelesen
hat lnnd wer will einaestehem daß er
das nicht hat) der tennt diese ergrei
fende Geschichte von dem alter-dichtver
chen Mannillian, dein regierenden
Grafen von Moor, wie er von seinem
Sohne Franz vintergangen und ipater
Ho grausam behandelt wird. Von
jdein ältesten Sohn Karl, dem Erben
Hund Nachfolger seines Vaters-, welcher.
lot-zwar er ein Randerhanvttnann
wird, im Gegensatz zn feinem Bruder
Franz ein Ehrenmann ist, und schließ
lichleinen alten Vater, den man für
tot hielt, der aber von dem unmensch
lichen Franz in einein Turm einaeter
lert wird, befreit. Von Atnalia, die
den Karl tros aller Verlanrndungen
liebt, ihm treu bleibt und die Liebes
toerbungen des heuchleritchen Franz
mit Verachtung sittlich-eilt
Derjnnae O. li. Riemann führte
die Rolle des alten Grafen von Moor,
nnd zeigte, dasi er ein würdiger Sol-n
feiner liltern ist, denn er spielte seine
Rolle tadellos-. Frau Riemann algi
Arnalia trat mit einer ltlrazie nnd We
wandl)eit ani, die ani den ersten Blick
die vollendete Echansvielerin erkennen
ließ, und sie war es, die den ernen
Beisallizstnrin non den Früchten-en ver-;
vorrtei, in der Szene-. niu sie den sin- l
triganten Franz entmafsnete nnd mit?
seinem eigenen Schwert inenntrielip
TerBeifalt schien von selbst W lam
men, nsar nicht erlienchelt oder ernann-s
gen.
Herr Riemann als Franz, dem
Jnttigantein lmlte ztveifelsolsne die
schwerste Rolle, und ich mußte nnmill
llirlich an Zimson denken, del-, als er
die Eitnlen des Tempels der Philister
erfaßte, noch einmal die alte Kraft
splitte. So tragisch in Herr Nie
nIann’-:« Fall nun bei Weitem nicht.
Aber er in nicht mehr Zchanspieler
hat sich hier so mehr in den Rutteslanv
gesetzt nnd machte nur mit um in hel
fen ioo er tann. Aber an diesem
Abend schien der alte Geist, oaz alte
Feuer wieder mit aller Macht til-er ism
gekommen zn sein: er mnrde zurückver
setzt in die Zeit, da er als-z junger
Mann den »Frau-i« spielte nnd er
spielte nicht site seine ansdker hier, er
war wieder der alle Musensolsn nno
spielte mit einer Hingabe die einfach
unioidekslelslich mat. Er soll alter ge
sagt haben, daß dies wahrscheinlich
das letzte Mal mat, dass et diese Rolle
spielt.
Ein Initrigant etniet selten Beifall
er macht sich beim Publilnm verhaßt
Yeutsclt sei Dein Herz!
Deutsch sei Dein Herz, deutsch sei Dein Wort !
Deutsch Dein Gebet, deutsch Deine Lieder!
Und suche jener Freiheit Port,
Die sich erkämpfteu deutsche Brüder :
Dort, wo man deutsche Sitt« noch ehrt,
Wo deutscher Brauch blieb unversehrt,
Deut stolzen Albiou zum Spott:
«—--—»Ein’ feste Burg ist unser Gott !«
Denn sieh’, wie mancher Deutscher spricht
Die Muttersprach’ mit Unbehagen :
Selbst, wenn er englisch radebricht,
Muß ers amerikanisch magern
Ein »ge11tleman« hochsein zu sein !
Ein »Juki-hinan« ist ja zu gemein !-- -
Und der Stiesltruder Analoman
Viert ihm die Hand zum ,,t)nsiness« an.
Doch Deine Sprach verrät Dich, Freund !
Du muth Dir erst Dein Recht erstreiten !
Und Deine Freundschaft, deutsch gemeint,
Wie wird sie immer schwerer leiden !
Dein hoher Sinn bringt Dich in Not !
Man reicht Dir kein ,,Hausbackeubrot«,
Nur Schmeichelei, trotz cakes und Tort’,
Trotz eis’getn cream und setir’gettt Sport
Drum bleibe deutsch, Dein Wort, Dein Herz !
Deutsch Dein Gebet nnd Deine Lieder !
Und nttr zur Not, mit Wehmtttøschttterz,
Sprich englisch, liebst Du Deine Brüder.
Halt treu zur Fahn’ Columbia!
Und gilt es, sind mir alle da.
Nichte siircht’t ein DMschä in der Welt,
Als Gott allein, den starken Held !
—Pitstor Leim-.
aber das ist eben der Beweis-, dass er den
walsren Sinn der Rolle erfaßt lsnt nnd
derselben gewachsen ist.
Aber die eigentliche Sensation des
Abends war unserer diederer Adotelen
Herr Tlseodor Jessetn Wer lsntte ez
diesem, zur Korpnlenz neigenden Me
schaitsmonn angesehen, das; et so eine
schwierige nnd komplizierte Rolle wie
dte deg- Karl in so meisterlsnster Weise
spielen konnte-? Fiernmlsn ein wirts
licheg Nente! llnd dies war das erste
Mal in seinem, das; er so etwas wagte.
Lampen sieb ert kleine Epiirl
Er trat aus wie ein Veteran, nnd im
Kreise seiner ltletrenein in den maleri:
schen Kostilmem der Prachtvollen Buts
nensAugstattungem der lpezaiidernden
Beleuchtung, bildete er den Mittel
lpnnit eines Tokikuni-, welches den
Zuschauer ins Mittelalter zurückver
setzte, wo Htiuptlinxie solcher Slianliers
banden eher verelirt til-z verachtet mur
ven. Zeine impofanle Erscheinung
wurde durch diese Umgebung prachtig
llervorgehoben nnd die :luschatter, die
ilin nur int alltäglichen Leben kannte-«
staunten. Seine Rolle war schwer,
nnd nebst Herr Riemann war er zwei
felsolnie der Bevorzuate des Publi
innig-.
Herr R. Nolirina hatte zwei Rollen
libernvnnnen, die eines alten Dienen-»
nnd die einer Magistratgperion Alter
er war ganz erfaßt non dem Geist der
Sache und spielte als wenn er nie et
was anderes getan hatte.
Herr Lefchinstm als der bohmische
tsdeltnannKofinstir war einfach gelun
gen, nnd die ntalerische Tracht schien
gerade wie für ihn geschaffen!
Heinrich Backe als »Hermnn«, dem
iuillenlosen Werkzeug des verraterischen
Franz, machte seine Sache ern-a ant.
Die Raube-L Heinrich Salz-nann
»(5annlo Riemann, Uharlcsz Heusinacn
IGeara Mund, Ltto Matttc und15. Vl.
Zboinnun hatten Ums Rollen arn einne
iiibh nnd erntetrn reichtich Beifall.
s Gerne mochte ich anch noch Dein
; Z o nf f l e n r, .Derr11.«s. P.W"tndolpli,
Meinen Lorbeerkranz winden, aber niaö
Isoll ich von ihm sagen - er war ja
Jsocder zn sehen noch zu voren! Ja)
Jvußte War, dass er hinter den Kon
liljen stand, die Zellansptelns nnmlcnspz
auch. aber sie bedurften feiner nicht, ja
mich dunkle sie machten ilnn sogar cnch
lange Nasc, wie er on mit den anfleL
schlagencn Rollen stand, qntnnnsz
gerne bereit, zu bclfcn mennjcnmnd
stecken bleiben sollte-. Wir war das
doch mit jenem Dilettanten, welcher
stecken blieb nnd seine Rolle nach eine
Ynem lllntdijnlen zurechlschnsterte.
J,,Wag warfchk »in Kind nun-ichs
JJch penka « « « Inner in die
lFlannnch wnppdlch, fort mal-schl«
’(Dieier übrigens ieln sinnreiche
Witzw wird nur im engerenllreise
der »Minder« verständlich sein.) AlsoI
um nochmals auf den Sousfleur zu-I
riickzulomtnen : Er machte seine Sache?
sehr gut, und liesi sich nicht sehen, auch
nicht h it re n.
Herzergreisend, eigentlich grauen
haft, haarstranbend war der letzte Aus
tritt des durch den Fehlschlag seiner
Jntriguen und der Gewissensbisse
w ah n s i n n ig gewordenen Franz
nur ein Mensch der die Abgrlinde des-s
menschlichen Elends-, verursacht durch
das anllagende Gewissen, ein Leben
griißlicher wie der Tot, studiert hat,l
kann solche Szenen, schlimmer als«
»Dante’—:« anerno«, darstellen !
Der Gras von Moor tot, AmaliaT
vom Geliebten erstochen, der geächtetes
K a rl als Rächer seiner Ehre zurück
gekehrt -— der Vorhang fiel, nnd tiesj
ansatniend, wie von einein Traum er-(
machend, lehnte man sich in den Sitzen»
zurück —--- etliche Selunden lautlosei
Stille, dann brach ein BeisallsstnrnH
log, machtig, wie Meereshrausem Ich;
glaube das war den Beteiligten eines
noch schöner-e Musik wie die einschmeiO
chelnden Weisen des Seehohni’schen
Orchesterg, welches übrigens auch viel
zum Erfolg der Vorstellung mit beis
trug. I
l
Es liesze sich noch mehr ilber diel
einzelnen Rollen sagen, aber Zeit und
Raum verbieten das. Es ist aber keine
llebertreibung wenn ich sage, das; ich«
noch nie eine Vorstellung gesehen habe, s
die mich so mächtig hinzog. Es ist
eben ein ganz sonderbare-I- Gefiihl wel
ches einem überschleicht, hier auf
fremdem Boden das Meisterwerk
unseres hervorragendsten Schriftstellers
in deutscher Sprache vorgetragen zu
sehen. Es war ein Genuß, den ich
um teinen Preis entbehrt hätte, undj
ich lnnn diejenigen, die nicht anme-i
send nmren, ob des ihnen verlustig ge
gangenen Genusses nur bedauern, denn
estst fraglich, ob ihnen bald wiederi
solch eine ltjelegenheit geboten wird.
Ter Lieder-franz, sowie die einzelnen
Illiitiuirter an dieser Vorstellung sindl
ob desz glanzenden lssrfolges zu bei
gliickiuunschen, und ich mochte ihnen
«nmt) ein ,,Vivat. Floreat. Ckes(-.at«
»lirllfen.
-s hist -
Das Deutsche Note Kreuz.
Mitteilungen über feine Tätigkeit itni
Bnltanktiege s
Ueber die Tätigkeit des- deutsaiens
Roten Kreuzes im Baltanlrieg De «
richtete unliingst ein Zinrresrsbndent
aus Salonili1 Wenn alle Abteilun
gen der hier wirkenden Roten Kreuz-i
abteilnngen ihre Tätigkeit hervor-heil
ben, wäre es wirklich ungerecht, der!
nach hier entsandten Abteilung desj
deutschen Roten Kreuzes zu vergessen, E
welche irn Sviiul der Kronzrinsp
zessin Sosie, dem bisherigen ,,Hirsch-i
spital«, in aufopfernder Weise wirkt
Die Abteilung besteht auss- den Herren
Dr Kohts, Dr. Frant und den dem
Viktoria- Orden in Berlin angehören
den Schwestern Klara Gertrud, lll .
rile und Martha, außerdem sind ihr«
drei Schwestern des englischen Rotens
Kreuzes zugeteilt. Ein Blick in die
Räume dieses Spitals genügt, um zu»
beweisen, daß das deutsche Rote
Kreuz viel Arbeit hat, wenngleich der
erste stärkste Ansturm schon vorüber
ist. Die Psleglinge sind nach Rate-»
gorien von einander gesondert; eine
Abteilung birgt die Schwerkranken.«
Die tnit ansteckenden Krankheiten be
hafteten Leute stehen unter getrennter
Behandlung- ebenjp djLBerwundetew
und jene, die von Fußiibeln und leich
teren Erkrankungen heimgesucht sind.
Die deutschen Aerzte und die Schwe
stern haben alle Hände voll zu tun,
müssen Tag und Nacht zur Stelle
sein und lassen Kranken und Ver
wundeten die denkbar sorgfältigste
Behandlung zuteil werden.
Es war durchaus nicht leicht für
die deutsche Abteilung, sich in diese
Verhältnisse hinein zu finden, sie
war zumeist aus sich selbst angewie
sen, denn der ganze Verpflegungs
dienst, das gesamte Sanitätswesen
unter-stand in der ersten Zeit feiner
einheitlichen, sachkundigen Lei;.ss«sg,
wenigstens nicht nach deutschen Ve
grisfen. Trotzdem sich also die Abtei
lung ziemlich selbst überlassen war,
hat sie alle Schwierigkeiten tapfer
überwunden, und König Georg, Kä
nigin Olga und Kronprinzessin So
sie, welche längere Besuche bei der
deutschen Abteilung gemacht haben,
sparten nicht mit ihrer Anerkennung
für die geleisteten guten Dienste.
Das deutsche Rote Kreuz· hat bis
her ungefähr fünfhundert Kranke
und Verwundete in Pflege gehabt,
man hat die besten Heilungserfolge
zu verzeichnen, und die griechischen
Soldaten selbst zollen der aufopfern
den Pflege, die ihnen hier zuteil
wird, Dankbarkeit. So richteten die
das Spital heute verlassenden Solda
ten z. B. ein besonderes Danlschrei
ben an Schwester Klara, ihr fiir ihre
großen Mühen und Sorgen den Se
gen des Allmächtigen wünschend. Als
Das deutsche Rote Kreuz in das ge
nannte Spital rinzog, mußten seine
Mitglieder selbst an die Aufstellung
der mitgebrachten Betten schreiten, sie
mußten bei den Anliinften der Ver
wundeten und Kranken mangels eines
geschulten Sanitätspersonals - selbst
Hand anlegen und konnten sich kaum
die nötige Ruhe gönnen. Unter den
Eingelieferten befanden sich zahlreiche
Leute, weiche infolge der Märsche, der
Entbehrungem der Einflüsse der
außerordentlich nassen Witterung zu
sainmengebrochen waren. Viele Leute
sind schon niit Leiden behaftet gewe
sen ,als sie in den Krieg mußten,
man hat nicht genug Menschen ac
tht, um sie anszuschalten, nun fül
len sie natürlich die Spitäler und
müssen, als für weiteren Dienst nn
tanalieh, nach Griechenland geschafft
werden. Es hat Tage gegeben, an
Tdenen man die Kranken sogar aus
Strohsäclen in den Gängen des Spi
talcz unterbringen mußte, denn wenn
auch das7 »Hirschspital« sehr gut ein
gerisislitet ist und sich den Krankenhau
sein jeder enropäiscben Stadt würdig
zur Seite stellen inmi, besitzt es doch
nicht den fiir ein sitieaiilaiarett nöti
aen Belegranni. Man kann in
Deutschland iilserieuat sein, das-, die
lsierlnsr entsandie Abteilung dec« deut
sch-n Roten Sireniecs infolge ihrer
Tini-Haken nnd- kiiiilnsiaieit dein deut
ssiksi Namen in dieser ernsten Zeit
Min- sslncc »in-unt
W
Ein Duell zwischen
dem Grasen LlJialron und dem Baron
Rabenstein bei Paris ist in aller
Stille ausgefochten worden und nahm
einen äußerst erbitterten Verlauf.
Die Gegner trafen fim ans einem
Privatgrundstiict in Saint ("Xtermain.
Beim dritten Gang schlug Malroy
dem Baron den Säbel aus der Hand;
bei dem sechsten erhielt Malron am
rechten Unterarm eine tiefe Fleisch
tounde; beim siebenten drang die
Waffe Malroyg seinem Gegner tief
in die rechte Brust· Damit liatte der
Zweikampf sein tfsnde erreicht Ba
rcn von Rabenstein wurde in bedenk
lichem, wenn auch nicht lebengaefiilir
liebem Zustande in die Wohnung ei
nes Freundes in der Rue de Lille ge
lracht. Die Ursache-n deg- Unterthan
dclg sind in einem lebhaften Wort
wechfel zu suchen, den beide im An- ·
schluß an eine beleidigende Aeufzerung
des Baron-s b. Rabenstein iiber das
französifche Militär geführt haben.
Baron v. Rabenstein ist ehemaliger
deutscher Offizier.
l—f
Unvermeidlicher Umstände wegen sind wir geznmngen, von dieser Nummer ab die Zouutag—:«-Beilage ganz nnd gar wegsallen lassen zn müssen. Zustänle Ulle
die ichleineMacht habe, verbieten mir eine eingehende Erklärung hierüber zu bringen. sich weis; die Leser werden diese Beilage vermissen, aber e-:« liiszt sieh norliiu:
sig nichts daran machen. Wir liessen diese Beilage in Milwautee herstellen, die Unkosten wurden zu hoch, die Sache war umständlich, kurz nnd gut, die Beilage Wle
fortan wegbleiben. Wir gehenden Lesern aber Ersatz, indem wir dac- Jahrszabonnement ans den ,.Anzeiger nnd Herold« bei Vorangluszahlnng f01«tml AUf WITH
herabsetzen Solche Leser, die uns sür diese-Z Jahr 81.7.J bezahlt haben, haben somit ein lisnthaben von In lceutsz bei uns, welches-s ibtell Auf nächka Jahr kkcdltickt
wird. Also es soll niemand hierbei etwas verlieren. Weiter werden die Leser bei niiherer Prüfung unsere-:- Blattesz sehen, das; wir im .83i111ptl)liitt ietzt Lefkstvff Uc
sern, der für die sortgesalleue Beilage zum großen Teil Ersatz bietet. Ich bitte die Leser, nicht so schnell mit ihremjllrteil fertig znlseitr vFür Its-Dis ist diksc ZcitUUg
immerhin noch preiswürdig, und soll esJioch mehr werden, vorüber ich nächste Woche mehr zu sagen haben werde. Also nochmals-: Die Sonntags-Beilage fällt Weg
und der Preis ist aus CLES herabgesetzt worden. Nächste Woche mehr. « ---H. H. Fast